Wie zähme ich einen Saiyajin von Rikarin ================================================================================ Kapitel 20: T - 18 Monate (Bulmas 31. Geburtstag) ------------------------------------------------- Seit drei Tagen verbrachte Bulma ihren angekündigten Urlaub in der Berghütte. Sie hatte kaum die Hütte verlassen, höchstens um auf die Terrasse zu gehen und um den Whirlpool dort zu nutzen. Eine Ausnahme war der Spa-Besuch im Hotel gewesen. Sie hatte die Zeit zum Lesen, Entspannen, aber auch zum Planen neuer Entwicklungsideen genutzt. Die Hütte lag idyllisch im Grünen mit einer schönen Aussicht auf Tal und Berge. Es gab keine Nachbarn, kein Lärm, nur Vogelgezwitscher und das Rauschen der Bäume An diesem Abend war es fast Mitternacht und damit neigte sich ihr Geburtstag dem Ende zu. Den ganzen Tag über hatte sie hoheitsvoll die Anrufe mit Glückwünschen entgegengenommen. Die meisten waren nett gewesen, nur ein paar Sticheleien von alten Schulfreunden oder der entfernten Verwandtschaft zum Thema „Was macht dein Freund?“, „Wann heiratetest du denn?“, „Was macht die Liebe“ oder der Schlimmste „Was ist mit Kindern? Denk daran, die Uhr tickt“. Solche Sprüche waren einer der Gründe gewesen, warum sie heute niemanden sehen wollte. Sie konnte am Telefon fröhlich-zwitschernd die Glückwünsche entgegennehmen und dabei eine finstere Miene machen, ohne dass sie jemand sah. Ein anderer Grund für ihre selbstgewählte Isolation war: Sie wollte über ihre Zukunft nachdenken. Gedankenverloren saß sie mit angewinkelten Beinen auf dem weichen Sofa, in bequemen Sachen, ein Glas Rotwein in der Hand und auf dem Couchtisch eine Auswahl an edlen Pralinen. Das Licht war gedimmt; die im Raum verteilten Kerzen verbreiteten einen warmen Lichtschein. Aus der Sound-Anlage ertönten die leisen Klänge von Piano-Musik und im Kamin flackerte ein kleines Feuer. Sie sah aus dem großen Fenster zu ihrer Seite, dass ihr eine tolle Aussicht auf die Berge gab. Tagsüber hatte man einen Blick über das wunderschön verfärbte Laub, dass in Rot- und Gold-Tönen leuchtete. Jetzt aber lag die Landschaft im Dunklen. Im Winter, wenn die Wipfel schneebedeckt waren und der Schnee das Mondlicht reflektierte, war es bestimmt noch schöner. Das einzige was noch fehlte, war eine warme starke Brust, an die sie sich kuscheln konnte, mit einem beschützenden Arm um ihre Hüfte. Aber das würde sie heute nicht erhalten. Ihre Wärmflasche, die Kuscheldecke und die dick gestrickten Socken mussten ihr genug Wärme spenden. Ihre Gedanken wanderten damit zu dem Mann, der ihr nur halbherzig seine Wärme schenkte und nur, wenn es sich für ihn lohnte. Sie wünschte, sie könnte sagen, dass Vegeta ein selbstsüchtiger, arroganter Mistkerl war, der nur an sich dachte, aber das war zu kurzgedacht. Er war ein aufmerksamer Liebhaber, der auf jede ihrer Reaktionen reagierte und der ihr ehrlich gesagt hatte, dass er keine feste Beziehung wollte. Sich nach mehr zu sehnen oder ihn versuchen, zu überzeugen oder zu ändern, wäre angesichts seiner Sturheit ein unmögliches Unterfangen. Vegeta musste man mit all seinen Eigenschaften akzeptieren oder es sein lassen. Er wollte niemanden gefallen; er tat das, was er wollte. Eine Eigenschaft, die sie mit ihm gemeinsam hatte und die ihr so gut gefiel. Sie stellte das Glas auf den Tisch und seufzte auf. Vegeta ging keinem Kampf aus dem Weg, keiner Diskussion, behauptete sich gegen ihre spitze Zunge und schlug verbal zurück. Dieser scharfe Geist, sein Sarkasmus, der trockene Humor zogen sie noch mehr an als sein faszinierender Körper. Die Geheimnisse seines Wesens waren nur schwer zu ergründen; wie seine Vergangenheit, von der er nie sprach. Sie hatte versucht, ihn auszuhorchen, aber abgesehen von kurzen Bemerkungen hatte er jedes beginnende Gespräch abgebrochen. Sie wusste nichts über seine Kindheit, seine Jugend, seine sexuelle Vergangenheit (die bestimmt lang war) oder irgendwelchen anderen Vorlieben außer Kämpfen, Trainieren, Essen und Schlafen. Also musste sie ihn beobachten, um ihre Schlüsse zu ziehen. Ein Lieblingsessen oder Hass-Essen hatte er nicht, aber es bereitete ihm Unbehagen, wenn Essen vernichtet wurde. Als ihre Mutter einmal den Kühlschrank säuberte und etwas Schimmliges wegschmeißen wollte, überprüfte er erst jedes einzelne Lebensmittel pedantisch, ob es wirklich ungenießbar war. Wenn er mal keine Trainingskleidung trug, weil er gerade nicht im GR trainieren war, zog er anstandslos die Kleidung an, die Panchy und sie ihm gekauft hatten. Dann saß er fast wie normaler Mensch in Pullover oder Hemd und langer Hose auf dem Sofa, ein Buch in den Händen und Tama, Vaters Lieblingskatze, neben ihm. Ab und zu überraschte er sie damit, dass er eine helle, freundliche