Wieso muss Liebe so kompliziert sein? von Tales_ ================================================================================ Kapitel 3: Verhör ----------------- Ruhig lag Radditz da und starrte ausdruckslos in das schlafende Gesicht seines Freundes. Seine Sinne waren weder vernebelt, noch hatte er diesen unfassbar starken Drang, sich mit jemanden zu paaren. Immer wieder ließ er seinen Blick über Tales wandern und betrachtete, die vielen Kratzer und die Wunde an seiner Schulter. Es dauerte eine Zeitlang, bis die Erinnerungen langsam zu ihm zurückkehrten und er das Ganze sortieren konnte. Er war froh, dass er offensichtlich nur mit Tales geschlafen hatte und nicht auch noch mit dessen Freunden. Innerlich hasste er sich dafür, überhaupt diesem dämlichen Vorschlag zugestimmt zu haben. Langsam und vorsichtig schob Radditz den Dunkelhäutigen von sich und sah sich suchend um. Seine Beine fühlten sich etwas zittrig an und er hatte starken Hunger und Durst. Doch zuerst einmal wollte er sich etwas anziehen. Schnell war sein Brustpanzer in der Finsternis der Nacht ausgemacht und sofort ging er schwerfällig darauf zu und hob ihn auf. Etwas fiel zu Boden und neugierig hob er die kleine Flasche auf und versuchte den Namen in der Dunkelheit zu entziffern. Mit einem Seufzen zog er sich seinen Brustpanzer an und verstaute die Flasche vorsorglich. Schnell waren seine Stiefel ebenfalls angezogen, doch von seiner Shorts fehlte jede Spur. Mit einem Knurren erinnerte er sich daran zurück, dass diese ja zerrissen wurde. Also musste er notgedrungen so nach Hause fliegen. Genervt schritt er zu dem Schlafenden zurück und stupste ihn leicht mit dem Fuß an. Leise knurrend öffnete Tales die Augen und sah sich verschlafen um. Als er die Silhouette des Langhaarigen über sich erkannte sprang er ruckartig auf die Beine. „Ich fliege jetzt nach Hause und ich rate dir dasselbe“, sprach Radditz kühl und drehte sich um. „Warte... Radditz!“, rief Tales ihm hinterher. Nur widerwillig, warf dieser einen Blick zurück und sah finster in das nervöse Gesicht seines Freundes. „Ich... es tut mir leid“, sprach der Dunkelhäutige angespannt und sah zu Boden. „Spar es dir, okay! Mit einer einfachen Entschuldigung ist das nicht getan!“, antwortete Radditz eisig und schüttelte den Kopf. „Ich habe Hunger und will jetzt nach Hause, also wir sehen uns“, fügte er noch etwas ruhiger an, ehe er sich vom Boden abstieß und in Richtung zu Hause flog. Traurig sah Tales dem Langhaarigen nach und seufzte tief. So hatte sich Radditz, ihm gegenüber nie verhalten und es tat ihm wirklich verdammt leid. Dieses Mal hatte er es echt versaut und ihm war selbst klar, dass seine Entschuldigung das nicht sofort wieder bereinigte. Langsam suchte er seine Sachen zusammen und zog sich an, ehe er einfach nach Hause flog. Für heute würde er Radditz in Ruhe lassen und morgen versuchen mit ihm zu reden. Radditz sah den ganzen Flugweg finster geradeaus und versuchte den Energien der wenigen Saiyajins, die sich um die Zeit noch draußen herumtrieben zu meiden. Er hatte keine Lust, jemandem ohne Shorts zu begegnen und sich irgendwelche dämlichen Sprüche anzuhören. Gedanklich ging er die letzten Stunden noch einmal durch. Ihm war klar, dass Tales sich am Ende doch gegen seine Freunde gestellt hatte und ihn somit vor ihnen beschützt hatte. Aber er war auch dafür verantwortlich, dass er erst in diese Lage gekommen war. Das Mittel schien keine Nebenwirkungen zu haben, abgesehen vom extremen Hunger und Durst. Der Heimweg dauerte eine gefühlte Ewigkeit und erleichtert landete Radditz im Garten. Kurz checkte er die Energien seiner Familie ab und stellte erleichtert fest, dass alle in ihren Betten schliefen. Leise öffnete er die Tür und schritt die Treppen hinauf in sein Zimmer, wo er sich seines Brustpanzers entledigte und