Marauders Time - We just live once! von Moons (☆ Wolfstar ☆) ================================================================================ Thinking about the future ------------------------- Entschuldigt, dass es so lange gedauert hat. >~<' Ich hoffe trotzdem, dass euch das Kapitel gefällt und wünsche euch einen guten Rutsch ins neue Jahr! Grüße Moony +~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~++~+~+~+~+~+~+~+ „Oh Scheiße! Remus wach auf! Los wach auf!“ Unsanft wurde ich aus dem Schlaf gerissen und ließ sogleich ein leises Murren hören. Was war denn nun schon wieder los? Müde öffnete ich langsam die Augen und sah in das leicht gehetzte und geschockte Gesicht meines besten Freundes. War ja klar. Wer hätte mich sonst morgens so liebevoll geweckt außer Sirius natürlich. Genervt griff ich nach meiner Decke, zog sie mir über den Kopf und drehte mich auf die andere Seite. Egal was es war, es konnte nicht so wichtig sein als noch etwas Schlaf nachzuholen. Allerdings erwies sich Sirius hartnäckiger als gedacht und zog mir mit aller Kraft die Decke vom Körper. Leicht knurrend richtete ich mich auf und funkelte ihn an. „Was?! Hast du wieder mal deine Vorhänge in Brand gesetzt und den Löschzauber vergessen??“ Grob packte er mich dann an den Schultern und schüttelte mich leicht. Oh Merlin... gib mir Kraft ihn nicht doch noch irgendwann vom Astronomieturm zu schmeißen. „Würdest du jetzt bitte mal wach werden?! Verdammt, schau doch mal auf die Uhr! Wir haben 07:45! Der Unterricht beginnt gleich!“ Kopf schüttelnd warf ich einen Blick auf meinen Wecker neben meinem Bett und versuchte die Ziffern zu erkennen. Müde rieb ich mir dann die Augen und sah noch einmal hin. Verdammt!! Er hatte recht! Rasch schubste ich Sirius von mir, sprang aus dem Bett und hechtete ins Bad. Eilig wusch ich mich, putzte die Zähne und richtete meine Haare etwas. Als ich wieder ins Zimmer rannte, warf ich einen Blick auf Sirius. Dieser stand schon in voller Montur im Türrahmen und kämpfte mal wieder mit seiner Krawatte. Ich grinste kurz amüsiert, zog mir dann aber schnell meine Hose an und knöpfte mein Hemd weiter zu. Oh man... das war mir ja echt noch nie passiert. Normalerweise war ich immer der Erste der wach war. Obendrein hatte ich gestern Abend wohl auch vergessen meinen Wecker zu stellen. Oh Merlin, war ich etwa immer noch so durcheinander wegen dem ganzem hin und her von gestern? Nachdem ich ebenfalls alles für den Unterricht zusammengesucht hatte, wollte ich schon aus der Tür eilen. Allerdings war Sirius immer noch nicht mit seinem Krawattenknoten fertig und stand mir im Weg rum. Ein leises Seufzen entfuhr mir und ich erbarmte mich letztendlich doch ihm zu helfen. Was mir allerdings nur ein zufriedenes Grinsen von ihm einbrachte. „Ich hab das Gefühl wir haben etwas vergessen!“, kam es gehetzt von Sirius als wir die Gänge entlang rannten, um ja noch pünktlich zu Professor McGonagalls Unterricht zu kommen. Leicht atemlos sah ich zu ihm auf und hob nur fragend eine Augenbraue an. Ich hasste es zu rennen. Meine Ausdauer war im Gegensatz zu anderen wirklich erbärmlich. „Hast du deinen Zauberstab und die Bücher dabei?“ „Jaaa hab ich. Sogar meine Ohrringe hab ich an! Hast du an deinen Trank gedacht?“, kam die Gegenfrage, während Sirius gerade einem Erstklässler auswich, mit dem er um ein Haar fast zusammengeprallt wäre. „Natürlich! Mh... unsere Umhänge haben wir auch an...