Ippo ni Yoko von MAC01 (Seto x Jou) ================================================================================ Kapitel 226: Einen Schritt ins neue Nest ---------------------------------------- Ich kenne diese Gegend. Hier hab ich früher Zeitungen ausgetragen. Es ist die Wohngegend der gehobenen Mittelschicht. Relativ nah am Zentrum mit seinen Einkaufsmöglichkeiten, aber dennoch in den Hügeln so gelegen, dass man selbst vor den Nachbarn seine Ruhe hat. Jedes Haus steht auf einem weitläufigen Grundstück und gerade an den Grundstücksgrenzen gibt es stark bepflanzte Zwischenräume um ein Höchstmaß an Privatsphäre zu haben. Dann biegt Fuguta von der Straße und hält den Wagen an. Er wartet, bis ein gusseisernes Tor sich so weit geöffnet hat, dass er bequem hindurch fahren kann. Niedrige, aber schlanke Bäume oder sind es hohe Büsche ragen auf und versperren den direkten Blick von dem Einfahrtstor auf das Haus. Erst nachdem Fuguta zwei Kurven genommen hat sehen wir das großzügige Einfamilienhaus aufragen. Es ist aus Sandstein gebaut und hat hohe, schmale Fenster. Die Eingangstür ist aus schwerem Holz und es hat einen leicht westlichen Touch. Vielleicht mediterraner oder spanischer Stil? Direkt an das Haus angebaut befindet sich die Garage mit vorgelagertem Carport, der von irgendeinem Grünzeug halb überwuchert ist. Fuguta hält in dem Carport und lässt uns dann aussteigen. Seto bewegt sich dank der Müdigkeit und der Erschöpfung nur langsam. Noch langsamer ist nur Akito, der - obwohl ich es kaum für möglich gehalten habe - noch blasser geworden ist. Immer wieder wischt er sich mit einem mittlerweilen richtig feuchtem Taschentuch über die Stirn. Er führt uns über den mit Kies ausgelegten Carport und Vorplatz zur Haustür, die sofort von unserem Dienstmädchen geöffnet wird. Verwirrt seh ich sie an. Doch sie lächelt nur sanft. Das Foyer ist kleiner als in der Villa, was wohl insgesamt der Größe des Hauses geschuldet ist. Es erstreckt sich bis in den ersten Stock und oben kann ich ein Geländer sehen, wo ein Gang entlang führt. Generell hat dieses Haus im Grundriss große Ähnlichkeit mit der Villa, nur das es nicht so viele Zimmer sind und es insgesamt etwas wohnlicher wirkt. Akito führt uns langsam rum. Zeigt uns Wohnzimmer, Wohnküche und die Bibliothek im Erdgeschoss, bevor er sich die Treppe hinauf quält. Oben geht es in zwei Richtungen ab. Er deutete auf den einen Teil und meint, dass wir dort unsere Schlafzimmer finden. Im anderen Hausteil seien sein Schlafzimmer und zwei Gästezimmer untergebracht. Dann führt er uns wieder hinunter durch das Wohnzimmer, das von vorne bis zur hinteren Wand des Hauses geht, in einen dort gelegenen Wintergarten. Er erstreckt sich über die gesamte Breite des Hauses und umfasst nun auch einen Pool. Akito schnauft und meint, dass es im Keller ein Trainingsraum und eine Sauna, sowie für Seto Räume für Büro und Tech-Labor gibt. Aus verständlichen Gründen verzichtet Akito aber darauf uns das zu zeigen. Schwerfällig erklärt er, dass am Tor vorne eine Sicherheitsstation wäre. Der Wachmann habe Fotos und Namen unserer Freunde, als Befugte hinterlegt, ebenso das Hauspersonal. Es gibt ein elektronisches Sicherheitsnetz, dass den Einsatz von Flugdrohnen unmöglich macht, denn nähert sich eine Drohne dem Grundstück wird sie gezielt mit einem kleinen elektromagnetischem Impuls unschädlich gemacht. Akito setzt sich bei der Haustür auf eine Sitzbank, die dort steht. Überhaupt ist das gesamte Haus bereits eingerichtet und sieht in den Grundzügen wie das Mobiliar in der Villa aus. Ich kann sogar noch die Farbe riechen, die wohl noch nicht ganz trocken ist. Hat Akito das alles seit gestern herrichten lassen? Woher wusste er überhaupt, was geschehen ist. Wir haben ihm absichtlich nichts gesagt, damit er sich nicht aufregt und seine Genesung durch irgendeine Aktion, wie diese hier, unterbrochen wird. Mit schwerem Atem, als hätte er eine Stunde Dauerlauf hinter sich, meint Akito, dass dieses Haus nicht auf Kaiba oder Isono läuft, sondern unter einem Decknamen gekauft wurde. Er deutet auf einen kleinen Abstelltisch, auf dem drei Umschläge liegen und meint, dass darin die Zettel mit der neuen Adresse, sowie die Festnetznummern des Haus enthalten sind. Außerdem seien darin die Schlüssel zur Haustür. Wir hören noch ein