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Zerstörer der Welten

Wenn die Zeit dich zerfrisst
von

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Stirb nicht vor mir

Ich rannte und rannte hin und her um schlussendlich nicht meinen Dad zu finden, sondern mir reichlich Blasen anzulachen. Glück wurde zu einem Fremdwort. Doch was sollte ich anders tun als zu laufen? Völlig verloren kam ich mir in den Tiefen der Wälder vor. Komplett alleine und verlaufen. Ich war so desorientiert, dass ich nicht einmal den Norden bestimmen konnte. Erschöpft ließ ich mich auf einem glatten ovalen Stein sacken und atmete tief ein und aus. Irgendwie waren meine Tränen getrocknet, zudem fühlte es sich gerade wie ein Traum an, der einfach nicht die Realität sein durfte. Unmotiviert schaute ich zu den Baumkronen empor, erspähte das wenige Sonnenlicht, welches noch vom Tage übrig war. Meine Beine glichen der einer nackten Pute. Mir war kalt, mein Atem war sichtbar. Ohne das Licht der Sonne war ich komplett hilflos. Bald würde es verschwinden und dann würde mich die Nacht verschlingen. In dieser Zeit war ich definitiv kein Freund von der Nacht, da ich noch weniger dann die Dämonen erkennen würde und ich war unbewaffnet, geschwächt und mein Lebenswille war kaum noch da. Ein Bogen nützte mir in der Nacht nicht, ein Schwert oder eine Axt wäre vom Vorteil.
 

Einen schmerzhaften Tod wollte ich selbst in meinen depressiven Phasen nicht erleben. Am lebendigen Leibe verspeist zu werden, war mir zu krass. Gänsehaut umklammerte meine dünne Gestalt wie nervige Klammeraffen. Lauschte ungewollt die diversen Waldklänge, die ein Gemisch aus Entspannung und geisterhafte Klängen wiedergaben. Obwohl es der schlimmste Ort der Welt für ein kleines Nickerchen war, holte mich meine Müdigkeit schnurstracks ein. Nur wenige Minuten hielt ich dem standhaft entgegen, ehe mich das Sandmännchen verprügelte und mich zum Schweigen brachte. Am Ende meiner Kräfte war ich schon lange angelangt. Wie nur hätte ich dem entgegentrotzen sollen?

……………………………

„Ahhhhhhhhhhh!" Stürmisch schreckte ich hoch und schüttelte meine Hand hin und her. „Mist, nein geh weg du Mistvieh!" Noch nie wurde ich so schnell munter und aus meiner Traumwelt schroff entzogen. Spinnen waren mit Abstand die widerlichsten Viecher auf der Welt. Doch das, was ich vor mir fassungslos erblickte, brachte mich zum Frösteln und die Spinnenangst wurde nebensächlich. Ich erhoffte mir, ich würde in einen endlosen Schlaf verfallen. Mehrmals zwickte ich mich im Oberarm, erst leicht, dann doller, doch meine Sicht blieb die gleiche… Einige Augenblicke der Verwirrung vergingen, führten mich zu schnell zur zerschmetternden Wahrheit. Ich bin allein und ich bleibe auch allein. Noch eben in meinem Traum war ich mit Inuyasha vereint und jetzt war alles wie eine Seifenblase verpufft. Ich realisierte, dass meine Albträume zur Realität wurden und ich mich mitten in einem Wald unter einem großen Baum liegend befand- nass und schmutzig. Mein Rücken schmerzte wie noch nie zuvor, ich hatte mich tatsächlich auf diesen Stein hingelegt, oder viel mehr, ich bin einfach wie ein Mehlsack auf ihn umgekippt und eingeschlafen. Warme ungewollte Tränen flossen mir meine schmutzige Wange hinunter. Eine nach der anderen. Umgeben von Dunkelheit, Bäumen, wilden Tieren, Dämonen und Geräusche aus dem Nichts, hockte ich wie ein ängstliches Kaninchen im hohen Gras voller Insekten- vermutlich. Die Geräusche drangen aus allen Himmelsrichtungen in mir ein und es gab mittlerweile kein einziges Lichtlein mehr.

Warum ich? WARUM?? Ist es mein Schicksal zu leiden?
 

