Schicksalsstränge von Naumi ================================================================================ Kapitel 30: Streit ------------------ Triggerwarnung Gewalt, Schmerz, Verlust/Tod Streit „Nicht-“, ihre Bitte ging in einen hilflosen Stöhnen unter, die Lippen auf ihre Halsschlagader gedrückt, arbeitete der Daiyōkai sich weiter herunter, um sich ihrer samteichen Haut weiter unten zu widmen. Die Aufmerksamkeit die er ihrem Leib schenkte, war schon lange zu viel für die junge Frau und die Laute welche sie ausstieß waren unkontrolliert, erotisiert. Ihre schwarzen Harre die über sein Gesicht kitzelten, bei seinem Schaffen, waren zart und sauber, rochen typisch leicht weiblich, wie er es von Kagome kannte. Bald würde sie nach ihn riechen und er würde sich tief in ihr versenken, der Gedanke ließ ihn seine Finger fester um ihre Hüfte schließen als beabsichtigt. Dennoch schien die Frau davon nicht in geringsten abgeschreckt, schien ihn eher ermutigen zu wollen, mit weiteren akustischen Anweisungen, die allerdings keine Worte mehr benötigten. Gerade wollte er den Kimono von ihrer Schulter schieben um die weiter zu entblößen, da sah er ihr tief in die Augen. Das sanfte Lächeln kannte er zu genüge, so oft hatte er es schon gesehen, auch wenn die Zeitreisende es nie ihm geschenkt hatte. „Du bist doch nicht etwa eingeschlafen?“ Auf einmal war Sesshōmaru wach, Kagome kniete vor ihm und musterte den Dämon aufmerksam. Als sie wahrnahm das er die Augen aufgeschlagen hatte, fiel sie auf den Po und die Luft in ihren Lungen stieß sie geräuschvoll aus. „Wenn du jemanden ansprichst, solltest du schon damit rechnen, dass er aufwacht.“ Die Angesprochene die noch zuvor den Mund ganz anscheinend zu einen protestieren Laut geöffnet hatte, schloss ihn wieder und zog die Braue hoch. „Ich dachte du schläfst nicht.“ Ihre Äußerung war absurd, egal wie mächtig er auch war, selbst der Hundeyōkai benötigte Schlaf, auch wenn die Abstände zwischen den Nächten größer, als bei der Ningen waren. Diesmal jedoch, hatte er nicht erwartet einzuschlafen, die Jagt nach Kazumi sorgte nicht wirklich dafür das Sesshōmaru regelmäßig Erholung bekam. Das wirkte sich jetzt anscheinend langsam, auf ihn aus. „Ich benötige genauso, wie jedes andere Lebewesen Schlaf.“ Die Miko musterte ihn genau, als wäre er ein Tier, das sie versuchte zu ergründen. Um aufzustehen verlagerte der Daiyōkai das Gewicht und überrascht wich die Frau erneut zurück. Das amüsierte Schnaufen konnte er nicht mehr unterdrücken und die Priesterin die beinahe erneut auf ihr Gesäß gefallen wäre, schien verwirrt. „Was ist so amüsant?“ Doch zur Antwort erhielt sie lediglich eine hochgezogene Braue. Nachdem der Daiyōkai sich aufgerichtet hatte, sah er zu ihr herab und musterte sie. Würde sie nun erneut diskutieren? Fast hoffte der Weißhaarige darauf und seine Lippen hoben sich fast zu einem Lächeln, als er sich abwendete und um sie zu provozieren davon ging. Innerlich zählte er die Sekunden, doch schon bevor sein innerer Countdown herunter gezählt war, rappelte sich die Miko auf und fing an zu sprechen. „Wir müssen dringend darüber reden!“ „Worüber?