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Ein Austausch mit Folgen

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Jeder Deal hat seinen Preis

Ich bedankte mich höflich beim Fahrer als ich aus dem Wagen ausstieg und machte mich auf den Weg in den Hauptsitz der Kaiba Corporation. Das Gebäude war riesig. Es überschattete alles was Domino City zu bieten hatte. Kaibas ganze Macht und auch sein Reichtum schienen sich in diesem einen Gebäude zu vereinen.
 

Über die geleckt wirkenden Fenster hatte man ein Banner mit dem Firmenlogo „KC“ gehängt, kombiniert mit dem Weißen Drachen, der sich mächtig aufbäumte und die Unternehmensinitialen mit seinen Pranken umschloss. Wie sonst hätte auch der Ort aussehen sollen, der Heimat und Arbeitsplatz für Seto Kaiba war? Ich wagte zu behaupten, dass wahrscheinlich sogar die einzelnen Stockwerke genormt worden waren. Nichts hatte man hier dem Zufall überlassen.
 

Ich durchschritt die vollautomatische Glastür in Richtung Lobby, welche einfach riesig war. Aus dem Eingangsbereich hätte man durchaus eine kleine Wohnung machen können. Überall standen Zierpflanzen in Töpfen, einige Büsten des Weißen Drachens sowie ein vollautomatischer Springbrunnen, dessen sanftes Plätschern eine beruhigende Wirkung hatte. Auch an eine Sitzecke hatte man gedacht. Alles in allem ein kleines Paradies.
 

Ich ging zu der Frau am Empfangsschalter und räusperte mich dezent. Sie unterhielt sich gerade mit einer Kollegin über irgendwelchen Nagellack. Bei genauerem Hinsehen entpuppten sie sich als recht junges Mädchen in ungefähr meinem Alter. Ihre Kollegin war da schon deutlich betagter, wahrscheinlich Mitte 40. Es war schon später Nachmittag und ich konnte es ihnen nicht verdenken ihre Freizeitgespräche zu führen, wenn nichts los war.
 

Geduldig wartete ich, dass man auf mich reagierte, aber beide der Damen schienen mich schlicht zu ignorieren. Ich sah an mir herab: Ein schwarzer Hoodie, eine dunkle Jeans und Sneaker – ich hatte wahrscheinlich einfach nicht das Auftreten, dass sie gewohnt waren. Außerdem war ich noch dazu Ausländer und recht jung; wahrscheinlich hatte ich mich in ihren Augen einfach verirrt.
 

„Verzeihung?“, räusperte ich mich erneut. Dieses Mal sahen mich beide sichtlich genervt an.
 

„Was ist denn?“, schnaubte die Eine am Empfang. Ich fragte mich, ob Kaiba wusste, wie freundlich sein Personal doch mit potentiellen Kunden umging. Das war mir in dem Moment aber einerlei. Es ging um Joey und außerdem hatte ich einen Termin bei Kaiba.
 

„Ich müsste mit Herrn Kaiba sprechen.“
 

Auf meine Feststellung folgte ein leises Prusten. Sie schienen mir wohl nicht zu glauben. Sollte ich einfach zum Lift gehen und in sein Büro platzen? Dann hatte ich höchstwahrscheinlich das Sicherheitspersonal am Hals. Kaibas Visitenkarte trug ich schon lange nicht mehr mit mir spazieren und ich wagte zu bezweifeln, dass die unteren Etagen überhaupt von meiner Existenz wussten.
 

„Frau Yamamoto hat einen Termin mit mir vereinbart.“
 

„Frau Yamamoto hat mit vielen Männern einen Termin vereinbart“, kicherte die Freundin der Empfangsdame. Zugegebenermaßen reichte es mir ein wenig. Wahrscheinlich waren die eine Praktikantin, und die andere genervt von ihrem eintönigen Job. Außerdem hatten sie sicher schon den ein oder anderen Teenager abwimmeln müssen, der sich ungefragt in eines der größten Gebäude Dominos gewagt hatte, aber das traf auf meine Wenigkeit überhaupt nicht zu. Außerdem fand ich dieses Geläster über Kaibas Sekretärin dezent deplatziert.
 

„Haben Sie denn eine schriftliche Terminvereinbarung dabei?“, amüsierte sich die junge Frau hinter dem Schalter.
 

„Nein. Würden Sie mir bitte einfach sagen, in welcher Etage Kaibas Büro liegt?“
 

Die Kollegin hob ein wenig die Augenbrauen in die Höhe, als ich Kaiba ohne entsprechenden Höflichkeitstitel ansprach.
 

