Schicksalsstränge von Naumi ================================================================================ Kapitel 6: Verwirrung --------------------- Verwirrung Mit einem Schlag kam alles zurück und die Miko spürte deutlich ihre Panik und dennoch, statt zu fliehen musterte sie kurz das Wohnzimmer, die geängstigten Gesichter das ihrer Mutter, Ihres Bruders und auch das des verrückten Tattergreises der ihr Opa war. Erleichtert und doch überrascht stellte sie fest das es ihnen bis auf den Schock allerdings gut zu gehen schien. „Aber mir anscheinend ganz und gar nicht", flüsterte sie, als ihr klar wurde wie unmöglich es war das Sesshōmaru in ihrem Wohnzimmer stand. Mit seinen Schwertern, einen Kimono aus einer anderen Ära und den zornigen Funkeln in den Augen. Selbst wenn er durch den Brunnen gelangen könnte! Warum sollte er denn auf eine solche Idee kommen? „Ich gebe es auf. Ich bin verrückt", bekundete Kagome als ihr Verstand sich erneut weinend in einer Ecke verzog. „Da möchte ich dir nicht widersprechen Miko", bestätigte er mit schneidender Stimme in schönster Sesshōmaru- Manier. Zumindest war ihr Kopf authentisch! Sollte sie sich auf diese Wahlvorstellung einlassen? Hatte sie eine Wahl? Wohl kaum, gab sie nach und entschloss sich, sich Selber zu fügen. Irgendetwas wollte ihr wohl ihr Innerstes mitteilen und das galt es heraus zu finden. „Sesshōmaru- sama was eine unerwarteter Besuch", kurz verbeugte sie sich. Sein Blick schien sie zu durchbohren, einfach typisch. Konnte sich die Erscheinung nicht einmal dazu entschließen ihr etwas zu helfen bei den versuch ihr geschunden Kopf zu retten? Warum ließ sich diese Illusion alles aus der Nase ziehen wie der Echte Sesshōmaru? Und warum den eigentlich ausgerechnet er? „Wenn ihr mir folgen würdet, könnten wir uns ungestört in aller Ruhe unterhalten", sagte sie und nahm das leichte verengen der Augen und den Fakt das er ihre Kehle nicht herausriss als Ja. Aus dem Augenwinkel konnte sie die verwunderten Gesichter ihrer Familie sehen, wie das wohl auf sie wirken musste? Eine absolut durchgedrehte Kagome die mit der Luft redete und sie ignorierte. Jedoch kannte sie den Lord des Westens genug um zu wissen das ihr Hirn ihr nicht erlauben würde respektlos zu ihn zu sein ohne es zu bereuen. Ihre Füße nahmen die Treppen hoch in ihr Zimmer und erst als sie dort angekommen war und sich auf ihr Bett sinken ließ und sah wie Sesshōmaru Probleme hatte mit der breiten Rüstung durch die Tür zu folgen gestand sie sich ein das ihre Fantasie herausragend und aufmerksam war was solche Kleinigkeiten betraf. Unterdessen schaffte der Lord des Westens sich durch den Türrahmen zu zwängen und schloss die Tür danach zugleich hinter sich. Er wollte dieses Gespräch weder führen, noch verstand er was dies für eine merkwürdige Ära war. Es roch fürchterlich, die Räume waren viel zu klein für Yōkai und generell wirkte alles so anders! Selbst die Miko mit ihren blauen Fetzen am Leib, der total unsittlich war für ihren Stand, schien nicht wie sie selbst. Doch dann fesselte etwas anders seine Aufmerksamkeit, als die Priesterin auf dem Bett. Als er ihren Blick folgte und einen kleinen Altar erblickte. „Tessaiga", murmelte er und betrachtete die alte Klinge, diese ruhte auf einen Aufsteller, der vor einen Bildnis seines Bruders stand. Es war ein merkwürdig anmutendes aber sehr treffendes Gemälde. Solche hatte er bereits unten in den Wohnräumen der Familie erblickt. „Ich hätte es dir geben sollen, aber du warst so schnell weg und bei den Anderen konnte ich es auch nicht lassen, dafür ist es zu mächtig", murmelte die Miko. Der Hundeyōkai wandte sich ab und blickte nun wieder in die Richtung des Menschen. „Du wirst in unsere Zeit zurückkehren.“ Die Worte des Lords sorgten dafür das auf ihn erneut die blauen Augen der Frau gerichtet waren. Ihr Verhalten wirkte bei weiten akzeptabler als noch vor drei Jahren schoss es ihn durch den Kopf. „Warum? Soll ich dir das Schwert bringen?