Chaos in jeder Hinsicht von Kathili ================================================================================ Kapitel 2: Kapitel 2 -------------------- Der Abend neigte sich dem Ende, so dass Robin langsam damit begann, die Reste des Buffets abzuräumen und sauber zu machen. Die Party war zwar noch im vollen Gange, allerdings wurde sie nur bis 21:00 Uhr bezahlt, also erfüllte sie noch rechtmäßig ihre Arbeit und machte dann gegen 22:00 Uhr Feierabend. Erschöpft stieg sie in den Bus, der sie nach Hause beförderte. Von der Haltestelle aus, waren es noch etwa 10 Minuten Fußweg. An für sich war das für sie kein Problem, allerdings schmerzten ihre Füße allmählich, war sie schließlich schon 8 Stunden ununterbrochen auf den Beinen. Da es schon dämmerte, zog sie nach ein paar Metern einfach ihre Schuhe aus und setze ihren Weg somit barfuß fort. Nach weiteren wenigen Schritten bemerkte sie sodann einen Wagen, der in Schrittgeschwindigkeit neben ihr herfuhr. Robin versuchte krampfhaft das Auto zu ignorieren und beschleunigte ihr Gehtempo. "Hey! Kann ich dich vielleicht irgendwo hinbringen?" vernahm sie schließlich eine tiefe männliche Stimme neben sich. Kurz blickte sie zu dem schwarzhaarigen Schopf, der aus dem Auto lugte. "Nein!", antwortete sie nur knapp und wandte sich direkt wieder ab. "Du brauchst keine Angst zu haben, ich tue dir nichts! Ich finde nur, dass so eine hübsche Frau um diese Uhrzeit nicht alleine auf der Straße rumlaufen sollte!', erklärte der Schwarzhaarige. Wieder drehte sich Robin kurz in die Richtung, aus der sie die Stimme vernahm. Lässig ließ dieser eine Hand aus dem Fenster baumeln. Sofort sprang Robin dessen tätowierte Hand ins Auge. D. E. A. T. H. An jedem Finger nebst Daumen ein Buchstabe... Sie überlegte nicht lange, schüttelte also energisch verneinend ihren Kopf. Sie müsste schon mehrvals verrückt sein, in dieses Auto einzusteigen... "Nein, vielen Dank!", sagte sie also im höflichen jedoch bestimmten Ton und bog schnellen Schrittes in eine kleine Seitenstraße ein. Sie atmete erleichtert aus, als sie hörte, dass der Wagen sodann mit quietschenden Reifen davonfuhr. Ihr Herz schlug wild und sie mahnte sich innerlich wieder zur Ruhe, war die 'Gefahr' ja schließlich nun vorüber. Vor dem großen Wohnhaus, in dem sich ihr Appartement befand, angekommen, öffnete sie mit ihren Schlüssel die Haustür und lief anschließend die Treppe hinauf in den 8. Stock. Der Aufzug funktionierte schon seit Wochen nicht mehr. In der 5. Etage musste sie allerdings eine kurze Pause einlegen, hatte Robin nämlich das Gefühl, als würde sie auf Scherben laufen. Schnaubend setzte sie sich auf eine der Stufen und massierte sich die Füße, hatte sie schließlich noch drei Stockwerke vor sich. Sie erschrak heftig, als sie plötzlich eine ihr wohl bekannte Stimme hinter sich vernahm. "Nicht nur, dass Sie Ihre Miete nicht bezahlen. Jetzt lungern sie auch noch hier im Treppenhaus herum!". Ihr Vermieter, Mr. Spandam, klang verärgert. Einerseits verstand Robin dessen Verärgerung. Andererseits empfand sie es jedoch als unnötig, sie derart abfällig zu behandeln. "Mr. Spandam, es t...!", begann sie, wurde aber prompt wieder von dem Mann unterbrochen. "Erzählen Sie mir nichts! ... Übermorgen will ich mein Geld haben, ansonsten