Zittrig schloss ich meine Augen und versuchte meine Gedanken zu ordnen. Gedanken kamen und gingen. Sekunden für Sekunden. Minuten für Minuten. Dann drängten sich Wörter in mein Unterbewusstsein. Doch ich stoppte alles, riss mich aus der fernen Welt heraus, jegliche Melodie in diesem Wald verschwand. Das einzige, was blieb, war das laute Geräusch meines erschrockenen Herzens. Wild hämmerte es gegen meiner Brust im inneren. Kalter Wind peitschte durch die Zweige, Äste brachen und fielen haltlos zum Boden, doch nichts weiter geschah. Mein Bauchgefühl sagte mir, irgendwas schaute auf uns herunter, wie der Bussard, der das Karnickel lautlos im Totenwinkel ergriff und tötete. Adrenalin schoss durch meinen Adern und Venen, durchflutete meinen Körper. Meine Hände waren nass vom kalten Schweiß.
 

Donner!
 

Helles Licht flackerte plötzlich vor meiner Netzhaut auf und verschwand nach wenigen Sekunden nicht wie gedacht und vermutet. Rieb meine Augen und doch blieb die Sicht wie zuvor. Ein Kniff im Arm half ebenfalls nicht. Wie ein viel zu riesiges Glühwürmchen flog dieser lebendige Lichtkegel vor mir hin und her. Friedlich umflog sie mich, schenkte mir sogar Wärme. Sie war so urplötzlich schnell gekommen, wie der Wald seinen Atem anhielt. Meine innere Stimme sprach zu mir, dies war kein zufälliges Treffen. Warum kam ich auf diesen Gedanken? Keinen blassen Schimmer und doch konnte ich mit Gewissheit sagen, dieses Licht war wärmer als die damals tote Kikyo… Motivation überkam mich, meine Gänsehaut verschwand. Schwerelos flog es kleine Kreise vor meinem Gesicht. Meine Emotionen überschlugen sich.
 

„Wurdest du von Vater gesandt?“ Ich ohrfeigte mich selber für diesen absurden Gedanken, nicht nur metaphorisch, ich schlug mich wirklich einmal selbst. Wie jämmerlich ich doch war. Wieder kam Regung ins Spiel. Rasch zupfte dieses breite fliegende Licht mir an meinen schwarzen Haaren herum, ich wollte gar nicht wissen, wie dieses Geschöpft ohne Licht aussah…. Es hatte jedenfalls Kraft in seinen „Fingern“ ?
 

„Soll ich dir folgen? Wenn ja flieg kurz hoch…sofern du mich verstehen kannst!“, nuschelte ich immer leiser, als mir bewusst wurde, wie absurd diese Frage lautete.
 

WOW! Es flog in binnen einer Sekunde etwas hoch, dann flog es um mich herum und drückte gegen meinen Rücken, wie von Geisterhand erhob ich mich und die Beine fingen an zu gehen. Eilig nahm ich wieder meinen Rucksack entgegen. In einem Summen flog das Ding um meinen Körper mehrfach herum, es war wie ein verspieltes Kleinkind. Im ach und krach flog es dann wiederum davon. Sein Licht war so kräftig, dass ich es von weiten noch folgen konnte. Jedoch durfte ich nicht wie eine lahme Kröte latschen, ich wollte noch sehen können, wohin ich trat. Alles klar, ich durfte schon wieder laufen! Meine Blasen waren es dieses Mal, die fast meine Tränen siegreich zurückriefen. Mein Gott, taten meine Füße weh! Kurz war ich davor, die Schuhe auszuziehen… aber auf irgendein Krabbelviech mit nacktem Fuß zu treten, musste nun echt nicht sein. Und so meine Freunde kam es, dass ich mit Spinnweben im Haar, zerkratzten Rock und mutierten Blasen an den Füßen, schlussendlich doch an mein lang ersehntes Ziel ankam. Mein Herz, es schlug viel zu schnell. Meine Worte blieben in meinem Mund stecken, aber nicht wegen der abgehakten Luftzufuhr. Mein Vater stand lässig mit einem undefinierbaren Lächeln vor einer Hölle, musterte mich akribisch, mit dutzenden fliegenden Lichtviechern um sich herum, in seiner alten heilen Form. Skurril wirkte nur sein Äußeres, wenn meine Augen alles richtig in diesem grellen Licht erblickten, trug er Piratenkleidung???
 

