Marauders Time - We just live once! von Moons (☆ Wolfstar ☆) ================================================================================ Leave me alone... ----------------- „Ich habe gesagt zieh endlich Leine! Du gehst mir gewaltig auf den Senkel. Ich hab mich hierhin verzogen, um meine Ruhe zu haben und um nachzudenken. Sicher nicht um mir von meinem dummen kleinen Bruder anhören zu dürfen, was ich doch für ein blödes Arschloch sei!“ Gerade war ich auf halbem Weg die Treppe zum Turm hoch, als ich auch schon Sirius Geschrei hörte. Was war denn schon wieder in den gefahren? Neugierig beschleunigte ich meine Schritte und blieb auf einige Stufen vorm Ende der Treppe stehen. Von hier aus konnte ich die beiden Streithähne gut beobachten, ohne dass sie es mitbekamen. Sirius stand mit dem Rücken zu Regulus, welcher nur gelassen und mit einem amüsierten Grinsen am Treppengeländer lehnte. Wahrscheinlich verdankte er ihm seine schlechte Laune. Höchstwahrscheinlich. Mir fiel wieder die merkwürdige Begegnung mit seinem Bruder ein. Stimmt ja. Regulus hatte irgendwas davon geschwafelt, dass er Sirius unseren Streit noch unter die Nase reiben wollte. Na super... das konnte ich nun wirklich nicht auch noch gebrauchen. Immerhin hatte ich ja vorgehabt endlich mit Sirius zu reden. Und nun das. Seine Laune hatte mal wieder den Tiefpunkt erreicht. „Blendend Regulus. Wirklich super gemacht!“, zischte ich kurz vor mich hin und horchte erneut auf als der jüngere Black wieder die Stimme erhob. „Na hör mal. Ich wollte dich ja nur darauf aufmerksam machen, dass ich den armen verletzten Lupin gestern Nacht in der Eulerei aufgefunden habe. Er war ja sichtlich total am Ende. Da dachte ich, ich weise dich mal darauf hin. Zeig dich mal lieber dankbar, anstatt mich anzubrüllen.“ Plötzlich drehte Sirius sich um und schritt genervt auf seinen Bruder zu. Kurz vor ihm blieb er stehen und sah ihn nur wütend an. Regulus lächelte zufrieden wissend, dass er es mal wieder geschafft hatte ihn auf 180 zu bringen. „Dich geht die ganze Sache nicht im geringsten auch nur irgendetwas an verstanden! Wie ich meine Freunde behandele entscheide immer noch ich. Und wenn ich dabei Scheiße baue, muss ich diese eben wieder ausbaden. Aber das ganz sicher ohne deine dummen Kommentare!“, fauchte er den anderen an. Erneut schlich sich ein breites Lächeln auf den Lippen des Jüngeren und man konnte ihm nur zu deutlich ansehen, dass er noch einiges drauf setzen wollte. Sirius Geschrei interessierte ihn nicht im geringsten. Und dass er wohl kurz davor war sich eine von ihm einzufangen, daran dachte er nicht einmal. Ich seufzte leise und lehnte mich mit dem Rücken gegen das Geländer. Warten schien wohl in dieser Situation am angebrachtesten zu sein. Was sollte ich auch schon groß tun? Mich dramatisch dazwischen werfen, um den kleinen Scheißer zu retten? Nein danke... „Interessant was du unter ’Scheiße bauen’ verstehst. Dazu gehört wohl auch schon seinen besten Freund zu vögeln, mh? Und das anscheinend auch noch aus Frust, weil du unglücklich in Jemand anderen verliebt bist. Also ich hätte dir wirklich mehr Anstand und Kontrolle zugetraut. Wirklich amüsant das Ganze mit euch.