Die Wölfe 2 ~Die Killer des Paten~ von Enrico (Teil II) ================================================================================ Kapitel 4: ~Robins Party~ ------------------------- „Und? Ist doch nicht so schlecht hier, oder?“, fragt Jan und zieht sich sein Hemd an. „Ich fasse es nicht, dass du mich schon wieder dazu überreden konntest.“ Lui schließt die Knöpfe an seiner Hose. Er fischt nach seinem Hemd, das irgendwo auf dem Boden neben dem Bett gelandet sein muss. „Du stehst eben drauf“, sagt Jan und erhebt sich. Lui schweigt und zieht sich das Hemd über, langsam schließt er die Knöpfe. So sehr er es auch versucht, er kann vor sich selbst nicht leugnen, dass es mit Jan so viel besser ist, als mit einer Frau. Sein Kollege kommt um das Bett herum und bleibt vor ihm stehen. „Wollen wir im Salon noch was trinken?“ „Wir haben morgen die Frühschicht“, erinnert Lui ihn. „Dann machen wir eben durch. Was soll's? Oder bist du dafür schon zu alt?“ Mahnend sieht Lui seinen Kollegen an. Die dummen Sprüche kann sich Jan sparen, er kann froh sein, dass Lui überhaupt mitgekommen ist. „Ich fahre heim“, sagt er bestimmt. „Dein Ernst? Du vögelst mich und dann haust du einfach ab?“ Lui schnürt sich die Schuhe, ernst sagt er: „Ich habe dir das letzte Mal schon gesagt, dass aus uns nichts wird. Das hier ist nur Sex, mehr nicht.“ Er steht auf und schiebt sich an Jan vorbei. Dessen finsterer Blick folgt ihm. Jan verschränkt die Arme und sagt: „Schön, ich erinnere dich daran, wenn du das nächste Mal wieder mitten in der Nacht bei mir anrufst.“ Lui zieht die Tür auf und flüchtet vor dem Gespräch in den Flur. Etliche Gäste verteilen sich hier. Zwei Frauen küssen sich ihm direkt gegenüber. Ihre Körper sind ineinander verschlungen. Gleich daneben prosten sich zwei Männer zu, sie ziehen sich mit ihren Blicken förmlich aus. In jedem Winkel dieses Hauses meint Lui eine neue Straftat zu entdecken. Eigentlich müsste er sie alle dafür einsperren. Umso schwerer spürt er die Last auf sich, als sich die Blicke der Gäste auf ihn richten. Seine Haare sind zerzaust, sein Hemd hat er noch nicht gerichtet. Mit einem wohl wissenden Blick starren sie ihn an. Er ist genauso schlimm wie all diese Leute, wenn es um Jan geht. Peinlich berührt schaut Lui weg und vermeidet jeglichen Blickkontakt. Er muss hier raus, sofort! Lui drückt sich an einem Liebespaar vorbei, vorbei auch an den zwei Männern, die sich eng an eine Blondine schmiegen. Sodom und Gomorrha waren ein Witz gegen dieses Haus. Er hätte sich nie dazu überreden lassen dürfen, hier her zu kommen. Zügig macht er die letzten Schritte bis zur Haustür und flüchtet ins Freie. Jan sieht seinem Kollegen angespannt nach. Es ist lange her, dass er sich auf jemanden eingelassen hat. Bei Lui hatte er gehofft es könnte mal was Ernstes werden. Dumm nur dass der auch Polizist ist. Jan löst die Verschränkung seiner Arme und wandert durch den Flur. Eigentlich ist es doch Lui gewesen, der sich immer wieder mit ihm treffen wollte, bis sie schließlich im Bett gelandet sind. Jan war bestimmt sein erster Kerl. Ihn dann gleich mit hier her zu bringen, ist ein Fehler gewesen. Noch einmal sieht Jan zur Tür, doch Lui kommt nicht zurück. Es war wirklich töricht von ihm, jemandem außerhalb der Szene eine Chance zu geben. Die sind immer viel zu steif. Wenn hier nur nicht schon alle in festen Händen wären. Jan sieht von einem Pärchen zum nächsten. Sein Blick wird dabei immer wütender. Die haben es gut, auch wenn sie nach dieser Party wieder zu ihren Ehepartnern müssen. Wenigstens haben sie irgendjemanden. Wenn Jan an sein einsames Einzimmerapartment denkt, gruselt es ihn. „Nur zum Vögeln gut ...