Glücklich sein von Dolly-Bird ================================================================================ Kapitel 5: Das Angebot ---------------------- Müde schlich Ciel hinter seinem Lehrer her in das große Badezimmer. Nach der ganzen Aufregung wollte er eigentlich nur noch schlafen. Sobald das Adrenalin nachgelassen hatte, kam die Erschöpfung über ihn. Ciel zog sich seinen Pyjama aus und stieg vorsichtig in die Badewanne. Das dampfende Wasser war wirklich verlockend. Leise seufzend lehnte Ciel sich zurück und schloss seine Augen wieder. Er wusste nicht wie viel Zeit vergangen war, als er hustend aufschreckte. War er eingeschlafen? Ein Klopfen ertönte und Sebastians Stimme klang besorgt und gedämpft durch die Tür: „ Ciel? Ist alles in Ordnung?“ Der Angesprochene räusperte sich, dann antwortete er mit rauer Stimme: „Ja, alles in Ordnung.“ Ciel wusch sich schnell und stieg dann aus der Badewanne. Er trocknete sich ab und nahm das T-Shirt, das Sebastian ihm hingelegt hatte, und zog es an. Es war natürlich viel zu groß und eher schon ein Nachthemd für Ciel. Leise seufzend zog er die schwarze Jogginghose an, die zu seiner Freude eine Kordel am Bund hatte, somit konnte er die Hose wenigstens so eng machen, dass sie nicht rutschte. Leise seufzend bückte Ciel sich um die Hosenbeine hochzukrempeln. Er wusste, dass er kleiner war als andere in seinem Alter, aber mit dieser übergroßen Kleidung fühlte er sich eher wie 5 als 15. Ciel stand vor dem großen Spiegel und betrachtete sich. Er sah aus wie ein kleiner Junge, der die Kleidung seines Vaters angezogen hatte. Das blaue T-Shirt, das ihm gut bis über den Hintern ging, steckte er in die Jogginghose, so sah es nicht mehr ganz so schlimm aus und er versank nicht komplett darin. Sebastian sich ein Kichern verkneifen, als Ciel das Wohnzimmer betrat musste. Der Junge sah wirklich niedlich aus in der viel zu großen Kleidung. Ciel setzte sich zu seinem Lehrer auf das große, graue Sofa. „Möchtest du einen Tee?“, fragte Sebastian und hielt ihm eine Tasse mit dampfendem Inhalt entgegen. „Danke“, nuschelte Ciel und nahm vorsichtig einen Schluck. „Earl Grey“, sagte er erstaunt. Sebastian lächelte: „Schmeckt der Tee?“ „Das ist mein Lieblingstee“, gestand Ciel leise und mit rosa Wangen. Irgendwie war es ihm peinlich, was an diesem Abend geschehen war. Jetzt, da seine Gedanken nicht mehr wie in Watte gepackt waren aufgrund der Müdigkeit, erinnerte er sich gut an die Ereignisse ein paar Stunden zuvor. Was würde sein Lehrer nun von ihm denken? Schließlich hatte er ihn bestimmt geweckt. Aber es war tatsächlich jemand im Haus gewesen. Ciel schauderte bei dem Gedanken, was passiert wäre, wenn Sebastian nicht dagewesen wäre. Er war doch tatsächlich aus dem Fenster im ersten Stock gesprungen! Wenn seine Mutter das hören würde, sie würde ihn nie wieder allein zu Hause lassen. Gut, normalerweise würde Ciel auch nicht aus dem Fenster springen und darauf vertrauen, dass sein Lehrer, der mit seiner schwarzen Kleidung und seinen schwarzen Haaren beinahe mit der Dunkelheit verschmolz, ihn auffangen würde. Und nun saß er hier, im Wohnzimmer seines Lehrers und trank mit diesem Tee. Kurz wunderte Ciel sich, wieso sein junger, gutaussehender Lehrer an einem Samstagabend allein zu Hause war, dann schob er diesen Gedanken aber gleich wieder zur Seite. Sie tranken schweigend ihren Tee und genossen die angenehme Stille. Sebastian schaute überrascht auf, als er ein Gewicht an seiner Schulter spürte. Er sah neben sich und