In Zeiten des Krieges von stone0902 (Draco x Ginny) ================================================================================ Kapitel 26: Teil 1 – Epilog --------------------------- Januar 1998   Gift ist die Waffe einer Frau, hatte Snape gesagt, als er ihr schon beinahe sanft die Phiole in die Hand gedrückt hatte. Natürlich hatte es sie treffen müssen. Immerhin war sie Vertrauensschülerin des siebten Jahrgangs. Viele Slytherins schauten zu ihr auf, respektierten sie und viele würden ihr folgen.   Pansy wollte nicht darüber nachdenken. Denn wenn sie anfangen würde nachzudenken, gäbe es kein Zurück mehr. Sie fürchtete sich vor ihren eigenen Gedanken, denn sie hatte zu sehr Angst, dass das, was sie dachte, nicht mit dem übereinstimmte, was sie denken sollte. Deshalb verdrängte sie ihre Gedanken und Gefühle. Schon seit Jahren war Pansy Parkinson eine Meisterin des Verdrängens. Jahrelang hatte sie es geschafft ihre Gefühle Draco gegenüber zu leugnen, sich eingeredet, dass sie einen anderen finden würde, jemanden, der ihre Liebe erwiderte. Tief in ihrem Inneren wusste sie, sie würde niemals einen anderen lieben können.   Zum Teufel, sie war eine Slytherin! Befehle befolgen lag ihr im Blut. Schon als Kind hatten ihre Eltern ihr beigebracht, dass man gewisse Regeln zu befolgen hatte. Sie würde auch das durchziehen können.   Gemeinsam mit Daphne schlich sie sich in die Küche von Hogwarts. Snape hatte ihnen verraten, wo man sie fand, denn keiner der Schüler kannte diesen geheimen Ort, an dem die Hauselfen von Hogwarts tagtäglich die Mahlzeiten zubereiteten. Die meisten der Hauselfen waren so tief in ihre Arbeit versunken, dass sie die beiden Slytherins nicht bemerkten. Einige Hauselfen sahen sie fragend an, doch sie würden es nie wagen von ihrer Arbeit abzulassen. Gleich würde immerhin das Abendessen serviert werden.   Der größte Widerstand in Hogwarts würden die Lehrer sein, allen voran der Schulleiter, Albus Dumbledore. Deshalb hatte Snape ihnen Gift gegeben, das sie den Speisen und Getränken beimischen sollten, damit die Lehrer, die niemals erwarten würden, dass die Hauselfen die Speisen vergiften würden, gleich als erstes starben. Anschließend würde man nur noch gegen die kämpfen, die übrig blieben.   Wenn es sein müsste, und sich ihnen Hauselfen in den Weg stellten, würden sie einen Unverzeihlichen Fluch benutzen: Imperio, Crucio, Avada Kedavra. Snape hatte alles mit ihnen genauestens besprochen.   Pansy ging durch die Küche. In ihrer rechten Hand hielt sie ihren Zauberstab auf Brusthöhe, in der Linken hielt sie die Phiole festumklammert. Dicht hinter ihr folgte ihr Daphne. Pansy bemerkte, wie ihr Zauberstab in ihrer Hand zitterte. Ihre Augen huschten durch den Raum, versuchten alles hier drin aufzusaugen, doch alles was sie sah war ein Strudel aus Farben und Formen.   In ihrem Kopf überschlugen sich die Gedanken. Projekt Schlange … Das Merkmal des Hauses Slytherins war der Stolz. Sie sollte stolz sein, diese Aufgabe erfüllen zu dürfen. Dem Dunklen Lord war es nie gelungen Albus Dumbledore zu bezwingen und wenn sie diejenige sein sollte, die dieses Ziel erreichte, würde sie in die Geschichtsbücher eingehen. Oh, wie stolz alle auf sie sein würden …   Und Pansy fragte sich, was ihr Vater und ihre Mutter wohl dazu sagen würden …   Pansy schauderte es bei diesem Gedanken.   Würden sie stolz auf sie sein?   Sie wusste es nicht.   „Miss?