“ Erschrocken fuhr ich herum und sah ertappt und verwirrt zugleich zu Regulus. Woher wusste er das?! Keiner konnte auch nur im entferntesten darauf schließen, dass es sich bei unserem Streit um eine intimere Angelegenheit wie Sex handelte. Also wie kam dieser Kerl dann zu dieser Erkenntnis?? Und bei Merlin... was redete er da für einen Quatsch. Sirius soll unglücklich verliebt sein? In wen denn bitte wenn ihm die halbe Schule zu Füßen lag? Und er konnte nun wirklich jede haben. Ich beobachtete, wie Sirius ihn plötzlich gewaltsam am Kragen packte und gegen das Geländer drückte. Ahje, jetzt war es endgültig vorbei... „Ich habe keine Ahnung woher du das wieder weißt, aber hier ist noch mal eine letzte Warnung: Geh mir endlich aus den Augen! Und wenn du Remus oder irgendwem anders von der Sache mit James erzählst, bist du ein toter Mann klar?!“ Mit diesen bedrohlichen Worten ließ er knurrend von ihm ab und ging ein paar Schritte um sich zu beruhigen. Regulus hingegen grinste nur zufrieden, drehte sich langsam um und ging in Richtung Treppe. Somit natürlich direkt auf mich zu. Einwandfrei. Ich hätte mir ja kein intelligenteres Versteck suchen können wie? Als er mich entdeckte, blieb er kurz stehen und musterte mich etwas überrascht. Dann schlich sich wieder ein amüsiertes Grinsen auf seine Lippen und er ging seelenruhig an mir vorbei die Treppe runter. Ich sah ihm angespannt nach und lehnte mich noch mal ans Geländer. „Es hilft ja nichts...“, murrte ich leise und ging letztendlich ganz die Treppe hoch zur Aussichtsplattform. Sirius stand am Außengeländer der Plattform und stützte sich mit beiden Armen genervt auf dem Geländer ab. Der immer noch anhaltende Regen glitt ihm dadurch unaufhaltsam durch die schwarzen, verwegenen Haare und zog die ganze Szene nur noch mehr ins dramatische. Als er dann meine Schritte hörte, drehte er sich nur genervt zu mir um und warf mir einen wütenden Blick zu. „Habe ich nicht gerade gesagt, dass du-...!“ Er hielt inne als er mich erkannte und ging kurz einen Schritt zurück. Ich sah ihn nur direkt an und kam auf ihn zu. Ihm war nur all zu deutlich anzusehen, dass er am liebsten gegangen wäre. Aber das konnte er haken. Wir würden das jetzt klären und nicht wann anders. Immerhin wollte ich diese dumme Streiterei endlich beenden. Es war langsam nicht mehr zum aushalten. „...nicht du auch noch, Remus. Lasst mich doch alle in Ruhe verdammt!“, hörte ich ihn nur zischen und beobachtete wie er den Kopf zur Seite neigte um meinem Blick ausweichen zu können. Kurz überlegte ich. Irgendwie war ich plötzlich nur noch halb so wütend auf ihn wie vorhin. Verdammt noch mal, aber ich hatte doch allen Grund dazu richtig wütend auf ihn zu sein oder etwa nicht? Also wieso war ich es nicht. Gerade jetzt in dem Moment, indem ich ihm alles an den Kopf schmeißen konnte was ich ihm zu sagen hatte, war die Wut nicht mehr so stark wie zuvor. Was war nur los mit mir? Nur weil er leicht fertig aussah, mit seinen nassen Haaren, dem verzweifelten und zugleich wütenden Blick? Hatte ich denn jetzt auch noch Mitleid?! Oh nein! Ganz sicher nicht, verdammt! Sirius Stimme riss mich aus meinen Gedanken und ich sah wieder auf. „...James hat sich bei mir entschuldigt. Wir sind mit dem Thema durch! Also wäre das Problem aus der Welt geschafft, meinst du nicht? Und jetzt tu mir einen Gefallen und geh mir nicht auch noch auf die Nerven. Ich will endlich meine Ruhe!