Frozen Guardian - Let it go von Leons_Heart ================================================================================ Prolog: Beginn eines neuen Lebens (Jacks view) ---------------------------------------------- Hey^^ Diese Story ist schon etwas älter. Sie entstand einige Wochen, nachdem "Frozen" in den Kinos angelaufen war und ich dann auch schließlich "Die Hüter des Lichts" gesehen hab. Sofort hat mein Hirn gerattert und gebastelt. Lange Zeit lag sie dann nur mit einem Anfang auf meiner Festplatte^^' Nachdem nun "Frozen 2" in die Kinos kam, kam auch endlich meine Motivation für diese Story zurück *-* Nun gut, genug des Vorwortes :) Liebe Kommentare und konstruktive Kritik würden mich freuen. Viel Spaß beim Lesen Story ist auch auf Fanfiktion online ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Prolog: Beginn eines neuen Lebens (Jacks view) Das Erste, was ich sah, als ich aus dem Eis ausbrach und hochschwebte wie von unsichtbaren Händen getragen, war der Mond. Ich tat einen tiefen, leicht erschrockenen Atemzug, da ich bis vor ein paar Sekunden noch im Eiswasser gewesen war. Außerdem blinzelte ich etwas heftig, weil mich das Licht des Mondes blendete. Kaum dass das Eis unter mir wieder verschlossen war, landete ich auf den Füßen. Ich rutschte etwas und knickte auch leicht ein, als wenn mir mein Körper nicht gehorchen würde. Ich stieß mit meinem Fuß gegen etwas und sah einen Holzstab mit einer Krümmung auf der einen Seite. Instinktiv wusste ich, dass er zu mir gehörte und sehr wichtig war. Ich hob ihn hoch und kaum, dass ich wusste, was ich damit machen konnte, fand ich meinen Spaß und vergas meine erste Verwirrung. Mit Hilfe des Stabes konnte ich Dinge mit Eis und Schnee überziehen und ich konnte sogar im Wind fliegen. Mein erster Flugversuch endete zwar in einer Bruchlandung, doch ich versuchte es sofort wieder und es klappte direkt besser. Mein Name ist Jack Frost. Woher ich das weiß? Der Mond hat es mir gesagt… Kapitel 1: Wenn ein Fluch einen einsam macht -------------------------------------------- Aloha^^ Hier kommt dann mal das nächste Kapitel. Um ein Haar hätte ich vergessen, es on zu stellen^^' Mein Zeitgefühl ist gerade etwas im Eimer. Nun gut, viel Spaß beim Lesen^^ ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ 01. Kapitel Wenn ein Fluch einen einsam macht Elsa war die Ältere der Schwestern. Sie liebte ihre kleine Schwester Anna vom ganzen Herzen. Eigentlich war sie auch die Vernünftigere von beiden, doch wenn Anna sie fragte, ob sie einen Schneemann bauen wollte, warf sie alles über Board. Anna konnte nicht schlafen und wollte ihre Schwester dazu bringen, mit ihr zu spielen. Elsa aber meinte, dass sie einfach wieder schlafen sollte. Doch als Anna fragte „Willst du einen Schneemann bauen?“ war Elsa wach. Gemeinsam liefen sie die Treppe runter zum Ballsaal. Dort ließ es Elsa schneien. Sie bauten einen Schneemann, den sie Olaf nannten, und liefen Schlittschuh, da Elsa den Boden in der Mitte des Raumes mit Eis überzogen hatte. Doch das Unglück nahm seinen Lauf… Anna sprang und Elsa erschuf einen kleinen Schneehügel, auf dem die Braunhaarige landete. Sie wurde jedoch immer schneller, weshalb die Eisprinzessin nicht mehr hinterher kam, schließlich auf dem Eis ausrutschte und Anna Gefahr lief, zu Boden zu fallen. Elsa wollte einen Schneehügel erschaffen, traf aber leider ihre Schwester am Kopf und sah, wie sie zu Boden fiel und reglos liegen blieb. Schnell lief sie zu Anna und rief auch nach ihren Eltern. Als diese in den Ballsaal gerannt kamen, waren sie geschockt. Elsa hat in ihrer Angst alles, sogar die freien Stellen an ihren Wänden, mit Eis überzogen. Der König wusste, wer helfen konnte und so ritten er und seine Frau mit den Schwestern zu einem leicht versteckten Ort. Dort baten sie die Trolle um Hilfe. Der Trollkönig konnte das Eis aus Annas Kopf verbannen, ließ ihr die schönen Erinnerungen und ließ es so aussehen, als wenn alles, was im Ballsaal passiert war, etwas war, was draußen im Schnee geschehen ist. Anna würde sich nicht mehr an die Magie von Elsa erinnern können. Elsa erfuhr vom Trollkönig, dass ihre Magie viel Freude und Staunen verbreiten konnte. Doch die Angst machte diese Fähigkeit gefährlich. Sie müsse lernen, ihre Kräfte zu beherrschen, ansonsten könnte eines Tages etwas Schlimmes passieren. Der König versprach, dass das nicht passieren würde. Er reduzierte das Personal, schloss alle Tore und Fenster und auch Anna und Elsa wurden voneinander getrennt. Schließlich sollte Anna nichts von Elsas Fähigkeiten erfahren. Sie nicht noch einmal kennen lernen. Anna verstand es nicht und war auch traurig darüber, dass ihre Schwester sie ausschloss, ihr nicht sagte was los war. Immer wieder versuchte sie, Elsa aus ihrem Zimmer zu bekommen, doch jedes Mal wurde sie abgewiesen. Elsa war auch traurig darüber, doch so sehr sie Anna auch die Wahrheit sagen wollte, sie konnte und durfte es einfach nicht. Sie musste standhaft sein! … und so begann die Einsamkeit. Kapitel 2: Schnee im Sommer? ---------------------------- Seit langem war Jack Frost wieder in Arendelle. Er war schon länger nicht mehr hier gewesen. Auch wegen etwas, was ihn selbst betroffen hatte. Der Mann im Mond hatte ihn zu einem Hüter erwählt. Anfangs hatte er sich gesträubt, doch inzwischen mochte er es, ein Hüter zu sein. Und er war ein Guter. Jack wollte wissen, was aus dem Mädchen von vor einigen Jahren geworden war, also hatte er sich auf den Weg hier her gemacht. Dank seines Freundes dem Wind war er auch schnell in Arendelle angekommen. Das Schloss hatte er schnell wieder gefunden. Zu seiner Überraschung stellte Jack fest, dass die Tore offen waren und viele Menschen vor und im Schloss waren. Bei seinem letzten Besuch waren alle Tore geschlossen gewesen. Keiner kam aus dem Schloss heraus oder ging hinein. Höchstens Jemand vom Dienstpersonal, um Nahrungsmittel und andere Dinge zu kaufen. Aber ansonsten sah er nie Jemanden rein oder raus gehen. //Vielleicht ist heute ein besonderer Tag?//, dachte er und flog zum Schloss. Dass der König und die Königin gestorben waren und Elsa heute zur neuen Königin gekrönt werden würde, das wusste Jack nicht. Aber er würde es wohl schneller als gedacht herausfinden. So viele Menschen hatte Jack bei seinem letzten Besucht nicht gesehen. Spät abends und im Winter waren aber auch selten viele Menschen auf den Straßen. Also hatte es ihn damals nicht gewundert. Er erinnerte sich noch an das, was er über Elsa und ihrer Schwester Anna mitbekommen hatte. Sie waren getrennt worden, Anna wusste nichts mehr von den magischen Fähigkeiten der Älteren und Elsa vermied schweren Herzens die Nähe ihrer Schwester. Zwar wusste er warum, doch wirklich verstanden hatte er es nicht. Warum nur trennte man Schwestern? Verheimlichte eine Fähigkeit vor einem Familienmitglied? Es hatte für ihn einfach keinen Sinn gemacht. Jack interessierte es, ob sich inzwischen alles gebessert hatte und gut war. //Vielleicht weiß Anna endlich wieder von Elsas Fähigkeiten. Wie es der Eisprinzessin wohl geht?// Je näher er dem Schloss kam, desto mehr Menschen wurden es. Als er am Schloss ankam, hörte er von ein paar Menschen, dass alle schon ganz aufgeregt waren wegen der Krönung von Elsa. Von anderen Leuten erfuhr er, dass das Königspaar, die Eltern der Schwestern, verstorben waren. Er freute sich für Elsa und dass sie nun gekrönt wurde. Doch diese Freude wurde wegen dem Wissen über den Tod der Eltern etwas betrübt. Etwas lenkte seine Aufmerksamkeit von seinen Gedanken ab und auf etwas Anderes zu. //Ist das Anna? Wow, sie ist echt hübsch geworden//, ging es ihm durch den Klopf. Sie unterhielt sich mit Jemandem. Er schien ein Prinz zu sein, wie er es aus kleiner Ferne mitbekam. Auch wenn ihn hier keiner sehen konnte, er wollte nicht riskieren Anna zu erschrecken, weil sie Jack vielleicht doch sehen konnte. Man wusste schließlich nie. Von jetzt auf gleich verabschiede sie sich schnell von ihm und lief zum Schloss, da die Glocken läuteten. Jack machte sich auch auf dem Weg zum Schloss, blieb aber während der ganzen Krönungszeremonie draußen und sah sich alles durch eines der Fenster an. Als Elsa die Kugel und das Zepter in den Händen hielt, wurde beides leicht mit Eis bedeckt. Schnell legte sie beides zur Seite und zog sich ihre Handschuhe an. „Das war eine schöne Zeremonie“, murmelte er vor sich hin. Als nächstes kam der Ball. Alle waren glücklich und hatten ihren Spaß. Auch bei Elsa und Anna schien alles wieder gut zu sein. Jack Frost legte sich auf das Dach und lauschte einfach der Musik. Ein plötzlicher Tumult veranlasste Jack dazu, sich vom Dach zu lösen. Er blickte hinunter. Die Menschen wichen zurück, eine Mutter drückte ihr Baby fest an sich. Das Wasser der Brunnen war zu Eis gefroren in einer skulpturartigen Form. Elsa blickte sich panisch um, rannte schließlich los. Sie rannte immer weiter, die Treppen hinunter zum Wasser. Dort blieb sie kurz stehen, ehe sie wieder los lief. Dort, wo sie das Wasser berührte, formte sich eine Eisschicht, welche die Form einer Schneeflocke hatte. Das Eis breitete sich immer weiter aus. Anna und Hans standen vor der Grenze zum eigentlichen Wasser. Geschockt blickte die Prinzessin ihrer Schwester hinterher. Schließlich gingen die Beiden die Steintreppe wieder hinauf. Jack folgte ihnen, lauschte den Gesprächen. Dass Anna der Königin folgen wollte, fand er gut und schlecht zu gleich. Es war gut, dass sie ihrer Schwester helfen wollte, aber er war sich nicht sicher, ob das wirklich eine so gute Idee war. So oder so, diesen Winter konnte man nicht so einfach beenden. Jack blickte Anna nach, als sie auf ihrem Pferd los ritt. Einem Impuls folgend, konzentrierte er sich auf den Schnee. Erst einmal nur auf einen kleinen Punkt. Doch es klappte nicht. Entweder war er nicht stark genug oder aber man konnte die Eismagie eines Anderen nicht einfach so lösen, selbst wenn man selber diese Magie beherrschte. Auf jeden Fall stimmte es ihn missmutig, dass er Arendelle nicht helfen konnte. Also blieb ihm nur eines: Anna folgen und den Schwestern helfen, die Sache zu klären. Zu helfen, den Winter zu beenden. Auch wenn er noch nicht wusste, wie er das machen sollte, wenn man ihn schließlich nicht sah. //Irgendwie wird es schon werden…// Mit diesem Gedanken flog er los. Er ließ sich vom Wind tragen, suchte nach der jüngeren Schwester… Kapitel 3: Lass jetzt los ------------------------- Huhu^^ Hier ist das nächste Kapitel. Da hier nicht so viel passiert, wird es das 4. Kapitel einen Tag später schon geben. Eine Woche warten wäre in diesem Falle etwas blöde X'D Viel Spaß beim lesen^^ ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ 03. Kapitel Lass jetzt los Elsa ging den Nordberg hinauf. Immer weiter. Der Wind wehte um sie herum, spielte mit ihrem Kleid. Sie spürte die Kälte der Schneeflocken auf ihrer Haut. Doch sie nahm nichts wahr. Ihre Gedanken kreisten um das, was eben geschehen war. Anna hatte ihren Handschuh in der Hand gehalten, hatte von ihr einen Grund für ihre abweisende, verschlossene Haltung verlangt. Elsa hatte sie zum Schweigen bringen wollen, jedoch hatte ihre abwehrende Handbewegung dazu geführt, dass sie ungewollt ihre Magie, ihre Kräfte, gezeigt hatte. Sie war weggelaufen, hatte die Brunnen in ihrer Panik eingefroren. Die Menschen waren zurück gewichen. Elsa hatte das Erste gemacht, was ihr eingefallen war: sie war weggelaufen. Ihre Kräfte hatten sie den Fiod überqueren lassen und schließlich war sie durch den Wald gelaufen. Nun stand sie hier auf dem Berg, ihr Königreich hinter sich gelassen. Elsa konnte nicht aufhören, an das Geschehene zu denken. Ihr kamen die Worte ihres Vaters in den Sinn. Dass sie es tief in ihr Herz einschließen sollte. So würde es Niemand seh’n. Lass sie nicht rein, lass sie nicht seh’n, wie du bist. Nein, das darf niemals gescheh’n. Du darfst nichts fühl’n. Zeig ihnen nicht, dein wahres Ich. Sie zog ihren anderen Handschuh aus und ließ ihn davon fliegen. Auch ihren Umhang ließ sie vom Schneetreiben fort tragen. Ein Lächeln legte sich auf ihre Lippen, als ihre Schritte sie immer weiter voranbrachten. Sie ließ den Schnee kleine Formen annehmen, die mit einer fortwischenden Handbewegung wieder verschwanden. Mit einer anderen, kleinen Handbewegung erschuf wie einen Schneemann. Der kalte Wind trug nun keine Schneeflocken mehr mit sich. Als hätte sich der Schnee überlegt, zusammen mit Elsas Zweifeln zu verschwinden. Sie schuf eine Treppe, welche sie hoch lief. Dabei nahm sie feine, glänzende Konturen an. Weiter oben auf dem Nordberg begann sie mit ihrer Fähigkeit eine glatte Oberfläche zu erschaffen. Sie zog sie hoch. Schritt für Schritt, entstand immer mehr ein Schloss. Entschlossen blickte sie vor sich, riss ihre Diademkrone von ihrem Kopf und warf sie fast schon verächtlich von sich. Ich geh nie mehr zurück, das ist Vergangenheit! Ich bin frei, endlich frei. Und ich fühl mich wie neu geboren. Sie löste den Knoten ihrer Frisur, der geflochtene Zopf wurde nach vorne über ihre Schulter gezogen. Sie ließ ihre Magie auf sich treffen. Ihre königliche Kleidung veränderte sich und stattdessen trug sie nun ein hellblaues, fast schon eisfarbenes, Kleid, welches an der rechten Seite einen Schlitz hatte, wodurch man ihr Bein besonders gut sehen konnte, wenn sie ging. Die Kälte, sie ist nun ein Teil von mir! Kapitel 4: Erinnerungen ----------------------- Huhu^^ Hier kommt dann das nächste Kapitel. Das "anständige", wenn ihr es so sehen wollt XD Viel Spaß beim lesen^^ ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ 04. Kapitel Erinnerungen Jack war Anna gefolgt, hatte sie beobachtet. Schnell hatte er gemerkt, dass mit ihr alles okay zu sein schien. Also hatte er beschlossen, sich auf die Suche nach Elsa zu konzentrieren. Das war jedoch nicht so einfach. Er wusste schließlich nicht, wo sie sein könnte. Vielleicht, ging es ihm durch den Kopf, konnte er aber ihre Magie erspüren. Zwar konnte er ihre Magie nicht aufheben, aber das hieß nicht, dass er sie nicht aufspüren konnte. Jack beherrsche Schnee und Eis, Elsa auch. Als das Chaos im Hof des Schlosses ausgebrochen war, hatte der Hüter ihre Magie gespürt. Sie hatte sich anders angefühlt als seine. Jack musste sich nur konzentrieren. Also schloss er die Augen und konzentrierte sich auf die andere Eismagie. Zu seiner Überraschung, aber auch Erleichterung, fand er sie schnell. Ohne noch weiter Zeit zu verlieren, ließ er sich vom Wind in eben diese Richtung tragen. Jack konnte einen Eispalast erkennen. Staunen trat in sein Gesicht. Hatte Elsa diesen Palast errichtet? Aber ja, es musste so sein. Ihre Magie war deutlich zu spüren. Er war überwältigt von dieser Kraft. Er fand ein Fenster, durch welches er rein kommen konnte. Er sah sich um. Der Palast war auch im Innern unglaublich schön und überwältigend. Sie hatte so eine unglaubliche Kraft. Warum nur hatte sie im Schloss dieses Chaos angerichtet, wenn sie doch so etwas hier konnte? Konnte sie ihre Magie nicht richtig kontrollieren? Der Hüter des Spaßes dachte nach. Als das im Schloss und im Vorhof passierte, war sie aufgeregt, verängstigt. Ob sie von ihren Gefühlen beherrscht wurde? Besonders von ihrer Angst? Das musste er genauer herausfinden. Aber dazu musste er auch einen Weg finden, dass sie ihn sah und leider konnte sie ihn nur sehen, wenn sie an ihn glaubte. Wie also sollte er es schaffen, dass Elsa an ihn glaubte? Schließlich war er ein Hüter des Lichts, ein Hüter der Kinder. Nur Kinder glaubten an sie und konnten sie damit sehen. Elsa war erwachsen, kein Kind mehr. War es also überhaupt möglich, ihren Glauben zu erlangen? Jack schüttelte energisch den Kopf. Nein! Er musste fest daran glauben, dass er ihren Glauben bekommen konnte. Zunächst musste er sie aber erst hier im Palast finden. Deswegen sah er sich weiter um, ging eine Treppe hinunter. Dabei fuhr er über das Geländer. Es war glatt, wie geschliffen. Elsa war eine Künstlerin, dachte er dabei. Anders konnte er es nicht beschreiben. Die letzte Stufe hinter sich lassend, sah er sich in diesem Stockwerk um. Es sah aus wie der obere Teil, wo er durch ein Fenster hinein gekommen war. Eine Stimme ließ ihn wissen, in welche Richtung er gehen musste. Also folgte er ihr. Schnell fand er die Besitzerin der Stimme. Elsa stand auf einem kleinen Balkon, die Hände auf dem Geländer. Sie blickte in den Himmel. „Warum nur muss ich das ertragen? Warum bekam ich diese Kräfte? Kräfte, die ich nicht kontrollieren kann?“ Jack hörte den Schmerz in ihrer Stimme. „Mutter, Vater, ich brauche euch… Anna braucht euch. Es tut mir leid, dass ich meine Kräfte bis heute nicht schaffte zu kontrollieren. Ich hab es wirklich versucht und dennoch habe ich euch enttäuscht.“ Es zog Jack das Herz zusammen. Die Verzweiflung, die Angst, Enttäuschung, Wut auf sich selbst. „Du musst es tief in dein Herz einschließen. So kann es Niemand sehen und ich es nicht mehr fühln. Leider hat es nicht mehr geklappt. Es ließ sich nicht mehr einschließen, nicht mehr verstecken. Nun haben es alle gesehen.“ Jack stand inzwischen bei ihr auf dem Balkon. So gerne würde er ihr nun eine Hand auf die Schulter legen, sie in den Arm nehmen. Er wollte sie trösten, ihr sagen, dass alles gut werden würde. Er wollte ihr helfen, ihre Kräfte zu beherrschen. Was war nur mit ihr geschehen? Elsa war so ein lebhaftes, gut gelauntes Kind gewesen. Zwar immer irgendwie disziplinierter als Anna, aber dennoch sehr lebensfroh. Sie hatte sich von ihrer Schwester anstecken lassen und hatte selbst nachts noch mit ihr gespielt, für sie gezaubert. Jack hatte sich von dem Wind einfach tragen lassen und war dann schließlich hier in Arendelle gelandet. Er hatte sich umgesehen. Der Abend war gerade erst angebrochen, sodass noch ein paar Leute unterwegs gewesen waren, auch Kinder. Niemand hatte ihn gesehen. Wie auch? Man glaubte nicht an ihn. Ihm hatte die kleine Stadt irgendwie gefallen. Dennoch hatte er sich den ein oder anderen Scherz mit den Leuten nicht verkneifen können. Sein Weg hatte ihn immer weiter geführt und schließlich war er am Schloss angekommen. Auch hier hatte er sich umgesehen. Dabei war er irgendwann an den Fenstern eines sehr großen Saals angelangt. Er blickte hinein. Zwei Mädchen spielten zusammen etwas. Als er genauer hinsah, konnte er erkennen, dass das, womit sie spielten, aus Schnee bestand. Wie konnte das sein? Es war hier doch auch schon zu warm für den Schnee, weshalb manche der Menschen erstaunt waren, im April noch einmal Eis auf den Straßen vorzufinden. Das große Fenster, vor welchem er war, war einen Spalt offen. Er schob es langsam weiter auf und betrat den Saal. Von der kleinen Loge aus, auf welcher er sich befand, konnte er nun viel besser zu den Mädchen blicken. Sie lachten aus vollem Herzen. Die Größere von Beiden stand nun auf. Sie bewegte ihre Hände in kleinen Kreisen und ließ es schließlich über ihrem Spielbereich schneien. Jack blinzelte, rieb sich die Augen. Aber nein, er hatte sich das nicht eingebildet. Das kleine, blonde Mädchen ließ es Schneien. Es gab Jemanden wie ihn? Er war mit seiner Fähigkeit nicht alleine? Für einen kurzen Moment stimmte es ihn freudig. Doch das Lächeln, welches sich auf seine Lippen gelegt hatte, verschwand fast direkt wieder. Was brachte es schon, dass sie auch Schnee und Eis beherrschte, wenn sie ihn nicht sehen konnte? Sie konnten sich nicht unterhalten und es stimmte ihn traurig. Er schüttelte den Kopf, vertrieb die trüben Gedanken. Sie brachten ihn nicht weiter. Dennoch konnte er nichts dagegen machen, dass er sie immer mal wieder hatte. Dass sie wieder kamen. Er beobachtete sie noch einige Zeit, dann beschloss er, sich im restlichen Schloss umzusehen. Wenn er schon hier drin war, konnte er es auch nutzen. Reges Treiben herrschte in einigen Räumen. Essen wurde in der Küche vorbereitet, woanders wurde Wäsche gewaschen, der große, lange Tisch im Essenssaal wurde eingedeckt. In einem Raum entdeckte er zwei Erwachsene auf einem Sofa sitzen. Sie tranken etwas aus feinen Tassen. Vermutlich war es Tee, schätzte Jack. Er zog weiter, doch er fand keine anderen Kinder. Nur weitere Erwachsene oder leere Räume. Im großen Eingangssaal sah er an der Wand zwischen der linken und der rechten Treppe ein großes Bild, auf welchem die Erwachsenen aus dem einen Raum zu sehen waren. Es waren wohl die Eltern der Mädchen. Anders konnte er es sich nicht vorstellen. Als er woanders ein großes Bild fand, auf welchem diese beiden zusammen mit den Mädchen aus dem Ballsaal zu sehen waren, war er sich sicher. Es waren die Eltern. Ob sie von den magischen Kräften ihrer einen Tochter wussten? Vermutlich schon, denn sonst würden die Mädchen nicht so sorglos spielen. In den nächsten Tagen war Jack immer wieder hier und sah den Mädchen dabei zu, wie sie zusammen spielten. Wie die Ältere, von der er inzwischen auch wusste, dass sie Elsa hieß, dabei auch immer wieder ihre Magie nutzte. Anna, die etwas Jüngere, hüpfte jedes Mal glücklich herum. Eines Nachts schwebte er am Fenster des Zimmers der Mädchen. Er hatte zugesehen, wie die Eltern sie beide ins Bett gebracht hatten. Es war ein schönes und warmes Gefühl, die Liebe der Familie zu sehen, zu fühlen. Es ließ ihn seine eigenen Sorgen vergessen. Zu gerne wüsste er, wer er wirklich war. Ob er auch einmal eine Familie gehabt hatte. Ob er vor diesem Leben Jemand gewesen war. Elsa regte sich, stand schließlich auf und ging zum Fenster. Einem Impuls folgend, wollte Jack sich verstecken. Dann aber fiel ihm ein, dass sie ihn ja eh nicht sehen konnte. Sie öffnete das Fenster, sah ihn an. Aber ihm war klar, dass sie durch ihn hindurch sah und den Mond anblickte. Er wandte sich um, saß auf dem kleinen Fenstersims außerhalb des Fensters. Wenn man es von der Tür aus betrachten, ihn sehen würde, würde es so aussehen, als säße er neben ihr. „Siehst du dir auch gerne den Mond an?“ „… ja…“, antwortete er, obwohl er wusste, dass sie ja gar nicht direkt angesprochen haben konnte. „Warum sitzt du hier vor unserem Fenster und wie bist du hier herauf gekommen?“ Okay, nun war es doch merkwürdig. Das war, als würde sie wirklich mit ihm direkt sprechen. Er drehte sich um, sah sie an. Sie lächelte. „Kannst… kannst du mich sehen?“ „Klar, ich bin ja nicht blind.“ „Du siehst mich…“ „Ja, sagte ich doch eben. Du tust so, als wäre es was Besonderes, wenn man dich sehen kann.“ „Für mich schon… du bist die Erste, die mich nach so vielen Jahren sehen kann.“ „Ich konnte dich schon vor einigen Tagen sehen. Du hast Anna und mich im Ballsaal beim Spielen beobachtet. Ich konnte deine Magie spüren. Es ist schön, dass ich damit nicht alleine bin.“ „Du bist nicht alleine, du hast eine Familie.“ „Aber ich bin die Einzige mit magischen Fähigkeiten. Wollen wir Freunde sein?“ Jack war erstaunt, überrascht. Dieses Mädchen hatte keine Angst vor ihm. Sie behandelte ihn ganz normal. Lächelte ihn warm und ehrlich an. „Ja, gerne. Lass uns Freunde sein. Ich heiße Jack Frost.“ „Ich bin Elsa und meine kleine Schwester heißt Anna.“ Sie hatten sich noch lange unterhalten. Anna war deswegen nicht aufgewacht. Elsa hatte ihm erklärt, dass sie einen sehr tiefen und festen Schlaf hatte und man sie nur sehr schwer wecken konnte. Elsa hatte von nun an nicht mehr nur für ihre Schwester gezaubert, sondern auch für ihn. Er selbst hatte ihr auch ein paar seiner Kunststücke gezeigt. Es hatte sie begeistert. Dann war er für einige Zeit nicht hier gewesen. Er hatte Elsa von den Orten erzählt, an denen er schon gewesen war, wo er wohnte. Das kleine Mädchen hatte ihm jedes Mal gespannt und begeistert zugehört. Sein nächster Besuch war der gewesen, an welchem Elsa und Anna bereits getrennt gewesen waren. Er wollte den Grund wissen, hatte ihn von ihren Eltern erfahren. Sie hatten sich darüber unterhalten. Gefallen hatte es ihm nicht. Also war er wieder zu Elsas Zimmer geflogen, wollte zu ihr rein. Doch sie ließ ihn nicht, sie reagierte nicht einmal auf sein Klopfen. Immer wieder hatte er es versucht, dann hatte sie ihn irgendwann angesehen. Doch dabei hatte er etwas bemerkt, was vorher nicht da gewesen war. Was vorher nicht existiert hatte. Schmerzhaft war ihm klar geworden, dass sie ihn nicht mehr sehen konnte. Dass er auch für sie nun wieder nur ein Geist war. Heute wusste er, was genau das damals gewesen ist. Sie hatte den Glauben an ihn verloren. Doch warum? Warum hatte sie ihn verloren? Warum hatte sie aufgehört, an ihn zu glauben? Jack war noch einige Zeit da gewesen, hatte immer wieder versucht, dass sie ihn wieder sah. Doch es ist vergebens gewesen. Er hatte Arendelle und der Eisprinzessin den Rücken gekehrt. Viele Jahre später hatte er beschlossen, wieder hier hin zurück zu kommen. Er hatte viel nachdenken und lernen können. Er hatte begreifen können. Jack war nun ein Hüter und hatte mehr über sich selbst und seine Vergangenheit erfahren. Und nun? Nun stand er hier bei Elsa in ihrem Eispalast auf dem Balkon und wusste nicht, wie er ihr helfen sollte. Wie er ihr helfen konnte. Vielleicht hätte er damals nicht so lange fort sein sollen. Dann wäre es damals vielleicht nicht zu dem Unfall gekommen. Dann hätte sie ihren Glauben an ihn nie verloren. Es hätte vielleicht so Vieles geändert. Okay, schluss damit, beschloss Jack. //Ich muss nun stark für Elsa sein!// Kapitel 5: Gespräche -------------------- Viel Spaß beim nächsten Kapitel^^ ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ 05. Kapitel Gespräche Elsa stand da, blickte in den Himmel. Nun war sie hier, alleine. Alleine, aber frei. Arendelle war sicher, ihre Schwester war sicher. Dass es nicht so war, ahnte sie nicht. Wie auch? Wie war einfach nur gelaufen, immer weiter und war schließlich hier auf dem Nordberg gelandet. Sie hatte nicht zurück geblickt. Nicht gesehen, wie ihre Schwester vom Wasser gestoppt wurde. Wie sich der Fjord mit einer Eisschicht überzog. „Ich wünschte, du wärst hier.“ Wen Elsa wohl meinte? Neugierig kam Jack etwas näher. Er hoffte, dass sie weiter über diese Person sprach. Dass sie seinen Namen erwähnte. „Neben Anna warst du der einzige Freund, den ich hatte. Aber leider gingst du und kamst nie wieder.“ Moment mal. Sprach sie von ihm? Wenn nein, wen meinte sie dann? Denn sie hatte in der Zeit, die sie zusammen verbracht hatten, nie Jemand anderen erwähnt und er hatte auch nie ein anderes Kind gesehen. „Jack!“ Er zuckte erschrocken zusammen. Als er wieder bewusst zu Elsa sah, konnte er sehen, dass sie sich umgedreht hatte. Sie sah ihn an. Moment! Sie sah ihn an? Sie sah ihn an! Sie konnte ihn sehen? „Du kannst… mich sehen?“, fragte er und fühlte sich an ihr erstes, direktes Aufeinandertreffen erinnert. „Ich bin ja nicht blind!“, antwortete sie. „Nein, ich meinte... also ich… Du siehst mich, du siehst mich wirklich.“ „Ich dachte, du seist für immer fort. Ich dachte, ich sei zu früh erwachsen geworden und habe damit meinen Fantasiefreund nicht mehr sehen können.