Ein Austausch mit Folgen von SuperCraig ================================================================================ Kapitel 98: Die Siegesfeier --------------------------- „Die Domino High!“ Ich glaubte taub zu werden bei dem Lärm, der im Stadion ausbrach. Hunderte Schüler, Lehrer, Zuschauer aus der ganzen Region, sprangen auf. Das Banner des Schwarzen Rotaugendrachens wurde gen Himmel gereckt. Ich konnte meinen Namen gut erkennen, der mittlerweile auch so laut geschrien wurde, dass ich Angst hatte, man könnte ihn zuhause noch hören. Zu dumm nur, dass der Läufer der Domino High nicht in der Lage war auch nur einen einzigen Muskel zu rühren. Einzig ein schiefes Lächeln brachte ich zustande, vollgesabbert und mit dem warmen Geschmack vom Blut im Mund. Ein toller Held, wenn er nicht mal aufstehen konnte. Das war aber auch gar nicht nötig. Shin und die Jungs stürmten auf mich zu, noch immer in ihren verschwitzten Sachen, die Haare an Stirn und Nacken klebend. Bevor ich protestieren konnte, wurde ich auf ihre Schultern gehoben und wie ein Pokal hochgehalten. „Das war der absolute Wahnsinn!“, schrie mir Shin ins Ohr, während sich immer mehr Leute aus unserer Schule um die Mannschaft scharten. „Das was du gemacht hast war der absolute Wahnsinn. Ich habe noch nie jemanden so verbissen laufen gesehen“, brüllte ich zurück. Man feierte uns wie Helden. Zum ersten Mal fühlte ich mich nicht unwohl, wenn so viel Aufmerksamkeit auf mir lag. Wir hatten alle unser Bestes gegeben und waren dafür belohnt worden. Ich musste so viele Hände an mir ertragen, dass ich spätestens nach der Nummer fünfzig aufhörte zu zählen. Den anderen erging es ähnlich. Der große Monitor mittig des Stadions zeigte noch einmal die Highlights der Bewerbe. Shin und ich waren auch dabei, genauso wie Tameo und der Riese. Ich war ehrlich gesagt Stolz, denn das hier hatte ich ohne fremde Hilfe geschafft. Wobei das nicht so ganz stimmte. Mein Blick fiel auf meine Freunde, sprich Yugi, Tristan, Tea, Duke, Joey und Bakura die mich allesamt anstrahlten. Tristan und Duke zeigten mir zeitgleich ihre ausgestreckten Daumen, Yugi lächelte wie ein Honigkuchenpferd, Tea und Bakura hüpften händchenhaltend auf und ab, und für Joeys Gesichtsausdruck fehlten mir die Worte. Wenn seine Wangen noch mehr geglüht hätten, wäre er wahrscheinlich in Flammen aufgegangen. Die Menge ging auseinander und Kaiba kam mit einem sehr seltenen Gast. Er war eher kurz gehalten, etwas dicklich und machte mit seiner Hornbrille und den kurzgeschorenen Haaren, sowie dem gepflegten Oberlippenbart, einen strengen Eindruck. „Ich gratuliere Ihnen. Sie alle haben unserer Schule heute große Ehre gemacht. Ihre Wahl erscheint mir im Nachhinein als sehr richtig, Shin.“ Direktor Tanaka ließ sich zu einem Lächeln hinreißen, bevor er zurücktrat und Kaiba das Feld überließ. Der CEO nickte uns allen knapp zu, und ich meinte, den Hauch eines Lächelns auf seinen Zügen erkennen zu können, bevor er sich umdrehte und mit unserem Direx wieder in der Menschenmenge verschwand, die uns erneut bedrängte, als gäbe es keinen Morgen mehr. Wir waren noch mindestens eine halbe Stunde draußen, bevor man uns endlich in die Umkleiden und zum Duschen ließ. Beim Hineingehen konnte ich noch erkennen, wie jemand mein Banner an einem Fahnenmast befestigte. „Kenta galt als der absolute Favorit. Er hat in den letzten Jahren immer wieder geglänzt. Wir waren schon glücklich, dass du eine Weile mit ihm mithalten konntest, aber ihn auch noch fertigzumachen“, sprudelte aus Shin nur so heraus, während er in seiner Sporttasche herumkramte. „Halt die Klappe. Ihr alle seid echt großartig gewesen. Wie Tameo an dem einen Blonden vorbeigezogen ist. Außerdem war es sein gutes Gespür für die Gegebenheiten, dass ich mich an Kenta ranhängen konnte.