Zerstörer der Welten von ShaddiXx2611 (Wenn die Zeit dich zerfrisst) ================================================================================ Prolog: Weltenzauber -------------------- „Hey Kagome! Hier bin ich!“, winkte Ayumi mich putzmunter und fröhlich wie eh und je entgegen. Sie strahlte fast so hell wie die Sonne, während meine Gesichtszüge sich unnatürlich entgleisten und sich in einem Horrorkabinett verirrten. Mit einem müden gezwungenen Lächeln ging ich auf meiner Freundin zu, die unter einem schattigen Baum stand, der jedoch nicht vor der Hitze schütze. Leider. „Guten Morgen, Ayumi.“, brach ich ihr entgegen, gähnte und streckte mich gleichzeitig. „Kagome, du wirkst nicht gerade fröhlich, dabei gehen wir doch in den Zoo!" Aus leicht traurigen Augen wurde ich angeschaut. Ich schluckte, weil sie mich besser kannte, als so viele andere Menschen. „Ich träume schlecht, das ist alles.“ „Schon wieder? Vielleicht wieder eine Krankheit?“ „NEIN!“, prustete ich fast schon zu laut aus mir heraus und atmete schwer. Fraglich schauten mich zwei rehbraune Augen an. „Dann liegt es wohl an dem Stress… Was war es denn dieses mal für ein Traum? Hast du wieder mit Exorzisten gekämpft? Bist du wieder darin gestorben?“ Erneut schluckte ich und versuchte diesen fiesen Traum zu vergessen. Es gelang mir allerdings nur kurz, der Traum kam zurück, aber nicht der von letzter Nacht, sondern von der Heutigen. Furcht spürte ich jede verdammte Nacht und mit jeder weiteren Nacht, wurde es grauenhafter. Zu real, zu intensiv, zu blutig. „Nein… es ging die ganze Zeit um einen Unbekannten Mann. Er machte mir Angst, er trug mehrere Narben und war in sich geschlossen. Wir stritten uns ziemlich… gingen weiter in einem Wald… und dann ging alles sehr schnell…Ich weiß nicht was es war, oder wer, doch ich starb wieder… und nicht gerade sanft.“ Während meiner Erzählung zitterten meine Hände, auch wenn Ayumi sie tröstend hielt und einen Arm um meiner Schultern legte. „Vielleicht muntert es dich auf! Ich hab extra im Internet recherchiert, was diese Träume bedeuten. Du weißt schon, wenn man vom eigenen Tod träumt.“ Kurz machte sie eine Pause, betonte die letzten Silben kräftig und schaute mich mit einem aufbauenden Lächeln, auf ihre schwungvollen Lippen, an. „Ich zitiere; Du beginnst einen neuen Lebensabschnitt, da eine Lebensphase zu Ende ist. Es kann aber auch bedeuten, dass endlich ein Konflikt zu Ende ging oder auch das die Liebe gestorben ist und innerlich etwas in dir.“ Geschockt starrte mich plötzlich Ayumi an, und ich konnte mir auch denken warum. Mit diesen heißen Tränen hatte sie wohl nicht gerechnet. Aber bei ihrem letzten Abschnitt ihres Satzes wurde mir übel. >Inuyasha< Murmeln drangen an meinen Ohren, gar richtige Sätze, doch scheiterte es daran, dass ich nichts wahrnahm. Alles um mich herum war Schwarz und Weiß, eintönig, düster und mein Herz schlug abnormal hastig. Meine eigenen Gedanken waren lauter als ihre Worte. Nur noch lauter war das Pochen meines gebrochenen Herzen. Immer mehr verliere ich meine Erinnerungen an ihm. Es sind mittlerweile zwei Jahre her und doch fühlte es sich an, als hätte ich meine Freunde erst gestern verloren. Zu schwer ist der Schmerz, sie nie wieder sehen zu können. Wir leben in zwei verschiedenen Welten und mir ist es nicht mehr möglich, durch die Zeiten zu reisen. Gedankenverloren wusch ich mir die Tränen vom Gesicht, es war schwer nicht mehr zu weinen. Wie ein aufgeschrecktes Reh sprang ich auf meinen Absätzen auf und davon, knickte um, wackelte wie Pudding mit meinen Armen umher um nicht hinzufliegen und fing mich mehr recht als schlecht wieder. All das Theater passierte nachdem ich das Taschentuch von meiner Freundin unvermittelt an meiner Wange spürte und zum Mittelpunkt aller lachenden Passanten wurde. Ein Clown. „Aua.