Watashi no fumetsu no Senpai von _-SaDaKo-_ ================================================================================ Kapitel 2: Neue Ufer -------------------- Es ist früher Morgen und Misaki gähnt leise als sie die Höhle verlässt, in welcher sie über Nacht Schutz gesucht hat. Sie streckt sich in den ersten Sonnenstrahlen des neuen Tages und schnallt sich ihren Kampfstab auf den Rücken, nachdem sie ihre Haare etwas gekämmt und geordnet hat. //Wenn ich gut vorankomme, sollte ich in ein paar Stunden Amasu (ein kleines Dorf Nahe Kirigakure) erreichen…// denkt sie sich als sie einen Blick auf ihre Karte wirft, bevor sie sich diese wieder in ihre Beintasche steckt. Als ihr Magen hungrig knurrt wird ihr klar, dass sie auch dringend wieder neue Vorräte beschaffen muss. Da sie kein Geld besitzt, muss sie sich Lebensmittel und auch alles andere was sie braucht, wie Medizin etc. stehlen und dass sie deswegen nie lange in einem Dorf verweilt, ist ohnehin klar. Auch weil die Dorfbewohner sie wegen ihres Diebstahls verscheuchen oder zur Rechenschaft ziehen wollen würden. Sie denkt auch gar nicht daran sich eine Arbeit zu suchen um Geld zu verdienen, immerhin kommt sie damit ihrem Ziel kein Stückchen näher und da sie sowieso ständig auf Reisen durch die verschiedenen Länder ist, würde es auch keinen Sinn ergeben, irgendwo sesshaft zu werden und einem Job nachzugehen. Sie geht viele Stunden durch einen Wald, so lautlos wie möglich, da sie keine Aufmerksamkeit erregen will und isst ein paar Beeren, welche sie von den dort wachsenden Sträuchern gepflückt hat. Diese machen zwar nicht wirklich satt, sind aber immerhin besser als gar nichts und so eine willkommene Abwechslung auf ihrem Speiseplan. Sie kommt an einen Strand, der am Waldrand liegt und betrachtet für einen Moment die Wellen im Meer. Als sie die Küste entlang schaut, erblickt sie ein paar Häuser und kommt zu dem Schluss, dass dort Amasu liegen muss und zieht sich wieder etwas weiter in den dichten Wald hinein zurück um nicht entdeckt zu werden. Die junge Konnoichi beschließt die Zeit bis zum Abend zu nutzen um zu trainieren und beginnt mit Chakra-Konzentrations-Übungen, gefolgt von Angriffen mit ihrem Kampfstab. Auf die Ausführung ihrer Jutsus verzichtet sie lieber, das würde bestimmt Aufsehen erregen und das wollte sie nun wirklich nicht. Die Stunden vergehen und es setzt bereits die Dämmerung ein. Nach ein paar hundert Metern Wegstrecke kommt sie an einen kleinen Bach, welcher sich durch den dichten Wald schlängelt und kniet sich zu dem fließenden Wasser hinunter. Sie nimmt einen kleinen Schluck davon und öffnet überrascht die Augen als sie feststellt, dass es sich um Süßwasser handelt. Sie stillt gierig ihren Durst und wäscht sich nach dem anstrengenden Training dann erstmal das Gesicht. Zielstrebig geht sie weiter und kommt dann an den Waldrand. Nun liegen bis zu den ersten Häusern des Dorfes etwa 200 m offene Graslandschaft vor ihr, in welcher sie keinerlei Deckungsmöglichkeiten hat. Sie hält sich kurz nachdenklich das Kinn, aber beschließt dann, das Dorf ganz normal zu betreten, ohne großartig zu schleichen, denn immerhin kennt sie in diesem Dorf niemand und wenn sie auf geheimnistuerisch macht und dann entdeckt wird, würde sie bestimmt mehr Ärger erwarten, als wie wenn sie einfach durch das Dorf spaziert, als ob es nichts natürlicheres gäbe. Bevor sie die ersten Häuser erreicht, dreht sie ihr Stirnband, welches sie um den Hals gebunden trägt, nach hinten, sodass das durchgestrichene Konoha Gakure Zeichen in ihrem Nacken unter ihren langen Haaren verborgen ist und so eher wie ein normales