“ Ich hatte bisher nicht einmal gewusst, wie mein Gegner geheißen hatte. Natürlich war sein Name kurz auf der großen Anzeigetafel aufgeblitzt, aber da war ich schon zu nervös gewesen, um mich mit solchen Trivialitäten zu beschäftigen. Beim Duschen hatte ich immer ein wenig Angst, dass mir ein Missgeschick passieren könnte. Ich liebte Joey, und das von ganzem Herzen, aber in der Regel vermied ich es, gemeinsam mit den Anderen länger als nötig in der Umkleide zu sein. Vor allem Shin war ziemlich hübsch, und Hideo auch. Bisher hatte keiner nachgefragt, und es einfach auf Trödeln meinerseits geschoben, aber dieses Mal konnte ich nicht ausweichen. Das war schon im regulären Sportunterricht ein wenig problematisch gewesen, aber hier… „Was machst du für ein Gesicht?“, fragte mich Shin und schnippte mir mit dem Zeigefinger gegen die Stirn. „Erde an David, wir haben gewonnen?“ „Ich weiß, aber mir tut noch immer alles weh“, wich ich aus und zog eine Grimasse. „Das kennt der große Shin natürlich nicht.“ „Als ob“, lachte er schallend und boxte mir gegen die Schulter. „Komm, jetzt gib dir einen Ruck. Wir müssen nachher alle gemeinsam auf die Siegesfeier.“ Als er sein Shirt auszog biss ich mir auf die Zunge. Er war noch trainierter als Joey und ich. Natürlich hatte ich das schon ein paar Mal gesehen, aber heute fiel es mir besonders auf. Zu meiner großen Erleichterung sagte er nichts ob meines Starrens, für das ich mich einen Dummkopf schalt. Bis vor einem halben Jahr hatte ich damit kein Problem gehabt, und jetzt... Das war einer der wenigen Momente, wo ich mir wünschte eine Frau zu sein. Als ich drinnen meinen Namen hörte, zuckte ich zusammen. Es half alles nichts. Ich musste wohl oder übel dieses eine Mal überstehen, ohne mich zu blamieren. Mit zitternden Fingern kramte ich nach dem Duschgel in meiner Tasche und einem Handtuch, bevor ich aus den verschwitzten Sachen schlüpfte und mit gesenktem Blick in die Duschräume stapfte. „Wenn du den Kopf noch tiefer hältst, ziehst du mit deiner Nase eine Furche“, lachte Tameo und massierte sich sein Shampoo in die Haare ein. Bloß nicht weiter nach unten starren. Mit bis zum Zerreißen angespannten Nerven stieg ich unter die Dusche und drehte das Wasser voll auf. Draußen hörte ich die Jungs lachen und blödeln. Die halbe Miete war schon einmal geschafft. Jetzt musste ich nur wieder nach draußen kommen, ohne mich zu verraten. Ich überlegte schon, ob ich nicht einfach „nachhelfen“ sollte. Diesen Gedanken verwarf ich sogleich aber wieder. Erstens wäre das aufgefallen und zweitens erst recht peinlich gewesen. Wohlweislich war ich schlau genug gewesen, mir meine Wechselunterwäsche mitzunehmen. Schnell in die Hosen geschlüpft, und niemand würde etwas bemerken. „Habe ich auch noch nie gesehen, dass wer mit Unterhose aus der Dusche kommt“, neckte mich Hideo und rubbelte sich die Haare trocken. „Soll eben auch schüchterne Menschen geben“, konterte ich scherzend. „Das wäre ja was ganz Neues, du und schüchtern.