“ Ich fauchte kurz und warf einen Blick nach draußen in den Regen. Dieses Problem vielleicht. Allerdings bist du dem anderen ja bisher gekonnt aus dem Weg gegangen nicht wahr? „Du bist so ein Dreckskerl. Ich kann es nicht fassen, dass dir die andere Sache einfach am Arsch vorbeigeht. Denkst du eigentlich überhaupt mal mit? Weißt du überhaupt was wir getan haben?!“ Da war sie wieder, die pure Wut. Ich spürte wie meine Stimme vor Zorn zitterte und hätte ihn am liebsten noch stundenlang angeschrieen und beschimpft. Sirius verzog nur genervt das Gesicht und kam mir näher. Grob umfasste er mein Kinn mit der rechten Hand und sah mich durchdringend an. „Das andere war nur Sex, Remus! Nicht mehr und nicht weniger. Ich musste mich nur abregen und du hast mir dabei geholfen. Ich wüsste nicht worüber wir da noch diskutieren sollten!“ So langsam platzte mir wirklich der Kragen. Nur Sex wie?! War ja schön und gut, aber so etwas taten beste Freunde nicht. Nein verdammt, absolut nicht! Und ich hatte das Gefühl, dass es so viel zwischen uns kaputt gemacht hatte! Das konnte er nicht einfach ignorieren. Und ich wollte einfach nur, dass er dies in seinen Kopf bekam. Meinetwegen sollte er die ganze Schule flachlegen... Aber nicht mich! Und vor allem nicht aus so einem kindischen Grund! Ich knurrte aggressiv, befreite mich aus seinem Griff und stieß ihn wütend gegen das Geländer. „Du bist so ein verdammter Lügner, Pad!! Was würdest du denn mal davon halten mir die Wahrheit zu sagen?! Was quält dich die ganze Zeit? Wieso.. verdammt, hast du das getan?! Auch wüsste ich gerne, aus welchem Grund James uns bis vor kurzem noch gemieden hat. Los erzähl endlich!!“ Er sagte zuerst nichts. Auf seinem Gesicht zeichnete sich lediglich nur ein Lächeln ab. Allerdings war es nicht echt. Es war eine traurige, qualvolle Geste und nichts anderes. Oh, wie hasste ich dieses Lächeln. Ich hasste ihn dafür! Plötzlich fiel es mir jedoch wie Schuppen von den Augen. Aber das war doch nicht möglich oder? Das würde doch bedeuten, dass er...?! „Du hast vorhin James erwähnt... ich kann nicht fassen, dass ich erst jetzt darauf komme. Ich bin doch echt naiv! Du bist in ihn verliebt nicht? Und wag es dich erst gar nicht mich anzulügen!“ Sirius Augen weiteten sich als ich ihm meine Theorie an den Kopf warf. Dann war nur ein wütendes fluchen zu hören und er wandte sich auch schon ab. Wütend griff ich nach seiner Krawatte und zog ihn zu mir. „Du bist so feige! Warum gibst du es nicht einfach zu? Du bist unglücklich in James verliebt. Warst deshalb so verletzt, als er uns ignoriert und gemieden hat. Deshalb die Wutanfälle. Und genau aus dem Grund hast du auch mit mir geschlafen oder? Ich war einfach nur der Ersatz für ihn! Verdammt, gib es doch einfach zu, Sirius!!“ Meine Stimme wurde immer lauter und versagte letztendlich. Ich musste mich darauf konzentrieren nicht all zu stark zu zittern. Aus irgendeinem Grund war mir doch wirklich zum heulen zumute. Ich zischte kurz und sah schnell zur Seite. Oh nein, ich zeigte ihm nicht auch noch meinen Schmerz. Er durfte nicht wissen wie sehr es mich verletzte, nur als Ersatz benutzt worden zu sein. Ich wusste ja selbst nicht warum ich mich plötzlich so hintergangen und verletzt fühlte. Aber in diesem Moment stürzte für mich ein kleiner Teil meiner Welt zusammen.. „Remus? Hör zu... ich weiß, dass-...