“, zischte ich und schaute auf meinem leicht schmerzenden Knöchel. Zu oft driftete ich in meinen Gedanken ab. Nicht nur war es nervig, auch hatte ich keine Lust früh graue Haare zu bekommen. Oder mir tatsächlich noch was zu brechen. Auf einen Gips oder in einem Rollstuhl zu sitzen, käme für mich nicht in Frage. Würde ich mit achtzehn bereits graue Haare bekommen, würde ich mir direkt einen Strick besorgen. Dann war es aus mit meiner Jugend und die Chance endlich einen Freund zu finden, verringerte sich dann schließlich ebenfalls drastisch. Wobei es mein Leben lang nur einen einzigen Kerl gab, für den ich alles Mögliche aufopferte. Diesen Kerl einfach zu vergessen, war schier unvorstellbar. In diesem Zustand glaubte ich, ich könnte jedem Tollpatsch dieser Welt das Wasser reichen. Jetzt schaute ich fragend drein, als Ayumi anfing schräg zu lachen, auch wenn sie eher kicherte mit der Hand vorm Mund. „Hey eine weinende Frau ärgert man nicht.“, meckerte ich etwas gespielt und versuchte mich zusammen zu reißen. Schmollend schaute ich sie trotzdem an, vielleicht würde sie sich ja doch noch bei mir entschuldigen. Niemand hier außer meiner Familie kannte schließlich mein zweites Leben. „Naja ich bin nicht die aussieht, wie ein Pandabär.“, kaum sprach sie diesen Satz johlend zu Ende, war erneut das Taschentuch an meinem Gesicht gedrückt. Peinlich berührt ließ ich mich einfach wie ein kleines Kind behandeln und sie befreite mich von meinem schwarz beschmierten Gesicht. „Danke.“ „Wozu sind Freunde da? Komm wir gehen jetzt zum Eingang! Es wird dir gut tun nicht immer zu grübeln.“ Kaum gesagt schon wurde ich herumgerissen und wie ein rollender Koffer hinterher gezogen. Mein sommerliches gelbes Knielanges Kleid wirbelte wie ein Tornado herum und meine Füße flogen fast schon über den sandigen Boden. Mein dunkles Haar ging mir mittlerweile bis zum Hintern, welches ich mir meist lockte und zu einem Pferdeschwanz band. Sie hingegen hatte die Haare nie verändert, warum auch? Sie hatte tolle Locken und dickes schönes Haar. Meine gleichaltrige Freundin trug ein lässiges rosanes Shirt mit einer weißen Hotpants und weiße Latschen. Ihr stand komischerweise jeder Look im Gegensatz zu mir, obwohl wir die gleiche Haarfarbe hatten. Seltsam, gemein aber wahr. Wir hatten Glück, die Schlange war nicht all zu groß, wir bekamen recht schnell unsere Eintrittskarten und es zogen die ersten leichten Wolken am Himmelszelt auf. Unser Kopf brannte als hätte jemand ein Feuer darauf entfacht. Endlich wollten uns die Wolken etwas Abkühlung schenken. Meine Laune schien sich nach einer Weile echt zu bessern. Der Gesang der zwitschernden Prachtvögeln, das süße Gespiele der Baby Löwen, das Kuscheln der Bärenfamilie, sowie die lustigen tollpatschigen Pinguine, die ich heimlich streichelte und fast ins Becken flog, wären nicht die super praktischen Reflexe Ayumis gewesen, erwärmten wirklich mein Herz. „Wir hätten einen größeren Rucksack gebraucht.