Glücklich sein von Dolly-Bird ================================================================================ Kapitel 18: Gespräche --------------------- Lustlos stieg Ciel aus und schlurfte mit gesenktem Blick zur Eingangstür des großen Stadthauses seiner Familie. Es war Donnerstag und er war von der Schule abgeholt worden. Ein kalter Wind wehte, schließlich war es schon Anfang Dezember, kurz vor seinem 16. Geburtstag. Drinnen angekommen wollte er sich einfach nur schnell in sein Zimmer schleichen und dort verkriechen, doch seine Mutter machte ihm einen Strich durch die Rechnung. Mit verschränkten Armen und ernstem Blick stand sie vor der Treppe, die in den ersten Stock führte. „Ciel, wir müssen uns unterhalten.“ Der Angesprochene schluckte. Keine Begrüßung war schon immer ein schlechtes Zeichen gewesen. Lustlos und mit ungutem Gefühl im Magen trottete er ihr hinterher in das Arbeitszimmer seines Vaters. Dieser saß hinter seinem massiven Schreibtisch und schaute fragend auf, als die Tür plötzlich geöffnet wurde. Wortlos setzte Rachel sich vor den Schreibtisch und Ciel neben sie. „Du weißt, worüber wir mit dir reden wollen?“, fragte Vincent und erhielt als Antwort ein Kopfschütteln. Es gab zwei Möglichkeiten: entweder hatten sie das mit Sebastian herausgefunden oder er sollte wieder Privatunterricht bekommen. Er konnte nicht sagen, was schlimmer sein würde. „Nun“, begann sein Vater mit ernster Stimme und legte seine gefalteten Hände vor sich auf seinen Schreibtisch, „dein Lehrer hat angerufen. Er macht sich Sorgen um dich. Kannst du dir denken warum?“ Ciel schüttelte mit emotionslosem Blick wieder seinen Kopf. Zum einen war es ihm egal, was irgendeiner seiner Lehrer von ihm dachte, zum anderen könnte und würde jedes Wort, das er sagen würde, gegen ihn gerichtet werden. Also zog er es vor zu schweigen. Vincent seufzte leise und Rachel ergriff das Wort: „Er sagte, deine Noten wären stark gesunken, außerdem beteiligst du dich kaum noch am Unterricht und deine Hausaufgaben machst du entweder gar nicht oder nur schlampig. Was ist los mit dir? Wir machen uns Sorgen!“ Ciel lehnte sich mit verschränkten Armen zurück. Was interessierte ihn das? Seit die Sommerferien vorbei waren hatte er Sebastian nur noch in der Schule, oder eher im Unterricht, gesehen. Zwar schrieben und telefonierten sie mehrmals die Woche, doch seit ein paar Monaten konnten sie sich nicht mehr privat sehen. Ciels Eltern waren zu Schulbeginn des neuen Schuljahres aus dem Krankenhaus entlassen worden, mussten sich aber noch schonen. Dadurch schwirrte vor allem seine Mutter ständig um ihn herum. Wollte er in die Stadt, wollte sie ihn begleiten und wenn er sagte, er wolle sich mit jemandem treffen, wollte sie alles genau wissen: mit wem er sich traf, wohin sie gingen, was sie machen würden, wann er wieder kam … Auch hatte sie mehrmals gefragt ob es da jemand Besonderes geben würde, doch darüber wollte Ciel noch viel weniger reden. Dazu kam, dass die Lehrer besonders streng kontrolliert wurden, da sich ein Lehrer, den Ciel nicht einmal kannte, an einem Schüler vergriffen haben sollte. Den Nachhilfeunterricht bei Sebastian hatten seine Eltern auch eingestellt, da sein Zeugnis am Ende des vorherigen Schuljahres sehr gut war. Nachdem sie eingesehen hatten, dass Ciel nicht mit ihnen reden würde, zumindest noch nicht, hatten sie ihn vorerst entlassen. Mit einem tiefen Seufzen warf er sich auf sein Bett. Er wusste selbst, dass seine Noten mehr als schlecht