„Vater! Du bist unverletzt! Ich freue mich so!“, herzallerliebst kamen die Worte aus mir herausgesprudelt, wollte ihn mit einer Umarmung empfangen, wurde allerdings hart gekorbt. Kurz bevor ich in seine Armen landen sollte, drehte er sich bereits um und forderte mich auf, ihn zu folgen.
 

„Kagome, komm her, trödel nicht herum.“
 

„Bitte was? Du du… ich bin durch die Nacht gerannt wie… Wie…Es hätten mich Dämonen angreifen können! Freust du dich etwa nicht, mich zu sehen?“
 

„Nein, hätten sie nicht, ich lass doch nicht zu das meine hübsche Tochter Dämonensnack wird. Ich hab alle hier in Umkreis von vielen Meilen …sagen wir…beseitigt anstatt weggebombt Ai!“
 

Laut lachte mein Vater und hielt sich den Magen. Ich hätte gerne meinen dämlichen Blick gerade selbst gesehen, mein Gesicht verzog sich zu einer Gesichtskirmes. Er wirkte wie verwandelt und sein Lachen war eigenartig. Wie eine Vogelscheuche stand ich ihm reglos gegenüber, optisch passte es auch.
 

„Komm ran! Wir haben einiges zu besprechen.“ Geschwind machte er sich auf dem Weg ins Innere, gefolgt von mir.

Holprig ging ich gestützt von seinen überdimensionalen Glühwürmchen (oder was auch immer) dicht hinter ihm her, folgte ihn tief in die schaurige Hölle hinein, wo man am Boden immer mehr liegende Knochenreste erspähte. Wenige Knochenhaufen waren von Menschen, alles andere war dämonischer Natur.
 

„Wohin führst du mich? Wenn du ein Ort für ein Picknick zum Plaudern suchst, hätten wir auch einen See aussuchen können….“
 

„Oh ja, die See wäre wunderschön…
 

Zum Frühstück schön ein Tässchen Whisky. Ach war das herrlich.“ Strahlend war sein Gesicht, glücklich begann er zu Summen.
 

„ EINE TASSE WHISKY???“, räsonierte ich leicht geschockt.
 

„Wieso? Was trinkst du denn zu deinem Frühstück?“, fragte dieser Kerl mich ernsthaft völlig konfus.
 

„Alles andere… nur keinen Whisky!“
 

„Ich verstehe schon. Gutes Mädchen, Rum schmeckt auch zum Brot.“
 

„Ich lass es…. Mit dir zu diskutieren wird nichts bringen.“, nörgelte ich, konnte mir aber ein Grinsen nicht unterdrücken. Er schien sehr gut gelaunt zu sein, er war gesund und munter.
 

„AUA!“, zischte ich wenige Sekunden später, als er schlagartig seinen rasanten Gang stoppte und ich mit voller Wucht gegen ihn lief und zum Boden stürzte wie ein herabfallender Apfel. Genauer gesagt lag ich nicht ungeschickt auf dem Sand aus Knochen, sondern seltsame kleine Ärmchen und Hände fingen mich vorsichtig auf bevor mir auch nur mein Hintern schmerzen konnte. Wieder grabbelten mich die winzigen Finger an, die natürlich diesen Wesen gehörten, die ich immer noch nicht richtig sah in ihrer richtigen Gestalt. Sie waren für meine Augen viel zu grell. Waren es vielleicht Feen? So wie in einem Märchenbuch?
 

„Schon praktisch meine Fähigkeit, oder?“ Mit breitem Grinsen auf seinen männlichen Gesichtszügen, packte er meinen Rucksack, legte ihn nieder und wandelte etwas langsamer im Kreis umher. Suchte er etwas? Sein Ausdruck war von null auf hundert gewandelt, er wirkte nachdenklich.
 

„Fähigkeit? Wovon redest du?“, faselte ich verwundert.
 

„Meine Teufelskräfte. Die kleinen verstorbenen Seelen, die dich hier herführten.“, entgegnete dieser gut gelaunt.
 

„Moment. Halt! Seelen??? TOD?! Sag mir nicht du hast dir was von Kikyo abgeguckt…“ Würgegefühle überkamen mich wie ein plötzlicher Schlaganfall- überraschend gefährlich.
 