“, fragte sie ihn. Auf eine solch einfältige Antwort wollte er nicht antworten, schließlich stand er hier vor Tessaiga könnte es nehmen und gehen. Er brauchte kein Weib das ihm das Schwert seines Vaters herumtrug. Also schritt er zu dem Fangzahn und umgriff ihn, tatsächlich gab es kein störenden Rückschlag mehr und er spürte, wie auch bei Tenseiga den Plus des Schwertes, also konnte er es nun führen sollte ihm danach sein. Jedoch nahm er das Schwert nur an sich da es eine Schande war das der Reizzahn seines Vater hier verrotten sollte, es war ein majestätisches Tötungswerkzeug und mächtiger wie aber tausend andere geschmiedete Waffen seiner Art. Nur eines der Schwerter das bereits an seiner Hüfte ruhte war stärker. Die Miko hinter ihn hatte gespannt die Luft angehalten doch kümmerte ihn das nicht ein wenig, sollte sie nur Staunen das er nun auch dieses Schwert führen konnte. „Als könnte ich mir mein Eigentum nicht selber holen", raunte er nun doch. Es vergingen einige Sekunden bis Kagome schließlich erneut ungläubig nach Luft schnappte. Das konnte nicht sein! Nein, das durfte nicht sein! Doch ein sich bewegendes Schwert war sehr deutlich und dies wurde zum Moment indem sich Kagome Higurashi eingestand das der Lord des Westens weder ein Tagtraum noch eine Halluzination, ausgelöst von einem nahenden Zusammenbruch, war. Nein er war real und stand in ihrem beengten Schlafzimmer, hatte sich zu ihr umgedreht und musterte sie mit abschätzigen ausgiebigen Blicken von oben bis unten. „Oh mein Gott…“, hörte er die Miko flüstern und musste doch tatsächlich Lächeln, endlich nach Jahren hatte sie es begriffen. Wen ein Tiger vor ihr erschienen wäre hätte sie nicht panischer sein können. Sie saß hier mit den tödlichsten aller Yōkai in ihren engen Schlafzimmer fest und konnte weder glauben das er durch den Brunnen gekommen war noch verstand sie was er von ihr wollte. Der Herr des Westens bemerkte zufrieden ihre Angst und wandte sich ab um den kleinen Raum wieder zu verlassen. „Wir gehen", schnitt seine Stimme durch die Stille. Natürlich wusste er das die Miko nicht einfach folgen würde dazu war sie zu eigensinnig, nicht EINMAL hatte er erlebt das dieses Weib machte was sein Halbbruder ihr befahl. Natürlich hatte der jüngere auch oft irrational gehandelt, sie war eine mächtige Miko und diese Kraft nicht nutzen zu wollen im Kampf war dumm, dennoch hasste er es wenn solch niederes Blut die Autorität eines Alphas nicht anerkannte. Als er die Tür erreicht hatte und sich gerade fragte ob sie ihn einfach ignorieren würde hörte er sie nach Luft schnappen. „Nein! Nein, da lass ich mich nicht mehr mit rein ziehen!“, ging es los und statt absolut genervt zu sein musst der Yōkai doch tatsächlich Grinsen da er das Weib so schnell durchschaut hatte. Doch als er sein Gesicht zu ihr drehte stand darin lediglich vollkommene Gleichgültigkeit. Die Frau raufte sich die Haare und wirkte in eben jenen Moment wie eine Irrsinnige. „Ich werde niemals mehr in diese Epoche zurück reisen! Selbst wenn der Teufel höchst persönlich hinter mir her wäre und es der einzige Weg wäre zu überleben. Hörst du! Nein, ich werde nicht zurückgehen. Ich versteh ja noch nicht einmal warum du dir extra die Mühe machst MICH einen unbedeutenden MENSCHEN aufzusuchen!“, meckerte sie weiter, anscheinend ohne Luft holen zu müssen. Das empfindliche Hundegehör schmerzte schon da sie ihre Stimme beträchtlich überstrapazierte. Ihr Atem ging stoßweise als wäre sie Stunden gerannt und vor angestauter Wut knisterte ihr Reiki. Jedoch interessierte all das den Yōkai wenig und er entschloss sich die Farce zu beenden. Eine letzte Chance gestand er ihr ein. „Miko", sagte er lediglich drohend doch diese schüttelte nur den Kopf. Nun gut sie hatte es ja nicht anders gewollt. Keine Sekunde später lag die Priesterin auf den Bett und grün funkelten Klauen flackerten in ihrer Sichtweite. Wie kam sie noch mal auf die verrückte Idee ein solch emotional labilen Yōkai zu widersprechen? „Sag Mensch, bist du des Lebens Müde aufgrund des Todes meines Halbbruders?“, zischte er und nur mit Mühe konnte sein Gegenüber ein Wimmern aus Angst herunterschlucken. Es vergingen einige Sekunden in denen Kagome verzweifelt Formulierungen und Antworten in ihren Kopf herum spuckten. „Ich weiß es nicht", schloss sie schließlich die Überlegungen ab. Der Geruch an dir sagt etwas anderes, dachte sich der Hundedämon als er die Androgene an ihr vernahm. Sie waren sich jetzt so nah das er generell einige Veränderungen an ihr wahrnahm. Eigentlich konnte es ihn vollkommen egal sein was das Weib trieb, jedoch störte ihn der Gedanke dennoch, das seine Schwägerin sich nach niederen Menschenwesen verzerrte. Sie war nun Teil seiner Familie auch wenn Inuyasha tot war! Sie sollte Wehklagen und Trauern, schließlich war zumindest die Hälfte ihres Ehemannes edler