“ Ich ignorierte seinen Versuch noch irgendetwas dazu sagen zu können. Denn im nächsten Moment hatte ich auch schon ausgeholt. Meine Faust traf seine Wange und ich vernahm nur noch ein erschrockenes Keuchen. „Spar es dir, Sirius! Ich will von dir nichts mehr hören. Denn anscheinend bedeutet dir unsere Freundschaft nicht im geringsten etwas oder?! Wenn du schon so weit gehst und mich als Ersatz für James flach legst, kann dir das jawohl nichts mehr bedeuten! Und ich habe mir noch Sorgen um dich gemacht, tze! Natürlich war es nur Sex! Aber überleg mal was du damit angerichtet hast, verdammt!“, fauchte ich unkontrolliert, bemerkte dass meine Stimme zitterte. Scheiße... was tat ich hier überhaupt? Nichts, außer dass ich mir mal wieder meine Nerven kaputt machte. Wie so oft in letzter Zeit. Dabei war Sirius es noch nicht einmal wert! Gerade als ich beschlossen hatte einfach zu gehen und den ganzen Mist so gut es ging zu vergessen, zu verdrängen, zu ignorieren oder was auch immer nun die beste Lösung dafür wäre, kam Sirius mir zuvor und griff grob nach meinem Arm. Ich sah nicht auf und wandte mich zum gehen. Allerdings wurde ich im nächsten Moment wieder umgedreht und grob am Kinn gepackt. Gerade als ich ihn nochmals anschreien wollte, küsste er mich fordernd. Ich riss geschockt die Augen auf und wollte ihn von mir stoßen. Sirius umfasste jedoch meine Hüfte, drehte sich mit mir und drückte mich verlangend gegen das Geländer. Ich keuchte erschrocken auf, als ich das harte Metall an meinem Rücken spürte und bemerkte wie er diesen Moment ausnutzte und mit seiner Zunge in meinem Mund eindrang. Als er kurz von mir abließ, um nach Luft zu schnappen, drehte ich verzweifelt den Kopf zur Seite. Warum tat er das? Wieso spielte er immer noch mit mir? Reichte es denn nicht mich einmal ausgenutzt zu haben?! „Lass mich verdammt noch mal los! Ich hab genug, Sirius!“ Endlich gelang es mir mich loszureißen und von ihm zu entfernen. Er wischte sich nur abwesend mit dem Ärmel über die Lippen und sah zur Seite. Ehe er auch noch irgendetwas anderes hätte machen können, drehte ich mich um und rannte los. Die lange Treppe hinunter. Über den vom Regen total nassen Kies im Hof und über die mittlerweile durchweichten Wiesen. Ich hatte einfach nur den Drang zu rennen. Egal wohin. Auch war mir der Regen so was von egal. Mein durchnässter Pullover klebte mir mittlerweile am Körper und meine Hose war vom Schlamm nur so verdreckt. Aber das störte mich nicht mehr. Ich wollte nur noch weg! Als ich am Ufer des schwarzen Sees endlich zum stehen kam, hob ich langsam den Kopf und starrte nach oben in den dunklen, grauen Himmel. Der Regen tropfte mir die Haare hinunter, woraufhin ich nur gequält die Augen schloss. Das durfte alles nicht wahr sein. Das konnte einfach nicht wahr sein! Er war doch mein bester Freund verdammt!! Erst jetzt bemerkte ich die Tränen welche langsam meine Wangen hinunterliefen. Ich fluchte verzweifelt, wischte ich mir mit dem nassen Ärmel durchs Gesicht und sank zu Boden. Unglaublich! Ich saß doch tatsächlich hier im strömenden Regen und heulte! Und das nur wegen diesem verdammten Arschloch! Dieser notgeile Playboy hatte es doch wirklich geschafft mich so weit zu treiben! Ich zog die Beine an meinen Körper und umfasste diese mit den Armen. Die Stirn ließ ich auf meine nassen Knie sinken und schloss nur müde die Augen. „Verdammt... ich hasse dich, Pad!!