„Hör mal Kleiner“, meinte diese dann, „wenn wir jeden hier reinlassen würden, der behauptet bei Mister Kaiba einen Termin zu haben, dann wäre die Chefetage ziemlich voll. Außerdem kann jeder behaupten bei Yamamoto angerufen zu haben. Passt ja ungefähr in ihr Beuteschema.“
 

Mir riss der Geduldsfaden endgültig als mich diese dumme Gans auf meine Größe ansprach und ihre Praktikantin nichts anders zu tun hatte, als darüber zu lachen. Auch wenn es vielleicht falsch war, so zog ich mein Handy hervor und wählte die Nummer von Kaibas Sekretärin. Bei meinem großen Glück ging nur der Anrufbeantworter dran. Sehr schön.
 

„Na? Ist Yamamoto nicht da?“
 

Ich seufzte leise. Das war eigentlich nicht mein Stil, aber es reichte mir endgültig. Wenn Kaiba schon so großen Wert auf sein Image legte, dann sollte er die Lästerschwestern alsbald loswerden. Ich überging einfach die Sekretärin und rief direkt beim Chef an. Die Nummer war eigentlich nur für Notfälle gedacht, also wenn etwas mit Mokuba war, aber in dem Fall sah ich es als gute Möglichkeit, mein Vitamin B auszuspielen. Kaiba hatte außerdem laut seiner Sekretärin kein Meeting für den heutigen Abend, wo ich ihn stören könnte. Nach kurzem Läuten meldete sich mein Gönner zu Wort.
 

„Ja?“, fragte er erstaunlich ruhig. „Ist etwas mit Mokuba, oder warum verspätest du dich?“
 

Ich zögerte. Sollte ich wirklich sagen, dass sein Empfangspersonal aus ziemlich dämlichen Kühen bestand? Das Kichern, die Tatsache, dass man auf mich deutete und sich auch noch über meinen Hoodie mokierte, machten die Entscheidung recht einfach.
 

„Nein, aber wo befindet sich denn dein Büro?“
 

Ich konnte Kaibas genervtes Schnauben hören: „Ist das dein Ernst? Dafür haben wir Leute in der Lobby.“
 

„Nun, die amüsieren sich gerade über mein Aussehen und meine Kleidung. Deine Sekretärin geht gerade nicht ans Telefon, die wird wohl Pause haben, sonst hätte sich das schon längst aufgeklärt.“
 

Das Gelächter wurde nur noch lauter. Sie glaubten mir wohl nicht, dass ich wirklich mit dem CEO der Kaiba Corporation telefonierte. Der im Gegenzug verstummte komplett. Nach einigen Sekunden des Schweigens legte er auf. Nun war ich verwirrt. Hatte ich ihn etwa noch mehr verärgert als er ohnehin schon war? Zu meiner großen Überraschung klingelte das Telefon am Empfang. Die Praktikantin nahm noch lachend den Hörer ab, verstummte aber schlagartig. Mit jeder Sekunde die verging wurde sie bleicher und bleicher.
 

„Natürlich. Ich werde alles sofort veranlassen.“ Zitternd legte sie auf und stand, sehr zum Unverständnis ihrer Kollegin, auf.
 

„Was ist?“, fragte diese und ließ den Blick zwischen mir und ihr hin- und herwandern.
 

„Bitte verzeihen Sie mir meine Unverschämtheit. Sie müssen in den sechzehnten Stock, Abschnitt vier, Gang C. Herr Kaiba wartet bereits auf Sie.“ Es folgte eine Verbeugung, bevor man mir mit der Hand den Weg zum Lift wies.
 

„In Zukunft sollten Sie Ihre Gäste vielleicht ein wenig netter behandeln“, sagte ich und ging dann zum Aufzug. Als die Tür zuging hörte ich noch das Kreischen der älteren Kollegin und konnte sehen, wie die Jüngere in einen Heulkrampf ausbrach. Da war wohl jemand gefeuert worden. Mit etwas Glück beide.
 

Der Weg zum Büro des CEO war tatsächlich nicht schwer zu finden. Auch ohne Beschreibung, man hätte bloß den Bildern von Kaiba an der Wand folgen müssen, die ihn aus verschiedenen Positionen zeigten, wäre ich ans Ziel gelangt. Ich betrat das geräumige Büro, welches von einer durchsichtigen Glasmauer umgeben war. Auch hier hatte Kaibas Perfektion zugeschlagen: Alles symmetrisch, akkurat und einem Muster folgend.
 