Farbe trug, aber vermutlich fiel ihm selbst das gar nicht auf. Mode war ihm egal; Shoppen ein Gräuel, von dem er Abstand nahm. Auch andere Tätigkeiten wie Essen gehen in Restaurants, Besuche in Museen und Ausstellungen, hatte er abgelehnt. Die Erdenkultur wollte er nur indirekt durch Bücher und Fernsehen betrachten, aber auf Umgang mit den Menschen außerhalb ihrer Familie verzichtete er. Er sah diesen Planeten nicht als seine Heimat an. Er war ein Ausgestoßener, weil er es so wollte. Vermutlich sah er die Menschen nicht als ebenbürtig an und wollte sich nicht auf ihren Stand erniedrigen. Lächerlich, wenn man bedachte, dass er keine Probleme hatte, mit einem Erdling zu schlafen. Hätte man ihr vor anderthalb Jahren gesagt, dass sie eine Affäre mit ihm beginnen würde und sie anfangen würde, ihn zu mögen…sie hätte den Betreffenden einweisen und auf Geisteskrankheiten untersuchen lassen. Sie wusste nicht, wie er über sie dachte und was er von ihr hielt. Er hate mal gesagt, dass sie etwas Besonders wäre, aber in welchem Fall? Weil sie ihn herausfordern durfte, ohne dass er sie ernsthaft bestrafte? Sie nicht verletzte und tötete? Aber wieso durfte sie es? Mochte er sie, ihren Charakter und nicht nur ihren Körper? Aber wieso konnte er es ihr dann nicht sagen oder zeigen? Es mussten ja keine süßen Worte sein, keine roten Rosen oder kleine Geschenke, wie es einst Yamchu getan hatte. Nach den Fingern greifen, Händchen halten, eine Umarmung, ein sanfter Kuss, bevor sie ging…all diese süßen Kleinigkeiten, die es in einer Beziehung gab. Sie hatte versucht, es ihm zu zeigen, aber er war nie darauf eingegangen, hatte nur eine Augenbraue fragend gehoben und sich dann wieder abgedreht oder es als eine Einladung für Sex verstanden. Sie schnaubte genervt. Was für ein Trottel! Er verstand nicht, wie gut er es mit ihr hatte! Sie war eine brillante, charmante, hübsche Frau, die ihm das beste Essen, die gewünschte Kampfkleidung und Ausrüstung und sogar ihren Körper zur Verfügung stellte und der Kerl raffte nicht, was für ein Glück er hatte! Nein, er sah es als Gegeben hin; dass es ihm zustand, als Prinz der Saiyajins und zweitstärkste Wesen im Universum. Oh, diese arrogante Blindheit… Wütend verschränkte sie die Arme vor ihrem Körper Tse, wie sie gerade hoffte, dass diese Cyborgs ihm eine gehörige Tracht Prügel in der Zukunft verpassen würden. Vielleicht würde das seinen Stolz etwas verringern; seine Arroganz zum Schrumpfen bringen. Aber seinen Tod…nein, seinen Tod wünschte sie sich nicht. Sie wünschte sich nur, dass er sie als Frau mehr wertschätze. Sie hatte keine Lust, ihm hinterher zu laufen; ständig seinen Rücken vor Augen zu haben. Wenn er das nicht tun konnte, war es an der Zeit, diese Beziehung zu beenden. Sollte er doch selbst zusehen, wie er seine sexuellen Bedürfnisse abbauen konnte. Das würde zwar bedeuten, dass sich seine Laune verschlechtern würde, aber sie hatten schließlich vor Wochen eine Abmachung getroffen: wenn einer die Beziehung beenden wollte, musste der andere das klaglos akzeptieren. Vegeta würde weiterhin ein wandelndes Geheimnis bleiben, aber sie würde sich schon von ihm ablenken können und einen besseren Mann finden. Vielleicht war ein Alien nichts für sie und ein Erden-Mann würde besser zu ihr passen. Aber nicht Yamchu: das Thema war durch! Aber was dann? Suchte sie nach einem lebenslangen Partner, der ihr treu zur Seite stand? Mann, Kind, Karriere? Was wollte sie? Sie konnte sich immer noch kein Leben mit einem Kind vorstellen; aber hier in dieser Hütte, in der sie einsam vor sich hin schmorte, kam der Gedanke erschreckend oft auf. Vielleicht eine hübsche, süße Tochter…wie Vegeta wohl als Vater wäre? Sie hob erschrocken den Kopf. Wo kam dieser Gedanken denn her? Vegeta als Vater wäre nur gruselig. Sie hatte keine Angst vor ihm und seinen finsteren Blicken und seinen Wut-Anfällen, aber ein schreckhaftes Kind würde sich vor ihm fürchten. Der ungeduldige, cholerische Krieger würde niemals ein Kind in den Arm halten. So-Goku war dagegen…sie stutzte. War Goku ein guter Vater? Wenn man überlegte, wie Son-Gohans Kindheit in den letzten Jahren abgelaufen war: Den Tod des Vaters ansehen, von einem Dämon trainiert werden, gegen Aliens kämpfen, auf einen fremden Planeten reisen, ständig verletzt werden, beinahe mitsamt einen Planet in die Luft fliegen, wieder hartes Training…armer Gohan. Eine ruhige, friedliche Kindheit sah anders aus und sie wusste, dass Chi-Chi eine andere Zukunft für ihren Sohn plante als Goku. Sie rieb sich die kalten Finger. Es war spät, vielleicht sollte sie ins Bett gehen. Diese Gedanken würde sie morgen weiterführen. Der Entschluss, die Affäre zu beenden, würde sich dann vielleicht weiter herauskristallisieren. Der