„Was auch immer dieses Kikyo bedeutet, ich weiß nur, dass ich der Einzige bin und sein werde, der diese Macht hat, das Totenreich zu beschreiten.“
 

Meine Augen weiteten sich, seine Stimme war wie ausgewechselt, streng und präsent hallte sie in meinem Unterbewusstsein. Seine Haltung war leicht angespannt. Seltsam…
 

„Also sind diese Lichtkegel…sind Seelen? Sie kommunizieren mit dir?“
 

„Nicht nur das mein Kind. Durch sie kann ich sehen, hören, fühlen. Mir ist sehr vieles möglich, was für jeden anderen unmöglich ist. Ich bin der einzige lebende Mensch, der das Tor zur Hölle einmal betreten hat. Und Kindchen, ich kann dir sagen, du solltest echt die Götter nicht erzürnen, das Totenreich ist mehr als man unter der biblischen Bedeutung für Hölle definiert.“
 

Unwillkürlich schluckte ich und seine eiskalten Worte krochen mir heiß durch Mark und Bein. So viele Fragen sprudelten durch meinen Gedanken.
 

„Du wolltest mir so einiges erklären.“
 

„Ja…“, er knipste mit seinen Fingern und die Fackeln an den Seiten fingen Feuer und eine Sackgasse offenbarte sich vor uns, die jedoch Geheimnisse in sich trug. Mein Vater wirkte auf mich wie ein Zauberer und ich wollte so viel wissen, doch schwieg ich minutenlang, in der Hoffnung er würde sein Wort endlich erheben. Am Ende der Höhle, wo sich uns nur eine kalte Sandwand erstreckte, fing plötzlich reines Licht und ein Engelssymbol offenbarte sich in einem noch grelleren Blauton, als den von seinem Seelenvolk. Dies war passiert, nachdem eine Seele in eben dieser Wand hindurchflog und nicht wieder auftauchte. Verschwunden. Hier war kein Mechanismus am Werk, es war echt ein Werk der Gespenster. Solch ein reines kräftiges Blau würde man auf keinem Meer erblicken. Gleich nachdem uns ein Engelsbild im Sand deutlich erschien, konnte ich einen kühlen Wind um meine Beine fühlen. Woher auch immer dieser kam… wollte ich das wissen? Ich war mir nicht mehr so sicher.
 

„Es wird nun Zeit, dass du erwachst. Das ist der Ort, an dem wir mit allen Dimensionen am einfachsten verschmelzen, ohne Folgen.“
 

„Was hat das mit erwachen, auf sich?“, verlangte ich umgehend zu wissen, immerhin ging es um mein Leben in Zukunft.
 

„Wie ich schon kurz erwähnte, deine wahren Kräfte erwecken. Fähigkeiten, die dich vor sämtlichen Gefahren beschützen. Im Normalfall passiert es automatisch, an diesem heiligen Ort. Wenn du erwachst, dann wirst du nicht viel spüren, du wirst es sehen…“, gleichzeitig holte er einen scharfen Dolch aus seinem Hosenversteck, warf es sausend in die Luft, fing es elegant auf und schnitt sich! Er schnitt sich einfach, ohne mit der Wimpern zu zucken, ohne jeglichen Schmerz in den Arm und es floss Blut…Nein, kein Blut! Es wirkte wie eine grauenhafte verseuchte Materie!
 

Ich wünschte es wäre Blut, doch ich sah keine rote Flüssigkeit, sondern sie war Schwarz.
 

„Dein ARM! .. Lass…lass mich es…ver-verbinden!“ Was mich im Moment mehr schockte, wusste ich nicht, aber die Tatsache das es schwarzes Blut war und das er so Leichtfertig mit dem Schmerz umging, war mir nicht geheuer. War er überhaupt ein Mensch?
 

„Das ist unsere Farbe. Das ist es, was wir sind.“, lachte er lautstark auf, dass manche versteckte Fledermäuse vor Angst davon sausten.
 

„Findest du das etwa lustig?“, platzte es kritisch aus mir heraus.
 

„Ja.“
 

„Hmm…. Ich nicht… Wer bist du? Vater… du machst mir Angst.“, gab ich wahrheitsgemäß ehrlich und etwas kleinlaut von mir, dabei wollte ich selbstbewusster und erwachsener klingen. Leider vergebens. Viel zu viel Schreckliches ist innerhalb eines Tages passiert. Mir war nicht zum Spaßen zumute.
 