“, murrt er und nimmt sich ein Sektglas, das verlassen auf einer Anrichte steht. „Dämlicher Lui“, flucht er und geht in den Salon. Einer der Sessel ist frei, also lässt er sich hineinsinken. Wieder fallen ihm all die Pärchen auf, die sich auf dem Sofa und den Sesseln tummeln. Eine Gruppe von Männern unterschiedlichsten Alters steht am Kamin. Unter ihnen ist ein Blondschopf, der deutlich jünger ist als seine Gesprächspartner. Wahrscheinlich nicht mal volljährig. Trotzdem dominiert er die Unterhaltung. Der schwarze Smoking schmeichelt seiner schlanken Figur, doch anders als üblich trägt er keine Krawatte. Die obersten zwei Knöpfe seines weißen Hemdes sind offen und lassen einen flüchtigen Blick auf seine Brustmuskulatur zu. Er bewegt sich offen und sicher unter den Gästen. Das Pärchen, das ganz nah bei ihm knutscht und auch die zwei Männer, die direkt neben ihm die Gläser aufeinander erheben, bringen ihn nicht aus der Fassung. Immer wieder kommen Gäste an ihm vorbei, die für eine kurze Unterhaltung stehen bleiben. Bisher ist Jan dieser Kerl noch nie aufgefallen, dabei ist er offensichtlich nicht das erste Mal hier. Während Jan den Blonden beobachtet, nähert sich ihm die Gastgeberin. Eine junge Frau Mitte zwanzig. Sie trägt ihre langen, schwarzen Haare offen. Das rote Kleid reicht ihr kaum über die Hüften und liegt ihr hauteng am Körper. Sie trägt ein Sektglas in der Hand. Elegant setzt sie sich auf die Lehne seines Sessels und sagt: „Jan, lange nicht gesehen. Wie geht es dir? Wer war der Kerl, mit dem du gekommen bist? Ich habe ihn hier noch nie gesehen.“ Jan seufzt ergeben und zwingt seine Aufmerksamkeit auf die junge Frau. „Hallo Robin! Sein Name ist Lui, er ist ein Arbeitskollege von mir.“ Robins Stirn legt sich in Falten, mahnend erhebt sie die Stimme: „Aber du hast ihn hoffentlich aufgeklärt, was diese Partys angeht, oder?“ „Ja, sicher! Alles, was hier passiert, bleibt auch hier.“ So sehr sich Jan bemüht, den trübsinnigen Unterton bekommt er nicht aus seiner Stimme. „Dann ist ja gut.“ Robin erhebt ihr Glas und trinkt einen Schluck. Jan wendet sich von ihr ab, sein Blick wandert zurück zu dem Blonden. Der Kerl lacht ausgelassen, seine eisblauen Augen ziehen ihn in seinen Bann. Robin folgt Jans Blick, sie beobachtet ihn eine Weile stumm, schließlich fragt sie: „Wird dein Freund nicht sauer sein, wenn du mit ihm herkommst und dich nach einem Anderen umsiehst?“ „Er ist nicht mein Freund. Das war nur Sex“, wiederholt Jan Luis Worte und versucht sie dabei selbst zu realisieren. Wenn sein Kollege das so sieht, dann steht es Jan ja frei, sich hier jemand anderen zu suchen. „Wer ist der Blonde? Ist er nicht etwas zu jung, um hier zu sein? Wie alt ist der überhaupt, fünfzehn?“ „Sechzehn!“, antwortet sie ihm. „Und da lässt du ihn hier frei rumlaufen?“ „Ach, das passt schon.“ Sie beobachtet den jungen Kerl nun ebenfalls. „So jung und schon unsere Probleme am Hals“, sagt Jan. Robin lacht auf und sieht ihn wissend an. „Jetzt tu nur nicht so erwachsen mit deinen neunzehn Jahren. Soweit ich mich erinnern kann, hast du schon mit vierzehn angefangen.“ „Erinnere mich bloß nicht daran!“ Nur widerwillig lässt Jan den Gedanken an seinen ersten Freund zu. An ihre Experimente miteinander und die Wut seines Vaters, als er sie dabei erwischt hat. Er hat Jan fast totgeprügelt und ihn im Anschluss in eine Heilanstalt einsperren lassen. Um die Bilder loszuwerden, trinkt Jan sein Glas leer, dann richtet er seine Aufmerksamkeit wieder auf den Blonden. „Und, hat er schon jemanden?“, fragt er. „Hast du etwa ein Auge auf ihn geworfen?“, will Robin von ihm wissen. „Na ja, er sieht nicht so aus, als wenn er bei der ersten Konfrontation mit seiner Neigung davonrennt.“ In Gedanken ist Jan wieder bei Lui. Robins Blick wird mitleidig. Sie legt ihm den Arm über die Schulter, als sie sagt: „Das würde ich an deiner Stelle lassen. Der ist so gar nicht deine Kragenweite. Er sieht vielleicht nicht danach aus, aber der hat es faustdick hinter den Ohren.