eine Shorts aus dem Schrank holte. Schnell schnappte er sich das Wasser von seinem Nachtisch und leerte das Gefäß in einem Zug. Dann ging er erst mal ins Bad und gönnte sich eine kurze Dusche, ehe er nur in Shorts bekleidet die Treppen hinabstieg und den Kühlschrank öffnete. Unschlüssig sah er sich die diversen Lebensmittel an, ehe er einen Topf entdeckte. Kurz schnupperte er daran und schloss lächelnd die Augen, als der Geruch von dem herrlichen Eintopf in seine Nase kam. Entschlossen holte er den Topf heraus und stellte ihn auf den Tisch, ehe er sich einen Teller und Besteck nahm. Sein Hunger war inzwischen so stark, dass er sogar auf das erwärmen verzichtete und sich einfach etwas von dem kalten Eintopf seiner Mutter auf dem Teller lud. Gierig begann er zu Essen und stöhnte erleichtert auf. Sein Magen hing ihm regelrecht in den Kniekehlen, als hätte er seit Tagen nichts mehr gegessen. Kaum war der erste Teller leer, lud er sich die nächste Portion auf. „Radditz?“ Ertappt hielt der Langhaarige inne und drehte sich um. „Hi Kaki“, sagte er verlegen, ehe er sich wieder seinem Teller zu wand. Aus dem Augenwinkel sah er seinen kleinen Bruder auf sich zukommen der sich neben ihn setzte. „War ich zu laut?“, fragte Radditz entschuldigend. „Hm, nein ich bin nur gerade erst eingeschlafen“, erklärte Kakarott gähnend und beobachtete seinen großen Bruder beim Essen. Stirnrunzelnd bemerkte er, dass Radditz das Essen richtig in sich hineinschlang, was eher untypisch für ihn war. „Ist alles in Ordnung?“, wollte Kakarott wissen und musterte den nackten Oberkörper seines Bruders. Seine Augen wanderten über die leicht aufgekratzte Haut, bis hin zu der Bissstelle an seinem Schulterblatt. Nachdenklich hielt Radditz inne und beobachtete nun seinerseits seinen kleinen Bruder. Kakarott hatte einfach eine viel zu scharfe Beobachtungsgabe und das war ihm schon des öfteren zum Verhängnis geworden. Aber er wollte nicht, dass sein Bruder von dem Mittel erfuhr, was man ihm eingeflößt hatte. „Ja, wieso fragst du?“, wich Radditz aus. Unschlüssig zuckte Kakarott mit den Schultern und sah zwischen Radditz und dem Essen hin und her. „Tales hatte sich heute gemeldet“, sagte der Jüngere plötzlich und lehnte sich zurück. „Ja und?“, entgegnete der Langhaarige misstrauisch und hoffte, dass der Dunkelhäutige seinem Bruder nicht schon alles brühwarm erzählt hatte. „Geran hat ein Aphrodisiakum eingeflößt bekommen und Tales wollte wissen, ob das gefährlich ist“, erklärte Kakarott lässig. „So? Und ist es gefährlich?“, fragte Radditz bemüht beiläufig und aß nebenbei seine zweite Portion auf, ehe er sich noch eine Dritte auf den Teller tat. „Warst du nicht bei ihnen?“ „Nein, wie kommst du darauf?“ „Naja, sagtest du nicht, dass du zu Tales wolltest?“, erwiderte Kakarott mit einem kleinen Grinsen. Irritiert hielt Radditz inne und schnaubte genervt. Daran hatte er gar nicht mehr gedacht. „Nun deswegen muss ich ja nicht den ganzen Tag bei Tales sein“, entgegnete er patzig. „Ach und wo warst du dann? „Sag mal, bin ich gerade beim Verhör?“, wollte Radditz wissen und betrachte den Jüngeren kurz, ehe er sich erhob und seinen Teller an die Spüle stellte. Den kläglichen Rest des Eintopfs stellte er zurück in den Kühlschrank und wand sich nochmal kurz zu dem Jüngeren um. „Ich gehe jetzt ins Bett“ „Eine gute Idee, dass sollte ich auch tun“, erwiderte Kakarott mit einem kleinen Lächeln und schritt an dem Älteren vorbei, die Treppen hinauf. Verwirrt sah der Langhaarige ihm nach und schüttelte den Kopf. Manchmal wurde er aus seinem Bruder einfach nicht schlau. Seufzend stieg er die Treppen hinauf und ging schnurstracks in sein Zimmer. Genervt stöhnte er auf, als er Kakarott auf seinem Bett sitzend vorfand. Leise schloss er die Tür, da er nicht wollte, dass seine Eltern nun auch noch wach wurden. Nicht auszudenken, was sein Vater sagen würde, wenn er von dem Mittel erfuhr! Langsam schritt er auf sein Bett zu und legte sich einfach darauf. Nach der Mahlzeit wollte er eigentlich nur noch schlafen. Seine Batterien waren relativ leer und er fühlte sich immer noch ein wenig merkwürdig. „Was willst du hören, Kakarott?