Halstuch aussieht. Trotzdem versucht sie Menschen zu meiden und möchte nur schnell etwas Nahrung besorgen und dann wieder so schnell wie möglich verschwinden. Als sie durch die halbdunklen Gassen geht, stellt sie entsetzt fest, dass die kleinen Läden, die ihre Obst und Gemüsesorten oder das Brot sonst offen an der Straße präsentieren, bereits alle geschlossen haben. Da hätte sie kinderleicht unterm vorbeigehen ein paar Äpfel oder Reiskuchen in ihrer Tasche verschwinden lassen können, aber so hat sie keine andere Wahl, als in ein kleines Restaurant in der Mitte des Ortes zu gehen. Und wenn ihr Magen nicht so verdammt laut knurren würde, wäre sie bestimmt niemals auf die dumme Idee gekommen, dort rein zu gehen. Die Zeche zu prellen ist nämlich weitaus schwieriger, als auf einem von Menschen überfüllten Marktplatz ein paar Nahrungsmittel mitgehen zu lassen. Mit deutlich mehr Herzklopfen als es ihr lieb ist, betritt sie das Lokal. Anders als erwartet wird sie nicht angestarrt und es wird auch nicht getuschelt oder dergleichen. Sie setzt sich an einen freien Platz und bestellt sich Ramen. Als ihr dann ihre Suppe gebracht wird, beginnt sie sogleich zu essen. “Mmmmhh~ ist das guuuut.“ gibt sie dabei genüsslich von sich und hält sich zufrieden den Bauch als sie den letzten Rest aus der Schüssel gelöffelt hat. Zu ihrem Vorteil ist in dem Lokal Hochbetrieb, es scheint so, als sei das ganze Dorf hier um zu Abend zu essen, wodurch sie ihr Verschwinden ohne zu zahlen als wesentlich einfacher empfindet. Gerade als sie ihren Plan in die Tat umsetzen will, setzt sich ein junger Mann neben sie und sagt lächelnd “Eine Schönheit wie dich, habe ich hier ja noch nie gesehen. Woher kommst du?“ Misaki weitet erschrocken die Augen und weiß nicht so recht womit sie antworten soll “Ich, ähm. Ich komme aus Kirigakure und wollte mir das Dorf ansehen. Es ist wirklich so schön idyllisch wie mir erzählt wurde…“ sagt sie dann mit einem verlegenen Lächeln auf den Lippen //Ich hoffe er kauft mir das ab. Woher kam der denn auf einmal? Und warum musste er ausgerechnet mich anquatschen?// sie zerbricht sich den Kopf darüber was der Fremde wohl von ihr will, doch zu weiteren Gedanken soll sie nicht kommen, weil der Mann wieder das Wort an sie richtet “Wenn du möchtest, kann ich dir noch mehr hübsche Stellen in unserem Dorf zeigen…wir könnten –“ doch Misaki unterbricht ihn schnell bevor er weiter reden kann “Werter Herr, ich möchte nicht unhöflich sein, aber es ist bereits spät und ich werde Zuhause erwartet. Ich muss jetzt wirklich gehen.“ versucht sie zu erklären, doch der Mann will davon nichts hören und legt seine Hand auf ihren Arm “Du würdest Kirigakure erst mitten in der Nacht erreichen und die Wege dorthin sind sehr gefährlich, vor allem für eine hübsche, zarte Frau wie dich. Bleib doch lieber hier bei mir und geh morgen nach Hause.“ sagt er mit einem zwinkern und Misaki sträuben sich bei dem Gedanken daran und bei dem Tonfall in welchem der Fremde diesen Satz gesagt hat, die Nackenhaare und sie bekommt eine Gänsehaut. Sie schlägt sachte seine Hand von ihrem Arm “Es tut mir sehr leid, aber ich muss jetzt wirklich gehen.“ sagt sie dann fest entschlossen und ohne auf eine weitere Antwort zu warten, lässt sie den Fremden mit einem verdutzten Gesichtsausdruck zurück und verlässt dann schnurstracks das Restaurant. Sie seufzt erleichtert auf unbemerkt davon gekommen zu sein, doch sie hat sich zu früh gefreut. “Bleib stehen!! Haltet sie auf! Sie hat nicht bezahlt!!“ ruft der Besitzer des Lokals hinter ihr her und als sie zu laufen beginnt, fällt ihr auf, dass der Mann von vorhin und noch zwei weitere, dicht auf ihren Versen sind. //Scheisse!! Das wäre auch zu schön gewesen!!