Dragonheart von Patty21 ================================================================================ Kapitel 3: Kapitel 3 -------------------- Kapitel 3 „Warum stehst du hier rum?“, erklang mit einem Mal die vertraute Stimme Dracos aus seinem Rücken. Als Severus sich umdrehte, stand der hübsche Blonde mitten auf der Treppe. Als er ihm in die Augen sah runzelte sich die Stirn des Blonden. „Was ist passiert?“, wollte er nun alarmiert wissen. „Er denkt, er wurde verstoßen.“, flüsterte Severus wie unter Schock. Wieder legte sich Dracos Stirn in Falten. „Wer?“, wollte er schließlich wissen. Ja, er konnte es zugeben, so kurz nach dem Aufstehen war mit seinem Hirn nicht viel anzufangen. Sollte man ihn doch verklagen. „Harry. Er denkt, dass er verstoßen wurde.“ Jetzt versteifte sich auch der Blonde und sah seinen Bundpartner mit schockgeweiteten Augen an. In diese Situation platzte nun die kleine Hauselfe. Sie wusste zwar nicht was geschehen war. Doch den Gesichtern der fremden Zauberer zu urteilen, war es nichts Gutes. „Tiffy kann irgendwas tun? Wo Master Harry ist?“, wollte sie daher wissen. „Raus! Und verdammt wütend.“, murmelte Severus mechanisch. „Nix gut. Master darf nicht aufregen. Drache kommen. Drache kommen. Müssen aufhalten!“, rief die kleine Hauselfe panisch und eilte zur Tür. Das schaurige Heulen der Schattenwölfe ließ sie aufhorchen. „Wo geht er hin wenn er alleine sein will?“ Die Elfe sah die beiden Professoren betrübt an und schüttelte mit hängenden Ohren den Kopf. „Nicht wissen. Wesen finden Gefährten.“, meinte das Wesen nickend. Die beiden Zauberer brauchten gar nicht erst fragen woher die kleine Elfe das nun wieder wusste. Auch sie war ein magisches Wesen und konnte Gefährten erkennen wenn sie welche sah. Warum Harry nicht merkte, dass sie alle zusammen gehörten, war Draco schleierhaft. Oder wusste der andere davon und versteckte sich deswegen hier im Wald? Doch wo sollten sie den Grünäugigen suchen? Dieser Wald war so dicht wie der verbotene Wald in Hogwarts und mindestens genauso gefährlich. Schon alleine die Tatsache, dass es hier Schattenwölfe gab, machte Draco mehr als unruhig. „Wo sollen wir nur suchen?“, wimmerte er und sah sich ratlos um. Doch er bezweifelte, dass Harry auf dem Hof geblieben war. Severus deutete auf einen schmalen Pfad, der zwischen den Bäumen verschwand. „Dort ist er letzte Nacht auch verschwunden.“ Mit diesen Worten rauschte er auch schon los. Draco wollte noch etwas sagen, doch so schnell konnte er gar nicht schauen da war Severus bereits am Waldrand angekommen. Also folgte Draco seinem Gefährten so schnell er konnte. Die kleine Elfe hatte Recht, sie würden ihren Gefährten finden. Es zog sie ohne eine wirkliche Erklärung in eine ganz bestimmte Richtung. Erst als ein ohrenbetäubendes Knurren durch den Wald schallte blieben sie stehen. „Wir müssen uns beeilen. Wenn er abhebt kommen wir nicht an ihn heran. Selbst mit deinen Flügeln bist du nicht schnell genug.“, schnaufte Severus und atmete tief durch, bevor er weiter rannte. Japsend sah Draco ihm einen Moment hinterher, bevor auch er weiter rannte. Erst als er an einer Lichtung ankam blieb er mit offenem Mund stehen. Der Drache war riesig und er hatte sie beide direkt im Blick. Ein lautes Fauchen entkam dem weit geöffneten Maul und die Flügel des riesigen Tieres öffneten sich zu ihrer gesamten beeindruckenden Spannweite. Sofort zog Severus seinen Zauberstab und sprach einen Stupor um den Drachen am weg fliegen zu hindern. „Du kannst nicht jedes Mal abhauen wenn dir etwas unangenehm wird. Wir müssen dringend mit dir reden! Ich habe gestern gesehen wie gut du mit Tränken und anderen Dingen umgehen kannst. Du bist belesen. Draco und ich wir sind Gefährten, seit fünf Jahren sind wir gebunden, aber dennoch sind wir immer auf der Suche gewesen. Wir sind nicht vollständig. Ich werde den Schockzauber aufheben, aber du musst dich zurück verwandeln und mit uns reden! Es geht so nicht weiter.