“ War er das für sie gewesen? Ein Fantasiefreund? Glaubte sie das wirklich? „Ich bin nie deiner Fantasie entsprungen. Heute nicht und damals nicht. Ich bin immer da gewesen. Aber nur Kinder können mich sehen. Nur Kinder, die an mich glauben. Du warst damals die Erste und Einzige, die mich sah. Die an mich glaubte. Als ich irgendwann wieder hier war, sahst du mich nicht mehr. Warum hast du den Glauben an mich verloren?“ Er machte ihr keinen Vorwurf deswegen. Er wollte es nur wissen. „Ich weiß es nicht. Nachdem ich meine Schwester schwer verletzte, war alles anders. Ich hab immer wieder nach dir gerufen, doch du kamst nicht. Also dachte ich, ich habe mir dich nur eingebildet. Dass du nur ein Produkt meiner Fantasie gewesen seist, weil ich mir einfach so sehr gewünscht habe, dass es Jemanden gibt, der ist wie ich.“ „Tut mir leid, dass ich nicht da war. Bei mir ist viel passiert und nachdem ich festgestellt habe, dass du mich nicht mehr sehen kannst, wollte ich erst einmal wieder alleine sein. Ich wollte nachdenken, den Schmerz verarbeiten.“ „Warum kann ich dich jetzt wieder sehen? Ich bin doch kein Kind mehr.“ „Mh…“ Das fragte er sich auch. Jack war froh, dass sie ihn wieder sehen konnte. Mehr zählte für ihn gerade nicht. Nachdenklich bewegte er seine freie Hand, mit welcher er gerade nicht seinen Stab festhielt, machte kleine, kreisende Bewegungen. Schneeflocken tanzten in der Luft, flogen zu Elsa, umspielten ihre Haare, ihr Gesicht. Elsa ging auf ihn zu und nahm ihn einfach in den Arm. Sie wusste nicht warum, aber bei ihm hatte sie keine Angs vor Körperkontakt. Bei ihm hatte sie keine Angst, dass sie ihn mit ihrer Magie verletzten könnte. Wie auch? Er beherrschte die selbe Magie wie sie. „Erzähl mir etwas über dich“, lenkte Elsa ein. „Was hast du in den letzten Jahren gemacht?“ Jack überlegte kurz, wo er anfangen sollte. Dann sprach er einfach los. Er erzählte ihr von seinem Aufeinandertreffen mit den Hütern, seiner Zeit mit ihnen. Dass auch er auserwählt worden war, ein Hüter zu sein. Er erzählte ihr von dem Kampf gegen Pitch Black, wer dieser war. Jack sprach über Jamie. Dass er ihn als erstes sehen konnte und wie glücklich er darüber gewesen ist, dass Jemand ihn endlich sehen konnte. „… und nachdem wir Pitch besiegt haben, hat North darauf bestanden, dass wir das mit mir beenden. Einfach, um es amtlich zu machen, dass ich nun auch ein Hüter bin.“ „Ich freue mich für dich, dass du deinen Platz gefunden hast. Dass du nicht alleine bist.“ „Du bist es auch nicht mehr. Ich bin nun wieder hier.“ Er griff ihre Hand, lächelte sie aufmunternd an. Elsa erwiderte den Griff und auch das Lächeln leicht. Obwohl sie sich so viele Jahre nicht gesehen hatten, fühlte es sich für Elsa so an, als hätte es diese lange Zeit des nicht Sehens nicht gegeben. Sie war einfach so froh, dass er wieder hier war. Dass sie endlich nicht mehr alleine war. Natürlich wusste sie, dass sie immer ihre Eltern und ihre Schwester gehabt hatte. Doch sie drei waren normal im Gegensatz zu ihr. Sie besaß magische Fähigkeiten, ihre Eltern und ihre Schwester nicht. Sie konnten nicht wirklich nachempfinden, wie das war. Jack jedoch besaß auch magische Fähigkeiten, ebenfalls Eis und Schnee. Er wusste genau, wie es mit solchen Kräften war. Wie es war, wenn man aufpassen musste. Aber Elsa hatte Angst, wieder alleine zu sein. Jack war ein Hüter und als solcher konnte er nicht ewig bei ihr sein, das war ihr klar. Elsa kamen die Tränen bei dem Gedanken, dass er bald wieder gehen würde. Dass sie bald wieder alleine sein würde. Wortlos nahm Jack sie in den Arm, was sie zu ließ. Die Umarmung fühlte sich beruhigend, tröstend an. Es fühlte sich beschützt an. Um sie herum stieg ein kleines, relativ sanftes Schneetreiben auf. //Kommt es von Elsa oder ist es natürlich?// Jack konnte es in dem Moment nicht sagen und da es nur ein sanftes Schneetreiben war, war es ihm auch erst einmal egal, ob es von Elsa kam oder natürlichen Ursprungs war. Er wusste nicht, warum sie plötzlich weinte. Jetzt konnte er sie nur festhalten und ihr beruhigend über den Rücken streichen. Worte, so hatte er das Gefühl, würden jetzt nichts bringen Jack beschloss, dass jetzt auch ein sehr schlechter Zeitpunkt war, ihr zu sagen, was gerade mit Arendelle los war. Das würde sie jetzt in diesem Moment nur zu sehr aufwühlen und er wollte nicht, dass sie hier in ihrem Eispalast vielleicht noch so etwas wie in der Stadt verursachte. Alles würde gut werden. Das hoffte er. Daran glaubte er. Kapitel 6: Neue Bekanntschaften ------------------------------- Anna war inzwischen ein ganzes Stück von Arendelle fortgeritten. Sie hatte Hans die Verantwortung übertragen, solange sie nicht hier war. Sie vertraute ihrem Verlobten. Während sie den Weg entlang ritt im Schritt, da ihr Pferd auf Grund des Schnees nicht schneller konnte, führte sie Selbstgespräche. Dass sie es fies fand, dass Elsa ihr nichts von ihren Fähigkeiten nichts verraten hatte. Dass es ihr leid tat, dass sie sie so aus dem Konzept brachte, den Handschuh weggenommen habe. Dass sie nicht wollte, dass Elsa den Sommer einfriere. Allerdings war sie auch der Meinung, dass das alles nicht passiert wäre, wenn Elsa ihnen nicht den Segen zur Verlobung verwehrt hätte. Denn dann hätten sie nicht gestritten und Elsa wäre nicht, alles einfrierend, weggelaufen. „… das war echt fies von dir“, beendete sie ihren Monolog. Plötzlich fiel eine große Menge Schnee vor sie und das Pferd, weshalb es sich erschreckte, sich auf die Hinterhufe stellte und umdrehte. Dabei war Anna runter gefallen und konnte nun zusehen, wie ihr Pferd panisch davon lief. „WARTE!“, rief sie noch, doch es war zu spät. „Oh Klasse!“, fluchte sie und wollte sich an etwas hochziehen. Leider entpuppte sich dieses Etwas als ein stark eingeknickter Baum durch den Schnee, welcher diesen auch direkt auf der Prinzessin entlud. Grummelnd kämpfte sie sich aus dem Hügel heraus, um sich zu Fuß durch den Schnee weiter durchzukämpfen. Dass sie nur ihr Kleid und die dazu passenden Schuhe trug, war dabei nicht sehr vorteilhaft. Auch der Umhang, den sie trug, spendete nicht genug Wärme, um sie davor zu schützen, dass sie fror. Er half ihr nur bedingt in dem Punkt weiter. Anna schimpfte und fluchte weiter. Sie fragte sich, warum es ausgerechnet Schnee sein musste. Konnte ihre Schwester nicht eine wärmere Fähigkeit haben? Dann könnte man zum Beispiel nun am Strand liegen und – „FEUER!“, rief sie freudig aus und unterbrach damit ihren inneren Monolog. Im nächsten Moment rutschte sie weg, verlor dabei ihren Umhang und landete schließlich in einem Fluss. Es war super kalt! Anna sah zu, dass sie aus dem Fluss kam und ging weiter gerade aus. Das Kleid gefror durch die kalte Luft recht schnell und machte ihr damit den Weg etwas schwerer. Entsprechend froh war sie, als sie an der Hütte ankam, welche sich als Wandereiche Krämerladen entpuppte, sogar mit einer Sauna. Anna betrat die Hütte, sofort umgab eine wohltuende Wärme sie. Auch ihr gefrorener Rock taute wieder auf und hing nicht mehr steif an ihr. Noch während sie sich mit dem freundlichen Mann unterhielt, dabei die Wintersachen, die da waren, auf den Tresen legte, kam noch Jemand in die Hütte. „… du und der da“, fügte der Mann einer zuvor gegebenen Antwort hinzu. Der Neuankömmling holte sich etwas aus der „Winterabteilung“ und kam zu ihr und dem Verkäufer. Anna tat so, als würde sie ihn nicht sehen, drehte pfeifend ihren Kopf weg. Irgendwie wirkte er in seiner Kleidung, mit dem Tuch vor dem Mund und dem vielen Schnee an sich bedrohlich. „Karotten!“ Sie wollte ihn weiter ignorieren. „Karotten!“, wiederholte er. „Hinter dir!“ „Oh…“ Sie trat zur Seite. Anna kam nicht umhin, bei seinen nächsten Worten, die er als Antwort an den Verkäufer richtete, genau zuzuhören. Es war nicht nur der Inhalt dessen was er sagte, was sie aufmerksam werden ließ, sondern auch seine Stimme selbst. Sie hatte etwas Beschützendes. Anna gab im Stillen zu, dass ihr seine Stimme gefiel. „Nordbeg?“, fragte sie. „Auf dem Nordberg ist etwas? Vielleicht… etwas Magisches?“ „Ja, vermutlich… und jetzt sei still. Ich muss mit dem Gauner etwas klären.“ Ja, denn der Verkäufer wollte beziehungsweise konnte ihm für zehn nur die Karotten geben. Der Mann brauchte aber die Bergsteigerausrüstung, wie es schien, hatte aber nicht mehr als zehn bei sich. Leider mochte der ältere Mann den Ausdruck nicht und warf den Anderen dafür hinaus in den Schnee. Er rappelte sich auf, wurde freudig von seinem Rentier begrüßt. Er wusste, was er von ihm wollte. „Nein, Sven, ich hab keine Karotten.“ Ein enttäuschter Blick. „Aber dafür hab ich einen Schlafplatz für uns, ist auch gratis.“ Der enttäuschte Blick verschwand nicht ganz, war aber nicht mehr ganz so schlimm. Einen Moment später waren sie beide in der kleinen Hütte neben dem Krämerladen, wo sie es schön warm hatten. Kristoff spielte auf seiner Laute melodische Töne und sang dazu. Rentiere sind besser als Menschen. Sven, was sagst du dazu? Ja, Menschen sind grausam und gar nicht behutsam. Jeder von ihnen ist schlecht, doch nicht du! Danke, Kumpel! Ein Mensch riecht besser als ein Rentier. Sven, sag, das ist doch wahr. Ja, das ist wirklich wahr! Nur du nicht, das ist klar! Voll erwischt. Und jetzt, gute Nacht. Gut Nacht! Ich geb gut auf dicht acht! Kristoff lehnte sich zurück, legte die Laute dabei neben sich. Seine Mütze fand schützend einen Platz auf seinem Gesicht. Auch Sven legte seinen Kopf auf seine verschränkte Hufe und schloss die Augen. Hier in der Scheune, im Heu, war es angenehm warm und man kam nicht auf die Idee, dass draußen die Welt im Schnee versank, obwohl gerade Sommer war, wenn man es nicht mit eigenen Augen gesehen hätte. Ehe er sich richtig entspannen konnte, ging die Tür der Scheune auf. Er schreckte hoch, doch an der Tür sah er nur die junge Frau von gerade eben. „Ach so, du… ich dachte schon, dass er es ist.“ „Bring mich zum Nordberg, bitte. Ich kenne einen Weg, dass es wieder Sommer wird.“ Er blickte sie skeptisch an. „Vertrau mir! Bitte!“ Um ihre Bitte zu untermalen, warf sie ihm eine Tasche zu. Er blickte hinein. Es war die Bergsteigerausrüstung, welche er vorhin kaufen wollte und nicht bekommen konnte, weil er nicht genug Geld hatte. „Gut! Wir brechen morgen früh auf. Außerdem hast du die Karotten für Sven vergessen.“ Dabei lehnte er sich wieder zurück. Eine weitere Tasche traf ihn, was ihn schmerzhaft zusammen zucken ließ. „Oh, ups… Entschuldigung.“ Sie räusperte sich. „Wir… brechen sofort auf!“ Mit diesen Worten verschwand sie aus der Hütte. Anna hatte neben der Tür der Hütte gestanden. Eigentlich hatte sie sofort reingehen wollen, als sie bemerkt hatte, dass der junge Mann darin war. Doch dann hatte sie das Ständchen gehört. Sie fand es süß, wie er seinem Rentier – bei dem Schlitten vor der Hütte vermutete sie einfach mal auf ein Rentier oder etwas sehr Ähnliches – eine Stimme gab. Als die Töne verklungen waren, war sie noch einen kurzen Moment stehen geblieben. Dann hatte sie die Tür geöffnet und war in die Hütte gegangen. Nun fuhren sie mit Kristoffs Schlitten schnell den Weg entlang. Der Eisverkäufer erkundigte sich, warum die Königin das Land eingefroren hatte. Was Anna ihm erzählte, ließ ihn am gesunden Menschenverstand zweifeln. Meinte sie das ernst? Sie verlobte sich mit einem Mann, den sie gerade erst kennen gelernt hatte? Und dann meckerte sie auch noch, weil ihre Schwester ihr deswegen nicht ihren Segen gab? Konnte ein Mensch wirklich SO naiv sein? Man konnte doch Niemanden heiraten wollen, den man gerade erst kennen gelernt hatte. Zumindest passte es nicht in seine Vorstellung rein. Kristoff war der Meinung, dass man die andere Person schon halbwegs kennen sollte, ehe man so einen wichtigen Schritt ging. Für ihn hatten sich solche Gedanken vorher nie erschlossen. Er und Sven hatten nur sich selbst gebraucht. Für ihn war es nie ein Thema gewesen, sich irgendwann einmal eine Frau zu suchen. Er war glücklich mit seinem Leben und wie es gerade lief. Dass sich dies für ihn bald ändern sollte, ahnte er in diesem Moment noch nicht… Sie gingen durch einen anderen Teil des Waldes. Durch einen Angriff von Wölfen und dem danach folgenden Verlust des Schlittens, konnten sie nur noch zu Fuß weiter gehen. Die Sonne schien sanft vom Himmel. Ihre Strahlen brachen sich im Eis, welches sich in Tropfen von den Bäumen hängen ließ. „Wow, ich wusste gar nicht, wie schön der Winter sein konnte“, gab Anna lächelnd von sich. Begeistert sah sie sich um. Plötzlich hörten sie eine Stimme: „Ja, der Winter ist wirklich schön. Aber ihm fehlt die Farbe. Rot vielleicht, oder blau. Ah, der Hammer wäre gelb! Oh, nein… besser nicht. Gelb und Schnee, bbrr.“ Im nächsten Moment stand ein Schneemann bei ihnen. „Hallo.“ Anna schrie erschrocken auf, kickte gegen den Kopf. Kristoff fing ihn aus Reflex auf. Der Körper bewegte sich hin und her, da er zum Kopf wollte und schließlich warf Anna den Kopf auf den Schneekörper. „Warum hängt ihr Kopfüber von der Decke wie Fledermäuse?“ „Oh, ähm… warte.“ Anna kniete sich hin, setzte den Kopf wieder richtig herum auf den Körper. Während der Schneemann lächelte und sich über seine neuen Bekanntschaften freute, suchte Anna in ihrer Tasche nach etwas und schließlich hatte der Schneemann auch seine Karottennase. „Sie ist so schön, danke neue Freunde!“ Er blickte alle an, blieb dann bei Anna hängen. „Oh… Mein Name ist Olaf und ich lieeebe Umarmungen.“ Anna kannte die Worte. Sie kannte sie ganz genau und nun wusste sie auch, warum dieser Schneemann nachträglich eine vertraute Freude und Wärme in ihr ausgelöst hatte. „Olaf… aber natürlich, Olaf!“ „Und ihr seid?“ „Oh, stimmt. Ich heiße Anna.