Ushinawareta Jinkan von Dudisliebling (Verlorene Zeit) ================================================================================ Kapitel 63: Schachtplan ----------------------- 63 Schlachtplan „Ayame?“, fragte ich überrascht und sah der Yokai entgegen. „Hallo, Kagome. Schön dich nach so vielen Jahrhunderten endlich wieder zu sehen. Ich hätte nicht gedacht, das du in dieser Zeit gelebt hast.“, erwiderte sie und setze sich neben mich. „Ich freue mich auch.“, lächelte ich und hörte schon das geknurre, bevor der schwarzhaarige Schopf des Wolfsyokais durch die Tür kommen sah. „Kagome!“, rief Kouga und seine Augen strahlten vor Freude, als er auf mich zu kam. „Unser Zeichen, Kusuri!“, hörte ich Yosuke sprechen und wurde bereits in die Arme des Neuankömmlings gezogen. „Kouga, was für eine Überraschung!“, presste ich die Luft aus den Lungen, die er mir mit der festen Umarmung zusammenpresste. „Wir schließen uns an.“, entschied Tego, nahm die Hand der Kami und stand auf. Anders als die beiden Ärzte, gingen die beiden in einer einzigen Lichtkugel auf und flogen durch das gekippte Fenster. Die Ärzte hoben kurz die Hand und gingen ohne weitere Worte. Es kam mir etwas wie eine Flucht vor. Aber warum? Kannten sie Kouga etwa? „Wie kommt ihr denn hier her?“, fragte Kirara und nahm zuerst Ayame und dann Kouga, sehr bestimmend von mir fortziehend, in den Arm. Shippo reichte beiden die Hand und schien ebenso erstaunt. „Wir trafen Sesshomaru bei seinem Konzil in Deutschland. Er erzählte das Kagome wieder aufgetaucht war und das der Fluch nun wieder Fahrt aufgenommen hat. Wir werden helfen. Ist doch klar!“, brüstete sich Kouga und stemmte siegessicher die Hände in seine Hüften. Er trug einen feinen Anzug und erschien sehr trainiert und adrette. „Und natürlich, wolltest du so schnell wie möglich Kagome sehen, nicht wahr?“, stichelte Shippo und Ayame grinste hinterlistig, da sie genau dasselbe vermutete. „Jedoch scheinst du zu spät zu kommen, mein Lieber!“, kicherte Ayame und legte, ohne zu fragen ihre Hand auf meinen Bauch. „Du bist schwanger, Kagome!“ „Was soll das denn heißen?!“, brummte Kouga beleidig über die Eifersucht seiner Ehefrau. Doch er spitze die Ohren, ebenso wie die Nase und beobachtete Ayames Handlung. „Ja.“, antwortete ich und verspürte etwas mehr Stolz darauf. Es war ja eine schöne Nachricht. „Herzlichen Glückwunsch!“, strahlte sie und sah zu Inuyasha. „Ich freu mich für euch!“ „Ayame“, hielt ich sie auf und nahm ihre Hand von meinem Bauch. „Du beglückwünscht den falschen.“, flüsterte ich leise. Ihre Augen wurden groß wie Küchenfenster und die Wangen rot wie Feuer. „Wir wollten gerade gehen! Kommt doch mit zu uns. Ihr habt sicher noch keine Wohnung, oder?“, schlug Kirara schnell vor und harkte sich bereits beim Wolfsyokai unter, um ihn fest zu halten. „Das klingt gut!“, ging Ayame darauf ein und stand auf. „Dann könnt ihr uns vielleicht mehr erzählen.“ „Sicher!“, grinste Shippo und zog ebenso an Kouga, um den geschockten Wolf aus der Gefahrenzone zu bringen. „Außerdem müssen wir uns nun alle ausruhen, um morgen Früh fit zu sein!“ „Bis morgen also!