fliegen Sie hier hochkant raus!", schrie er und machte sich auch schon wieder aus dem Staub, so dass Robin überhaupt keine Chance blieb, mit diesem zu sprechen. Sie seufzte laut. Anschließend schnappte sie sich ihre Schuhe, die sie neben sich auf die Stufe abgelegt hatte, und setzte ihren Weg fort. Übermorgen... Wo sollte sie denn bitte so schnell, so viel Geld auftreiben um nicht auf der Straße zu landen? Tränen bahnten sich ihren Weg über ihr Gesicht. Was sollte sie nur machen? Ihr Tempo beschleunigte sich. So schnell wie möglich wollte sie nur noch in ihr Bett. *Am nächsten Tag* "Jungs, kommt mal schnell her!", rief Sanji, der im Wohnzimmer vor dem Laptop saß. Ace, der gerade in der Küche stand und Zorro, der mit der Zahnbürste im Mund aus dem Bad stürmte, gesellten sich zu dem Blonden. "Wasch ischt?", nuschelte der Grünhaarige durch seine Zahnbürste. "Wir haben fünf neue Nachrichten bzw. Bewerber!". "Echt? Krass!", jubelte Ace, nachdem er einen großen Schluck direkt aus der Milchpackung nahm. "Meine Fresse, musst du immer aus der Packung saufen?", beschwerte sich Sanji, der das ganze im Augenwinkel beobachtet hatte. Ace lief zurück in die Küche, um die Milchpackung in den Kühlschrank zurück zu stellen. "Ausdrucksweise!", rief er von dort aus zu dem Blonden und grinste süffisant. Auch Sanji musste nun grinsen, zeigte seinem Kumpel aber noch den Mittelfinger, bevor er sich wieder dem Laptop widmete. "Was ist das denn für einer?", amüsierte sich Zorro, der auf das Foto des ersten Bewerbers zeigte. "Alter, der ist geschminkt!", fügte er lachend hinzu und klatschte vor Lachen in die Hände. Auch Ace stieg mit ein und prustete los. Nur Sanji bewahrte die Ruhe. "Ach Leute, kommt schon! Das ist 'ne wichtige Sache. Wir brauchen unbedingt 'nen neuen Mitbewohner, sonst müssen wir uns ne neue Bleibe suchen!", mahnte er und sah sich das Profil des geschminkten Mannes näher an. Er hatte schwarzes kurzes Haar, darin einen Blumenkranz. Rouge zierte seine Wangen. Außerdem betonte der schwarze Kajal zusätzlich seine Augen. Zugegeben, Sanji fand diesen Typen auch ziemlich urig, aber leider mussten die Jungs alles in Erwägung ziehen, also begann er, eine Antwort auf das Gesuch des Geschminkten zu tippen. Zorro und Ace sahen den Blonden entrüstet an. "Ist das dein ernst?", sagten sie gleichzeitig. Sanji zuckte mit den Schultern. "Was bleibt uns denn anderes übrig?". Auch die weiteren vier Anfragen beantwortete Sanji sofort und vereinbarte zeitnah Termine, damit sie alle Bewerber schnellstmöglich kennen lernen konnten, musste schließlich schnell jemand einziehen, der sich an der Miete beteiligte. 1. Gespräch: Prüfend saßen die drei Männer dem Geschminkten gegenüber. Ace hatte Schwierigkeiten, sich das Lachen zu verkneifen, weshalb er sein Gegenüber so wenig wie möglich ansah. Zorro und Sanji hingegen musterten ihn genau, bevor der Blonde seine Fragen stellte. "So... ähm... Bon Curry... Was machst du denn beruflich!?", war seine erste Frage. Bon Curry stand auf, drehte sich zweimal im Kreis und zwitscherte: "Ich bin Handmodel!". Ace verschluckte sich an seiner eigenen Spucke bei dem Versuch, nicht sofort laut los zu prusten. Nun fiel es auch Zorro nicht mehr so leicht, sich zusammen zu reißen, so dass er so tat, als