Gestern erst von teilzeit_hero ================================================================================ Kapitel 1: Kapitel 1 -------------------- „Du bist wieder mal zu spät.“, übertönt die Stimme von Cana, die laute Musik. „Ich schwöre, heute war es nicht meine Schuld.“, versuche ich mich zu erklären, mit dem Wissen, dass es sowieso nichts bringt. „Das sagst du echt jedes Mal.“ Canas Stimme klingt genervt aber im nächsten Moment zieht sich schon ein freches Lächeln über ihre Lippen, welches mehr Männer anlockt, als ihre knappen Sachen. Sie zieht die Blicke der Männer regelrecht auf sich, dabei widmet sie selbst niemanden einen Blick. Die Braunhaarige kennt das Spiel mit den Männern und die meisten langweilen sie. Oft reicht ein einfacher Schwung mit ihren Haaren und schon steht eine Reihe vor ihr, dabei kann man es ihr nicht mal verwerfen, denn ihr langes Haar wellt sich so schön über ihre Schultern, dass ich regelrecht vor Eifersucht platze. Ihre Augen sind immer beklebt mit Wimpern, was all ihren angewiderten Blicken noch mehr Wirkung verleiht und genau deshalb habe ich mir auch oft überlegt, welche aufzulegen, aber soweit ich es versuche, geht alles schief und ich verlasse frustriert mein Bad. „Sie hat gehofft, dass du kommst, damit sie dich zum Trinken überreden kann.“, brüllt sie immer noch über die Musik hinweg während mein Blick zu einem kleinen Engel auf der Tanzfläche wandert. „Sie sollte endlich lernen, wie man richtig trinkt.“, lache ich über sie, als mein Blick sie endlich in der Menge fixiert. Sie hatte schon immer ein bedürftiges Aussehen, welches mein Beschützerinstinkt weckt. Ihr Selbstbewusstsein taucht erst dann auf, wenn ihr Kopf benebelt ist und lässt dann keine Spur mehr übrig von den Zweifeln, mit denen sie täglich kämpft. Ob es mit ihrem Körper zu tun hat oder mit ihren Taten. Sie meidet alles was zu einem Konflikt führen kann und ist immer die Erste, die sich entschuldigt, obwohl sie die Entschuldigungen verdient. Mal abgesehen von ihrer Unschuldigen Art, ist ihr Aussehen genau das, womit man ein Engel in Verbindung bringen würde. Ihr kurzes, blaues Haar wirbelt um ihren Kopf herum und das lange Sommerkleid an ihr, lässt sie strahlen. Dass sie heute Morgen vorm Spiegel stand und vor Unsicherheit zerflossen ist, merkt man ihr in dem gedämmten Licht kaum an. „Sie trägt das Kleid.“, weißt mich Cana unnötigerweise drauf hin, vielleicht nur um mir eins aus zu wischen. Ich weiß nie genau, wer von uns dreien das komplette Gegenteil ist, aber oft habe ich das Gefühl, dass Levy sich deutlich abhebt, den die meiste Zeit kann sie sich mit unseren Plänen nicht anfreunden, außer es ist ein Besuch in die Bücherrei, aber da beginnt immer Cana zu streiken. Aber heute Abend habe ich Levy versprochen, dass ich alles tun werde, solange sie das Kleid trägt. „Ich sollte verschwinden.“, lächle ich schief während Levys Augen mich fixieren. Gott, ist sie betrunken. „Lucy.“, schreit sie meinen Namen unklar als sie endlich bei mir ankommt und in meine Arme springt. Wir sind nicht der Typ Freundeskreis, in den wir uns oft umarmen aber Levy ist wie ein kleiner Welpe, der sich nach Aufmerksamkeit sehnt, soweit sie betrunken ist. „Schau, ich trage das Kleid.“, kichert sie, während sie sich einmal um sich selbst dreht. „Warte, du brauchst einen Drink.“, und im nächsten Moment ist sie schon davongerannt. „Sie hat wohl für zwei getrunken.“, stoße ich Cana spöttisch in die Seite. „Als ob ich mein Versprechen breche. Ich habe gesagt, dass ich heute nichts trinke und das habe ich auch nicht.“, und mit dieser Aussage bringt sie mich noch mehr zum Lachen. Cana ist wohl die größte Saufnase die es auf diesem Planeten gibt und, dass sie wirklich kein Tropfen Alkohol in sich hat, ist das unwahrscheinlichste auf der Welt. „Du solltest die Typen hier sehen.“, schreit mir Levy entgegen, als sie genauso schnell angerannt kommt, wie sie auch weggerannt ist. Dass sie die Hälfte des Getränkes auf ihre Hand überschwappt interessiert sie weniger. „ Na sdorowje.“, brülle ich ihr entgegen bevor ich mein Getränk in einem Schluck weghaue. Es ist nicht die klügste Entscheidung, aber ich hoffe damit, so schnell wie möglichst auf Levys Level zu kommen, um ihr all ihre Wünsche zu erfüllen. Die nächsten Stunden vergehen mit dämlichen Trinkspielen und noch mehr geflirte, wobei alles auf Levys Konto geht. Ihr Wunsch war es, dass ich ihr Wing Girl spiele und diesen Wunsch habe ich sofort in die Tat umgesetzt, denn der unschuldige Engel sitzt mit ihrem halben Körper auf einen Mann, über den ich nur mein Kopf schütteln konnte. Ihren Wunsch zu erfüllen war deutlich schwerer als gedacht, denn es gibt hauptsächlich nur Idioten auf dieser Party, und weder ich noch Cana sind sonderlich begabt darin, Männern zu vertrauen. Levy hingegen reicht es schon, wenn ein Mann nett scheint, denn sie glaubt an die Liebe und ist felsenfest überzeugt, ihren Traummann eines Tages zu begegnen. Dass ich immer wieder betonen muss, dass es den Traummann nur in Büchern gibt, ist für sie der beste Grund um mich verbittert zu nennen, also kommentiere ich die ihre Schwärmerei kaum mehr, sondern höre stillschweigen zu, wie sie sich heute verliebt und morgen und übermorgen. Ihr Beuteschema zu ermitteln war dementsprechend einfach, denn sie steht immer auf den selben Typ Mann: Groß, tätowiert, gefährliche Ausstrahlung und nie lächelnd, höhstens ein kleiner Schmunzler. Cana macht sie dafür mehr als fertig, denn Levy ist genau das Gegenteil. Alles an ihr ist zart, klein und fein. Sie ist penible und liebt die Ordnung, macht alle ihre Aufgaben und ist die meiste Zeit über im Stress, dazu besitzt sie so viel Selbstzweifel, dass es mir die meiste Zeit mein Herz bricht. Ich beobachte aus dem Augenwinkel heraus, dass Cana genau so verständnislos ist wie ich, weil sich Levy genau an so einen Typen grade ranschmeißt. An der Brünette prallt die Bad Boy Aura ab, aber dafür lockt sie genau solche Typen an. Ich kann gar nicht mitzählen, wie oft sich Männer aus der Drogen Szene an sie ran gemacht haben, mit versprechen sie zu heiraten und mit all dem Dreck aufzuhören. Ich sehe ihr Seufzen bevor sie sich abwendet und aus meinem Blickwinkel verschwindet. „Sind es seine Muskeln, die sich anwidern? Weil es mir genauso geht. Ich finde es, ekelerregend, wenn ein Mann auf seinen Körper achtet.“, flüstert mir die Stimme von gestern Nachmittag ins Ohr. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)