“   Die piepsige Stimme eines Hauselfen riss die Slytherin aus ihren Gedanken. Mit großen Augen sah sie ihn an, als sähe sie zum ersten Mal einen Hauselfen.   „Kann Misty Ihnen behilflich sein, Miss?“   Der Hauself sah sie weiterhin an. Pansy bekam kein Wort über die Lippen. Sie warf einen Blick zu Daphne und sie erkannte die gleiche Verunsicherung in ihren Augen. Sie beide sahen sich fragend an. Taten sie das Richtige? Pansy nickte entschlossen. Befehl war Befehl.   Pansy ging entschlossen auf die Pfannen und Töpfe zu, in denen Suppen und Eintöpfe vor sich hin köchelten. Sie öffnete die Phiole und streckte ihre Hand aus. Das war die Gelegenheit. Nun konnte sie es allen heimzahlen, die sie unrecht behandelt hatten. Es gab an dieser Schule viele Schüler – und auch Lehrer – die Pansy hasste, da sie ihr das Leben schwer gemacht hatten. Vor allem Lavender Brown … dieser blöden Kuh würde das Lachen schon noch vergehen. Ja, Pansy wollte dass sie litt.   Aber wollte sie sie wirklich umbringen?   Mehrere Sekunden vergingen, in denen sie sich nicht bewegte. Daphne hielt den Zauberstab bereit, für den Fall, dass ein Hauself einschreiten würde, doch sie waren viel zu beschäftigt mit ihrer Arbeit und nahmen kaum Notiz von den beiden Schülerinnen.   Es war so einfach …   Daphnes leise Stimme drang an ihr Ohr. „Pansy?“   Die Schwarzhaarige drehte sich zu der Blonden um. Und in den Augen ihrer Freundin sah sie, dass sie beide in diesem Moment das gleiche dachten. Sie dachte an die Warnung von Draco und an das, was geschehen würde, sollte sie sich den Befehlen Voldemorts widersetzen.   „Aguamenti“, wisperte Pansy, als sie mit ihrem Zauberstab gegen die Phiole tippte und dann anschließend die Flüssigkeit in einen der Töpfe schüttete. Sie atmete zitternd ein, ihr Puls begann sich zu beschleunigen. Adrenalin schoss durch ihren Körper.   „Komm!“   Pansy nahm Daphne an der Hand und sie eilten aus der Küche. Was sollten sie jetzt tun? Wie würden sie sich da herausreden können? Draco, ja Draco würde wissen, was zu tun ist. Sie musste ihn nur schnell finden. Pansy öffnete die Tür und die beiden Slytherins huschten hindurch und als Pansy die Tür hinter ihnen wieder schloss fühlte es sich an, als würde sie eine enorme Bürde hinter der Tür zurücklassen. Sie presste ihre Stirn gegen die Tür und versuchte ihre Atmung zu beruhigen.   Die anderen Slytherins würden bald bemerken, dass das Gift nicht ins Essen und Trinken gelangt war. Pansy hatte keine Ahnung, was sie jetzt tun sollte, sie handelte einfach instinktiv. Vielleicht würde es nicht auffallen, vielleicht gab es eine Möglichkeit heile aus dieser Situation herauszukommen. Draco hatte zwar gesagt, dass Voldemort Ungehorsam bestrafte, doch vielleicht würde er gnädig sein.   „Wie äußerlich bedauerlich.“   Beim Klang der Stimme fuhr Pansy zusammen. Erschrocken sah sie sich um. Snape stand im Flur, als hätte er sie bereits erwartet. Sie spürte, wie Daphnes Finger sich um ihre krallten.   „Professor Snape!“, begann Pansy, „ich kann das erklären!“   Mit einem eindringenden Blick betrachtete er sie und sie spürte, wie er in ihren Verstand eindrang und ihr wurde schmerzhaft bewusst, dass ihr Hauslehrer Legilimentik benutzte und ihre Gedanken las.   Neben ihr fing Daphne an zu wimmern. Schützend stellte sie sich vor ihre Mitschülerin. Immerhin war sie Vertrauensschülerin.   „Professor“, begann Pansy, doch es war zu spät. Snape hob seinen Zauberstab.   „Avada Kedavra!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)