würde er Bon Curry an- statt auslachen. "Mhm...!". Sanji räusperte sich kurz. "Und wie hoch sind deine Einkünfte, wenn ich fragen darf?", war die nächste Frage. Bon Curry wiederholte sein Schauspiel und antwortete: "Das ist unterschiedlich. Das kommt auf die Aufträge an... Un...deux...trois!". Sanji entglitten nun fast die Gesichtszüge, hatte auch er langsam begriffen, dass sein Gegenüber nicht mehr alle Latten auf dem Zaun hatte. "Also hast du kein geregeltes Einkommen?", fragte sodann Zorro, der noch immer grinsend da saß. "Nein!", gestand der Geschminkte. "Meist lebe ich von Luft und Liebe! Aber jeder, der mich kennt, liebt mich, so dass ich immer über die Runden komme!", fügte er flötend hinzu und klatschte übertrieben in die Hände. Nun gab es bei Ace und Zorro kein Halten mehr. Sie prusteten laut los und hielten sich die Bäuche vor Lachen. Auch Sanji lachte kurz, riss sich aber für einen kurzen Moment wieder zusammen. Er stand auf und reichte Bon Curry, wenn auch nicht ganz so gerne, die Hand. "Das war es auch schon! Alles Gute für dich!", verkündete er und schüttelte ihm zum Abschied die Hand. "Kann ich dann jetzt hier einziehen, oder was?" fragte der Geschminkte sodann irritiert, hatte er schließlich keine konkrete Antwort erhalten. Ace, der unmittelbar hinter Sanji stand, trat nun nach vorne, drehte drei Pirouetten, so wie Bon Curry es zuvor mehrmals getan hatte, und antwortete dann mit verstellter Stimme: "Leider Nein, leider gar nicht!", woraufhin nun alle in lautes Gelächter ausbrachen. Erzürnt stürmte Bon Curry aus der Wohnung und knallte die Tür hinter sich zu. "So eine Frechheit!", hörten sie noch im Hausflur, während die Jungs sich nicht mehr einkriegten. "Das war witzig!", keuchte Ace, der sich seinen schmerzenden Bauch hielt. Sanji nickte zustimmend, während Zorro sich grinsend eine Limo aus dem Kühlschrank fischte. "In einer Stunde kommt der nächste. Ich hoffe mal, dass das nicht wieder so ein Reinfall wird!", gab er sodann von sich, nachdem er die Limo mit einem Zug leer trank. 2. Gespräch: "Hallo du Schöne!", flötete Sanji, als er einer blonden jungen Frau die Tür öffnete und hereinbat. Etwas überfordert trat das Mädchen herein. Im Wohnzimmer angekommen sah sie sich erst einmal um. Zorro und Ace saßen derweil auf der Couch und musterten die Blonde. Ein süßes Ding, nur schien sie nicht älter als 17 Jahre, vermuteten sie. Sanji gesellte sich zu seinen Freunden, nachdem er dem Mädchen anbot, sich auf dem gegenüberstehenden Sofa Platz zu nehmen. Zögernd setzte sie sich und betrachtete die Männerrunde. "Hallo ich bin Kaya!", stellte sie sich vor. "Wohnt nur ihr hier?", fragte sie sodann leicht irritiert nach. Die Jungs nickten. "Oh ähm... Ich... ich dachte, das wäre eine gemischte WG!", gestand sie und erhob sich sogleich vom Sofa. "Aber das stand doch in unserem Profil!", erklärte Zorro. "Das habe ich dann wohl überlesen!", erwiderte sie und machte sich auf den Weg zur Tür. Sanji, der natürlich traurig war, dass Kaya anscheinend nicht einziehen wollte, folgte ihr. "Tut mir leid, das hier ist nichts für mich!", entschuldigte sich die Blonde und verließ fluchtartig die Wohnung. "Zeitverschwendung!", murmelte Zorro und atmete laut aus. "Wenn das so weiter geht, dann Prost Mahlzeit!", fügte er