“, versuchte Severus zu erklären. Er sprach ein Enervate und einige Minuten blieben sie wie erstarrt stehen, während der Drache sich wieder zu regen begann und seine Flügel einfaltete. Der Drache fauchte sie noch einmal an, bevor er sich zu seiner gesamten Größe aufstellte und sie aus den eisblauen Augen anstarrte, während er tief in der Brust brummte. „Bitte Harry! Ich weiß wir hatten ein schwieriges Verhältnis. Aber wir sind doch erwachsen. Bitte lass uns das klären.“, flehte Draco und trat einige Schritte auf das riesige Tier zu. In seinen Augen schwammen Tränen, denn wenn der Andere jetzt verschwand dann würden sie ihn nicht wieder sehen. Harry würde verschwinden und nicht mehr auftauchen. Severus und er wären dann auf ewig dazu verdammt mit dieser Leere im Herzen weiterzuleben. Denn auch wenn sie den Seelenpartnerbann brauen und ihn nehmen würden, würden sie wissen, dass ihnen etwas oder besser gesagt jemand fehlte. Vor allem jetzt, da sie wussten wer ihnen fehlte. Er musste den Impuls unterdrücken seine Hand nach dem Drachen auszustrecken und ihn zu berühren. Seine Finger kribbelten und er wollte wirklich, wirklich gerne wissen wie sich die Schuppen anfühlen würden. Wären sie kalt? Oder doch eher warm? Waren die Kanten scharf oder waren sie stumpf? Er warf noch einen letzten flehenden Blick in das riesige Auge, bevor der Drache in tausend bunten Funken verschwand und kurz darauf der schwarzhaarige junge Mann mitten auf der Lichtung stand und sie schweigend ansah. „Was interessiert es euch? Ihr habt euch aneinander gebunden! Ihr habt euch entschieden! Also was wollt ihr von mir? Lasst mich doch hier in Frieden leben. Solange es dauern sollte.“, flüsterte der schwarzhaarige junge Mann gebrochen. Da standen die beiden Männer, die ihn hätten vor seinem Schicksal retten können. Doch sie hatten sich füreinander entschieden und ihn außen vor gelassen. Irgendwann würde der Drache ganz von ihm Besitz ergreifen. Schon jetzt wurde jede Wandlung schwerer und noch viel schwerer war es sich zurück zu verwandeln. Hätte er nicht schon seit Ende des Krieges gewusst wer seine Partner waren, dann wäre das sicher kein Problem gewesen aber der ständige innere Kampf mit sich und seinem Wesen war anstrengend. Auch das war ein Grund dafür warum er so weit außerhalb lebte. Sobald der Drache die komplette Kontrolle erlangt hätte, würde Harry verschwinden. Er wäre dann nur noch ein Tier. Ein Tier, das auf der Jagd war. Denn der Drache würde nicht ruhen bis die Gefährten, die ihn verschmäht hatten, tot waren. Aus diesem Grund waren die Schilde so konzipiert, dass sie sich nicht mehr öffnen würden sobald jedes Bisschen Menschlichkeit aus ihm gewichen war. „Harry! Nein!“, schrie Draco verzweifelt, als sich der Gleichaltrige abwenden wollte. Er wollte auf ihn zu rennen. Aber der kalte Blick aus unmenschlichen gletscherblauen Augen ließ ihn inne halten. „Wir haben uns nicht gegen dich entschieden!