Dragonheart von Patty21 ================================================================================ Kapitel 2: Kapitel 2 -------------------- Kapitel 2   „Master weg gegangen. Master fliegen, guck!“, quietschte Tiffy als sie Severus und Draco in ihr Zimmer im oberen Stock brachte. Dabei sprang sie mit leuchtendem Gesicht ans Fenster. Draco und Severus folgten dem kleinen Wesen. Im ersten Moment sahen sie im vom Sonnuntergang angestrahlten Wald keine Regung. Dann stob eine Herde Perytons in die Luft und kreisten träge über dem Wald. Kurz darauf folgte ein eisblauer, riesiger, Drache. Mit einem lauten Brüllen schwenkte das riesige Tier in ihre Richtung ab und segelte über das Gehöft hinweg. Verfolgt wurde der Drache von der Herde Perytons.   „Waow. Wo kommt der Drache her. Ich dachte man bracht eine Erlaubnis um Drachen zu halten und wo fliegen die Perytons hin?“, wollte Draco wissen.   „Flugreh fliegen mit Master. Kommen wieder.“, nickte die kleine Elfe und sah die beiden Zauberer an, bevor sie einfach verschwand. Draco und Severus sahen sich verwirrt an, bevor sie sich noch einmal dem Fenster zuwandten. Natürlich war der Drache bereits verschwunden.   „Was meint sie damit, die Perytons fliegen mit Potter?“, wunderte sich Draco.   „Sie hat schon mal so etwas Seltsames gesagt. Sie sagte, er würde kaputt gehen und dass er nicht alleine bleiben darf.“, überlegte Severus laut und zog den Jüngeren rückwärts in seine Arme. Er hauchte ihm einen zärtlichen Kuss in den Nacken und vergrub seine Nase in dem weichen Haar des Kleineren. Tief inhalierte er Dracos ganz eigenen Geruch in sich hinein. Der Jüngere roch immer leicht nach Kräutern, mit denen er als Tränkelehrer in Hogwarts täglich hantierte außerdem haftete ihm immer ein leichter Duft nach Honig an.   „Bei ihren Andeutungen könnte man beinahe denken, dass Harry ein magisches Wesen ist.“, murmelte er in die blonden Haare hinein. Er zog seinen Gefährten noch näher an sich heran. Doch Draco versteifte sich bei den Worten.   „Wie kommst du auf die Idee, dass er ein magisches Wesen ist?“, flüsterte Draco erstickt. Severus zuckte mit den Schultern. „Es ist schon seltsam. Er lebt soweit hier draußen. Hat einen Bann um sein gesamtes Anwesen gelegt durch den niemand hindurch kommt. Weder rein noch raus. Schattenwölfe leben hier und respektieren ihn.“   „Aber was könnte er sein? Es gibt nicht viele Wesen, die so viel Bewegungsfreiheit benötigen.“, murmelte Draco und drehte sich in den Armen seines Liebsten um, um ihm in die Augen sehen zu können. Severus zuckte erneut mit den Schultern und sah gedankenverloren über die Schulter seines Liebsten aus dem Fenster.   „Ich denke wir müssen ihn fragen.“, erwiderte er leise und strich mit seinen langen Fingern über die weiche Wange. „Wäre es für dich in Ordnung. Ich meine wenn du zwei…?“   Draco lachte leise und strich über die versteckten Ohren seines Mannes. „Du weißt, dass ich Halbveela bin, oder?“   Auch Severus schmunzelte leise und hauchte ihm einen Kuss auf die weichen Lippen. „Ich weiß mein Kleiner. Aber weißt du, was für Wesen so viel Bewegung benötigen? … Werwölfe, Dragonier, Elfen und noch einige andere langlebige Wesen.“   „Dragonier? Von denen habe ich noch nie gehört oder gelesen.“   Severus zog Draco zum Bett auf dem zwei Schlafanzüge bereit lagen. Sie konnten im Moment ohnehin nichts ausrichten und Harry war noch nicht zurück, dass hätten sie gehört. Also blieb ihnen nicht viel anderes übrig als abzuwarten.   So verschwanden sie nacheinander im Badezimmer und legten sich eng aneinander gekuschelt in das Bett und schlossen die Augen.     