Trainergeschichten von Sajoco ================================================================================ Kapitel 1: Henry & Danny – Zwischen Koffer und Eltern ----------------------------------------------------- Delion hatte eine Menge zu tun. Seine Zwillinge Henry und Danny waren endlich für die Trainerakademie in der Juno-Region angenommen worden. Während die beiden Jungs sich darum zankten wer welche Sachen in die Akademie mitnahm, versuchte Delion die Koffer der beiden zu packen. Sein Vorhaben allerdings war alles andere als einfach, denn Danny und Henry zogen die Sachen aus den Koffern wieder heraus. „Das ist mein T-Shirt!“ sagte Danny und rupfte das nächste zusammengelegte T-Shirt aus dem Koffer seines Bruders. „Sicher? Ich habe das Gleiche! Vielleicht ist deines ja schon im Koffer drin?“ meinte Henry und wuselte sich durch Danny's Koffer. Delion fasste sich schweißtreibend an den Kopf. //...Da ist es ja einfacher Pokemon zu trainieren... wie schafft es Sania nur die beiden unter Kontrolle zu halten und nebenbei noch ihrer Arbeit nachzugehen?...// dachte der inzwischen wieder Champion der Galar-Region. „Jungs, jetzt lasst doch einfach die Sachen in den Koffern, ihr könnt doch eure Sachen auch tauschen...“, versuchte Delion die Situation zu mildern, „... eure Mama kommt gleich nach Hause und wir sollten bis dahin fertig sein!“ Henry und Danny standen inzwischen an einer blauen Hose reißend mitten im Raum, als ihr Blick sich zur Tür des Kinderzimmers wandte und sie in ihrer Pose verharrten. Sania stand in der Türzarge und verschränkte ihre Arme vor der Brust. „Kann ich euch drei nicht einmal für einen kleinen Einkauf alleine eine Aufgabe erledigen lassen?“ brummte sie und strich sich eine ihrer Haarsträhnen aus dem Gesicht. Man konnte die Ähnlichkeit von Delion und seinen Söhnen genau erkennen, alle drei hatten ihre Köpfe gesenkt und sahen die Frau nun mit reumütigem Blick an. „Vielleicht ist es ja doch deine Hose...“, gab Danny nach und schnappte sich das T-Shirt. „Mama, kannst du nicht unsere Koffer packen?“ wollte Henry wissen und knüllte die Hose um seine Hände. Seufzend ging Sania einige Schritte in das Zimmer und kniete sich vor Delion auf den Boden. Sie gab ihm einen Kuss, sah ihn liebevoll an und änderte schlagartig ihren Gesichtsausdruck. Mit eindrücklichem Blick und dem Fingerzeig, dass er aus dem Chaos verschwinden sollte, machte sie ihm deutlich wohin er sich jetzt begeben sollte. „I-ich liebe dich auch mein Schatz~“, sagte er schnell und sprang auf, um aus dem Zimmer zu verschwinden. Sania drehte sich ihm nach. „Und vergiss nicht, wenn ich das hier jetzt erledigen muss, kochst du!“ „Mach ich!“ erklang Delion's erleichterte Stimme von der Treppe. Nun widmete sich die Mutter ihren Kindern zu. „Henry und Danny, ihr beide hört jetzt auf zu zanken. Ich weiß ihr seid aufgeregt und durch euren Vater jetzt wohl auch überdreht, aber solltet ihr in eurem Koffer etwas finden was dem Anderen gehört, dann zieht es an oder gebt es ihm. Streiten solltet ihr deswegen nicht. Ihr werdet euch sicher ein Zimmer teilen und wie ich euch kenne sogar einen Schrank, also ist es doch egal was im Koffer gelandet ist.“ Henry fiel seiner Mama erleichtert um den Hals. „Du hast ja so recht, Mama...“ Danny rollte mit seinen Augen. Sein Bruder so zu sehen, war ihm peinlich. Zu seinem Glück war kein Besuch da, der diese Szene sehen konnte. „Mama, darf ich Papa helfen gehen?“ wollte der Rotschopf wissen. „Klar geh nur, und Henry hilft mir hier das Chaos zu beseitigen.“ verteilte Sania die Rollen. Danny grinste und rannte mit einem gerufenen „DANKE!“ aus dem Zimmer und die Treppen hinunter. Henry ließ seine Mama los und sah sich im Zimmer um. „Ich hoffe, dass die Küche nachher nicht auch so aussieht wie unser Zimmer...“, seufzte er. Sania fing an zu lachen. „Das glaube ich nicht, Papa wird Danny in der Küche höchstens zum Tischdecken degradieren.“ Nun musste auch Henry kichern. Gemeinsam mit seiner Mama legte er die Sachen ordentlich zusammen und in die Koffer. Sie packten alles mögliche zusammen. Für jedes Wetter etwas passendes, auch etwas elegantes und sportliches wurde eingepackt. Danny hingegen saß auf dem Stuhl an der Küchentheke und drehte gelangweilt einen Löffel zwischen den Fingern. „Papa, warten ist voll doof...“, jammerte der Rothaarige. „Geduld ist wichtig Danny, sie es wie bei einem Pokemonkampf. Wenn der Gegner nur angreift wird sein Pokemon schwächer, es hat weniger Energie und du kannst mit schnellen Attacken ihn besiegen. Ich weiß das, ich bin der Champ.“ Danny sah seinen Vater genervt an. Delion hatte nach drei Jahren wieder den Championtitel seinem kleinen Bruder Hop abgenommen, seither hatte er ihn gehalten. Hop, sein jüngerer Bruder wollte lieber in die Forschung gehen und war inzwischen bei Sania als Angestellter im Labor tätig. Delion genoss sein Champstatus und wusste ihn auch gut einzusetzen. So hatte er auch ein leichtes gehabt seine beiden Söhne in der Trainerakademie „Wir sind eins“ in der Juno-Region anzumelden, die als die beste Trainerakademie überhaupt galt. Er wollte als Champion seinen beiden Söhnen diese Chance geben, in jungen Jahren schon viel über die Pokemonwelt zu lernen. Sania und ihr Sohn Henry waren inzwischen fertig mit den zwei Koffern und den vier Umzugskartons. „Meinst du es sind zu viele Bücher?“ wollte Henry wissen. „Nein mein kleiner, du bist eben ein Bücherraupy da ist es doch ganz klar, dass du viele Bücher mitnehmen möchtest. Was hat denn Danny alles in seinen Kartons?“ Sania war noch am Fragestellen, als sie bereits die erste Kiste, auf der in blauen Buchstaben Danny stand, öffnete. „Ohje, da liegt ja alles Kreuz und Quer drin. Sein ferngesteuertes Rattfratz? Will er denn damit jemanden erschrecken?... Ich hoffe nur ich bekomme nicht ständig Anrufe von der Schule, dass Danny etwas angestellt hat.“ Sania schloss den Karton mit einem tiefen Seufzer. „Ich pass schon auf ihn auf, wir werden keinen Ärger machen Mama.“ beruhigte Henry seine Mutter. „Ach Henry, ich danke dir. Wollen wir mal sehen, was die anderen beiden leckeres gekocht haben? Ich rieche nämlich noch gar nichts.“ Henry nickte seiner Mutter zu und gemeinsam gingen sie den Weg in Richtung Untergeschoss. Sie waren gerade auf den letzten Treppenstufen, als es an der Tür klingelte. „Onkel Hop kommt vorbei!“, rief Henry und sprang die letzten Stufen hinunter. Voller Freude öffnete er die Tür und sah einen Pizzaboten vor sich stehen. „Du bist nicht Onkel Hop...“ Henry's Gesichtsausdruck änderte sich von Freude auf Enttäuschung, als er die Pizzakartons vor seiner Nase sah. „Nee, sorry Kleiner, ich bin Fred vom Klonkettofenpizzalieferservice.“ grinste der Mann in der Uniform des Lieferservice. „Na endlich, das Warten ist vorbei!“ erklang die rufende Stimme von Danny aus der Küche. Delion und Danny kamen zur Tür und trafen auf den Rest der Familie. „Ihr habt Pizza bestellt? Ich dachte ihr kocht!“ sagte Sania und verschränkte ihre Arme vor der Brust. „Schatz, ähm... naja Danny wollte Pizza und ich ähm...“ find Delion an und gab dem Pizzaboten das Geld „... Passt so, danke!“ Mit den Pizzaschachteln in den Händen sah er seine Frau an. „Wir dachten, es wäre doch eine schnelle Möglichkeit ans Essen zu kommen. Sieh es positiv, wir haben die Küche sauber gelassen.“ In Ausreden war Delion seiner Frau gegenüber nicht verlegen. Kopfschüttelnd schubste sie ihre Söhne in Richtung Badezimmer. „Kommt Jungs, gehen wir Händewaschen.“ „Ich liebe dich!“ rief Delion ihr nach und brachte die Schachteln an den Esstisch. Um schneller zu sein, wusch er sich die Hände in der Küche ehe er die Pizzaschachteln öffnete und jedem seine Pizza auf dem Platz zuteilte. Sania und die Jungs nahmen bei Delion am Tisch ihre Plätze ein. „Ich find die Idee mit der Pizza richtig gut, lecker BBQ Hähnchenpizza... Papa du hast dir gemerkt das ich keine Zwiebeln mag, danke!“ Henry freute sich schon auf seine Pizza und konnte es kaum erwarten anfangen zu essen. Delion lächelte erst Henry an, dann sah er dankend zu Danny und zwinkerte ihm zu. Danny grinste breit und starrte dann auf seine Salamipizza mit den scharfen Peperonisalamischeiben. „Guten Appetit meine lieben, Papa hat gekocht und wir danken ihn dafür.“ sagte Sania und nahm sich ein Stück ihrer Thunfischpizza. „Guten Appetit!“ wünschten Danny, Henry und Delion fast sekundengleich. Nach dem Essen, sah Sania zu Delion. „Du hattest Recht, es war eine gute Idee mit der Pizza. Aber nun müssen wir die Sachen in den Flugkorb packen. Unsere Jungs werden in drei Stunden in der Akademie erwartet.“ „Stimmt, ich werde das mit Glurak gleich erledigen.“ Delion sprang auf um seine Aufgabe sofort anzugehen. „Wir spielen noch etwas im Garten.“ riefen die Zwillinge und rannten Richtung Haustür. Sania machte ihnen einen kleinen Strich durch die Rechnung, als sie ihnen nachrief „Geht vorher noch Händewaschen!“ Schnell erledigten die Jungs das lästige Händewaschen und gingen danach in den Vorgarten. Dort war ein kleines Pokemonkampffeld. Die Beiden spielten oft, dass sie Trainer waren und ihre Pokemon dort gegeneinander antreten ließen. Zwar waren diese sogenannten Pokemon nur Fantasiegestalten, aber es machte ihnen dennoch Spaß. Dieses Mal jedoch, lagen auf dem Kampffeld drei Pokebälle. „Henry! Pokebälle, da liegen Pokebälle!“ rief Danny erstaunt. Ohne zu zögern nahm er sich einen und probierte ihn aus. Ein Hopplo kam zum Vorschein und hüpfte vor ihm auf und ab. „Ein Hopplo, wie cool!“ Henry nahm die anderen Pokebälle und entließ die Pokemon die in ihnen waren. „Ein Chimpep und ein Memmeon!“ Delion und Sania kamen Arm in Arm zu ihren Söhnen. Sie lächelten als sie sahen wie begeistert ihre Kinder von den Pokemon waren. „Ihr dürft euch jeweils eines aussuchen.“ sagte Delion. „Aber Papa, es sind drei Pokemon, wer bekommt denn das Pokemon was übrig bleibt?“ wollte Henry wissen. „Das bekommt eure kleine Cousine Pira, zum Geburtstag. So lange bleibt es bei ihrem Papa.“ „Da wird sich Pira sicher freuen! Onkel Hop passt gut darauf auf.“ stimmte Henry zu. „Wie unfair, wir bekommen unser erstes Pokemon mit sieben und Pira schon mit drei?! Dann soll sie Memmeon bekommen, so ein Pokemon will doch keiner von uns!“ Danny nahm Hopplo in den Arm, „Du bist meins, das steht fest! Ich weiß auch schon wie du heißen wirst, dein Name wird Ronny sein!