Ein Austausch mit Folgen von SuperCraig ================================================================================ Kapitel 70: Vereinigung ----------------------- Warmer Atem, gepaart mit zarten Lippen, die meine Haut liebkosten, ließen mich aus meinem Schlaf erwachen. Vorsichtig öffnete ich die Augen, um Joey zu erkennen, in dessen Armen ich lag. Sanft strich er mir mit den Fingern durch die Haare und murmelte unverständlich vor sich hin. Wie er das Gebrabbel betonte, ließ mich schließen, dass es liebevolle Worte waren. Mein Freund war noch der irrigen Ansicht, ich würde schlafen, und nichts mitbekommen. Sollte ich ihn in dem Glauben lassen? Mir wurde die Entscheidung rasch abgenommen. „Weißt du eigentlich, wie schön du bist, wenn du friedlich döst?“, fragte er mich und strich mir über die Wange. Ich lächelte und drehte meinen Kopf ein wenig, um an seiner Fingerspitze zu knabbern. „Tue ich das?“ Joey nickte nur und beugte sich nach unten um mich zu küssen. Ich streckte mich meinem Freund entgegen, legte eine Hand in seinen Nacken und kraulte ihn dort. „Ja“, hauchte er mir zu und küsste mich erneut, stürmischer, intensiver als vorher. Seine Finger tasteten sich unter mein Shirt, zur Brust hinauf, und verharrten dort. Mir fiel erst jetzt auf, wie sehr ich diese innigen Berührungen, diese Momente der Zweisamkeit, in den letzten Tagen vermisst hatte. In mir keimte wieder das Verlangen auf, mich Joey hinzugeben, ihn körperlich zu lieben. Die Schmerzen des letzten Mal blendete ich einfach aus. Er war so hübsch, wie er im Halbdunkel auf mich herabsah. Das Glitzern in seinen Augen, der verliebte Gesichtsausdruck – langsam schien er zu akzeptieren, dass es nicht schlimm war, einen Jungen zu lieben. Wenn er erst einmal frei von seinem Vater war, würde er sicher noch mehr aufblühen als jetzt. Ich drehte mich auf den Bauch und lag nun auf Joey. Vorsichtig küsste ich mich seine Halsbeuge hinab und grabbelte nach seiner freien Hand um unsere Finger zu verweben. Mein Atem wurde flacher, und ich hatte das Gefühl, Joeys Herzschlag zu fühlen, wenn meine Lippen auf seine nackte Haut trafen. Wollte er auch mit mir schlafen? War er nur zu schüchtern, oder zu besorgt, um danach zu fragen? Seinem leisen Stöhnen nach zu urteilen genoss er es, so umgarnt zu werden. Ich richtete mich auf und zog mir das Shirt vom Körper. Joey zögerte einen Moment, bis er mich in die Matratze drückte und über mich herfiel. Sein Gebaren wurde fordernder. Mit zitternden Fingern strich er mir über Brust und Bauch, während sich seine Lippen ihren Weg von Hals über Kinn zum Ohr hinaufbahnten. Ich hatte das Gefühl, als drohte mein Brustkorb zu zerspringen, so sehr pochte mein Herz. Es war wie beim letzten Mal: Ich bettelte fast nach den Berührungen meines Freundes, in der Hoffnung, sie mögen niemals enden. „Willst du es auch?“, flüsterte er mir zu, als sein Mund knapp über meinem Gesicht ruhte. Ich konnte in seinen Augen lesen, wie sehr er sich danach sehnte. Leise seufzend nickte ich und presste mich an Joey, der sich auf den Rücken fallen ließ und wir uns innig umschlungen im Bett herumwälzten. Meine Sinne brachten mich fast um den Verstand. Es war, als wäre ich in einer Art Nebel gefangen, in der es nur mich, Joey, und seine Berührungen gab. Dieses Vorspiel machte mich wahnsinnig. Fahrig tastete ich nach dem Bund von Joeys Schlafhose. Gerade als ich ihn zu fassen bekam, schob Joey seine Hand über meinen Bauch hinab in meine Schamgegend, was mir den Rest gab. Leise stöhnend bog sich mein Körper und ich streckte mich meinem Freund entgegen, damit er mich endlich von dieser süßen Qual erlösen möge. Ich schloss die Augen und wartete. Rasch zog er mir die Hose vom Körper und tat es selbst wohl genauso. Joey spreizte meine Beine ein wenig. Der erwartete Schmerz blieb aus, stattdessen fühlte ich etwas Glitschig-Schmieriges. Ich öffnete die Augen einen Spalt breit und konnte meinen Freund erkennen, wie er mit einer Tube hantierte. Gleitgel. Vorsichtig umkreiste er mit den Fingern meinen Hintern. „Entspann dich und schließ deine Augen“, flüsterte er. Nach kurzem Zögern folgte ich seinem Wunsch und atmete tief durch. Es dauerte noch einen kurzen Moment, dann konnte ich Joey spüren. Behutsam bahnte er sich seinen Weg. Dieses Mal war der Schmerz deutlich erträglicher. Sanft bewegte sich der Blondschopf in mir. Er stoppte, wenn ich mich durch einen Biss auf meine Unterlippe verriet, hauchte