Abstammung. Nicht gerne gab er zu das der Abschaum immer noch besser war als ein adeliger Vollblutmensch. Was ihn allerdings wieder zu den Schluss brachte, Wie konnte sie es bloß wagen? „Dein Geruch verrät mir das es dir ganz und gar nicht so schlecht geht", hauchte er nun doch, mit einen boshaften Ton. Ihr Gegenüber wirkte angeekelt und die Miko staunte nicht schlecht. Roch er etwa ihr Date an ihr? Sein missbilligender Blick wunderte sie, war es ihn nicht vollkommen egal? Außerdem fühlte sie sich einwenig ertappt und schuldig. Es war schon wahr, das letzte Jahr hatte sie sich mit einigen Männern vergnügt und angefangen sich auf ein normales Leben mit einen entsprechenden Job einzulassen. Den Gedanken an Inuyasha ließ sie nur noch selten zu, schmerzte es sie doch immer noch. Allein die Verabredung heute, hatte ihr allerdings mal wieder bewiesen wie erbärmlich ihre Versuche doch waren ihre erste große Liebe zu ersetzten. „Taro ist-“, als sein Blick noch düsterer wurde unterbrach sie sich. „Du verwechselst mich mit Jemanden den es Interessiert", schloss er und richtete sich etwas auf. Erst jetzt viel ihr auf mit wie viel Gewicht er sie niedergedrückt hatte. Von außen gaben die Beiden sicher ein merkwürdiges Bild ab, schoss ihr durch den Kopf. Sesshōmaru lockerte seinen Griff um ihr Handgelenk und auch an seiner Anderen Hand verschwand der grüne Schimmer seiner Giftklaue. Zu ihrer Verwunderung setzte sich der Fürst allerdings nur auf die Kante des Bettes und sah aus dem Fenster. Schnell zupfte sie das ihr jetzt viel zu knapp anmutende Kleid zurecht und beobachte ihn aus den Augenwinkel. Merkwürdig. Irgendwie wirkte der sonst so stolze Yōkai verändert!
Sie versuchte den Eindruck zu fassen, konzentrierte ihre blauen Augen auf die Seinen um es benennen zu können doch konnte sie keinen Anhaltspunkt zur Bestätigung finden. Innerlich brodelte der Dämon gerade. Wie konnte es sein? Das er sie erneut verschonte? „Die Miko hat den Respekt der anderen Lords da sie Naraku vernichtet hat. Allein deswegen solltest du sie möglich nahe an deiner Seite halten und zeigen das sie zur Familie gehört", flüsterte in seinen Kopf noch immer die Stimme seiner Mutter. Nur ungern musste er sich schließlich eingestehen das sie Recht hatte. Den seit dem der Spinnenhanyō und das Shikon No Tama endgültig verschwunden waren, kam es immer wieder zu Unstimmigkeiten zwischen den anderen drei Daiyōkai. Nur sein Reich war von blutigen Auseinandersetzungen verschont geblieben. Es waren noch keine großen Schlachten aber dennoch verschob sich das Gemüt und seine Mutter die bis dato alle Verhandlungen zu ihren Vorteil geführt hatte, bedachte ihn mit ihrer Vermutung das sich das Blatt bald wenden würde. Sie hatte sogar zu bedenken gegeben das der Westen davon betroffen sein könnte wenn er nicht Bald für Ruhe sorgte. Die Priesterin zu sich zu holen und daran zu erinnern wenn sie den Frieden vor Naraku zu verdanken hatten wäre ein erstes Zeichen der Dominanz und Überlegenheit. Noch dazu kam der Rat dieses verrück gewordenen Baumeremiten- Als Sesshōmaru ein Schnauben ausstieß und sie mit seinen Blicken erneut fixierte hatte er eine Entscheidung getroffen. Wenn sie nicht von sich aus mitkommen wollte musste er eben dafür sorgen das sie an seiner Seite blieb! Es war nicht so als hätte sie es nicht kommen sehen, das er sie zwingen würde und dennoch hatte sie nicht damit gerechnet das er zu solchen Maßnahmen greifen würde! Den statt sie erneut aufzufordern oder umzubringen, pflückte er sie einfach von Bett und warf sie sich über die Schulter auf der sein Fell hing. Immerhin hat er mich nicht aufgespießt, schoss es der Frau durch den Kopf und spürte einen Teil der Rüstung an ihren Beinen schrammen. Ihr Blick wurde zwangsmäßig auf seine Rückseite gelenkt, zugegebenermaßen eine schöne Aussicht dennoch- Warum wehrte sie sich eigentlich nicht? Doch bevor sie sich auch nur gerührt hatte, hörte sie ein unverwechselbares Knurren und die Miko entschied sich kurzerhand es über sich ergehen zu lassen. „Es scheint ja wirklich etwas wichtiges zu sein", nuschelte sie und lenkte gedanklich ein. Schließlich hatte der kaltherzige Dämon ihr Interesse nun tatsächlich geweckt. „Wer hat denn den Stuhl verrückt? Es war bestimmt derselbe, der die Welt verrückt hat. Verrückt gemacht. Verrückter Stuhl, verrückte Welt.“ Janine Weger Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)