“ Memmeon sah traurig zu Danny als er so erniedrigende Worte über es sagte. Das kleine Wasserpokemon merkte gar nicht das Henry sich von hinten näherte und es hochhob. „Mir egal was Danny meint, ich nehme dich, hm... Lia.“ bei den lieben Worten von Henry strahlte das Gesicht des kleinen Memmeon und es schmiegte sich an die Brust des Brillenträgers. „Gut dann bekommt Pira das kleine Chimpep. Gute Wahl Jungs.“ sagte Delion. „Wenn das alles geklärt ist, können wir ja jetzt aufbrechen. Chimpep, komm zurück in den Ball. Dort hinten kommt nämlich unser Flug-Taxi.“ Henry und Danny waren aufgeregt, endlich konnten sie wirklich Pokemonkämpfe ausführen und trainieren, sie mussten nicht mehr so tun als ob. Und dazu kam ja noch, dass sie gleich den Weg in die Akademie antraten. Eine lange Flugreise wartete auf sie. Eine Flugreise die sie in ein großes Abenteuer bringen würde. Kapitel 2: Amaya, Minka und Tom - Start of something New -------------------------------------------------------- Ein leichtes Murren entwich dem kleinen Mädchen und langsam richtete sie sich im Bett auf. Die Nussbraune strich ihrer kleinen Tochter sanft über die Wange. Stumm sah sie ihre junge Mutter an. Cho staunte und rutschte zu ihr rüber. „Kleines? Kann es sein, dass du Angst hast vor dem Anfang deiner Pokemon-Reise? Sag mir bitte die Wahrheit. Du weißt doch, du kannst immer zu mir kommen, Kleines.“ Amaya nickte. „Das weiß ich doch, Mama. Aber wie du weißt, ist es eben ein großer Schritt für mich, meine Heimat zu verlassen.“ Diese Situation kannte die junge Frau genau. Sanft drückte sie ihre Tochter an sich und murmelte zu ihr. „Ich glaube du solltest dich fertig machen, Kleines. Tom und Minka werden bald da sein.“ Die Zehnjährige nickte und schmunzelte. „Schau doch nochmal nach Siri und Minto. Vielleicht kannst du sie füttern.“ Cho strubbelige ihre Tochter durch die Haare und stand auf. Sie stieg die Treppe ins Erdgeschoss hinunter, danach eine weitere Treppe zum Labor. Dort angekommen, sah sie bei ihren beiden Evoli-Entwicklungen vorbei. Dabei entdeckte sie, dass dort drei Eier bei dem Pärchen lagen. Diese sammelte sie auf und setzte sie in Inkubatoren. Die junge Professorin wischte sich den Schweiß ab und schmunzelte. //...Jetzt ist es schon Jahre her und nun kann ich mich glücklich schätzen 3 Eier zu haben...//, dachte sie und lächelte wieder. 1 Stunde später standen zwei junge Menschen vor dem Labor. Eine davon hatte blonde Haare und blaue Augen und der zweite rote Haare und gelbe Augen. Ungeduldig warteten sie und grummelten vor sich hin. „Mann wo bleibt Amaya denn so lange”, motzte der Rothaarige und sah sich nach der Braunhaarigen um. Nach einer halben Stunde öffnete sich die Tür. „Ich bin schon da Tom! Mach nicht so einen Wind“, meinte das Mädchen, welche ihren Freund durch ein offenes Fenster hören konnte. Sie kam mit schnellen Schritten durch die Tür und umarmte ihre Freundin Minka. „Klasse das wir zusammen die Reise starten“, freute sich Minka und strich ihrer besten Freundin über die Haare. Zu guter Letzt kam die junge Professorin raus und begrüßte die drei jungen Trainer. „Guten Tag ihr Drei. Ich bin Professor Platan und begrüße euch zu der Ausgabe der Starter. Doch bevor ich euch diese aber herausgebe, darf sich jeder von euch eines meiner Pokemon-Eier aussuchen.“ Die drei Kinder sahen sich erfeut an, damit hatte nun keiner von ihnen gerechnet. Doch bevor das Jubeln ausartete, stoppte Professorin Cho Platan die drei mit den Worten: „Außerdem werdet ihr in meinem einwöchigen Kurs lernen wie man sich um ein Pokemon-Ei kümmert und es pflegen muss, damit daraus auch ein glückliches Pokemon schlüpft. Ich bin gespannt wie ihr euch anstellen werdet, erst dann dürft ihr eure eigentliche Reise mit Pokemon-Ei und eurem ersten Pokemonpartner starten.“ Nachdem die Kinder diese weitere Nachricht verdaut hatten, erklang ein kleines Räuspern von Minka. „Ja bitte Minka? Was möchtest du uns mitteilen?” Das blonde Mädchen sah die Professorin fordernd an. „Wieso ein Ei pflegen? Später können wir das immer noch erlernen.“ Seufzend schüttelte die junge Professorin den Kopf. „So stimmt das nicht Minka. Wie wollt ihr denn später ein Ei richtig pflegen, wenn ihr es jetzt nicht lernt.” Amaya wusste es ja, immerhin war sie die Tochter der Professorin und hatte schon oft bei der Arbeit ihrer Mutter geholfen, aber ihre Freunde nicht. „Ich finde die Idee klasse!“, versuchte sie ihrer Mutter entgegen zu kommen. Cho lächelte und meinte dann: „Gut, dann sucht ihr euch nun ein Pokemon-Ei aus, um das ihr euch kümmern wollt.“ Auf einem separaten Tisch standen die drei Inkubatoren mit den Eiern: Das erste Ei hatte eine braune Farbe, das zweite war eher silbernd und dass dritte Ei komplett weiß. Die Kinder kamen näher und schauten sich alle an. „Okay, dann nehme ich mir das Silberne“, meinte Amaya und hob selbiges zu sich. Tom schnappte sich das Braune und für Minka blieb nur noch das Weiße über. „Sehr gut, meine Lieben, dann fangen wir mit er ersten Lektion an.“, sprach Cho. Tag 1 Eierpflege Murmelnd sahen sich die drei Kinder an. In den anderen Regionen wären sie schon längst unterwegs gewesen, aber hier in Alternas schien es anders zu sein. Tom zuckte mit den Schultern und deutete mit einem Kopf nicken zu Amaya's Mutter. „Bringen wir es hinter uns Leute“ maulte der Rothaarige herum. Die Professorin hüstelte und sah die Kinder an. „Ihr solltet eure Eier immer bei euch tragen. So merkt das Pokemon im Inneren, dass ihr unterwegs seid.“, meinte Cho und sah nun etwas strenger aus. Die Kinder nickten und behielten ihre Brustkästen in den Händen. „Das Nächste was ihr wissen solltet ist, dass ihr euch wie bei einem Baby um sie kümmern müsst.“ Unsicher meldete sich Minka mit Handzeichen. „Miss Platan? Und wie genau kümmern?“ Sanft lächelte die angesprochene Frau. „Es gibt ein besonderes Pflegeöl für Pokemon-Eier. Dieses macht ihr dünn auf die Eierschale und reibt sanft drüber. Auch mit warmen Wasser ist das möglich.“ Amaya stellte den Inkubator auf einen Tisch neben sich, um sich nochmal aus Sicherheit alles aufzuschreiben. Aus den Augenwinkeln beobachte Tom sie und betitelte die Braunhaarige sogleich als „Streber“. Darauf streckte sie ihm die Zunge heraus. „Hört bitte genau zu was ich sage, es ist wichtig. In der Woche des Kurses werdet ihr noch hierbleiben. Nach dieser Woche seid ihr mit eurem Pokemon dann auf euch allein gestellt.“ Ein fröhliches „Ja“ war zu hören. „Gut dann war es das für heute. Nehmt eure Brutkästen mit nach Hause und kümmert euch um sie.“ Einstimmig nickten die drei Kinder und gingen mit ihren Brustkästen aus dem Labor. Vor dem Labor, setzte Amaya ihren Inkubator auf den Boden ab und umarmte ihre beste Freundin freundschaftlich. „Dann bis morgen Amaya”, sagte sie und verabschiedete sich von ihr. Tom und Minka gingen jeder ihrer Wege nach Hause. Die Braunhaarige kicherte. „Du warst klasse Mama. Ich dachte schon, dass du uns zu flutest mit Hinweisen.“ Die Nussbraune strubbelte ihre Tochter. „Nein, ich bin nicht so schlimm“, sagte sie und ging mit ihrer Tochter ins Haus. „Oh je das Ei...“, fiel Amaya auf, „... warte Mama ich hole es.“ Sie hastete schnell zurück um den Inkubator zu holen. Bevor sie abermals ihrer Mutter nach drinnen folgte. Tag 2 bis 5 von Eiern und Startern So vergingen die Tage in dem Vorbereitungsprogramm, der drei angehenden Trainer Minka, Tom und Amaya. Die folgenden Themen hatten die Drei bereits absolviert: Tag 1 Ei Pflege Tag 2 Bewegungen im Ei orten Tag 3 mit dem Ei etwas spielen Tag 4 mit dem Ei kuscheln Das Trio hatte sich ziemlich ins Zeug gelegt, um ihre Eier zum Schlüpfen zu bringen. Die Eier leuchteten seit gestern nun immer heller. Cho kam zu ihnen in den Garten und hatte es sofort bemerkt „Kinder kommt zu mir...“, rief die Nussbraune und zeigte auf die leuchtenden Eier auf den Kissen. Diese glühten immer mehr. „Genau zum richtigen Zeitpunkt fangen die Drei an zu schlüpfen. Heute ist schließlich der letzte Tag des Kurses.“, meinte die Professorin freundlich und hörte wie bei dem Ei von Minka sich als erstes etwas rührte. Es knackte immer mehr und daraus schlüpfte kein Evoli wie erwartet, sondern ein kleiner grüner Vogel, welcher einem Kolibri ähnelte. „Wow... es ist zwar kein Evoli, dennoch finde ich es niedlich.“, meinte Minka und nahm das Vögelchen hoch. Sie betrachtete den kleinen Vogel, „Ich nenne dich Kusa“ meinte sie und das Vögelchen zwitscherte fröhlich. Cho wunderte sich darüber auch sehr, dennoch lächelte sie. „Aus deinem Ei ist ein Foliatsugi geschlüpft. Ein Pflanze/Flug Pokemon“, erzählte die junge Dame. Sie Blickte von Minka und ihrem Foliatsugi zu Tom und Amaya. Das nächste welches sich rührte war das vom Rotschopf. Auch hier knackte es ordentlich, bis das kleine Wesen sich materialisierte. Es sah einer Katze ähnlich nur mit leichten Blitzen, welches um es tanzen. Nun wunderte sich Tom zwar auch, denn wie alle anderen dachte er auch, dass sich ein Evoli in seinem Pokeball befand, aber er ließ dem Wesen vor sich etwas Platz. „Wahnsinn... das scheint ein Elektro-Pokemon zu sein, oder Miss?“, wollte er sogleich wissen. Cho nickte beipflichtend. „Gut erkannt Tom, dass hier ist ein Volkid. Ein Elektro-Pokemon.“ Er nahm den kleinen Kater hoch. „Dich nenne ich Raiko.“, sprach er und das Wesen in seinem Armen schnurrte wohlig. Als letztes blieb Amaya über und deren Ei ließ auch nicht auf sich warten. Es knackte zwar am wenigsten, aber es kam genau das Pokemon heraus was alle erwartet hatten. Ein kleines männliches Evoli, welches sofort auf Amaya zukam. „Oh.. hallo Silver... schön das du da bist“, sagte sie und nahm den kleinen Kerl hoch. Cho freute sich und sah die drei Freunde an. „Gut da alle Starter geschlüpft sind, könnt ihr euch nun auf den Weg machen. Ich hoffe eure Rucksäcke sind bereits gepackt, mit allem was ihr auf eurer Reise brauchen werdet. Holt sie und dann startet ihr euer Abenteuer.“, meinte die junge Frau und strich sich bedächtig über den Bauch. Amaya sah das und kam zu ihrer Mutter. „Vielen Dank für alles. Schade das Papa nicht da ist.“ Die Nussbraune strich ihrer Tochter über den Kopf. „Ich weiß, dass dir Papa fehlt, aber er hat viel zu tun.“ Das kleine Mädchen löste sich von ihrer Mutter und schwor sich eine Sache. Sie würde gerne die beste Trainerin von der ganzen Region werden und dann gegen ihren Vater antreten, den aktuellen Champion von Alternas. Cho überreichte ihrer Tochter die gepackte Tasche und schmunzelte leicht. //... Entdecke die Welt von Alternas, Amaya und mach mich stolz...