Ippo ni Yoko von MAC01 (Seto x Jou) ================================================================================ Kapitel 221: Einen Schritt zu einer bösen Vorahnung --------------------------------------------------- Ich lasse die Tür des Büros, das uns der Captain für diesen Fall überlassen hat, ins Schloss fallen. An einer Wand haben wir die Bilder von Herrn Oshita aufgehängt, die den jahrelangen Missbrauch feinsäuberlich dokumentiert und denen von Kaiba Seto so ähnlich sind. Es sind sogar Bilder vorhanden, die den Missbrauch zeigen, wobei man nur selten die Gesichter der Täter erkennen kann. Vor allem erkennt man aber immer wieder das schmerzverzehrte, verzweifelte Gesicht eines Kindes, dass nicht verstand, warum es das alles erdulden muss. Fujimura blickt erschrocken zu mir und ich seufzte schwer. Dann lass ich mich an dem Schreibtisch ihm gegenüber auf meinen Stuhl fallen, stütze die Ellenbogen auf die Tischplatte und bette mein Gesicht müde in meine Hände. Seit ich diese Bilder gesehen habe fällt es mir schwer nach der Arbeit abzuschalten und nachts schlafen zu können. Ich frage mich, wie das alles nur so schnell eskalieren konnte. Wir sind immer noch beim Sichten der Unterlagen, die Herr Oshita uns überlassen hat und außer Fujimura und unserem Captain weiß niemand, woran wir gerade arbeiten. Also wo ist das Leck? Wir haben sogar dieses Mal auf die Dateneingabe in das System der Polizei verzichtet, nachdem die Technik mich darüber informiert hatte, dass in meiner digitalen Fallakte zwei Einbrüche stattgefunden hatten. Mein Junior-Partner steht auf, geht zu unserer Kaffeemaschine und schenkt in eine Tasse etwas davon ein. Dann kommt er zu mir und reicht mir die Tasse. Ich blicke zu ihm auf und nicke ihm dankend zu, während ich die Tasse nehme. Fujimura ist loyal. Da bin ich mir ganz sicher. Auch der Captain steht auf unserer Seite. Er hat uns sogar geholfen einige Männer auf den Bildern zu identifizieren. Und bei manchen war er regelrecht geschockt, denn es handelt sich nicht selten um sehr hochrangige Personen in der Gesellschaft dieser Stadt. Aber das war mir auch schon klar, nachdem Herr Isono mit mir gesprochen und alles über Seto erzählt hat. Dabei ist mir fast das Herz gebrochen. Immer wieder frag ich mich, wie man einem Kind so etwas antun kann. Immer wieder muss ich mich maßregeln. Ich gehöre zur Sondereinheit für Sexualdelikte an. Zur Arbeit in dieser Abteilung gehört es täglich mit den Abscheulichkeiten der menschlichen Natur konfrontiert zu werden. Dennoch... Kinder sind ein völlig anderes Thema. Ich hab immer gedacht, ich wäre Hardcore. Immerhin arbeite ich seit neun Jahren in dieser Abteilung. Aber dieses Ausmaß nagt an mir. Vielleicht sollte ich doch mal den psychologischen Berater des Departments aufsuchen. Aber das ist auch gefährlich. Denn wenn er zu dem Schluss kommt, dass mir das alles zu nahe geht, dann wird er dem Captain empfehlen mich von dem Fall abzuziehen oder gar zu versetzen. Nein. Das riskiere ich nicht. Also informiere ich Fujimura über die neuste Entwicklung: Den Anschlag auf Herrn Isono. Er ist schockiert und wird sogar etwas blass. Nein, so eine Reaktion kann man nicht vortäuschen. Sein Schock ist echt. Ich frage ihn also eindringlich, ob er mit irgendwem über diesen Fall gesprochen habe und er schüttelt sofort energische den Kopf. Beteuert, dass