“, überlegte ich weiter und versuchte nebenbei mit ihm mitzuhalten. Bei Merlin... was konnten wir denn bitte vergessen haben? Außer rechtzeitig aufzustehen natürlich. Als wir gerade um eine weitere Ecke bogen, kam uns Professor Dumbledore entgegen. Genial... na das musste ja einen super Eindruck hinterlassen, wenn der Schulleiter sah, dass einer seiner Vertrauensschüler fast zu spät zu Unterricht kam. Sirius hingegen winkte dem Professor nur und grinste freundlich. Innerlich schüttelte ich nur wieder den Kopf. Wir konnten manchmal wirklich von Glück reden, dass Professor Dumbledore so freundlich war. Andere Lehrer hätten uns schon längst angehalten und gefragt was wir denn hier taten, dass das Rennen in den Gängen nicht erlaubt wäre und so weiter. „In Bezug auf die Umhänge... ich glaube du hast meinen an, Moony.“ Ungläubig sah ich an mir herunter und stellte fest, dass er da gar nicht so unrecht hatte. Ach deshalb war der auch plötzlich so groß! Ich lachte kurz und schaute dann wieder nach vorne. Na endlich... da war auch schon der Klassenraum für Verwandlung. Allerdings blieb Sirius plötzlich stehen und drehte sich nachdenklich zu mir um. „Sag mal.. hast du die Karte?“ „Hä? Nein, die hat James natürlich.“, erwiderte ich verständnislos und wollte gerade an ihm vorbeigehen, bis mir auffiel was oder besser wen wir vergessen hatten. Aber ich war eigentlich davon ausgegangen, dass Sirius auch die anderen beiden geweckt hatte! „Scheiße, wir haben Prongs und Wormtail vergessen!!“, kam es dann entsetzt von dem Black und ich konnte ihn gerade noch am Kragen seines... ähm nein, meines Umhangs erwischen und festhalten, ehe dieser wieder zurück zum Gryffindorturm rennen konnte. „Aber ich muss Prongs holen! Lass los!“ Knurrend zog ich ihn mit aller Mühe in Richtung Klassenraum und ignorierte sein Gezeter so gut es ging. Ich würde den Teufel tun und jetzt noch mal zurücklaufen. Der Unterricht war wichtiger. Zumal ich bei McGonagall nicht wirklich scharf darauf war nachzusitzen... „James~“ Genervt drehte ich mich zu Sirius um und nahm gleichzeitig die Türklinke in die Hand. „Wir sagen einfach die beiden sind krank oder so. Uns fällt schon was ein... aber jetzt komm!“ Ich öffnete rasch die Tür und zog meinen besten Freund hinter mir her in den Klassenraum. Mit einem kurzen Blick auf die Uhr stellte ich fest, dass wir grade noch so pünktlich gekommen waren. Seufzend setzte ich mich auf meinen Platz und kramte auch schon direkt meine Bücher raus. Es tat mir natürlich leid, James und Peter einfach so zurückgelassen zu haben, aber ich war nun mal davon ausgegangen, dass Sirius die beiden geweckt hatte und diese eben einfach schon vorgegangen waren oder so. Immerhin konnte man von mir doch nicht auch noch verlangen, dass ich am frühen Morgen vom einen auf den anderen Moment schon voll aufnahmefähig war... „Mr. Black würden sie bitte so freundlich sein und meinem Unterricht folgen, als wie gebannt auf die Uhr zu starren? ...Wo sind eigentlich Mr. Potter und Mr. Pettigrew? Ich habe mich schon gewundert, dass es so ruhig ist.“, ertönte nach einiger Zeit nun doch McGonagalls Stimme. Sirius schien kurz zu überlegen und zuckte dann nur unwissend mit den Schultern. Ich seufzte laut auf und hob rasch die Hand. War klar, dass Mr. Black mal wieder nicht wusste, was er ihr sagen sollte. „Professor? James und Peter ging es heute morgen nicht gut. Wahrscheinlich haben sie gestern etwas falsches zu sich genommen. Ich habe die beiden in den Krankenflügel geschickt, um sich von Madame Pomfrey etwas gegen die Magenschmerzen und die Übelkeit geben zu lassen.“, log ich ausführlich und anscheinend perfekt, da McGonagall nur kurz nickte und dann mit ihrem Unterricht weiter fuhr. „Böses Wölfchen!