// Kapitel 3: Mili und Dakota – Ich bin immer für dich da ------------------------------------------------------ Dakota war schon dabei seinen Rucksack zu packen. Erneut. Mili saß mit wackelnden Beinen auf seinem großen Schreibtischstuhl. Sehnsüchtig und mit gläsernen Augen sah sie ihm dabei zu. Ihr Blick wurde immer trauriger, mit jedem Teil was ihr großer Bruder in seinen Reiserucksack steckte. Tränen rannten ihr über die Wangen. Schließlich schniefte sie, dann wurde aus dem Schniefen ein Schluchzen. Aus den Tränen wurde ein ganzer Wasserfall. Das zweite Mal, so lange sie denken konnte, war sie so bitterlich am Weinen. „Hör auf.“, befahl Dakota seiner kleinen Schwester, „So kann ich nicht meinen Rucksack packen... ich möchte nicht das du weinst.“ „Du verlässt mich!“, schniefte die kleine Lilahaarige. Der 13-Jährige legte seinen Rucksack zur Seite. So sehr Mili auch liebte, sein Weg führte ihn auf die nächste Reise. Dieses Mal alleine. Dakota drehte sich zu ihr um und sah sie an. „Mili, ich verlasse dich nicht, ich werde immer in deiner Nähe bleiben. Außerdem hast du doch auch dein kleines Dedenne was ich dir gefangen habe. Es wird auf dich aufpassen.“, versuchte er ihr die Situation zu erklären. „Du lässt mich alleine!“ Mili's Worte klangen herzzerreißend. Sie schluchzte und rieb sich ihre Tränen mit den Händen aus den Augen. „Du lässt mich einfach alleine...“ Dakota stand auf und nahm seine Schwester in den Arm. „Niemals, ich bin zwar nicht in deiner Nähe, aber wenn du mich brauchst, werde ich egal wo ich bin zu dir kommen, versprochen.“ Mili kuschelte sich an ihren großen Bruder. „Ich will das aber noch nicht...“ Dakota nahm Mili vom Stuhl auf den Arm und ging zu seinem Bücherregal. Dort zog er ein großes Buch heraus. Mit dem Buch unter dem einen Arm und Mili auf dem anderen Arm, ging er zu dem riesigen Sitzkissen, was wie ein Relaxo aussah und ließ sich mit samt Mili rückwärts in dieses plumpsen. Mili konnte noch ihr Bein retten, bevor sich Dakota noch auf dieses fallen ließ. Kuschelnd lagen die beiden Geschwister im Relaxokissen. „Was hast du da für ein Buch?“, wollte Mili wissen, die inzwischen durch die Neugier nicht mehr bitterlich weinte. „Das will ich dir gerne zeigen.“, fing Dakota an und winkelte seine Beine an, um die Oberschenkel als Buchstütze nutzen zu können. Er legte das Buch, welches sich schon beim Aufschlagen der ersten Seite als Fotoalbum entpuppte, auf seine Beine. Nachdem er die erste Seite aufgeschlagen hatte, sah Mili sich als Baby. „Da bin ich, da war ich noch ganz klein.“, freute sie sich, „Erzählst du mir nochmal wie das alles war?“ Dakota lächelte. Auch wenn sie keine Zeit mehr hatten, so nahm er sie sich einfach. Seine Schwester fröhlich zu sehen war für ihn das Wichtigste. „Mili, du weißt ja, dass deine Mama und dein Papa, dich zu uns gegeben haben. Es wäre dir bei ihnen nicht gut gegangen, sie haben keine Zeit für dich, kein Geld und auch keine Geduld. Also bist du bei uns gelandet. Wenige Tage nach deiner Geburt. Mami hat dich im Krankenhaus gepflegt und als ich Mami besuchen kam, hatte sie dich gerade gewickelt und wollte dich deiner echten Mama in die Arme legen. Da habe ich dich gesehen und war sofort verzaubert von dir. Ich hab die ganze Zeit mich mit dir beschäftigt. Deine Mama sagte dann zu meiner, dass sie dich liebt, sich aber durch die Arbeit nicht um dich kümmern könnte. Sie weinte dabei und strich dir über den Kopf. Als unsere Mami sie nach ihrer Arbeit fragte, konnte sie nicht antworten. Sie sagte nur, es ist nicht der Ort ein Kind aufzuziehen und das sie sich das nicht leisten kann. Ich hab dann gesagt, dass du mit zu uns kannst. Ich habe sogar gesagt, dass ich mein Zimmer mit dir teile.“, erzählte Dakota. Mili strahlte immer mehr um ihren Mund, auch wenn ihre Augen sich wieder glasig färbten. „Deine Mama fand die Idee toll, und unsere Mami auch. Sie versprach dir ein wunderschönes Leben zu bereiten. Und ich versprach dich nie im Stich zu lassen. Als dein großer Bruder, muss ich ja auf dich aufpassen.“ „Und was ist mit jetzt?“, unterbrach ihn Mili. Dakota starrte auf die Wand gegenüber von ihnen, genauer gesagt auf das große Poster mit der Weltkarte vor ihm. „Jetzt... jetzt werde ich dich zur Pokemontrainerakademie bringen. Ich bin aber zu alt dafür, also werde ich nicht dort bleiben können, also werde ich mich auf die Reise begeben. Ich weiß nur noch nicht wohin... Immerhin haben wir Juno schon bereist, also vielleicht Kalos?“, meinte Dakota und sah zu Mili. „Warum kann ich nicht mit?“, wollte die Sechsjährige wissen. „Weißt du noch als wir an der Akademie vorbeigekommen sind? Du warst so interessiert, dass du unbedingt dort teilnehmen wolltest. Mami und Papi haben alles dafür getan, dass dir dieser Wunsch erfüllt wird.“ Mili kuschelte sich näher an Dakota. „Aber du bist ja dann nicht bei mir, ich bin ganz alleine dort.“ „Das stimmt schon Mili, aber du findest doch dort Freunde in deinem Alter. Und ich werde auch neue Freunde finden. Jeder von uns wird seine eigenen Abenteuer erleben.“ Die aufbauenden Worte ihres Bruders machten für Mili die Situation nicht besser. „Weißt du was. Ich verspreche dir, wenn du deinen Abschluss gemacht hast, gehen wir wieder zusammen auf die Reise. Die Region bestimmst du dann. Na was sagst du?“ Mili sah ihn an. „Und wenn du dann schon ne Freundin hast? Bin ich dir nicht mehr wichtig.“ „Du bist mir das Wichtigste auf der Welt. Und in vier Jahren bin ich 17 dann habe ich bestimmt schon viel erlebt und kann dir noch mehr beibringen. Wir werden die ganze Welt bereisen. Und wenn ich ne Freundin habe, nehmen wir sie einfach mit. Vielleicht bin ich ja sogar der Pokemonchamp von einer Region!“, träumte Dakota. „Mili! Dakota!“, erklang eine Stimme aus dem Flur, „Mili? Dakota? Was macht ihr denn hier? Ihr sollt nicht schlafen, wir müssen los unser Zug fährt in einer halben Stunde ab. Hast du deinen Rucksack fertig gepackt, Dakota?“ „Mami!“, rief Mili und kletterte aus dem Sitzkissen, als sie ihre Adoptivmutter durch die Tür kommen sah. „Ja, ich glaube ich habe alles... Mili hat es mir nicht leicht gemacht zu packen. Aber ich glaube es fehlt nichts mehr.“ Dakota stand auf und legte das Fotoalbum auf sein Bett. Der Junge schnappte sich seinen Rucksack und die zwei Pokebälle die auf dem Tisch lagen. „Gut, ich möchte ja das wir einen guten Eindruck hinterlassen.“, sagte ihre Mutter sanft. „Kommt Papi auch mit?“, wollte Mili wissen. „Ja, dein Papi hat sich heute einen freien Tag genommen, heute bleibt die Arena zu.“, nickte ihr die lilahaarige Frau zu, „So und nun beeilen wir uns.“ Mili sprang vor Freude in die Luft. Nach einigen Minuten hatte sich die vierköpfige Familie im Flur vor der Haustür versammelt, um gemeinsam das Haus zu verlassen. „Ich finde das stark, dass du dir heute freigenommen hast, Papi.“, freute sich Dakota. „Wenn meine beiden Lieblinge mich erneut verlassen müssen, kann ich doch nicht einfach Arenakämpfe austragen. Ihr seid mir am wichtigsten, und eure wunderschöne Mutter natürlich. Nicht wahr Gina.“, schmeichelte er seiner Familie. „Du bist immer noch ein Schelm wie damals.“, sagte Gina und gab ihrem Mann einen Kuss. Sie nahm Mili an die linke Hand und öffnete mit der rechten Hand die Haustür. Gemeinsam mit dem kleinen Mädchen ging sie aus der Tür hinaus auf die Straße. Dakota schulterte seinen Rucksack und ging ihnen nach. Matt stellte die beiden großen Koffer auf die Türschwelle und zog die Tür dann hinter sich zu. „Auf zum Bahnhof. Wir sind gut in der Zeit.“, bestätigte Matt den Blick auf seine Uhr. Die kleine Familie ging zügig die Straße entlang. Der Bahnhof war nicht weit entfernt. Sie mussten nur einmal um den großen Stadtgarten laufen, an der Arena vorbei und beim Pokemoncenter links abbiegen. Dort lag am Stadtrand der Bahnhof. Der Zug den sie erwischen wollten, war bereits eingetroffen und so konnten sie sogleich einsteigen. Mili rannte den engen Gang zwischen den Sitzplätzen entlang, bis sie einen Platz für vier Personen gefunden hatte. „Hier! Hier bei mir ist frei!“, winkte sie ihre Familie zu sich. Gina drehte sich zu ihrem Sohn. „Du wirst sicher vermissen, so eine kleine Platzanweiserin bei dir zu haben, wenn du weiter auf die Reise gehst.“, fragte sie den Lilahaarigen. „Ja, ich werde sie wahnsinnig vermissen. Mili war immer bei mir, ich musste immer auf sie Acht geben, jetzt wird das anders. In der Akademie wird sie auf sich selbst aufpassen müssen, aber ich bin mir sicher das sie das schaffen wird. Sie hat in den letzten Jahren so viel Selbstbewusstsein dazugewonnen, dass ihr das sicher nicht schwer fallen wird.“, meinte der 13-Jährige. Während Matt noch die Koffer in eine Ecke hinter den Sitzplätzen zu den anderen Koffern stellte, setzten sich Dakota und seine Mutter zu Mili. „Du hast die Plätze sehr gut ausgesucht, Mili. So können wir unsere Koffer gut sehen.“, lobte der Vater seine kleine Prinzessin, als er sich zu ihnen setzte. „Ich will bei Papi sitzen!“, sagte Mili und kuschelte sich zu ihrem Adoptivvater. Die Bahnfahrt ging etwas über eine Stunde, aber Mili war so aufgeregt, dass sie vor Erschöpfung, an ihren Vater gelehnt, eingeschlafen war. „Das Mili den Platz an der Akademie bekommen hat, verdanken wir deiner Freundin Gina, ich weiß gar nicht wie wir ihr das Danken können...“, sagte Matt. Gina lächelte und sah aus dem Fenster. „Wie ich sie kenne, würde sie ohnehin nichts annehmen. Sie ist froh das sie mich unterstützen konnte. Ich hoffe Mili wird die Freundin ihrer Tochter. Sajoco hat mir geschrieben, dass ihre jüngste Tochter Marla auch dort lernen wird. Im Gegensatz zu Mili, wird Marla wirklich weit weg von zu Hause sein. Sajoco ist nach Orania City gezogen, zu ihrem jetzigen Ehemann Sven.“ „Sven... Sven?! Das ist doch der Arenaleiter aus Orania City! So so, ihr Mädels habt euch also die richtigen Männer geschnappt.“, grinste Matt. Seine Frau sah ihn schmunzelnd an. „Aber nein, ich habe mir den Richtigen geschnappt. Sven hat die Arena erst von seinem Vater übernommen. Du warst ja schon Arenaleiter als wir uns kennengelernt haben.“ „Und wie habt ihr euch genau kennengelernt?