waren und dass ihn die Schule überhaupt nicht mehr interessierte. Den ganzen Tag musste er an Sebastian denken und abends lag er lange wach und wünschte sich nichts mehr, als an seiner Seite zu sein. Wann hatte er ihn das letzte Mal berührt, umarmt oder gar geküsst? Ciel wusste kaum mehr wie es sich anfühlte. Er vermisste Sebastian so sehr, dass es weh tat. Manchmal, wenn er es nicht mehr aushielt betrachtete er ein Bild von seinem Freund, bis er vor Erschöpfung einschlief. Wieso konnte er nicht endlich 18 werden? Manchmal beschlichen ihn Zweifel, wenn er sah wie Sebastian mit anderen Schülern umging, ob er wirklich auf ihn warten würde oder nicht vielleicht doch schon längst jemand anderes gefunden hatte. Das alles machte ihm sehr zu schaffen, auch wenn er es nicht sagte und sich auch niemandem anvertraute. Mit wem sollte er auch darüber reden? Mit seinen Eltern? Die hätten wohl kaum Verständnis dafür, schon allein weil Sebastian zehn Jahre älter war als er selbst. Mit Soma konnte er nicht darüber reden, dieser würde noch mehr an ihm kleben als sowieso schon und ihn mit Fragen löchern. Mit Celest konnte er vielleicht reden, wenn dieser bald wieder nach Hause kam, doch das dauerte noch. „Ciel hat noch nie Ärger gemacht, was ist nur mit ihm los?“, fragte Rachel ihren Ehemann verzweifelt. Dieser runzelte nachdenklich die Stirn. „Er wird bald 16 und ist ein Teenager, vielleicht hat er Liebeskummer“, versuchte Vincent sie zu beruhigen. Die Angesprochene seufzte tief. „Hoffentlich hast du recht und es ist nur eine Phase.“ Am nächsten Morgen stand Ciel ein wenig motivierter auf. Er würde in den letzten beiden Stunden Sebastian haben. Das hieß, er konnte ihn für eineinhalb Stunden innerlich anschmachten und seiner wohlklingenden Stimme lauschen. Unbewusst verbrachte er im Bad mehr Zeit sich fertig zu machen als sonst. Es fühlte sich fast so an, als hätten sie ein Date. Vielleicht kam seine Nervosität aber auch daher, dass er eine Arbeit von seinem Freund zurück bekommen würde und die sicherlich nicht gut für ihn gelaufen war. Deutsch war nun mal weder sein Fach noch seine Sprache. Er fand es nach wie vor absolut unnötig, das zu lernen. Leider interessiert das niemanden. Nervös biss er sich auf seine Unterlippe. Während Ciel so in Gedanken versunken war, zogen das Frühstück, die Fahrt zur Schule und der Weg ins Klassenzimmer an ihm vorbei, ohne dass er es wirklich wahrnahm. Erst als es klingelte und der Lehrer das Klassenzimmer betrat, kehrte er in die Realität zurück. Die ersten vier Stunden zogen sich wie Kaugummi. Doch irgendwann war es dann tatsächlich so weit und es klingelte zur fünften Stunde. Endlich würde er Sebastian wieder sehen! Ciel freute sich, zumindest solange, bis sein Freund das Klassenzimmer betrat und ihm mit einem Blick aus rotbraunen Augen streifte, der ihm nichts Gutes verhieß. Nach der Begrüßung wurden gleich die Arbeiten zurückgegeben und in Ciels Magen machte sich ein mulmiges Gefühl breit. Als Sebastian vor seinem Tisch stand und ihn mit seinen rotbraunen Augen intensiv ansah, stockte ihm kurz der Atem. „Komm bitte nach der Stunde zu mir“, sagte der Größere, legte ihm die korrigierte Arbeit auf den Tisch und ging weiter. Mit einem unguten Gefühl in der Magengegend und schnell schlagendem Herz nahm Ciel die Blätter und warf einen Blick auf seine Note. Eine 5. Er schluckte den Kloß in seinem Hals runter. Sebastian würde ihn mit Sicherheit übers Knie legen … Kurz zuckte ein kleines, dreckiges