// sie erhöht ihr Tempo und kommt schon bald an eine Klippe, zu deren Fuß, das Meer in peitschenden Wellen gegen die Felsen schlägt. Sie atmet tief durch und überlegt wo sie hinlaufen soll. Es ist schon sehr dunkel geworden und es würde nicht mehr all zu lange dauern, bis sie in der Dunkelheit der Nacht gar nichts mehr sehen konnte. Ihre Verfolger kommen näher und bleiben ein paar Meter von ihr entfernt stehen “Hey du! Du hast nicht bezahlt!! So etwas mögen wir in unserem ruhigen Örtchen gar nicht!“ ruft einer der Männer verärgert aus. Misaki dreht sich zu ihnen um und beugt reumütig den Kopf nach unten “Es tut mir leid. Ich habe kein Geld, aber ich hatte solchen Hunger. Ich kann für mein Essen nicht bezahlen. Bitte lasst mich gehen.“ sie spricht ihre Bitte mit einer lieblichen Stimme aus, in der Hoffnung die Männer so besänftigen zu können, doch sie sollte sich irren. Der Fremde, welcher sie zuvor belästigt hatte, geht einen Schritt weiter auf sie zu “Ich habe eine andere Idee, wie du uns bezahlen kannst.“ er grinst breit “Um Arbeiten auf dem Feld auszuführen bist du definitiv zu zierlich, aber dafür bist du sehr hübsch. Oder was meint ihr, Männer?“ er leckt sich nach seinem Satz gierig über die Lippe und die eisblauen Augen der jungen Konnoichi weiten sich bei diesem Anblick geschockt //Sie werden doch nicht vorhaben mich zu….// sie kann den Gedanken gar nicht zu Ende führen ohne eine Gänsehaut am ganzen Körper zu bekommen. Als die 3 Männer näher kommen, richtet sie entschlossen ihren Kampfstab auf sie “Ich warne euch! Bleibt da stehen! Ich will euch nicht verletzen müssen!“ versucht sie mit fester Stimme zu sagen, doch die Angst vor den Gräueltaten, welche den Männern im Kopf umher spuken, steht ihr deutlich ins Gesicht geschrieben. Die Männer lachen amüsiert auf und winken ihre Drohung lässig ab. Seit dem Vorfall mit ihrem Vater vor vielen Jahren, als sie sich ihrer Fähigkeiten und dessen wozu sie im Stande ist zum ersten Mal bewusst wurde, widerstrebt es Misaki mehr als alles andere wehrlose Menschen zu verletzen und da diese Männer ganz gewöhnliche Menschen und keine Shinobi zu sein scheinen, sind diese definitiv wehrlos. Auch wenn diese Männer es verdient hätten den Arsch versohlt zu bekommen, wenn sie einer jungen Frau so etwas antun wollen, möchte Misaki einer Auseinandersetzung lieber aus dem Weg gehen. Einer der Männer stürzt plötzlich auf sie zu und die Frau mit den langen Haaren springt mühelos über ihn hinweg und sprintet dann in den dichten Wald davon, was ihr in diesem voll gegessenen Zustand deutlich schwerer fällt als sonst //Ach Gott. Ich hätte nicht so viel essen sollen// denkt sie sich als sie mit gefühlten Steinen im Magen davon eilt. Nach einer Weile in der sie weiter flüchtet, werden die aufgebrachten Rufe und das Fluchen ihrer Verfolger immer leiser und sie verlangsamt ihr Tempo etwas und schnallt sich ihren Kampfstab wieder auf den Rücken. Sie ist sich sicher, dass die Männer sie nun nicht mehr einholen können und bleibt kurz stehen um zu verschnaufen und um einen Blick auf ihre Karte zu wagen. //Ach verdammt. Ich habe keine Ahnung in welche Richtung ich gelaufen bin…und alles nur wegen diesen Deppen!// denkt sie sich verärgert. Zugleich tut ihr aber auch der Besitzer des Lokals etwas Leid, welchen sie um die Zeche geprellt hat. Aber was sollte sie denn sonst machen? Sie versucht ihr Gewissen zu beruhigen indem sie sich immer wieder einredet, ja gar keine andere Wahl gehabt zu haben. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)