“, wollte Dakota von seinen Eltern wissen. Er hatte das Gespräch der Erwachsenen belauscht, während er aus dem Fenster gesehen hatte. „Deine Mami war mit ihrer Freundin Sajoco und deren jetzigen Mann Sven unterwegs durch Juno. Sajoco hat an Wettbewerben von Koordinatoren teilgenommen und deine Mami hat gegen die Arenaleiter gekämpft. Sie wollte der Champ von Juno werden. Als sie mich herausfordern wollte, hatte ich Probleme mit meinem Knogga. Es hatte sich erst entwickelt und ich war total stolz auf mein entwickeltes Pokemon. Doch mein Tragosso hatte die Angewohnheit, sich immer etwas unter seinen Schädelknochen zu stecken....“, erzählte Matt, ehe ihn Dakota unterbrach. „Heißt dein Knogga deswegen Trasure?“, wollte sein Sohn von ihm wissen. „...Ja, genau das ist der Grund. Als es sich also entwickelte verklemmte sich ein Stein so in seinem Schädelknochen, dass er ihm Kopfschmerzen bescherte...“, fuhr Matt fort. „Meine Freundin Sajoco kann wirklich gut mit Pokemon. Sie hat auch ein Tragosso, ja und dein Papi wollte mit mir nicht kämpfen, weil es Trasure nicht gut ging. Sajoco ließ nicht locker, sie wollte einfach nur helfen. Also versuchte sie alles was sie auf ihren Reisen gelernt hatte und mit einer einfachen Entspannungsmassage hat sie Trasure dann helfen können.“, erzählte Gina die Geschichte weiter. „Sie hat ja auch Öl verwendet. Da floss auch unter seinen Schädelknochen und der Stein flutschte nur so raus. Als Dank habe ich Sajoco, dann eingeladen zum Essen. Doch Sajoco wollte nicht ohne deine Mami und Sven annehmen. Also lud ich alle drei zu mir für ein ganzes Wochenende ein. Deine Mami und ich trugen unseren Arenakampf aus, bis spät in die Nacht...“, in die Details wollte der Arenaleiter sich nicht vertiefen. „Ich bin dann mit Sajoco und Sven weiter gereist. Aber als ich dann in der Juno-Pokeliga angetreten bin, habe ich deinen Papi mich anfeuern sehen. Er kam sogar in die Kabine um mir Glück zu wünschen.“, seufzte Gina zufrieden. „Aber du hast nicht gewonnen.“, meinte Dakota. „Die Liga nicht, aber deinen Papi und das war es mir allemal wert.“, sagte Gina. Der Zug hielt in Grandview, einem kleinen Ort der im Grunde nur aus der Pokemontrainerakademie und dem Bahnhof bestand. Die Akademie war so gebaut, dass das Grundstück einige Kilometer weit reichte. Nahezu alle Lebensräume der Pokemon waren auf dem Gelände zu finden. Es gab viele Pokemon auf dem Gelände, viele Ställe und Koppeln. Ein Paradies für jeden angehenden Trainer und Pokemonliebhaber. Kapitel 4: Flora - Die Angst vor dem Unbekannten ------------------------------------------------ Weit, weit weg von der Juno Region und nahe der Alternas Region, lag Alola, welche eine hohe Anzahl von verschiedenen und außergewöhnlichen Pokemon aufwartete. Auf der Insel Mele-Mele regte sich etwas in einem kleinen Häuschen, in Strandnähe. Eine junge Dame, welche sich in der Küche an das Frühstück machte, wischte sich leicht über die Stirn. „Ohmann das wird was,...“, meinte sie und schaute hoch in Richtung des Zimmers ihrer Tochter, „... aber ich hoffe meine kleine Alola-Blüte ist bald wach. Heute ist schließlich ihr großer Tag.“ Tali nahm seine Frau kurz in den Arm. „Mach dir keine Sorgen Elisa. Unser kleiner Schatz wird sich schon in Juno zurechtfinden. Sie hat deine Schönheit und meinen Siegeswillen. Ich glaube ich schau mal nach ihr, sie müsste eigentlich schon wach sein.“ Er gab ihr einen zärtlichen Kuss, auf die Wange und stieg leise die Holztreppen rauf. Die hölzernen Stufen knarrten leicht unter den Schritten des Dunkelhäutigen. Flora sah schon leicht klimpernd zur aufgehenden Tür, durch die ihr Vater kam. Verschmitzt lächelte er seine kleine Prinzessin an. „Na Kleines? Bist du bereit auf die Akademie zu gehen?“, wollte der junge Mann wissen und strich ihr über die Haare. Unsicher richtete sich Flora auf und sah ihren Vater an. „Hm... Ja..., dass bin ich Papa... aber ich habe auch Angst... verstehst du?“, meinte sie und streckte ihre kleine Händchen nach Snowfuks aus, welcher einige Tage zuvor aus dem Ei geschlüpft war. Tali kratzte sich wie gewohnt am Hinterkopf, wenn er mal nicht weiter wusste. „Jeder von uns hat Angst. Selbst ich und deine Mutter bleiben davon nicht verschont, Kleines.“ Er zog sie leicht zu sich und knuddelte sie etwas an sich. „Sicher? Hattet ihr damals auch Angst auf eurer Reise?“, fragte sie ihren Papa. Tali legte seine Hand an ihr Kinn und hob dieses sanft an. „Wenn du wüsstest. Die Freundin von deiner Mutter, deine Mutter, ich und Rowen waren gemeinsam auf Reisen. Und was wir nicht alles für Dummheiten getan haben... Es gab manche Momente in denen wir uns vor Angst verstecken mussten.“ Flora drückte sich leicht an ihren Vater und sah ihn sacht an. „Also hat jeder Angst vor neuen Sachen?“ Tali küsste seine Tochter zährtlich auf die Stirn. „Natürlich, was meinst du wie deine Mutter damals Angst hatte, deine Oma zu überzeugen, dass sie erst auf Reisen geht wenn Fussel sich zu Terribark entwickelt hat. Das hat zwar lange gedauert, bis sie mich informiert hatte, dass sie nun endlich los konnte.“, meinte er und strich ihr über die schwarzen Haare. „Du siehst selbst wir Erwachsenen haben Angst. Und Angst ist nicht immer etwas Schlechtes. Dieses Gefühl warnt uns wenn es gefährlich ist, aber auch Angst kann wie ein Energieschub sein… Also mache dich nicht verrückt.“ Flora's Mutter sah auf die Uhr und rollte mit ihren Augen, schließlich rief sie die Treppe hinauf: „Hey ihr beiden kommt ihr jetzt Mal? Das Essen wird kalt.“ Synchron antworten beide: „SIND SCHON UNTERWEGS!“ Tali stand auf nahm seine Tochter auf den Arm, dann trug er sie ein letztes Mal runter. Ungeduldig wartete die Schwarzhaarige auf ihre Familie, ehe sie dennoch die Beiden etwas hetzen musste. Schließlich hatten ihr Mann und ihre Tochter ziemlich viel Zeit vergeudet. Elisa hatte zum Glück einen Tag zuvor, Flora´s Koffer gepackt. Snowfuks wurde kurzerhand schlafend in die Tasche des Mädchens gelegt. Ihre Eltern nahmen jeweils eine Hand des Mädchens und Tali noch ihren Koffer, welchen sie für die Akademie brauchen würde. Nur die Frage war mit was sie nun nach Juno kommen würden. Schließlich waren weder Tali noch Elisa jemals in Juno gewesen. //...Na klasse...gerade das hat Cho nie gesagt. Schließlich kommt sie ja auch nicht aus Juno…//, dachte er und kratzte sich am Hinterkopf. „Schatz was stand genau in dem Brief von Cho? Vielleicht haben wir was überlesen?“, wollte Tali von seiner Frau wissen. Die Schwarzhaarige durchsuchte ihre Handtasche nach dem Brief, den sie sicherheitshalber eingesteckt hatte. „»Liebe Elisa, lieber Tali, hallo kleine Flora, ich habe mit meiner Cousine Sajoco gesprochen, den Platz für Flora in der Pokemontrainerakademie 'Wir sind eins', kann Flora zum neuen Schuljahr antreten! Die Schule liegt in Juno, sie ist sehr schön und hat viel zu Bieten. Leider ist Amaya zu alt für die Akademie, sie wird auf Reisen gehen, aber in ein paar Jahren werden wir unseren zweiten Engel dort hinschicken, dass steht für uns schon fest. Grüßt mir Sajoco und Sven, wenn ihr sie dort trefft, ihre Tochter Marla wird auch eingeschult. Also dann, fühlt euch gedrückt und kommt doch auf dem Rückweg in Alternas vorbei und besucht uns. Liebe Grüße Cho.« Mehr steht hier leider nicht, wie sollen wir denn nun reisen? Mit dem Taubossexpress?“ Elisa hatte den Brief laut vorgelesen und sah sich fragend um. Da entdeckte die junge Frau auf einmal ein großes Schiff, welches am Hafen angelegt hatte. Bei dem Schiff angekommen sahen sie einen Matrosen. „Hallo, wo legt dieses Schiff denn überall an?“, wollte Tali wissen. Der Matrose richtete seine kleine Kappe und sah auf die mit einem Koffer bepackte Familie. „Wir gehen in Kanto an Land.“, erklärte der Matrose, „Wo wollt ihr denn hin?“ „Schade, wir wollen nach Juno. Unsere Tochter geht dort bald auf die Akademie.“, posaunte Elisa stolz heraus. „Juno? Fragt doch den alten Fred, der fährt mit seinem Personenschiff nach Juno, wenn mich nicht alles täuscht wollte er heute sogar los. Sein Schiff liegt dort drüben, am anderen Ende des Piers. … Ja er hat noch nicht abgelegt.“, riet der Matrose ihnen. „Oh wirklich?! Vielen Dank!“, bedankte sich Tali. Flora freute sich, doch war sie auch unsicher ob der besagte Mann sie auch mitnehmen würde. „Los kommt sonst legt das Schiff ohne uns ab“, meinte die junge Dame und nahm die Beine in die Hand. Hastig folgte Tali seiner Frau. Seine Tochter hatte er auf den Arm hoch genommen, ehe sie alle außer Puste am genannten Pier ankamen. Elisa traf als erstes beim Schiff des alten Fred ein. Sie sah den Schiffskapitän und fragte ihn sogleich ob er noch Platz für drei Passagiere hatte. „Mein Mann und meine Tochter kommen dort hinten mit dem Koffer. Wir würden gerne noch mit nach Juno fahren, unsere Tochter wird dort an der Akademie angenommen.“, erklärte Elisa. „Habt ihr denn ein Ticket?“, wollte der alte Fred wissen. „Nun, wir wussten nicht wirklich das wir mit dem Schiff fahren werden,... wo kauft man denn die Tickets, ich hole schnell welche!“, bot Elisa an. Der Mann schüttelte den Kopf. „Tut mir leid, so lange kann ich nicht mehr warten.“ „Dann gebe ich ihnen einfach so Geld, wie viel kostet denn die Fahrt für drei Personen?“, meinte Elisa und zog sehr hastig ihre Geldbörse aus der Handtasche. Dabei fiel ihr der Briefumschlag und drei Tickets aus der Tasche. Der alte Fred half Elisa beim Aufheben und sah die Tickets an. „Ach ihr seid das, ich hatte schon auf meine letzten drei angemeldeten Passagiere gewartet.“, lachte der alte Mann. Die junge Dame sah ihn verwundert an. Endlich hatte auch Tali mit Flora und dem Koffer, den Angeleplatz des Schiffes erreicht. „Wie sie haben auf uns gewartet?“, wollte Tali ungläubig wissen. Flora sah auch verwundert von ihrer Mutter zu dem fremden Mann. „Es wurden drei Tickets gekauft, für die Fahrt nach Juno.“, lachte der Mann, „Das wurde mir mitgeteilt. Ich sollte also hier warten bis meine drei Passagiere an Bord gehen. Also worauf wartet ihr, kommt mit an Bord.“ Der Mann reichte Elisa die Tickets und den Briefumschlag, der ihr heruntergefallen war und nahm Tali den Koffer ab. „Vielen Dank.