Ushinawareta Jinkan von Dudisliebling (Verlorene Zeit) ================================================================================ Kapitel 16: Schicksalsschlag (Inuyasha) --------------------------------------- 16 Schicksalsschlag (Inuyasha) Ich hätte es ihr nicht sagen sollen, rügte ich mich im nächsten Moment. Aber es war offensichtlich, das sie und Sesshomaru sich nähergekommen waren. Ich roch seinen unverkennbaren Geruch an der Kleidung in der Tasche, auch wenn sie frisch geschwaschen und gebügelt schien. Sein Geruch vermischte sich mit ihrem, beziehungsweise dem, welches ihr Waschpulver abgab und somit ebenso an ihrer Kleidung haftete. Ein unsichtbares Bindeglied. Ich wusste nicht warum, aber es war mir sofort aufgefallen und seitdem schwirrte mir der Gedanke durch den Kopf. Ebenso spürte ich eine Art Aura, einen Drang, als ich in ihrem Eingangsbereich stand. Es gab dort Dinge in dieser Wohnung, welche mich angelockt haben. Aber ich konnte natürlich nicht einfach hineingehen und alles heraussuchen. Diese Frau war geheimnisvoll. Doch war dies gut oder schlecht? Die letzten Wochen, seit wir uns beim Dinner gesehen hatten, waren für mich sehr aufreibend gewesen. Zunächst schlug ich mich tagelang, mit starken Kopfschmerzen herum, welche einfach nicht aufhören wollten. Doch ich konnte mich damit ablenken, auf der Wache, die Ausrüstung immer wieder aufzufüllen und zu kontrollieren. Wir hatten mehr zu tun, da die Straßen glatter geworden waren. Unfälle waren somit täglich drin und wir kümmerten uns darum. Zum Glück. Nebenbei erledigte ich allen Papierkram, welcher sich sonst nur unschön ansammeln würde, denn bald wäre das Neujahrsfest. Dazu wollten meine Kollegen, die eine Familie hatten frei und somit war ich allein mit meinem Vorgesetzten, dem Hauptfeuerwehrmann. In den letzten Wochen, arbeitete ich oft an seiner Seite. Wir sprachen nie viel, verstanden uns, ohne Worte, während eines Einsatzes. Deswegen machte ich mir keine Gedanken dazu, das wir das anliegende Neujahrsfest allein zu bewältigen hatten. „Hast du wieder ein Date?“, fragte Nagisa, mein jüngerer Kollege, als wir das Haus verließen und zu meinem Wagen gingen. Oft nahm ich ihn auf dem Weg zur Arbeit mit, wenn wir eine gemeinsame Schicht hatten. Er hatte zwar einen Führerschein, sogar für den Einsatzwagen, aber kein eigenes Auto. So war es einfach einfacher für ihn, wenn ich sowieso zur selben Zeit auf den Weg hier her war. Unter Kollegen half man sich eben. Heute hatte ich Sesshomarus Jeep ausgeliehen, weil ich Kagome abholen sollte. „Nur das Essen mit meinem Bruder. Er besteht darauf“, antwortete ich und wir stiegen ein. Ich fuhr ihn nach Hause und dann selbst in mein Apartment. Shippo und Kirara waren zuhause, das spürte ich und als ich die Tür, etwas lauter zuschlug, hörte ich auch ihr erschrockenes japsen. „Du bist schon zuhause?!“, hörte ich Shippo eilige Stimme und das darauffolgende rascheln seiner Kleidung. Ein schelmisches Grinsen legte sich auf meine Lippen, denn ich wusste, was die beiden im Wohnzimmer bereit waren zu tun. Oh, ich konnte mir das rote Gesicht des Fuchses bildlich vorstellen. „Ja, lasst euch nicht stören. Ich gehe duschen und muss dann los.“, rief ich. Kirara kicherte mittlerweile etwas und trotzdem hörte ich Schritte auf mich zukommen. Shippo, trug nur seine Jogginghose und sein Haar war ganz zerzaust. Kleine Krallenspuren zierten seine Schultern, welches mich nur noch breiter grinsen ließ. „Triffst du wieder Sesshomaru und das Mädchen?“, fragte Shippo und ließ mich überraschen. Das hatte er sich gemerkt? „Ja. Sie will für uns kochen und ich werde mit Sesshomaru besprechen, das ich an Neujahr nicht zu seiner Familienfeier auflaufen werde.“ Die Familienfeier, welche jedes Jahr sein musste. Zusammen mit seiner Mutter, die mich hasste, saßen wir in einem noblen Restaurant und aßen schweigend. Hatte sich je ein anständiges Gespräch entwickelt, schaffte es Tsukyomi, dies zu meinen Ungunsten auszulegen. Sesshomaru, war diesmal nicht die treibende Kraft, entschuldigte sich stets bei mir, für seine Mutter. Und doch bestand sie darauf. Sie sagte einmal, das es ihr wichtig war, mit den einzigen Überbleibseln ihres Gemahls, zusammen zu speisen. Wenigstens einmal im Jahr. So begannen wir also stets unser Jahr mit einerm Streit. „Da hast du ja wirklich Glück, das du der Ansage zum Jahresbeginn, entgehen kannst“, zog Shippo mich auf und lehnte sich an den Türrahmen. „Aber wie wäre die Idee, wenn wir ein paar Tage vorher, an Weihnachten, zusammen mit Sesshomaru feiern. Also wir drei, Sesshomaru und vielleicht auch dieses Mädchen?