Sehr viel später in der Nacht weckte das Rauschen von riesigen Flügeln Severus aus seinem leichten Schlaf. Vorsichtig löste er sich von Draco und schlich zum Fenster. Ein riesiger Schatten verdunkelte den Mond. Fasziniert beobachtete er wie der riesige Drache direkt auf dem Hof landete. Ein tiefes Brummen ließ den mächtigen Körper vibrieren. Ein letztes Mal entfalteten sich die mächtigen Schwingen, die im Mondlicht aussahen wie aus Silber gegossen, bevor sie ordentlich an den riesigen Körper angelegt wurden. Der lange Hals des Drachen wölbte sich auf, so dass der riesige Kopf am Fenster vorbei nach oben schwang und der Drache über das Dach des Hauses hinweg sehen konnte.   Selbst durch das geschlossene Fenster konnte Severus die eigentümlichen Rufe der Perytons hören, die immer noch über dem Anwesen kreisten, bevor sie eines nach dem andren landete und im Wald verschwand.   Schließlich schien der Drache zu schrumpfen. Seine Schuppen wurden immer dunkler, bis er nicht mehr zu sehen war. Doch kurz darauf huschte ein kleiner Schatten vom Hof und verschwand ebenfalls im Wald. Mit gerunzelter Stirn verließ Severus seinen Posten am Fenster und legte sich wieder zu Draco, der sich sofort wieder an ihn schmiegte.   Lange lag er in dieser Nacht noch wach und dachte über das Gesehene nach.     Kurz vor Sonnenaufgang trat Harry aus dem Schatten des Waldes heraus und eilte auf sein kleines Haus zu. Tiffy wartete in der offenen Tür auf ihn und knetete unbehaglich ihre Hände. Sie wusste, dass er immer noch sauer über ihr eigenmächtiges Verhalten war.   „Tiffy Bad vorbereitet und Kaffee fertig, Master.“, piepste die kleine Elfe und sah ihn mit großen traurigen Augen an. Schweigend nickte er und trat in den Vorraum. Er war immer noch sauer auf die kleine Elfe, aber sie mit Nichtbeachtung zu strafen, dass kam ihm dennoch nicht in den Sinn.   „Mach das Frühstück fertig. Ich werde in zwanzig Minuten wieder unten sein.“, instruierte er seufzend.   „Ja Meister. Alles fertig. Sollen Tiffy wecken Gäste?“, piepste die Elfe.   „Nein. Deck den Tisch für beide mit, aber ich hoffe sie werden erst aufstehen wenn ich schon draußen bin. Ich lege keinen gesteigerten Wert auf Gesellschaft.“, murrte Harry als er nur daran dachte, wer in dem großen Gästezimmer lag, in dem bisher immer Hermine und Ron genächtigt haben, wenn sie doch einmal bei ihm waren. Eilig nickte die Elfe und verschwand. Der Abstand hatte gut getan, aber dennoch hatte er die ganze Nacht mit sich kämpfen müssen um nicht einfach ins Haus zu stürmen und in das Gästezimmer zu platzen. Alles in ihm zog ihn zu den beiden Personen und das wollte und konnte er nicht akzeptieren. Nicht nur das die beiden Männer gebunden waren, nein sie waren auch noch die beiden Personen mit denen er sich in seiner Schulzeit immer wieder angelegt hatte. Sie würden ihn doch nie haben wollen!   Tiffy wollte nicht noch mehr Ärger bekommen als ohnehin schon. Sie war gerade dabei den Tisch zu decken als sich die Tür zum Speisesaal öffnete und der schwarzgekleidete Mann eintrat, der vorgab ein ganz normaler Zauberer zu sein. Aber Tiffy wusste es besser.   Magische Wesen wussten, ob ihr Gegenüber ein magisches Wesen war oder nicht. Aber es war nicht gut, dass der Mann jetzt schon wach war. Ihr Master war nicht bei bester Laune. Er hatte sie in der Nacht ziemlich übel angeknurrt. Sogar die weißen scharfen Schnappzähne hatte er ihr gezeigt.   „Sollten nicht hier sein, Master sehr schlechte Laune. Warten bis Master fertig ist mit essen, ja?“, fragte Tiffy hoffnungsvoll.   Severus zog überrascht von dieser Bitte eine Augenbraue hoch. „Ich denke nicht daran mich den Befindlichkeiten von Mister Potter zu unterwerfen.“   „Davon ging ich nie aus!“, knurrte es mit einem Mal hinter Severus. Der drehte sich mit einer einzigen geschmeidigen Bewegung um und sah dem jüngeren Mann mit kalten schwarzen Augen entgegen. Doch die sonst so wundervoll grünen Augen waren nicht grün. Sie waren blau, eisblau und sahen genauso kalt zurück.   „Tiffy entschuldigen. Tiffy fertig. Essen gleich da!“   „Danke Tiffy.“   Ohne den anderen noch eines weiteren Blickes zu würdigen, setzte er sich an den Tisch und schenkte sich eine Tasse Tee ein. Seinen Kaffee hatte er bereits im Bad getrunken. Erst als sich der andere direkt gegenüber hinsetzte, sah er wieder auf. Wich dem viel zu wachen Blick allerdings aus, der ihn intensiv zu mustern schien.     Severus griff nach der Kanne, die der Jüngere gerade abgestellt hatte. Die Augenringe, die der Jüngere hatte, zeigten ihm, dass der in dieser Nacht nicht geschlafen hatte.   „Draco schläft noch.“, begann er vorsichtig, nachdem er einen Schluck genommen hatte.   „Ja und? Soweit ich weiß ist er dein Gefährte und nicht meiner!“, knurrte der andere und sah zu dem Tränkemeister hinüber, wobei er es nicht verhindern konnte und seine freie Hand zur Faust ballte.   Diese kleine Bewegung war auch Severus nicht entgangen, ebenso wenig wie die vertraute Anrede und er sah es als gutes Zeichen. Das Wesen in Harry war stark. Was für eines es auch sein mochte.   „Es war ziemlich laut heute Nacht. Ich wusste nicht, dass du hier Drachen hältst.“, versuchte er den Jüngeren zum Reden zu bewegen. Harry blickte von seinem Teller auf und sein Blick wurde hart.   „Ich halte hier keine Drachen.“, antwortete der knapp. Severus sah sofort, das der Jüngere dabei war dicht zu machen. Genau das musste er verhindern, wenn er auch nur den Hauch einer Chance haben wollte mit dem jungen Mann zu reden. „Ein Formwandler! Als Drache eisblau! Er landete genau auf dem Hof und schrumpfte zu etwas wesentlich kleinerem und vor allem schwarzen zusammen.“   Aufmerksam beobachtete Severus wie sich der andere zurücklehnte und Severus intensiv musterte. Seine Arme in abwehrender Haltung vor seiner Brust verschränkt. „Worauf wollen sie hinaus Professor?“, zischte er schließlich eisig.   „Nun ja, Mister Potter, ich bin ein guter Beobachter. Die Hinweise springen einem hier regelrecht ins Gesicht. … Ich gehe recht in der Annahme, wenn ich behaupte, dass sie ein magisches Wesen sind?“, fiel er mit der Tür ins Haus. Dabei beobachtete er ganz genau die Reaktion des Jüngeren.   Bei diesen Worten wäre Harry beinahe das Herz stehen geblieben. Schlimm genug das Snape den Drachen gesehen hatte, aber das er die Transformation gesehen hatte war gar nicht gut. Harry wusste, dass der Professor hochintelligent war. Schon alleine deswegen hatte er diesen Mann nicht hier haben wollen. Ja er hatte Snape mit Zutaten versorgt, doch bisher war der Andere noch nie hier gewesen. Harry erhielt eine Eule mit der Liste des Gewünschten, er arbeitete sie ab und schickte das Tier zurück zu Snape zusammen mit einer Rechnung. Diese wurde immer mit der nächsten Bestellung bezahlt. Nie hatte es Probleme gegeben oder auch nur ein Treffen zwischen ihnen. Und jetzt war der Mann, den sein inneres Wesen als seinen Bundpartner ansah, hier!   „Machen sie sich nicht lächerlich Professor. Warum sollte ausgerechnet ich ein magisches Wesen sein?“, wollte Harry betont abfällig wissen. Insgeheim hoffte er, dass Snape ihn nicht zu genau beobachtet hatte. Er beobachtete den anderen Mann mit kalten Augen und folgte mit dem Blick wie Snape betont langsam seine Tasse absetzte aus der er eben noch einen Schluck getrunken hatte.   Warum musste dieser Mann nur so eine Anziehung auf ihn haben? Warum konnte es nicht jemand sein, der keinen Partner hatte?   „Sie sind zu intelligent Harry, um auf Dauer den Dummen zu spielen, also lassen wir dieses Spiel. Ich habe sie letzte Nacht gesehen und das sie nicht geschlafen haben kann man ihnen ansehen. Außerdem waren Ihre Augen als sie den Raum betraten Eisblau anstelle von Grün.