“, bedankte sich Tali und ging mit Flora auf dem Arm auf das Schiff. Flora war nicht das einzige Kind, welches von den Alola-Inseln in eine neue Welt aufbrach. Das Schiff war von Kinderlachen erfüllt und überall tummelten sich die dazugehörigen Kinder und ihre Pokemon. Erschöpft setzte sich Tali auf der Holzbänke und setzte seine Tochter neben sich ab. Das schwarzhaarige Mädchen streichelte ihr, in der Tasche schlafende, Snowfuks. „Gerade noch so geschafft und das obwohl wir das nicht wirklich wussten“, schnaufte Tali und hielt sich seine stechende Seite. Auch Elisa ging es nicht anders. Flora dagegen nahm den weißen Fuchs aus der Tasche. „Und wir beiden schauen, dass wir uns dort gut einleben was, Yukiji?“, meinte sie und drückte das Baby an sich, welches fiepsend antwortete. Ihre Eltern waren stolz auf ihre Tochter. Anscheinend hatte Tali's Rede seine Wirkung nicht verfehlt. Aber nun gönnten sich alle eine kleine Pause. Flora kicherte und nahm ihren Starter hoch. „Wir werden sehr viel Spaß haben.“ Langsam wurde es dunkel und der Schiffssteward brachte die kleine Familie in die Kabine. „Wann werden wir denn da sein?“, wollte Flora wissen, als sie in der Kabine stand und sich zu dem Matrosen umdrehte. „Wenn du morgen ausgeschlafen hast, werden wir fast schon anlegen.“ Die Antwort hatte Flora anscheinend gereicht, denn sie strahlte über beide Ohren. Nun würde sie sicher schnell einschlafen können, immerhin dachte sich das ihre Mutter so. Doch die Nacht war durchwachsen, da sie durch das Schnarchen von Vater Tali fast nicht zu ertragen war. Flora konnte zudem vor Aufregung nicht wirklich schlafen. Stunden später ertönte die Sirene des Schiffes und der Kapitän stand am Mikrofon. „Meine lieben Damen und Herren, wir erreichen nun die Region Juno. Wir haben uns gefreut sie als Passagiere hier begrüßen zu dürfen“, sagte er. Die kleine Familie ging an die Reling und schauten begeistert zum Festland rüber. Durch einen kurzen Ruck, legte das Schiff im Hafen von Juno an. „Schon eine Ahnung wie wir jetzt weiterreisen sollen?“, wollte Tali von seiner Frau wissen. Elisa sah ihn fraglich an. „Keine Ahnung, aber wir werden das schon herausfinden.“ Während sie sich fragten wie sie zur Akademie kamen, kam bereits ein kleiner Junge auf den Steg gelaufen. „Hallo! Hallo! Hier!“, rufend wirbelte er mit seinen Händen über den Kopf. „Ob er uns meint?“, wollte Flora wissen. Elisa zuckte mit ihren Schultern. „Finden wir es heraus.“ Die drei gingen mit dem Koffer von Flora von Bord und auf den blonden Jungen zu. „Hallo, meintest du uns?“, fragte Tali ihn, als sie vor dem Jungen zum stehen kamen. Der kleine Blondschopf holte ein Klemmbrett heraus. „Ihr seid aus Alola... also müsst ihr die Familie von Flora sein, also bist du...“, fing er an den Zettel auf dem Klemmbrett zu studieren, dann sah er zu dem Mädchen, „... ja du musst Flora sein.“ Verwundert sah die Familie den kleinen Jungen an. Er war einen Kopf größer als ihre Tochter, aber er wusste genau wer sie war. „Gut du weißt wer wir sind, und mit wem haben wir es zu tun?“, wollte Elisa wissen. „Ich bin Kaito Junior, der Sohn vom Direktor der Akademie. Ich werde euch zur Aula führen, dort könnt ihr euch etwas von der Reise erholen. Es kommen heute noch einige mehr an... viel mehr als letztes Jahr... gut dann wollen wir mal, folgt mir.“, sagte der kleine Junge und ging voraus. Das Schiff legte hinter ihnen wieder ab. Sonderbar, aber so viele Passagiere waren hier gar nicht von Bord gegangen, wie auf dem Schiff waren. Das wunderte Tali sehr, also fragte er den kleinen Jungen in der Hoffnung er könnte ihm eine Antwort darauf geben. „Warum sind denn nur wir hier von Bord gegangen, dort waren doch so viele Trainer?“ Kaito drehte sich zu dem Mann um. „Also, dass ist ganz einfach. Dieser Steg ist nur für Gäste der Akademie. Alle anderen Trainer, fahren weiter bis nach Alvero, dort ist der große Hafen von Juno.“ „Achso? Ich wusste gar nicht das die Akademie einen eigenen kleinen Hafen hat.“, sagte Elisa erstaunt. „Wir haben auch einen eigenen Flug- und Landeplatz, einen kleinen Bahnhof und natürlich einen Parkplatz. Von überall kommen die Schüler, also müssen wir auch alle Haltestellen bereitstellen, sagt mein Papa immer.“, erklärte Kaito Junior weiter während er die Familie in die Aula führte. Dort angekommen öffnete er die großen Glastüren und hielt eine der Flügeltüren für die Familie auf. „Bitte sehr, tretet ein. Nehmt euch einen Flyer von der Akademie. Getränke und Snacks findet ihr am Buffet. Ich muss die nächsten Kinder und ihre Eltern abholen. Bis später.“ Mit diesen Worten verließ Kaito die kleine Familie, die nun gespannt darauf wartete was als nächstes passieren wird. Kapitel 5: Zoe – Der Apfel fällt sehr weit vom Stamm ---------------------------------------------------- Miley hatte es wirklich geschafft und sich den begehrtesten Arenaleiter der Juno-Region geschnappt. Dies war 20 Jahre her und seit genau 6 Jahren hatten sie auch endlich eine gemeinsame Tochter. Zoe, hieß ihr kleiner Liebling. Sie und ihr Mann Coel liebten diesen kleinen Engel. Doch einiges an ihrer Tochter ließ sie nachdenklich stimmen. „Mein Schatz...“, erklang die sanfte Stimme von Miley, als sie ihre Tochter weckte, „Wach auf Zoe, du wirst doch heute an deinem großen Tag nicht verschlafen wollen.“ Zoe spürte wie die warme Hand ihrer Mutter über ihre Wange strich. Langsam öffnete sie ihre Augen und sah ihre Mutter verschlafen an. „Gu~ten Mo~r~gähn~“, gähnte Zoe und rieb sich den Schlafsand aus ihren Augen. „Ich habe dir dein neues Kleid schon herausgelegt. Komm wir ziehen es gleich an. Ich kann dir noch ein letztes Mal dabei helfen. Dann wirst du das immer alleine machen.“, seufzte Miley, „Ich hab schon so ein großes Mädchen.“ „Gut.“, sagte Zoe und setzte sich auf. Der Blick des kleinen Mädchen, was ihrer Mutter wie aus dem Gesicht geschnitten war, sah das Kleid auf ihrem Stuhl liegen. Es war ein blass grünes mit hellem graublau abgesetztes Matrosenkleid. Eigentlich hatte sie sich so ein Kleid immer gewünscht. Doch der Anlass für das sie dieses Kleid bekam, gefiel ihr bei weitem nicht. Zoe rutschte aus der Bettdecke und setzte sich an die Bettkante. Ihre Beine baumelten und konnten den Boden nicht berühren. „Ich geh noch schnell ins Bad.“, sagte die Sechsjährige und rutschte die Bettkante hinunter bis ihre Füße Bodenkontakt hatten. Mit schnellen Schritten rannte sie ins Badezimmer. Dort ließ sie sich extrem viel Zeit. Nach unglaublichen 20 Minuten klopfte Miley an die Tür des Badezimmers. „Zoe, geht es dir gut? Du bist schon so lange im Bad... duscht du etwa? Du hast doch gestern Abend gebadet.... Zoe?!“ Das Mädchen öffnete die Tür. „Ich war noch verträumt...“, entschuldigte sie sich. Im Grunde hatte sie nicht geträumt, Zoe hatte nur Zeit schinden wollen und deshalb alles extrem langsam gemacht. „Du Träumerlein. Freust du dich denn gar nicht deine Cousine wiederzusehen? Ihr seid in der gleichen Klasse. Endlich wurde Ronja auch angenommen. Ich freue mich für euch beide.“, sagte Miley und sah ihre Tochter lächelnd an. Zoe nickte. „Ja, darauf freue ich mich am meisten...“, meinte sie und zwang sich zu lächeln. „Na dann komm, ziehen wir dir dein neues Kleid an.“ Erneut nickte Zoe zustimmend und folgte ihrer Mutter in das Kinderzimmer. Wenn man den Blick so schweifen ließ, gab es in ihrem Kinderzimmer eine Ecke mit Pokemon-Dingen und der Rest des Zimmers war anderweitig eingerichtet. Kinderbücher über Pflanzen und Blumen, über Musik und Kunst; verschiedene Brettspiele, Kartenspiele; eine Kiste mit Blättern und Stiften, sowie einige Puppen und ein ganzes Puppenhaus. Alles liebevoll angeordnet und ordentlich aufgeräumt. Nur die Ecke mit den Pokemon-Dingen lag verstaubt und unbeachtet auf einem Haufen. Es lag auf der Hand, doch ihre Eltern wollten es einfach nicht wahrhaben: Zoe mochte keine Pokemon! Miley hatte den Koffer von Zoe bereits gepackt und ins Auto gepackt. „Papa kommt nachher noch sich von dir verabschieden. Er muss heute noch einen wichtigen Pokemonkampf austragen. Die Arenasaison ist dieses Jahr wirklich sehr hart.“, erklärte die Frau ihrer Tochter. Sie half ihr in das Kleid und knöpfte dieses hinten zu. „Pokemon sind ja auch so wichtig...“, murmelte Zoe leise. „Was hast du gesagt, Zoe? Ich konnte dich nicht verstehen.“, bat Miley um eine Wiederholung. „Ich.... ich sagte Pokemonkämpfe sind den Trainern ja wichtig...“, log Zoe mit einem Lächeln, welches unschuldiger nicht sein konnte. „Ach mein Liebes, recht hast du... Für die Trainer sind diese Kämpfe besonders wichtig. So und bald wirst du das auch erfahren. Möchtest du denn dein Hivamaki aus dem Ball lassen? Es hat bestimmt genauso viel Hunger wie du.“ Um das Füttern konnte sie sich nicht drücken. Auch wenn Zoe keine Pokemon mochte, so war es ein Lebewesen und hatte seine Bedürfnisse. „Ja, ich glaube der Pokeball liegt irgendwo... ich... weiß... ja... er liegt auf dem Schrank im Flur.“, sagte Zoe und schlüpfte in ihre Socken. „Zoe, du musst den Pokeball doch immer bei dir tragen. Wie soll dich Hivamaki denn beschützen, wenn du mal Angst hast?“ Zoe sah zu ihrer Mutter. „Wenn ich Angst habe?... Meinst du wirklich das mir das Pokemon helfen kann, wenn ich Angst habe?“ Zoe zweifelte daran. Sie hatte ständig Angst, aber nie half ihr jemand, und schon gar kein Pokemon. Das rosa haarige Mädchen, kam nicht um ihre Pflichten herum, also ging sie gefolgt von ihrer Mutter den Flur entlang, schnappte sich den Pokeball und ging weiter in die Küche. Das Napf war schnell gefüllt und dann drückte Zoe den kleinen Druckknopf am Pokeball um ihr Pokemon herauszulassen. Ein grelles Licht flackerte auf und das kleine Katta-Pokemon materialisierte sich vor ihnen. „Da steht dein Fressen.“, sagte Zoe kühl und ging aus der Küche. Sie setzte sich an den Esstisch im Nebenzimmer und nahm sich eines der leckeren Brötchen vom Tisch. Hivamaki sah dem Mädchen nach. Der Blick war anfangs noch traurig, inzwischen jedoch gleichgültig. Es machte sich über das Futter her und genoss jeden Bissen. Zoe frühstückte gemütlich mit ihrer Mutter. „Gib Hivamaki doch eine Chance. Papa hat es extra für dich gefangen. Damit du auf der Akademie auch ein Pokemon vorweisen kannst. Oder hättest du doch lieber ein Yorkleff?“, wollte Miley wissen. „Nein, alles gut. Yorkleff schlabbern viel zu viel, ich brauch kein anderes... vielleicht ein Kokowei, das macht nichts außer da sein.“, überlegte Zoe laut. „Ein Kokowei? Das sind fünf kleine Eier... meinst du ein Kokuna?“, fragte Miley verwundert. „Ja, so ein gelbes Safcon, eben so ein nicht nervendes Pokemon.