stellte lächelnd fest, dass Ciel eingeschlafen war. Leise stellte er seine Tasse auf den Couchtisch vor sich, dann nahm er seinem Schüler die Tasse aus der Hand, um sie neben seine zu stellen. Sebastian drückte ihn ein wenig von sich, stand auf und legte Ciel ganz auf sein graues Sofa. Er nahm das Kissen, auf dem Ciel zuvor gelegen hatte, und schob es unter dessen Kopf, dann breitete er wieder die Decke über dem Jungen aus. Anschließend nahm er die Tassen, brachte sie in die Küche, löschte überall das Licht und ging in sein Schlafzimmer. Die Tür lehnte er nur an, falls Ciel ihn doch noch einmal brauchen sollte. Während Sebastian in seinem Bett lag, ließ er die Geschehnisse noch einmal Revue passieren. Ciels verängstigter Anruf, die aufgebrochene Haustür, von der er ihm wohlweislich nichts gesagt hatte. Es war wirklich mutig von ihm gewesen, aus dem ersten Stock zu springen. Sebastian wollte gar nicht daran denken was passiert wäre, wäre er nicht oder zu spät da gewesen. Ihm war klar, dass er das eigentlich nicht durfte, einen seiner Schüler mit in seine Wohnung nehmen, aber das war ein Notfall. Sebastian seufzte leise. Noch vor einem Jahr wäre er nicht zu Hause gewesen an einem Samstagabend. Er wäre mit seinem Ex und ein paar Freunden in einer angesagten Bar gewesen und erst in den frühen Morgenstunden nach Hause gegangen. Erinnerungen stiegen in ihm auf. Erinnerungen, die er am liebsten vergessen würde. Anfangs waren sie wirklich glücklich gewesen, sein Leben hätte kaum besser sein können, doch dann erwischte er ihn mit einem anderen im Bett. Von einem auf den anderen Tag war alles vorbei gewesen und er musste von vorn anfangen. Er zog nach London und ließ alles hinter sich, machte einen Neuanfang. Und nun lag sein neuer Schüler in seinem Wohnzimmer und schlief. Er schnaubte belustigt. Das Leben ging manchmal wirklich seltsame Wege. Am nächsten Morgen, oder eher schon Vormittag, wachte Sebastian auf. Als er nach einem Blick auf sein Smartphone feststellte, dass es schon nach 10 Uhr war, stand er schnell auf und zog sich an. Dann ging er, nach einem kurzen Abstecher im Bad, in seine Küche um das Frühstück vorzubereiten. Noch in der Nacht hatte er Ciels Eltern eine Nachricht geschickt und ihnen mitgeteilt, dass ihr Sohn bei ihm war, weil in ihrem Stadthaus eingebrochen worden war. Sie hatten ausgemacht sich um 11 Uhr bei Scotland Yard zu treffen. Als er fertig war, stellte er alles auf ein Tablett und ging damit leise ins Wohnzimmer. Dort lag Ciel auf der großen Couch und schlief noch immer. Er sah wirklich niedlich aus. Erschrocken weiteten sich Sebastians Augen kurz, dann schob er diesen Gedanken schnell zur Seite. So etwas durfte er nicht denken. Das war immerhin sein Schüler! Sebastian stellte das Tablett leise auf den Couchtisch. „Ciel, Zeit aufzustehen“, weckte er diesen. „Hm … noch 5 Minuten“, nuschelte dieser und drehte sich auf die andere Seite. „Ciel“, sagte Sebastian dieses Mal strenger. Der Angesprochene schreckte auf und schaute sich verwirrt um. Mit seinen verwuschelten Haare, dem fragenden Ausdruck in seinen großen, blauen Augen und dem viel zu großen T-Shirt, dass ihm beinahe über die Schulter hing, sah er einfach nur süß aus. Sebastian lachte leise. Ciel starrte ihn einen Moment mit großen Augen an, dann kamen die Erinnerungen an die letzte Nacht zurück und seine Wangen färbten sich rot. Unsicher senkte er seinen Blick: „M-morgen ...“ „Guten Morgen, hast du gut geschlafen?“, lächelte Sebastian und setze sich neben Ciel auf die Couch. „Ja. Danke.