Schicksalsstränge von Naumi ================================================================================ Kapitel 33: Ende ---------------- Triggerwarnung Depression, Tod, Gewalt Ende Der Geruch der Windyōkai wurde immer Stärker ein deutliches Zeichen für Sesshōmaru das sie entweder eine Falle versuchte zu stellen oder zu schwach war, um ihre Kräfte weiter zu benutzen. Überraschend hatten ihn weitere Gefährten der Dämonin die letzten Tage abgehalten ihr unversehens zu folgen. An zwei Dörfern hatte er aufgerissenen Brustkörbe entdeckt, ein Anblick der ihn schon seit Jahren nicht mehr vermochte zu schockieren. Ein Krieger wie er es war, ließ sich nicht so schnell aus dem Gleichgewicht bringen. Ein weiter Grund weshalb der Inuyōkai sich auch jeglichen Gedanken an die junge Frau verbot, die er nur wenige Tage zuvor zurückgelassen hatte. Sein Fokus war mit steigendem Abstand etwas zurückgekehrt und die Jagt löste den Rest. Als die Duftspur ihm verriet das er erneut einen Ort ansteuerte an dem die Dämonin viel Zeit verbracht hatte oder sich sogar noch dort befand, steuerte er von den Baumkronen aus, einen Weg nach unten an. Nach wenigen Schritten, auf wackeligen Ästen, war er angekommen und der Geruch von Tod und Gift verstärkte sich. Eine leicht feminine Note hing in der Luft, die er zuvor noch nie aufgeschnappt hatte, mit leisem Gang erreichte Sesshōmaru, nicht zum ersten Mal in dieser Woche, eine weitere Lichtung. Blut verklebte Pflanzen, das im Mondlicht so dunkel war das es schwarz wie Tinte wirkte. Schnell erfassten seine Augen die Konturen ihrer Figur und dennoch zog er nicht sein Schwert. Das Gefühl von Wut durchflutete ihn, ließ ihn mit den Fängen knirschen und hätte ihn fast zu einen frustrierten Laut genötigt, der so jedoch nur in seiner Kehle festhing. Kazumi die wahnsinnige Winddämonin, war Tod und die Spuren auf der Lichtung zeigten das der Kampf dennoch gewaltig gewesen sein musste. Abgebrochene Zweige, Erdkrater, als wäre starkes Yōki aufeinandergeprallt und mit einem Mal mitten in diesen durcheinander, verlor Sesshōmaru sein Ziel. Sein Trieb weiter zu machen, seine Ablenkung von dem was zwischen ihn und der Miko bestand. Mit einem Schlag war alles wieder da und noch so viel stärker, als er es bereits begriffen hatte. Ein solch mächtiges Gefühl, dass ihn durchdrang, das er darin keine Schwäche sehen konnte, in ihr nicht einfach nur mehr eine Ningen, ohne jegliche Bedeutung für ihn. In der Stille dieser Nacht, blieb ihn nichts von seinen alten Glaubenssätzen, mit denen er eigentlich schon lange vor seiner Reise mit Kagome gebrochen hatte. Welche, wenn ehrlich zu sich war, nur aus Schutz vor dem Gefühl von Verrat seines Vaters aufgestellt hatte. Nur die Frage, was er mit diesen Zustand machen sollte, konnte er sich noch nicht beantworten. *** Der Norden war kalt. Das hatte die junge Frau schon zuvor gemerkt, als sie ins kühle Wasser gestiegen war, kurz bevor die Gefolgsleute von Kazumi angegriffen hatten. Dennoch wurde es mit jeden Schritt gefühlt noch unerträglicher. Allerdings kam sie gut vorwärts, nur ihre Wunde an der Schulter schmerzte mit jeden Tag schlimmer und langsam befürchtete Kagome den Grund zu kennen. Sie war vergiftet und wenn die Wunde weiter unbehandelt blieb, wusste sie nicht, welchen bleiben Schaden sie davontragen würde. Solche Gedanken verbot sie selbst sich jedoch und drängte mit jedem Stich in ihrem verletzten Fleisch nur weiter vorwärts, zwang sich weiter. Der Fürst des Nordens würde ihr sicher helfen können, auch wenn sie noch nicht genau wusste, was ihn dazu veranlassen sollte. Früh