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Nachts in den Dünen

von

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Begegnung

„Sakura.“

„Hm.“

„Sakura.“

„Was?“

„Sakura. Wach doch mal auf, echt jetzt.“

„Was?“ Träge setzte sich die Kunoichi auf. Zwei blaue Augen funkeln sie aufgeregt an. „Was ist denn?“, nuschelt Sakura und reibt sich die Augen.

„Ich habe etwas gesehen.“

„Aha.“

„Ich habe die Toilette gesucht und da habe ich etwas gesehen, draußen auf dem Platz.“ Naruto ist fürchterlich aufgeregt und euphorisch.

„Und?“, fragt die Kunoichi nach. Warum soll sie es interessieren, wenn jemand Nachts im Sturm durch die Gegend streunt?

„Findest du es nicht verdächtig?“

Sakura muss sich zusammenreißen, damit sie nicht direkt loslacht. „Was ist daran verdächtig? Und überhaupt; was geht uns das an?“

Unschlüssig kratz sich Naruto am Hinterkopf.

„Genau! Nichts!“ Müde lässt sich die Kunoichi wieder fallen.

„Dann sehe ich eben alleine nach.“

Sakura murmelt, dreht sich um und setzt sich erschrocken wieder auf. „Naruto?“

Man hört den etwas abgeschwächten Sturm, als die Tür aufgeht, anschließend fällt die Tür zu und es ist wieder still.

„Verdammt!“ Die Kunoichi springt auf. Hastig zieht sie Stiefel und Regenmantel drüber und folgt ihrem Teamkameraden.

Der Sturm hat nachgelassen, es weht aber immer noch eine steife Brise. Der Leuchtturm zieht stoisch seine Lichtkreise durch die Nacht. Die diffuse Straßenbeleuchtung erhellt nur das Nötigste und die meisten Häuser sind ebenfalls nur noch spärlich bis gar nicht beleuchtet.

Sakura sucht mit ihrem Blick den Platz ab. Sie entdeckt Naruto auf der anderen Seite. Eilig läuft sie zu ihm. Angekommen packt sie ihn wütend am Arm. „Was soll das?!“

Der Blonde sieht sie erschrocken an, dann dreht er den Kopf und zeigt in die Ferne. Sakura folgt der Aufforderung. Irritiert runzelt sie die Stirn.

Sie stehen vor einer Straße, rechts und links stehen kleine massive Häuser, je fünf an der Zahl. Die Straße endet diffus im Dunkeln, dahinter erheben sich die Grasbewährten Dünen. Doch das ist nicht das, was Naruto diesen geschockten Gesichtsausdruck verpasst hat.

Vor den Dünen steht etwas. Es scheint ein Tier zu sein, doch es ist riesig. Die Rücken Höhe eines Pferdes, aber wuchtiger in der Gestalt. Die Hohe Schulterpartie und der abfallende Rücke, in Verbindung mit dem Bürstenkamm lassen das Wesen wie ein Wildschwein wirken. Allerdings hatte es Pfoten und auch der Kopf sieht eher einem Hund ähnlich.

„Was ist das?“

„Das fragst du mich?!“ Naruto starrt weiter die Gestalt an. Kalt läuft es ihm den Rücken runter.

Sakura zieht ihren Kameraden am Ärmel. „Lass. Uns. Verschwinden.“

Der Blonde nickt mechanisch.

Hektisch drehen sich die beiden um und hasten davon. Sie eilen zurück zum Haus von Iwao. Naruto reißt die Tür auf, Sakura stürmt hinein. Kurz sieht sich der Blonde um. Das Wesen scheint ihnen gefolgt zu sein. Reglos steht es in der Nähe des Leuchtturms und beobachtet. Naruto stolpert in das Haus und knallt die Tür zu.

Er geht in den Wohnbereich. Sakura sitzt am Fenster und starrt nach draußen. Naruto geht zu ihr und folgt ihrem Blick. Die Gestalt steht immer noch an Ort und Stelle.

„Was ist das?“ Die Stimme der Kunoichi zittert.