“ Auch wenn ich mir nicht ganz sicher war, ob sie kein großes Theater gemacht hätten, war ich froh, als alle, mich eingeschlossen, wieder in Kleidung unterwegs waren. Zurück nahm ich den Mannschaftsbus. Da war ich schon wieder ausgelassener und alberte mit dem Rest herum. Shin bedachte mich aber ab und an mit einem nachdenklichen Blick, so, als ob er etwas ahnen würde. Beim Aussteigen umschwärmte man den Bus bereits. Die halbe Schule wartet am Tor auf uns. Die ersten Freundinnen sprangen in die Arme ihrer Liebsten. Schlussendlich blieben nur Shin, Tameo und ich übrig, die aber allesamt belagert wurden. Da war ich nun wieder froh, dass es nicht ich war, dem die Hauptaufmerksamkeit galt, sondern unserem Fußballkapitän. Den Turnsaal hatte man in eine Art Disco verwandelt, was stark an den Weihnachtsball erinnerte. Aus Lautsprechern kam laute Musik, Tische mit Naschereien und Knabbergebäck waren aufgestellt worden, und eine Tanzfläche aufgezogen. Ich löste mich alsbald von den Anderen und machte mich auf die Suche nach Yugi und Co. Tristan zumindest konnte ich ausmachen, der angeregt mit einem Mädchen quatschte. „Wie ich sehe angelt Sir Tristan?“, grinste ich breit und gesellte mich zu dem Pärchen. Beide liefen knallrot an. „Tu nicht so. Nur weil du kein guter Fischer bist“, schnaubte der Riese amüsiert. „War übrigens echt eine coole Aktion von dir. Joey und Yugi haben sich fast überschlagen, als du ins Ziel gekommen bist. Außerdem muss Bakura wohl zum Arzt, so wie Tea seine Hand gequetscht hat.“ „Ich bin ein besserer Fischer als du und Duke es jemals sein werden“, antwortete ich frech. „Wo sind denn die Anderen?“ „Tea tanzen, wo denn sonst? Duke und Bakura irgendwo im Getümmel, wohl auch wen aufreißen. Joey und Yugi wahrscheinlich an der Bar.“ „Na, dann lasse ich euch zwei Turteltauben einmal wieder“, hob ich verabschiedend die Hand und kassierte einen vernichtenden Blick von Tristan, als sich sein vermeintliches Date anschickte abzuhauen. Tea war schnell gefunden. Eine breite Traube hatte sich um sie gebildet, während sie im Scheinwerferlicht tanzte wie eine junge Göttin. Mir wurde beim Zusehen schon schwindlig, wie sie das aushielt war mir unbegreiflich Als sie mich ausmachte, bedeutete sie mir mit einer Handbewegung, zu ihr zu kommen. Mein entschiedenes Weigern wurde einfach dadurch hinweggewischt, dass sie mich auf die Tanzfläche zog. „Das hast du mit Joey gemeinsam, der ist auch ein Tanzmuffel“, kicherte sie, als sie mich an den Händen packte und über das imaginäre Parkett zerrte. „Na wenigstens da muss ich mir keine Sorgen machen“, murmelte ich und betete inständig, dass uns nicht zu viele Leute zusahen. Ich hasste Tanzen, fast so sehr wie Zeichnen, Geometrie und Mathematik. „Oh, vielleicht ändert er sich ja noch?“, flüsterte sie mir verschwörerisch ins Ohr und zog mich zu einer, in meinen Ohren spanisch klingenden Musik, neben sich her. „Sei nicht so frech“, zischte ich belustigt und machte halbherzige Anstalten mich aus ihrem Griff zu befreien. „Was machst du denn sonst mit mir?