„Ich hoffe, du hast Zeit mitgebracht und deine Ohren sind nicht müde. Wobei wir uns mit dem Reden nicht viel Zeit lassen dürfen.“
 

„Ja Vater. Ich habe nicht umsonst diesen anstrengenden Weg auf mich genommen…“
 

„Gut.“, er nickte und nahm seinen Strohhut ab, setzte ihn auf meinem Haupt und lehnte sich dann gemütlich sowie entspannt an der Wand an. Mit dem Kopf im Nacken gelegt, schloss er kurz die dunklen Augen. Wenige Augenblicke später tat ich es ihm gleich, winkelte meine Beine an und lehnte mich mit dem Rücken neben ihn, an einer kalten Wand an.
 

„Wir reisen, wie ich dir schon erklärte, durch die Welten. Wenn wir uns an bestimmte Orte aufhalten… wie an diesem hier, sind die Schranken für manche Menschen, also für uns beide, geöffnet, die sonst niemand wahrnehmen kann. Raum und Zeit wird extrem verzehrt und wir werden mit geschluckt, wenn wir die Tore auch nur mit einem Finger berühren und hindurch schreiten. Jene Dimension spielt auf dem gleichen Planeten, zu den unterschiedlichsten Zeiten. In unserem weiten Universum, gibt es vier haargenaue Planeten, die wir hier zum Beispiel, als die Erde bezeichnen. Alle vier gleichen Planeten sind im Universum verteilt, doch haben wir alle die gleiche Atmosphäre, die gleichen Biotope, wir alle können den Mond und die Sonne sehen. Wir alle haben die gleiche Energie, wir bestehen alle aus den gleichen Teilchen. Allein nur die Wissenschaft, die Entwicklung der Intelligenz, verändert die Stärken der Menschen. Zudem fiel der Urknall bei jedem anders artig schlimm aus. So war bei dem einen die Forte zum Totenreich fürs Kurze geöffnet und Dämonen konnten aus der Hölle fliehen, wieder bei einem anderen Planeten gewannen die Tiere die Oberhand. Unsere Rassen haben somit überall die unterschiedlichsten Feinde. Soweit verstanden?“
 

„Unglaubwürdig und logisch zugleich. Ich wüsste nicht, wie ich es anders ausdrücken sollte. Ich würde gerne wissen, was es mit dem Blut auf sich hat, wie man diese Tore erkennt, wie kann ich erwachen, und warum müssen wir die anderen Dimensionen beschützen? Vorallem, warum sind wir die Weltenwanderer?“
 

„Sehr gute Fragen. Das mit dem Blut, ist ein Erkennungsmerkmal. Die Tore-“
 

„MOMENT! Nur ein Erkennungsmerkmal? Für wen? Vielleicht ist es auch einfach nur eine Vergiftung? Das finde ich überhaupt nicht logisch…“
 

„Ich hätte es nicht erwähnen sollen… Die Erklärung kommt bei passender Zeit. Gerade keine Lust dir das zu erklären.“
 

Entrüstet schnaufte ich genervt aus. War ja klar, dass er mir nicht alles erzählt. Warum?
 

„Ich dachte, ich kriege auf alles eine Antwort?“ Noch gab ich nicht ganz auf.
 

„Wir haben keine Zeit!“, zischte Roger urplötzlich sehr laut zwischen den Zähnen hervor.
 

„Kagome, ich verstehe dich, ich werde dir alles erklären, du hast auch jedes recht darauf, doch gerade zählt nur eins, du musst als erstes zu den Welten, in denen ich gestorben bin.“
 

„Aber warum??? Was muss ich genau tun? Kannst du dich sonst ganz kurz halten? Aber warte mal, wieso kann ich gezielt in bestimmten Welten reisen und du hast 10 Jahre gebraucht um mich zu finden?“
 

„Musst du so genau auf jedes Detail achten? Richtig, dass war eine Lüge.“
 

„Wieso?...Ich dachte du wolltest ehrlich sein? Was soll das alles hier?“ Aus dem Nichts heraus bannte sich eine heiße Träne meinen kalten Wangen hinunter. Um keine Schwäche zu zeigen, schaute ich enttäuscht mit Tränen in den trüben Augen zur Seite hinweg.

„Ich konnte einfach nicht…mein Körper war zu geschwächt, schlussendlich, ist er in deiner Welt noch gestorben und meine Seelenkraft erlaubte mir, dich noch mit letzter Kraft zu erreichen.“
 

„Soll das etwa heißen…wir können uns nur hier sehen? Du wirst niemals zu Mama zurückkehren können?“ Ich schluckte hart.