Der CEO selbst wirkte wie immer, eiskalt und gelassen. Wortlos bedeutete er mir, mich zu setzen. Er tippte noch rasch etwas in sein Notebook bevor er dieses zuklappte und sich mir zuwandte. Langsam lehnte er sich in seinem Bürosessel zurück und bettete die Ellenbogen auf den Lehnen, wobei sich seine Finger miteinander verwoben. Kaiba trug seinen üblichen weißen Mantel mit dem schwarzen Rollkragenpulli. Auch die Halskette mit Mokubas Bild fehlte nicht.
 

„Will ich wissen, was du mit ihnen gemacht hast?“, fragte ich.
 

„Nein. Sie war neu und noch nicht eingeschult, sonst hätte man dich gleich hochgelassen. Ihre Kollegin war sowieso ein Tratschmaul das der Abteilungsleiter alsbald loswerden wollte. Die Tatsache, dass sie dich nicht erkannt hat, hat diese Entscheidung deutlich beschleunigt.“ Kaiba sprach von den beiden Entlassungen, als hätte er sich eben einen Kaffee geholt. Er ging wohl echt nur nach Effektivität und blanken Zahlen: Fehlverhalten wurde mit dem Rausschmiss bestraft.
 

„Willst du einen Kaffee?“
 

Ich blinzelte ob der Frage. Eigentlich hatte ich damit gerechnet, dass er mir gleich sagen würde, nichts für mich tun zu wollen. Ich nickte und der CEO drückte auf einen Knopf an seinem Schreibtisch und bestellte, bei wem auch immer, zweimal das koffeinhaltige Getränk. Wir schwiegen uns an, bis ein älterer Herr zwei dampfende Tassen vorbeibrachte, bevor er sich verbeugte und wieder zurückzog, das Tablett unter seinen Arm geklemmt.
 

Kaiba nippte am Getränk, nur um sich dann wieder in seine Ausgangsposition zu begeben und mich zu mustern. Ich mochte das nicht, denn ich glaubte immer, dass mich Kaiba dabei sofort durchschaute. Seine Menschenkenntnis war untrüglich oder zumindest relativ fehlerlos. Ich tat es ihm gleich und so vergingen einige Minuten, in denen ich mich damit abmühte, seinem Blick standzuhalten.
 

„Ich nehme an, es geht um Wheeler“, stellte der CEO dann endlich nüchtern fest. Ich konnte meine Verwunderung nicht verbergen. War ich wirklich so leicht zu durchschauen gewesen? Lügen brachte aber auch nichts, also ließ ich die Katze aus dem Sack.
 

„Kaiba, ich brauche deine Hilfe.“
 

Der CEO hob die Mundwinkel ein wenig an und lehnte sich selbstgefällig zurück: „Du hast keine Ahnung wie oft ich diese Phrase schon gehört habe. Wenn Wheeler etwas will, dann soll er gefälligst selbst kommen und vor mir kriechen, wie es sich für ein Hündchen gehört.“
 

Ich umgriff die heiße Kaffeetasse und versuchte mich mit dem Schmerz davor zu bewahren, aufzustehen und ihm ins Gesicht zu springen. Ich hasste es, wenn er so über Joey sprach. Das tat er mit Absicht, davon war ich überzeugt. Kaiba genoss es, seine Mitmenschen auszutesten. Den Gefallen wollte ich ihm nicht tun.
 

„Das kann er aber nicht. Außerdem ist er dafür zu stolz. Ich möchte dich um deinen juristischen Beistand bitten, oder den deiner Anwälte.“
 

Der Braunhaarige hob seine rechte Braue ein wenig an und rückte näher an den Schreibtisch heran. „Was hat er getan? Jemanden überfallen um sich endlich einmal vernünftige Klamotten zu besorgen?“
 

Ich schüttelte den Kopf und verdrängte auch den Gedanken, Kaiba den Kaffee, der übrigens ausgezeichnet schmeckte, ins Gesicht zu schütten. „Nein, aber ich möchte nicht mehr, dass er zu seinem Vater zurück muss.“
 

Kaiba nahm einen Schluck Kaffee und bedeutete mir dann weiterzuerzählen. Ich bemühte mich ruhig und nicht zu flehentlich zu klingen, während ich ihm die Sachlage, sowie die gemeinsame Idee, Herrn Muto zum Vormund für Joey zu erklären, darlegte. In der ganzen Zeit hatte der CEO sich nicht einmal dazu herabgelassen über meinen Freund herzuziehen. Ich konnte seine Mimik zwar nicht deuten doch ich hätte schwören können, dass eine Spur Bedauern in seinen Zügen zu lesen war.
 