“ „Und der bekloppt aussehende Esel?“ „Sven.“ „Und das Rentier?“ „Sven?“ „Oh, das ist ja leicht zu merken.“ Die Prinzessin von Arendelle konnte nur lächeln. Elsa hatte ihn gebaut, wie sie von Olaf erfuhr und auch, dass er wusste, wo sie war und er sie hinbringen würde. Als er erfuhr, dass sie den Sommer zurück holen wollten, war er ganz begeistert. Er hatte noch keine Erfahrung mit Hitze machen können, doch manchmal schloss er seine Augen und stellte sich vor, wie es wäre, wenn der Sommer endlich käme. Sommerwind… Hüpf auf der Wiese wie ein Kind. Und ich will tun, was der Schnee so tut, im Sommer. Anna lief Olaf lächelnd hinterher. Kristoff stand da und konnte nicht fassen, dass sie den Schneemann in seinem naiven Glauben damit stärken wollte, indem sie ihm die Wahrheit über die Kombination aus Schnee und Hitze verschwieg. Kopf schüttelnd ging er den Anderen hinterher. Denn auch Sven war schon freudig hinter der Prinzessin und dem Schneemann hinterher gelaufen. Kapitel 7: Zweisamkeit ---------------------- Nachdem Elsa sich von ihrem kleinen Gefühlsausbruch beruhigt hatte, hatten sie zusammen am Geländer gestanden und einfach in den Himmel geschaut. Er war sternenklar gewesen und auch der Mond schien sanft auf die Erde. Sie hatten sich unterhalten. Über nichts Besonderes, meistens über das, was bei ihnen in den letzten Jahren so passiert war. Dabei gab es von Elsas Seite nichts wirklich Schönes und auch nicht viel zu erzählen, doch dafür konnte Jack ihr viel erzählen. Die Königin hörte ihm gerne zu. Seine Begeisterung und die Art, wie er erzählte, steckten sie an und sie konnte nichts anderes machen, als zu lächeln. Ihr Herz erwärmte sich. Sie spürte wieder Freude und Hoffnung in sich aufkeimen. Elsa kicherte, als Jack bei einem Teil seiner Erzählungen einen Rückwärtssalto machte und bei der Landung auf dem glatten Boden ausrutschte und hinfiel. „Tut mir leid“, gab sie hinter ihren Händen von sich, während sie versuchte, sich wieder zu beruhigen. Es war nicht lustig, wenn sich Jemand lang legte und besonders bei Freunden nicht. Aber es hatte irgendwie komisch ausgesehen, als er zunächst elegant landete und dann doch noch mal das Gleichgewicht verlor. Jack saß auf dem Boden, in einem Moment noch verdutzt zu Elsa hochschauend, und im nächsten selbst lachend über seine eigene Ungeschicktheit. Dies steckte auch die Königin wieder an, da diese nun wieder mehr kicherte, auch leicht lachte. Es tat gut, wieder so unbeschwert lachen zu können. „Jack, zeigst du mir den Hasen, den du für Jamie erschaffen hast?“, fragte Elsa, als sie sich beide wieder halbwegs vom Lachen erholt hatten. „Na klar!“ Er stellte sich vor die glatte Wand neben der Balkontür. Es war kein Fenster wie bei Jamies Zimmer, doch genau so glatt wie eines. Er zeichnete den Hasen auf und ließ ihn dann mit seiner Magie von der Zeichnung zu einem Tier werden. Das Häschen hüpfte auf seine Hände, ehe es hüpfend durch die Luft flog. Das Tier sprang um Elsa herum, stupste sie an die Wange. Lächelnd sah die Blondhaarige, wie das Tier höher sprang und in einem sanften Schnee verpuffte. „Er war niedlich.“ „Zeigst du mir auch etwas?“ „Ja“, nickte sie, keine Angst vor ihren Kräften habend. In Jacks Nähe vergas sie ihre Furcht, welche sie von klein auf begleitet hatte und es war ihr nicht einmal bewusst, dass es so war. Sie konzentrierte sich und nur wenige Sekunden später saß ein etwa zehn Centimeter großer Schneemann, der genau so aussah wie Olaf, auf ihrer linken Hand. „Wow! Er sieht toll aus!“ „Danke!“ Sie warf ihn hoch und ließ ihn auch als Schneeflocken vom Himmel sinken, wie es Jacks Hase auch zuvor getan hatte. Jack blickte hoch, lächelte. Er war froh, dass Elsa nun so ausgelassen war. Dass es ihr gerade gut ging. Er wusste, er sollte ihr erzählen, was in Arendelle passiert war. Dass ihre Schwester auf dem Weg war, sie zu suchen. Aber er wusste nicht, wie er es angehen sollte. Jack wollte nicht, dass die Andere wieder in Verzweiflung versank. Dass sie wieder weinte, sich versteckte. Dass sie ihre Mauer wieder um sich herum aufbaute. Er wollte nicht, dass sie sich wieder isolierte. Dem jungen Hüter war klar, dass es nicht gut war, ihr diese wichtige Tatsache zu verschweigen. Er war in einem Zwiespalt gefangen. Wie nur sollte er dieses Thema am besten anschneiden? Er wurde aus seinen Gedanken gerissen, als etwas kaltes, Weiches ihn traf. Er blickte zu Elsa, ließ dann seinen Blick weiter runter sinken. Sie hatte ihn mit einem Schneeball angeworfen. „Na warte!“ Sie rannte schnell an ihm vorbei in den Palast, lachte. Er lief ihm lachend hinterher. Sie warfen sich mit Schneebällen ab, schnitten sich gegenseitig den Weg mit einer kleinen, hüfthohen Mauer aus Eis ab. Diese kleinen Mauern lösten sich sofort wieder auf, wenn sie die aufzuhaltende Person in eine andere Richtung gezwungen hatten. Luft holend saßen sie da, lachten noch immer etwas. Elsa kicherte unterschwellig. Sie fühlte sich wieder wie ein kleines Kind. Sie fühlte sich frei. Ein neuer Anblick ließ sie innehalten. Kleine Schneeblumen sanken über ihr von der Decke auf den Boden. Sie sah zu Jack, welcher schmunzelnd lächelte. Sie sah ihn einfach nur lächelnd an. Mehr brauchte Jack nicht, um zu wissen, dass ihr dieser kleine Zauber gefiel. Während er ihr half, wieder ruhiger zu werden, sich selbst wieder mehr zu vertrauen, half sie ihm unbewusst, mehr über sich selbst zu erfahren. Dass er sogar in der Lage war, Blumen aus Schnee und Eis erscheinen zu lassen, wie er es gerade tat, hatte er bis zu diesem Moment nicht gewusst. Er hatte sich einfach vorgestellt, wie sie von der Decke fielen und dann war es passiert. Jack musste auch noch einiges über seine Magie lernen. „Kannst du eigentlich tanzen?“ „Tanzen? Nein, ich glaube nicht. Zumindest nicht, wenn du das meinst, was ich bei euch im Ballsaal gesehen habe.“ Zu spät wurde ihm bewusst, dass er etwas gesagt hatte, was Elsa mit dem verband, weshalb sie hier her geflüchtet war. Jack wollte gerade zu einer Entschuldigung ansetzen, als Elsa aufstand und ihm eine Hand hinhielt. Sie lächelte. „Steh auf. Ich bringe es dir bei.“ Nickend ergriff er die Hand und ließ sich auf die Füße ziehen. Sein Stab lag schon lange weiter von ihm weg. Wann hatte er ihn aus der Hand gelegt? Er konnte sich nicht mehr daran erinnern. Sie legte seine linke Hand an ihre rechte Hüfte, griff seine rechte Hand mit ihrer linken und legte ihre rechte Hand auf seine linke Schulter. Jack schob seine Hand etwas höher, Elsa aber schob sie wieder dahin wo sie hin gehörte. „Das ist schon okay so, Jack.“ „Okay…“ Sie erklärte ihm noch die Schritte, dann zählte sie den Takt an. Drei oder vier Mal trat sie ihm auf die nackten Füße, da er nicht schnell genug reagierte oder mit dem falschen Fuß gehen wollte. Zum Glück war es immer nur der vordere Teil vom Schuh und nicht der Absatz, sonst würde es sehr weh tun. Elsa löste sich kurz von ihm, um sich die Schuhe auszuziehen und sie zur Seite zu stellen. Dann nahm sie wieder die Tanzpose mit ihrem Gegenüber ein. Sie zählte wieder den Takt an und nach zwei, drei weiteren Versuchen klappte es gleich viel besser. Zunächst blickte er noch auf ihrer beider Füße, dann sah er ihr ins Gesicht. Ließ seinen Blick in ihren Augen verweilen. Jack lächelte und während sie so miteinander durch den Raum tanzten, bemerkte er nicht einmal, dass er die Führung über den Tanz übernahm. Sie tanzten zu einer Melodie, die nur sie beide hören konnten. Während sie so tanzten, sich dabei ansahen, wurde Jack wieder bewusst, dass diese ausgelassene Freude in Elsa so leicht wieder kaputt gehen konnte. Egal ob er nun von Arendelle erzählte oder sie es selbst sah, weil sie den Mut fand, wieder zurück zu gehen. Was nur sollte er machen? Er wollte einfach nicht, dass sie sich wieder isolierte, wieder Angst vor ihren eigenen Kräften bekam. Doch er wollte sie auch nicht noch weiter indirekt anlügen. Ja, er log sie indirekt an. Denn für ihn war diese wichtige Tatsache zu verschweigen gleich mit einer Lüge. „Jack?“ Er brauchte einen Moment, um zu realisieren, dass er angesprochen wurde. Er blinzelte, sah Elsa an. Sie beide waren stehen geblieben. „Ja?“ „Danke!“ Sie umarmte ihn leicht lächelnd, legte den Kopf an seine linke Schulter. Ihre Augen schloss sie dabei. Jack erwiderte die Umarmung, lehnte seinen Kopf an ihren. Es fühlte sich so gut an mit ihr. Diese Umarmung. Es tat gut zu wissen, dass es Jemanden gab, der genau wie er selbst war. Jemand, der Eiskräfte besaß und damit wusste, wie es war, mit eben diesen umgehen zu müssen. Doch genau deswegen musste er es ihr einfach sagen! Er musste ihr sagen, was in Arendelle passiert war. Dass ihre Schwester Anna auf der Suche nach ihr war. „Elsa…“ Er löste die Umarmung leicht, drückte sie etwas von sich weg, um sie anzusehen. „Ich muss dir etwas sagen, etwas Wichtiges. Ar -.“ Ein Geräusch unterbrach ihn. Einen Moment später konnten sie beide eine Stimme hören. //Anna!//, ging es ihm durch den Kopf. Einher mit dem Erscheinen der jüngeren Schwester bekam er ein mulmiges Gefühl im Bauch. Elsa löste sich von ihm und ging zu ihren Schuhen, um sie sich anzuziehen. Dann verließ sie den Raum. Jack dachte nicht weiter nach. Er holte seinen Stab, den er bei Elas schnellem Aufbruch entdeckt hatte, und ging der Königin hinterher. Auch wenn Anna ihn nicht sehen konnte, so hielt er sich im Hintergrund auf. Der Hüter des Spaßes lauschte dem Gespräch und je weiter es ging, desto größer wurde das mulmige Gefühl in seinem Bauch. Kapitel 8: Aufeinandertreffen der Schwestern -------------------------------------------- Ihr Weg führte sie immer weiter. Olaf erfuhr mehr über den plötzlichen Winterausbruch und verstand damit auch besser, warum Anna nach Elsa suchte. Kristoff war sich noch immer nicht sicher, ob ein einfaches Gespräch wirklich helfen konnte, den Sommer zurück zu holen. „Bist du dir sicher, dass sie dich nicht vielleicht verletzen könnte?“ „Das passiert schon nicht. Elsa ist doch meine Schwester, sie würde mir nie etwas antun.“ Auch Olaf, welcher noch gar nicht auf die Schneekönigin getroffen war, war überzeugt davon, dass Elsa der netteste, freundlichste und liebste Mensch auf der Erde sei. Kristoff konnte darüber nur den Kopf schütteln. Anna war echt unglaublich. Der Gedanke, dass ihr etwas passieren könnte, behagte ihm gar nicht und er wusste einfach nicht, warum es so war. Er hatte sie erst vor wenigen Stunden kennen gelernt. Er wusste nur so viel über sie, dass er sie blind als naiv bezeichnen konnte. Dennoch hatte sie auch etwas an sich, was er sehr mochte. So oder so, er mochte Anna, das konnte er nicht ignorieren. Und genau deswegen sorgte er sich ein wenig deswegen, dass ihr etwas passieren könnte. Als sie schließlich an einer recht steilen Wand ankamen, sahen sie diese schweigend hoch. „Ich glaube, wir müssen einen anderen Weg finden, weiter zu kommen. Mein Seil ist nicht lang genug und du weißt nicht, wie man klettert.“ „Sagt wer?!“, fragte Anna und im gleichen Moment spürte der Eisverkäufer, wie Sven ihn mit seinem Geweih anstieß. Kristoff blickte hoch. Anna versuchte, irgendwie die Mauer hoch zu klettern. Er kommentierte ihr tun, begann Fragen zu stellen, die ihm schon eine Weile auf der Zunge lagen. Sie aber wehrte sich gegen seine logischen Argumente, beschloss ihn zu ignorieren. „Ist es noch weit? Die Luft ist ganz schön dünn, oder?“ Sie war kaum hoch geklettert, hing da, als wollte sie eine neue Art von Dehnübungen vollführen und tat dabei, als hätte sie schon Meter ohne Ende zurück gelegt. „Ich helfe dir“, antwortete er schmunzelnd. Doch gerade, als er auf sie zugehen wollte, um ihr runter zu helfen, kam Olaf um die Ecke. „Hey Sven, ich hab einen Weg gefunden, der uns wohl weiter bringen wird.“ „Wuhu!“ Anna ließ sich nach hinten fallen und Kristoff fing sie mehr aus Reflex auf als dass er es bewusst tat. Er setzte sie ab. „Das war ein verrückter Vertrauenstest“, lächelte sie und ging auf Olaf zu, um ihm schließlich zu folgen. Kristoff, noch fassungslos schauend, folgte mit seinem Rentier Sven der Prinzessin und dem Schneemann. Vor einer Treppe aus Eis blieben sie stehen. Sie blickten sie hinauf, starrten den Eispalast an. „Wow… das ist ein Palast ganz aus Eis.“ „Ich fang gleich an zu weinen“, kam es von dem Braunhaarigen, der überwältigt des Anblickes war. „Ist okay, zeig ruhig deine emotionale Seite.“ Anna ging die Treppe Stufe um Stufe nach oben. Olaf war bereits vorgelaufen. Kristoff nahm gar nicht wahr, wie er alleine da stand und zum Palast hinauf blickte. Er wurde erst aus seinen Gedanken gerissen, als er bemerkte, dass Sven die Treppe aus glattem Eis einfach nicht hoch kam. Er half ihm die Stufen hinunter, streichelte ihm über den Kopf. „Du bleibst hier und wartest auf uns, Kumpel, ja?“ Sven ließ sich auf den Hintern fallen und blickte den Anderen brav an. Kristoff drehte sich um und ging nun auch die Treppe hoch. Er bestaunte die glatte Fläche, die Details im Eis. Oben angekommen blieb er neben Olaf stehen. Anna stand vor dem Tor, eine Hand zum Klopfen gehoben. Der Schneemann ermutigte sie, nun endlich zu klopfen, doch sie tat es nicht. „Weiß sie nicht, wie Klopfen geht?“, fragte er flüsternd an den jungen Mann gewandt. Kaum hatte er die Frage ausgesprochen, klopfte Anna nun doch. Das große Tor glitt fast geräuschlos auf. Olaf wollte ihr folgen, Anna jedoch hielt ihn davon ab. „Bleib du erst mal hier, du auch, Kristoff.“ „Was? Aber der Palast ist aus Eis und Eis ist quasi mein Leben!