Er schwieg. Schweigen sagt manchmal mehr als tausend Worte. Wie ist er nur gestorben? Was ist passiert? Doch ich wusste insgeheim, auch dies würde er mir nicht jetzt, nicht hier erklären. Alles, was für mich wichtig erschien, war für ihn verschwendete Zeit.
 

„Eine Frage noch… wenn wir doch die Einzigen sind, die durch die Welt reisen können, warum gibt es denn Weltenzerstörer? Du hast gesagt, sie können ebenfalls durch die Zeiten reisen!“ Anhand seines Blickes sah ich triumphierend, dass ich ihn am Kragen gepackt hatte und ich ihn somit voll kalt erwischte.
 

„Es ist besser in diesem Punkt, je weniger du weißt. Jetzt strecke mir deine Hand entgegen, ich will dein Blut sehen. Ohne dein Erwachen könntest du mit hoher Wahrscheinlichkeit unsere Aufgabe nicht erfüllen.“
 

Zittrig nickte ich und streckte zögerlich ihm meine Hand entgegen, kniff die Augen zu und wartete auf den schneidenden Schmerz, der auch direkt folgte, als ich gerade mal die Augen ganz schloss. Roger zögerte keine Sekunde und schnitt mit dem Dolch eine Wunde in meiner zarten Hand hinein, die wie Feuer brannte und wie verhext schaute ich dann auf die blutende Wunde. Rot. Alarmstufe Rot, hätte ich am liebsten scherzend hinzugefügt, aber ich beließ es lieber, da sein Gesicht gerade sich verfinsterte.
 

„Ich verstehe es nicht. Du bist imstande die toten Seelen zu sehen, du siehst das Zeichen auf der Wand, du hast diese Träume… und doch, dein Blut ist Rot.“
 

„Wenn ich nicht erwache… was bedeutet das?“ Mir wurde ganz unwohl, als ich glaubte, Tränen in seinen plötzlich müden Augen zu erhaschen.
 

„Wir alle sind gebunden an den vier Dimensionen, wenn das Böse nicht aufgehalten wird und die Welt ins Chaos gestürzt wird, könnte diese bis auf das letzte Lebewesen vernichtet werden…..“

„Ich will dir helfen! Muss ich denn unbedingt erwachen, um in dieser Welt zu gelangen?“
 

„Wenn deine Kräfte nicht erwachen, wirst du mit hoher Wahrscheinlichkeit leichtes Futter sein… Wenn du einmal in dieser Welt stirbst, kannst du da nie wieder zurückreisen! Zudem….“
 

„Zudem?“ Große geweitete Augen visierten ihn an.
 

„Dein Körper wird hier und auch in den anderen Welten ohne magische Fähigkeiten zu Schaden kommen. Nicht nur ist dein Immunsystem kritisch angeschlagen, auch so werden die Gefahren fast unmöglich sein, allein ohne Kräfte zu bewältigen.“

„Heißt das.. ich könnte durch zu einen langen Aufenthalt, sterben?“
 

„Richtig.“
 

„Ich habe nichts mehr zu verlieren. Wenn unser Gegner eine Gefahr für meine Familie werden kann, dann werde ich ihn aufhalten!“ Daraufhin bekam ich keine Antwort. Mein Vater hörte mir nicht zu. Ich sah ihn an, er mich nicht, er wirkte unglaublich bestürzt und sein Kiefer knackte, er biss sich auf die Lippe.
 

„Kagome… Bitte stirb nicht.“
 

Eine Bitte, ein Flüstern, hoffnungslos gingen die Töne von der Zunge.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Boahencock-
2020-06-02T06:35:36+00:00 02.06.2020 08:35
Sandmännchen🤣🤣🤣🤣

Ihhhhhhh Spinen ( ich bin dann mal weg)
Kagome macht ja einiges durch.

Wie jetzt Kagomes wahren Kräfte erwecken. Fähigkeiten, die dich vor sämtlichen Gefahren beschützen🤔🤔
Weltenwandler? Dimensionen.?🤔🤔
Wenn Kagome einen Langen Aufenthalt hat ,dann kann sie sterben?“

Richtig🥺🥺🥺🥺
Kagome gibt alles um ihre Familie zu beschützen.

Bin gespant wie es weiter geht.😉😼😉

Antwort von:  Boahencock-
02.06.2020 08:36
Ich hoffe mal nicht das sie stirbt🥺🥺


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