Schicksalsstränge von Naumi ================================================================================ Kapitel 13: Beziehungen ----------------------- TriggerwarnungGewalt Beziehungen Sango ihre Gesichtszüge entgleisten. Zu dem Missfallen des Fürsten, schien die Ningen doch dümmer wie er erwartet. Anders konnte er sich dieses unwürdige Gebären, in seiner Anwesenheit, nicht erklären. „Ich dachte, sie sei tot!“, man hörte deutlich die Verwunderung aus den Worten Shippōs und niemand konnte ihm das verdenken, schließlich war Sesshōmaru persönlich auf die Jagd gegangen. „Kagome, möchtest du nicht mit reinkommen und alles in Ruhe erzählen? Die Reise war sicher auch anstrengend“, meinte die Dämonenjägerin, nun wieder deutlich gefasster und versuchte die unangenehme Stille, die entstanden war, nach dem Ausruf des kleinen Fuchses, zu ignorieren. „Ja, dass würde mich freuen", antwortete diese und der Yōkai unterdessen kam nicht umhin zu bemerken, dass sie wirklich schnell im Dorf der ehemaligen Gefährten des Halbblutes angekommen waren und diese Reisegeschwindigkeit die Miko sicher erschöpft haben musste. Shippō lächelte nur zufrieden und folgte den Frauen. „Du bist wirklich groß geworden!“, bemerkte die Priesterin nun plötzlich und staunte, dass er kein Kind mehr war, sondern eher ein Teenager. Doch den Herrn der westlichen Ländereien interessierte das Gespräch wenig, viel mehr konzentrierte er sich darauf, den Menschengeruch auszublenden, der mit jedem Schritt intensiver wurde und dennoch bemerkte er einen sanften Hauch, der ihm nicht unangenehm war, obwohl er aus dem Dorf zu ihm getragen wurde. „Es sind ja auch drei Jahre vergangen! Was-“, als die junge Frau allerdings merkte, dass er auf den Grund ihres Besuches ansprechen wollte, unterbrach sie ihn. „Wir werden in der Hütte reden", betonte die Frau, die diesen Sesshōmaru seit kurzem begleitete. Schnell verstand Sango, was ihre Freundin beabsichtigte und doch bemerkte sie, dass Sesshōmaru ein etwas besserer Zeitgenosse geworden war. Sie sprachen nicht, als sie jedoch an der Forte ankamen und ins Dorf linsten fragte die junge Mutter nun doch, „Seit wie lang bist du eigentlich wieder in dieser Ära, Kagome? Wie seid ihr euch begegnet?“, sie legte eine Pause ein, als sie merkte, was eine private Frage sie über ihn gewagt hatte zu stellen, dann setzte sie schnell nach. „Versteht mich nicht falsch Fürst Sesshōmaru, aber ihr scheint nicht so-“ „Still, Dämonenjägerin", raunte er und seine Stimme behielt dennoch einen neutralen Ton. Kagome saugte kurz an ihrer Lippe, während ihre Freundin die weißen Zähne fest aufeinander biss. Der nicht mehr ganz so kleine Fuchsdämon, der den Beiden Frauen bis zu den Schultern reichte, ließ seine Augen nervös hin und her wandern. „Bitte entschuldigt, Fürst Sesshōmaru", hauchte die Braunhaarige nun, bei jedem anderen hätte sie sich über dessen Unhöflichkeit beschwert. Die Miko bewunderte sie für ihre Umsichtigkeit und rieb sich unterbewusst den Hals, hatte sie Sesshōmaru nicht noch selber vor einigen Tagen gestraft für ihre große Klappe. Doch er antworte nicht und durchschritt das Tor des Dorfes. Erschrocken rissen die Beiden Frauen die Augen auf. Er würde doch nicht- „So viel zu einem angenehmen Gespräch", hauchte Kagome. „Du lässt mich erneut warten", hörte sie eine mittlerweile ihr schon