“ „Bitte! Lasst mich erst alleine mit ihr sprechen. Das letzte Mal, dass ich ihr einen Mann vorgestellt hab, war es auf einmal Winter.“ Beide seufzten auf. „Eine Minute, okay?“ „Okay…“ Beide setzten sich auf den oberen Treppenabsatz. Leise begann Olaf zu zählen, Kristoff stimmte leise mit ein. Anna schmunzelte. Dann wandte sie sich um und ging in den Palast. „Wow!“ Sie blickte sich um, ging auf die nächste Treppe zu. Auf den rechten Teil von dieser, da sich die Treppe zum nächsten Stockwerk von beiden Seiten bildete. Ungefähr so, wie bei ihnen zu Hause im Schloss. „Anna.“ Sie erschrak, als sie angesprochen wurde. Die Prinzessin blickte auf, sah ihre Schwester oben an der Treppe stehen. „Wow! Elsa, du siehst so verändert aus… a-aber gut verändert.“ Sie blickte sich noch einmal um, ehe sie wieder zu ihrer Schwester sah. „… und der Palast... ist atemberaubend schön.“ „Danke! Mir war nicht klar, was ich alles mit meinen Kräften schaffen kann.“ Elsa wusste, dass Jack bei ihnen war. Sie konnte seine Magie hinter sich spüren. Doch seine Nähe beruhigte sie. „Aber sag, was machst du hier?“ „Ich habe dich gesucht. Ich wollte dich zurück holen, zurück nach Arendelle wo dein Platz ist.“ „Nein, Anna, dein Platz ist in Arendelle. Meiner ist hier oben. Hier kann ich sein, wer ich bin. Ohne Angst, Jemandem weh zu tun.“ Wehmut schwang in den letzten Worten mit und auch ihr Blick wirkte traurig. „Also na ja… was das betrifft…“, begann Anna, wurde aber unterbrochen. Freudig hüpfend kam Olaf zu ihnen gelaufen. „Hallo, mein Name ist Olaf und ich liiiiiebe Umarmungen.“ „Olaf?“ „Ja!“ „D-du lebst?“ Er sah sich an, dann wieder zu Elsa. „Ja, irgendwie schon.“ Anna hockte sich zu Olaf hinunter. „So einen haben wir immer gebaut, als wir noch Kinder waren. Erinnerst du dich? Elsa, was ist passiert? Es könnte doch wieder so wie früher werden.“ Elsa, welche eben noch gelächelt hatte, verlor sich in einer Erinnerung. Sie sah Anna fallen, sie selbst schoss einen Magiestrahl auf ihre Schwester, um sie aufzufangen, traf sie aber am Kopf. „Nein… nein, das geht nicht. Anna, du musst jetzt gehen.“ „Warum?“ „Geh jetzt!“ Sie wandte sich um, ging in den Raum ihres Stockwerkes. „Elsa, geh nicht weg. Bitte rede mit mir.“ Anna stieg die Treppenstufen hoch, ging ihrer Schwester schnell hinterher. Die Königin von Arendelle ging die nächste Treppe hoch. Auch diese ging die Jüngere ihr nach. Geh bitte heim, lass mich allein. Leb dein Leben, ich kann nicht bei dir sein. Ich weiß, du meinst es gut. Lass es dabei. Ich bin allein. Allein, doch ich bin frei. Geh einfach weg, bring dich in Sicherheit. Sicher sind wir nicht. – Was heißt, ihr seid es nicht? Ich fürchte, du weißt es noch nicht. – Was weiß ich den nicht? „Arendelle liegt tief, tief, tief im… Schnee.“ „Was?“ „Es herrscht… so was wie ein… ewiger Winter.“ „Ewiger Winter?“ „Schon in Ordnung, du lässt es einfach wieder tauen.“ „Das kann ich nicht… Ich weiß nicht, wie…“ „Du schaffst das, ich weiß das.“ Elsa wandte sich ab, hielt sich eine Hand an die Brust. Sie spürte ihr Herz schneller schlagen. Warum nur konnte sie nicht frei sein? Warum nur konnte sie den Fluch nicht kontrollieren? Was machte sie falsch? Sie war so in ihrer Angst, ihrer Sorge, in ihren Zweifeln gefangen, dass sie nicht bemerkte, wie sie einen Schneesturm hervorrief. In einem Gefühlsausbruch sog sie all ihre ausgeströmte Magie zu sich und ließ sie in einem Kreis um sich wieder hinaus. Dass sie ihre Schwester dabei traf, bemerkte sie nicht, da sie mit dem Rücken zu ihr stand. Als sie sich umdrehte, sah sie ihre Schwester in gebeugter Pose da stehen. Noch ehe sie etwas sagen konnte, kamen ein junger Mann und Olaf zu ihnen. „ANNA!“ „Mir geht es gut. Ja, mir geht es gut.“ Sie stand auf, blickte Elsa stur und willensstark an. „Komm, wir gehen.“ „Nein. Nein, ich geh nicht ohne meine Schwester.“ „Doch, das wirst du!“, antwortete Elsa ernst. Die Frage, wer dieser Mann sei, schluckte sie herunter. Das empfand sie für diesen Moment als unwichtig. Elsa schoss Schnee zwischen sich und ihrer Schwester und ihren Begleitern. Ein großes Schneewesen tauchte auf. Dieses griff sich die drei Besucher und nahm sie mit. Mehrmals atmete Elsa tief durch. Dann wandte sie sich ihrer Rechten zu. „Jack!“ Kapitel 9: Wahrheit, Streit und Gespräche ----------------------------------------- „Jack!“ Der Gerufene zuckte zusammen. Nur vorsichtig ging er auf die Eiskönigin zu. „Wusstest du davon?“ Er schluckte, doch der Kloß in seinem Hals wollte nicht verschwinden. „Na ja, ich…“ Er schluckte noch mal. „… ja“, antwortete er schließlich. „Warum hast du mir nichts gesagt? Warum hast du es mir verschwiegen?“ „Weil… du endlich wieder gelächelt und gelacht hast. Du warst zufrieden und irgendwie… glücklich. Ich wollte es dir sagen, aber ich hatte Angst, dass aus dir ein zweites Mal in Panik ein Schneesturm wird und das an dem Ort, den du für deinen persönlichen Rückzugsort erschaffen hast.“ Elsa biss die Zähne fest aufeinander, ihre Lippen verzogen sich zu einem schmalen Schlitz. Auch wenn Jack es nur gut gemeint hatte, ihr das zu verschweigen, so fand sie es nicht gut, dass er es getan hatte. Sie hatte so viele Jahre etwas verschweigen müssen, ein Geheimnis gehabt. Nun hatte Jemand eines vor ihr gehabt bei einem wichtigen Thema und es fühlte sich genau so schmerzlich an, wie selbst eines haben zu müssen. „Geh!“ „Was?“ Erschrocken und mit großen Augen blickte der Wintergeist zu der jungen Frau. „Geh, Jack!“ Der eisige, wütende, fast schon gleichgültige Tonfall ließ Jack das Blut in den Adern gefrieren. Er fühlte eine unangenehme, fast schon schmerzliche Kälte in sich aufstehen. „Willst du das wirklich?“ Er konnte nicht glauben, nein, WOLLTE nicht glauben, dass sie diese Worte ernst meinte. „Ja, ich will alleine sein!“ Wieder traf es ihn schmerzlich im Herz. Nur zögerlich machte er einen Schritt nach hinten. Jack wollte nicht, er wollte nicht gehen. Er wollte sie nicht alleine lassen. Der Glanz in ihren Augen wurde kühler. Er konnte das Drängen erkennen. Er konnte sehen, dass sie ihre Mauer bereits wieder aufbaute. Dass sie diese noch höher baute. „Es tut mir leid“, gab er reumütig von sich, ehe er sich vom Wind durch das große Torfenster am Balkon hinaustragen ließ. Jack kam nicht umhin, daran zu denken, wie er damals von den Hütern so enttäuscht angesehen worden ist. Wie sie ihn damals so angesehen hatten, als wäre er Schuld an einfach allem. Besonders Bunny hatte ihm das deutlich zu verstehen gegeben. „Wir hätten ihm niemals vertrauen sollen. Es war ein Fehler, ihn bei uns aufzunehmen.“ Bunny hatte besonders enttäuscht und schmerzlich geklungen. Kein Wunder, schließlich hatte dieser kurz vorher herausgefunden, dass die Kinder durch das Fehlen der Osterkörbchen aufgehört hatten, an ihn zu glauben. Das hatte Jack erst später erfahren. Er hatte ihnen keinen Vorwurf aus ihren Blicken und Worten gemacht. Schließlich war er selbst ja der Meinung gewesen, dass es eine dumme Idee sei, ihn als Hüter aufzunehmen. Jack hielt erst an, als er am Nordpol angekommen war. Er sprang durch ein offenes Seitenfenster in den Palast des Weihnachtsmannes und steuerte sein Zimmer hier an. Auch wenn North damals gewusst hatte, dass Jack die meiste Zeit in der Welt herumfliegen würde, so hatte er ihm dennoch ein Zimmer angeboten. Der junge Hüter hatte kurz überlegt, dann jedoch dankend angenommen. Manchmal brauchte man eben einen Rückzugsort und hier hatte Jack einen gefunden. Ohne gesehen zu werden, gelangte er zu seinem Zimmer, in welchem er sich am Fenster niederließ. Er zog die Beine nah an seinen Körper, legte die Arme um sich. Stumm blickte er aus dem Fenster. Das sanfte Schneetreiben erinnerte ihn an die Zeit mit Elsa. An die wenige Zeit, die sie zusammen gehabt hatten. Sie beide hatten Spaß zusammen und trotz der letzten, kalten Worte seitens der Anderen, erfüllte sich sein Herz mit Wärme, wenn er an sie zurück dachte. Er dachte an ihr Lächeln, an ihr Lachen. Jack schloss die Augen und ließ Revue passieren, wie sie in dem großen Stockwerk miteinander getanzt hatten. Allerdings fiel ihm auch ein, was kurz danach passiert war. Elsa war dem Ruf ihrer Schwester gefolgt, er selbst war ihr schnell hinterher gelaufen. Er hatte sich im Hintergrund aufgehalten. Er hatte dem Gespräch gelauscht. Zunächst hatte es sehr gut geklungen. Doch als der Schneemann aufgetaucht war, war die Stimmung gekippt. Elsa hatte sich abgewandt, war gegangen. Anna war ihr gefolgt und schließlich waren die Worte gefallen, die zu dem geführt hatten, was nun war. Anna hatte ihr gesagt, dass Arendelle im Schnee versunken war. Die Jüngere glaubte daran, dass sie den Winter gemeinsam überstehen und beenden konnten. Elsa jedoch zweifelte an sich, an ihren Fähigkeiten. Sie zweifelte daran, dass sie das Chaos wieder rückgängig machen konnten. Jack hatte bemerkt, wie der kleine Schneesturm aufgezogen war. Er hatte nichts machen können, das hatte er eine ganze Weile vorher ja schon wegen des Schnees im Königreich versucht. Er hatte ihren Namen gerufen, doch sie hatte ihn nicht gehört. Er hatte den verzweifelten Blick gesehen. „Ich entkomme dem Sturm in mir nicht mehr. Kann den Fluch nicht kontrolliern.“ Sie hatte ihre Fähigkeit noch immer als Fluch gesehen und ihm war noch immer nicht eingefallen, wie er sie vom Gegenteil überzeugen konnte. Jack hatte gesehen, wie Elsa den Schneesturm um sich herum zu sich gezogen hatte. Was so aussah, als wollte sie es verschwinden lassen, entpuppte sich als letztes, verzweifeltes Aufbäumen. Noch ehe er hatte reagieren können, hatte sie ihren gebündelten Sturm aus Schnee und Eis kreisförmig von sich geschleudert. Anna war getroffen worden. Der Silberhaarige hatte erschrocken gesehen, wie die Prinzessin eingeknickt war. Er hatte sich wie ein Versager gefühlt. Wie Jemand, der einfach nichts auf die Reihe bekam. In diesem Moment hatte er sich genau so verzweifelt gefühlt wie damals als er gegen Pitch auf einem schneebedeckten Berg gekämpft und dann gesprochen hatte. Er tippte auf die Fensterscheibe. Ein Kreis aus einer dünnen Eisschicht mit einem Durchmesser von etwa dreißig Centimetern bildete sich und mit einem weiteren Tippen zogen sich Linien darin und malten das Gesicht der Eiskönigin. „Es tut mir leid“, flüsterte er der Zeichnung zu. Ihm tat es wirklich leid. Er hatte ihr helfen wollen und hatte am Ende wohl alles nur schlimmer gemacht. Erneut fühlte er sich hin und her gerissen. Sie wollte ihn nicht mehr sehen, hatte ihn weg geschickt. Auch wenn er ihren Wunsch erfüllen wollte, so wollte er ihn auf der anderen Seite ignorieren und wieder zu ihr fliegen. Er wollte wieder bei ihr sein. Sie wieder in den Arm nehmen, zum Lächeln und Lachen bringen. Er wollte den freudigen Glanz in ihren Augen sehen, wenn sie zusammen zauberten, tanzten. Er lächelte leicht bei der Erinnerung an diesen freudigen Glanz. Der junge Hüter zuckte zusammen, als es an der Tür klopfte. „Ja?“, fragte er so gelangweilt wie möglich. In einem Anflug von Selbstschutz, was hier im Palast von North unsinnig war, zog er die Kapuze seines Hoodies über den Kopf. Er blickte weiterhin aus dem Fenster, auf seine Eiszeichnung. „Jack, warum du allein? Du sagen kein Wort, dass du wieder hier seien.“ Wie hatte North bemerkt, dass er zurück war? Aber eigentlich sollte es ihn nicht wundern. Das hier war sein Reich, um es einmal so auszudrücken. Bunny wusste auch, wenn Jemand bei ihm im Bau war und auch die Zahnfee bemerkte, wenn Jemand im Zahnpalast auftauchte. Sandy war überall zu Hause. Jack antwortete nicht auf die Frage. Einen Moment später spürte er eine schwere Hand sanft auf seiner Schulter. Nur zögerlich blickte er zu North hoch. „Du kannst sprechen mit mir. Was bedrückt dich?“ „Alles okay“, antwortete er und konnte nichts dagegen machen, dass sich seine Stimme schwach und traurig anhörte. North blickte ihn ein paar Minuten lang schweigend an. Dann nickte er. „Gut, gut.“ Er drehte sich um und verließ das Zimmer wieder. Jack fragte sich noch einen kurzen Moment, ob North ihm das wirklich abkaufte oder ob er aus Rücksicht auf ihn nur so tat, als würde er es glauben. Dann blickte er wieder zum Fenster hinaus. Er wusste nicht, wie lange er alleine war, ehe es erneut an seinem Zimmer klopfte. „Ja?“, gab er auch dieses Mal gelangweilt von sich. Er hörte, wie die Tür geöffnet und kurz darauf wieder geschlossen wurde. Er sah nicht hin. Wahrscheinlich war es wieder North. Entsprechend überrascht war er, als die Hand auf seiner Schulter sanft und klein war. Er drehte den Kopf vom Fenster weg. „Fee?“ „Hey Jack… North sagte, dass dich etwas bedrückt.“ „Schon okay, mir geht es gut.“ „Wir sind Freunde, du musst nicht lügen. Du bist nicht mehr alleine, du kannst über deine Sorgen und Probleme reden. Außerdem ist da ein sehr hübsches Gesicht auf dem Fenster“, fügte Fee noch schmunzelnd hinzu. Jack bekam warme Wangen und am liebsten hätte er sich die Kapuze weiter ins Gesicht gezogen, doch das ging nicht. Dazu hätte er sich den Hoodie halb ausziehen müssen. „Hat es etwas mit ihr zu tun?“ „Wie kommst du auf die Idee?“ Fee kicherte etwas. Inzwischen saß sie vor ihm auf der Fensterbank. „Weil du rot wurdest, als ich die Zeichnung erwähnte und du hast direkt etwas gelächelt. Wer ist sie?