“ „Zoe! Es reicht! Es gibt keine nervenden Pokemon. Wir leben in einer Welt mit Pokemon gemeinsam, freunden uns mit ihnen an, trainieren sie, erforschen sie und ihren Lebensraum, Kämpfen mit ihnen, machen Wettbewerbe, sogar in fast allen Berufen helfen sie uns. Ich verstehe nicht warum du dich so weigerst Pokemon zu akzeptieren! Deine Mutter verdient unser Geld mit Pokemon und auch ich brauche sie für meine Arbeit. Ich hoffe sehr, dass du auf der Akademie endlich verstehen lernst, warum Pokemon unser Leben bereichern und wir sie brauchen.“, erklang die ernste Stimme ihres Vaters. Zoe zuckte zusammen. Wo war das Pokemon was sie jetzt vor ihrer Angst beschützen würde? Das kleine Mädchen drehte sich zu ihrem Vater um. „Hallo Papa,... es tut mir leid...“, entschuldigte sie sich sofort. „Schatz, sei doch nicht so streng mit ihr. Sie ist einfach noch zu jung um das zu verstehen.“, verteidigte ihre Mutter sie. Zoe sprang vom Stuhl auf. „Ich hab mir die Haare noch nicht gekämmt,... ich gehe mal ins Bad...“ Kurze Rede, schneller Spurt und schon war die Kleine erneut im Bad verschwunden. „Meinst du nicht das du zu hart mit ihr warst?“, wollte Miley von ihrem Mann wissen. „Wenn ich mich an uns erinnere. Ich war viel jünger als Zoe und habe Pokemonkämpfe verfolgt. Mein Traum eine Arena zu führen habe ich so schnell wie möglich wahr gemacht. Und du mein Schatz, du bist in einem Pokemon-Zirkus groß geworden, quasi seit der Wiege mit Pokemon groß geworden. Wir haben Zoe doch auch schon nach der Geburt mit unseren Pokemon spielen gelassen. Es ist nie etwas passiert, was ihre Meinung zu Pokemon ändern hätte können. Ich verstehe es einfach nicht, dass sie sich weigert den Kontakt zu Pokemon herzustellen. Auch das sie so ängstlich ist. So waren wir beide auch nicht... manchmal denke ich mir, dass sie nicht von mir ist...“, sagte Coel. Zoe hörte aus dem Flur alle Worte ihres Vaters und schluckte. „Papa...“, flüsterte sie. „Coel, wie kannst du das nur sagen!“, schimpfte Miley. „Sieh sie dir doch an, sie sieht genauso aus wie du. Deine Miniversion. Aber von mir hat sie gar nichts... weder das Auftreten, noch die Liebe zu Pokemon...“ Miley nahm ihren Mann in den Arm. „Sie ist aber deine Tochter, deine und meine... das sie einen anderen Charakter hat, ist doch nichts verwerfliches. Wäre doch langweilig, wenn jeder in unserer Familie gleiche Stärken und Schwächen hätte.“ „Du hast ja recht,... ich bin nur enttäuscht, dass sie so anders ist als wir, obwohl sie unser Fleisch und Blut ist.“, seufzte der Silberhaarige. Zoe ging zum Bad zurück, schnappte sich die Bürste und kämmte sich die Haare kurz durch ehe sie die Tür hinter sich laut ins Schloss fallen ließ. Mit der Bürste und Zopfgummis in der Hand ging sie zu ihren Eltern zurück. „Mama, machst du mir die Haare, ich bekomme das nicht hin...“, fragte Zoe lieb. Die Kleine tat so, als hätte sie die Unterhaltung nicht mitbekommen. „Aber natürlich, komm her mein Engel.“ Zoe setzte sich zu ihrer Mutter und reichte ihr die Bürste und die Zopfhalter. „Papa, Hivamaki wird mich in der Akademie sicher gut unterstützen...“, versuchte sie ihren Vater wieder fröhlicher zu stimmen. Ihre Worte verfehlten nicht im Geringsten das Ziel. Der Arenaleiter von Mond City lächelte seine Tochter an. „Davon bin ich überzeugt, es ist ein gutes Pokemon. Es ist zwar kein Unlicht-Typ, sondern ein Psycho, aber du wolltest ja kein Unlicht-Pokemon.“, meinte er dann in ruhigem Ton. „Unlicht... Psycho... Das Pokemon kam von dir, dass ist das schönste Papa...“, lächelte Zoe. Sie verstand es ihren Vater Honig um den Mund zu schmieren. Jedoch musste ihr Vater wieder in die Arena. Er umarmte seine kleine Tochter und gab ihr einen Kuss. „Sei artig, ich will keine Beschwerden hören. Gebe dein Bestes. Ich hab dich ganz doll lieb mein kleiner Engel. Hivamaki wird dir ein treuer Freund sein, wenn du ihm die Chance dazu gibst.“, mit diesen Worten verabschiedete er sich von seiner Tochter. Er gab seiner Frau einen Abschiedskuss, ließ einen Gruß an ihre Schwester da und bat sie vorsichtig zu fahren. „Mach ich, viel Erfolg bei deinen Kämpfen.“, sagte Miley und sah ihm nach wie er durch die Tür verschwand. Sie drehte sich zu ihrer Tochter. „Komm wir sammeln jetzt Hivamaki ein und fahren nach Siliziatown um Ronja und Tante Natascha abzuholen.“ Zoe nickte, sie rannte in die Küche und sah zu Hivamaki, welches auf dem Fensterbrett saß und nach draußen blickte. „Komm zurück.“ Hivamaki kam in den Pokeball zurück. Zoe steckte den Pokeball in ihre Umhängetasche und ging zu ihrer Mutter hinaus zum Auto. Die Fahrt bis zu ihrer Tante durfte sie vorne sitzen, dass genoss Zoe in vollen Zügen. Also machte sie es sich auf dem Beifahrersitz bequem und schnallte sich an. „Es kann losgehen...“, sagte sie und sah aus dem Fenster. Miley fuhr los und das Haus wurde immer kleiner und kleiner, bis sie es gar nicht mehr sehen konnte. Sie wohnten nicht direkt in der Stadt, sondern eher am Stadtrand, auf einem kleinen Hügel. Bis nach Siliziatown, waren es mit dem Auto knapp zwei Stunden. Bis nach Grandview waren es dann nochmal drei Stunden Autofahrt. Aber zuvor würden sie noch ihre Verwandten einsacken und mit ihnen gemeinsam die lange Fahrt auf sich nehmen. Kapitel 6: Jonas - Es werden Träume wahr ---------------------------------------- In der Sinnoh Region waren an diesem Morgen einige Schwärme an Vogel-Pokemon unterwegs, um zu dessen Futterstätten zu kommen. Staralilis flogen in Scharen auf und fingen leicht an zu schreien. An den vielen Eichen krabbelten Waumpel entlang um den Nektar der Bäume zu schlürfen. Die giftigen Hornlius machten es den anderen Pokemon sichtlich schwer, an die leckeren Beeren zu kommen, in dem sie ihre Fäden über ein großes Gebiet an Beerensträuchern spannten. In dem kleinen Dorf Flori schien die Welt noch in Ordnung zu sein. Blubellas tanzten an den Ecken der Wiesen, Myraplas wackelten mit ihren Blättern hin und her um Sonne zu tanken. An einem kleinen Haus nahe dem kleinen See, wohnten Leute die sich den Traum von einem friedlichen Leben erhofften. „Ron? RON? Kannst du mal schauen ob Jonas schon wach ist? Heute ist sein großer Tag. Er wurde doch vor einer Woche an der Akademie in Juno angenommen. Nicht zu glauben... mein kleines Baby wird erwachsen.“, meinte sie und tupfte ihre kommenden Tränen mit einem Papiertaschentuch ab. Ron verdrehte leicht die Augen. „Hazuki...wir müssen ja nicht gleich dramatisch werden. Er wird doch mit seinem Flamiau hingehen. Er ist nicht alleine, Liebling.“ Ihr Blick war ernst, ehe ihr Mann endlich nach seinem Sohn schaute. Er klopfte an die Zimmertür des gemeinsamen Sohnes. Der noch halb am schlafende Jonas grummelte unter seiner Decke. „Jonas nun komm schon. In 4 Stunden geht unsere Bahn nach Juno und du bist immer noch nicht aus dem Bett raus.“, meinte Ron und zog die Decke von Jonas Körper. Er lag wie ein Bidiza zusammen gerollt darunter. Ron nahm seinen Sohn beherzt hoch und schleppte ihn so wie er war ins Bad. Dort angekommen setzte er ihn in die Badewanne und schüttete warmes Wasser über diesen, sodass er sich entspannte. „Papa! Ich habe noch meinen Schlafanzug an!“, bedauerte Jonas die wohltuende Tat seines Vaters, „Papa,... wieso... wieso muss ich da hin... Ich mag Pokemon doch nicht besonders... Und ich werde es auch nie schaffen ein guter Trainer zu werden...“ Ohne auf die Worte seines kleinen Sohnes zu reagieren, schäumte er Jonas blonde Haare ein. Er zupfte seinem Sohn den Nassen Schlafanzug vom Oberkörper und auch die klitschnasse Hose, eher er anfing mit einem ruhigen Tonfall ihm zu antworten, „Mein Sohn. Ich habe es deiner Tante versprochen, dass du da hinkommst. Und auch wenn du keine Pokemon magst, wirst du da bitte hin gehen. Es ist wichtig, dass du alles über die Pokemon lernst, vielleicht überdenkst du deine Entscheidung ja noch einmal.“ Jonas schwieg kurz, ehe er zu seinem Vater sah. „Und das glaubst du echt? Da kommen auch wirklich Sachen vor, die ich hier nicht noch besser lernen könnte?“, fragte er und brummte eingeschnappt. „Nun reiß dich zusammen, Junge. Ich weiß, der Vorfall vor zwei Jahren am See hat dich geprägt, dass ein verfressenes Karpador dir am Fuß hing und dich als seine Beute sah. Es wäre logisch, wenn du vor Gewässer und ihren Pokemon Angst hättest, aber dass du keinem Pokemon die Chance geben willst, ist unbegreiflich für mich. Du kannst dich nicht dein Leben lang hier verstecken.“ Nun setzte sich der Vater auf den Badewannenrand und schüttete ihm wieder Wasser auf die Haare damit er das Shampoo auswaschen konnte. Jonas senkte den Blick, während er nach unten auf den Schaum sah, der schnell im Abfluss verschwand. „Außerdem hast du doch Luke dabei. Er wird auf dich achten, dein Onkel hat dir das Flamiau geschenkt. Also pass auf es auf.“, betonte Ron. Der blonde Junge schaute auf. Sein Vater hob ihn raus und legte ihm das Handtuch um. „So trockne dich ab und ziehe dir etwas Neues an. Du willst ja nicht ohne deine Sachen los...“, mit diesen Worten verließ Ron das Bad. Genervt seufzte Jonas auf und fing an sich abzutrocknen und zog sich, die bereits im Bad hingelegten Sachen, an. Der Pokeball von Luke lag auf der Kommode, welchen er nur langsam griff und sich an den Gürtel pinnte. //... Ich will da aber nicht hin... Ich bin eh schon mit Pokemon ungern in Kontakt. Und nun muss ich nach Juno…//, dachte er und stieg langsam die Treppen runter. Als er seine Mutter erblickte, wurde er gleich von selbiger an sich gepresst. „Mein kleiner Prinz wird erwachsen..“, meinte sie gerührt und kniff ihn in die Wange. Dies kommentierte Jonas mit einem schmerzenden Quieken. „Mama das tut weh... Hör doch auf damit...“, wimmerte er und rieb sich die schmerzende Stelle an der Wange. //... Das einzig Gute, was ich in diesem Akademiebesuch sehe, ist das Mama mir nicht mehr in die Wange kneifen kann...//, durchfuhr es seine Gedanken. „Hazuki... nun lass das doch...“, meinte Ron und kassierte einen wütenden Blick aus der Richtung seiner Frau. Die Nacht zuvor hatten Sie und ihr Mann den Koffer von Jonas gepackt, damit dieser alles bei sich hatte. Luke kam selbst aus dem Ball und sah seinen zukünftigen Partner freundlich an. Jonas dagegen hatte den Napf des Pokemon geholt und das Futter eingefüllt, ehe er sich wieder von diesem entfernte und erneut von seiner Mutter in die Arme geschlossen wurde. Das Flamiau sah zu diesem, legte kurz dem Kopf schief und ging zum Napf, um dort ruhig zu futtern. „Ich... ich weiß einfach nicht,... wie ich mich verhalten soll..