“, fragte er seufzend und sah neutral zu ihm. „Es geht nicht darum was ich hören will, sondern was passiert ist“, erwiderte Kakarott ernst und krabbelte zu ihm auf den Schoß. Vorsichtig setzte er sich hin und strich mit den Fingern über die Kratzer auf Radditz‘ Brust. „Du weißt doch, dass Tales und ich es manchmal etwas rauer angehen“, meinte Radditz milde lächelnd und das war noch nicht einmal gelogen. Genervt schnaubte Kakarott und verdrehte die Augen. Ja, dass wusste er sehr wohl. Er war schon das ein oder andere Mal unabsichtlich Zeuge ihres Liebesspiels geworden. „Und was ist damit?“, fragte der Jüngere und tastete vorsichtig über die Bissverletzung an Radditz‘ Schulter. „Seit wann tragt ihr Dominanzkämpfe aus? Dann dein Hunger… Radditz sei ehrlich! Hat dir jemand Kamonidies verabreicht?“ „Kakarott“, sagte Radditz mahnend. „Oder hast du das Zeug freiwillig genommen?“, überlegte der Jüngere weiter und sah beinahe entsetzt zu seinem Bruder herab. „Was? Nein, ich brauch so ein Zeug nicht! Da ist eine Erfahrung schon zu viel“, erwiderte der Langhaarige empört und schloss die Augen, als er sich bewusst wurde was er da gerade von sich gegeben hatte. Tief atmete Kakarott ein und legte eine Hand an Radditz‘ Wange. Einerseits war er froh endlich die Bestätigung dessen, was er vermutete erhalten zu haben. Doch andererseits hatte er Angst das man seinem Bruder weh getan hatte. Radditz öffnete die Augen und nahm die Hand vorsichtig wieder weg. „Mach dir keine Gedanken, mir geht’s gut“, sprach er ruhig. „Hat dich jemand...?“, wollte Kakarott zögernd wissen. „Nein, Tales der Idiot war überhaupt erst Schuld daran, dass ich den Mist abbekommen habe“, erklärte der Langhaarige genervt und schnaubte bei dem Gedanken an seinen Freund. „Aber er hat sich auch um mich gekümmert, also alles in Ordnung“ „Tales war schuld?“, wiederholte Kakarott entsetzt und knurrte wütend. Tales war ja für viel Schwachsinn bekannt, doch das übertraf alles was er bisher gebracht hatte. Wenn Radditz in diesem Zustand anderen Saiyajins zum Opfer gefallen wäre?! „Mach dir keine Gedanken, Kakarott. Mir geht’s gut und ich kläre das mit Tales“, sagte Radditz und wuschelte dem Jüngeren durch die Haare. „Du musst mich nicht beschützen, Sórek. Vor allem nicht vor Tales“ „Deswegen hattest du Kamonidies eingeflößt bekommen?!“, antwortete Kakarott spitz. „Zugegeben, ich hatte auch ein bisschen Schuld daran, also… kümmere dich nicht darum, geh jetzt ins Bett und lass mich schlafen“, sagte der Langhaarige bestimmend und hob Kakarott von sich runter. „Aber…“ „Kakarott bitte, mach dir keine Gedanken. Mir geht es gut und ich brauche einfach nur etwas Schlaf. Also würdest du bitte…“, bat Radditz nun ein wenig eindringlicher und schloss die Augen. „Na gut, aber ich kann dir nicht versprechen, dass ich ihm keine reinhaue, wenn ich ihn sehe“, knurrte dieser und ging langsam zur Tür. „Meinetwegen… solange du kein Wort zu unseren Eltern sagst“ „Machst du Witze? Bókra würde Tales in der Luft zerreißen… nein Sórek, das bleibt unter uns. Also gute Nacht“, antwortete Kakarott mit einem kleinen lächeln. Er schaltete das Licht ab und schlüpfte leise durch die Tür nach draußen. Erleichtert schloss Radditz die Augen und legte sich auf die Seite. Kurz wanderten seine Gedanken zu dem Dunkelhäutigen, doch schnell schob er sie wieder Beiseite. Für heute hatte er wirklich mehr als genug von Tales. Wenig später war er schon eingeschlafen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)