“ Der Vorschlag kam unerwartet, weil wir sonst zusammen saßen und Udon aßen. Richtig gefeiert hatten wir hier in unserer kleinen Wohngemeinschaft nie. Meistens arbeitete ja eh, einer von uns. „Warum nicht? Ich werde mal nachfragen. Hier dann?“, fragte ich den Yokai vor mir und dieser grinste erfreut. „Ja, gerne!“, rief Kirara und schnurrte dann wieder. Ein klares Zeichen, das sie nicht länger warten würde, wenn Shippo noch eine Chance haben wollte. Dieser wurde rot um die Nase und sah mir schüchtern in die Augen, bevor er sich abwand und die Zimmertür diesmal fest verschloss. Ein Lachen riss sich aus meiner Kehle und ich vollzog meine Dusche, kleidete mich an und machte einen großen Bogen um den allgemeinen Wohnbereich. Wer wusste schon, was sie darin trieben? Ich musste diese Erfahrung nicht machen und verließ, etwas früher, die Wohnung. Sesshomaru hatte mir die Adresse der Frau geschickt und ich dachte, als ich vor dem Apartment wartete, an ihr Gesicht. Ihre glatte, leuchtende Haut, als sie mich ansah. Die blauen Augen, das schwarze Haar. Und je mehr ich die einzelnen Teile ihres, ich musste zugeben, hübschen Gesichtes, zusammensetze, desto mehr spürte ich mein Inneres pochen. Ich stellte mir ihren Geruch vor und da geschah es. Ein Blitz stach mir in den Kopf und ich kniff die Augen zu. Eine Hand verkantete sich in meinen Haarspitzen und ich versuchte dieses unangenehme Gefühl zu unterdrücken. Warum? Warum trat dieser Schmerz immer dann auf, wenn ich an sie dachte? War sie eine Gefahr für mich? Wollte mein Körper mir ein Signal senden? Aber sie war nur ein Mensch. Gewöhnlich, wie alle anderen. Könnte mir nichts antun, ohne das ich mich nicht davor retten könnte. Oder lag es.., ich wollte es gar nicht denken, aber mein Gedächtnis spülte mir schneller als ich es verhindern konnte, ein anderes Gesicht vor die Augen. Yukiko. Ihr dunkles, langes Haar, welche oberen Strähnen sie stets am Hinterkopf zusammengefasst hatte. Ihre blasse Haut, so weich und sanft, das sie mir einen Schauer über den Körper jagen konnte. Schlussendlich sah ich ihre lächelnden Lippen, zusammen mit ihren strahlenden grünlichen Augen. Genau dieses Bild, welches ich gerade sah, war das letzte Mal, als ich sie erblicken konnte. * „Wann wirst du aufbrechen, Inuyasha?“, fragte Yukiko und ließ ihre Finger über die Brust des Mannes wandern, welche ruhig atmend neben ihr lag. Die goldenen Augen öffneten sich, huschen zu ihren Grünen, bevor sich der Mann zu ihr beugte und ihre Lippen einfing. Zärtlich küsste sich das Paar. Inuyashas Hand legte sich auf den flachen Bauch der Frau, was sie zum Lächeln brachte. Sie löste den Kuss und sah zwischen ihren Körpern hinab. „Kannst du dich nicht trennen?“ „Ich will euch nicht allein lassen. Kouki, kann so, ja noch nicht auf seine Mutter achtgeben“, bedachte der silberhaarige und führte die Hand weiter, mit leichten Bewegungen über den Bauch von Yukiko. „Noch so klein und doch hat sein Vater genaue Vorstellungen“, stichelte die dunkelhaarige und wand sich aus dem Nachtlager. „Warum denkst du es wäre ein Junge? Vielleicht bekommen wir auch ein Mädchen.“ „Es wird ein Junge, ich weiß es. Außerdem passt >Kouki< sowohl zu einem prächtigen Jungen, als auch zu einer hübschen Tochter“, antwortete der Hanyou, streckte seine Glieder und stand dann ebenso auf. Er ging zu der jungen Frau, umarmte sie von hinten und legte seine Hände wieder auf ihren Bauch. „Egal was. Hauptsache gesund und nicht so laut wie du, wenn du mit mir schimpfst“, machte er einen Scherz. Yukiko lachte glockenhell auf und wand sich ihrem liebsten zu, umschlang seine Schultern mit ihren Armen und sah ihm in die Augen. „Du darfst mir einfach keine Gelegenheiten mehr bieten“, bot sie an und der Hanyou biss sich kurz auf die Unterlippe. „Das wird vielleicht schwer“, gestand er seufzend und umarmte Yukiko fester. „Aber solange du es bist, die mich rügt und dann so glücklich macht, ist das alles was zählt.