“ „Na das wäre doch mal eine willkommene Abwechslung. Von lieben Typen habe ich die Schnauze voll!“, sagt Jan mit unheilvoll klingender Stimme. „An dem verbrennst du dir die Finger. Lass es besser! Der ist schon lange in festen Händen.“ „Der ist erst Sechzehn!“, sagt Jan aufgebracht. „Ja und bei dem Thema schon deutlich weiter als du“, sagt Robin vergnügt. „Das werden wir ja noch sehen. Außerdem, wenn er angeblich in festen Händen wäre, wieso ist der dann allein hier?“ Robin zuckt mit den Schultern, während sie an ihrem Glas nippt, sagt sie schnippisch: „Es ist deine Beerdigung.“ Jetzt ist Jans Neugierde erst recht geweckt. Bisher hat er noch jeden Typen rumbekommen, da wird das bei einem unerfahrenen Kerl wie dem, doch erst recht kein Problem sein. Wahrscheinlich muss er ihm die Hälfte erst noch erklären. Sein Glas stellt Jan auf dem Tisch ab und steht auf. Er zieht sein Hemd glatt und streicht sich einmal über die Hosenbeine, dann hält er auf den Blonden zu. Dass der sich bereits in einem Gespräch befindet, ignoriert er und schiebt sich einfach vor den Gesprächspartner. „Du bist neu hier, oder?“, spricht er den Blonden an. Die eisblauen Augen richten sich auf ihn, sie mustern ihn von oben bis unten. „Du warst wohl lange nicht hier, wenn du das denkst“, sagt er. Jan schaut überrascht, auf eine schlagfertige Antwort ist er nicht gefasst gewesen. Er weiß nicht, was er sagen soll. Seine Sprachlosigkeit nutzt der Blonde für ein versöhnliches Lächeln. Ein schönes, unwiderstehliches Lächeln. Er reicht ihm die Hand. „Mein Name ist Enrico River und du bist?“ „Jan ... Jan Yutaka!“ Beinah ist ihm sein eigener Name abhandengekommen, zu gefesselt ist er von diesen blauen Augen. Er versinkt schon wieder darin, als sich der Blick des Blonden ändert. Den Kopf stolz erhoben betrachtet er ihn forschend. „Nun, Jan, was willst du von mir? Du beobachtest mich schon die ganze Zeit so seltsam von der Seite.“ „Das ist dir aufgefallen?“, fragt Jan. Der Kerl hat sich doch so angeregt mit den anderen Gästen unterhalten, wie kann er das da bemerkt haben? „Offensichtlich!“, entgegnet Enrico herausfordernd und durchbohrt ihn weiter mit seinem Blick. Jan stockt der Atem. Er fühlt sich erwischt, so unsicher war er schon lange nicht mehr. Dabei ist das nur ein sechzehnjähriger Bengel. Vor dem muss er sich nun wirklich nicht klein fühlen. Jan atmet einmal tief durch, herausfordernd erhebt er den Blick und meint offen: „Du gefällst mir eben!“ Enrico schaut fragend und beginnt ihn prüfend zu mustern. Als Jan nicht wegsieht, sagt er: „Danke, du mir nicht!“ Jan bleibt der Mund offen stehen. Noch nie ist er so deutlich zurückgewiesen worden. Eigentlich kann er sich nicht mal daran erinnern, überhaupt je abgelehnt worden zu sein. Zumindest für eine schnelle Nummer war er doch immer gut. „Wenn das alles war, worüber du dich unterhalten wolltest, dann mach's gut. Ich habe da gerade jemand entdeckt“, sagt Enrico. Seine Aufmerksamkeit verliert sich zwischen den Gästen. Als Jan noch immer nichts Passendes einfällt, dreht er sich von ihm weg und will gehen. Erst jetzt gelingt es Jan sich aus seiner Starre zu lösen, er packt den Blonden an der Schulter. „Hey, jetzt warte doch mal!“ Im Augenwinkel kann Jan eine Bewegung wahrnehmen. Jemand packt seine Hand am Gelenk und hebt sie von der Schulter des Blonden. Eine dunkle Stimme schnauzt ihn an: „Pfoten weg!“ Grob wird Jans Hand weggestoßen. Ein junger Kerl, im Alter des Blonden, stößt ihm gegen die Schulter und von Enrico weg. Schwarze Haare fallen in das markante Gesicht, die grünen Augen schauen ihn finster an. Jan blickt ebenso böse zurück. Für einen Moment starren sie sich stumm an, dann nimmt der Kerl grob die Hand des Blonden. „Komm schon!