Trainergeschichten von Sajoco ================================================================================ Kapitel 6: Jonas - Es werden Träume wahr ---------------------------------------- In der Sinnoh Region waren an diesem Morgen einige Schwärme an Vogel-Pokemon unterwegs, um zu dessen Futterstätten zu kommen. Staralilis flogen in Scharen auf und fingen leicht an zu schreien. An den vielen Eichen krabbelten Waumpel entlang um den Nektar der Bäume zu schlürfen. Die giftigen Hornlius machten es den anderen Pokemon sichtlich schwer, an die leckeren Beeren zu kommen, in dem sie ihre Fäden über ein großes Gebiet an Beerensträuchern spannten. In dem kleinen Dorf Flori schien die Welt noch in Ordnung zu sein. Blubellas tanzten an den Ecken der Wiesen, Myraplas wackelten mit ihren Blättern hin und her um Sonne zu tanken. An einem kleinen Haus nahe dem kleinen See, wohnten Leute die sich den Traum von einem friedlichen Leben erhofften. „Ron? RON? Kannst du mal schauen ob Jonas schon wach ist? Heute ist sein großer Tag. Er wurde doch vor einer Woche an der Akademie in Juno angenommen. Nicht zu glauben... mein kleines Baby wird erwachsen.“, meinte sie und tupfte ihre kommenden Tränen mit einem Papiertaschentuch ab. Ron verdrehte leicht die Augen. „Hazuki...wir müssen ja nicht gleich dramatisch werden. Er wird doch mit seinem Flamiau hingehen. Er ist nicht alleine, Liebling.“ Ihr Blick war ernst, ehe ihr Mann endlich nach seinem Sohn schaute. Er klopfte an die Zimmertür des gemeinsamen Sohnes. Der noch halb am schlafende Jonas grummelte unter seiner Decke. „Jonas nun komm schon. In 4 Stunden geht unsere Bahn nach Juno und du bist immer noch nicht aus dem Bett raus.“, meinte Ron und zog die Decke von Jonas Körper. Er lag wie ein Bidiza zusammen gerollt darunter. Ron nahm seinen Sohn beherzt hoch und schleppte ihn so wie er war ins Bad. Dort angekommen setzte er ihn in die Badewanne und schüttete warmes Wasser über diesen, sodass er sich entspannte. „Papa! Ich habe noch meinen Schlafanzug an!“, bedauerte Jonas die wohltuende Tat seines Vaters, „Papa,... wieso... wieso muss ich da hin... Ich mag Pokemon doch nicht besonders... Und ich werde es auch nie schaffen ein guter Trainer zu werden...“ Ohne auf die Worte seines kleinen Sohnes zu reagieren, schäumte er Jonas blonde Haare ein. Er zupfte seinem Sohn den Nassen Schlafanzug vom Oberkörper und auch die klitschnasse Hose, eher er anfing mit einem ruhigen Tonfall ihm zu antworten, „Mein Sohn. Ich habe es deiner Tante versprochen, dass du da hinkommst. Und auch wenn du keine Pokemon magst, wirst du da bitte hin gehen. Es ist wichtig, dass du alles über die Pokemon lernst, vielleicht überdenkst du deine Entscheidung ja noch einmal.“ Jonas schwieg kurz, ehe er zu seinem Vater sah. „Und das glaubst du echt? Da kommen auch wirklich Sachen vor, die ich hier nicht noch besser lernen könnte?“, fragte er und brummte eingeschnappt. „Nun reiß dich zusammen, Junge. Ich weiß, der Vorfall vor zwei Jahren am See hat dich geprägt, dass ein verfressenes Karpador dir am Fuß hing und dich als seine Beute sah. Es wäre logisch, wenn du vor Gewässer und ihren Pokemon Angst hättest, aber dass du keinem Pokemon die Chance geben willst, ist unbegreiflich für mich. Du kannst dich nicht dein Leben lang hier verstecken.“ Nun setzte sich der Vater auf den Badewannenrand und schüttete ihm wieder Wasser auf die Haare damit er das Shampoo auswaschen konnte. Jonas senkte den Blick, während er nach unten auf den Schaum sah, der schnell im Abfluss verschwand. „Außerdem hast du doch Luke dabei. Er wird auf dich achten, dein Onkel hat dir das Flamiau geschenkt. Also pass auf es auf.“, betonte Ron. Der blonde Junge schaute auf. Sein Vater hob ihn raus und legte ihm das Handtuch um. „So trockne dich ab und ziehe dir etwas Neues an. Du willst ja nicht ohne deine Sachen los...“, mit diesen Worten verließ Ron das Bad. Genervt seufzte Jonas auf und fing an sich abzutrocknen und zog sich, die bereits im Bad hingelegten Sachen, an. Der Pokeball von Luke lag auf der Kommode, welchen er nur langsam griff und sich an den Gürtel pinnte. //... Ich will da aber nicht hin... Ich bin eh schon mit Pokemon ungern in Kontakt. Und nun muss ich nach Juno…//, dachte er und stieg langsam die Treppen runter. Als er seine Mutter erblickte, wurde er gleich von selbiger an sich gepresst. „Mein kleiner Prinz wird erwachsen..