Grinsen über Ciels Lippen bei dem Gedanken daran. Während dem Unterricht konnte er sich kaum konzentrieren. Einerseits war er nervös, was Sebastian tun würde und andererseits schob sich immer wieder ein Bild von ihm, wie er bäuchlings auf dem Schoß seines Freundes lag und von diesem den entblößten Hintern versohlt bekam, vor sein geistiges Auge. Das wiederum führte dazu, dass sein Blut sich immer wieder lieber in seiner Körpermitte sammelte als sich überall gleichmäßig zu verteilen. So rutschte er die letzten 20 Minuten unruhig auf seinem Stuhl hin und her und traute sich kaum Sebastian anzusehen. Als das erlösende Klingeln ertönte packten alle schnell ihre Sachen ein und verabschiedeten sich ins Wochenende. Ciel ließ sich Zeit und ging, als alle draußen waren, mit weichen Knien zu Sebastian. Dieser schloss die Tür zum Klassenzimmer, dann zog er einen Stuhl zum Lehrerpult und deutete dem Kleineren an sich zu setzen. Dann ließ er sich auf dem Lehrerstuhl nieder. Ciel schluckte hart während sein Herz heftig in seiner Brust schlug und sein Magen sich unangenehm zusammen zog. Dieser ernste Gesichtsausdruck von Sebastian gefiel ihm ganz und gar nicht. Sebastian seufzte tief und sein ernster Gesichtsausdruck wich einem besorgten. „Ciel, was ist nur los mit dir? Deine Noten sind in den Keller gesunken und im Unterricht passt du auch nicht mehr auf.“ Der Angesprochene verschränkte seine Arme vor der Brust und schaute sein Gegenüber skeptisch an: „Fragst du mich das als mein Lehrer oder als mein Freund?“ Sebastian schwieg kurz, dann antwortete er ehrlich: „Sowohl als auch.“ „Sagst du das jetzt nur um mich zum Reden zu kriegen?“ „Nein. Wie könnte ich mir als dein Freund keine Sorgen machen? Nicht nur, dass du nicht mehr aufpasst und dir die Schule egal zu sein scheint, du bist dünner geworden. Ich weiß, dass es nicht leicht ist. Für mich ist es auch nicht einfach, und schon gar nicht, wenn ich zusehen muss, wie es dir immer schlechter geht.“ Ciel biss sich fest auf die Unterlippe, um ihr verräterisches Zittern zu verbergen. „Und was willst du jetzt von mir hören?“, fragte er leise. Kurz schwiegen sie, dann fragte Sebastian mit ernstem Unterton in der Stimme: „Liegt es an mir?“ Ciel schluckte hart. Es fühlte sich an, als würde eine eiskalte Hand seinen Magen umklammern. Mit leiser Stimme fragte er: „Und wenn ich ‚ja‘ sage, machst du dann Schluss mit mir?“ Er hatte Angst vor der Antwort und spürte wie sich die ersten Tränen ihren Weg in seine Augen kämpften. Sebastian seufzte leise und stand auf. Eindeutig. Er würde jetzt Schluss mit ihm machen. In der Schule. Der perfekte Start ins Wochenende. Ciel wurde richtig elend und am liebsten hätte er sich übergeben. Er wusste nicht, was er sagen sollte, die Zeit schien still zu stehen. Er hatte sich so davor gefürchtet und nun war es so weit. Sebastian würde ihn verlassen, weil er keine Lust mehr hatte zu warten. Mit aller Kraft versuchte er die Tränen herunter zu schlucken. Er würde jetzt bestimmt nicht anfangen zu heulen! Sebastian nahm Ciels Hand in seine, zog den Kleineren nach oben und in seine Arme und holte ihn damit aus seinen düsteren Gedanken zurück in die Realität. Liebevoll lächelte er ihn an: „Wie kommst du auf die Idee? Ich liebe dich. Und ich mach mir Sorgen um dich. Du weißt, dass du mit mir über alles reden kannst, oder?