“, meldete sich Severus mit ruhiger Stimme zu Wort und hielt dem Blick des Drachen stand. Er selber war ein Dunkelelf und seit jeher waren Dunkelelfen als Drachenreiter bekannt. Doch oftmals waren diese Drachen auch ihre Bundpartner, den die Dragonier banden sich nur einmal und das ausschließlich an einen Partner mit einer ähnlichen Lebenserwartung. „Du bist Dragonier. Stimmt‘s Harry? Deine Rasse gilt weithin als ausgestorben. Doch ich kenne sie noch. Ein Dragonier, dessen Bundpartner ihn nicht akzeptiert, der verliert sich nach einiger Zeit in seinem Drachen und wird meist ein gefährlicher Einzelgänger, der von Glück reden kann wenn er nur in ein Drachenreservat gebracht wird.“ Ein freudloses Lachen erklang von Harry, dessen Augen noch immer gletscherblau glänzten. „Wollen sie mich jetzt über mein eigenes Wesen belehren Professor Snape?“, wollte Harry mit schief gelegtem Kopf und seltsam knurrender und nachhallender Stimme wissen. „Nein, ich versuche dir zu erklären, dass wir uns nicht gegen dich entschieden haben. Ja, wir haben uns gebunden. Doch wir haben dich weiterhin gesucht. Mir war schon lange bewusst, was du für mich bist. Draco musste es selber herausfinden. Aus diesem Grund schickte ich ihn her. Unser Verhältnis war nie sehr gut. Wir wollten warten bis du selber auf uns zukommst. Doch du rennst weiter davon.“ Bei den Worten von Severus wurde Draco ganz anders. Er hatte nicht gewusst, was das für Harry bedeutete. Er kannte das Wesen nicht, das in Harry steckte. Ja, dass Harry zu einem riesigen Drachen wurde hatte Draco auch gesehen aber, dass es solche Auswirkungen auf ihn hatte, hatte er nicht wissen können. Er wollte Harry am liebsten in den Arm nehmen. Er wollte ihn sich schnappen und in ihre Räume in Hogwarts sperren bis der Andere endlich verstand, dass er und Severus ihn wollten und brauchten! Draco war zwar der passive Part in ihrer Beziehung, aber dennoch hatten sie bisher kein Nachwuchs bekommen können. Es hatte immer ein Teil von ihnen gefehlt, ein wichtiger Teil. Wie oft hatte sich Draco von seinem Vater anhören müssen, dass er unfähig war. Wie oft hatte er sich nachts in den Schlaf geweint, weil es wieder nicht geklappt hatte. Er hatte sich so für sich selber geschämt, hatte eine irrationale Angst davor gehab, dass Severus ihn verlassen oder betrügen würde um ein Kind zu haben. Doch seit er dem Grünäugigen am vorherigen Tag in die Augen gesehen, seine Stimme gehört und seinen Duft gerochen hatte, hatte er es gewusst. Er hatte gewusst, dass er seinem zweiten Gegenstück gegenüber stand. Und es hatte ihn zutiefst verletzt als Harry ihnen gegenüber so kalt gewesen war. Doch er konnte es auch irgendwie verstehen. Harry hatte vermutlich die Anzeige gelesen, die sein Vater im Tagespropheten geschaltet hatte als Draco sich mit Severus gebunden hatte. Und sicher hatte er es auch gerochen als Draco am gestrigen Vormittag seinen Hof betreten hatte. Es machte ihn ganz hibbelig, dass Harry immer noch nichts gesagt hatte. Der Grünäugige stand einfach nur da und starrte sie abwechselnd an. Er nahm es jedoch als gutes Zeichen, dass die Augen mittlerweile wieder grün waren und nicht blau. Er wurde rot als sich sein Magen lautstark meldete. Sofort legte sich der grüne Blick wieder auf ihn. „Du hast noch nicht gefrühstückt.