“, wollte sie neugierig wissen. Ich drehte meinen Kopf ein wenig und versuchte jemanden zu finden, der mir passend erschien. Bakura hatte sich verdrückt, der Feigling, und Duke war auch nicht zu sehen. Da blieb nur Shin übrig, zu dem ich mich gemeinsam mit Tea hinbewegte, ihn in einem günstigen Moment am Handgelenk packte, und ihm meine tänzerisch veranlagte Freundin in die Hand drückte. „Er will mal übernehmen“, sagte ich trocken und schubste beide, bevor sie Einwände erheben konnten, lachend auf die Tanzfläche zurück. Gute Freunde sollten füreinander sterben, war ein berühmtes Zitat. Nun ganz so drastisch war meine Bitte zwar nicht, aber Shin passte besser zu Tea als ich. Zufrieden beobachtete ich beide, wie sie über die Fläche wirbelten. Auf dem Weg zur Bar wurde ich hie und da angehalten. Manche wechselten ein paar Worte mit mir, andere gratulierten mir. Einige Autogrammanfragen waren auch dabei, was aber eher an meinen Erfolgen bei Duel Monsters lag. Ich musste nicht lange suchen, um Joey und Yugi auszumachen. Sie standen beisammen, jeder einen Orangensaft in der Hand. Sollte ich mich anschleichen und ganz kitschig Joey die Augen zuhalten? Ich entschied mich für die normale Variante, die mit einem einfachen „Hey“ kombiniert wurde. „Da ist ja der Held des Abends“, strahlte Joey. „Lass mich bloß in Ruhe mit dem Mist. Es reicht eigentlich, wenn man mir dauernd wegen Duel Monsters am Hintern klebt“, warnte ich meinen Freund halbernst. „Jung, erfolgreich, gutaussehend. Wobei, bei Letzterem bin ich mir nicht ganz so sicher“, neckte er mich mit einem breiten Grinsen. „Pff“, rollte ich mit den Augen und drehte ihm daraufhin meinen Rücken zu. Yugis Gesichtsausdruck nach zu urteilen, der prustete nämlich unverhohlen, hatte ich wohl richtig reagiert. Ich musste gar nicht nach hinten schauen um zu wissen, dass Joey verunsichert war. „Der große Joey Wheeler verliert einmal die Fassung, dass ich das noch erleben darf“, sagte ich zu meinem besten Freund und hatte dabei die größte Mühe halbwegs ernst zu klingen. „Du bist viel zu frech“, hörte ich Joey hinter mir maulen. „Kann ich zurückgeben.“ Beim Umdrehen wurde ich am Arm gepackt und hinter ihm hergezogen. Unter lauten Protesten schaffte man mich aus der Sporthalle. Yugi bedachte uns mit einem amüsierten Kopfschütteln, bevor wir nach draußen verschwanden. „Wohin gehen wir?“, wollte ich wissen, während wir durch das leere Schulgebäude latschten. Es war mittlerweile dunkel geworden. „An einen ganz geheimen Ort“, meinte Joey geheimnisvoll. Dieser stellte sich als das Schuldach heraus. Ich war zugegebenermaßen ein wenig erstaunt gewesen, wie leicht mein Freund das Vorhängeschloss der Tür geknackt hatte. Dabei fiel mir auf, wie wenig ich von seiner Vergangenheit wusste. Hatte er sich das einmal in seiner „wilden“ Jugend angeeignet? Oben bot sich uns jedenfalls ein malerischer Ausblick. Ein einziges Meer aus Lichtern über denen Kaibas Bürogebäude majestätisch thronte. „Na, was sagst du?“ „Ein malerisches Bild. Ich hätte nie gedacht, dass die Stadt so schön sein könnte. Wie bist du darauf gekommen?“ „Mh, wir waren früher oft hier.“ „Wir?“, fragte ich neugierig und sah zu meinem Freund hoch. „Lange Geschichte. Ich spreche nicht gerne darüber“, wimmelte mich Joey ab und zog mich dabei in seine Arme. „Ich bin furchtbar stolz auf dich, weißt du das?“, flüsterte er mir ins Ohr. „Ich auf dich auch“, hauchte ich zurück, bevor sich unsere Lippen trafen. Wir setzten uns auf das Geländer und starrten nach unten. Die ersten Schüler wurden abgeholt oder gingen nach Hause. Ich ließ meine Füße baumeln und dachte nach. Das war der erste wirkliche Sieg, den ich ohne fremde Hilfe errungen hatte. Ohne Yugi und Co wäre ich aber aufgeschmissen gewesen. Hatte ich wieder nur gewonnen, ob der Fähigkeiten anderer? „Du denkst schon wieder nach“, stellte der Blondschopf neben mir fest. „Ja“, antwortete ich gedankenverloren. „Worüber denn?