“, flüsterte mir Sirius ins Ohr, boxte leicht in meine Seite und grinste mich dann frech an. Leise murrend warf ich ihm nur einen genervten Blick zu. Als ob es mir Spaß machte unseren Lehrer anzulügen... zwar war ich auch ein Marauder und das nicht ohne Grund... aber auf der anderen Seite war ich auch Vertrauensschüler und hatte irgendwo doch eine gewisse Verantwortung. Frech streckte ich ihm nur die Zunge raus und beschäftigte mich wieder mit meinen Notizen. „...aber ich habe doch schon gesagt, dass es mir leid tut! Prongs~“ „Spar es dir, Sirius. Ich werde es mir merken.“, murrte James beleidigt und griff nach einer zweiten Portion Kartoffeln. Ein leichtes Grinsen schlich sich auf mein Gesicht, während ich mit meinem Steak beschäftigt war und nebenbei die Schlagzeilen des Tagespropheten las. James und Peter hatten doch wirklich bis Mittags geschlafen. Erst als wir ins Zimmer kamen, um uns auf die nächsten Unterrichtsstunden und das Mittagessen vorzubereiten, wurden die beiden langsam wach. Beziehungsweise war Sirius sofort auf James Bett zugestürmt, hatte die roten Vorhänge aufgerissen und sich überdramatisch und entschuldigend auf ihn geschmissen. Die beiden waren natürlich nicht gerade begeistert gewesen, als sie erfuhren, dass sie gerade 4 Unterrichtsstunden verpennt hatten. „Du brauchst gar nicht so zu grinsen, Moony. Immerhin hast du uns auch nicht geweckt.“, kam es genervt von James, welcher mittlerweile versuchte Sirius Gejaule zu ignorieren und mich stattdessen funkelnd ansah. Ich schluckte rasch mein Stück Steak hinunter und hob entschuldigend die Hände. „Tut mir leid, James. Ich bin davon ausgegangen, dass Pad euch schon geweckt hatte und ihr vorgegangen seit.“ „Jetzt schieb doch nicht die ganze Schuld auf mich! Wer hat denn bitte vergessen seinen blöden Wecker zu stellen, mh??“, entgegnete Sirius schlecht gelaunt und verschränkte die Arme vor der Brust. Ich sah ihn nur gleichgültig an und seufzte laut auf. „Wenn ihr nicht in der Lage seit morgens von alleine pünktlich aufzustehen... tut’s mir auch leid.“ Köpfschüttelnd wandte ich mich mit diesen Worten ab und durchblätterte weiter den Tagespropheten nach irgendwelchen interessanteren Artikeln als “Das Neuste aus der Muggelwelt!“ oder “Die Stars von Heute und die neuste Mode!“. Oh Merlin... wen interessierte denn so etwas? Gelangweilt schlug ich die nächste Seite auf und überflog die nächsten kleinen Artikel. Gerade als ich die Zeitung entgültig zur Seite legen wollte, blieb mein Blick plötzlich auf einem eher kleineren, unscheinbaren Artikel hängen. Merkwürdig... Rasch las ich den Artikel durch und überflog die darunter aufgezählten Namen. Plötzlich geriet ich ins Stocken und hob verwirrt eine Augenbraue. Das konnte doch nicht sein... so viele Hexen und Zauberer wurden schon wieder vermisst? Und das alles innerhalb von nur 3 Tagen? Zögernd blätterte ich mehrere Seiten weiter bis hin zu den Todesanzeigen und ließ meine Augen flüchtig über die vielen Namen fliegen. Schon wieder... schon wieder so viele Namen... Unruhig fuhr ich mir mit einer Hand durch die Haare und starrte weiter auf die Namen. Es war einfach nur so unfassbar in diesem Moment. Natürlich wussten wir, dass außerhalb der Mauern von Hogwarts Krieg herrschte... und das nun schon seit einigen Jahren. Natürlich bekamen wir mit, dass Zauberer und Hexen dort draußen ihr Leben ließen und gegen die dunklen Mächte kämpften. Tag für Tag. Dennoch war es jedes mal erschütternd die Todesanzeigen überfliegen zu müssen, nur um sicher sein zu können, dass unsere Eltern oder Bekannten noch am leben waren und es ihnen gut ging. Wenn ich nur drüber nachdachte, wie viele Schüler im ständigem Briefkontakt mit ihren Familien waren... darunter auch Lily. Zögernd sah ich von der