Der Blonde drückt seine Stirn gegen die Scheibe. Sein Atem bildet einen Dunstschleier auf dem kalten Glas. „Das fragst du mich?!“

Still sehen die beiden Shinobi hinaus in die Nacht.
 

Die wuchtige Gestalt schleicht davon, die Straße Richtung Promenade hinauf. Gemächlich, Schritt für Schritt, geht es den Anstieg hoch.

Hastig werden die letzten Lichter gelöscht und Vorhänge zugezogen. Die Häuser stehen totengleich da und starren aus dunklen Augen das fremdartige Wesen an.

Die Kreatur schnauft, eine große Dunstwolke bildet sich vor seiner Nase. Seine dunklen Augen schweifen umher, aufmerksam bewegen sich die Ohren. Das dunkelbraune Fell wirkt schwarz in dieser lichtlosen Nacht.

Auf der Promenade angekommen blickt es zum Strand hinunter. Der Musikpavillon steht stumm und dunkel da. Seine weiße Erscheinung hebt sich vom schwarzen Meer dahinter ab, außer die dunkle Kuppel, die verschmilzt mit der Finsternis.

Die hereinkommende Flut beginnt lauter zu werden. Das seichte Rauschen schwillt an, genau wie der Wasserpegel.

Das Tier wendet sich nach rechts, läuft am steinernen Geländer der Promenade entlang. Der Weg führt am Ende zwischen zwei hohen Sandhügeln hindurch. Aus dem Stein unter den Pfoten wird Holz und Sand.

Der Wind frischt wieder auf, gewinnt an Kraft. Böe um Böe kämmen durch das borstige Fell. Jeder Atemzug der Natur drückt Gras und Gebüsch nieder, weht Sand kleine Anhöhen hinunter.

Das Tier verlässt den menschengemachten Weg Richtung Meer. Es streift durch die Dünen. Der feuchte Sand gibt nach, klebt an den Pfoten des Wesens. Es erklimmt mühelos eine Düne und legt sich nieder. Wachsam starrt es in die Ferne, zu dem glatten Sandstreifen, der Wasser und Dünen trennt. Der Wind gewinnt weiter an stärk, beginnt den Sand in feinen Schichten abzutragen.

Ein Riss bildet sich im nassen Strand. Er wird breiter, wölbt sich nach oben. Etwas scheint sich unter dem Sand zubewegen, scheint seinem Gefängnis entkommen zu wollen.

Das Tier springt auf und walzt die Düne hinab. Mit ungeahnter Flinkheit rennt es über den Sand zu dem Riss. Angekommen beginnt es seine großen Pfoten in den Boden zu graben und diesen bei Seite zu schieben. Schwarzes Leder taucht auf, weiße dünne Federn, die wie Fell wirken. Ein unerwartetes Geräusch ertönt - Krallen treffen auf Metall.

Das Ding im Sand beginnt sich zu erheben. Das Tier weicht zurück um Platz zu machen. Eine große schlanke Gestalt erhebt sich in den Nachthimmel, gehüllt in einen langen schwarzen Mantel mit weißen Federkragen. Das Gesicht ist nicht zu erkennen, eine Metallmaske verbirgt es. Diese sieht aus, wie der Kopf eines Greifvogels. Zwei Aussparungen lassen die schwarzen Augen der Gestalt die Welt sehen. Oben auf dem Kopf thronen zwei lange, dünne, weiße Hörner.

Das Wesen schüttelt den Sand von seinem Mantel und aus seinem weißen langen Haaren.

Es ist groß, bestimmt 2,20m und es ist scheint aus dem Boden zu wachsen. Ein Schatten, der sich aus einem dunklen Fleck erhebt, schmal nach oben wächst. Um die Taille ist ein breites rotes Band; erst darüber nimmt der Körper Gestalt an, breite Schultern die in unnatürlich langen Armen enden.

Das wildschweinähnliche Tier schmiegt sich an den schemenhaften unteren Teil und wird belohnt. Die langen Krallen des humanoiden Wesens fahren liebevoll durch den Bürstenkamm.

Gemeinsam machen sich die Wesen auf den Weg, hinein in die unbeugsamen Natur.



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