“ „Willst du etwa noch mehr Essen und Trinken mitnehmen, Kagome?“ „Nein, aber einen Pinguin.“ Endlich lachten wir beide ernsthaft und eigentlich war meine Aussage auch ernsthaft gemeint. Warum wurde mein Wunsch nicht ernstgenommen? Wer würde nicht solch einen süßen kleinen pummeligen watschelnden Vogel bei sich haben? Als Dank, dass Ayumi mir in letzter Zeit so oft half, holte ich uns jeweils ein riesiges Eis. „Genau das richtige! Danke dir.“ „Dafür dankt man nicht.“, grinste ich und stupste sie von der Seite aus an. Nicht lange dauerte es, da hielt ich nur noch eine Waffel in der Hand und das Eis, welches in meinem Magen wandern sollte, lag auf dem Boden. Laut brüllte plötzlich ein Tier hinter mir, gefolgt von zwei Zoowärtern, die das ausgerissene Tier versuchten mit Futter zu locken. Der dritte Mann im Bunde hielt ein Seil hinter seinen Rücken versteckt. Ayumi bestaunte das Tier, hätte ich wohlmöglich auch getan, wäre es nicht erstens; eventuell gefährlich und zweitens, waren in wenigen Sekunden des Geschehnisses überall ohrenbetäubende Kanonenschüsse zu hören. Pistolenkugeln sausten lautstark an meinen Ohren vorbei. Feuer brannte Lichterloh. Noch eben stand ich vor einem ausgerissenen Affen und jetzt duckte, lief und schrie ich um mein Leben. Überall waren Soldaten, die sich erstachen, erschossen und sich erwürgten auf barbarischster Art und Weise, die man nur aus einem Horrorfilme her kannte. Doch die Realität war immer grausamer als in einem Film oder Buch. Blut spritze mir ins Gesicht und ein Ellbogen traf mich hart in die Seite, sodass ich spuckte. Ein Anblick denn ich nie wieder vergesse werde. Kalte Augen ohne Körper schauten mich vom Boden heran. Dieser Mann wurde vor mir enthauptet und sein Blut spritzte wie eine geschüttelte Colaflasche auf mich nieder. Blut, überall Blut. Wo war ich? War das echt? Träumte ich? Doch ich fühlte noch immer den Schlag in meiner pulsierenden Seite als ich laut keuchend in einer versteckten Ecke eines verlassenen Marktstandes mich verkroch. Mein Herz schlug schneller als nach einem Marathonlauf und ich entleerte mich kurz meinem gegessenem. Blutverschmiert kam plötzlich ein Mann um die Ecke, mit der Hand auf einem seiner vielen Schwertern. Sein Blick war düster, doch nicht lange, da flog plötzlich eine Granate in unsere Richtung. Die wenigen Sekunden, wie sie zu unseren Füßen rollte, verging wie in Zeitlupe und ich sah meinen Tod vor Augen. Wie versteinert schaute der muskulöse Mann auf das tödliche Geschoss. Noch gruseliger wurde es, als meine Beine sich mechanisch, ungewollt, wie von Geisterhand in Fahrt setzten. Ich schnappte mir die Bombe ohne weiteres, ich zögerte nicht einmal einen einzigen verdammten Wimpernschlag und warf sie weit über uns empor, bis sie schließlich explodierte und die Druckwelle mein Haarband davon sausen ließ, genau wie das Kopftuch des Mannes neben mir. „Moment ich kenne dich-“ Zack und plötzlich wurde ich in die Seite erneut gestoßen, unvorhergesehen, blitzschnell, nur sanfter und dennoch flog ich ungebremst zu Boden. Erschrocken schaute ich vom sandigen Boden auf und blickte in ein Fassungsloses Gesicht, welches Ayumi galt. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)