“ „Ich versteh dich nicht, Remus. Endlich habt ihr euch mit James vertragen und nun gehen Sirius und du euch seit zwei Wochen aus den Weg! Merlin, was ist nur los mit euch Jungs? Irgendeiner spinnt doch immer rum!“ „Sorry, Lils aber ich mag nicht drüber reden. Außerdem ist mir nicht gut.“, antwortete ich nur schlicht und legte meine Schokolade zur Seite. Plötzlich hörte ich nur einen lauten Knall und schreckte hoch, als das Buch für Zaubertränke neben mir die Wand runterglitt. Verwirrt sah ich zu Lily rüber, welche schon nach dem nächsten Buch gegriffen hatte und mich wütend fixierte. Ahje... wenn sie mal wütend war, war mit ihr wirklich nicht zu spaßen. Allerdings hatte ich trotz der Gefahr hin, dass sie den halben Schlafsaal verwüstete nicht wirklich vor ihr von dem Streit mit Sirius zu erzählen. Was sollte es auch bringen? „Ihr seid doch alle gleich, verdammt! Hauptsache den Starken spielen und sich nichts weiter anmerken lassen! Aber zumindest von dir hätte ich gedacht, dass du nicht so bist und vernünftig mit dir reden lässt. Da habe ich mich wohl getäuscht. Ihr seid solche Dickköpfe!“ Ich seufzte nur leise und schüttelte verständnislos den Kopf. Man... mir war wirklich nicht gut und sie machte hier noch so einen Aufstand. So lieb ich Lily auch hatte und obwohl wir in den letzten Wochen wirklich gute Freunde geworden waren... sie sollte doch bitte aufhören mich zu verhören. Langsam hob ich das eben nach mir geworfene Buch wieder vom Boden auf und schmiss es beiläufig aufs Bett. Dann ging ich auf sie zu und legte beide Hände auf ihre Wangen. Sie hielt abrupt inne und sah mich wartend an. „Hör zu Lils. Ich weiß es ist sicher nicht angenehm für dich. Und für James und Peter schon mal gar nicht. Aber im Moment ist es nun mal so. Sirius und ich meiden uns nicht ohne Grund. Ganz sicher nicht...“ Sie verzog nur genervt das Gesicht und sah nachdenklich zur Seite. Na hoffentlich war jetzt endlich Ruhe. Ich wollte mich eigentlich noch ausruhen bevor ich zur heulenden Hütte aufbrechen musste. Ja... heute war schon wieder Vollmond. Wie schnell 4 Wochen doch vergingen. „...aber ich sehe doch, dass du darunter so leidest. Und Sirius geht es sicher nicht besser denke ich.“, begann sie erneut, diesmal aber ruhiger und sachlicher als zuvor. Ich knurrte nur leise und ließ von ihr ab. Dann drehte ich mich zum großen Fenster um und sah nach draußen. Es war wieder das schönste Wetter. Zwar merkte man, dass der Herbst begonnen hatte da es nun deutlich kühler geworden war, aber das Wetter hielt dennoch. „Und ich denke, dass der Herr keinen weiteren Gedanken daran verschwendet. Für ihn zählen doch eh nur Spaß, Streiche und Sex. Was anderes hat er doch gar nicht im Kopf. Auf den Gedanken, ich würde vielleicht unter seinem Verhalten leiden... tze darauf käme er im Leben nicht!“ Ohne es zu merken, suchten meine Augen auch schon die große Wiese unten am See und den Schulhof nach Sirius ab. Wer wusste mit welchem Mädel er nun wieder abhing. Vielleicht war er aber auch einfach nur bei James. Ich zischte leise als ich mich beim Suchen ertappte und wandte mich vom Fenster ab. „Du bist ein Idiot, Remus. Ihr beide. Verdammt, ihr seid doch Freunde! Du kannst mir nicht erzählen, dass Sirius das nichts mehr bedeutet.