Zeitung auf und ließ meinen Blick zu dem rothaarigen Mädchen wandern. Sie saß mir schräg gegenüber und unterhielt sich gerade angeregt mit Amy, einer Ravenclawschülerin, über den nächsten anstehenden Ausflug nach Hogsmeade. Ein kaum merkliches Seufzen entfuhr meinen Lippen. Ich zwang mich kurzerhand den Tagespropheten wieder zusammenzufalten und auf den freien Platz neben mir zu legen. Es brachte im Nachhinein nichts sich noch mehr unnötige Sorgen zu machen... leichter gesagt als getan. Wir wussten alle was uns nach unserem Abschluss dort draußen erwarten würde. Hier waren wir sicher. Hier konnte uns nichts passieren. Aber sobald wir Hogwarts verlassen würden, wären wir dem Krieg schutzlos ausgeliefert. Dann hieß es wahrscheinlich, sich für eine der beiden sich bekämpfenden Seiten zu entscheiden oder unterzutauchen um zu überleben. Mehr Möglichkeiten blieben uns nicht. Zumal James und Sirius sowieso vor hatten ihre Ausbildung zum Auror anzutreten, sobald sie ihren Abschluss in der Tasche hatten. Peter würde wahrscheinlich bei seinem Vater im Zaubereiministerium anfangen. Lily würde es schwerer haben... und ich? Tja. Meine Chancen eine Ausbildung anzutreten minimierten sich erst mal um einiges, sobald das Ministerium offiziell erfahren würde was ich denn war. Im Großem und Ganzem... wunderbare Aussichten. „Hey Prongs, schau mal wer da gerade die Halle verlässt!“ „Ohhh unser bester Freund~“ „Sollen wir nicht mal ’Hallo’ sagen gehen?“, schlug Peter nun auch vor und erhob sich voller Tatendrang von der Bank. Neugierig hob ich den Kopf und suchte die Halle nach der Person ab, die nun die volle Aufmerksamkeit der Jungs auf sich gezogen hatte. Allerdings konnte ich mir schon denken wen sie meinten. Meine Vermutung bestätigte sich, als ein schlanker, eigentlich eher unauffälliger Slytherinschüler mit schwarzen strähnigen Haaren rasch die große Halle verließ. Severus Snape. Der ehemals beste Freund von Lily. Soweit ich das mitbekommen hatte, sind die beiden im Streit auseinander gegangen. Und Lily war damals wohl wirklich sehr wütend auf ihn gewesen. Ich ließ meinen Blick zu James, Sirius und Peter schweifen. Die drei waren schon wieder Feuer und Flamme und konnten es wohl kaum noch erwarten den armen Snape wieder einmal zu quälen. Oh Merlin hab erbarmen... „Jungs! Lasst gut sein okay?“, meinte ich mit leichtem Nachdruck und beschäftigte mich wieder mit meinem Mittagessen. „Moony! Das ist Schniefelus. Gut sein lassen? Er ist der Feind!“, wurde mir auch sofort ins Ohr gebrüllt, wofür James nur ein genervtes Knurren erntete. Langsam ging es mir wirklich auf die Nerven. Natürlich wusste ich, dass James, Sirius und Peter Snape nicht leiden konnten und es ihnen richtig Spaß machte ihn zu hänseln und zu verhexen... aber das ging nun schon seit Jahren so und immer und immer wieder habe ich mich raus gehalten. Aber irgendwann war doch auch mal gut oder? Laut seufzend ließ ich Messer und Gabel wieder auf den Tisch sinken und schaute meine besten Freunde missbilligend an. „Findet ihr nicht, dass es so langsam reicht? Seit Jahren ärgert ihr ihn. Wird es euch nicht langsam zu langweilig? Zumal er das nicht verdient hat. Er ist sicher kein schlechter Mensch... immerhin war er Lilys bester Freund. Und überhaupt. Du redest vom Feind, Prongs? Der ist dort draußen! Außerhalb der sicheren Mauern von Hogwarts. Feinde werden wir später noch genug haben. Aber Snape ist ein Schüler wie wir auch! Nur weil ihr ihn nicht leiden könnt, ist er noch lange kein Feind! Müssen wir denn jetzt auch noch anfangen uns untereinander zu bekriegen, während der eigentliche Krieg doch außerhalb dieser Mauern stattfindet?!