hinzu und sah zu seinen Mitbewohnern, die nicht minder enttäuscht dreinschauten. "Naja, es kommen ja noch drei Bewerber! Ich gebe die Hoffnung nicht auf!", waren Sanjis aufmunternden Worte. ~~ Geduldig wartete Robin, bis ihr Laptop hochgefahren war. Sie nahm noch einen Schluck aus ihrer Kaffeetasse und öffnete sodann den Internetbrowser. Mit flinken Fingern öffnete sie die Website, auf der sie gestern ein Profil erstellt hatte. Vielleicht hatte sie ja neue Nachrichten. Enttäuscht stellte sie allerdings fest, dass sie lediglich E-Mails von Männern bekommen hatte, die ihr alles anboten, nur keine Wohngelegenheit. Genervt blickte sie bei jeder einzelnen auf 'Löschen' und seufzte. "Gibt es denn keine vernünftigen Menschen mehr auf diesem Planeten?", schnaubte sie und stöberte erneut durch die Angebote. Es dauerte etwas, bis sie auf ein interessantes Inserat stieß. "Reine Männer-WG sucht Mitbewohner/in!", las sie laut vor. Prüfend durchstöberte sie das Profil. Interessant war es, aber eine WG mit Männern, mit ihr als einzige Frau? Allerdings befand sich die Wohnung in ihrer Nähe, was natürlich ein Vorteil war. Sie überlegte kurz, ob sie antworten sollte, wägte aber vorher noch die Pros und Kontras ab. Letztlich klickte sie doch auf 'Antworten', saß ihr schließlich Spandam im Nacken, der sie ohne mit der Wimper zu zucken rauswerfen würde. Also machte sie es sich bequem und fing an zu tippen... ~~ *Pling* ertönte ein Geräusch aus dem Laptop, der auf dem Wohnzimmertisch stand, an dem die Jungs saßen. Zorro, der diesem am nächsten saß, schaute auf den Monitor. "Ein neuer Bewerber!", teilte er seinen Kumpels mit, bevor er mit der Maus auf den kleinen Briefumschlag auf dem Bildschirm klickte. "Eine Frau!", verlautete er grinsend, wohl wissend, dass Sanji sich sofort den Laptop schnappen würde. Wie vermutet riss Sanji den Laptop an sich, um sich die Frau näher anzusehen. "Wow, ist die schön!", schwärmte er, während Zorro nur lachend den Kopf schüttelte. "Du musst es echt nötig haben!". "Die lade ich für heute noch ein!", sprach er voller Begeisterung aus, ohne überhaupt auf Zorros Bemerkung einzugehen. ~~ Überrascht blickte die Schwarzhaarige von der Küche aus auf ihren Laptop, der einen kurzen Signalton von sich gab. Schnell schaute sie auf den Bildschirm und sah dort einen kleinen Briefumschlag aufblinken. Sofort klickte sie darauf und las die Antwort auf die Anfrage, die sie gerade mal vor 5 Minuten abgeschickt hatte. "Wow, die sind aber schnell!", kommentierte sie und geriet plötzlich in Zeitnot, als sie den Terminvorschlag erblickte. Eilig tippte sie eine kurze Bestätigungs-Mail und huschte ins Bad, um sich für das bevorstehende Treffen fertig zu machen. Eine halbe Stunde später verließ sie dann auch schon die Wohnung und machte sich zu Fuß auf den Weg zu der Männer-WG. ~~ "Sie kommt heute noch!", jubelte Sanji, nachdem er Robins E-Mail gelesen hatte. Zorro nickte nur kurz. Ace war währenddessen auf dem Klo. Es klingelte. "Oh, da kommt schon der nächste Kandidat!", verkündete Sanji und stand auf, um die Tür zu öffnen. "Ace, mach hinne!", rief Zorro diesem durch die Tür zu. "Maaan ey! Kann man hier nicht mal mehr in Ruhe kacken?!", hallte es aus dem Bad... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)