“, meinte sie gerührt und kniff ihn in die Wange. Dies kommentierte Jonas mit einem schmerzenden Quieken. „Mama das tut weh... Hör doch auf damit...“, wimmerte er und rieb sich die schmerzende Stelle an der Wange. //... Das einzig Gute, was ich in diesem Akademiebesuch sehe, ist das Mama mir nicht mehr in die Wange kneifen kann...//, durchfuhr es seine Gedanken. „Hazuki... nun lass das doch...“, meinte Ron und kassierte einen wütenden Blick aus der Richtung seiner Frau. Die Nacht zuvor hatten Sie und ihr Mann den Koffer von Jonas gepackt, damit dieser alles bei sich hatte. Luke kam selbst aus dem Ball und sah seinen zukünftigen Partner freundlich an. Jonas dagegen hatte den Napf des Pokemon geholt und das Futter eingefüllt, ehe er sich wieder von diesem entfernte und erneut von seiner Mutter in die Arme geschlossen wurde. Das Flamiau sah zu diesem, legte kurz dem Kopf schief und ging zum Napf, um dort ruhig zu futtern. „Ich... ich weiß einfach nicht,... wie ich mich verhalten soll..“, meinte er und nun ließ Hazuki ihren Sohn erneut los. Ron setzte sich auf das Sofa, gemeinsam mit Hazuki und seinem Sohn. „Weißt du? Als ich deine Mutter kennenlernte, war es fast genauso. Du musst wissen, sie hatte auch Angst vor Pokemon und vor anderen Menschen, genauso wie du, mein Kleiner. Ich hab sie damals langsam an die Pokemon von mir herangeführt. Es hat zwar einige Zeit gedauert, aber du siehst ja wie sie mit Luke und den anderen umgeht.“, erzählte er und zeigte zu Luke, welcher von der Blondine gestreichelt wurde. Jonas Blick wanderte von seinem Vater zu seiner Mutter und dem Flamiau, ehe er seinen Blick zur Uhr wandte. „Äh Mama? Papa? Es ist bald Zeit. 2 Stunden sind es noch...“ Hektisch richtete sich Hazuki auf und schnappte sich sofort ihren Sohn, während Ron den Koffer und die Tasche nahm. Luke wurde ohne weitere Umschweife in den Pokeball zurückgerufen und so eilte die komplette Familie an den Bahnhof. 30 Minuten bevor der Zug abfuhr, schafften es alle in den Zug zu steigen. „So Jonas. Sei bitte vorsichtig und renne nicht zu weit weg, auch wenn es fast einen Tag dauert, bis wir am Bahnhof von Juno ankommen.“, meinte Ron und legte einen Arm um seine Frau, welche sich müde an seine Schulter lehnte. Jonas nickte nahm den Ball von Luke mit und spielte etwas für sich, ehe ein etwas älterer Mann ihn anflaumte, dass er leiser seien sollte. Luke welcher Jonas beschützen wollte fauchte den Mann an. „Luke?...Komm gehen wir zu Mama und Papa zurück.“, meinte er schüchtern und ging voran, während das Flamiau dem Jungen folgte. Ron sah zu seinem Sohn und nahm diesen auf den Sitz neben sich, während Luke sich neben dem Jungen hinlegte. „Und was habt ihr gemacht?“, wollte er wissen. „Wir haben gespielt, dass wir einen Kampf haben, aber ein Mann hat mich angeschrien dass ich zu laut bin. Luke hat mich sozusagen beschützt.“, sagte er und sah unsicher zu dem Flamiau. Ron strubbelte durch die Haare seines Sohnes. „Na siehst du? Er mag dich schon, denn sonst hätte er schon längst einfach das Weite gesucht.“ Jonas lächelte zum ersten Mal richtig und hegte den Gedanken Luke zu loben, aber er traute sich einfach noch nicht. Durch die Aufregung, und die gemütliche Schulter seines Vaters an die er lehnte, war der kleine Junge schließlich so müde geworden, dass er einschlief. So vergingen die vielen langen Stunden, ohne besondere Vorkommnisse, bis die Lautsprecherstimme endlich ertönte. „Nächster Halt Juno Bahnhof, Akademie Wir sind eins, Ausstieg in Fahrtrichtung rechts.“ sprach der Zugführer. Während der Zug immer langsamer wurde, stand die kleine Familie von ihren Plätzen auf, schnappten sich ihre Sachen um zum Ausgang zu gelangen. Jonas nahm den Pokeball in die Hand und holte Luke zu sich. Schnellen Schrittes kamen sie am Gleis an. Der Zug hielt nicht sonderlich lange, denn dieser Bahnhof war nicht für viele Mitfahrer interessant. Er war nur ein Zwischenhalt, der nur selten angefahren wurde. Heute stieg jedoch die Familie von Jonas aus. Mit Herzklopfen sah er auf das Gelände der Akademie. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)