“, stellte Harry mit rauer Stimme fest und kam einige Schritte näher. Er blieb jedoch wieder stehen, als ihm bewusst zu werden schien was er da tat. Harrys Herz pochte so laut, dass er es nicht schaffte nachzudenken. Hatte er die beiden richtig verstanden? Sie hatten auf ihn gewartet! Sie wollten ihn? Er müsste wirklich nicht alleine bleiben, er müsste sich nicht seinem Drachen ergeben? Er könnte wirklich mit den beiden zusammen sein! Langsam aber sicher begann er zu hyperventilieren. Er bekam Panik, weil er keine Luft mehr bekam. Was sollte er nur tun? Da standen die beiden Männer, die sein Leben waren, die sein Leben sind. Er hatte sich schon in der Schule zu Draco hingezogen gefühlt. Warum sonst hätte er immer wieder Streit mit dem blonden Sexgott angefangen. Er hatte nicht gewusst, wie er ihm sonst nahe kommen sollte. Mit einem Mal lag er in starken Armen und der Duft von Honig und Kräutern flutete seine Lunge. „Es ist gut. Alles wird gut. Du gehörst zu uns und wir werden dich nie wieder gehen lassen.“, hörte er die Stimme von Draco nahe an seinem Ohr. Erst jetzt merkte er, dass er zitterte und als sich eine sanfte Hand an seine Wange legte das ihm die Tränen ebendiese runter liefen. „Schsch … ich lasse nicht zu, dass dir was passiert. Du gehörst zu uns. Du bist mein Partner Harry, so wie Severus. Ohne dich bin ich nicht vollständig. Es fehlt etwas wenn du nicht bei uns bist. Gib uns eine Chance.“, flüsterte Draco ihm leise und sanft ins Ohr. Ein warmer Schauer rieselte über seinen Rücken und aus einem Reflex heraus schlangen sich seine Arme um den schlanken Körper. Es dauerte eine ganze Weile bis Harry sich wieder soweit beruhigt hatte, dass seine Gedanken nicht mehr von seinem Herzschlag übertönt wurden. Vorsichtig löste er sich etwas von Draco um ihm in die Augen sehen zu können. „Vielleicht sollten wir zurückgehen.“, flüsterte er nachdem Harry sich einmal geräuspert hatte. „Sofern wir hier wieder rausfinden!“, ließ sich Severus sarkastisch vernehmen. Er hatte den beiden Jüngeren schweigend zugesehen. Am liebsten wäre er selber zu den beiden gegangen, aber er traute dem Braten noch nicht so ganz. Ein etwas schiefes Grinsen tauchte auf Harrys Lippen auf. Er trat zurück und ließ sein Wesen frei. Japsend trat Draco einige Schritte zurück und starrte auf den riesigen Drachen. Fasziniert betrachtete Draco die schillernden Schuppen, die auf dem Rücken und an den Flanken von eisblau bis meergrün changierten während seine Bauchschuppen in einem hellen lavendellila schimmerten, und den riesigen schmalen Kopf mit den in sich gedrehten Hörnern und den Stacheln, die bis zur Schwanzspitze hinunter reichten. Lediglich in der Nackenfalte hatte der Drache vor ihnen keine Stacheln. Es sah beinahe wie ein Sattel aus, ob Harry sie einmal mitnehmen würde? Mit einem lauten Grummeln legte der riesige Drache den Kopf in den Nacken und ließ mit weitaufgespannten Schwingen ein lautes Brüllen hören, bevor er seinen Kopf senkte und die beiden Männer vor sich aus eisblauen Augen ansah. »Steigt auf. Ich bring euch zurück zum Hof.« Wie versteinert blieb Draco an Ort und Stelle stehen. Hatte er da wirklich gerade Harrys Stimme in seinem Kopf gehört? Unsicher sah er zu Severus hinüber, der ganz ruhig zu sein schien. Der Dunkelhaarige sah zu ihm hinüber und lächelte ihm beruhigend zu. Langsam trat Severus einen Schritt auf den riesigen Drachen zu, der sofort seinen Kopf senkte und sich dem Mann entgegenstreckte. Severus streckte ihm eine Hand entgegen und berührte vorsichtig die Nase des Drachen. Sobald er das erste Mal Körperkontakt mit dem Drachen hatte, spürte er wie sich der Bund schloss. Severus spürte