“ Mir fiel erst an den verwirrten Gesichtern der anderen Marauder auf, dass ich gegen Ende wohl etwas zu laut geworden war. Zögernd sah ich mich um und stellte mit Entsetzen fest, dass der halbe Gryffindortisch nun die Augen auf mich gerichtet hatte und still geworden war. Verdammt! Das war nun mehr als nur peinlich... meine letzten Worte waren in Anbetracht der momentanen Lage zudem noch unangebracht gewesen. Ein angespanntes Knurren verließ meine Kehle, als ich dann letztendlich nach meiner Schultasche griff und vom Tisch aufstand. Ohne zu zögern ging ich an meinen Freunden vorbei und verließ schnellen Schrittes die Halle. „Hier bist du also! Ich dachte schon, ich müsste mir von James die Karte ausleihen um dich zu finden.“ Ertappt schreckte ich hoch und sah mich rasch um. Nach dem Unterricht und den Hausaufgaben, hatte ich mir in der Bibliothek ein spannendes Buch ausgeliehen und mich so schnell es nur ging ins Vertrauensschülerbad zurückgezogen. Ich war angespannt, machte mir mal wieder zu viele Gedanken über die ganzen Anzeigen im Tagespropheten, dem Krieg und überhaupt. Jetzt hatte sich die Sache mit Sirius und mir endlich geklärt und nun dachte ich wieder über andere Dinge nach. Oh Merlin, wenn ich irgendwann lernen könnte das alles abzuschalten, wäre ich glaube ich um einiges gelassener. Als Sirius auf das große Wasserbecken zukam, legte ich das Buch seufzend zur Seite und setzte mich etwas auf. Ein Glück, dass noch genug Schaum im Wasser war... wobei eben dieser meine plötzlich aufsteigende Nervosität auch nicht verbergen konnte. Wieso überhaupt Nervosität? Es war ja nun nicht so, dass Sirius mich noch nie ohne Kleidung gesehen hätte. Zumal wir erst vor einiger Zeit... naja auch noch miteinander geschlafen hatten. Oh... eigentlich war es keine gute Idee jetzt daran zu denken. Dennoch sah ich alles ganz deutlich vor meinen Augen. Jeder Kuss, jede Bewegung, jede Berührung... und dieser unglaublich verlangende Ausdruck in Sirius Augen. Stopp! Aus verdammt! „Darf ich mich setzen?“, drang Sirius Stimme an mein Ohr und riss mich somit aus meinen Gedanken. Glücklicherweise. Denn diese waren vor etwa einer Sekunde in nicht jugendfreie Richtungen abgeschweift. Zögernd sah ich zu ihm hoch und beobachtete still wie er sich am Beckenrand neben mich setzte, ohne auf meine Antwort zu warten. Ich hätte ihm sowieso keine gegeben. Wozu auch? Er tat doch meistens eh was er wollte. Es wunderte mich höchstens etwas, dass er überhaupt gefragt hatte. „Was war denn vorhin mit dir los, Moony? Wir wollten uns doch nur einen kleinen Spaß mit Schniefelus erlauben. Und du gehst direkt an die Decke.“, fragte er dann leicht schmollend und machte sich daran, seine Schuhe auszuziehen und die Hosenbeine hochzukrempeln. Kurz überlegte ich, lehnte mich dann wieder zurück und legte den Kopf etwas in den Nacken, um ihn weiterhin ansehen zu können. „Es nervt mich nun mal langsam. Snape ist nicht euer Spielzeug. Und schon gar nicht euer Feind, wie James so schön sagte. Er weiß doch nicht einmal, was das Wort genau bedeutet. Außerdem müssen wir nicht auch noch innerhalb Hogwarts anfangen uns zu bekämpfen, wenn dort draußen sowieso schon Krieg herrscht. Es wird doch nach unserem Abschluss noch schwer genug werden...“ Ich ließ meinen Blick kurz durch das große Bad schweifen und sah dann wieder zu meinem besten Freund auf. Dieser ließ nun gelangweilt seine Beine im Wasser baumeln und beobachtete den Schaum der sich auf der unruhigen Wasseroberfläche zu bewegen begann. „Und das ist alles ja?