Kusuri, der Dämonenarzt von Dudisliebling ================================================================================ Kapitel 1: Prolog ----------------- Prolog “Herr Isha, dies kam heute mit der Post.”, berichtete meine Assistentin und ich rollte mit den Augen. Wie immer, trug sie einen zu kurzen Rock und drückte mir ihre weiblichen Reize, förmlich in die Augen. Wie gerne, würde ich sie einfach an ihren Schreibtisch fesseln und sie bitten ihrer Arbeit dort nachzugehen. Aber leider musste sie mich, über das ein oder andere, natürlich auch persönlich in Kenntnis setzen. “Die Zeitung, will einen Bericht über Sie schreiben und bittet, um einen kleinen Text zu Ihrem Leben.”, erklärte sie und legte den Stapel ausgedruckte Papiere, mit der bitte, vor mir auf den Schreibtisch. Kurz hob ich meinen Blick zu ihr und dann auf den Stapel. Menschen waren mir zuwider. Leider gab es nur noch wenige Yokai und seit einigen Wochen hatte ich nicht mal mehr die Aufgabe, mich um die Wiedergeburt zu kümmern. Hatte doch alles wunderbar geendet, mit dem Taisho und seinem Menschenweib von damals. Der Bericht und die Erkenntnisse über die Wiedergeburten, welche ich über Jahrhunderte geführt hatte, waren abgetippt und ordentlich, zusammen mit meinen anderen Schriften in meinem Haus und dort in einem Hochsicherheitstresor. Niemand außer mir, würde diese Erkenntnisse machen oder gebrauchen können. “Danke”, brummte ich kurz und die Assistentin machte sich davon. Ich lehnte mich in meinen gemütlichen Lederschreibtischstuhl zurück und sah zum Stapel der Zeitungsagentur. Lächerlich. Wenn die nur ansatzweise wüssten, wie alt ich wirklich war, könnten sie damit ganze Buchbände schreiben. Mindestens hundert Bände, würde es schon brauchen. Doch ich wollte natürlich auch gute Publicity für mein neues Ärztehaus, welches ich gerade einrichtete. Das Bauvorhaben war in vollem Gange und es würde, die beste Privatpraxis der Welt werden. Alle Yokai die es noch gab, würden dort jegliche ärztliche Hilfe, und diese in vollem Umfang, verstand sich, bekommen. Zahlen würde sich diese Einrichtung, wie von selbst. Mein Wissen war nicht billig. Aber was sollte ich den Zeitungsfritzen nun als Antwort schreiben? Ich zog den Stapel zu mir und überflog zunächst das anschreiben. Wie unterwürfig sie bettelten, das ich ihnen antwortete. Wahrhaft ekelig. Auf der zweiten Seite waren Stichpunkte aufgeführt. Dinge zu meiner Kindheit, wollten sie wissen. Familienverhältnisse und aktuelle Beziehungssituation. Oh, wenn sie nur wüssten, dachte ich erneut und las weiter. Wie kam es zu meiner Berufung? Gute frage, befand ich und schmiss am Ende den Stapel wieder auf den Tisch, verschränkte die Finger meiner Hände, hinter meinem Kopf und brachte den Stuhl zum Drehen. Wie ich mich so drehte, den leichten Schwindel spürte, weil mein Innenohr diese Dreherei nicht ausgleichen konnte, dachte ich an mein Leben. Gab es dort überhaupt etwas wissenswertes zu erzählen? Konnte ich mich an alles erinnern? Ich war schließlich nicht mehr der Jüngste. Hatte Kriege, Seuchen und Naturkatastrophen miterlebt. Yokai, starke Hanyou und Teufel getroffen und mit angesehen, wie alles, Generation für Generation zunichte ging und nun, fast nur noch Menschen, diese Welt besiedelten. Aber irgendwie reizte es mich, mich zu erinnern. Ob ich mich wohl daran wagen sollte, meine Memoarien zu schreiben? Taten das nicht viele alte Menschen? Aber ich war kein Mensch. Dennoch war ich ja alt, also würde es sicher okay gehen, wenn ich es mal versuchte. Ich stoppte den Stuhl, schob mich näher an meinen Schreibtisch und brauchte nur wenige Klicks am Computer, um ein Dokument vorzubereiten. Und so schrieb ich: Mein Leben als Kusuri, der Dämonenarzt... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)