“, sagt er schroff und zerrt Enrico hinter sich her. Jan sieht ihnen nach. Obwohl der Typ so grob ist, lächelt Enrico ihn verliebt an. Das kann Jan überhaupt nicht begreifen. Der Kerl ist doch ganz offensichtlich ein totaler Arsch. Der behandelt den Blonden wie seinen Besitz und ist dabei noch verdammt grob. „Das war wohl nichts!“, sagt Robin und lacht. Er dreht sich nach ihr um. „Wer ist der Kerl?“, fragt er. „Sein Name ist Antonio Bandel. Die Beiden sind schon über ein Jahr zusammen. Wenn ich du wäre, würde ich mich von ihm fernhalten. Er kann extrem eifersüchtig werden.“ „So sieht der Arsch auch aus. Voll aggressiv. Wie kann man so was lieben?“, fragt Jan mehr sich selbst, als Robin und beobachtet die Beiden weiter. Sie sind im Flur stehen geblieben. Antonios Blick ist noch immer wütend. Er schimpft unablässig, während Enrico ihn breit angrinst. Schließlich legt der Blonde seine Arme um Antonios Hals und zieht ihn für einen Kuss näher an sich heran. Jan wendet den Blick ab. Noch so ein verdammtes Liebespaar. Heute ist einfach nicht sein Tag. ...~*~... „Wer war der Typ?“, will Toni wütend von mir wissen. Ich überhöre seine Frage und freue mich einfach ihn zu sehen. „Du bist ja doch noch gekommen.“ „Enrico, ich höre nicht auf zu fragen!“ „Ich habe keine Ahnung. Er hat mich einfach nur angesprochen. Aber es ist süß, wenn du eifersüchtig wirst“, antworte ich verträumt und lege meine Arme um seinen Hals. „Das ist nicht lustig. Du gehörst nur mir!“, sagt er streng. „Ich weiß! Wozu sollte ich auch einen kleinen Asiaten nehmen, wenn ich doch dich habe?“ Ich lege meine Lippen auf seine. Er wehrt sich erst, doch ich lasse nicht von ihm ab. Toni seufzt und gibt schließlich nach. Er erwidert meinen Kuss und zieht mich an der Taille nah zu sich. „Dich kann man echt nicht allein lassen“, sagt er freundlicher. „Was lässt du mich auch alleine herkommen?“ Ich grinse frech und sehe mich nach den Türen im Flur um. „Wollen wir uns ein freies Zimmer suchen?“ Er nickt. Ich nehme seine Hand. Wenn ich es richtig in Erinnerung habe, ist das letzte Zimmer links noch frei. Ich gehe dorthin und ziehe Toni mit mir. Tatsächlich ist dieser Raum noch völlig unberührt. Das Bett ist gemacht, Laken, Decken und Kissen gerichtet. Wir treten ein und schließen die Tür nach uns ab. „Wieso bist du doch noch her gekommen?“, frage ich, als wir endlich allein sind. Toni streift sich die Schuhe von den Füßen. „Na ja, ich konnte nicht einschlafen. Habe dich hier dauernd mit irgendeinem Kerl gesehen. Und dann komm ich hier her und dich belästigt wirklich so ein Typ.“ „Mit dem wäre ich auch allein fertig geworden. Ich habe ihm schon gesagt, dass er mich nicht interessiert“, versichere ich ihm. „Das hat ihn aber wenig gekümmert.“ Toni setzt sich auf das Bett und lässt sich zurück in die Kissen fallen. Er verschränkt die Arme hinter dem Kopf und schaut an die Zimmerdecke. Ich streife mir ebenfalls die Schuhe von den Füßen, dann gehe ich zum Bett und setze mich auf Tonis Schoß. Meinen Zeigefinger lege ich ihm gekrümmt unter das Kinn und hebe seinen Blick. „Hey, ich will mit keinem anderen ins Bett, okay? Du bist der Einzige, der mich flachlegen darf!“ Nun überkommt auch Toni ein Lächeln. Er betrachtet mein Jackett und das weiße Hemd darunter, nach und nach beginnt er die Knöpfe an beiden zu öffnen. Ich lasse ihn gewähren und beuge mich für einen Kuss über ihn. Als ihm all meine Knöpfe zum Opfer gefallen sind, ziehe ich mir das Jackett und das Hemd selbst aus und lasse beides achtlos neben das Bett fallen, dann wende ich mich seinem Hemd zu. Seinen Oberkörper befreie ich aus dem Stoff. Um den Hals trägt er eine goldene Kette, an der ein Kreuz mit einem Rubin in der Mitte befestigt ist. Sein Drachentattoo fängt meinen Blick ein. Es schlängelt sich von den Brustmuskeln seine Flanke hinab und verschwindet in der Hose. Ich folge ihm mit Zeige- und Mittelfinger, bis ich eine lange Narbe streife. Sie ist noch tiefrot und erhebt sich deutlich auf seiner blanken Haut. Etliche Kleinere verteilen sich über seinen ganzen Brustkorb. Sie alle sind kaum drei Monate alt. Viel zu deutlich kann ich mich an den Anblick erinnern, als es noch tiefe Schnittwunden waren und an das viele Blut, das ihm vom Körper lief. Gedankenverloren fahre ich jede einzelne Narbe ab. Er wäre mir fast unter den Händen weggestorben. Beinah glaube ich, sein Blut wieder an meinen Fingern zu haben. Atemlos betrachte ich meine Hände. „Enrico? Was hast du?