“, murrte Lily und schüttelte den Kopf. Ich lächelte sie daraufhin kurz an und nickte. „Doch. Genau so ist es. Es bedeutet ihm nichts mehr. Warum hätte er mich sonst so ausnutzen sollen? Er ist einfach zu weit gegangen. Und ich war so blöd und hab es zugelassen. Naja, vielleicht bin ich es letztendlich selber schuld.“ „Ich glaube nicht, dass es ihm einfach so am Arsch vorbei geht.“, hörte ich plötzlich von der Tür. Blitzschnell fuhr ich herum und entdeckte James im Türrahmen stehen. Die Arme ungeduldig vor der Brust verschränkt und den Blick nachdenklich auf mich gerichtet. „...und was macht dich da so sicher, Prongs?“ James kam nun ganz ins Zimmer, ging zu Lily rüber und flüsterte ihr etwas ins Ohr. Sie nickte dann nur zögernd und verließ seufzend den Raum. Als die Tür zu war, wandte er sich wieder an mich. „Ich habe sein Gesicht gesehen, als er mir alles erzählt hat. Er leidet auch darunter, Moony.“, erklärte er ruhig, kam auf mich zu und legte mir eine Hand auf die Schulter. Ich zuckte kurz und warf ihm einen erschrockenen Blick zu. Sirius hatte es ihm erzählt?! Das durfte doch nicht wahr sein! „...komm runter. Ich habe schon vorher bemerkt, dass Pad sich komisch verhalten hat. Allerdings hatte es mich dann doch schon überrascht zu hören, dass er dich ins Bett gekriegt hat. Nicht, dass ich es als sonderlich schlimm empfinde.... Remus! Ich hab gesagt: komm runter!“ Seine Stimme wurde plötzlich lauter und mahnender als ich begann zu zittern und zu knurren. Allerdings war es nicht die Wut die mich dazu brachte. Im nächsten Moment krümmte ich mich etwas und sank schwer atmend zu Boden. Verdammt, dieses Monster konnte ich jetzt nicht auch noch gebrauchen! „...ich hab doch vorhin gesagt, mir geht es nicht gut.“, murrte ich genervt und schloss die Augen, als sich plötzlich alles um mich herum zu drehen begann. „Sollen wir schon mal zur Hütte gehen? Es reicht ja wenn wir nur zu zweit sind.“, schlug James vor und strich mir beruhigend über den Rücken. „Nein. Ich geh alleine. Du kannst ruhig noch etwas mit Lily unternehmen.“ „Spinnst du? Ich lass dich nicht alleine gehen. Das wäre ja noch schöner!“, entgegnete James missbilligend und half mir wieder hoch, als die Schmerzen wieder nachgelassen hatten. Ich sah ihn kurz aufmunternd an und griff nach meinem Zauberstab, welcher auf meinem Bett lag. Dann richtete ich ihn ohne zu zögern auf James und murmelte schnell etwas. Wie zur Salzsäure erstarrt, stand er nun vor mir und sah mich verwirrt an. Dann machte ich einen kurzen Schwenker mit dem Zauberstab und befahl ihm sich umzudrehen und aus dem Schlafsaal zu marschieren. Er würde sich nun auf den schnellsten Weg zu Lily machen und gar nicht erst die Macht haben sich dem Zauber zu widersetzen. Ich hoffte die Wirkung würde mindestens solange anhalten, bis ich sicher in der Hütte war. „Tut mir leid, Prongs. Aber ich will das heute zur Abwechslung mal alleine durchstehen. Außerdem habe ich dir angesehen, dass du zu Lily wolltest. Es ist doch besser so. Aber danke dir mein Freund.“ Ich lächelte kurz, sah noch einmal aus dem Fenster und bemerkte, dass die Sonne langsam unter ging. Na dann wollen wir mal. Vielleicht war es dumm und egoistisch von mir die heutige Nacht alleine durchstehen zu wollen... aber ich wollte es nun mal so. Ich wollte alleine sein. Niemanden sehen. Auch wenn es Prongs gegenüber unfair war. Ab und an, durfte auch ich mal egoistisch sein... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)