“, meinte er und nun ließ Hazuki ihren Sohn erneut los. Ron setzte sich auf das Sofa, gemeinsam mit Hazuki und seinem Sohn. „Weißt du? Als ich deine Mutter kennenlernte, war es fast genauso. Du musst wissen, sie hatte auch Angst vor Pokemon und vor anderen Menschen, genauso wie du, mein Kleiner. Ich hab sie damals langsam an die Pokemon von mir herangeführt. Es hat zwar einige Zeit gedauert, aber du siehst ja wie sie mit Luke und den anderen umgeht.“, erzählte er und zeigte zu Luke, welcher von der Blondine gestreichelt wurde. Jonas Blick wanderte von seinem Vater zu seiner Mutter und dem Flamiau, ehe er seinen Blick zur Uhr wandte. „Äh Mama? Papa? Es ist bald Zeit. 2 Stunden sind es noch...“ Hektisch richtete sich Hazuki auf und schnappte sich sofort ihren Sohn, während Ron den Koffer und die Tasche nahm. Luke wurde ohne weitere Umschweife in den Pokeball zurückgerufen und so eilte die komplette Familie an den Bahnhof. 30 Minuten bevor der Zug abfuhr, schafften es alle in den Zug zu steigen. „So Jonas. Sei bitte vorsichtig und renne nicht zu weit weg, auch wenn es fast einen Tag dauert, bis wir am Bahnhof von Juno ankommen.“, meinte Ron und legte einen Arm um seine Frau, welche sich müde an seine Schulter lehnte. Jonas nickte nahm den Ball von Luke mit und spielte etwas für sich, ehe ein etwas älterer Mann ihn anflaumte, dass er leiser seien sollte. Luke welcher Jonas beschützen wollte fauchte den Mann an. „Luke?...Komm gehen wir zu Mama und Papa zurück.“, meinte er schüchtern und ging voran, während das Flamiau dem Jungen folgte. Ron sah zu seinem Sohn und nahm diesen auf den Sitz neben sich, während Luke sich neben dem Jungen hinlegte. „Und was habt ihr gemacht?“, wollte er wissen. „Wir haben gespielt, dass wir einen Kampf haben, aber ein Mann hat mich angeschrien dass ich zu laut bin. Luke hat mich sozusagen beschützt.“, sagte er und sah unsicher zu dem Flamiau. Ron strubbelte durch die Haare seines Sohnes. „Na siehst du? Er mag dich schon, denn sonst hätte er schon längst einfach das Weite gesucht.“ Jonas lächelte zum ersten Mal richtig und hegte den Gedanken Luke zu loben, aber er traute sich einfach noch nicht. Durch die Aufregung, und die gemütliche Schulter seines Vaters an die er lehnte, war der kleine Junge schließlich so müde geworden, dass er einschlief. So vergingen die vielen langen Stunden, ohne besondere Vorkommnisse, bis die Lautsprecherstimme endlich ertönte. „Nächster Halt Juno Bahnhof, Akademie Wir sind eins, Ausstieg in Fahrtrichtung rechts.“ sprach der Zugführer. Während der Zug immer langsamer wurde, stand die kleine Familie von ihren Plätzen auf, schnappten sich ihre Sachen um zum Ausgang zu gelangen. Jonas nahm den Pokeball in die Hand und holte Luke zu sich. Schnellen Schrittes kamen sie am Gleis an. Der Zug hielt nicht sonderlich lange, denn dieser Bahnhof war nicht für viele Mitfahrer interessant. Er war nur ein Zwischenhalt, der nur selten angefahren wurde. Heute stieg jedoch die Familie von Jonas aus. Mit Herzklopfen sah er auf das Gelände der Akademie. Kapitel 7: Antero - Ich werde Pokemonmeister! --------------------------------------------- Mit vollem Eifer hatte Antero seinen Reiserucksack gepackt und war schon drauf und dran das Zelt in dem er die Nacht zuvor verbracht hatte, wieder abzubauen. Er versuchte den Hering herauszuziehen, der eines der Seile des Zeltes im Boden festhielt. „Geh schon raus du dummes Ding!“, fluchte er und zog fest an dem Metallstab. Plötzlich ging ein Reißverschluss vom Zelt auf und ein verschlafener Blick eines Mitte 30-Jährigen Mannes sah ihn verwirrt an. „Sag mal Antero, willst du das Zelt nicht erst einmal ausräumen, ehe du dich daran machst es abzubauen?“ Der Mann rieb seine verschlafenen Augen und krabbelte aus dem Zelt heraus. Seine steifen Knochen streckte er, um auch den letzten Winkel seines Körpers zu wecken. „Papa, oh,... ich...“, sagte der Junge verlegen. „Ich weiß schon, du bist so aufgeregt, dass du kaum schlafen konntest und nun willst du die letzten Meter bis nach Alabastia so schnell wie möglich hinter dich bringen.“, der Vater grinste, „Weißt du, so wie du war ich auch früher. Als ich mein Glumanda von Professor Eich erhalten habe, ich glaube ich war sogar schon fünf Tage zu früh vor seinem Labor am Zelten, damit ich es nicht verpasse mir mein erstes Pokemon abzuholen.“ Der Junge hing seinem Vater an den Lippen, er wollte jedes Wort aufsaugen was dieser sagte. „Papa, wenn du mich so verstehst, dann lass uns los gehen ja?!“ „Aber vorher frühstücken wir noch, du wirst lernen, dass dies die wichtigste Mahlzeit auf deiner Reise sein wird.“ „Gut.“ Nach einem leckeren Frühstück, machten sich die Beiden daran, dass Zelt abzubauen. Antero sah ungeduldig zu seinem Vater. „Papa, können wir das letzte Stück nicht auf Zippo fliegen?“ „Hm, klar können wir mit Zippo fliegen, ich bin mir sicher er hat nichts dagegen.“ Antero freute sich riesig, er mochte das große Glurak seines Vaters sehr. Er war felsenfest davon überzeugt, sich auch ein Glumanda auszusuchen. „Aber Papa, wenn ich in der Indigo-Liga besser abschneide als du, dann bist du mir nicht böse oder?“, wollte der Junge wissen. „Quatsch, warum sollte ich? Ich wäre stolz, wenn du besser wärst als ich. Aber, ganz egal wie du abschneiden wirst, ich werde immer stolz auf dich sein.“ Antero strahlte. Gemeinsam mit seinem Vater baute er das Zelt ab und verstaute alles in den Rucksäcken. „Früher habe ich ohne Zelt geschlafen. Unter freiem Himmel, nur mit dem Schlafsack... du wirst einfach zu verwöhnt von mir.“, grinste der ältere Trainer. „Ach, weißt du Papa, ich brauche kein Zelt. Ich will genau so wie du auf die Reise gehen. Du bist mein großes Vorbild!“ Die Worte seines Sohnes machten ihn stolz. Er holte sein Glurak aus dem Pokeball und begrüßte seinen treuen Freund. „Hey Zippo, Antero hat sich gewünscht, dass wir das letzte Stück mit dir Fliegen. Ist das Okay für dich?“ Der gewaltige Drache stampfte mit dem linken Fuß auf den Boden und spuckte eine große Flamme gen Himmel. Danach ließ er den Rauch über seine Nasenlöcher entweichen und griff nach dem Jungen. Mit festem Griff drückte er Antero an sich. „Schon gut Zippo, ich hab dich auch lieb.“, stöhnte der Junge unter der Umarmung. Das Glurak ließ ihn wieder los und beugte sich mit seinem Oberkörper etwas nach unten. Durch die Geste, konnten der Vater und sein Sohn besser auf den Rücken des Drachen steigen. Als sie den perfekten Sitz hatten, gab der Trainer Zippo ein Zeichen und dieser erhob sich mit seinen Passagieren in die Luft. „Wow von hier oben sieht alles noch viel schöner aus!“, bemerkte Antero. „Das sagst du jedes Mal, wenn wir fliegen.“, lachte sein Vater. Antero kicherte. Der Flug verging für Antero leider viel zu schnell. Alabastia war schon zu sehen und ebenso der Professor, der in seinem Garten hantierte. „Lande dort auf der Wiese Zippo.“, meinte der Trainer. Glurak hörte auf's Wort und landete vor fast vor den Füßen von dem Professor. „Hallo! Hallo Professor Eich!“, rief Antero und rutschte vom Rücken des Gluraks. „Antero, du bist schon da? Ich habe erst um zehn Uhr mit dir und den anderen gerechnet...“, sagte der Pokemon Professor und sah sich leicht panisch um. „Hey Gary, sag mal was suchst du denn so dringend? Hast du was verloren?“, wollte der Vater von Antero wissen. „Richie?! Man bist du alt geworden, ich hätte dich fast nicht wiedererkannt.“, lachte der Professor. „Wir sind alle alt geworden... aber die nächste Generation steht ja schon in den Startlöchern. Mein Sohn Antero freut sich schon auf die Reise und auf sein erstes Pokemon.“, sagte Richie. „Stimmt... ja die ersten Pokemon... das Bisasam ist mir heute Morgen doch glatt beim Füttern im hohen Gras verschwunden. Glumanda und Schiggy waren brav im Labor geblieben, aber dieses Bisasam... es hat die offene Tür zum Garten entdeckt. Jetzt bin ich schon zwei Stunden am Suchen, wenn ich es nicht finde, muss ein Trainer ohne Pokemon auf die Reise gehen...“, seufzte Gary Eich. „Wir helfen dir, ich fliege mit Zippo über die Wiese.“, bot Richie die Hilfe an. Er legte die Reiserucksäcke ab und stieg mit Glurak erneut in die Luft. „Ich helfe auch mit! Ich bin gut im Suchen!“, sagte Antero und ging zur Tür des Labors. „Gut, danke!“, willigte der Professor ein. Antero legte sich auf den Boden und blickte in Richtung Garten. Der Professor beobachtete ihn dabei, erst wunderte er sich über das Verhalten des angehenden Trainers, dann jedoch fand er die Methode die Antero anwendete nachvollziehbar. Der Junge begab sich auf Augenhöhe mit dem Bisasam, er hatte den gleichen Blickwinkel wie das verschwundene Pokemon und konnte so besser nachvollziehen wohin das Bisasam wohl gelaufen war. „Wenn ich ein Bisasam wäre, würde ich glaube ich nach … ja ich würde dort hinten zur Wasserstelle gehen, dort blühen so viele schöne Blumen.“, meinte Antero und stand auf. „Gut, dann suchen wir dort nach dem Bisasam.“, stimmte Gary Eich dem Vorschlag zu. Gemeinsam mit dem Professor, ging Antero zu der Wasserstelle. Mitten in der kleinen Blumenwiese, konnte man die grüne Zwiebel eines Bisasam erkennen. „Professor Eich, dort... ist... ist das,... ist dass das Bisasam?“, wollte Antero wissen. Der Professor nickte. „Ja, Antero. Dort haben wir den kleinen Ausreißer. Du wirst ein guter Trainer werden. Den Blickwinkel eines Bisasams einzunehmen um herauszufinden wo es hingegangen sein könnte, fand ich wirklich einfallsreich.“ „Danke Professor Eich!“, freute sich Antero. Der Junge nahm das Bisasam auf den Arm und sah in die sich gerade öffnenden Augen. „Bisa~“, gähnte es ihn an. Professor Eich winkte Richie und seinem Glurak zu. „Wir haben das Bisasam, ihr könnt landen!“ Kurz darauf saßen Antero, sein Vater und Professor Eich an dem großen Esstisch in der Stube. „Antero hat mitgedacht und sich von seinem Instinkt leiten lassen. Das war wirklich große Klasse. Ich bin froh, ihm heute sein erstes Pokemon geben zu dürfen.“, sagte Professor Eich. „Was meinst du wie ich stolz auf meinen Sohn bin.“, er drehte sich zu seinem Sohn und sah ihn neugierig an, „Für welches Pokemon wirst du dich denn entscheiden? Bist du immer noch der Überzeugung es wird ein Glumanda?“ Antero sah seinen Papa an. „Nein... ich glaube ich möchte das Bisasam haben. Es ist als hätte es dort in der Wiese zwischen den Blumen auf mich gewartet. Als wollte es das ich sein Trainer werde. Der Blick von ihm, als ich es hochgenommen habe, war so vertraut...