Kamin knackte leicht. Das letzte Stück Holz würde bald verglühen. Sie bliess die ersten Kerzen auf dem Tisch aus. Ihr Blick fiel dabei auf die Geschenke, die ihre Eltern ihr für den heutigen Tag mitgegeben hatten. Ihr Vater hatte keine Ahnung, was Frauen wollten und hatte ihr was geschenkt, was er selbst gerne mochte: Technik und teuren Scotch. Ihre Mutter sorgte sich wohl um die Zukunft und mangelnde Enkelkinder: Ihre Geschenke waren darauf bedacht, jemanden zu verführen. Ein Set schwarzer Spitzenunterwäsche, passender Strapsgürtel, Netzstrümpfe und ein seidiges, dunkelgraues Negligé mit dünnen Trägern und Spitzenbesatz am Aussatz. Mit schwankender Miene zwischen Missfallen und Anerkennung hielt Bulma den BH hoch und bewunderte die zarte Spitze und die feine Goldstickerei am Rand. Es war die richtige Größe, aber ob es auch passen würde? Da sie eh nichts mehr vorhatte, konnte sie es gleich mal anprobieren. Sie zog sich an Ort und Stelle aus (sie war eh alleine und hatte keine Nachbarn) und probierte das Set an. Beim Anblick im Spiegel musste sie zugeben, dass ihre Mutter nicht nur einen Geschmack besaß, sondern auch ihre Körbchen-Größe kannte. (was ein wenig unheimlich war) Das Material fühlte sich toll an; 100% Seide und nichts kratzte und zwickte. Neugierig zog sie sich auch gleich das Negligé über. Fließend glitt das Material an ihren Körper entlang, der sanfte Schimmer von echter Seide brachte ihre Haut zu Leuchten. Es war fast zu schade, um es nur fürs Bett verwenden. Ob sie es Vegeta zeigen sollte? Aber der modeblinde Trottel würde es nicht wertschätzen und es womöglich zerreißen bei seinem Versuch, sie zu entkleiden. Wie viele BHs hatte sie deswegen schon verloren, weil er zu ungeduldig und zu grob fürs Öffnen der Haken war. Dafür war die Wäsche zu schön. Sie drehte sich zufrieden vor den Spiegel. Hübsch, aber jetzt, wo sie alleine in den Bergen war, wo niemand den Anblick wertschätzen konnte, zu kalt zum Tragen. Sie bückte sich, um ihre Jogginghose aufzuheben, als sie ein dumpfes Klopfen an der Tür hörte. Sie erstarrte. Es war nach Mitternacht, eine einsame Berghütte ohne Nachbarn und sie hatte keinen Zimmerservice bestellt. Wer zur Hölle klopfte da an? Der Kettensägen-Mörder? Der Irre aus dem Wald? Aber halt, das war eine friedliche Gegend, ohne Mord und Totschlag…es sei denn, man hatte es der Öffentlichkeit verschwiegen, um die Touristen nicht abzuschrecken. Man erinnere sich nur an den Film mit dem weißen Hai. Wieder klopfte es, lauter und ungeduldiger. Bulma biss sich verzagt auf die Lippen, aber dann hüpfte sie schnell in ihre Jogginghose und zog sich ihre langärmelige Kuscheljacke an. Wer immer das war: sollte er versuchen sie auszurauben, hatte er sich die falsche Frau ausgesucht. Sie lebte seit anderthalb Jahren mit einem gemeinen, hinterhältigen, mächtigen Alien zusammen, was sollte sie da noch erschrecken? Sie öffnete die Tür. Bulma schrie entsetzt auf. Vegeta sah sie mit erhobener Augenbraue irritiert an. „Was zur Hölle schreist du so, Weib?“ fragte er beunruhigt. Bulma hielt sich eine Hand aufs Herz. Es klopfte so heftig, als wollte es aus der Brust springen. Sie stützte sich am Türrahmen. „Weil ich eher mit einem Axtmörder als mit dir gerechnet habe“ gab sie schwer atmend zu. Sie rang nach Atem und sah mit großen Augen auf den Mann gegenüber, der immer noch in der Kälte und Dunkelheit stand. Es war tatsächlich Vegeta, in Zivilkleidung. Er runzelte die Stirn und brummte etwas in seinen nicht vorhandenen Bart; wich ihren erstaunten Blick aus. „Ich dachte, du wärst wieder auf eine Tour durchs All?“ fragte sie verblüfft. Ihr Abschied war nicht friedlich gewesen. In ihrer letzten Nacht zuhause, vor der Reise, war es noch zu einem großen Streit gekommen. Sie erinnerte sich… Sie hatte sich abgewiesen gefühlt von seinem Desinteresse. Ohne eine Erklärung, ohne einen Kuss hatte er ihr Zimmer verlassen. Weder ihren Geburtstag noch ihre unübliche Entscheidung, ihn alleine zu feiern, hatten ihn interessiert; er hatte keine Fragen gestellt. Er hatte auch nicht angeboten, sie zu begleiten. Sie wollte gerade schmollend zu Bett gehen, als er dann wenig später eintrat und mit diesem gewissen Blick auf sie zutrat. Sie hatte ihn abgewiesen. Sex, nach seinem Benehmen? Sollte sie ihn noch belohnen, weil er so ein kindischer, selbstsüchtiger Idiot war? „Heute nicht. Ich bin müde und will schlafen. Ich muss morgen früh raus“ hatte sie schnippisch gesagt und war ins Bett gestiegen. Mit dem Rücken zu ihm hatte sie sich umgedreht und die Decke bis zur Brust hochgezogen. „Schalte das Licht aus, wenn du raus gehst“ hatte sie ihm befohlen und damit bedeutet, dass er nicht mal neben ihr schlafen sollte. Er hatte den Wink mit dem Zaunpfahl nicht