am Morgen dieses Tages kam die Miko in ein kleines Dorf. Die Luft schmeckte nach Schnee, auch wenn es noch viel zu früh im Jahr dafür war und die Kälte in ihren Fingern, sowie Zehen war fast unerträglich. Die Bevölkerung war ganz offensichtlich gemischt, etwas was Kagome von Weitem in den anderen Dörfern hier in Norden schon beobachtet hatte. Den Kontakt zu Anderen hatte die Priesterin allerdings, auf ein Äußerstes beschränkt und sich bisher nur wenigen genähert. Hier in dieser Siedlung würde sie jedoch damit brechen. Erstens, war sie sehr erschöpft, zweitens, war es unmenschlich kalt. Bei diesen Temperaturen nachts draußen zu schlafen oder gar durchzulaufen, wäre einen Todesurteil gleichkommend. Es kam ihr vor, als wäre die Temperatur wie eine Bestie die über sie herfiel und seine Klauen in sie schlug, während seine Zähne sich tief in ihr Fleisch gruben. So beißend war die Kälte, lähmte sie fast. Ihre letzten Schritte waren steif, als sie in eine Art Schenke wankte, deutlich durch ein reges Kommen und Gehen und der Größe des Gebäudes. Auch hier war es kalt, doch das Gelächter und die Belebtheit dieses Ortes zeigte, das dies denn Menschen wohl ins Blut übergegangen war. Tatsächlich hatte sich die Miko noch nicht ganz orientiert und umgesehen, da wurde ein Arm um sie geschlungen. „Kagome-sama, was eine Freude!“ Ihr Blick wanderte zu ihm. Sehnsucht, noch immer, trotz der Ablehnung. Sein Atem beinhaltete einen Hauch von Sake, seine Augen hielten ein Funkeln. „Sagt mir nicht, dass es ein Zufall ist mich zu sehen, wenn es so unwahrscheinlich ist.“ Kizoku Lachte, ein Laut der eine normale Frau von Innen gewärmt hätte und ihn noch attraktiver wie sonst machte. „Nein, das würde ich nicht wagen, werte Shikon-Miko.“ „Was macht ihr hier?“, verlangte die junge Frau zu wissen, es war alles viel zu suspekt, um ein Zufall zu sein und der Mann schien es nicht einmal leugnen zu wollen. „Ich Feier den Sieg des Nordens!“ Seine Worte waren ein Ausruf, der von Heben von vielen Sakeschälchen bestätigt wurde. „Auf unseren Herren!“, rief ein Yōkai der den Arm, um eine der Frauen geschlungen hatte. Ein flaues Gefühl kündigte sich in ihrem Magen an. „Herr? Sieg?“ Ihre Stimme war fast ein flüstern, die Priesterin wollte endlich Verstehen was hier vorging. „Verzeiht mir Kagome. Ich war nicht ganz ehrlich zu euch.“ Seine Finger umschlossen ihre Kalten, wohl auch um sie davon abzuhalten sich ihn zu entziehen. „Dann erklärt euch“, forderte ihn die Miko leicht verärgert, über den wohligen Schauer, der durch seine Wärme entstand, auf. „Ich bin, wie ihr, hinter Kazumi hergereist. Als sie sich wagte die Grenzen des Nordens anzusteuern, durfte ich mich endlich wieder ihrer annehmen. Es war ein Fehler, dass nicht schon eher zu tun.“ Auch wenn, die Ahnung sich in ihren Hinterkopf schon ankündigte, wollte die Priesterin es noch nicht glauben. „Ich glaube ich verstehe noch nicht ganz“, flüsterte sie, überwältigt von ihren eigen Gedankenkonstrukt. „Ich glaub ihr versteht sehr wohl. Ich, als Herr des Nordens stehe für immer in eurer Schuld. Hab ihr doch Kazumi abgehalten davon, noch mehr Schaden anzurichten, als sie schon hat.