“, erwiderte Snape mit einem für ihn typischen zynischen Grinsen im Gesicht. „Was genau sind sie Harry? Haben sie ihren Partner bereits gefunden?“   Harry musste sich zusammen reißen, damit ihm nicht alles aus dem Gesicht fiel. Sein ehemaliger Lehrer konnte einfach zu gut beobachten, als dass man ihn belügen könnte. Doch auch Harry wusste, dass der Mann nicht das war, was er vorgab zu sein. Severus Snape war kein einfacher Mensch. Er war etwas Älteres, etwas, das wie sein eigenes Wesen, tief mit der Natur verbunden war.   „Was geht es sie an Professor? Und vor allem warum tun sie selber so als wären sie ein Mensch? Was sind sie? Eine Elfe? Ein Fae? Und nach ihrem Bundpartner brauche ich da auch nicht fragen. Malfoy riecht nach ihnen.“, zischte Harry gereizt. Er hatte nicht übel Lust einfach aus dem Haus zu rennen und so diesem unangenehmen Gespräch zu entkommen. Dass er sich dabei auch noch verplappert hatte, bemerkte er überhaupt nicht.   „Es ist unhöflich eine Frage mit einer Gegenfrage zu beantworten! Aber ja, Draco ist mein Gefährte. Es ist erstaunlich, über was für ein Wissen sie verfügen! Warum haben sie das nie in der Schule gezeigt?“, wollte der Lehrer interessiert wissen.   Harry schnaubte unfein und hob seine Tasse an die Lippen. Über den Rand hinweg beobachtete er seinen ehemaligen Lehrer, der sich scheinbar entspannt zurück gelehnt hatte. „Mir wurde bereits mit elf Jahren erklärt, dass ich zu kämpfen habe und das ich vielleicht nicht überlebe. Was hätten sie an meiner Stelle getan? Gebüffelt? Oder doch lieber Spaß gehabt?“   Abrupt stellte Harry seine Tasse ab, schnappte sich eine trockne Scheibe Toast und erhob sich um aus dem Raum zu flüchten. Er wollte dieses Gespräch nicht und er wollte nicht dieses tiefe Gefühl der Ruhe. Es würde ohnehin bald wieder vorbei sein. Spätestens wenn diese beiden Männer seinen Hof wieder verließen. Er hatte die Tür noch nicht ganz erreicht als sich lange schlanke Finger um sein schmales Handgelenk legten und ihn aufhielten. Augenblicklich versteifte er sich. Er musste sich zusammen reißen. Jetzt etwas Unbedachtes zu tun brachte ihn auch nicht weiter. Er würde seinen Bundpartner nicht bekommen. Egal welchen der beiden Männer!   „Loslassen!“, zischte Harry leise. Seine Muskeln zuckten und spannten sich an. Sein Körper war bereit für… ja was eigentlich? Sein inneres Wesen spielte verrückt und er konnte spüren wie es unter der Haut entlang strich und an den Ketten in seinem Inneren riss.   „Du kannst nicht immer vor allem davon laufen.“, versuchte Severus den Jüngeren aufzuhalten. Doch der hatte sich versteift und weigerte sich ihn anzusehen. Seine Nackenhaare richteten sich auf als sich ein leises Knurren aus der Kehle des jungen Mannes löste. Doch sein Griff verstärkte sich als sich die Muskeln im Arm des Jüngeren spannten.   „Bei allen Heiligen. Lassen Sie mich los Professor.“, knurrte Harry erneut. Er musste seine Augen zusammen kneifen und wagte es nicht mehr einzuatmen. Denn alleine der Geruch seines Bundpartners machte ihn wahnsinnig. Er war haarscharf davor die Kontrolle zu verlieren und das würde für ihn wahrscheinlich nicht gut ausgehen.   Severus atmete noch einmal tief durch, bevor er antworten konnte. „Das werde ich nicht tun Harry. Sie können nicht vor allem davon laufen. Sie müssen ihren Bundpartner suchen. Denn egal was sie sind. Sie brauchen ihren Partner um zu überleben.“   Mit einem Ruck fuhr Harrys Kopf herum. Seine kalten blauen Augen begannen von Innen heraus zu glühen als er in die schwarzen Augen des Direktors von Hogwarts starrte. „Er hat sich für jemand anderen entschieden.“, damit riss sich der jüngere Mann von Severus los und rauschte hinaus.       Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)