er weiß, wie heikel der Fall ist und er kein Risiko eingehen würde. Auch das glaub ich ihm. Nachdem ich meinen Kaffee ausgetrunken habe und wieder zur Ruhe gekommen bin, stehe ich auf und mein zu ihm, dass ich nun zum Captain gehen werde. Er nickt und widmet sich wieder seiner Arbeit. Ich verlasse das von außen nicht einsehbare Büro und durchquere das Großraumbüro, in dem Fujimura und ich normalerweise unseren Platz haben und geh hinüber zum Büro des Captains. Ich klopfe kurz an die offene Tür und er winkt mich rein. Als ich die Tür durchschritten habe schließe ich diese hinter mir und er blickt mich ernst an. Fragt mich, ob ich den Fall abgeben möchte. Sofort schüttle ich meinen Kopf und verneine. Er scheint erleichtert über meine prompte Antwort zu sein. Das erleichterte Seufzen bestärkt mich in meiner Ansicht und dann meint er, dass er nicht wüsste, wem er diesen Fall anvertrauen könnte, wenn ich einen Rückzieher machen würde. Schön - nur keinen Druck aufbauen, Chef. Dann fragt er mich, wie es um Herrn Isono steht. Knapp setz ich ihn ins Bild und die bisherigen Ergebnisse und er seufzt schwer. Er bietet mir einen Platz an und lehnt sich in seinem Stuhl dann zurück. Es ist verzwickt. Wir können nicht mit Sicherheit sagen, ob dieser Anschlag wirklich etwas mit unserem Fall zu tun hat und wir irgendwo ein Leck oder Spion haben, oder ob es hier nicht eher um Herrn Isonos Arbeit geht. Wobei es auch da Überschneidungen gibt. Er hat es mir selbst erzählt, dass Daimon Kogoro immer wieder bei ihm aufschlägt und unter geschäftlichen Vorwand ein Gespräch mit Seto fordert, dass Herr Isono vehement ablehnt, da sich die personellen Zuständigkeiten in der Firma im ersten Quartal verschoben haben. Er hat mir erzählt, wie wütend das Kogoro gemacht hat und das er sogar zwei Mal um einen privaten Termin im Hause Kaiba bat. Plötzlich breitet sich eine böse Vorahnung in mir aus und ich schau zu meinem Chef. Der blickt mich fragend an, denn er ist ja kein Gedankenleser. Doch ich hab jetzt keine Zeit ihm meine Vorahnung darzulegen. Also stürm ich aus seinem Büro, renn in meines und hol meine Jacke, sowie meine Waffe. Fujimura blickt mich wieder erschrocken an, bevor er auch aufspringt und mir mit seinen Sachen folgt. Ich erinnere ihn noch schnell daran, dass er das Büro abschließen soll. Wäre ja noch schöner, wenn es für jeden offen stehen würde. Er nickt, schließt ab und holt mich dann am Aufzug ein, um mich dann zu fragen, wohin es geht, doch ich kann ihm hier nicht antworten. Wer weiß schon, wer alles mithört. Auf dem Weg zum Parkplatz seh ich zwei Streifenpolizisten, denen ich blind vertraue. Das eine ist mein Neffe, das andere sein bester Freund aus dem Sandkasten. Beide kenn ich schon ihr Leben lang und weiß, dass ihnen die Polizeiehre über alles geht. Sie würden sich niemals dazu hinreißen lassen Informationen an Dritte weiter zu geben. Ich bitte die beide uns in ihrem Streifenwagen, aber ohne Blaulicht zu folgen. Die beiden brauchen keine Erklärung, um mir diese Bitte ohne Wenn und Aber zu erfüllen. Dann steigen Fujimura und ich auch schon in unseren zivilen Dienstwagen ein. Als wir den Polizeiparkplatz verlassen reiht sich das Dienstfahrzeug der beiden anderen hinter uns ein. Wir jagen durch die Stadt und ich hoffe inständig, dass ich mich irre. . Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)