“ Kagome entriss ihn die Hände und schlang sie um sich. „Wie könnt ihr! Ich- Was alles passiert ist! Ich habe gar nichts aufgehalten“, spie sie förmlich aus, fühlte den Schmerz in sich, die Schuld. Gerne hätte sie dies losgelassen oder auf ihn geschoben, doch wenn sie ehrlich war, traf ihn keine wahre Zuständigkeit für das falsche Handeln von der Schreckensyōkai. Die Taubheit nahm zu, mit jeder Sekunde, während sich immer mehr Tränen hervorschossen, ihren Blick verschleierten. Kizoku schließlich aus ihrer Sicht verschwinden ließen, dennoch war sie nicht ohnmächtig, auch wenn sie spürte wie jegliche Spannung aus ihrem Körper wich und sie in seinen Armen landete. Nein, ihr Körper ließ sie nicht Ruhen. Jede Sekunde, jede quälende Minute, spürte die Miko, dass der schwarzhaarige Daiyōkai um ihr Leben kämpfte. Noch Stunden danach, lag sie mit offenen Wunden da, die Wunde am Leib der Miko zu finden war nicht leicht, nur die schwachen Halbmonde auf ihrer Haut zeugten von der Verletzung. Sich bewusst werdend das es vorbei war, Kazumi war Tod, ganz offensichtlich getötet von ihren ehemaligen Herren. Sesshōmaru war weg und sie würde leben, ohne der Dämonin ein letztes Mal ihren Schmerz entgegen geschleudert zu haben. Plötzlich kam ihr alles so sinnlos vor, so trivial und erstaunlich naiv. Sie hätte nie wieder in die Vergangenheit reisen sollen, nie wieder ihre Mikokräfte benutzen oder mit ihren Freunden reden sollen. Was sie allerdings am schlimmsten traf, war dieses unbestimmbar Gefühl, das sie bei dem Gedanken an dem Inudaiyōkai befiel. Die Miko konnte es nicht abschalten, nicht vergessen und doch wusste die Frau, dass es galt diesen Umstand zu vergessen, das Geschehene tief in sich einzuschließen bis ihr Herz bereit für weitere Pein war. Aber noch war dem nicht so, nicht in geringsten, konnte die Miko sich auch nur annähernd mit Zuneigungen beschäftigen. Mal ganz abgesehen davon, dass er es wohl auch nicht verstehen würde. Was auch immer da passiert war, es war sicher auch für Sesshōmaru besser zu Schweigen darüber, dass es passiert war. Hatte er den Kuss den eigentlich tatsächlich erwidert? Nein, sicher nicht. Die Dunkelheit um sie herum nahm zu, als sie eine heiße Flüssigkeit auf ihrer Wunde fühlte. Der Schmerz den es brachte, durchbrach nur kurz die Finsternis wie ein Lauffeuer, dann war die Pein auch schon wieder vergessen und die Düsternis war schwärzer als zuvor. Merkwürdig nicht zu wissen was mit einen passierte. Behandelte sie Kizoku tatsächlich? Hieß der Herr des Nordens tatsächlich so? Der Umstand störte die junge Frau, sie wollte wissen wer ihr Retter war, also nahm sie ihre Kraft und steckte, eben diese in das Aufschlagen ihrer Lieder. *** Weißes Haar tanzte im Wind des Nordens, es hob sich nicht groß von dem Schnee ab, der vereinzelt sich sanft herabsenkte. Es war eher eine Brise für Menschen unangenehm, für einen Dämonen vollkommen harmlos. Dennoch hatte der mächtige Daiyōkai kein gutes Gefühl, als er der Duftspur folgte. Dem andren Wesen nachstellte, der seine Beute getötet hatte. Ein weiter Hauch trieb die Flocken erneut nach oben, die fast auf den Boden zum Liegen gekommen wären, als wäre die Schwerkraft kein Gesetzt dem sie folgen müssten. Eben jener Luftzug, trieb auch den Geruch von Lavendel, mit sich. Kagome. Sein Blick traf den des Yōkai der vor ihm erschienen war, grüne Augen trafen den seinen Blick, in ihnen der Ausdruck von Schalk und endloser Selbstgefälligkeit. „Sesshōmaru, Willkommen im Norden.“ Der Angesprochene unterdrückte den Drang die Zähne zu blecken, soweit war es nicht mit ihm gekommen, dass er solch simplen Instinkten nachgab. Er war nicht, wie seine verlorene Beute, eine willenlose Puppe seines Biestes. „Kizoku, Sei gegrüßt.“ Es vergingen Sekunden, in denen sich die beiden nur musterten, der Wind wirbelte den Schnee um sie, sodass eine Illusion aufflackernden Yōkis entstand. Natürlich hatten sich die Daiyōkai, aber mehr als genügend unter Kontrolle. Er hätte niemals hierherkommen sollen, der Geruch von Kagome an den anderen Dämon, erinnerte ihn an die anderen beiden Male in denen er den Drachen gerochen hatte. „Wieso hast du dich ihr genähert?