verstanden. Sie fühlte, wie die Matratze unter seinem Gewicht einsank, als er sich neben sie legte. Seine Finger strichen vorsichtige ihr Haar zur Seite, so dass er ihren Nacken mit zarten Küssen bedecken konnte. Normalerweise ein guter Anfang, aber nicht heute. Genervt verdrehte sie die Augen Sie drehte sich um und sah ihn strafend an. „Ich sagte „nein“, du dickköpfiger Saiyajin. Krieg das in deinen sturen Schädel ein. Du kannst mir nicht so ans Bein pissen und dann wieder hereinkommen, als ob nichts wäre“ zischte sie. Vegetas Augen verengten sich. „Ich; dir ans Bein pissen?! Du bist doch diejenige, die sich so plötzlich entschlossen hat, die nächsten Tage zu verreisen ohne ein Wort zu sagen“ entgegnete er. „Ich habe dir gesagt, dass ich demnächst für eine Weile wegfahre, aber du hast mir nicht zugehört. Du warst zu sehr mit deinem Abendessen beschäftigt.“ „Siehst du! Fang solche Themen nicht an, wenn ich mit Essen beschäftigt bin.“ „Wieso? Ist dein Gehirn so sehr mit Kauen beschäftigt, dass dann deine Ohren verschlossen sind?“ „Wenn ich mich konzentriere, dann auf eine Sache und nur die alleine“ murmelte er und ließ bedeutungsvoll seinen Blick über ihren, in der Decke gehüllten Körper entgleiten. Bulma drehte demonstrativ mit den Augen und zog sich die Decke zum Schutz noch höher. „Wenn du dich wirklich auf mich konzentrieren würdest, dann würdest du meine Stimmung besser verstehen. Du wüsstest, warum ich traurig oder wütend bin. Aber das tust du nicht“ beschwerte sie sich. Vor allem würde er verstehen, wie ernst es gerade war. Ein normaler Mann würde sich denken, dass mit ihr etwas nicht stimmte und sie trösten oder nachfragen. Er würde sie in den Arm nehmen und nicht nach Sex fragen. Jetzt verdrehte Vegeta die Augen. „Ich habe dir gesagt, ich...“ Fing er an, aber Bulma unterbrach ihn. Sie ahnte, was er schon sagen wollte. „Ich bin kein Mensch, blabla, ich gehe nicht mit dir Shoppen, blabla und ich rede nicht über Gefühle. Als ob du dich auf mich konzentrieren würdest, selbst wenn du nicht den Mund voll hast?! Du redest nie mit mir. Du blockst jede Frage ab und genauso wenig fragst du mich etwas. Du interessierst dich kein bisschen für mich“ fauchte sie ihn wütend an. „Dir ist doch scheißegal, wie ich mich fühle, solange du deine Befriedigung erhältst. Rede mal mit deinem Penis. Vermutlich denkt er mehr über Frauen nach als du. Vielleicht kann er dir ja einen Rat geben.“ Seine Stirnader fing wieder an, wütend zu pochen. Ein Gegenargument außer das Übliche hatte er aber nicht zur Hand. Beleidigt stand er auf. „Fein, wie du willst. Wenn du eine Reise machst, tue ich das auch. Ich schnappe mir das Raumschiff und gehe auf Tour. Weiber!“ schimpfte er und verließ den Raum. „Viel Spaß. Ich halte dich nicht auf“ rief sie ihm laut hinterher und behielt das letzte Wort. Am frühen Morgen wurde Bulma durch das Geräusch des laut startenden Raumschiffes aus dem Bett geschmissen. Damit war klar, dass Vegeta immer noch nichts verstanden hatte, sich aber auf eine laute, kindische Variante verabschiedete, mit unbekanntem Ziel und ohne zu sagen, wann er wiederkommen würde. Sie hatte nicht damit gerechnet, ihn überhaupt in diesen Monat wiederzusehen, aber jetzt stand er da; die Arme verschränkt; gerade Haltung; mürrischer Blick: Eindeutig Vegeta und keine Halluzination. Ausgerechnet hier?! Er musste sie anhand ihrer Aura aufgespürt haben. Ihre Eltern hatten ihm bestimmt nicht die Adresse verraten. „Wieso bist du hier? Was ist los?“ fragte sie stirnrunzelnd. Sie verstand es nicht. War sein Raumschiff kaputt? Er wich ihren Blick aus und murmelte etwas, dass nach „Geburtstag“ klang. „Mein Geburtstag ist seit etwa einer halben Stunde vorbei“ erklärte sie. Er zuckte betreten zusammen. Sie konnte eine leichte, beschämte Röte auf seinen Wangen erkennen. „Gut, gehe ich wieder“ brummte er und drehte sich um. „Warte“ Bulma griff instinktiv nach seinem Shirt und hielt ihn fest. Er war zurückgekommen, um sie an ihren Geburtstag nicht alleine zu lassen?! Sie konnte es kaum glauben. Eine Welle der Freude durchströmte sie. „Was?