„Nun, rein rechtlich gesehen habt ihr beide das Problem bereits gut erkannt. Yugis Großvater ist zu alt um den Vormund zu spielen und seine Eltern sind auch selten zuhause. Wheelers Mutter bietet sich auch nicht an, zumal du ja ein Eilverfahren durchdrücken willst, wahrscheinlich ohne Wheelers direktes Zutun, oder?“
 

Mir rutschte das Herz in die Hose bei den Worten des CEO. So wie er sprach, klang es nicht danach, als hätten wir eine Chance. Stumm nickte ich und nippte an meiner Kaffeetasse.
 

„Das ist ein heikles Thema, zumal das japanische Familienrecht sich von dem deinigen doch deutlich unterscheidet. Es sollte aber kein Problem sein die richtigen Stellen daran zu erinnern, wem dieser Jurisdiktionsstandort überhaupt zu verdanken ist. Ich glaube auch nicht, dass der alte Wheeler sich einen Verfahrenshelfer leisten kann. Selbst wenn, bis das Urteil aufgehoben ist, wird Wheeler schon 18 sein.“
 

Ich wäre Kaiba fast um den Hals gefallen. Warum er es tat, mir zuliebe oder Yugi wegen, war mir vollkommen egal. Das Endresultat zählte und ich würde Joey heute noch davon berichten können, dass er frei war.
 

„Die Sache ist aber an eine Bedingung geknüpft.“
 

Meine Euphorie erstarb augenblicklich. Natürlich tat Kaiba nichts aus reiner Gefälligkeit heraus. Wie hatte ich auch so dumm sein können. Zögernd fragte ich nach, was denn diese Bedingung sei. Ich malte mir ein Dutzend Szenarien aus, von Schwimmen in einem Becken voller Piranhas über einem zweiten Duell gegen Pegasus bis hin zu meinem gesamten Duel Monsters Deck.
 

„Du wirst Teilhaber der Kaiba Corporation.“
 

Ich spuckte fast meinen Kaffee aus. Bitte was?
 

„Spinnst du?“, fragte ich und ließ dabei jegliche Höflichkeit fahren. „Ist dir der Kaffee zu Kopf gestiegen oder was ist los? Teilhaber, ich? Mit welchem Geld? Warum? Ich bin 17, das geht doch gar nicht.“
 

Kaiba schob seine rechte Hand aus der Verschränkung seiner Finger und bedeutete mir mit dem Zeigefinger, dass ich im Unrecht war. Seine Stimme war noch immer ruhig, als er zu sprechen begann, meine Unhöflichkeit ignorierte er wohl schlicht: „Es geht um exakt ein Prozent. Eine einzige Stimme. Deine. Wenn du abstimmst was ich beschließe, dann verschaffe ich Yugis Großvater die Vormundschaft für Wheeler.“
 

Ich schüttelte den Kopf: „Kaiba, das ist lächerlich. An deiner Firma haben doch sowieso nur du und Mokuba teil, oder? Wozu brauchst du da mich?“
 

Der CEO schob seine Finger wieder ineinander und zog die Mundwinkel nach oben: „Es geht darum, die letzten Überreste der Handlanger meines Stiefvaters aus dem Unternehmen zu entfernen. Ich darf einer einzelnen, nicht mit mir verwandten Person, ein Stimmrecht zusichern. Der Aufsichtsrat wird damit nicht einverstanden sein, genauso nicht wie der Rest der Teilhaber. Keiner wird dafür stimmen, außer mir und Mokuba, die 50 % halten.“
 

Für mich klang das alles ziemlich bescheuert. „Als ob du nur 50 Prozent bei der Firma hältst. Mach dich doch nicht lächerlich. Die haben doch alle Angst vor dir.“
 

Erneut schüttelte Kaiba den Kopf: „Nein, denn sie geiern nach dem Unternehmen. Mein Stiefvater hat diese Klausel damals als eine Art Rückversicherung eingebunden. Zu dumm, dass ich ihm zuvorgekommen bin. Rein unternehmensrechtlich gesehen, wären mir die Hände gebunden.“
 