“ Er klang wie immer gelangweilt und die junge Frau versuchte aufzuholen, um ihn ins Gesicht sehen zu können, jede Regung in dem perfekt geschnittenen Gesicht zu sehen, jedes anspannen der magentafarbenen Streifen zu beobachten, um zu begreifen was in ihm vorging. In der Sekunde in der sie ihn erreicht hatte, stoppte Sesshōmaru und wandte sich ihr zu. Fast automatisch wollte Kagome einen Schritt zurücknehmen, was der Daiyōkai mit einem Schnauben quittierte. „Über-“, doch die Frau unterbrach sich selber, unfähig zu sagen oder selbst zu verstehen worüber sie mit ihm sprechen wollte. „Über, deine Angst?“ Die Stimme mehr ein unzufriedenes Knurren, jagte der Angesprochenen ein Schauer über den Rücken. „Deine Unfähigkeit wahrzunehmen, dass ich dein Leben retten will.“ Kagome stürzte die Lippen, „Darum habe ich dich nicht gebeten! Du hättest Kazumi verfolgen sollen!“ Der Vorwurf klar ausgesprochen, erschreckte er die Zeitreisende selber. Hätte der Herr das Westens sie tatsächlich zum Sterben zurücklassen sollen? Sie wusste es nicht, was in ihr gerade vorging, die Wut über die erneute Flucht der Wahnsinnigen reizte sie. „Und du, Kagome, hättest im Dorf dich nach Informationen umhören sollen“, der Daiyōkai hörte sich mit einem Mal nicht mehr gefühlskalt an und das schockierte die Frau mindesten genauso sehr, wie der Fakt das er wusste das, sie sich hatte ablenken lassen. „Ich habe mich umgehört“, wandte sie dennoch ein, auch die Überzeugung in ihrer Stimme fehlte. „Was hat dir der Samurai den zu ihr berichten können, was er bei euren letzten Zusammentreffen noch nicht wusste, Kagome?“ Diese Aussage war wohl das verworrenste Unerwartete, was die junge Frau, wohl je aus seinem Mund gehört hatte. „Woher weißt du, dass ich Kizoku-“, begann die Miko nur um sich selbst zu unterbrechen, „Ich muss vor den Angriff der Hyänen nach ihm gerochen haben.“ Dennoch das ihm eine solche Kleinigkeit im Gedächtnis geblieben war, es war verwunderlich, denn was interessierte es Sesshōmaru, dass sie einen Mann in ihrer Nähe gehabt hatte? Bei Inuyasha hätte Kagome es erwartet, war es doch ein Zeichen von Interesse an ihrer Person. Doch das hier war sein Bruder, der vor dieser ganzen Misere nie Interesse an ihr gezeigt hatte. Wann hatte sich das geändert? Vor allem in einem solchen Ausmaß? „Du hast die Frage nicht beantwortet“, erinnerte sie die Stimme des Daiyōkai und holte sie aus ihren Überlegungen. „Das war keine Frage, du weißt die Antwort genau! Ich weiß allerdings nicht einmal, warum wir diese Unterhaltung überhaupt führen! Was stimmt mit dir eigentlich nicht, das du so handelst, als würdest du dich für mich interessieren?“ „Du wolltest reden.“ „Jetzt nicht mehr!“ Er konnte nur mit Mühe das Augenrollen unterdrücken, die Frau vor ihm hatte gerötete Wangen und ihre Augen funkelten vor Zorn. Natürlich wusste Sesshōmaru, dass er diesen Zustand selber heraus provoziert hatte und dennoch fragte er sich, wie die Miko so schnell aus der Haut geraten konnte. Die Konfrontation mit seinem Ärger verstimmte sie sichtlich, was ihn aber an der Sache noch mehr störte, war ihre Haltung ihm und seinen Handeln gegenüber. „Sag mir Kagome, was stützt dich in der Annahme, dass ich nicht in deinem Sinne handel?“ Die Priesterin die gerade den Mund geöffnet hatte, stutzte und musste kurz überlegen. „Weil du mich hasst?“ Ihre Stimme war unsicher und eben in jenen Moment schien ihr selbst klar zu werden, wie idiotisch ihre alten Glaubenssätze waren. „Du solltest aufhören so engstirnig zu sein. Es steht dir nicht und zudem warst du, in deinem Denken bereits einmal weiter.