“, lächelte Kirara mir zu und gemeinsam mit den Wölfen verließen sie meine Wohnung. Am Morgen würde es geschehen. Wir würden gemeinsam in die Klinik gehen und den Geist in einen isolierten Raum bringen, indem wir ihm die Einhaltung der Bedingungen versprechen, die ich persönlich nicht vor hatte einzugehen. Aber ohne diese freiwillige Opferung meines lieben, kleinen Fuchses, würden wir es nicht schaffen. Immerzu spürte ich Sesshomarus Blick auf mir und wusste genau, das er es nicht gut hieß das ich bei der Bekämpfung des Fluches Anwesend sein musste. Aber ich wollte es und würde mich bedeckt halten, solange ich nicht gebraucht wurde. Damit ich das Kind unter meinem Herzen schützen konnte. Jedoch war es auch an mir, eventuell zum Angriff überzugehen. Sollte ich der Schlüssel dieses Fluches sein und sollte es mich nicht noch einmal gefährden, dann würde ich alles in meiner Macht stehende tun, um zu helfen. Und genau das wusste der Dayokai, weswegen er mich nicht aus den Augen lassen würde. Nachdem alle gegangen waren, verblieben nun also Inuyasha und Sesshomaru bei mir. Es war so ruhig, das man eine Stecknadel hätte fallen hören können und da ich an die Couch gefesselt war konnte ich nichts tun. Inuyasha hatte sich mir gegenüber auf einen Hocker gesetzt und schien mit geschlossenen Augen nachzudenken. Sesshomaru war in der Küche und telefonierte um seine Sachen aus Deutschland hier her schicken zu lassen. Ebenso hörte und roch ich ihn kochen. Mein Magen knurrte leise und ich rollte mich so gut es ging auf der Couch zusammen. „Hast du nun mehr Hunger?“, fragte der Hanyou und ich öffnete meine Augen wieder um in seine goldenen zu sehen. Das seichte Licht das den Raum in mitten dieser Nacht erhellte, ließ diese aufleuchten. „Ich bin mir nicht sicher“, gestand ich und lächelte kurz. „Meinst du wegen der Schwangerschaft?“ „Ja.“, antwortete er knapp und schien mich zu mustern. Es stand die Frage im Raum, die der Hanyou nicht zu Fragen wagte. Aber ich wusste genau, das sie ihm auf der Zunge brannte. „Es war nicht geplant.“, gab ich ihm also die Antwort auf die ungestellte Frage. „Das geht mich nichts an!“, wollte er abwiegeln und brachte mich zum kurzen Augenrollen. „Du denkst, ich merke nicht, das es dich belastet?“ „Das tut es.“, gestand er und ließ ich stocken. „Aber nicht so sehr, wie gedacht.“ „Wieso?“, fragte es nun von Seiten der Tür und unsere Blicke lenkten sich zu dem Dayokai. „Ich bin zwar in einer Art sauer auf euch beide, weil ihr es tatet und nichts gesagt habt.“ „Inuyasha, bitte entschuldige!“, wollte ich die Schuld annehmen und mich dafür entschuldigen. Aber er hob die Hand, um mich zum Schweigen zu bringen. „Lass mich ausreden“, bat er und beendete seinen Satz: „Aber ich bin froh, das es nicht noch mehr unschuldige Opfer gegeben hat.“ „Inuyasha.“, wisperte ich und wäre am liebsten zu ihm gegangen, um ihn in den Arm zu nehmen. „Ich lasse euch dann mal alleine“, räusperte sich Inuyasha schnell und stand auf. „Ihr solltet vielleicht auch noch etwas miteinander reden.“ „Äh“, rutschte es mir heraus, wodurch ich aufsprang und nun wie eine eins aufsaß. „Du kannst doch hier schlafen und dich ausruhen!“ „Es ist besser, wenn ich nun gehe, Kagome.“, schlug er meinen Vorschlag aus, kam zu mir und legte den Arm um mich. „Ich brauche Zeit, um dies alles zu verdauen. Du weißt doch das ich dies am besten alleine kann.“, flüsterte er mir auf die Schulter. „Du musst nicht allein sein!“ „Ich weiß.“, wisperte er weiter. „Aber ich habe hier nur noch einen Freundschaftlichen Platz. Und deshalb höre auf meinen Rat: Sesshomaru, schweigt noch mehr als früher. Redet also über die Zukunft!“ Meine Wangen wurden rot und ich sah zu Sesshomaru auf, der genau hörte, was sein Bruder hier sagte. Ich schluckte hart, da er keine Miene verzog. Es würde ernst werden. „Du hast immer einen Platz in meinem Herzen, Inuyasha.