“ „Joey, ich weiß, das mag sich blöd anhören, aber mich beschleicht immer wieder das Gefühl, dass ich nur aufgrund guter Freunde vorankomme. Yugi und die Mannschaft haben mir meine Sachen besorgt, du etwas gezeichnet, Tea geschrieben… Das fühlt sich auch in Duel Monsters so an. Ohne Mahad wäre ich komplett aufgeschmissen.“ „Das stimmt so nicht, und das weißt du auch“, entgegnete Joey. „Du bist ein guter Duellant, ein guter Sportler und auch ein guter Schüler. Jeder braucht Freunde. Wo wäre ich ohne dich, Yugi und Tristan?“ „Und wen hat Kaiba?“, gab ich zu bedenken. „Mokuba, Yugi, dich.“ Ich sah verwundert auf. In Joeys Zügen schwang ein Hauch von Bedauern mit, genauso wie in seiner Stimme. „Kaiba braucht mich nicht und wird mich auch nie brauchen. Er ist ein Einzelkämpfer.“ „Das siehst du so. Ohne Yugi könnte er nicht über sich hinauswachsen, ohne dich nicht auf der Spur bleiben und ohne Mokuba würde er gänzlich seine Menschlichkeit verlieren. Tief in deinem Inneren weißt du, dass ich Recht habe. Kaiba braucht dich genauso wie ich, Yugi, und die anderen. Hör auf immer zu glauben, du müsstest nur geben, und dürftest nie etwas nehmen.“ Ich atmete tief durch und dachte über Joeys Worte nach. War ich wirklich ein Stück von Kaibas Leben geworden? Wie oft saßen wir gemeinsam am Frühstückstisch und sprachen kein Wort miteinander? Zumindest bis Mokuba hereinkam. Verband uns nicht eigentlich nur der kleine Mann? „Wer ein Teil von Mokubas Leben ist, der ist auch ein Teil von Kaibas Leben. Das ist einfach so. Ich habe aufgehört, ihn darum zu beneiden, dass er dich um sich hat.“ „Du beneidest Kaiba?“ Das Entsetzen in meiner Stimme konnte ich nicht ganz verbergen. „Natürlich. Er hat viele Dinge, die ich nicht habe, genauso wie umgekehrt. Vielleicht beneidet er mich ja auch ein wenig? Ich habe schließlich dich.“ „Das klingt sehr romantisch, weißt du das?“ Meine Mundwinkel zuckten ein wenig, als Joey errötete. „Wir sollten wieder runtergehen, bevor man uns vermisst“, stotterte mein Freund vor sich hin. „Mh, sollten wir.“ Ich schwang mich über das Geländer und strich dabei über seinen Handrücken. Aus dem hässlichen Entlein wurde langsam ein wunderschöner Schwan. Ein interessanter Gedanke, war doch der Schwan einmal das Wappentier meines Vorfahren gewesen. Manche Dinge, wie auch Affinitäten und Beziehungen, hielten wohl doch über ein Leben hinaus. Unser Fehlen war gar nicht aufgefallen. Wir mischten uns wieder unter die Leute und blieben, bis die Feier zu Ende war. Ich lud Joey und Yugi zu mir, oder besser gesagt zu Kaiba, ein. Tristan hatte wohl einen anderen Schlafplatz. Tea war mit einer Freundin verschwunden, Duke und Bakura wie vom Erdboden verschluckt. Zuhause spielten wir noch gemeinsam mit Mokuba, der nicht müde wurde mir mein Rennen in jeder Einzelheit zu beschreiben (seine Klasse hat die Veranstaltung live über das Internet verfolgt), irgendeinen sinnlosen Shooter, wobei Yugi und ich dieses Mal gewannen, aber auch nur um Haaresbreite. Im Bett, eng an Joey gekuschelt, ließ ich den Tag noch einmal Revue passieren. Nun war also auch diese große Hürde geschafft. Langsam wurde es eng mit dem Battle City Turnier. Üben oder vorbereiten wollte ich mich nicht. Wenn das Schicksal vorhergesehen hatte, dass ich ins Finale kam, wenn Yugi mich brauchte, dann würde ich das, gemeinsam mit Mahad, bewerkstelligen können. „Geben und nehmen“, murmelte ich, bevor ich wegdämmerte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)