“ brummte er im genervten Tonfall und blieb stehen, aber er vermied es, sich umzudrehen oder fortzureißen. Dafür konnte sie aber seine roten Ohren sehen, die ihr genug über seine Gefühlslage übermittelten. Es war ihm peinlich. Er hatte seine groß angekündigte Trainingsreise abgebrochen, um bei ihr zu sein?! Sie war ihm wichtiger als irgendein blöder Meteorit, auf dem er etwas killen könnte! „Ich, äh, willst du nicht reinkommen? Es ist kalt draußen“ fragte sie zögernd. „Ich merk nichts. Ich wollte nur schauen, ob du wirklich ohne großes Festessen feierst“ murmelte er. Bulmas Mundwinkel zuckten amüsiert. Das hörte sich nach einer schlechten Ausrede an. „Drinnen ist es warm. Ich kann dir einen Tee machen“ schlug sie vor. Sie ließ sein Shirt los und zog sich langsam ins Haus zurück. Die Tür ließ sie einladend offen. Sie ging in die offene Küchenzeile und stellte den Wasserkocher an. Sie konnte seine Schritte hören, wie er die Türe schloss und dann stand er auch schon im kleinen Wohnzimmer und sah sich zögerlich um. „Setz dich doch“ sagte sie zu ihm, weil er so unentspannt aussah. Der Saiyajin ging aber zum Panorama-Fenster und sah nach draußen. Bulma goss in zwei Tassen das heiße Wasser. Ein warmer Tee würde ihn vielleicht auftauen, aber die Stimmung fühlte sich gerade komisch an. Sie dachte an das Geschenk ihres Vaters: der Scotch war vielleicht doch ein gutes Geschenk gewesen. Aus der Bar holte sie zwei dickbauchige Gläser und tat in jedes ein Stück Eis. Sie stellte die Gläser und Becher auf ein Tablett und brachte es zum Couchtisch, wo sie alles auf den Tisch abstellte, die teure, versiegelte Flasche Scotch öffnete, um jeweils einen großen Schuss in die eisgefüllten Gläser zu gießen. Seufzend sank sie aufs Sofa und nahm sich ein Glas. Auf den Schock musste sie erst mal etwas Starkes trinken. Geburtstagsbesuch von Vegeta...gut, er war zu spät gekommen, aber immerhin. Er hätte sich auch noch mehr verspäten können. Er hätte ihn auch ignorieren können. Damit hatte sie jedenfalls gerechnet. Rauchig rann die Flüssigkeit ihre Kehle hinunter und hinterließ einen bittersüßen Geschmack auf der Zunge. Sie starrte auf das Glas, damit sie ihn nicht mehr ansehen musste. Wie er da aus dem Fenster starrte und ihr den Rücken zukehrte…wieder ignorierte er sie. Diese emotionale Kälte war kaum zum Aushalten. Sie zitterte, obwohl ihr vor wenigen Minuten noch warm gewesen war. Erzürnt nippte sie weiter am Glas. Vegeta sah aus dem Fenster, aber er bewunderte nicht die Aussicht. Das Bergpanorama war ihm egal, da hatte er schon beeindruckendere Gebirge gesehen. Nein, er nutze das Fenster als Spiegel, um Bulma im Auge zu behalten. Seine Augen weiteten sich unkontrolliert, als er beobachtete, wie ihre kleine rosa Zunge den goldenen Tropfen von der Unterlippe leckte. Im Kerzenschein leuchtete ihre Haut und unter ihrer Jacke lugte ein dünnes Kleid, dass den Ansatz ihrer Brüste zeigte. Die Überraschung war ihm gelungen, aber sie war nicht die einzige, die von seiner Tat verblüfft war. Er konnte es selber nicht fassen, dass er hier war. Am Tag ihrer Abreise war er wütend am frühen Morgen davongeflogen und hatte sich einen einsamen Planeten gesucht, wo er seinen Zorn ausleben konnte. Zwei Tage später stand er schwer atmend vor Trümmern und konnte nicht verhindern, dass seine Gedanken öfters zu ihr drifteten. Ihre Vorwürfe klingelten in seinen Ohren. Er hatte das Bild von ihren enttäuschten, blauen Augen in seinem Kopf, kurz bevor er sie verlassen hatte. Kurz danach waren sie von Zorn dunkel verfärbt und sie hatte ihn angefaucht. In der Einsamkeit und Stille seiner Umgebung erkannte er, dass sie wütend wurde, um ihm nicht ihre Tränen und ihre Seelenwunden zu zeigen. Ein ähnliches Verhalten zeigte er auch. Lieber wurde er wütend, als erkennen zu lassen, wie stark man ihn verletzte. Seine Hände ballten sich zu Fäusten. Bulmas Seelenheil sollte ihm scheißegal sein. Er war hier, um seine Energie in jeden Angriff zu stecken, bis dieser Planet nur noch ein Häufchen Asche war. Aber er konnte sich nicht konzentrieren, solange dieser Streit offen war. Ständig durchkreuzte das Bild ihres traurigen Gesichts seine Gedanken und störten seine Konzentration. Nein, es ging nicht anders. Er würde zur Erde zurückfliegen, sie an ihren Geburtstag besuchen und damit hätte sie ihren Beweis, dass er sie nicht nur als Sexobjekt sah. Dann könnte er selbstgefällig wieder zurückfliegen und sein Training konzentriert fortsetzen. Das Thema wäre damit beendet. Kurz entschlossen startete er das Raumschiff und versteckte es in einer einsamen Gegend, zog sich ein paar saubere Ersatzklamotten an und machte sich auf die Suche nach ihrer Energie. Schließlich hatte er diese Hütte gefunden und gezögert. Schwebend in der Luft hatte er auf sie hinunter gestarrt und war sich unsicher wegen seines Planes geworden. Seit wann kümmerte es ihn, wenn er jemand seelisch verletzte? Wieso war sein Herz für einen kurzen Moment zusammengezuckt, als sie ihn so traurig angesehen hatte? Gefühle? Liebe? Niemals! Er blieb bei seiner Entscheidung. Liebe machte einen schwach und angreifbar. Etwas wuchs einem ans Herz, aber dann verließ es ihn, trieb ihn in den Wahnsinn, verhöhnte ihn. Oh, er hatte sie gesehen, die schwachen Männer, wie sie sich für eine Frau selbst aufgaben. So etwas würde er nie tun. Er war sich selbst genug; schon immer. Er brauchte niemanden. Und doch