My divided soul von miladytira ================================================================================ Kapitel 10: Vielleicht sollte ich... (Kuro) ------------------------------------------- Mit einem lauten Knall fiel meine Sporttasche in die nächste Ecke meines Zimmers. Weswegen wurde ich erneut harsch angemacht, obwohl sie mir abermals den Rücken zukehrte? Obwohl sie mit diesem… Die Hände zu Fäusten geballt, hörte ich wie die Türe zu meinem persönlichen Rückziehort aufgerissen wurde. «Kuro was war das für ein Lärm?».   Weshalb konnte ich nicht in Ruhe gelassen werden, wenn ich es gerade wirklich nicht darauf abgesehen hatte mit jemanden zu reden?   «Nichts Mutter», waren meine zähneknirschenden Worte, doch sogleich spürte ich wie sich eine zierliche Hand auf meinen Rücken legte. «Kuro Schatz, was ist los?» Widerwillig wandte ich mich um. Meinen Blick gesenkt, sah ich in ihre kastanienbraunen Augen. Sie war kleiner als ich, hatte ich meine Grösse doch von meinem Vater geerbt. Ich erkannte die Sorge in den Iren. Nicht zu Unrecht, war ich ansonsten der Ruhepol in dieser Familie. Mein Vater, war da ganz anders, da war mein älterer Bruder ihm ähnlicher. Mit Worten konnten sie nicht umgehen, liessen lieber Taten folgen, die auch schon mal das ein oder andere Mal nach hinten los gegangen waren. Seufzend strich ich mir durch die schwarzen Haare. «Ich möchte nicht darüber reden Mama, kann ich einfach in Ruhe gelassen werden?» Ein zögerliches Nicken gab sie mir zu erkennen, als sie sich abwendete und mich in meinem Zimmer zurückliess. Mit einem genervten Laut fiel ich auf die Matratze nach hinten. Reden würde hier nichts bringen, auch wenn meine Mutter das Gefühl hatte, es wäre für alles die Lösung, war es diese hier nicht. Aiko wollte nicht reden und ich… ich war nicht besser.   Die Arme ausgestreckt atmete ich tief aus, versuchte einen neutralen Blick auf die letzte Situation zu erhalten. Ich erinnerte mich daran, dass mir Ruri erzählt hatte, dass Aiko die letzten Tage immer wieder zu spät gekommen war. Sato-sama könnte auch aus einfachen schulischen Gründen bei ihr aufgetaucht sein… Es könnte alles einen simplen Grund haben… doch da war eine Sache, die mich störte. Dieses provokante Grinsen, welches er mir zugeworfen hatte, als ich keine Antwort von ihr erhalten hatte, warum er bei ihr war. Abermals ballten sich meine Hände zu Fäusten, als mir dieses Gesicht wieder vor den inneren Augen aufblitze und ich wütend feststellen musste, dass mir Aiko erneut einen Streit mit meinem besten Freund eingebracht hatte… Sie hätte mir doch nur die Frage beantworten müssen!   Die Lider geschlossen, atmete ich tief aus. Sie war deprimiert die Tribüne nach unten gekommen, hatte stets den Blick gesenkt gehalten, als würde sie etwas bedrücken. Ich hatte mich von ihr abgewandt, mich den Mädchen vor mir gewidmet, die unseren Sieg freudig bejubelt hatten, obwohl ich ihnen nur halbwegs zuhörte. Sie waren zur Ablenkung gedacht… doch der halbe Satz von Ruri, liess mich das Geschehen hinter meinem Rücken verfolgen. Warum sollte Aiko zu mir kommen? Wollte sie mir etwas sagen? Ein betäubendes Gefühl an meiner Schläfe vernommen, massierte ich über die schmerzende Stelle. All diese Gedanken waren nerven raubend und das jeder versuchte unsere Situation zu schlichten, machte das Ganze nicht besser. Weshalb sollte ich immer derjenige sein, welcher zu ihr ging? Vielleicht wäre es besser endlich einen Schlussstrich zu ziehen…   *   Meine Hand lag auf dem Basketball, welcher auf dem Ballregal lag. Die raue Oberfläche schmiegte sich in meine Handfläche, bevor ich ihn mit einem stärkeren Griff nach oben zog. Ich erhob meinen Kopf und sah auf den Korb, welcher vor mir lag, versuchte meine Gedanken vom Wochenende zu ordnen. Die Sätze meines besten Freundes schwirrten mir abermals durch den Kopf, dass ich zu voreilig reagiert hätte oder besser gesagt gar nicht reagiert hatte. Ich hatte sie eiskalt ignoriert, aber war es nicht mein Recht? Sie tat es schon seit Monaten und egal wie oft ich ihr versucht hatte die Situation zu erklären, die dazumal eintraf… sie wollte es nicht hören. Und nun musste ich mir seit zwei Tagen Vorwürfe anhören, dass ich ein sturer Bock wäre, wobei Aiko so tat als wäre nichts gewesen. Genervt schloss ich die Augen und versuchte mich abermals auf meinen Sport zu konzentrieren.   Mit einer Handbewegung nach hinten, liess ich den Ball aus meiner Hand gleiten… doch ich traf nicht, was ich treffen wollte. Frustriert nahm ich den nächsten Basketball zur Hand… doch auch dieser landete nicht im Korb. Wütend ballte ich meine Hand zur Faust. Diese Position war ein Leichtes. Er müsste mir ohne Probleme ins Ziel gehen. Erneut nahm ich Einen an mich, liess ihn immer wieder auf dem Boden aufprallen, als die Türen zur Sporthalle mit einem lauten Knall aufgezogen wurden. Es war Mittagspause, niemand ausser mir suchte die Turnhalle auf, waren doch die meisten Schüler damit beschäftigt, den neusten Tratsch auszutauschen und meine Freunde… die waren zur Zeit auf dem Dach, sicherlich mit ihr… Mich umgewandt, spürte ich wie mein Herz einen kurzen Dämpfer bekam, welches einen Beigeschmack von leichter Wut aufstiegen liess. Gleichgültigkeit legte sich auf meine Gesichtszüge, sah ihr dabei zu, wie sie sich aufrichtete und mir mit hastigen Atemausstössen in die Augen sah. Ihre blaugrauen Iren, welche flattrig versuchten meine Gesichtszüge zu deuten, als ich kälter als geplant fragte, was sie hier zu suchen hatte.   «Es tut mir leid…» Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)