“ Sirius sah mich ungläubig an und schüttelte nur sacht den Kopf. Ein Seufzen entwich meinen Lippen und ich wandte den Blick zögernd von ihm ab, sah hinab ins Wasser. Natürlich war das nicht alles. Hauptsächlich kreisten meine Gedanken immer noch um unsere Zukunft. Um die Zeit nach Hogwarts. Die Zeit, in der das ruhige und schöne Leben für uns vorbei sein würde. Wenn wir kämpfen müssten... Unbewusst schlang ich die Arme um meine Beine und zog sie schützend an meinen Körper. Allerdings wandte ich den Blick nicht von der sich immer noch bewegenden Wasseroberfläche ab. Angst vor der Zukunft zu haben ließ mich schwach wirken. Und ich wollte nicht schwach sein. Ein leichtes Lächeln schlich sich auf meine Lippen und ich schüttelte nur rasch den Kopf. Verdammt, ich sollte diese Gedanken endlich loswerden und die restliche Zeit in Hogwarts genießen. Viel blieb uns ja nicht mehr. Das siebte Schuljahr hatte bereits vor knapp 3 Monaten begonnen und der Winterball stand auch schon demnächst vor der Tür. „Remus?“ Sirius leise Stimme riss mich aus meinen Gedanken als ich diese ganz nah an meinem Ohr wahr nahm. Erschrocken zuckte ich hoch und schaute ihn fragend an. Er legte den Kopf etwas schief. „Wovor hast du Angst?“ Ich verzog leicht das Gesicht und sah zur Seite. Sirius musste nicht wissen, worüber ich nachdachte. Es reichte, wenn ich mir unnötige Gedanken machte. „Ich weiß nicht, was du meinst. Ich habe keine Angst. Wovor auch?“ „Mach mir doch nichts vor.“, murrte er dann, umfasste mein Kinn und zog es zu sich, sodass ich keine andere Wahl hatte als ihn anzusehen. Ein leises Knurren entrann meiner Kehle und ich versuchte mich aus seinem Griff zu lösen, was mir allerdings nicht gelang. Wie es mich doch nervte, wenn Sirius stärker war als ich. Zumal ich alleine schon wegen meinem Wolf hätte stärker sein müssen. Aber ich war es nicht. Zumindest nicht außerhalb der Vollmondtage. Normalerweise müsste der Hund dem Wolf brav unterlegen sein und nicht umgekehrt! Sirius grinste nur amüsiert, beugte sich zu mir hinunter und küsste mich flüchtig auf den Mund. Ich hielt schlagartig still und schloss genießend die Augen. Wie ich diese unglaublichen Lippen liebte. Dennoch war es... „..unfair.“, hauchte ich murrend und biss Sirius leicht in die Unterlippe. Dieser ließ sofort von mir ab und knurrte verärgert. Ein gemeines Grinsen konnte ich mir nicht verkneifen. „Was sollte das? Warum unfair?!“ Weiterhin leise knurrend fuhr er sich mit der Hand über seine Lippe und wich etwas zurück. Amüsiert ließ ich meine Beine wieder los, drehte mich ganz zu ihm und kniete mich hin. Mit etwas Strecken erreichte ich sein Gesicht und leckte ihm entschuldigend über die geschundene Lippe. Dann hob ich eine Hand, legte sie ihm in den Nacken und zog ihn in einen hungrigen Kuss hinein. Mit der anderen stützte ich mich am Beckenrand ab. Ehe ich aber die Gelegenheit hatte den Kuss zu vertiefen, hatte Sirius sich wieder gefangen und übernahm von sich aus das Kommando. Leicht widerwillig ließ ich zu, wie er mit seiner heißen Zunge in meinen Mund eindrang und mich herausforderte. Was hatte ich gesagt? Unfair! Wieso musste ich mich denn von ihm unterwerfen lassen?? Ich war hier der Wolf! Mit einem starken Ruck, schaffte ich es dann zumindest doch noch den jungen Black mitsamt Klamotten ins Wasser zu ziehen. Oh, das verschaffte mir dann doch Genugtuung. Vor allem als er mich auch noch vollkommen erschrocken und klatschnass anstarrte. Wie ein begossener Pudel. Ich konnte mir ein lautes Lachen nicht verkneifen, was mir im nächsten Moment auch schon einen bösen Blick von dem Pudel, ähm ich meinte natürlich Sirius, einbrachte. „So? Du willst also Spaß haben ja? 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