war er hier und es zog ihn zu diesem kleinen Haus, wo schwacher Lichtschein noch aus dem Fenster schien und Rauch sich aus dem Schornstein kräuselte, wo er die Aura dieser Menschenfrau spüren konnte. Noch war sie wach. Dieser Anblick versprach ihm eine Ahnung von Heimat und Geborgenheit, wenn er nur endlich seinen Mut zusammennahm und landen würde. Als er sich schließlich endlich dazu entschlossen hatte, zu landen und zu klopfen, war ihr Geburtstag vorbeigezogen…das hatte er wirklich toll hingekriegt. Verärgert über sich selbst und sein dummes Benehmen drehte er sich um, schmiss sich zu Bulma aufs Sofa und schnappte sich das Glas mit der goldenen Flüssigkeit, dass er in einem Zug lehrte. Rauchig-Süß brannte der Alkohol seiner Kehle hinunter. „Mal langsam. Weißt du, was so eine Flasche kostet? Die sollte man genießen“ beschwerte sich Bulma. Er brummte nur abfällig. Sie seufzte und heftete ihren Blick auf ihr Glas. Vegeta wartete auf eine Antwort, eine Frage, irgendetwas, um diese kühle Stimmung zu vertreiben, aber Bulma fand anscheinend das Schmelzen des Eiswürfels spannender als seine Gesellschaft. „Vielleicht sollte ich gehen“ murmelte er und plante, sie zu einer Antwort zu verlocken. Er hoffte auf ein ängstliches Verneinen oder empörtes Aufschreien, aber Bulma blieb leider ruhig. „Wenn du dich nicht wohl fühlst, solltest du es tun. Ich halte dich nicht auf“ war ihre entspannte Antwort. Sie ließ den Eiswürfel im Glas kreiseln. „Immerhin warst du es, der hier so plötzlich und uneingeladen auftaucht, kurz bevor ich ins Bett wollte. Nicht mal ein Geschenk hast du mir mitgebracht.“ „Der Prinz der Saiyajins besucht dich an deinen Geburtstag und du willst ein Geschenk?“ war seine empörte Antwort. War sie sich der Ehre bewusst? „Der Prinz der Saiyajins kam zu spät und seine Anwesenheit würde ich eher mit einer Naturkatastrophe vergleichen anstelle eines Geschenkes“ war ihre spöttische Antwort. Vegeta lehnte sich zurück in die Sofakissen. Ein vorfreudiges, amüsiertes Lächeln zeigte sich kurz in seinem Gesicht. Er hatte es geschafft, sie zu einer Antwort zu provozieren Sie wollte kämpfen? Das konnte sie haben. Streit war besser als diese kalte Stille. Wenigstens hörte sie auf, ihn zu ignorieren. „Was ist los? Verärgert über die neuen Falten und grauen Haare?“ fragte er höhnisch. „Ich sehe blendend aus und werde sogar für jünger gehalten“ konterte Bulma. „Von wem? Von Blinden?“ „Sagt der Demente, der meinen Geburtstag vergessen hat.“ „Ich habe ihn nicht vergessen. Er kümmert mich einfach nicht.“ Sie sah ihn wütend an. „Wie so vieles, was mich betrifft, nicht wahr?“ Vegeta schluckte. Damit war Thema angeschnitten, über dass sie bereits vor seiner Abreise gestritten hatten. „Ich bin doch hier“ sagte er ernst. Sah sie nicht, dass er sich bemühte, soweit es ihm möglich war? In der Tat, ihr Blick wurde weicher. Aber dann, langsamer, auch trauriger. Sie nahm einen Schluck von ihrem Scotch und stellte das Glas auf den Tisch. Sie hielt den Blick gesenkt. „Was, wenn deine Bemühungen nicht ausreichen? Wenn ich mehr will“ flüsterte sie leise. Er stöhnte auf. „Liegt es daran, dass es dein Geburtstag ist? Hast du Angst vor der Zukunft? Wir haben doch besprochen, was wir beide wollten. Hör auf, deine Meinung zu ändern, nur weil du Angst hast, dass deine Brüste bald hängen“ rutsche es ihm heraus. Ihr Kopf ruckte zu ihm; große, ungläubige Augen sahen ihn fassungslos an. „Ich, Angst vor der Zukunft? Meine Brüste hängen nicht. Ich stehe in der Blüte meiner besten Jahre! Aber was ist dir? Du bist immer noch kein Super-Saiyajin. Wie fühlt sich das an?“ fauchte sie; versuchte ihn mit Worten zu verletzten, so wie er sie verletzte. Vegetas Hand krallten sich kurz in die Lehne. „Das wird schon noch“ versuchte er sich selbst zu überzeugen. „Sprich das Thema nicht mehr an, du Zimtzicke.“ „Oh, jetzt kommen die Beleidigungen. Dann hast du also auch keine Argumente mehr, was? Arrogantes Arschloch!“ „Nerviges Weibsbild.“ Beide sahen sich wütend in die Augen. Unbemerkt waren sich ihre Köpfe nähergekommen. Nur noch wenige Zentimeter trennten sie. Vegeta fiel die Nähe zuerst auf und seine Hand zuckte; bereit ihren Kopf zu packen und sie zum Schweigen zu bringen. Das übliche Verhalten, wenn sie sich stritten. Es endete mit heißem Sex und verschwitzen, keuchenden Körpern. Sein Schwanz fing bereits an sich zu regen. Doch Bulma durchkreuzte den Plan und wich zurück. Sie stand auf und flüchtete sich in die weit entferntesten Ecke des Zimmers um den Abstand zu vergrößern. Ihre Arme schlangen sich schutzbedürftig um ihren Körper. „So kann es nicht weiter gehen, Vegeta“ sagte sie leise, aber deutlich. „Du störst mich in dieser Phase des Nachdenkens. Ich war mir beinahe sicher, dass