viel zu bekannte Stimme. Warum um Gottes willen? Warum war, verdammt noch mal, ausgerechnet Sesshōmaru seine dunkle Stimme ein Teil ihres Lebens geworden? Und warum blieb er nicht außerhalb der Menschensiedlung wie erwartet? „Entschuldigt, Sesshōmaru- sama", beeilte sie sich zu sagen, nicht ohne zu bemerken, dass ihre eigene Freundin sich kurz zuvor bei dem Herrn der Hunde entschuldigte. Ganz eindeutig bemerkten die beiden, zumindest unterbewusst, die angespannte Stimmung des Silberhaarigen und wollten die Situation mit Unterwürfigkeit entschärfen. Sango war mit dem mächtigen Yōkai schon immer so verfahren, während Kagome dies erst die letzten Tage gelernt hatte. Während sie ihm hinterher eilte bemerkte sie den fragenden Blick von ihren Freunden, schüttelte jedoch den Kopf, um anzudeuten, dass sie es für keine gute Idee hielt, ihn jetzt mit weiteren Gesprächen zu reizen. Kaum hatte sie zu ihm aufgeschlossen, setzte er seinen Weg fort. Im Dorf entdeckte die junge Frau, das einige Hütten schon wiederaufgebaut worden waren und sogar Licht eines flackernden Feuers hinter den Strohmatten, die an den Ausgängen befestigt waren um Wind und Wetter abzuhalten, brannte. Also hatten sich schon andere Menschen angesiedelt, nur hatten sich diese wohl bereits zur Nacht zurückgezogen. Er wusste unterdessen genau, dass sich die Beiden ungestört unterhalten wollten und dennoch spielte es für ihn keine Rolle. Denn sein Ziel war eine Hütte, in der er nicht nur wie zu erwarten den Mönch roch und dessen Brut, sondern auch einen ihm sehr vertrauter Geruch, den er kurz auch außerhalb des Dorfes vernommen hatte. Eigentlich hatte er die Miko allein in das Menschendorf gehen lassen wollen, nun allerdings hatte er keine Wahl, als seiner Nase nachzugehen. Ohne noch auf die Bemühungen der Frau einzugehen Schritt zu halten, folgte er der stärker werdenden Fährte. Als er an einer besonders großen Hütte ankam, hob er die Klaue und schob unwirsch die Matte zur Seite. In der Hütte, vor der noch vor einer Sekunde eine ausgelassene Stimmung geherrscht hatte, kehrte Schweigen ein, genau wie vor einigen Tagen in der Neuzeit im Wohnzimmer der Higurashis, verstummten die Anwesenden und sahen ihn ungläubig an. Das Mädchen, dass dem Mönch gegenübersaß und sich gerade Tee nachgießen lassen wollte, sah den Inu geschockt an. „Sesshōmaru- sama", sagte sie und man hörte wie sie nach Luft schnappte. „Sag mir Rin, was hast du nicht an meinen Worten verstanden, als ich dich bat, im Schloss zu bleiben, während meiner Abwesenheit?“, seine Stimme war eisig und sein Mündel ließ beklommen die Hände mit der Tasse sinken und wich seinen Blick aus. „Ich-“, setzte sie an, als sich jemand hinter dem Daiyōkai räusperte. Jedoch blieb den Menschen im Inneren der Hütte der Blick auf diese Person verwehrt, füllte der Vollblutdämon doch die ganze Tür aus. Doch der Yōkai ließ sich davon nicht beirren und so blieb er einfach stehen. Kagome unterdessen stellte sich auf die Zehnspitzen und linste über dessen Schulter, um einen Blick auf die Situation zu erhaschen. Als das Menschenmädchen sie erblickte, blieb auch ein weiterer Erklärungsversuch unausgesprochen und stattdessen erhob sie sich in einer fließenden Bewegung. „Kagome-sama!