“, will Toni besorgt wissen. Ich versuche die Erinnerung zu verdrängen und zwinge mir ein Lächeln ins Gesicht. „Nichts! Alles gut“, lüge ich. Um die Narben nicht mehr sehen zu müssen, beuge ich mich über ihn und will ihn küssen, doch er dreht den Kopf weg. Ernst betrachtet er mich. „Was ist los?“, lässt er nicht locker. „Ich will nicht darüber reden“, sage ich. Toni seufzt, er betrachtet mich lange schweigend. Seine smaragdgrünen Augen sind voller Sorge. Sie sind rot, tiefe Augenringe zeugen von dem mangelnden Schlaf der letzten Nächte. Dieser Gesichtsausdruck steht ihm nicht. „Hör auf dir Gedanken zu machen“, sage ich und lächle verschlagen. Ich öffne die Schnalle an seinem Gürtel und die Knöpfe darunter. Toni seufzt hörbar, er greift meine Hände: „Enrico! Rede mit mir!“ Ich löse mich aus seinem Griff und fahre ihm in die Hose. Sein Glied befreie ich aus dem Stoff. Es ist nicht so groß und hart, wie ich es gern habe. Das muss ich ändern. Ich rutsche von Tonis Schoß und knie mich zwischen seine Beine. Den Oberkörper beuge ich über ihn und nehme seine Eichel in den Mund. Toni sieht mir dabei zu. „Du kannst es nicht lassen, oder?“, fragt er. Ich sauge an seiner Spitze, dann nehme ich ihn tief in den Mund, mit meiner Zunge fahre ich die Unterseite seines Penis ab, bis ich seine Hoden erreicht habe. Langsam gleite ich vor und zurück und lasse ihn immer wieder tief in meinen Rachen eintauchen. Als sich endlich Widerstand in seinem Glied regt und es zu wachsen beginnt, hebe ich den Kopf und sage mit einem Lächeln: „Soll ich wirklich aufhören?“ Toni antwortet nicht, er nimmt mich an den Hüften und dreht meinen Hintern zu sich. Beherzt greift er mit einer Hand zu, die andere legt er mir in den Nacken und drückt meinen Kopf in seinen Schoß. Die Aufforderung scheint mir eindeutig, ich lege meine Finger um sein Glied und meinen Mund an seine Eichel, sanft küsse ich sie. Mit der Zunge lecke ich über sie. Ein Schauer geht durch Tonis Körper, leises Stöhnen kommt ihm über die Lippen. Sein Griff um meine Pobacken wird fester. Ich nehme seinen Penis wieder tief in den Mund. Ein pralles Gefühl füllt meine Kehle, der Brechreiz treibt mir die Tränen in die Augen, doch ich liebe es zu sehr um aufzuhören. Noch ein Stück tiefer lasse ich ihn in meine Kehle eintauchen, ich würge, ringe nach Atem und kann doch nicht von ihm lassen. Toni gibt meinen Nacken frei, seine Hände wandern zum Bund meiner Hose, in einem Ruck zerrt er sie mir von den Schenkeln. Ich strample mich aus den Hosenbeinen, ohne seinen Penis wieder loszulassen. Auch die Unterhose streife ich mir ab. Beides trete ich vom Bett. Mein Speichel läuft ihm in den Schritt, während er sich in mir zu bewegen beginnt. Ungehindert lasse ich ihn aus- und eindringen. Das geile Gefühl in meinem Hals lässt die Hitze in meine Lenden fließen. Ich greife meinen Penis und beginne ihn zu reiben. Toni hebt mich auf seinen Oberkörper, er legt sich meine Knie rechts und links neben den Kopf. Seine Hände wandern wieder an meinen Hintern, er zieht meine Pobacken weit auseinander. Ich kann seinen warmen Atem an meinem Loch spüren, seine Zunge berührt mich dort. Ein wohliger Schauer geht durch meinen Körper. Ich liebe es, wenn er das tut. Es ist so schmutzig und doch so herrlich aufregend. In