“ Der Wintergeist überlegte ein paar Minuten. Er war sich nicht sicher, ob er wirklich mit Jemanden darüber reden sollte. Aber auf der anderen Seite wusste er eh nicht weiter. Er fühlte sich festgefahren, an Ort und Stelle festgefroren. Vielleicht hilft es ja, mit ihr zu reden, dachte er sich und begann ihr zu erzählen, was in den letzten Stunden passiert war. Er erzählte der Fee zuvor von dem ersten Treffen mit der kleinen Elsa. Irgendwie war es seiner Meinung nach wichtig, dass sie die Vorgeschichte kannte. „… und nun bin ich hier, mit dir“, beendete er seine Geschichte. „Weißt du, Jack, ich kann verstehen, dass sie sauer geworden ist. Aber ich kann auch sehr gut verstehen, warum du es einfach nicht über dich bringen konntest, es ihr zu sagen.“ „… und was soll ich jetzt machen?“ „Geh wieder zu ihr. Geh zu ihr und rede mit ihr. Sag ihr, was du fühlst.“ „Sie will mich nicht mehr sehen.“ „Leute, die sich verletzt fühlen, sagen oft Dinge, die sie nicht so meinen. Bunny damals doch auch. Er sagte, wir hätten dir nie vertrauen sollen. Auch wenn es sehr hart geklungen hatte, er war damals einfach verletzt gewesen, weil die Kinder wegen Pitch aufgehört hatten, an ihn zu glauben.“ Ja, an diese Worte konnte sich Jack noch sehr deutlich erinnern. Auch an den Blick, den Bunny ihm damals geschenkt hatte. Die Worte hatten ihn tief getroffen. „Und was ist, wenn sie mich abweist?“ „Bleib stur, so wie immer, wenn dir eine Sache wichtig ist.“ „Okay“, gab er schließlich nickend zurück. Jack stand auf und wollte sein Fenster öffnen. „Warte, nimm eine von North‘ Kugeln. Damit bist du doch viel schneller als wenn du dich nun vom Wind tragen lässt.“ Das stimmte. So war er binnen eines Augenblickes zurück in Arendelle. „Danke!“, meinte er noch lächelnd, ehe er sich die Zauberkugel, die North ihm mal gegeben hatte, vom Kaminsims nahm. Jack schüttelte sie leicht, flüsterte den Namen des Königreiches und warf sie von sich. Ein kleines Portal öffnete sich und mit einem kurzen Lächeln an die Fee verschwand er durch dieses… Kapitel 10: Liebesexperten -------------------------- Anna und Kristoff wurden von dem Eismonster die Treppe runter geschmissen, landeten in einem Schneehaufen. Einen Moment später flogen die einzelnen Teile von Olaf hinterher. Anna war sauer und trotz Kristoffs beruhigender Worte warf sie einen Schneeball nach dem Monster. Dies machte ihn nur richtig wütend und so mussten sie vor ihm weglaufen. Sie liefen, bis sie an einem riesigen Abhang ankamen und an diesem stoppen mussten. Kristoff jedoch wusste, was zu tun war und machte sich an die Arbeit. Anna fragte, was er da tat und er erklärte ihr, dass er einen Schneeanker baute. So konnten sie den Abhang hinunter kommen ohne sich zu verletzen und er hoffte, dass sich ganz unten viel Pulverschnee befand und sie so im Ernstfall sicher aufkommen würden. Doch ihr Weg nach hinten wurde gestoppt, als etwas begann, an ihrem Seil zu ziehen. Dabei stieß der junge Mann schmerzlich gegen ein aus dem Fels herausragenden Stein und war dadurch leicht benommen. „Verschwindet und kommt NIIIIIE wieder!“, brüllte es und bedeckte sie dabei mit Schnee. „Bestimmt nicht!“, sagte Anna schnell und schnitt das Seil mit dem Messer von Kristoff durch. Sie fielen und Anna konnte einen erschrockenen Schrei nicht unterdrücken. Es dauerte einige Sekunden nach der Landung, bis Anna selbst bemerkte, dass sie noch lebten. „Hey, du… du hattest Recht. Man landet wie auf einem Kissen.“ Auch Kristoff und Olaf standen auf, wobei der Schneemann zuvor an den Füßen des Eisverkäufers gewackelt und panisch „Ich spür meine Beine nicht, ich spür meine Beine nicht!“, gerufen hatte. Kristoff, welcher ihm erklärte, dass es ja auch seine Beine wären, beruhigte den Schneemann und nachdem Olaf wieder ganz zusammen gesetzt war und auch Sven wieder bei ihnen, standen sie erst einmal nur da. „Und jetzt?“ „Ja, und jetzt?“ Anna traf es wie ein Blitz. „Ooohh, was jetzt… Es ist immer noch Winter… Das ist schlimm. Ich wollte dir doch wegen deinem Eisgeschäft helfen!“ „Hey, alles gut. Kümmer dich nicht um mein Eisgeschäft. Sorg dich lieber um deine Haare.“ „Meine was?“ „Nein, schau… es wird weiß.“ Und tatsächlich. Anna nahm ihren rechten Zopf in die Hand und sah, wie die dünne, weiße Strähne noch dicker wurde. „Sie hat dich mit einem Eisblitz getroffen, oder?“ „Sieht es doof aus?“, fragte Anna, anstatt zu antworten. „… nein…“ „Du hast gezögert“, mischte sich Olaf ein. „Nein, nein, sieht es nicht.“ Er sah wieder Anna an. „Komm mit. Ich bringe dich zu meinen Freunden. Sie bringen das schon wieder in Ordnung. Hab ich schon mal gesehen.“ „Deinen Freunden, den Beziehungsexperten?“ „Genau die!“ Damit gingen sie los. Irgendwann auf ihrem Weg hatte sich Olaf auf Svens Rücken gelegt und beobachtete den Himmel. Kristoff bemerkte, dass Anna fror. Er wusste aber nicht, was er machen sollte. Zunächst überlegte er, sie halb in den Arm zu nehmen. Doch das kam ihm nicht richtig vor. So sehr er sie auch mochte, sie war immerhin verlobt. Inzwischen schmeckte ihm dieser Gedanke nicht. Er wirkte bitter auf der Zunge. Warum nur störte es ihn auf einmal so, dass sie verlobt war? Ehe er noch weiter darüber nachdenken konnte, fiel ihm etwas ein. „Hier, komm her…“ Er ging mit ihr zu einem Loch, aus welchem sehr warme Luft kam. Dies tat Anna sichtbar gut. So gingen sie weiter. Warmer Luftzug um warmer Luftzug, „Ähm, also um noch mal auf meine Freunde zurück zu kommen. Ich sage zwar Freunde, doch Familie trifft es eher. Sie nahmen Sven und mich auf, als wir alleine waren. Sie sind manchmal etwas grob und laut, aber sie sind… also ich meine…“ Anna kicherte. „Mach dir keine Sorgen. Wir werden uns sicher mögen.“ „Okay, gut… Also dann…“ Kristoff schwang die Arme um sich. „Das hier ist meine Familie.“ Anna blieb einfach stehen und starrte auf die Szene. „Steine… das sind Steine.“ Doch Kristoff bekam ihren Satz nicht mehr mit. „Anna, ich lenk sie ab und du läufst weg“, flüsterte Olaf und begann auch direkt damit. „Anna, hau schon ab. Ich hab dich echt lieb“, meinte er, als er bemerkte, dass sie sich noch immer nicht bewegte. „Äh, also dann… ich gehe dann mal.“ „Halt, warte!“, rief der Eisverkäufer. Nur einen Moment später bewegten sich die Steine und binnen eines Augenblickes standen mehrere Wesen hier auf dem kleinen Plätzchen. Sie alle freuten sich, dass Kristoff wieder da war. Auch Olaf war ganz erfreut, als ihm bewusst wurde, dass sie den jungen Man nicht Sven nannten. „Moment, Kristoff?“, fragte er und ein Troll neben ihm nickte. „Trolle… das sind Trolle!“, rief Anna erstaunt und gleichzeitig ein bisschen erfreut. In dem Moment bekam sie die ganze Aufmerksamkeit. Die Trolle freuten sich sehr über den Anblick der jungen Prinzessin. Sie nahmen es gleich ganz anderes auf, dass Kristoff ein Mädchen mitgebracht hatte. Doch zuhören wollte ihm auch Niemand, dass er die Sache aufklären konnte. Die Trolle waren direkt in ihrem Element. „Was wird das?“, fragte Anna. „Mach einfach, was sie sagen“, antwortete Kristoff lächelnd. Man konnte sehen, dass auch Olaf sich anstecken ließ und bei dem Song mit tanzte und sang. In diesem Trubel konnte Kristoff jedoch auch endlich sagen, dass Anna mit einem Anderen verlobt war. Dies hielt seine Trollfreunde jedoch nicht auf. Im Gegenteil, sie waren euphorischer denn je. Es hielt die Trolle nicht von ihrem Plan ab. Ehe sich Anna und Kristoff versahen, standen sie in einem frisch gepuddelten Loch mit grünen Umhängen und Hüten aus Holz und Blättern. „Willst du Kristoff zu deinem trollmäßigen Ehemann nehmen?“ „Warte, was?“ „Ihr seid gleich verheiratet.“ Anna wollte etwas sagen, doch ein schmerzliches Ziehen in ihrem Herzen ließ sie zusammen zucken. Sie sank an Kristoffs Seite. Ihr Haar wurde erneut weiß. Ein Stein kam angerollt, aus welchem ein alter Troll kam. Er wies den Blondhaarigen an, Anna näher zu ihm zu bringen. „Granpappy!“ Der Troll nahm Annas Hände in seine. „Anna, das war deine Schwester. Sie hat dein Herz mit einem Eisblitz getroffen. Wenn du nicht davon befreit wirst, gefrierst du auf Ewig zu Eis.“ „Was?“ Sie war erschrocken, doch ein neues Ziehen ließ sie erschaudern. „Du kannst es doch entfernen.“ „Tut mir leid, Kristoff. Der Kopf wäre ein Kinderspiel. Aber ein gefrorenes Herz kann nur durch einen Akt der wahren Liebe gerettet werden.“ Sofort sprachen die anderen Trolle von einem Kuss zwischen zwei Liebenden. „Anna, ich bringe dich zu Hans.“ „Hans, ja…“ Sie hielt sich an ihm fest, als Sven sie beide aus dem Loch holte. In diesem lag nun auch achtlos das, was die Trolle für sie gemacht hatten. Anna nicht los lassend, ritt Kristoff mit ihr auf Sven los Richtung Schloss von Arendelle. Olaf saß mit auf dem Rentier. „Wir reiten jetzt los und küssen Hans! … Wer ist eigentlich dieser Hans?!“ Kapitel 11: Selbstzweifel | Neuer Motivationsschub -------------------------------------------------- Hier geht es dann auch endlich mal weiter mit dem Hochladen XDDD Viel Spaß beim Lesen. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ 11. Kapitel Selbstzweifel | Neuer Motivationsschub Nachdem Jack am Schloss heraus gekommen war, flog er so schnell wie möglich zum Eispalast. Doch als er dort ankam, fand er nur das Chaos vor. Eisstacheln aus den Wänden und auf dem Balkon ein Eisblock, welcher Jack an die Schneeflüge in der Stadt erinnerte. Doch was ihn am meisten schockte, war der zerstörte Kronleuchter auf dem Boden. Was war nur passiert? Er berührte einen der Eisstachel, schloss die Augen. Vielleicht war es ihm möglich, über Elsas Magie etwas zu erfahren. Immerhin steckte ihre Magie hier drin und er wusste inzwischen, dass in dem, was sie erschuf, ihre Gefühle eingelochten waren. Doch er konnte nur Angst und Verzweiflung spüren. Nichts über das, was hier geschehen war. So war es auch bei dem Eisblock auf dem Balkon. In diesem jedoch nahm er neben noch mehr Angst auch noch Wut wahr. Hatte man sie angegriffen? War es ein Ausbruch von Panik gewesen? Jack sah sich um, auch in den anderen Stockwerken. Er rief nach der Königin, doch bekam er keine Antwort. Ignorierte sie ihn nun mit Absicht, weil sie noch sauer auf ihn war? Oder war sie inzwischen nicht mehr hier? Mist, er hätte nicht gehen dürfen. Er hätte einfach in ihrer Nähe bleiben sollen! Warum nur bekam er auch nach all der Zeit als Hüter noch immer nicht alles richtig hin? Warum nur machte er auch heute noch alles falsch? Anna… ihm kam die Prinzessin in den Sinn. Er lief wieder nach oben, verließ den Raum über den Balkon und ließ sich vom Wind tragen. Er wusste nicht, wo er suchen musste. Aber sein Freund, der Wind, wusste es. Der Wind bemerkte alles, kommunizierte mit der Natur. So gelangte Jack zu dem Ort, an welchem Anna war. Niemand sah ihn hier. Er stand da und beobachtete die Szene. Es ließ ihn lächeln, dass die Trolle so erpicht darauf waren, Anna und Kristoff zusammen zu bringen. Ein kleines Lachen konnte er nicht zurück halten, als ihm bewusst wurde, dass sie die Beiden miteinander verheiraten wollten. Doch plötzlich ging alles ganz schnell. Als Jack hörte, was Annas Schicksal sein sollte, war er geschockt. Gleichzeitig wurde sein schlechtes Gewissen nur noch größer. Hätte er verhindern können, dass Elsa sich so in ihrer Angst gefangen nehmen ließ, hätte er den Eisstrahl verhindern können und damit hätte er geholfen, Anna vor ihrem jetzigen Schicksal zu bewahren. Wieder hatte er einfach alles falsch gemacht, Chaos gestiftet. Vielleicht hatte Pitch damals doch recht gehabt. Jack hätte einfach verschwinden und in der Schlucht bleiben sollen. Warum nur konnte er hier einfach nicht helfen? Warum war er nicht in der Position, etwas bewirken zu können? Jack spürte eine dunkle Kälte in sich aufsteigen. Jene, die er auch damals im Kampf gegen Pitch gespürt hatte. Er schüttelte den Kopf, erinnerte sich selbst daran, dass er nun nicht so denken durfte. Das hier war nicht seine Schuld, nicht direkt zumindest. Natürlich, er konnte nichts gegen das tun, was Elsa gemacht hatte. Wie sie in ihrer Panik reagiert hatte. Aber vielleicht hätte er das mit Anna verhindern können, wenn er nur früher reagiert hätte. Darauf würde er jetzt aber keine Antwort bekommen. Jetzt gerade galt es, Anna und Kristoff, welche auf Sven davon ritten, zu verfolgen. Vielleicht würde ihm noch etwas einfallen, ihr und Elsa zu helfen. Er hoffte nur, dass es der Eiskönigin gut ging. Dass ihr nichts zugestoßen war. Mit Hilfe des Windes flog er der Prinzessin und ihren Freunden hinterher. Er sah das Leiden der eigentlich Braunhaarigen. Er konnte sehen wie sich ihr Haar immer weißer färbte. Es erinnerte Jack an sich selbst. Auch er war damals braunhaarig gewesen. Nachdem er vom Mann im Mond zurück geholt wurde, waren seine Haare silberweiß geworden. Jack musste es schaffen. Er musste einen Weg finden, diese Sache zu beenden. Etwas finden, womit er helfen konnte. Er musste das hier einfach ins Positive wandeln! „Was auch immer du versuchen wirst, du wirst es nicht schaffen. Du kannst nur Chaos verursachen!“, sagte eine Stimme in seinem Hinterkopf, die viel zu sehr wie Pitch klang. Jack schüttelte energisch den Kopf. Nein! Nein, er würde es schaffen! Er würde den Schwestern helfen und er würde einen Weg finden, diesen Winter in Arendelle zu beenden. Er würde es schaffen, diesen inneren Kreislauf aus Irrwegen und Chaos verursachenden Handlungen zu durchbrechen! Davon war er überzeugt und an diesem Gedanken würde er festhalten. Kapitel 12: Was der Plan ist! | Rückblickende Gedanken ------------------------------------------------------ Aloha^^ Jaaaa, ich sagte mal, ich will einmal die Woche was hochladen. Was soll ich sagen? Arbeit, Haushalt, Motivationslosigkeit... und oft habe ich es schlicht und ergreifend einfach vergessen, hier weiter hochzuladen^^' Viel Spaß beim Lesen. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ 12. Kapitel Was der Plan ist! | Rückblickende Gedanken Jack sah, wie Kristoff mit Anna am Palast ankam. Sven hielt vor den Toren, welche geöffnet wurden. Kristoff stieg von seinem Rentier, hielt Anna fest. „Prinzessin Anna!“ „Wir waren krank vor Sorge um Euch!“ „Sie muss zu Prinz Hans“, warf Kristoff dazwischen. Die beiden Angestellten nickten und gingen mit Anna zum Schloss. Das Tor wurde wieder geschlossen. Kristoff und Sven standen unbeholfen da. Der Wintergeist kam nicht umhin, sie zu bemitleiden. Er hätte ihnen gerne geholfen, aber sie konnten ihn ebenfalls nicht sehen. Außerdem musste er nach Anna sehen. Er musste herausfinden, wo Elsa war. Also flog er weiter, schaffte es jedoch nicht mehr rechtzeitig durch das Schlosstor, weshalb er davor stoppen musste. Er war leider keiner dieser Geister, die durch Fenster und Türen wandern konnten. Da blieb ihm nur eines, er musste ein offenes Fenster suchen. Leider blieb seine Suche erfolglos. Jedes Fenster war verschlossen. Es gab auch keine offene Tür. Doch das sollte Jack eigentlich nicht wundern. Bei den Minustemperaturen war es verständlich, dass sie alles geschlossen hielten. Zwar hatte er bei seiner Suche nach einem Weg ins Schloss Elsa nicht gefunden, dafür jedoch Anna. Sie lag auf einem Sofa, ein junger Mann war bei ihr. Das musste dieser Prinz Hans sein. Er näherte sich ihr, doch dann stoppte er. Der Mann entfernte sich von ihr, sagte etwas. Wegen dem Glas konnte Jack nicht hören, was genau er sagte. Aber an Annas geschockten Blick erahnte er, dass es etwas nicht sehr Schönes war. Er sah, wie Hans das Feuer löschte. Er ließ Anna alleine im dunklen, nun kalt werdenden Zimmer zurück. Anna saß vor der Tür, kam nicht heraus. Sie kauerte sich zusammen. Jack schlug mit geballter Faust gegen die Fensterscheibe, immer und immer wieder, obwohl er genau wusste, dass es nichts brachte. Er war wütend, wütend auf diesen Hans! Er konnte nichts gegen den Gedanken machen, dass er diesen Prinzen in eine Eisstatue verwandeln wollte! Verdammt, was konnte er nun machen? Er musste hier rein, Anna helfen. Aber er musste auch Elsa finden und ihr irgendwie helfen. Wo auch immer sie war, er musste sie finden. Jack war sie auf jeden Fall sicher, dass Elsa hier im Schloss sein musste. Er konnte ihre Magie spüren. Auch wenn er nicht wollte, er ließ Anna mit einem letzten Blick alleine. Er wusste nicht warum, aber er war sich sicher, dass er der Prinzessin helfen konnte, wenn er Elsa fand und ihr als erstes half. Der Wintergeist umrundete das Schloss ein weiteres Mal. Es musste doch einen Weg hinein geben. Er ließ sich von der Magie der Königin leiten. Doch hier am Schloss war ihre Magie wegen des Schneesturms so stark, dass er nicht wusste, ob sie wirklich hier war. Er hoffte es einfach. Setzte auf diese eine Karte! Elsa öffnete blinzelnd die Augen. Sie setzte sich auf, versuchte wieder klar zu sehen. Ihr Blick glitt zum Fenster, sie sah den Schneesturm. Sie sprang auf und lief zum Fenster. Doch weit kam sie nicht. Ein Blick nach unten ließ sie wissen, warum nicht. Man hatte ihr Handfesseln angelegt, welche ihre Hände komplett umschlossen. Unmittelbar nach ihrem Erwachen war sie zu benommen gewesen, um sie bewusst zu bemerken. Warum hatte man…? Ach ja, weil sie einen Schneesturm freigesetzt hatte und man Angst vor ihr und ihren Kräften hatte. Elsa erinnerte sich nur schwach an die letzten Minuten, ehe sie das Bewusstsein verloren hatte. Sie hatte Jack weggeschickt, sauer, traurig, enttäuscht. Sie war ruhelos im Kreis umher gegangen. Immer wieder hatte sie „Du darfst nichts fühln!“ vor sich hingesprochen. In ihrer Angst hatte sie nicht bemerkt, wie sie das Eis ihres Schlossen dazu brachte, Eisstachel wachsen zu lassen. Erst, als sie stehen geblieben war und sich umgesehen hatte, hatte sie es bemerkt. Ein plötzliches Geräusch hatte sie dazu gebracht, die vielen Treppenstufen herunter zugehen. Sie hatte nicht gewusst, wen oder was sie erwartet hatte, zu sehen. Ihre Schwester? Jack? Jemand ganz anderen? Die Männer, welche dann herein gekommen waren, ließen sie sich umdrehen und die Treppen wieder hinauf laufen. Sie weiß noch, dass sie versucht hatte, sich zu verteidigen. Einen an die Wand gepinnt mit ihrem Eis und den Anderen schob sie mit einer Eiswand immer weiter von sich, weit auf den Balkon hinaus. Was war danach passiert? Ja, genau… Plötzlich waren Prinz Hans und ein paar weitere Männer in den großen Saal des Eispalastes gekommen. Hans hatte einfach geredet. „… werdet nicht zu dem Monster, für das Euch alle halten.“ Sie hatte die Hände sinken lassen. Das nächste, was sie dann noch wusste, war, dass sie los lief, um nicht den großen Kronleuchter aus Eis abzubekommen, welcher von der Decke fiel. Warum er sich gelöst hatte und gefallen war, wusste sie nicht. Das hatte die Königin nicht mitbekommen. Alles um sie herum war schwarz geworden. Nun stand sie hier und starrte aus dem Fenster. Sah den Schneesturm, das eingefrorene Wasser der Meeresoberfläche. Das Öffnen der Tür ließ sie erschrocken zusammenfahren. Sie drehte sich um, Hans kam auf sie zu. „Verzeiht, Königin Elsa. Es ist nur zu Eurem Schutz.“ „Sagt ihnen, dass sie mich frei lassen müssen. Es ist zu gefährlich für Arendelle, wenn ich noch länger hier bleibe.“ Sie ging gar nicht erst auf den Anderen ein. „Beendet doch einfach den Schneesturm.“ „Das kann ich nicht. Bitte, Prinz Hans, sagt ihnen, dass es wichtig ist, dass ich frei gelassen werde und weit weg gehen kann.“ Verzweifelt blickte sie den jungen Mann vor sich an. Hans seufzte fast tonlos auf. „Okay, ich werde mein Bestes geben.“ Damit wandte er sich um und verließ die Gefängniszelle wieder. Elsa blickte ihm noch einen Augenblick nach, dann wandte sie sich wieder dem Fenster zu. Der Anblick ließ ihr das Blut gefrieren. Angst und Panik stiegen in ihr hoch, ließen ihr Herz schneller und unregelmäßiger schlagen. Ihr Atem ging etwas rasselnd. Ein kaltes, aber angenehm wirkendes, Kribbeln ließ sie wieder auf ihre gefesselten Hände blieben. Die Handfesseln begannen sich mit Eis zu überziehen. Wie auch die Ketten an diesen und langsam überzogen sich die Wände, die Decke und er Boden unter ihren Füßen mit einer Eisschicht zu überziehen. Die Angst wurde immer stärker, das Unwohlsein in ihrem Innern nahm immer mehr zu. Panisch blickte sie wieder zum Fenster hinaus. Was würde wohl nun passieren? Würde sie nur noch mehr Chaos anrichten? Würde sie früh genug hier raus kommen und sich an einen weit entfernten Ort begeben können? Oder würde sie hier drin bleiben und Arendelle komplett zerstören? //Jack!//, dachte sie noch, ehe sie auf die Knie sank und die Tränen zuließ, die sich aus ihren Augen lösten und über ihre Wangen liefen. Sie hätte ihn nicht weg schicken dürfen. Hätte sie es nicht getan, wäre es vielleicht nicht so weit gekommen. Dann würde sie vielleicht jetzt nicht hier in dieser Zelle sitzen und tatenlos dabei zusehen, wie ihre Kräfte das Königreich immer mehr in eine kalte Welt verwandelten. Nein! Nein, sie durfte jetzt nicht aufgeben! Sie musste nun aufstehen und dafür sorgen, hier heraus zu kommen. Sie musste Arendelle den Rücken kehren. Nur so konnte sie das Königreich beschützen und vom Schnee befreien. Anna würde als neue Königin über das Land reagieren und es nicht in so ein Chaos stürzen, wie sie es gerade tat. Elsa stand auf, zog an ihren Fesseln. Sie musste hier heraus, anders ging es nicht. Dass sich bei ihren Versuchen, sich zu befreien, die Steinwände immer mehr mit Eis überzogen, bemerkte sie dabei kaum. Zu sehr war sie auf ihre Flucht fixiert… Zitternd saß Anna vor der Tür des Zimmers. Zusammen gekauert wartete sie auf das Unvermeidbare in ihrer momentanen Lage, doch noch immer mit der Hoffnung, dass Jemand sie rechtzeitig finden würde. Sie glaubte noch immer nicht, dass Hans sie nur benutzt hatte. „Ich wusste, als Dreizehnter in der Thronfolge würde ich nie einen Thron besteigen. Mir blieb nur die Heirat in ein anderes Königshaus. Aus seiner Schwester wurde dieser Schneesturm. So musste ich mir nicht überlegen, welcher Unfall ihr wiederfahren müsse nach der Hochzeit von dir und mir.“ Er hatte das Feuer im Kamin mit dem Wasser aus einem Krug gelöscht, hatte sogar die Kerze im Raum ausgemacht. Schließlich war er aus dem Zimmer gegangen und hatte die Tür abgeschlossen. Nun saß Anna hier und erlag langsam ihrer Angst und ihrer Verzweiflung. Zu spät hatte Anna erkannt, dass Hans nicht ihre wahre Liebe war. Dass sie nicht bestimmt war, auf der Krönung ihrer Schwester ihren Traummann zu finden. „Tut mir leid, Elsa…“, murmelte sie vor sich hin. Kapitel 13: Das Ende? --------------------- Huhu^^ Viel Spaß beim zweit vorletzten Kapitel. Evtl. Schreibfehler schenke ich euch. Ich hab das Kapitel nämlich noch nicht korrekturgelesen XDD Denn, zugegeben, in diesem Augenblick zu faul :P ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ 13. Kapitel Das Ende? Mit ein paar Männern im Rücken ging Hans den Weg zu den Zellen entlang. Doch das Eis hielt sie erst einmal auf. „Wir müssen uns beeilen! Wenn das so weiter geht, wird die Königin das Land noch mehr ins Chaos stürzen!“ Es brauchte ein paar Versuche, um die Tür zu Elsas Zelle aufzubrechen. Triumphierend schritt Hans in eben jene, nur um festzustellen, dass an Stelle des kleinen Fensters nun ein sehr großes Loch klaffte und die Königin nicht mehr da war. Grimmig und mit einem wütenden Knurren auf den Lippen, blickte er zu dem großen Loch hinaus. Ohne zu zögern ging er los, verließ die Zelle durch das Loch und ging hinaus in den Schneesturm. Verzweifelt und ängstlich ging Elsa durch den Sturm. Sie sah nicht einen Meter weit. Die Orientierung war verschwunden. Doch wie auch sollte sie diese hier haben? In diesem Sturm bei dem ganzen Schnee war es einfach nicht möglich, herauszufinden, wo sie hingehen musste. Also ging sie einfach nur voran. Irgendwann würde sie am Wald ankommen. Nichts und Niemand konnte ihr jetzt noch helfen. Ihr blieb einfach nur die Flucht, um ihr Königreich vor ihr zu beschützen und zu retten. //Jack…// Ob er wohl wieder zurück nach Arendelle kommen würde? Ob er sich nach dem Königreich erkundigen würde? Irgendwie hoffte sie, dass der Andere wieder hier her kommen wollte. Dass er über Arendelle wachen würde. Wieder kamen die Gedanken von den letzten Momenten zwischen sich und Jack zurück. Wie sie ihn behandelt hatte. Dass sie den Schmerz in seinem Blick ignoriert hatte. Einmal mehr wurde der Gedanke, das Gefühl, bewusster, dass sie mit ihm an ihrer Seite nun nicht hier stehen würde. Dieser Schneesturm wäre nicht so außer Kontrolle geraten. Wer weiß, vielleicht hätte sie mit seiner Hilfe doch einen Weg gefunden, den Winter im Sommer zu beenden. Jetzt aber würde sie es nicht mehr herausfinden können. Er war fort, weil sie ihm gesagt hatte, dass er verschwinden sollte. Sie war schuld, dass sie nun wieder alleine war. Sie ging weiter, suchte einen Weg in diesem Sturm. Als Jemand ihren Namen sagte, zuckte sie erschrocken zusammen. Sie drehte sich um, sah Hans auf sich zu kommen. „Königin Elsa!“ „Bitte! Kümmere dich gut um meine Schwester!“, sagte sie und vergas dabei völlig, auf die Etikette zu achten. Doch in diesem Moment war es wohl egal, ob man noch auf diese achtete oder nicht. „Anna? Sie kam völlig unterkühlt zurück. Sie ist gestorben!“ „Was?“ „Du hast sie mit einem Eisstrahl getroffen, nicht wahr? Sie ist tot und das ist deine schuld.“ „… nein…“ Sie wandte sich um, sank auf die Knie und im gleichen Moment legte sich der Schneesturm. Nun konnte man wieder um sich herum sehen, wo man war. In ihre Trauer vertieft bemerkte sie nicht, dass Hans mit erhobenem Schwert auf sie zukam. Sie nahm erst die Gefahr wahr, als sie die Stimme ihrer Schwester hörte und eine Energiewelle spürte. Elsa drehte sich um, sah ihre Schwester wie sie in eine Eisstatue verwandelt da stand. „ANNA!“ Sie stand auf, stellte sich vor sie. „Oh Anna, es tut mir so leid.“ Erneut kamen ihr die Tränen. Sie umarmte schluchzend die Eisstatue. Dass Sven, Kristoff und Olaf um sie herum standen, bemerkte sie nicht. Elsa bemerkte auch Jack nicht, weder ihn noch seine Eismagie. Für sie gab es in diesem Moment nur noch ihren Schmerz und ihre Trauer um Anna. Jack flog weiter, suchte jede Tür und jedes Fenster ganz genau ab. Vielleich hatte er bei seiner ersten Runde um das Schloss doch etwas übersehen. Er hoffte es einfach. Dass sich die Mauern des Palastes begangen, immer mehr mit Eis zu überziehen, die Temperatur weiter sank und ein Sturm aufzog, beruhigte ihn nicht. Es ließ ihn unruhig und nervös werden. Aber es zeigte ihm, dass Elsa ganz sicher im Palast war. //Ich finde dich!// Die Kälte wurde mehr, der Sturm schlimmer. Er spürte, wie Schnee und Eis um ihn herum peitschten und zum ersten Mal seit Jahrhunderten hatte er das Gefühl, dass ihm kalt wurde. Der Wintergeist stand irgendwo auf dem Dach, versuchte im immer stärker werdenden Schneesturm etwas zu sehen. Er legte die Arme um sich, rieb sich die Arme. Ein lauter Ruf riss ihn aus seinen Gedanken. Er konnte die Stimme ein weiteres Mal hören. Ohne weiter darüber nachzudenken, flog er mit Hilfe des Windes vom Dach und in die Richtung, aus welcher er vermutete, die Stimme gehört zu haben. Bei seiner Suche nach der Quelle kam er nur langsam voran. Der Schneesturm war zu dicht, um etwas erkennen zu können. Entsprechend überrascht war er, als sich der Schneesturm plötzlich legte. Jack sah sich verwirrt um. Binnen weniger Augenblickte wusste er, wo genau er sich befand. „NEIN!