“ Mit diesen Worten wollte er sich abwenden. „Ich habe keinen Grund meine Meinung zu deiner Person zu ändern! Es wäre Leichtsinnig dir zu vertrauen“, wandte die Miko ein. Ein Blick über seine Schulter werfend, musterte er sein Gegenüber und einige Sekunden vergingen. „So leitsinnig, wie eine Hanyō zu vertrauen der dich einmal versuchte umzubringen?“ Mit diesen Worten lief der Herr der westlichen Ländereien weiter und ließ eine erstarrte Kagome stehen. „Inuyasha hat damit nicht zu tun", nuschelte sie, laut genug das er es hörte. Eigentlich hätte Sesshōmaru darauf nichts erwidert, eigentlich hätte er dieses komplette Gespräch nicht geführt, die Frustration aber, dass die Miko ihn, trotz seiner Rettung nicht vertraute, obwohl er Kazumi für sie entkommen gelassen hatte oder auch der Fakt das sie einen für sie fremden Samurai mehr vertraute wie ihn, ließ ihn antworten. „Hat er sehr wohl. Du stellst meinen Halbbruder auf ein Podest und merkst gar nicht das du alles, um dich herum nicht mehr wahrnimmst. Das ist nicht nur gefährlich, sondern auch dumm. Ich habe mehr von dir erwartet.“ Beinahe wäre Kagome ihm hinterhergerannt, nur um ihm ins Gesicht zu sehen, wenn sie ihn widersprach, doch ihre Sturheit hielt sie zurück und auch ihn Verstand war sich vollends bewusst, dass ihr Streitpartner eigentlich recht hatte, während dieser sie mal wieder allein ließ. Stattdessen biss sich die Zeitreisende tief in die Lippe und nahm ihren Rucksack auf der noch am Boden lag, jetzt erst bemerkend das sie nicht mehr direkt an Platz des Kampfes befanden und dennoch in der Nähe eines Gewässers. Schnaufend ging sie zu eben diesem kühlen Nass, um sich darin von Dreck und Blut zu reinigen. Langsam wartete die Priesterin ins kühle Wasser, sollte der Dämonenfürst ihr doch gestohlen bleiben. Das Rascheln in den Bäumen bemerkte die Miko erst gar nicht, noch das leichte Yōki das sich einige Meter von ihr manifestierte, so sauer und abgelenkt war sie. Denn sie konnte es sich noch nicht eingestehen, wie zuvor bei Kizoku, dass sie sich von Inuyashas Tod hatte beeinflussen lassen. Noch war die Miko einfach nicht in der Lage, alles zu hinterfragen und sich von der Erinnerung an dem verstorbenen, geliebten Hanyō komplett zu lösen. Sesshōmaru unterdessen, war auf der Jagt, nicht etwa nach Kazumi, sondern nach irgendetwas, anderem. Seine Gefühle spielten verrückt und ließen ihn nie dagewesene Sachen denken und fühlen. Seit dem Traum nur einige Minuten zuvor, war dem Daiyōkai die Tragweite bewusst, die das Chaos mit Kagome in ihn einnahm. Nicht nur hatten sich gerade erst eingestanden die Onna gerne um sich gehaben, auch was sie noch nicht einmal annähernd bereit, sich wie ein normal denkender Erwachsener mit ihrem Handeln auseinander zu setzten. Ein Dämon in humanoider Form, stellte sich in seinen Lauf und in letzter Sekunde stieß sich der Herr des Westens ab, um eben hinter diesem wieder geräuschlos zu landen und noch in eben jener Sekunde Bakusaiga zu ziehen, während er sich schwungvoll zu seinem Gegner drehte. Seine Haare die er von dem Zopf gelöst hatte schwangen dabei frei und als das Kreischen von Metall auf Metall ertönte, beruhigte sich sein aufgeschrecktes Biest etwas. Er würde sich damit später beschäftigen, nämlich genau dann, wenn Kagome diese Zeit tatsächlich verlassen sollte, zuvor war es ausreichend sie bei sich zu haben. Das redete der Dämon sich zumindest ein. „Zwietracht und Streit sind das Werk anmaßender Begierden und Leidenschaften.“ Georg Forster Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)