“ Es war nicht Kazumi die ihn interessierte. Nein, warum war der Herr des Nordens immer wieder der Miko nahegekommen? „Die Verbannte war einst die Meine. Sie konnte nur von meiner Hand sterben.“ Sein Blick verengte sich, also schien der Daiyōkai nicht über Kagome sprechen zu wollen und wich dem Thema aus. Erst wollte er auf seine Antwort pochen, hätte es wohl auch bei jedem anderem Wesen gemacht, doch entschied er sich den Ebenbürtigen dieses Versteckspiel zu Gewehren, stattdessen würde er Kagome selber fragen. Es war auszuschließen, dass sie noch immer nicht wusste, wer der Samurai wirklich war. Dennoch, schien sie nur kurze Zeit mit der Echse verbracht zu haben. Der Inu wendete sich ab, bereit ihrer Duftspur zu folgen, die sich zurück in den Westen schlängelte, er hatte genug gehört von Kizoku um zu wissen das dieser ihm kein Strick aus seiner Niederlage gegen Kazumi drehen würde. „Kagome-dono war äußerst aufgebracht und verletzt. Es ist wahrlich schade, dass eine solch schöne Frau, eine solch schwere Bürde allein trägt. Leider ließ sie mich nur kurzweilig ihr helfen.“ Langsam drehte sich der Herr des Westens wieder zu dem Sprecher um. Ein Grinsen bildete sich auf dem Gesicht des Schwarzhaarigen, „Aber die Trauer wird sich legen. Sie ist von Natur eine Frohmut, es muss ihr nur Jemand denn Weg dahin zurück weisen.“ Jetzt konnte er das blecken seiner Zähne nicht mehr verhindern, dieser widerliche Frauenheld. „Spar dir deinen Ärger, Sesshōmaru. Jemand wie du, ist nicht in der Lage eine gebrochene Seele zu heilen. Wahrscheinlich würde die Shikon Miko eher erfrieren an deiner Seite.“ Unweigerlich knackte der Daiyōkai mit den Knöcheln, als er die Hände ballte. Sein Geist in solcher Aufruhr, dass sein Handeln immer mehr zu einem Glücksspiel wurde. „Du scheinst deine wohlbekannte Fassade verloren zu haben, Herr des Westens. Vielleicht solltest du vor unserer Versammlung, daran arbeiten sie wieder aufzubauen.“ Die Worte des Drachens waren schneidend und doch drang ihre Wahrheit bis zu dem rationalen Dämon in ihm durch. Das Acid das sein Körper produziert hatte, zog sich zurück und die angespannten Glieder lockerte er wieder. „Gut, denn die Anderen sind nicht so nachsichtig, das weißt du. Ein weiterer Krieg würde den Untergang aller Reiche gleichermaßen auslösen.“ „Ich braucht keine Ermahnung deinerseits, Kizoku“, erinnerte ihn der Inuyōkai und dennoch, hielt er diesmal seine Wut zurück. „Dann ist ja gut. Ich freue mich bereits auf unsere Zusammenkunft und damit verbundene Zusammenarbeit.“ Damit drehte sich der Drache um und zog sich zurück. Der Weißhaarige sah ihm hinterher, bis er verschwunden war. Ja, in der anstehenden Verhandlung, wären der Westen und Norden Verbündete, mit denselben Zielen. Seine Mutter hatte die besten Interessengesellschaften schon immer in Blick gehabt, dennoch besonders glücklich war er darüber nicht. Es war ein strategisch schlauer Zug, es gab daran rein logisch nichts auszusetzen, dennoch das Kommentar über Kagome würde er wohl nie vergessen. Der Daiyōkai wendete dich schließlich ab und folgte Kagome ihrer Spur. Er würde sich jetzt ihr widmen und dem was mit der Ningen Onna zuvor passiert war. „Irgendwann möchte ich wiederkommen und abschließen, was ich zu früh beendet habe. Dann, wenn der Zeitpunkt gekommen ist - wenn ich es nicht geschafft habe, einen Weg zwischen Ehrlichkeit und Funktionalität zu finden.“ Damaris Wieser Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)