“, versicherte ich ihm dann und versteckte mein Gesicht an seiner Schulter. Es müsste Sesshomaru klar sein, aber ich fürchtete mich etwas vor dem Gespräch. Was würde dabei herauskomme? Ja er wollte dieses Kind und es war okay, das es ein Hanyou und ich seine Mutter war. Aber die Küsse sagten mir, das da mehr war. Wusste Inuyasha davon? Konnte es sein, das er das Feld räumte um Sesshomaru den Vortritt zu lassen? Aber was genau wollte ich? Was fühlte ich für Sesshomaru? Das war unglaublich schwierig. „Und du in meinem, Kagome.“, lächelte er und küsste meine Schläfe. „Nun werde ich aber gehen. Ich will fit für morgen sein.“, scherzte er. „Als wenn du schlaf brauchen würdest!“, zog ich ihn auf und klammerte mich an sein Hemd. Er schob mich jedoch bestimmend, aber sanft von sich. „Ich habe mich zu sehr an die Menschheit gewöhnt.“ „Du willst also wirklich nicht hierbleiben?“, fragte ich noch einmal. „Nein. Ihr solltet geklärt in den Kampf gehen.“, lächelte er und streichelte mir über die Wange. „Also bis morgen.“, verabschiedete er sich und stand dann auf. Diese dumme Gelähmtheit setze mir zu und ich wäre ihm so gerne nach. Aber ich musste auch seinen Willen akzeptieren. Er brauchte Zeit zum Nachdenken und um all seine Gedanken und Gefühle zu sortieren. So ging es auch mir und es würde noch schlimmer werden. Das wusste ich genau, als die Tür leise ins schloss fiel. Der Dayokai kam auf leisen Schritten zurück ins Wohnzimmer und sah zu mir. Es erschien fast so, als würde er nicht genau wissen, was er sagen wollte, aber er fand dennoch Worte: „Möchtest du etwas essen?“ Smalltalk hatte ich zwar nicht erwartet, aber ich war erleichtert darum, das er nicht sofort mit dem Thema begann. Vielleicht war auch er nicht erpicht darauf, diese Sache zu klären. Wir hatten ja auch noch einige Monate vor uns. Die Zeit würde unsere Beziehung schon noch regeln, oder? Mein Magen gab lautstark kund, wie meine Antwort ausfallen würde. Dennoch sprach ich sie auch aus, wohl wissend das er es ohnehin schon wusste: „Ja, bitte." Er setzte augenblicklich in Bewegung und beugte sich zu mir, schob seine Arme um meinen Körper und zog mich mit Leichtigkeit auf diese. Meine Arme schlangen sich um seinen Hals um ihn etwas der Last abzunehmen. Dadurch kamen wir uns näher und ich spürte das knistern. Mein Herzschlag wurde wilder und ging einen Takt schneller. „Ich habe Misosuppe mit Rind gemacht", verkündete er in monotonen, ruhigen Tonfall. Ich lugte zu ihm auf und musterte seinen Blick nach vorn. Er wich mir etwas aus und das verriet mir, das er ebenso nervös in Bezug auf unser Gespräch war, wie ich. „Das klingt gut.", flüsterte ich und wurde bereits von ihm auf meinen Stuhl abgesetzt. Zwei große Schüsseln standen bereits auf dem Tisch. Besteck lag bereit und Sesshomaru holte den Topf mit dem kochenden Inhalt zum Tisch. Dort füllte er etwas in jede Schale und ein ungeheuer vollmundiger Geruch quoll in meine Nase. „Das riecht herrlich.“ „Guten Appetit“, wünschte er schlicht, nahm mir gegenüber Platz und begann zu essen. Ich musterte ihn kurz dabei. Sein Schweigen war wirklich auffällig. Doch ich wollte nicht anfangen, über das was wir hatten, oder eben nicht hatten, zu sprechen. Auch wenn Mama mir dieses Versprechen abgenommen hatte und Inuyasha mir riet Klarheit zu schaffen. Wäre es falsch, einfach nichts zu sagen und die kommenden Momente zu genießen? Ruhe war nun doch so wichtig. Gerade weil es in wenigen Stunden soweit sein würde. „Iss", hörte ich seine Stimme und folgte seinen Fingerzeig mit den Stäbchen, die er auf meine Schale richtete. „Natürlich. Ich habe nur nachgedacht", gestand ich, das ich abgedriftet war. Er hielt weiter inne und sah mich an. Die ersten bissen waren herrlich und die Brühe wärmste meinen Körper von innen. „Worüber denkst du nach?