den Schmerz durch seinen Hand jagen. Doch er wusste worauf er sich einließ. Sein Folk hatte die Aufzeichnungen über Jahrhunderte gesammelt. Jeder Drachenreiter oder Drachengefährte hatte etwas zu dieser Sammlung beigetragen. In seiner Sprache wurden die Gefährten eines Draconis auch melindo lóce genannt. Es war eine ganz besondere Ehre Gefährte eines solchen Wesens zu sein. Man band sich so eng an dieses Wesen, dass man zu einem Wesen mit zwei Körpern wurde. Das einzige was ihn beunruhigte war, dass er noch nie von einer Triade gelesen hatte. Ein Draconis war sehr besitzergreifend seinem Partner gegenüber, wie sollte das bei zwei Partnern werden? Würde der Drache in Harry ihn und Draco akzeptieren? „Ich bin für immer an deiner Seite.“, flüsterte Severus und hauchte einen sanften Kuss auf die Schnauze woraufhin ein tiefes Grummeln aus der Kehle des Drachen kam. Mit einem sanften Lächeln trat Severus zurück. Jetzt hieß es abwarten was passierte wenn Draco den Drachen das erste Mal berührte. „Dray komm her.“ Er winkte den Blonden zu sich heran und sah ihm liebevoll in die Augen als ihn ein unsicherer Blick traf. „Mache es so wie ich eben. Lege ihm einfach deine Hand auf die Nase.“, murmelte er leise und legte seine linke Hand an die Wange des Blonden. Mit der rechten Hand umfasste er das schmale Handgelenk seines Bundpartners und führte es sanft an die Nase des Drachen. „Es könnte kurz wehtun.“ Er flüsterte die Worte und sah Draco tief in die Augen. Draco schluckte schwer und nickte dann zaghaft. Draco wusste nicht wovon Severus sprach und warum es schmerzen sollte den Drachen über die Nase zu streicheln. Doch er vertraute Severus, aber er müsste dringend mit dem Älteren sprechen. Severus schien mehr über Harrys Wesenheit zu wissen als er bisher gesagt hatte. Doch im Moment hatte er Hunger. Sein Magen wurde immer lauter und so langsam wurde ihm schwindelig. „Du bist sehr schön Harry.“, lächelte er und erntete ein leises Grummeln, was ihn leise lachen ließ. In der nächsten Sekunde lag seine Hand auf Harrys Nase. Mit einem leisen Zischen wollte er seine Hand wieder zurückziehen. Doch Severus hielt seine Hand fest auf die Nase gedrückt. „Es ist gleich vorbei!“, versuchte Severus ihn zu beruhigen. „Das ist die Bindung. Der Drache hat dich als seinen Partner anerkannt.“ „W… was ist mit dir?“, wollte Draco verunsichert wissen. Severus lächelte ihn an und hauchte einen sanften Kuss auf Dracos Wange, bevor er Draco seine rechte Handfläche zeigte, auf der sich ein eingebrannter Drachenkopf mit einer einfachen Spirale befand. „Er hat dich auch anerkannt!“, lächelte Draco, sah zu Harry hinüber und drückte ihm einen impulsiven Kuss auf die Nase. » Können wir langsam los? Dracos Magen ist so laut, dass ihn sogar die Wölfe am Waldrand hören können!«, knurrte Harrys Stimme in ihren Köpfen. Überrascht zog Severus eine Augenbraue hoch. Das ging aber früh los. Harry und Draco waren noch nicht einmal fünf Minuten miteinander gebunden und schon schlug der Beschützerdrang voll durch. „Wie sollen wir denn auf deinen Rücken kommen?“, wollte Draco wissen und schätzte, dass der Rücken etwa acht bis zehn Meter hoch war wenn Harry stand. Ein Lachen erklang in ihren Köpfen und der große Kopf schob sie an die rechte Flanke. Harry legte sich hin und sah die beiden auffordernd an. »Klettert auf mein Bein und dann hoch.