“ Sachte streichelte Sebastian ihm über den schmalen Rücken. Er ignorierte die leichten Erhebungen unter seinen Fingern, die von der Wirbelsäule stammten. Gleichzeitig brachen in Ciel alle Dämme. Sebastian wollte nicht Schluss machen! Ciel drückte weinend sein Gesicht an die Brust des Größeren. „Ich vermisse dich. Ich vermisse dich so sehr, dass ich es nicht mehr aushalte!“, flüsterte er mit erstickter Stimme in den weißen Stoff. Sebastian drückte ihn noch ein wenig fester an sich und gab ihm einen Kuss auf den aschblauen Haarschopf. Er hielt seinen kleineren Freund einfach nur fest. „Sebastian…“, schluchzte Ciel und klammerte sich noch fester in den Blazer des Größeren. Sebastians Herz zog sich schmerzhaft zusammen, doch er wusste nicht, was er tun sollte. Der Kleinere wollte ihm scheinbar nicht den Grund nennen, also hielt ihn einfach im Arm und streichelte sanft seinen Rücken, während er beruhigende Worte flüsterte. Lange standen sie so da, bis Ciel sich wieder beruhigt hatte. Mit roten Wangen löste er sich von dem Größeren und wischte sich mit dem Ärmel verlegen über sein Gesicht. „Hier“, sagte Sebastian mit einem sanften Lächeln und hielt ihm eine Flasche Wasser hin. Fragend schaute Ciel ihn an und nahm mit einem leisen „Danke“ das Getränk an. Er fühlte sich total ausgetrocknet. „Weil man, wenn man geweint hat, immer sehr durstig ist“, lächelte Sebastian auf die unausgesprochene Frage. Augenblicklich färbten sich Ciels Wangen noch röter und er schraubte verlegen die Flasche auf. Sein Freund war immer so aufmerksam und erwachsen, da fühlte er sich erst recht wie ein kleiner Junge. Nachdem er getrunken hatte, legten sich plötzlich zwei Arme um seinen schmalen Oberkörper und ein warmes, weiches Lippenpaar auf seine. Ohne darüber nachzudenken schloss er seine Augen und erwiderte den Kuss. Eine unglaubliche Wärme breitete sich in Ciel aus und seine Sorgen und Probleme rückten in den Hintergrund. Als Sebastians Zunge an seine Unterlippe stupste, gewährte der Kleinere ihm Einlass. Haltsuchend klammerte Ciel sich an ihn, als eine fremde Zunge seinen Mund erkundete und seine eigene zum spielen aufforderte. Leise keuchte er in den Kuss. Es fühlte sich einfach unglaublich an! Wann hatten sie sich das letzte Mal geküsst? Als sie sich voneinander lösten, schluckte Sebastian hart. Der Anblick, der sich ihm bot, gehörte verboten und trieb ihn endgültig an die Grenzen seiner Selbstbeherrschung. Ciel stand da, blickte mit verklärtem Blick, rosa Wangen und rotgeküssten Lippen verträumt zu ihm auf. Am liebsten hätte er ihm die Kleider vom Leib gerissen, ihn auf das Lehrerpult gelegt und auf der Stelle genommen. Vor seinem geistigen Auge sah er den kleineren Körper unter sich, wie er sich wand, keuchte, stöhnte und um mehr bettelte. Während er immer schneller und tiefer in ihn stieß, bis er seinen Namen schreien würde … „Sebastian …?“, holte ihn eine leise Stimme wieder zurück in die Gegenwart. Unsicher blickte Ciel zu ihm auf. „Ist alles in Ordnung?“ Der Angesprochene räusperte sich und leckte sich fahrig über die Lippen: „Ja, natürlich. Entschuldige, ich war in Gedanken. Was möchtest du?