“ Nach dem Frühstück kleidete sich Inuyasha in seine Kleidung und fuhr, bevor er den Suikan anzog über die roten Fasern der Feuerratte. Genau solch ein Gewand, würde er seinem Kind schneidern lassen, damit es immer, eine so gute Rüstung tragen konnte, wie er es tat. Vielleicht könnte er dies auf dem Rückweg erledigen, dachte er und zog das Gewand schlussendlich an. „Bist du bereit?“, fragte Yukiko und hielt ein Reiseproviant in ihren Händen. „Ja“, antwortete der Hanyou, zog die schwarzen Perlenkette aus seiner Kleidung und trat zu Yukiko. „Ich werde mich beeilen, Liebste.“ „Das hoffe ich“, erwiderte sie und reichte ihm den Proviant. „Pass bitte, auf dich auf!“ „Das werde ich! Bitte, halte dich von Fremden fern“, bat er im Gegenzug und Yukiko nickte, bevor sie sich küssten. * Benommen dachte ich an diese, längst vergangene Szene, die so alt war, so weit weg, das ich es kaum schaffte ihren Geruch noch zu vernehmen, mich an diesen zu erinnern. Meine Hände krallten sich in meine Jeans, hinterließen kleine Risse. Aber ich musste mich losreißen und sah auf die Uhr. Es war Zeit, die Frau abzuholen. Das tat ich und nun hatte ich sie vor Sesshomaru gewarnt. Vielleicht würde es reichen, wenn sie wusste, das er ein schlechtes Ereignis erlebt hatte, so wie ich. Sesshomaru und ich würden nie lange an einem Ort bleiben können, wir waren nicht das, was sie dachte. Mit uns konnte man kein Leben führen, wie es sich junge Frauen wünschten. Dem war ich mir, seit Yukikos tot, mehr wie sicher. Aber anscheinend sendete mein Bruder, noch falsche Signale. Dieses Mädchen, welches so nett und freundlich neben mir saß, sich darauf gefreut hatte, für uns zu kochen, sogar einen Kuchen backte, fiel auf seine Anziehungskraft herein. Eigentlich konnte ich mich ja heraushalten, aber sie weckte etwas in mir, welches ich schützen wollte. „Was für einen Schicksalsschlag?“, fragte sie dann leise. Hart schluckte ich und sah auf die Straße, welche seit einigen Minuten von Wald umschlungen wurde. „Das werde ich nun nicht breittreten.“, antwortete ich schlicht, sah die Einmündung in die Sesshomarus Straße führte. „Achte nur darauf, das du dich nicht zu sehr verrennst.“ Als ich auf den Weg zu Sesshomarus Haus bog, schnappte ich ihren Blick auf. Er war verständnislos, forschend. War ihr dies nun so unangenehm? Ich hatte ihr sicher den Abend verstaut, doch ich hatte es sagen müssen. Sie warnen. Sesshomaru, hatte schließlich eine gewisse Vergangenheit, auch wenn er nun half. Er war immer noch das was er war. Ein Dayokai. „Ich danke dir“, hörte ich ihre Stimme dann und trat kurz, unsanft auf die Bremse. Der Wagen hielt gerade so an der Grenze zum kiesbedeckten Waldboden. Verwundert sah ich zu ihr. Warum dankte sie mir? „Es ist wirklich schön, das du dich um mich sorgst“, flüsterte sie weiter und mich durchstach ein erneuter Stich in meinen Gehirnwindungen. Ich biss die Zähne zusammen, wollte mir nichts anmerken lassen und bemerkte dann, wie sie ihre Hand auf meine legte, die am Schaltknüppel lag. „Danke, Yash!“ Sie löste sich von meiner Hand, nahm die Tasche, öffnete die Tür und stieg, samt dem Kuchen aus. Ich erblickte Sesshomaru am Eingangsbereich. Sein Blick lag ruhig auf dem Wagen und wanderte erst von mir ab, als Kagome zu ihm trat. Sie zeigte ihm den Kuchen, brachte ihn kurz zum Lächeln und dann verschwand sie. Sesshomaru jedoch wartete auf mich, woraufhin ich aus dem Auto stieg, die Einkäufe nahm und zu ihm ging. „Seit wann fährst du so unerfahren?“, fragte er kühl. Er hatte es also bemerkt. Hatte er auch ihre Worte im Auto gehört? „Ich habe mich nur etwas erschrocken, über etwas, was sie sagte. Das Mädchen, scheint wirklich nett zu sein“, wiegelte ich ab und trat um ihn herum, ins Innere des Hauses. „Das ist sie wahrlich“, entwich es Sesshomaru und ich zog die Augenbrauen zusammen. Der Schmerz ebbte langsam ab, doch nun, machte mir etwas anderes sorgen. Sesshomaru, hob seinen Blick in meinen und ich sah darin etwas, was ich nicht kannte. Ich sah es in Shippos oder in Kiraras Augen, aber bei Sesshomaru, hatte ich es nur einmal gesehen. Und dies war damals der Grund für die Beendigung seiner Liebschaften gewesen. Der Schicksalsschlag. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)