«, wies Harry sie an und beobachtete mit einem Auge, ob die beiden klar kamen. Severus kletterte als erstes auf den Rücken und stellte dabei fest, dass es einfacher aussah als es am Ende war. Wenn Severus sich nicht irrte hatten die Reiter bei seinem Volk Sättel. Als Kind war bei ihnen in der Kolonie ein alter Drachenreiter mit seinem Dragonis gewesen. Er hatte ihnen erzählt, dass es nicht ratsam war ohne einen Sattel zu fliegen. Die Schuppen wären so scharf, dass sie einem die Haut von den Beinen schälen würden. Bevor er Draco hoch half zog er sich seine Robe aus und wandelte sie in eine dicke Lederdecke. »Was machst du?«, wollte Harry verwundert wissen. „Eine Lederdecke über deine Schuppen legen. Deine Schuppen sind sehr scharf.“, antwortete Severus und hielt sich an einem Halsdorn fest um sich zu Draco runter zu beugen und zog ihn zu sich hinauf auf Harrys Rücken. Sobald die beiden richtig saßen begann sich Harry zu bewegen. Er achtete darauf sich nicht zu schnell zu bewegen um seine beiden Passagiere nicht versehentlich abzuschütteln. Mit einem tiefen Grummeln sah er sich um und entdeckte die Perytons, die scheinbar bereits seit geraumer Zeit am Waldrand warteten. Er breitete seine riesigen Schwingen aus und schlug mit kräftigen Schlägen um sich in großen Spiralen in die Höhe zu schrauben. Als er endlich richtig an Höhe gewonnen hatte und den Wind unter seinen Schwingen spürte nahm er einen ruhigen Rhythmus an. Mit einem freudigen Brüllen flog er über den Wald hinweg auf das kleine Gehöft zu. Staunend sahen sich die beiden Männer um und bemerkten die Perytons, die scheinbar mit ihnen zusammen in die Luft aufgestiegen waren und sie nun begleiteten. Bevor Harry landete, kreiste er noch einige Male über dem Hof um an Höhe zu reduzieren. Fasziniert beobachteten Severus und Draco den silbernen Schatten, der über den Hof huschte und am Waldrand verschwand. Mit kräftigen Schlägen bremste Harry die Geschwindigkeit. Er hatte das zusätzliche Gewicht nicht berücksichtigt und so wurde es eine sehr unsanfte Landung, was ihn leise fauchen ließ, während er seine riesigen Schwingen sorgsam anlegte. Sowas war ihm wirklich noch nie passiert. Mit einem weiteren tiefen Grummeln legte sich der riesige Drache hin und wandte seinen Passagieren den Kopf zu und beobachtete sie beim hinunterklettern. Als sie wieder vor ihm standen sah er die beiden einfach nur an. „Komm schon Harry! Du kannst nicht ewig ein Drache bleiben.“, grinste Severus und zog eine Augenbraue hoch. »Theoretisch gesehen kann ich das schon!«, antwortete Harry amüsiert. Doch in der nächsten Minute wurden Draco und Severus geblendet. Blinzelnd sahen sie schließlich in strahlend grüne Augen. Sie machten sich einen angenehmen Nachmittag nachdem Harry seine Tiere und Pflanzen versorgt hatte. Sie sprachen darüber wie es weitergehen sollte. Harry wusste, dass die beiden in Hogwarts arbeiteten, aber er konnte dort nicht wohnen. Die Ländereien waren zwar gut gesichert aber leider für sein Wesen zu klein. Sein innerer Drache würde durchdrehen wenn er nur noch im Kreis fliegen können dürfte und genau das sagte er den beiden anderen auch. Es blieb also nur die Möglichkeit, dass die beiden bei ihm einzogen und abends nach der Arbeit hierher kamen. Dafür hatte er sich auch bereit erklärt, dass sein Kamin wieder an das Flohnetzwerk angeschlossen werde. Den Bann, der das Gelände auch weiterhin für mehrere Tage hermetisch abriegelte, würde bleiben. So hatte Harry wenigstens die Gefahr durch Wilderer im Griff. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)