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Gestern erst

von

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Prolog

Ein letztes Mal an diesem Tag höre ich die kleine Klingel läuten, die einen neuen Gast ankündigt. Das kleine genervte Seufzen aus meinem Mund nehme ich kaum war, denn im nächsten Moment sitzt schon mein leichtes Lächeln auf meinen Lippen.  

Sein erster Eindruck hat etwas Gehetztes, als würde er zu spät kommen.

„Welche Blumen sind die besten, um seine temperamentvolle Mutter zu beruhigen?" fragt er, ohne seine Blick zu heben.

„Das kommt ganz auf ihre Lieblingsblumen an, aber ich würde Gänseblümchen empfehlen.“

„Gänseblümchen? Ist das nicht etwas, was man kleinen Schulmädchen schenkt, damit man den ersten Kuss bekommt?“, seine Stimme trägt Spott in sich und erst jetzt fixieren mich seine Augen. Sein Blick wandert abschätzig an mir hinab, so als würde er meine Empfehlung für ein Witz halten.

„Sind Gänseblümchen nicht genau die Blumen, die wir unseren Müttern geschenkt haben, als wir jung und ohne Geld waren, nur um ihnen eine Freude zu machen?“

Seine Musterung hört nicht auf aber sein Blick hat sich von meinem Körper abgewandt, denn er nebenbei sowieso gut erkennen kann hinter der Theke, und sich auf mein Gesicht gehaftet.

„Dann hoffe ich mal, dass du dir beim Einpacken Mühe gibst.“

Es war nicht schwer zu erkennen, was für ein Typ er ist. Genau diese Typen, die immer einen spöttischen Tonfall haben, um allen ihren Wörtern ihre Ernsthaftigkeit zu nehmen, damit sie so rüberkommen, als würde ihnen nichts auf der Welt nahe gehen. Ich selbst brauche nicht unbedingt diesen Typen von Menschen zu verurteilen, denn welcher Mensch möchte nicht gerne seinen Umfeld in dem Glauben lassen, dass einen nichts aus der Fassung bringt?
 

Ich spüre in meiner Brust, wie sich die Nervosität sammelt, soweit mir jemand auf die Finger schaut bei meiner Arbeit. In meinem Magen steigt sofort die Übelkeit hoch und auch meine Finger zittern leicht unter seinem Blick. Seufzend stoße ich die Luft aus meiner Lunge, während ich die Schleife um den Strauß wickle.

Mein Vater hatte damals die Angewohnheit nichts selbst zu erledigen, sondern seine Aufgaben jemanden anderen aufzutragen. Trotzdem wachte er mit einem strengen Blick über mein Fingern. Ich erinnere mich ungern daran, wie oft ich mich auf dem Klo eingesperrt habe danach, bloß um nicht vor meinem Vater zu weinen. Genauso gut erinnere ich mich an seine Stimme, wenn sie sich erhebt oder an die Schläge gegen meinen Hinterkopf, soweit ich ein Fehler machte. Wie oft im Leben habe ich mir den Satz: „Dann mach es doch selbst, wenn es dir nicht passt.“ verkniffen, weil mir die Angst im Nacken saß.

Noch heute spüre ich die Übelkeit in mir, soweit jemand auf meine Finger starrt, während ich meine Arbeit tue.
 

Lächelnd erhebe ich den Kopf und begegne seinem schiefen Lächeln, welches seine Augen zum Strahlen bringt.

„Der sieht echt spitze aus.“

Es gibt kein Kompliment, welches mir näher geht als die für meine Arbeit.

„Danke, ich hoffe deine Mutter findet das genauso.“

„Wenn sie mich nicht tötet, schwöre ich dir, dass sie vor Entzückung kreischen wird.“, lacht er leicht in meine Richtung, „Und wenn sie mich nicht tötet, kann ich auch bestimmt dein schönes Lächeln wiedersehen.“

Sein Lächeln hat fast etwas Kindliches, so unschuldig obwohl seine Augen etwas komplett anderes als Unschuld ausstrahlen. Lachend schüttle ich mein Kopf über diese billige Bemerkung.

„Musst du nicht los?“, erwidere ich mit demselben schiefen Lächeln wie er.

„Glaubst du meine Mutter würde mir verzeihen, wenn ich ihr sage, dass sich eine unglaublich gutaussehende Frau an mich rangeschmissen hat?“

„An dich rangeschmissen?“, suchend blicke ich mich um, um diese Frau ausfindig zu machen, „Wo genau ist die?“

Seine Hand legt sich oberhalb seines Herzens und obwohl deine Augen freudig strahlen, verzieht er sein Gesicht gequält. „Blumenmädchen, du enttäuscht mich gewalttätig. Ich dachte, wir sind schon an dem Punkt, an dem wir uns gegenseitig mit unseren Blicken ausziehen.“ Und jetzt ist der Zeitpunkt, an dem sich mein schiefes Lächeln in ein kleines Lachen verwandelt.

„Ist das so? Mir scheint da viel entgangen zu sein.“

Sein Blick scheint noch ein Stück heller zu strahlen und sein schiefes Lächeln, zieht sich mittlerweile über sein ganzes Gesicht. Das ist wohl mein Schwachpunkt, Männer dessen Lächeln auch ihre Augen erreichen. Mein Herz hat sich schon immer in die Sonnyboys verliebt.

Er lehnt gemütlich an der Theke, fast so, als würde er dort noch ewig bleiben wollen, aber bevor er die nächsten Worte sagen kann, unterbreche ich ihn.

„Mein Laden schließt gleich.“

Sein Blick wendet sich das erste Mal ab, seitdem er den Laden betreten hat, um ein Blick auf sein Handy zu riskieren.

„Scheiße.“, zischt er laut auf und im nächsten Moment tragen ihn seine Beine raus aus meinen Laden. Belustigt wende ich mich ab, um endlich den Schlüssel herauszuholen und Schluss zu machen, aber die Glocke oberhalb meiner Tür erklingt wieder.

Am liebsten hätte ich aufgeschrien, aber davor erblicke ich das schiefe Lächeln.

„Danke für die Blumen, Blumenmädchen.“  


Nachwort zu diesem Kapitel:
Ich habe lange überlegt, ob ich diese Geschichte hochlade, da ich diese Geschichte eigentlich nicht als Fairy Tail ffs gedacht war, aber dann kam die Idee und plötzlich hat es mir viel zu gut gefallen, als das ich daraus keine Fairy Tail FF mache.
Bitte sucht nicht nach Verbindungen zwischen meinen Charakteren und denen in der Serie.
Sie können sich unglaublich Unterscheiden und manchmal keinerlei Zusammenhang haben, außerdem spielt die Geschichte in unserer Welt und deshalb wird es keine Zusammenhänge zu magischen Welt geben.
Ich hoffe, ihr nehmt die Geschichte offen auf. Komplett anzeigen

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