kleinen Kreisen leckt er meinen After. Seine Zunge verteilt Speichel in meiner Ritze. Alles wird nass, mein Schließmuskel weitet sich. Ich dränge mich ihm entgegen. Seine Zunge dringt in meinen Anus. Das Gefühl macht mich rasend vor Begierde. Ich nehme seinen Penis tief in den Mund, lecke und sauge an ihm, immer schneller, immer schonungsloser. Toni stöhnt, seine Finger wandern zwischen meine Pobacken, ich kann sie ganz nah an meinem After fühlen. Während er meinen Po knetet, schiebt er erst einen, dann zwei Finger hinein. Ich zucke zusammen und stöhne in seinen Schoß. Es erregt mich so sehr, dass ich mich seinen Fingern entgegen dränge, sie tiefer in mir fühlen will. Zwei weitere gleiten hinein, dann zieht er meinen Schließmuskel weit auseinander. Der zerreißende Druck lässt mich zittern. Ich lasse von Tonis Penis ab und suche mit der Stirn Halt auf seinem Bauch. Hastig atme ich über seine Haut. Das ist viel zu gut. Wenn er weiter so macht, passt bald sein großer Penis hinein. Ich betrachte sein Glied in meiner Hand wollüstig. Er ist so schön. Jede Ader an ihm kenne ich bereits auswendig. So breit und groß, es ist immer wieder ein Abenteuer, ihn in meinem Hintern zu fühlen. Ich lecke Toni vom Bauch abwärts und an seinem Penis wieder hinauf, bis ich seine Eichel erreiche. Weit öffne ich meinen Mund und lasse ihn wieder in mich eintauchen. Mein Gesicht wird immer heißer, mein Atem schneller. Seine Finger dehnen meinen Muskel weit, dann spuckt mir Toni seinen Speichel ins Loch. Ich erschaudere unter jeder seiner Berührungen. Mein Glied presst sich steif an seinen Brustkorb, er reibt über seine Haut. Wohlige Wärme durchströmt mich. „Dreh dich um!“, befiehlt Toni atemlos. Ich schaue hinter mich. „Jetzt schon?“, frage ich. „Ich finde deinen Penis in meinem Mund gerade so geil.“ Tonis Gesicht ist knallrot, in seinen Augen funkelt Begierde. Er nimmt zwei tiefe Atemzüge, bevor er sagt: „Wenn du meinen Saft nicht gleich im Gesicht haben willst, solltest du dich umdrehen.“ Ich lasse augenblicklich von seinem Penis ab. „Ich will aber nicht, dass du schon kommst. Ich fang doch gerade erst an.“ Toni holt noch einmal tief Luft, dann greift er mein Gesicht mit beiden Händen. „Dreh dich um!“, sagt er deutlich aggressiver. Ich tue ihm den Gefallen und setze mich auf seinen Brustkorb. Er hebt mich an den Schenkeln in seinen Schoß, sein hartes Glied schiebt er zwischen meine Pobacken, seine Eichel drückt er in mein Loch. Mit den Händen stütze ich mich auf seinen Brustkorb und lasse ihn langsam eindringen. Stück für Stück immer tiefer. Stöhnend werfe ich den Kopf zurück und sinke ganz in seinen Schoß. In seiner ganzen Länge kann ich ihn in mir spüren, in kreisenden Bewegungen verstärke ich dieses Gefühl. Toni fährt meinen Oberkörper mit beiden Händen ab. Ich spüre seine Finger von meinen Schultern über meine Brustmuskeln abwärts gleiten, immer tiefer über jeden einzelnen Bauchmuskel. „Du siehst so heiß aus, wenn du geil bist!“, sagt er und legt seine rechte Hand um meinen Penis, seine linke wandert an meinen Hintern. Er umgreift meine Backe fest und reibt mein Glied auf und ab. Noch mehr Hitze strömt mir in die Lenden, ein Feuer brennt in meinen Adern. Das ist so aufregend, davon kann ich nie genug bekommen. Ich hebe mein Becken, sein Penis gleitet langsam heraus, bis ich nur noch seine Spitze spüren kann. Ein wohliger Schauer durchströmt mich, als ich mich wieder auf ihm sinken lasse. Sein Penis öffnet mich weit, ich erschaudere. Toni stöhnt, er kommt mir entgegen und schiebt sich noch ein Stück tiefer. Meine Beine beginnen zu zittern, ich schaffe es nicht mehr sie zu kontrollieren, um mich mit ihnen hinaufzudrücken. Dabei liebe ich das Gefühl so, wenn er mich verlässt und neu hineintaucht. Tonis Hände legen sich um meinen Rücken, er drückt mich auf seinen