es besser wäre, diese Affäre zu beenden und dann tauchst du hier einfach auf. Was glaubst, wie ich darüber denke? Natürlich freue ich mich darüber, aber wenn du nur hier bist, um mir falsche Hoffnungen zu machen und mich zu manipulieren, damit es weiterhin gut für dich läuft, dann...dann solltest du gehen und dir einen andere Erdenfrau suchen, die das mitmacht. Oder Alienfrau. Ich habe genug. Ich habe auch meinen Stolz“ brach es aus ihr heraus. Sie drehte sich um und kehrte ihm den Rücken zu, damit er nicht ihre Tränen sah. Vegetas Hals fühlte sich trocken an, als er auf die zierliche Gestalt vor sich blickte. Sein Gehirn war leer; er wusste nicht, was er sagen sollte. Sie hatte ihn durchschaut; war so nahe an der Wahrheit gewesen: dass es ihm nur daran ging, das Verhältnis wie in den letzten Wochen aufrecht zu erhalten; dass er sich nicht ändern wollte. Aber diese Ankündigung, es zu beenden…sein Herz zog sich zusammen. Das war keine leere Drohung. Er musste etwas tun! Abrupt sprang er auf und zog die Erdenfrau an sich. Er legte seine Hände auf ihren Bauch und drückte sanft ihren Rücken an seine Brust. Bulma vermied es immer noch, ihn anzusehen; verbarg ihr von Tränen gerötetes Gesicht. Es blieb ihm nichts anders übrig, als seine Arme besitzergreifend um sie zu schlingen und auf ihre Entscheidung zu warten. Aber er wollte nicht, dass sie es beendete. Scheißegal, was sie damals abgemacht hatten: er war immer davon ausgegangen, dass er es als Erstes Schluss machen würde. Dass es jetzt auf der Kippe stand, machte ihm Angst. Es ging nicht um den Kontrollverlust, sondern darum, dass sie ihn alleine lassen würde. Er weigerte sich, sie loszulassen. Sein Herz schlug hastig und laut. Vermutlich konnte sie es sogar spüren, so nahe wie sie sich gerade waren. Kein Blatt Papier passte zwischen ihnen, während sie in der dunklen Ecke standen. Ihr Geruch umnebelte ihn. Bei jedem seiner Atemzüge nahm er ihn genüsslich auf. Er hatte etwas Beruhigendes an sich. Bulma spürte die warme Brust hinter sich, die starken Arme um sie herum. Die Wärme seines Körpers sprang auf sie über. Raue Hände streichelten behutsam über ihren Körper, strichen über den seidigen Stoff des neuen Negligés. Es fühlte sich tröstend an. Eine solche Verbundenheit, ohne sexuellen Hintergedanken, hatte sie bei ihm bislang nur einmal erlebt: an dem Tag, als er sie in der Badewanne überraschte. „Zwing mich zu keiner Antwort, die ich nicht kenne“ hörte sie seine leise, raue Stimme. Ein Hauch von Unsicherheit lag darin. Bulma atmete tief ein und aus. Ja, sie konnte ihm nicht einfach die Pistole auf die Brust setzen und verlangen, dass er sich ihr öffnete. Dieser Mann hatte selbst keinen Kontakt zu seinen Gefühlen; wie könnte sie da von ihm verlangen, sie ihr zu erklären. In diesem Fall verlangte sie zu viel von ihm. Aber er musste ihr auch entgegenkommen, wenn er nicht wollte, dass die Affäre heute endete. „Ich verstehe…aber mach mir bitte keine leeren Versprechungen“ bat sie. „Niemals. Selbst wenn es mich mein Leben kostet, halte ich mein Wort“ war seine Antwort. Müde schloss Bulma die Augen und lehnte ihren Kopf an seiner Brust. Vegeta spürte ihre Erschöpfung und führte sie zum Sofa, wo er sich mit ihr drauf fallen ließ. Seine Hand fing behutsam an, durch ihre blauen Haare zu gleiten, während er ihren Kopf an seiner Brust drückte. Bulma lächelte unbewusst. Vor wenigen Stunden hatte sie sich nach so etwas gesehnt und jetzt lag sie hier neben ihm…was für unerwartetes Geburtstagsgeschenk. Ein Gedanke kam auf. Niemand wusste, dass er hier war. Ihre Eltern dachten, dass er im All wäre und sie erwartete die restliche Zeit keinen Besuch. „Ich habe das Haus bis übermorgen noch gemietet. Besuch erwarte ich keinen und du hast gesehen, wie abschüssig es liegt. Willst du die restliche Zeit nicht noch hierbleiben, bevor du wegfliegst?“ fragte sie vorsichtig. Sie hob ihren Kopf und konnte seine verdutzte Miene sehen. Mit der Einladung hatte er nicht gerechnet. Aber er sah nicht ablehnend aus. Ermutigt fuhr sie fort: “Ich habe einen Lieferservice für meine Mahlzeiten. Du wirst die regionale Küche lieben. Sehr deftig, mit viel Wild. Oder süße Sachen wie Kaiserschmarn und Sachertorte. Wir könnten morgen an den See gehen und ein Picknick machen. Außerdem…“ ihre Stimme wurde verführerisch heiser „…gibt es einen Whirpool auf der geschützten Terrasse. Das ist noch viel besser als eine Badewanne.“ Er hob interessiert eine Augenbraue. „Aber das du nicht auf die falschen Gedanken kommst. Ich will, dass wir beide mal einen ganzen Tag zusammen verbringen, ohne dass es gleich in Sex endet“ bestimmte sie. Jetzt zogen sich seine Augenbrauen wieder unwirsch zusammen. „Also willst du, dass wir beide nicht miteinander schlafen?