Auto vorfahren und ich schau durch das kleine Fensterchen in der Haustür. Ich sehe den Wagen, in dem unsere Sachen verstaut wurden und in den mein Vater mit eingestiegen ist und der nun aussteigt. Sofort läuft das Dienstmädchen zu ihnen und hilft beim Ausladen der Kisten. Akito erzählt noch etwas, aber ich hab gerade keine Acht darauf. Ich folge dem Dienstmädchen und umarme erst meinen Vater. Dazu war vorhin irgendwie gar keine Zeit. Dann helfe ich die Kisten auszuladen. Als ich wieder rein gehe höre ich, dass Akito immer noch etwas sagt, während der Wagen, der unsere Sachen hergefahren hatte wieder wegfährt. Auch mein Vater stellt sich zu uns, legt eine Hand auf meine Schulter, während meine Hand sich mit der von Seto verschränkt hat. Dann hör ich, wie wieder etwas Motorisiertes die Auffahrt hochkommt. Als ich durch die noch offene Haustür schaue, erkenne ich einen Rettungswagen. Verwirrt ziehe ich meine Augenbrauen zusammen. Dann meint Akito, dass wohl sein Taxi endlich eingetroffen wäre. Er versucht humoristisch zu klingen, aber es kostet ihn viel Kraft und er schnauft immer angestrengter. Währenddessen steigen die Rettungssanitäter aus und kommen mit einem großen Koffer auf uns zugelaufen. Als sie rein kommen fällt ihr Blick sofort auf Akito, dessen Shirt furchtbar an ihm klebt. Ohne noch weiter Zeit zu verschwenden nehmen die beiden Akito mit und bringen ihn zurück zum Krankenhaus, nicht ohne das er uns zuruft, dass wir uns in aller Ruhe einrichten und erst morgen zu Besuch kommen sollen. Dann fährt der Rettungswagen auch schon weg. Perplex steht mein Drache neben mir und schaut ihm hinterher ohne sonst irgendwie zu reagieren. Ich fürchte, dass es alles etwas viel für ihn war: Der Überfall, die durchwachte Nacht, Akitos Auftauchen und der Umzug hierher. Auf einmal kommt Bewegung in ihn und er will aus dem Haus hechten und dem längst verschwundenen Rettungswagen hinterher rennen. Doch ich und mein Vater halten ihn auf und halten ihn mit großer Mühe zurück. Sanft lege ich meine Hand an Setos Wange und sag ihm immer wieder, dass Akito wusste was er tat und dass es ihm gut geht, jetzt wo er wieder zurück ins Krankenhaus gebracht wird. Ich hoffe, dass ich überzeugender klinge, als ich es bin. Was hat Akito nur geritten diese Aktion aus dem Boden zu stampfen. Und woher zum Teufel wusste er von dem, was geschehen ist? Mein Vater schließt die Tür und meint nur, dass wir jetzt erst einmal unsere Sachen, die vom Dienstmädchen längst hochgetragen und auf die Räume verteilt worden sind, auspacken gehen sollen. Er macht uns derweil einen ordentlichen Brunch. Also zieh ich Mokuba und Seto mit mir die Treppe hinauf und geh den so viel kürzer wirkenden Gang mit den beiden Brüdern entlang. An einer Tür links hängt ein Zettel, auf dem 'Mokuba' steht. Auf der Tür am Flurende hängt ein Zettel mit Setos und meinem Name. Rechts ist noch eine Tür ohne Zettel. Also öffnen wir unsere Zimmertüren und sind baff. Dahinter ist ein Abbild unserer Zimmer aus der Villa, nur eben in etwas kleiner. Gleiche Raumaufteilung, gleiche Einrichtung, gemütlichere Wirkung. Wie hat Akito das nur alles hinbekommen? So wird das Eingewöhnen sicherlich nicht schwer... aber ob die große Ähnlichkeit meinem Drachen so gelegen kommt? Das kann ich einfach nicht abschätzen und seit die Haustür geschlossen worden ist, ist er wieder etwas abwesender. Sanft zieh ich ihn mit mir hinein und auf das Bett. Dort schlinge ich meine Arme um ihn und plötzlich weint er bitterlich. Ich weiß nicht worüber er so weint... ob das noch eine Nachwirkung von gestern ist oder daran liegt, dass Akito das Unmögliche möglich gemacht hat... Aber das ist auch nicht wichtig... Wichtig ist nur, dass Seto seine Gefühle raus lässt und sich danach besser fühlen wird. Alles andere ist Nebensächlich. Also halte ich ihn eng in meinen Armen und streich ihm beruhigend über den Rücken. Nach einer halben Stunde kommt auch Mokuba wieder zu uns und hilft mir Seto zu trösten und zu halten. Sanft streich ich auch ihm über das schwarze, wilde Haar und er blickt mich mit einem etwas entrückten Blick an. Hm... vielleicht wird er langsam zu alt für diese Geste und traut sich nur nicht, mir das zu sagen. Also lächle ich nur wissend und nick ihm beruhigend zu. . 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