Oberkörper. Sein Glied verlässt meinen Hintern. Meine Schenkel zieht er weit nach vorn, bis ihm mein Hintern steil entgegen ragt, dann legt er seinen Penis wieder an mein Loch. In seiner ganzen Länge dringt er ein. Ich stöhne und kralle meine Hände in seine Brustmuskulatur. Mein Penis reibt zwischen uns, während er sich immer schneller in mir bewegt. Ich keuche, während mir so heiß wird, dass mir der Schweiß aus jeder Pore läuft. Mit zitternden Händen suche ich sein Gesicht. Es ist ganz warm, von der Stirn laufen ihm Schweißperlen, seine schwarzen Locken kleben an seinen Wangen. Ich wische ihm die Strähnen weg und lege meine Lippen auf seine. Sie schmecken salzig. Mit meiner Zunge suche ich nach seiner, ich will seinen schnellen Atem und seine Gier nach mir, alles an ihm will ich mir zu Eigen machen. Seine Augen sind so schön grün. Die Müdigkeit ist aus ihnen verschwunden, hell strahlen sie mich an. Ich versinke in ihnen und kann nicht genug von seinen Lippen und seinen harten Stößen bekommen. Meine Beine haben wieder Kraft, ich bewege mich auf ihm, komme seinem Penis entgegen und passe mich dem Rhythmus an, den er vorgibt. Seine Härte reibt in mir, ich bewege mich immer schneller und greife zwischen uns. Die Vorhaut meines Penis schiebe ich schonungslos vor und zurück. Tonis Bewegungen werden immer schneller, sie treiben mich zum Höhepunkt. Ich spüre die Lust in mein Glied steigen und entlasse sie laut stöhnend über seinen Oberkörper. Mein Schließmuskel wird enger, Tonis Bewegungen immer deutlicher. Das ist so herrlich, dass ich einfach nicht aufhören kann, mich auf ihm zu bewegen. Toni keucht und stöhnt, er wirft den Kopf zurück und schiebt sich tief in meinen Hintern. Sein ganzer Körper vibriert, während er sich heiß in mir verliert. Das Gefühl, wie mich sein Samen füllt, lässt mich erschaudern. Die Kraft weicht aus meinen Gliedern, ich lasse mich auf ihn fallen. Mein Atem ist so schnell, dass ich glaube ersticken zu müssen. Helle Lichter flackern vor meinen Augen, Schweiß läuft meinen Körper hinab. Die Muskeln in meinem Po zucken, sie ziehen sich wellenförmig zusammen und drücken Tonis Glied heraus. Als er mich verlässt, vibriert mein Körper vor Schmerz. Ich bin mir sicher die nächsten Tage nicht mehr sitzen zu können, geschweige denn, mich je wieder zu bewegen. Ich bleibe einfach liegen und genieße die wohlige Erschöpfung, die immer mehr Besitz von mir ergreift. Tonis Atem beruhigt sich, sein Blick geht an mir vorbei, hinaus aus dem Fenster. Er scheint über etwas nachzudenken, doch ich fühle mich zu schwach, um ihn zu fragen, was es ist. Statt Probleme zu wälzen, genieße ich lieber seinen Herzschlag und die gleichmäßigen Atemzüge. Mit dem Zeigefinger ziehe ich kleine Kreise um den Kopf des Drachen auf seinem Brustmuskel. Je länger ich so liege, umso schwerer werden meine Augen. Ich reibe mir über die schmerzenden Lider. „Du siehst müde aus“, sagt er und streicht mir eine nasse Haarsträhne aus dem Gesicht. „Ich bin hellwach“, erwidere ich und kann doch nichts gegen das Gähnen tun, das mich überkommt. Toni legt mir seine Arme in den Rücken, er dreht sich unter mir und zieht mich auf die leere Bettseite, ich falle neben ihn. „Was soll das werden?“, frage ich. Er legt sich mir in den Rücken und gibt mir keine Antwort, stattdessen greift er nach einer der beiden Decken und schlägt sie um uns. „Toni?“ „Halt die Klappe und mach einfach die Augen zu“, fordert er streng. „Willst du jetzt echt pennen?“, frage ich aufgebracht. „Ich könnte noch eine Runde vertragen.