“, konnte er Annas Stimme hören. Er drehte sich in ihre Richtung und geschockt sah er, was passierte. Sie stand vor ihrer Schwester, hielt die rechte Hand abwehrend erhoben vor sich. Als die Klinge des Schwertes sie traf, überzog eine Eisschicht ihren ganzen Körper. Das Schwert brach, eine Energiewelle wurde ausgesandt und Hans wurde davon geschleudert. Der Wintergeist ließ sich auf das Eis sinken, stand betroffen da und konnte nur auf die Szene vor sich schauen. Elsa, wie sie weinend an der Eisstatue ihrer Schwester hing. Olaf, Kristoff und Sven, welche einige Schritte entfernt da standen und auch nichts machen konnten, als den Kopf hängen zu lassen. Wieder einmal dachte Jack daran, dass er nichts richtig machen konnte. „Du bist nicht dafür geschaffen, irgendetwas zu reparieren. Du kannst nur Chaos stiften und zerstören!“, flüsterte wieder diese Pitch ähnliche Stimme in seinem Hinterkopf. Jack hielt seinen Stab mit beiden Händen fest, ballte die Fäuste um das Holz. Er ließ den Kopf sinken. Die ersten Tränen bahnten sich ihren Weg und eine unangenehme Kälte kroch in seinem Innern empor. „Bitte verzeih mir, meine Freundin“, flüsterte er vor sich hin. Anna zuckte zusammen, als ein Geräusch in der Stille ertönte. Sie konnte es nicht zuordnen. Nur langsam nahm sie wahr, dass es von der Tür kam. „Hilfe“, gab sie schwach von sich. Einen Moment später wurde sie geöffnet und Olaf tauchte auf. „Anna!“, rief er erschrocken heraus. „Was ist passiert und was ist aus dem Kuss geworden?“ „Ich habe mich geirrt… Hans war nicht die wahre Liebe.“ Sie klang enttäuscht und verletzt. Olaf ging nicht auf ihre Antwort ein. Aber das störte sie nicht. Er ging schnurstracks auf den Kamin zu, warf Holz hinein und nachdem er seinen Arm, welcher versehentlich mit dazwischen geraten war, wieder bei sich hatte, zündete er es an. „Wow, das ist also Hitze“, konnte man ihn begeistert sagen hören. Anna versuchte, zu ihm zu kommen, damit sie ihn vom Feuer wegziehen konnte. Schnell aber entfernte er sich selbst von eben jenen, um zu ihr zu kommen. Nur ein Blinzeln später saß sie schon vor dem wärmenden Feuer. „Wir bleiben hier, bis wir eine andere wahre Liebe für dich gefunden haben.“ „Ich weiß nicht einmal, was wahre Liebe eigentlich ist.“ „Macht nichts, dafür weiß ich das ganz genau. Liebe bedeutet, seine eigenen Bedürfnisse hinter die des Anderen zu stellen. So wie Kristoff, der dich für immer aufgegeben und zu Hans zurück gebracht hat.“ „Was? Kristoff… liebt mich?“ Ungläubig sah sie vor sich. Olaf stellte sich vor sie, konnte nicht glauben, dass Anna wirklich so überhaupt keine Ahnung von der Liebe hatte. „Olaf, du schmilzt.“ „Manche Menschen sind es wert, dass man für sie schmilzt…“ Er drückte sich die Wangen hoch. „Aber so wirklich eilig hab ich es damit nicht.“ Sie lächelten sich an. Im nächsten Augenblick wurden sie durch ein Fenster unterbrochen, welches durch den Wind aufgestoßen wurde. Olaf lief hin, um es zu schließen. Wen er sah, brachte Anna dazu, ihren Mut und ihre Motivation wieder zurück zu bekommen und aufzustehen. Der Schneemann half ihr dabei. Doch es war nicht einfach, einen Weg aus dem Schloss zu finden. Eis zog sich über die Wände, Decken, Fußböden. Eisdornen wuchsen in sekundenschnelle und versperrten die Wege. Letztlich fanden sie, weit oben des Schlosses, einen Weg hinaus. Ein kleines Fenster, durch welches sie kletterten. Sie rutschten runter, liefen weiter. Anna bemerkte, wie es ihr immer schwerer fiel, normal zu gehen. Ihre Glieder wurden kälter, steifer. Ihr Haar wurde immer weißer. Der Schneesturm erschwerte es ihr zusätzlich. Sie zitterte, fühlte sich schwerer. Aber Anna ging weiter. Sie musste zu Kristoff. Sie musste einfach zu ihm. Als Anna ihn schließlich sehen und auch hören konnte, freute sie sich. Doch das konnte sie nur, weil der Schneesturm auf einmal aufgehört hatte. Sie konnte ihre Schwester sehen, musste lächeln. Der Anblick von Hans, welcher mit erhobenem Schwert auf diese zuging, nahm ihr das Lächeln wieder weg. Die Prinzessin blickte zwischen Kristoff und Elsa hin und her. Den Zwiespalt in ihrer Entscheidung, auf wen sie nun zugehen sollte, gewann ihre Schwester. Mit einem letzten Blick zu Kristoff wandte sie sich ab und ging so schnell, wie es ihr einfrierender Körper zuließ, zu ihrer Schwester. Im letzten Moment schaffte sie es, sich zwischen Elsa und Hans zu stellen. „NEIN!“ In einer abwehrenden Geste riss sie den rechten Arm hoch, streckte die offene Hand in die Richtung ihres Gegenübers. Sie spürte danach nichts mehr außer dem Eis, welches ihren Körper vollständig einnahm und in eine Statue verwandelte… Nachdem Kristoff Anna abgesetzt hatte und sich die Tore geschlossen hatten, hatte er sich abgewandt und war den Weg langsam wieder zurück gegangen. Immer wieder hatte er zurück geblickt. Als sie schließlich den Berg aus dem Königreich heraus hinter sich gebracht hatten, hinderte Sven seinen menschlichen Freund daran, weiter zu gehen. Er gab unterschiedlich betonte Röhrgeräusche von sich. „Wenn du so rummaulst, dann kann ich dich nicht verstehen.“ Sven röhrte erneut, warf Kristoff sogar in den Schnee. „Nein, Sven! Anna ist bei dem, der sie liebt.“ Daraufhin zog das Rentier eine Augenbraue hoch, blickte den jungen Mann skeptisch an. Gerade, als Kristoff antworten wollte, spürte er einen besonders kalten Wind aufkommen. „Anna!“ Er sprang auf Svens Rücken, sofort lief das Rentier los. Sie beeilten sich, zurück ins Königreich zu kommen. Der Schneesturm machte es ihnen dabei nicht wirklich leicht. Auch brach das Eis, auf welchem sie schließlich liefen, hier und da auf. Letztlich schafften sie es aber, dem Schloss sehr nahe zu kommen. Den letzten Teil rannte Kristoff so schnell wie möglich. Durch den Schneesturm war es ihm nicht möglich, schnell genug voran zu kommen. Er wusste also gar nicht mehr, ob er überhaupt noch auf dem richtigen Weg war. Dass der Schneesturm plötzlich aufhörte, kam ihm zugute. Nun konnte er wieder etwas sehen und auch hören. Er rannte Anna entgegen. Irritiert bemerkte er, dass sie plötzlich ihren Weg änderte, sich von ihm abwandte. Dennoch lief er weiter, rannte auf die Prinzessin zu. Kristoff blieb geschockt stehen, als er sah, wie sich Anna in eine Eisstatue verwandelte. „Anna…“, murmelte er. Er glaubte nicht, was er sah. Das konnte doch nur ein böser Traum sein, oder? Sven, welcher ihn eingeholt hatte und nun neben ihm stand, gab einen klagenden Laut von sich. Er legte den Arm um seinen besten Freund, ließ den Kopf hängen. Im Augenwinkel bemerkte er Olaf, welcher ebenfalls traurig den Kopf hängen ließ. Alle schwiegen und auch die Bewohner des Palastes standen an den nun geöffneten Fenstern und blickten traurig auf das Bild, welches man auf dem Eis sehen konnte. Plötzlich ging ein Leuchten durch Anna hindurch, nahm ihren ganzen Körper ein. Binnen eines Augenblickes bewegte sie sich, was auch Elsa wieder aufblicken ließ. „Anna?“ „Hey“, kam es leise zurück. Anna und Elsa umarmten sich. „D-du hättest dich für mich geopfert?“ „Ich hab dich lieb.“ Elsa brauchte einen Moment, um die Worte zu verstehen. „Liebe… aber natürlich! Liebe!“ Sie streckte ihre Arme aus, entließ ihre Magie auf eine andere Art. Langsam stieg all der Schnee in den Himmel. Das Eis brach auf, gab das Wasser des Meeres wieder frei. Die Schiffe konnten wieder darauf fahren. Pflanzen, Häuser, Gehwege tauchten unter der weißen Decke wieder auf. Der ganze Schnee flog in den Himmel, formte sich zu einer großen Schneeflocke, welche sich schließlich in einem Schneeglitzer auflöste. Die Schwestern umarmten sich, Kristoff, Sven und Olaf sahen lächelnd zu ihnen. Jack hielt sich im Hintergrund, hatte aber auch ein Lächeln auf den Lippen. „Das war der schönste Tag meines Lebens“, meinte Olaf, wobei seine Worte gegen Ende verschwammen. Schnell ließ Elsa eine kleine Wolke über ihm erscheinen, sodass der Schneemann sein eigenes, persönliches Schneegestöber hatte. Olaf antwortete mit einem glücklichen Lächeln. Ein Geräusch ließ sie alle aufblicken. Hans war bei ihnen auf dem Schiff, war nun wieder ganz bei Bewusstsein nach der Magiewelle. „Anna?“, fragte er ungläubig, als er aufgestanden war und sich umgeblickt hatte. „Aber wie kann das sein? Sie hatte sein Herz doch eingefroren.“ „Du bist der Einzige, der ein Herz aus Eis hat!“, antwortete sie mit Betonung. Sie wandte sich ab, drehte sich jedoch noch einmal um und schlug Hans mit der geballten Faust ins Gesicht. Von dem Schwung flog er über die Reling, an welcher er gestanden hatte, und landete im Wasser. Anna und Elsa nahmen sich erneut in den Arm, wobei die Prinzessin lächelnd zum Eisverkäufer sah. Kapitel 14: Es ist kein Happy End, es ist der Anfang ---------------------------------------------------- Elsa, Anna, Olaf, Kristoff und Sven standen auf dem großen Hof des Palastes. Auch das ganze Personal und die Bewohner von Arendelle waren hier. Lächelnd blickte sich die Königin um. Gerade, als sie etwas sagen wollte, entdeckte sie jemand Bestimmten. Er stand zwischen all den anderen Menschen, sah lächelnd zu ihr. Sie dachte nicht nach, lief einfach auf ihn zu und nahm ihren Freund in den Arm. Sie vergas, dass sie die Einzige von allen war, die Jack sehen konnte. Doch das war ihr für den Moment egal. Sollten sie doch alle denken, dass sie die Luft umarmen würde. Elsa war glücklich. Jack war wieder hier, auch wenn sie so fies zu ihm gewesen ist in ihrer Trauer und Verzweiflung. Sie konnte seine Arme um sich spüren und wie er seinen Kopf an ihren lehnte. „Danke, dass du wieder zurück gekommen bist“, sagte sie leise. „Und tut mir leid, dass ich so gemein war.“ „Ich kann dich doch nicht alleine lassen… und es ist schon vergeben und vergessen. Mir tut es auch leid, dass ich dir nicht sofort gesagt habe, was passiert ist.“ Nach diesen Worten verstärkte sie die Umarmung ein bisschen, was ebenfalls erwidert wurde. „Königin Elsa?“ Sie kam wieder in die Gegenwart. Ihr fiel wieder ein, wo sie war und dass sie nicht alleine mit Jack war. Sie löste die Umarmung, sah alle an. „Wer ist der junge Mann an Ihrer Seite?“, fragte Jemand. „Ist dies ihr Partner?“, fragte eine andere Person. Sie war verwirrt wegen dieser Fragen. Doch dann wurde es ihr bewusst. Sie alle konnten Jack sehen. Aber wie war das möglich? Sie sah Jack an, welcher genau so verwirrt dreiblickte wie sie selbst. Doch dann lächelte sie, was er ebenfalls erwiderte. Warum auch immer Jack nun von allen gesehen wurde, sie hinterfragten es nicht, waren einfach glücklich darüber. Elsa griff nach seiner Hand, zog ihn hinter sich her zwischen die beiden Brunnen. „Seid ihr alle bereit?“ Zustimmende, freudige Ausrufe. Elsa ließ das Wasser der Brunnen in einem schönen Gebilde gefrieren. Als nächstes überzog sie den Boden des Palasthofes mit einer glatten Oberfläche. Sie schoss einen kleinen Eisstrahl in die Luft, woraufhin es sanft zu schneien begann. Jene, die Schlittschuhe trugen, glitten direkt über das Eis. „Das sieht schön aus“, meinte Jack lächelnd. „Danke.“ Sie lächelten sich an. Jack beugte sich vor, gab der Blondhaarigen einen leichten Kuss auf die Schläfe. Sie beide hatten danach einen leichten Rotschimmer auf den Wangen. Schließlich war diese Geste die erste, tiefergehende Sache neben einer innigen Umarmung seit sie einander wiedergefunden hatten. Anna, welche auf der glatten Oberfläche etwas rutschte, riss sie beide aus ihrer eigenen, kleinen Welt. Lächelnd erschuf Elsa Schlittschuhe an den Füßen ihrer Schwester. Mit zusätzlicher Hilfe von Olaf brachte die Königin ihrer Schwester das Schlittschuhfahren bei. Jack lehnte lächelnd an einem der Brunnen und sah der Königin… seiner Königin und ihrer Schwester zu. Er war sich sicher, dass es hier sehr schön für ihn werden würde. „Endlich kannst du wieder unbeschwert lächeln und lachen, meine Eiskönigin…“ Epilog: Ein Stück vom Glück (Elsas view) ---------------------------------------- Ab einem bestimmten Punkt meines Lebens hätte ich alles dafür gegeben, meine Kräfte zu verlieren. Leider gab es keinen Weg, keine Macht, die mir meine Magie hätte nehmen können. Als am Tag meiner Krönung alle erfuhren, welche Kräfte ich hatte, wollte ich nur weglaufen, schreien, ich wollte alles zurück drehen. Ich war sauer, enttäuscht. Aber es hatte auch etwas Gutes, dass das alles passiert ist. So traf ich Jack wieder. All das, was geschehen ist, ließ nicht nur mich reifen und nachdenken, auch für Anna war es eine Sache, sich besser zu verstehen. Ich bin Jack dankbar, dass er zurück kam. Dass er mich nicht alleine ließ. Er half dabei, dass Anna und ich wieder zusammen fanden. Dass ich Arendelle vom Schnee befreien konnte. Dank dem Wintergeist verstehe ich meine Magie, kann mit den Kräften umgehen. Nachträglich antwortete ich auch auf die Fragen wegen Jack. „Er ist mein Freund“, sagte ich ihnen und war mir in dem Moment nicht einmal bewusst, dass man diesen Satz auf zwei Ebenen verstehen konnte. Für mich zählte einfach nur, dass er bei mir war. Dass ich mich meiner Schwester wieder annäherte. Dass Anna und ich wieder als Schwestern zusammen fanden. Jack erzählte mir, dass North, der Weihnachtsmann, vermutete, dass ihn nun alle sehen konnten, weil ich es mir tief in meinem Innern gewünscht hatte. Dieser Vermutung wiedersprach ich nicht. Mein Name ist Elsa. Ich bin die Königin von Arendelle, doch ich bin noch mehr. Ich bin die große Schwester von Anna, die Eiskönigin und die Partnerin vom Wintergeist Jack Frost. Woher ich das weiß? Mein Herz hat es mir verraten… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)