“ „A-also du, ähm …“, begann Ciel stockend und mit verdächtig roten Wangen, „naja … du-du hast…“ Verlegen brach er ab. Verwirrt schaute Sebastian ihn an und ohrfeigte sich innerlich selbst. Dank seiner schmutzigen Fantasie war er komplett weggetreten! Und das ausgerechnet dann, wenn Ciel sich so an ihn gedrückt hatte. Von seiner körperlichen Reaktion ganz zu schweigen. Er setzte ein schiefes Lächeln auf und fuhr sich verlegen durch die schwarzen Haare. Zumindest schien der Kleinere nicht verschreckt zu sein. Was das Thema anging konnte Sebastian ihn nur sehr schwer einschätzen. Zwar wusste er, dass Ciel sich schon selbst angefasst hatte, schließlich hatte er ihn dabei unabsichtlich erwischt gehabt, aber ob sie einen Schritt weiter gehen sollten? Bisher hatten sie keine Gelegenheit gehabt darüber zu sprechen. Aber das war nun auch nicht der richtige Ort und nicht die richtige Zeit dafür. „Oh“, sagte Ciel und zog seine Aufmerksamkeit damit wieder zurück auf ihn. „Mein Fahrer wartet“, sagte der Kleinere leise. Enttäuschung schwang in seiner Stimme mit. Nun müsste er wieder das ganze Wochenende warten, bis er Sebastian wiedersehen konnte. Dieser zog ihn in seine Arme und gab ihm einen liebevollen Kuss. „Ich finde eine Lösung, damit wir uns auch außerhalb der Schule sehen können“, versprach er und löste sich langsam von ihm. Schweren Herzens verabschiedeten sie sich, wobei Sebastian sehr nachdenklich schien. Lustlos trottete Ciel durch das Schulgebäude in Richtung Ausgang. Dort wartete ein Auto auf ihn, um ihn erst zum Stadthaus und dann zum Landsitz seiner Familie zu fahren. Während der Fahrt ließ er seine Gedanken schweifen und dachte an Sebastian, an ihren Kuss und hoffte, dass sie eine Lösung finden würden. Die Landschaft zog an ihm vorbei, ohne, dass er sie wahrnahm. Seine Eltern waren schon am Morgen zurück gefahren und als Ciel durch die große Eingangstür des Landsitzes seiner Familie trat, erwartete seine Mutter ihn schon. Unwillkürlich hatte er ein Déja-vu und schluckte trocken. „Da bist du ja! Komm mit, dein Vater und ich müssen etwas mit dir besprechen.“ Was war denn nun schon wieder? Am liebsten hätte er genervt mit den Augen gerollt. Wollten sie etwa da weitermachen, wo sie gestern aufgehört hatten? Ciel seufzte leise und trottete seiner Mutter lustlos hinterher. Sein Vater erwartete sie schon in seinem großen Arbeitszimmer. Dieser begann ohne Umschweife: „Nach Silvester werden deine Mutter und ich verreisen. Wir müssen geschäftlich nach Deutschland und Frankreich.“ Ciel sah ihn erstaunt an. Damit hatte er nun wirklich nicht gerechnet. „Es wird voraussichtlich mindestens drei Monate dauern, vielleicht aber auch länger. Ich habe vorhin mit deinem Lehrer Mr. Michaelis telefoniert“, fuhr Vincent fort. Ciel versuchte seine Aufregung zu unterdrücken. Hatte Sebastian etwa so schnell eine Lösung gefunden? „Er macht sich Sorgen um dich und deine Noten und hat angeboten, dir wieder Nachhilfeunterricht zu geben.“ Schnell wich die Aufregung Enttäuschung. Das war alles? Irgendwie hatte er sich mehr erhofft. „Du wirst nach Silvester, sobald wir verreisen, wieder vorübergehend bei ihm einziehen. Wir möchten dich nicht alleine im Stadthaus lassen und das hat das letzte Mal gut funktioniert. Außerdem wird er darauf achten, dass du dich in der Schule auch wieder anstrengst“, riss sein Vater Ciel aus den trüben Gedanken. „Was?“ Hatte er das gerade richtig gehört? „Du wirst für einige Zeit, solange wir weg sind, wieder bei deinem Lehrer wohnen“, wiederholte Rachel für ihren Sohn nochmal und lächelte. Dieser musste sich anstrengen seine Freude nicht allzu sehr zu zeigen. „Okay“, war alles, was Ciel heraus brachte, während er krampfhaft versuchte, seine Mundwinkel unter Kontrolle zu halten. „Gut, dann geh dich umziehen, es gibt gleich essen“, lächelte Rachel ihn an. Wortlos verließ er das Arbeitszimmer seines Vaters. Innerlich jubelte er vor Freude. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)