“, fragte er dann ganz unverhofft und unsere Blicke trafen sich endlich direkt. „Ich hoffe das wir morgen alles richtig machen und es bald zu Ende ist", lenkte ich ab und sprach doch die Wahrheit. „Zu Ende?“, formte er das Wort und gab ihm einen komischen Klang. Wieder legte sich schwiegen über uns, da ich nicht wusste, was ich darauf antworten sollte. Artig aß ich weiter und wurde bald fertig. „Das war genau richtig. Danke fürs kochen.", dankte ich ihm und sah das auch er vor einigen Sekunden das Mahl beendet hatte. „Soll ich dich nun ins Bett bringen?“, fragte er. Mich ließ der Gedanke ersten und an den Moment denken, als ich heute Nacht erwacht war. Er hatte neben mir geschlafen, meinen Kopf auf seiner Brust gebettet und mich gehalten. Er war mir so nah gewesen. „Kagome?“, zog er mich aus meinen Gedanken. „Oh, entschuldige. Ich scheine wirklich nicht mehr ganz aufnahmefähig zu sein.“, gab ich zu, was ihn dazu Veranlasste aufzustehen, die Schüsseln und den Topf aufzuräumen und mich dann wieder auf seine Arme zu heben. Er trug mich in mein Schlafzimmer und blieb abrupt in der Tür stehen. „Du hast Ihnen einiges beigebracht", betitelte er das Bild der beiden Hunde die in meinem Bett lagen und schliefen. Es blieb kaum Platz für mich, geschweige denn das Sesshomaru wieder an meiner Seite liegen könnte. „Entschuldige!", japste ich erschrocken und wollte von seinem Arm springen. Das war jedoch vergebens, denn wenn die Beine nicht halfen, hatte ich keinerlei Kraft. „Ich schicke sie raus." „Lass sie", brummte er und setze mich auf dem Bett ab. Die beiden Augenpartien der Hunde bewegten sich. Sie schienen abzuwägen, ob ihr Herr sie doch nicht hinausjagen oder seine Gnade walten lassen würde. „Welche Kleidung willst du zum Schlafen?“, fragte er dann und ich sah seine Hände an meinem Schrank. „Gib mir das, was dort liegt.“, bat ich und sein Blick fiel auf den Stuhl, auf dem ich mir Tage zuvor frische Schlafkleidung zurechtgelegt hatte. Sesshomaru nahm sie und gab sie mir, ohne ein weiteres Wort. Bevor ich etwas sagen konnte, verließ er auch schon den Raum und ich versuchte mich umzuziehen, was gar nicht so leicht war. Ich schaffte es jedoch und ließ mich aufs Bett fallen. Hierbei erkannte ich das Ausmaß des Ornamentes, welches sich über meine Beine bis hinauf zu meinem Beckenknochen schlängelte. Es sah aus wie eine frische Tätowierung. Hoffentlich würde die Lähmung zusammen mit dem Geist verschwinden. Ein Leben im Rollstuhl würde so viel Einschränkungen bedeuten. Ob Sesshomaru dies mit mir durchstehen würde? Mit mir und dem Kind? Morgen wäre jedoch der Tag der Tage. Wir würden den Fluch befragen und am Ende besiegen. Ich glaubte fest daran! Welchen Sinn hatten all diese Jahrhunderte der Folter? Was hatte es dem Geist gebracht? Wieso wollte er Inuyasha zerstören? Hatte es wirklich mit Naraku zu tun? Meine Augenlider wurden schwerer als ich an die Decke starrte. Das leise klicken der Tür vermittelte mir das Sesshomaru zurück war. Er setze sich neben meine Beine und fing meinen Blick auf. „Schlaf, Kagome. Ich werde über dich wachen und dich rechtzeitig wecken", versprach er. Kurz lächelte ich und streckte meine Hand zu seiner aus. Er ergriff meine, die viel kleiner wirkte als seine. „Lass nicht los.", bat ich leise und schloss langsam meine Augen. Die Wärme seiner Hand war meine Sicherheit. Niemand konnte mir jemals wieder etwas antun, mich gefährden oder in Gefahr bringen. Solange Sesshomaru und meine Freunde bei mir waren und meine Hand halten würden. Hosted by Animexx e.V. 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