“, schrie sie fast schon und eilte auf ihren Ziehvater zu, nur um zu versuchen, sich an seiner Seite vorbei zu schieben. Dies geschah nicht aus Ungehorsam, sondern war ihr vor Überraschung einfach die Antwort und auch, dass ihr eine Frage gestellt worden war entfallen, dennoch weckte es die Missgunst des Ignorierten. Also packte er Rin an der Schulter und schob sie, als er einen weiteren Schritt in den Raum trat, zurück in die Richtung ihres Sitzplatzes. Jetzt fiel auch dem aufgeregten Mädchen wieder ein, dass er eine Frage gestellt hatte. Ein letzter Blick glitt zu der Älteren, die ihr zulächelte, Sango und Shippō standen hinter ihr noch im Türrahmen. Schnell setzte sie sich auf den Handwink ihres Meisters hin und fing an zu erzählen, „Eure ehrenwerte Mutter sandte mich fort. Ich solle mich nützlich machen und Hōjō Sōun meine Aufwartung machen.“ Kagome gab sofort ein würgendes Geräusch von sich, einerseits, weil sie mit den Gedanken zu kämpfen hatte, dass es in dieser Ära normal war so früh zu heiraten, aber auch aus einem anderen Grund. Dann warf sie ein, „Der ist doch Uralt!“ Überrascht sah Rin sie an setzte dann aber fort, „Aber Kagome-sama, taktisch gesehen ist der Herr eine gute Partie!“ Nach Bestätigung suchend blickte sie den bis jetzt stummen Mönch an. „Ich gebe ihr Recht Rin und deswegen lehnen Sango und ich es auch ab, dich zu ihm zu geleiten", setzte Miroku nun das erste Mal vorsichtig an, zu sprechen. Schon längst hatte er Kagome begrüßend aber unsicher zugelächelt, wagte es aber kaum etwas zu sagen in der Anwesenheit seines gefährlichen Gastes. Seine Frau eilte zu ihm und nahm ihm das Neugeborene ab, dass bis eben versteckt in seiner Armbeuge eingekuschelt war. Schnell hatte die Mutter sich in den Nebenraum verzogen, denn sie hatte die ersten verdächtigen Laute vernommen, die man nur als das erkannte, was sie waren, wenn man genug Erfahrung mit Babys hatte. Das Kind fühlte die Angespannte Stimmung in Raum und wollte seinen Unmut, dort zu verweilen, sicher bald Gehör verschaffen. „Ich gebe dem Mönch in diesem Punkt auch recht, dennoch erklärt es nicht deine Anwesenheit hier oder den Fakt, dass du ohne Begleitung reist", stellte der Daiyōkai missbilligend fest, der Kagome unterdessen musterte, als sie sich nun neben Rin sinken ließ und den Mädchen begrüßend einen Kuss auf den dunklen Schopf gab, den diese mit einen kurzen Lächeln quittierte. Solche zwischenmenschlichen Dinge würde er nie verstehen und doch zeigten sie ihm deutlich, dass er seiner Ziehtochter nie das geben konnte, was sie wirklich brauchte. Außerdem verwunderte ihn das Wissen der Frau. Woher wusste sie so gut, um wen es sich handelte, wenn es sich nicht um ihre Epoche drehte? Doch sein Stolz ließ nicht zu, dass er sie fragte. „Meine Begleitung und ich wurden getrennt. Es war reiner Zufall, als mich Miroku-sama alleine im Wald vorfand", erklärte sie nun und dabei spürte man, wie tief der Schock noch saß, ungewollt auf sich allein gestellt zu sein. „Plötzlich? Was meinst du damit?