“ Toni antwortet nicht, er drückt meinen Kopf ins Kissen und hält mich in seiner Umarmung gefangen. Ich schaue hinter mich. Er hat die Augen bereits geschlossen, sein Atem wird gleichmäßig. Seufzend lasse ich meinen viel zu schweren Kopf ins Kissen fallen. Ich weiß ja, dass er Recht hat, dass wir längst viel zu lange wach sind. Aber sobald ich die Augen schließe, sehe ich ihn sterben, immer und immer wieder. Doch so sehr ich mich auch zur Wehr setze, da ist kein Adrenalin mehr in meinem Blut, keine Menschen und Gespräche, die mich noch wachhalten. Ich komme gegen die Müdigkeit nicht mehr an und schlafe ein. ...~*~... Die Matratze bewegt sich, Enrico befreit sich aus seiner Umarmung. Eine unbändige Unruhe ergreift von Antonio besitz. Obwohl er noch hundemüde ist und sich sicher, noch nicht mal eine Stunde geschlafen zu haben, schaut er nach ihm. Enrico sitzt auf der Bettkante, er ist tief in sich versunken und betrachtet seine zitternden Hände. „Enrico?“, spricht er ihn an, doch sein Freund reagiert nicht. Tränen laufen ihm über das Gesicht, sie fallen auf seine zitternden Finger. Antonio richtet sich auf, er legt seinem Freund beide Hände auf die Schultern, doch auch jetzt reagiert er nicht. „Enrico, was hast du?“, fragt Antonio weiter und rüttelt an ihm. Wieder bekommt er keine Antwort. Antonio dreht den Blick des Freundes am Kinn zu sich. Enricos Augen sind knallrot und geschwollen. Er sieht an ihm vorbei, wieder auf seine Hände. Antonio legt seine Finger über die des Freundes. Erst jetzt gelingt es Enrico ihn direkt anzusehen. „Toni“, flüstert er fast tonlos. „Was ist denn los?“ Enrico antwortet nicht, er schließt die Augen und lehnt seine Stirn an Antonios Schulter. Einzelne Tränen rollen ihm über die Wangen, während er schwer atmet. „Ich werde die Bilder einfach nicht los“, sagt er schließlich. „Was meinst du? Was für Bilder?“, fragt Antonio und schließt den Freund in eine Umarmung ein. „Wie dich diese Schweine aufschlitzen. Überall ist dein Blut. Und das alles nur meinetwegen. Nur weil sie mich haben wollten, nur deswegen haben sie dich so zugerichtet.“ Neue Tränen überkommen Enrico und laufen Antonio warm über den Oberkörper. „Sobald ich die Augen schließe, sehe ich dich in meinen Armen sterben.“ Immer mehr von Enricos Körpergewicht lastet auf ihm. „Du musst das vergessen und endlich mal schlafen!“, rät Antonio und seufzt tief. „Ich will nicht schlafen und das sehen müssen!“, entgegnet Enrico. Antonio lässt sich mit seinem Freund zurück ins Kissen fallen. Enrico bleibt auf seinem Oberkörper liegen, er atmet noch immer schwer. Beruhigend streichelt Antonio ihm über die blonden Haare, während ihm immer wieder die Augen zufallen. Dass sie nicht zur Ruhe kommen, geht jetzt schon seit fast einem Monat so und langsam hält er es nicht mehr aus, ständig wach zu sein. Er seufzt hörbar. Enricos Atem wird gleichmäßiger. Antonio spürt seine Finger über die große Narbe streicheln. „Hast du denn keine Alpträume?“, fragt er. Antonio zwingt sich zu einer Antwort: „Doch, habe ich. Aber wir können nicht für immer wach bleiben.“ Enrico grinst müde: „Wir könnten es versuchen? Wenn wir noch mal vögeln, bin ich bestimmt wieder wach.“ Als Enrico sich aufzurichten versucht, drückt Antonio ihn auf seinen Brustkorb. Die Hand Enricos, die seinen Körper hinab wandert, hält er am Gelenk fest. „Gib endlich Ruhe! Bitte! Ich bin fertig. Gönne uns wenigstens ein paar Stunden Schlaf!“ Enrico bleibt endlich still liegen, doch Ruhe gibt er nicht: „Wie machst du das nur? Einfach die Augen schließen zu können, obwohl du weißt, was dich erwartet.“ Antonio atmet aus, nur mit Mühe gelingt es ihm zu antworten: „Ich weiß, dass wenn ich aufwache, du neben mir liegst.“ Antonio kann das Lächeln seines Freundes auf seinem Oberkörper spüren. Enrico schließt die Augen, noch lange ziehen seine Finger Kreise über Antonios Narben, doch irgendwann wird sein Atem gleichmäßiger, während seine Hand still liegen bleibt. „Was mache ich nur mit dir?“, flüstert Antonio und legt einen flüchtigen Kuss auf die Stirn seines Freundes. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)