mir zärtliche Nichtigkeiten ins Ohr und dämpfte mein Stöhnen mit einem Kuss. Das Gefühl selbst war komisch, aber nicht befremdlich: Er gehörte zu mir, wie ich zu ihm, und heute war es mir möglich, den Sex zu genießen. Immer wieder küssten wir uns, und je öfter wir dies taten, desto leichter schien Joey in mich eindringen zu können. Nach einer Weile wagte ich es die Augen zu öffnen und ihm ins Gesicht zu sehen. So hatte ich ihn noch nie gesehen: Eine Mischung aus Konzentration, Sorge und Liebe, die darum kämpften, die Oberhand gewinnen zu dürfen. Sanft lächelnd legte ich ihm eine Hand an die Wange, strich mit den Fingern eine verirrte Strähne aus seinem Gesicht und hauchte: „Ich liebe dich, Joseph Wheeler.“ Joey versiegelte meine Lippen mit einem neuerlichen Kuss und legte seine Hand dann um meine Männlichkeit. Seine Finger strichen zärtlich daran entlang, und bevor ich richtig reagieren konnte, kam ich bereits zum Höhepunkt. Eigentlich wollte ich mich schämen, doch ein leises „Shh, alles gut“, beruhigte mich. Nach einer Weile des Zuwartens war es bei Joey auch so weit. Sein ganzer Körper spannte sich an und ich konnte ihn intensiver fühlen denn je. Lächelnd ließ sich mein Freund auf mich sinken und strich mir die nassen Haarsträhnen von der Stirn. „War es dieses Mal erträglicher?“, fragte er nach. Zur Antwort küsste ich ihn innig: „Ja, Joey, es war wunderschön.“ Der Blondschopf hob mich dann in seine Arme und ging mit mir ins Badezimmer. Auch wenn es vielleicht nicht ganz zur Situation passte, musste ich doch lachen und meine Arme um seinen Hals legen. „Das ist ein Service, hm?“, schmunzelte Joey und ließ Wasser in die Wanne, während er mir den Nacken kraulte. „Exquisit, Mr. Wheeler. Besser als Kaibas Butler.“ Gemeinsam stiegen wir ins heiße Badewasser und wuschen uns die letzten Überreste der Anstrengung weg. „Auch, wenn ich Kaiba nicht ausstehen kann, seine Badezimmer sind eins a“, alberte der Blonde herum und seifte sich ordentlich ein. Ich schüttelte lachend den Kopf und spritzte ihm eine Ladung Badewasser ins Gesicht. „Reduziere meinen Vermieter bitte nicht bloß auf seine wirtschaftlichen Annehmlichkeiten!“ Joey grinste und ging zum Gegenangriff über. Nachdem wir gemeinsam die Sauerei, die wir beim Baden veranstaltet hatten, beseitigt hatten, gingen wir ins Bett zurück, wo ich mich an Joey schmiegte und zu ihm hochsah. „Du scheinst dich gar nicht mehr an meinem Ring zu stören.“ Der Blondschopf hob die Schultern und wirkte abgelenkt, fast schon geistesabwesend, als er antwortete: „Er ist ein Teil von dir.“ Ich zwang ihn mit sanfter Gewalt dazu, mir in die Augen zu schauen: „Joey, was ist?“ Sein Gesichtsausdruck veränderte sich schlagartig. Er wirkte traurig, bedauernd. Lag das an mir? Hatte meine Frage die lockere Atmosphäre zerstört? „Die Ferien sind bald vorbei“, sagte er leise. „Serenity muss dann wieder nach Hause, und ich auch.“ Ich musste ein Seufzen unterdrücken. „Schatz, wie wäre es, wenn du versuchst im Hier und Jetzt zu leben, und nicht im Morgen? Genieße die Zeit mit deiner Schwester, und mach dir keine Sorgen – du kannst immer bei mir pennen.“ Tatsächlich hob der Blonde die Mundwinkel ein wenig an. „Ich möchte einmal deinen Optimismus haben.“ Ich küsste ihn auf die Nasenspitze: „Mach dir nicht immer so viele Gedanken, ja? Außerdem musst du dich sowieso aufs Turnier vorbereiten“ Joey lachte leise, als ich ihn mit den Vorbereitungen für das anstehende Battle City Turnier ablenken konnte. „Habe ich doch schon längst. Meine Strategie ist wasserdicht. Ich werde Kaiba so in den Hintern treten, dass er noch nächstes Jahr vor mir erzittern wird.“ Schmunzelnd schüttelte ich den Kopf: „Das nenne ich nicht Optimismus, sondern Größenwahn.“ Kichernd versuchte ich, einen Schlag von Joey zu blocken. „Habe ich da etwa das Ego von Joey beleidigt?“, neckte ich meinen Freund, der sich einfach auf mich wälzte und mit seinem Körpergewicht im Bett fixierte. „Nein, nur ein wenig daran gekratzt“, grinste er und küsste mich auf die Stirn. „Ich liebe dich.“ Mein Herz machte einen Sprung bei diesen drei Worten, auch wenn ich sie schon so oft gehört hatte. Aus seinem Mund hörten sie sich jedes Mal aufs Neue besonders an. „Ich liebe dich auch, Joey.“ Wir alberten noch eine Weile herum und schliefen dann ein, wobei ich mich erst vom Schlaf übermannen ließ, als ich sicher war, dass Joey bereits döste. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)