“ „Wir haben leider nicht so viel Zeit für das Frühstück, wir treffen uns bald mit deinen Eltern bei Scotland Yard.“ Ciel nickte und wollte sich gerade eine Gabel Rührei in den Mund schieben, dann ließ er diese wieder sinken. „Was ist? Magst du es nicht?“, fragte Sebastian verwundert. „Ich hab doch gar nichts zum anziehen!“ Verzweifelt schaut Ciel seinen Lehrer an. Das stimmte, aber nach einem Blick auf die Uhr war klar, dass sie nicht genug Zeit hatten, um noch mal zum Stadthaus zu fahren. „Dann musst du wohl etwas von mir anziehen“, sagte Sebastian ruhig. Pünktlich um 11 Uhr kamen sie bei Scotland Yard an. Ciel trug eine graue Jogginghose, die er weit hochgekrempelt hatte, und ein blaues Sweatshirt, dessen Ärmel nach hinten gekrempelt waren. Den Pullover hatte er in die Hose gesteckt und diese mit der Kordel im Bund festgezogen. Sebastian hatte seine Kleidung in der Nacht noch gewaschen, sodass Ciel zumindest eine Boxershorts tragen konnte. Da er aber ohne Schuhe aus dem Fenster gesprungen war und die Schuhe seines Lehrers ihm definitiv viel zu groß waren, wurde er getragen. Ciels Wangen glühten ununterbrochen, seit Sebastian gesagt hatte, er würde ihn tragen, da er nicht mit Socken draußen rumlaufen konnte. Es war ihm so unsagbar peinlich! Ciel wünschte sich einfach nur ein Loch, in das er verschwinden konnte. Vor Scotland Yard standen schon seine Eltern mit besorgten Gesichtern und warteten. Als sie ihn erblickten hielt seine Mutter erschrocken eine Hand vor ihren Mund. „Mein Güte Ciel, mein Schatz, geht es dir gut?“ Dessen Wangen wurden noch heißer als sowieso schon. Noch nie in seinem jungen Leben war ihm etwas so peinlich gewesen. „Er ist unverletzt und wohlauf. Ich trage ihn nur weil er keine Schuhe hat“, lächelte Sebastian freundlich. Rachel atmete erleichtert auf. „Haben Sie vielen Dank, dass Sie sich um ihn gekümmert haben!“, sagte Vincent. „Das habe ich doch gern gemacht“, lächelte Sebastian. „Wir sollten nun wirklich reingehen. Warten Sie, ich nehme Ihnen Ciel ab.“ Mit diesen Worten wurde er an seinen Vater übergeben. Irgendwie war die Wärme seines Vaters nicht so angenehm einlullend wie die von Sebastian, stellte Ciel fest. Da sie das große Gebäude von Scotland Yard betraten dachte er nicht weiter darüber nach. Nachdem sie das große Gebäude von Scotland Yard betreten hatten, wurden sie direkt von Sir Randall in Empfang genommen. „Guten Morgen, Mr. und Mrs. Phantomhive und Mr.-“, „Michaelis“, lächelte Sebastian nichtssagend und reichte seinem Gegenüber die Hand. Sie gingen in Randalls Büro. Dort wurde Ciel endlich abgesetzt. Es war ihm so unsagbar peinlich, so getragen zu werden. Er war schließlich kein kleines Kind mehr! Randall wechselte einige Worte mit Ciels Eltern, dann stellte er ein Diktiergerät auf seinen Schreibtisch und schaltete es an. „Nun Ciel, was ist gestern passiert?“ Der Angesprochene begann nüchtern zu erzählen: „Nachdem ich zu Bett gegangen bin konnte ich nicht gleich einschlafen. Irgendwann glaubte ich ein Geräusch zu hören, als wäre jemand im Haus. Da meine Eltern in unserem Anwesen, und damit viel zu weit entfernt waren, rief ich Mr. Michaelis an. Ich war mir ziemlich sicher, dass jemand im Haus war, während Mr. Michaelis schon unterwegs zu unserem Stadthaus war. Da ich nicht aus meinem Zimmer konnte, blieb ich dort. Als Mr. Michaelis da war, stellte er sich unter das Fenster von meinem Zimmer. Ich hörte Schritte und leise Stimmen auf dem Gang und sprang aus dem Fenster, Mr. Michaelis fing mich auf. In dem Moment, als ich sprang, wurde die Tür zu meinem Zimmer hinter mir aufgebrochen. Ich hatte sie zuvor vorsorglich abgeschlossen.