Mir ging ein Licht auf. „Das war alles von langer Hand von dir geplant, oder? Das Einkommen, die Wohnung, dann, dass ich bei dir wohnen darf, die Publicity um meine Person. Du wolltest mich abhängig machen. Es geht dir nicht nur um das Battle City Turnier, es geht auch um diese Situation!“
 

Kaiba wirkte fast wie ein Kind, dass man beim Stehlen eines Kekses ertappt hatte. „Ich bewundere deine Auffassungsgabe. Das Ganze hat sich zwar nicht so entwickelt wie geplant, aber ja, das war die ursprüngliche Intention dahinter.“
 

Jeder einzelne Schritt den ich machte, trieb mich weiter in die Abhängigkeit von Kaiba. Das war doch blanker Wahnsinn. Das Gros der japanischen Geschäftswelt würde sich wahrscheinlich vor einen Zug werfen, um die Gelegenheit zu bekommen, bei Kaiba einzusteigen, und ich zögerte, wehrte mich sogar dagegen.
 

„Kaiba ich bin 17.“
 

Auch diese Ausrede wollte der CEO nicht gelten lassen. „Natürlich, wie ich. Mokuba ist sogar noch jünger als wir. Das ist kein Problem. Du hast die Wahl, für Wheeler oder gegen ihn.“
 

Wie einfach er mich doch an die Wand manövriert hatte. Der goldene Käfig um mich herum wurde immer dichter und ich baute fleißig an meinem Gefängnis mit. Irgendwann würde Kaiba mich zwingen, nackt über den Schulhof zu stolzieren, und ich würde es tun müssen. Ein wenig konnte ich Joey verstehen, als er mir vorwarf, keinen Stolz zu besitzen. Natürlich waren das bisher alles eher freudige Dinge gewesen, die Kaiba mir aufgetragen hatte, doch irgendwann würde das umschlagen, dessen war ich mir bewusst.
 

„Einverstanden“, murmelte ich kleinlaut.
 

Wir unterhielten uns noch über einige Formalitäten sowie die Gamemesse, die in 14 Tagen anstand. Kaiba hatte bereits alles in die Wege geleitet und auch schon die Schulfreistellung beantragt. Die Veranstaltung würde in Amerika stattfinden, genauer gesagt in Kalifornien.
 

Ich verließ das Hauptquartier der Kaiba Corporation mit gemischten Gefühlen. Einerseits war ich glücklich über die Tatsache, dass Joey nicht mehr zu seinem Vater zurückkehren musste, andererseits aber auch beunruhigt: Kaiba benutzte mich und das mit voller Absicht. Früher oder später würde mir diese Abhängigkeit das Genick brechen – ich hoffte nur, dass meine Freunde stark genug waren, mich dann aufzufangen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Satra0107
2020-01-07T11:44:40+00:00 07.01.2020 12:44
Huhu.
Auch wenn schon 1Woche rum ist. Dir noch ein tolles Jahr 2020!
Ich habe jetzt das Kapitel zum 2.Mal gelesen, als Wiedereinstieg.
Es gefällt mir sehr gut und endlich weiß ich was Kaiba im Schilde führt. Ich wusste gleich, dass David seine Seele verkauft hat. Und nun muss er für Joey mindestens bis dessen 18. Geburtstag durchhalten 😱
Ein goldener Käfig ist und bleibt ein Käfig.
Lg Satra
Antwort von:  SuperCraig
07.01.2020 13:29
Hey!

Auch dir ein tolles Jahr 2020, mit viel Glück und Erfolg!
Freut mich, dass dir das Kapitel so zusagt. :) Ich halte Kaiba persönlich noch immer für einen Menschen, der sich mit Geld und einem gewissen Maß an Einschüchterung jede Person (mal abgesehen vom Pharao und Yugi) gefügig machen kann.
Mich erinnert das ein wenig an Megaera, eine der Furien, aus God of War Ascension: A life for a life.

Freut mich, dass du im neuen Jahr wieder dabei bist! :)

LG
SuperCraig
Antwort von:  Satra0107
07.01.2020 22:31
Kaiba hat eine eiskalte Aura, da muss man einen starken Geist haben, um ihm stand zu halten.

Ich gebe zu, das mich ab Herbst das Anime Fieber gepackt hat und ich nur gestreamt habe und nicht mehr gelesen 😊 bei meiner knappen Freizeit bleibt dann leider immer was aus der Strecke.


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