“ fragte er sichtlich enttäuscht nach. „Das kommt auf dich an. Du nutzt ständig Sex, um eine Diskussion zu beenden oder mich zum Schweigen zu bringen. Das wäre nicht erlaubt“ schlug Bulma ihn vor. „Streicheleinheiten, Küsse und Kuscheln ist okay.“ Er legte den Kopf schief und warf ihr einen amüsierten Blick zu. „Es ist doch eine gute Möglichkeit, dich zum Schweigen zu bringen. Aber warte, dafür schreist du zu viel“ brummte er. Als Antwort streckte sie ihm die Zunge kurz raus. „Das bedeutet, ich darf dich also nicht „Überreden“?“ fragte er nach. Bulma schüttelte entschlossen den Kopf und genoss Vegetas genervtes Aufstöhnen und Augenrollen. Sie kuschelte sich an seiner warmen Brust und warf ihm unter wimpernbehängten, schweren Augenlidern einen sehnsuchtsvollen Blick zu. „Also, was sagst du? Bist du dabei?“ fragte sie mit leichtem Schmollmund. Vegeta warf ihr einen mürrischen Seitenblick zu. Frustriert sah er, wie sie ihre Brüste an ihn drückte, dazu dieser flehende Blick. Wie sollte ein Mann da stark bleiben? Aber halt, sie sagte „kein Sex“! Also wieso sollte er so einen schlechten Handel eingehen? Kein Training, kein Sex!? Bulmas Finger kreisten über seinen Bauch und verursachten ein angenehmes Prickeln. Er knurrte gefrustet. Es WAR ein schlechter Handel, aber wenn er ablehnte, konnte er sich von Bulma verabschieden. Dann war die Affäre für die Frau beendet und erledigt. „Also gut, ich bleibe. Aber das bleibt unter uns“ stimmte er mürrisch zu. „Versprochen“ flüsterte sie. Er brummte zustimmend. Bulma glückliches Lächeln, dass ihr Gesicht überzog, überzeugte ihn, richtig gehandelt zu haben. Sie lehnte ihren Kopf an seiner Brust und zog ihre Beine an. Entspannt schloss sie die Augen und spürte Vegetas zarte Berührungen an ihren Arm und Rücken. Sein starker Herzschlag wirkte einschläfernd. Nach wenigen Minuten war sich Vegeta sicher, dass Bulma eingeschlafen war. Ihr Puls war ruhiger und er konnte ihr leises Atmen hören. Er lehnte sich an die Sofalehne zurück und legte seine Beine auf den Couchtisch ab. Sein Blick wanderte zu ihrem türkis-blauen Haarschopf. Was tat er hier? Eine Katastrophe abwenden, das war ihm schon klar, aber er tauschte die Pest gegen Cholera ein. Er war kein Mann, der ein Versprechen brach. Niemals, das war für einen Saiyajin ein ehrloses Benehmen. Ein Tag ohne Training, das wäre auch kein Problem. Aber ein Tag, den er wie ein normaler Mensch verbringen sollte? Unvorstellbar! Während er sich umsah, um nicht in Betrachtung der Erdenfrau zu versinken, fiel sein Blick auf den Couchtisch. Neben den Tassen mit dem kalt gewordenen Tee befanden sich diverse Ordner und Papiere drauf. Er entdeckte einen schmaler Papierordner, der mit „Cyborgs“ beschriftet war. Neugierig griff er danach und blätterte ihn durch. Seine Pupillen weiteten sich, als er die Bedeutung erkannte. Bulma hatte sich Maßnahmen überlegt, wie sich die Menschen gegen die Cyborgs schützen könnten. Sie hatte an unterirdische Städte gedacht, mit Gewächshäuser und mobilen Kraftwerke zur Versorgung. Versteckte Versorgungsstationen, geheime Fluchttunnel, ein unterirdisches Labor in der Nähe der Capsule Corporation, Verstecke für Nahrung und Verbandsmaterial…diverse Ideen standen drin. Die Stadt, die laut Prophezeiung als erstes angegriffen werden sollte hatte von ihr bereits eine Spende der neuen Medic-Bots erhalten, die man an diversen Stationen in der Stadt aufstellen wollte. Beim Angriff auf die Bevölkerung sollte schnellstmöglich Hilfe da sein. Einiges schien noch auf Papier zu bestehen, aber es standen Bemerkungen und Daten dahinter, bis wann es fertig sein sollte. Diese Frau lehnte sich nicht zurück und überließ das Kämpfen den Kriegern. Sie verließ sich nicht auf ihn und Kakarott als Verteidigung, sondern nahm auf ihre eigene Weise am Kampf teil. Beim Angriff der Cyborgs würde es natürlich zu Verlusten in der Bevölkerung kommen, aber er hatte bislang nie einen Gedanken an die Menschen verschwendet. Er war immer nur auf den Gegner konzentriert gewesen. Die zivilen Verluste kümmerten ihn nicht, die seine Feinde oder er anstellen würden. Sie dagegen sah das größere Ganze. Beeindruckt sah er auf ihr schlafendes, entspanntes Gesicht. Er legte die Mappe beiseite und nahm die Frau auf die Arme, um sie in ihr Schlafzimmer zu tragen. Schnell entkleidete er sich und zog ihr die Jacke und die Jogginghose aus, so dass sie nur in ihrer hübschen Wäsche im Bett lag. Nackt legte er sich zu ihr. Während er sie beide zudeckte und einen letzten Blick auf ihr entspanntes Gesicht warf, wurde ihm eines deutlich. Bulma war eine wahre Kriegerin, eine Kämpferin auf ihre Weise: das hatte sie ihm heute wieder einmal bewiesen. 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