“ Sebastian hob gedanklich eine Augenbraue. Er hätte nicht gedacht, dass Ciel das Geschehene so nüchtern und ruhig erzählen würde. Es klang, als würde ihm das ständig passieren. Rachel hatte sich erschrocken die Hände vor den Mund gelegt. Sie war so erleichtert, dass ihrem Sohn nichts passiert war. Nie wieder würde sie ihn allein im Stadthaus lassen! Zumindest mussten ein paar fähige Bodyguards da sein, um ihn im Notfall beschützen zu können. Vincent ballte wütend eine Faust. Er durfte gar nicht darüber nachdenken, was passiert wäre, wenn Ciels Lehrer nicht so fähig und rechtzeitig aufgetaucht wäre. Nachdem Sebastian seine Aussage gemacht hatte, sagte Randall: „Es kommt in letzter Zeit leider häufiger vor, dass in dieser Gegend eingebrochen wird. In der Regel nur, wenn die Häuser leer sind. Ich kann Ihnen nur raten vorerst nicht in Ihr Stadthaus zurückzukehren, höchstens um wichtige Dinge zu holen.“ „Verstehe. Einen schönen Tag noch, Sir Randall.“ Mit diesen Worten stand Vincent, offensichtlich nachdenklich, auf, nahm Ciel auf seine Arme und verließ, gefolgt von seiner Frau und Sebastian, das Gebäude. Draußen angekommen fragte Rachel besorgt: „Und was machen wir nun? Ciel muss wieder zur Schule, aber jeden Morgen von unserem Anwesen aus loszufahren dauert viel zu lang.“ „Ich weiß es nicht. Der Einzige, der in der Stadt wohnt und dem ich vertrauen kann, ist Undertaker.“ Ciel riss entsetzt die Augen auf: „Nein! Auf keinen Fall! Ich werde bestimmt nicht bei diesem verrückten Bestatter wohnen! Da fahre ich doch lieber jeden Morgen von unserem Anwesen aus in die Schule!“ Sebastian hob erstaunt seine Augenbrauen. Ciels Widerwille war mehr als deutlich. Doch das Stadthaus war keine Option mehr, und allein wohnen würden seine Eltern bestimmt nicht zulassen. Ihm kam eine Idee: „Entschuldigen Sie, Mr. und Mrs. Phantomhive, Ciel könnte unter der Woche bei mir wohnen. Ich weiß, das ist sehr ungewöhnlich, aber dann hätte er es nicht so weit zur Schule und wäre nicht allein.“ Die drei sahen ihn erstaunt an. Rachel sah fragend zu ihrem Mann: „Was meinst du? Das wäre vielleicht gar keine so schlechte Idee. Zumindest als Übergangslösung.“ Der Angesprochene senkte nachdenklich seinen Blick auf Ciel. „Nun gut, da Ciel sich so vehement weigert bei Undertaker zu wohnen bleibt uns auf die Schnelle wohl erst einmal keine andere Wahl. Natürlich zahlen wir für alle Ihre Auslagen, Mr. Michaelis.“ Erstaunt sah Ciel zwischen seinen Eltern und Sebastian hin und her. War das ihr Ernst?! Sie kannten ihn doch nicht einmal! Aber auf der anderen Seite war alles besser, als bei Undertaker zu wohnen. Dieser Kerl war ihm einfach nur unheimlich. Was die beiden nicht wussten, war, Vincent hatte Sebastian genauestens überprüfen lassen, nachdem Ciel ihm mitgeteilt hatte, dass sein Lehrer ihm private Nachhilfe in Deutsch geben würde. Vincent wusste, Kinder reicher Eltern waren gerne das Ziel von Entführern, um die Eltern dann zu erpressen. Zudem hatte er im Londoner Untergrund schon zu viele schlimme Dinge gesehen, um unvorsichtig zu sein. Gerade dann, wenn es um seine Familie ging. Daher überließ er so etwas nicht dem Zufall. Aber Sebastian wurde als vertrauenswürdig eingestuft und hatte er Ciel in der letzten Nacht gerettet. Kurz darauf verabschiedeten sie sich. Sebastian fuhr zurück in seine Wohnung und fragte sich, was