“, er sah zu dem Professor, „... ich möchte gerne das Bisasam!“ Professor Eich nickte. „Das dachte ich mir gleich, als ich dich mit Bisasam gesehen habe. Bei euch stimmt die Chemie.“ Gary Eich nahm den Pokeball von Bisasam, auf dem ein Blatt abgebildet war und überreichte ihn Antero. „Glückwunsch Antero, dieses Bisasam ist nun dein Pokemon und wird dich auf deinen Abenteuern begleiten. Kümmere dich gut um deinen noch jungen Freund.“ „Danke Professor Eich! Ich werde mich gut um ihn kümmern und gemeinsam werden wir Pokemonmeister!“, jubelte Antero und drückte den Pokeball an seine Wange. „Ich freue mich für dich mein Sohn, nun kann deine Reise beginnen.“, sagte Richie und klopfte Antero auf die Schulter. „Professor Eich, darf ich ihr Telefon benutzen? Ich müsste unbedingt meine Cousine und meinen Cousin anrufen.“, bat der frischgebackene Trainer. „Natürlich, dort drüben ist der Apparat, grüß mir deine Tante...“, sagte Gary und sah etwas verlegen aus. Während Antero davon sauste, sah Richie Gary mit schiefen Blick an. „Schön, dass du dich trotz dem Korb noch so gut mit ihr verstehst.“, grinste Richie ihn schließlich an. „Ich hatte eben keine Chance, mein Verhalten war Arrogant und ich hatte immer meine Fangirls bei, da ist es klar, dass sie sich lieber für einen zukünftigen Arenaleiter entschied...“, seufzte er. Antero hatte indessen die Nummer gewählt und wartete gespannt darauf, dass der Anruf abgenommen wurde. Als das Bild sich materialisierte sah er in die großen Kulleraugen seiner jüngsten Großcousine Marla. „Marla! Guck mal ich habe ein Bisasam! Ich bin jetzt offiziell ein Pokemontrainer!“, jubelte Antero in die Kamera. „Das ist schön für dich! Ich freue mich... aber wir haben nicht viel Zeit, ich darf zur Akademie und bin schon so gespannt. Maru und Ahri beginnen ihre Reise auch bald, es ist so aufregend!“, prasselte es aus der kleinen Sechsjährigen heraus. Kurz darauf waren ebenso Maru und Ahri auf dem Bildschirm zu sehen. „Welches Pokemon hast du?!“ „Hallo Antero! Glückwunsch!“ „Sag willst du noch Pokemonmeister werden?!“ „Was sagt Professor Eich?! Bekommst du auch einen Pokedex?!“ Abwechselnd stellten Ahri und ihr Zwillingsbruder Maru ihrem Großcousin die Fragen. „Ein Bisasam... Hallo ihr Beiden...., Ja das will ich, warum auch nicht?! Ja ich hab einen Pokedex erhalten....“, versuchte Antero die vielen Fragen gerecht zu beantworten. „Ich weiß ihr seid auch in Aufbruchstimmung. Ich hoffe wir treffen uns auf der Reise auch mal. Welche Region wollt ihr denn bereisen?“, wollte er wissen. „Wir wollten eigentlich mit Mel durch Shima reisen, aber sie will lieber nicht aus ihrer Region weg. Sie hat zu viel Angst.“, meinte Ahri. „Dann werde ich sie abholen und mit ihr durch Juno reisen. Juno soll eine sehr schöne Region sein.“, beschloss Antero. „Klasse, dann komm zu uns nach Orania City, unsere Eltern fahren mit Marla zur Juno-Region, wir brechen dann erst nach Shima auf.“ „Tolle Idee, dann sehen wir uns vorher noch einmal, also dann mache ich mich gleich auf den Weg zu euch! Wartet also auf mich!“, befahl Antero seinen Verwandten. „Machen wir, tschüss!“ „Tschüss!“, verabschiedete sich auch Antero. „Papa, ich werde als erstes nach Orania City reisen, dort nehmen mich Großtante Sajoco und Großonkel Sven mit nach Juno. In Juno will ich mit Großcousinchen Melanie auf Reisen gehen.“, erklärte Antero seine Reiseroute. „Dann bring ich dich mit Glurak nach Orania City. Ich möchte meine Cousine und ihre Familie auch mal wieder sehen.“, stimmte Richie dem Vorhaben zu. „Prima, dann lass uns gleich aufbrechen. Ich kann es kaum erwarten!“ „Was du heute nicht alles kaum erwarten kannst, also gut. Vielen Dank nochmal für alles Gary, und ich richte ihr die Grüße aus.“ „Alles klar, dann habt eine schöne Reise und meldet euch. Ach und Antero, denke daran den Pokedex so oft wie möglich einzusetzen. Ach und sage den beiden, sie sollen Professor Hortensia in Shima einen Besuch abstatten.“, meinte Gary Eich. „Okay, dass mache ich gerne.“ Kurz darauf, waren Vater und Sohn wieder in den Lüften unterwegs. Ihr nächstes Ziel: Orania City. Kapitel 8: Tina - Wo noch niemand war ------------------------------------- Freudiges Singen erklang durch die Wohnung, der Eis-Arenaleiterin in Snowmibia. Ihre Mutter und ihr Vater schienen noch zu schlafen. Das war der jungen Tina aber vollkommen egal. Ihr Pokemon Darkpuppy und sie hopsten auf dem Bett herum. Sie hatte in ihrem Zimmer, die CD von die ´Eiskönigin 2´ in ihrem CD-Player angemacht und grölte die Lieder nun laut mit. Zwei Zimmer weiter war das Maß für ihre Mutter voll. Sie schlug murrend die Bettdecke auf, während sich ihr Mann Mike sofort in die dazugewonnene Decke einkuschelte. Die lila haarige Frau stampfte den Flur in Richtung Tina's Zimmer entlang. Ein Ruck reichte um die Zimmertür aufzureißen. Mit einem bösen Gesichtsausdruck sah sie ihre Tochter an. „TINA? Was in Teufelsnamen soll diese Lautstärke am Mittwoch Morgen! Es ist gerade mal 4 Uhr... Kannst du dich nicht einmal ruhig verhalten? Es gibt noch einige Personen die hier noch schlafen möchten. Und erst später aufstehen müssen!“, schnauzte die Mutter ihre Tochter an. Ihr Blick war immer noch streng und auf Tina gerichtet, während sie die Musik leiser drehte. Tina hielt inne und schluckte. „Sorry Mama, aber ich bin soooo ungeduldig. Schließlich fangen ich und Rocky eine gemeinsame Reise an. Und ich will unbedingt bald anfangen, damit ich meine Trainerkarriere beginnen kann.“ Ihre Mutter schüttelte ihren Kopf und setzte sich neben ihre Tochter. „Kleines... ich weiß, dass du so schnell wie möglich los willst. Aber verstehe mich doch. Ich war die ganze Zeit an deine Anwesenheit gewöhnt. Und nun wird mein Kind in Juno auf Reisen gehen und ich sehe sie nicht mehr genug.“, murrte sie und drückte ihre Tochter an sich. „Mama bitte... nicht so fest...“, beklagte Tina sich und drückte sich etwas von ihrer Mutter weg, „Du verlierst mich doch nicht... Also beruhige dich. Ich hab deine Nummer, hab alles dabei was ich brauche und ich informiere dich sobald ich mein erstes Pokemon gefangen habe. Das ist doch in deinem Ermessen oder?“ Tina sah ihre Mutter sanft an und strich ihr die kommenden Tränen weg. „Bitte nicht weinen... Papa mag das doch überhaupt nicht wenn du weinst.“, sagte sie und sah sie an, „Und nun lächle wieder, ich bin ja nicht aus der Welt. Weißt du was, ich bin jetzt leise und mach mich schon fertig, du kannst ja noch etwas schlafen.“ Ohne weitere Umschweife verschwand sie mit ihren Anziehsachen ins Bad. Dort duschte sie sich rasch und wusch sich die Haare. Rocky wartete brav vor dem Bad. Als Unlicht-Pokemon würde er ja gerne rein, aber seine Weiterentwicklung würde sich davor hüten. Endlich als die Sonne in den schneebedeckten Dorf aufging, regten sich nun auch draußen die Pokemon und die Menschen. Ihr Papa begrüßte seine beiden Damen und auch Rocky mit einer leichten Streicheleinheit. „Du legst heute mit deinem Abenteuer los oder?“ Die Orangehaarige nickte. „Genau nach dem Frühstück, kann ich mir bei Professor Kirsch endlich den Pokedex abholen. Dumm, dass er letztes Mal nicht funktionierte... So konnte ich nur Rocky mitnehmen. Aber ist nicht schlimm, so beginnt unser Abenteuer eben erst eine Woche später als geplant.“ Diana strich ihrem Mädchen über den Kopf. „Ich fand es gut das du noch eine Woche hier bei uns warst, so konntest du dich mit Rocky gut anfreunden. Und ich hatte auch noch etwas Zeit mit dir.“ „Ach Mama,... du machst mir den Abschied auch echt nicht leicht... Wenn ich den Pokedex erstmal habe, werde ich mit Rocky trainieren und mir neue Pokemon fangen... Das würde vorerst mein Plan sein“, sagte sie und biss in ihr Brötchen mit Nutella. „Du und deine Pläne, mein Liebes.“, lachte Mike. Tina grinste. Sie verbrachte noch einige Zeit mit ihren Eltern, ging ihre Reiseroute noch einmal gemeinsam mit ihrer Mutter durch und auch welche Schlafplätze sie nehmen könnte. „Und denke daran, das Pokemon-Center ist kostenlos für Trainer, wenn du zu spät kommst, sind alle Betten belegt oder es hat sogar zu. Also geh lieber rechtzeitig hin, bevor du dich ärgerst.“, mahnte ihre Mutter sie. „Klar doch, ich werde das schon hinkriegen... ohne, dass ich mich ärgere.“, widersprach Tina ihrer Mutter. „Lass sie ruhig machen, Diana. Wir waren alle mal zehn und haben unsere Reise begonnen.“ „Genau, Papa hat recht! Lass mich machen.“, kicherte Tina und schulterte ihren Rucksack auf den den Rücken. „Jetzt ist es wohl an der Zeit,... Zeit loszulassen...“, schniefte Diana. Tina nickte eifrig. „Pass auf dich auf, lerne viel auf deiner Reise und sammel eine Menge an Erfahrung und Pokemon.“ „Mach ich Papa.“ Tina ging zur Tür und drehte sich noch einmal um. Ihre Eltern standen Arm in Arm an der Treppe und sahen ihr nach. Langsam füllten sich Tina's Augen mit Tränen. Sie rannte zu ihren Eltern um sie ein letztes Mal vor ihrer Reise zu drücken. Diana gab ihrer Tochter noch einen dicken Schmatzer mit auf die Reise. Nachdem sich Tina von ihren Eltern gelöst hatte, nahm sie ihr Darkpuppy auf den Arm und ging ihres Weges. Es war kalt in der Stadt, der Schnee türmte sich an den Straßenrändern und doch stampfte Tina schnellen Schrittes über die Wege. Den Bahnhof hatte sie schnell erreicht und so wartete sie, in einer beheizten Wartehalle, auf den Zug der sie ins Fauna Tal bringen würde. „Weißt du Rocky, ich habe gar keine Angst... Ich hatte Angst, als ich das erste Mal zu Professor Kirsch gefahren bin. Ich wusste nicht was auf mich zukommen wird. Welches Pokemon ich mir aussuchen sollte... aber als ich dich dort sitzen gesehen habe, war mir klar, dass nur du mein Pokemon sein solltest. Ach Rocky,... ich bin so froh, dass wir gemeinsam diese Reise machen. Und wenn ich erst meinen Pokedex habe, werden wir so viele Pokemon wie es geht fangen.“ Darkpuppy bellte freudig und schleckte mit seiner großen Zunge über ihr Gesicht. „Schön, dass du das genauso siehst wie ich.“, kicherte Tina. Der Zug fuhr in den Bahnhof ein. Tina beeilte sich, dass sie noch einen Sitzplatz am Fenster bekam. Sie wollte mit ihrem Darkpuppy aus dem Fenster sehen und die Landschaften und Städte bewundern, an denen sie vorbeikommen würden. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)