“, fragte Shippō, der erst kurz vor Kagome im Dorf angekommen war nach und fasste die Hände des jungen Mädchens. Diese waren warm, aber zitterten sachte und Rin hob ihm unsicher den Blick entgegen. „Erst waren sie noch da und zogen ihre Schwerter, plötzlich waren sie verschwunden. Ich bekam Angst und lief los, den Rest kennt ihr ja bereits…“, berichtete sie und der Daiyōkai schnaubte einmal. Auch wenn er der Meister der Selbstbeherrschung war, diese Erzählung seiner Ziehtochter war so abenteuerlich, dass er kurz zweifelte, ob er ihr glauben konnte, dann verbesserte er sich schnell gedanklich. Schließlich war Rin eines der arglosesten Wesen, die er kannte, sie würde nicht lügen. Auch wenn es ihm schwer fiel zu glauben, dass die Wachen seines Palastes so einfältig waren und so schnell fielen. „Das ist merkwürdig", beteiligte sich nun auch wieder die Miko, die sich ja in Fersensitz zu ihren Freunden gesellt hatte, lediglich der Daiyōkai stand noch. „Ich würde dem gerne nachgehen, nur haben Sango und ich dafür keine Zeit, wir wollen das Dorf nicht schon wieder verlassen. Nicht, nachdem was vor zwei Wochen passiert ist", die Stimme des Mönches wurde bei seiner Erläuterung leiser und erschrocken nahm er wahr, dass der Fürst sich nun auch niederließ. Dennoch versuchte er diesen zu ignorieren und goss eine Teetasse für Kagome ein und füllte nun endlich auch Rin ihre Tasse auf. Fragend sah er zu dem Yōkai , der lediglich den Kopf schüttelte. Nachdem die Priesterin ihm gedankt hatte und vorsichtig den Tee schlürfte, fühlte er, dass die Stimmung noch angespannter war. „Was ist denn vorgefallen?“, fragte Kagome dann vorsichtig nach und musterte ihn aufmerksam. Es war ein Moment in dem Sesshōmaru sie gerne darauf hingewiesen hätte, dass diese Information belanglos für ihre Pläne war, doch bevorzugte er dann, zu schweigen. „Hier war eine weibliche, weißhaarige Yōkai , sie hatte schwere Narben an einer Körperhälfte und schien aus verschiedenen Yōkai zu bestehen. Sie versuchte durch den Bann, der feindlich gesinnte Dämonen abhalten soll, zu brechen. Absolut wahnsinnig schien sie- Ich denke sie war nur nicht in der Lage den Bann zu überwinden, da sie so stark verletzt war, auch wenn die Wunden alt aussahen.“ „Wo!“, brachte die junge Frau, die bis eben aufmerksam der Beschreibung gefolgt war, heraus. Auch Sesshōmaru lauschte mehr als interessiert dem Gespräch und wollte eine Antwort auf ihre Frage. „An welcher Seite der Barriere!“, vor Aufregung kribbelte ihr Körper und in den Augen der ehemaligen Shikon no Tama Hüterin brannte ein Feuer. Konnte es tatsächlich sein? „An der Südseite des Dorfes. Ich kann es euch gerne zeigen", Kagome ihr Blick traf den von Sango, die aus dem Hinterzimmer kam. Die Kinder schliefen nun alle und sie war etwas entspannter. „Gehe ich richtig in der Annahme, dass es sich um eben jene Yōkai handelt?“, fragte sie ihre langjährige Freundin, die so lange in der Neuzeit gewesen war. Diese nickte eilig, trotz ihrer Unsicherheit und erleichtert über die Spur, die sie nun gefunden hatten, richtete sie den Blick auf den stillen Dämon. Seine Anspannung war ihn anzusehen und er schien in Gedanken. Sollte es sich um eben jene Frau handeln, die er schon so lange suchte, hätte die Miko in kürzester Zeit all seine Bemühungen in den Schatten gestellt und eine nur zwei Wochen alte Fährte gefunden. Er spürte ihren fragenden Blick auf sich und erhob sich. „Zeig uns die Stelle", sagte er und musterte Sango auffordernd. „Beziehungen schaden nur dem, der sie nicht hat.“ Klaus Klages[b/] Hallo liebe Leser, hier nun einmal das neue Kapitel. Ich wünsche euch viel Spaß daran und hoffe ihr hattet einen guten Anfang in die neue Woche. LG Naumi Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)