ihn überkommen hatte, so einen Vorschlag zu machen. Doch nüchtern betrachtet war das vorübergehend die beste Lösung. Wie sollte er sich Ciel nun gegenüber verhalten? Sebastian war zwar Lehrer, doch noch nicht lange und von Kindern, oder eher Jugendlichen, hatte er nicht sonderlich viel Ahnung. Sie nur im Unterricht zu sehen war etwas ganz anderes, als sie auch zu Hause zu haben. Leise seufzend betrat er seine Wohnung. Es war nicht so, dass Ciel ein Problemkind oder noch klein wäre, er war immer schon 15 Jahre alt. Das würde schon irgendwie werden. Während der gesamten Autofahrt zu ihrem Anwesen wollte Rachel immer wieder wissen, ob es ihrem Sohn auch wirklich gut ginge und ob es für ihn in Ordnung wäre, vorübergehend, unter der Woche, bei seinem Lehrer zu wohnen. Da dieser noch recht jung war, sollten sie gut miteinander auskommen. Ciel war froh, als er von seinem Vater in ihrem großen Anwesen abgesetzt wurde. Endlich durfte er wieder selbst laufen! Er ging geradewegs die breite Treppe im Eingangsbereich nach oben und dann in sein Zimmer. Dort holte er sich frische Kleidung und ging damit in sein eigenes Badezimmer. Der Geruch von Sebastian hing an seinem ganzen Körper, also wollte er erst einmal duschen. Die geliehenen Sachen warf er in den Wäschekorb, dann ging er in die ebenerdige Dusche und genoss das warme Wasser, das über seinen Körper floss. Gedanklich ließ er die Geschehnisse der vergangenen Nacht noch einmal Revue passieren. Die Geschichte klang wie aus einem Kitschroman. Es hätte nur gefehlt, dass sie sich näher gekommen wären. Unweigerlich erschien ein Bild von ihm und Sebastian, wie sie sich beinahe küssten, vor seinem geistigen Auge. Erschrocken riss Ciel seine blauen Augen auf. Wo kam dieser Gedanke denn her? Heftig schüttelte er seinen Kopf, sodass seine nassen, aschblauen Haare flogen. Er war nur verwirrt und noch müde von der letzen Nacht, das war alles. Gähnend griff er nach dem Haarshampoo und schäumte seine Haare ein. Anschließend seifte er seinen Körper mit Duschgel ein und wusch alles wieder ab. Ciel griff nach dem großen, weißen Handtuch, das vor der Dusche lag, und trocknete sich ab. Müde rieb er über seine blauen Augen. Wieso war er plötzlich so müde? Nachdem er seine Haare gekämmt hatte ging er zurück in sein Zimmer. Dort stand schon eine große Reisetasche bereit. Seine Uniform und seine Schulsachen würde einer der Angestellten zu seinem Lehrer bringen. Ciel wusste noch nicht so recht, was er von der ganzen Sache halten sollte. Er war gern allein, doch wenn er es richtig gesehen hatte, hatte die Wohnung kein separates Zimmer. Das hieß, er müsste im Wohnzimmer schlafen und hätte eigentlich nur am Wochenende seine Ruhe? Na toll. Konnte er dann nicht einfach in einem Hotel wohnen? Lustlos ging er zu seinem großen Kleiderschrank und zog ein paar Kleidungsstücke heraus. Dann packte er noch genug Unterwäsche für die Woche ein. Fragend schaute er sich um. Was noch? Das war das erste Mal, dass Ciel selbst packte. Wenn er mit seinen Eltern verreiste, wurde immer für ihn gepackt, meistens von den Bediensteten. Er nahm noch eines seiner Lieblingsbücher und warf es in die Tasche. Anschließend zog er den Reisverschluss zu, nahm sein Gepäck und trottete damit lustlos nach unten in die Eingangshalle. Irgendwer würde ihn nun zu Sebastian fahren. ~~~~~~~~~~~~~~~ Das nächste Kapitel heißt dann auch "Neues Zuhause" und kommt erst in zwei Wochen, da ich im Urlaub bin :) Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)