Feel the Love you can't live without von -Alice- ================================================================================ Kapitel 2: Tears and the Beginning of Something -----------------------------------------------   „Vegetaaa…!“ „WAS!?“, fuhr der stolze Prinz Goku genervt an. „Seit Wochen trainierst du dort hinten und ich dort drüben…das bringt doch nichts! Wieso trainieren wir nicht gemeinsam?“ „Du willst also gegen mich kämpfen?“, fragte Vegeta mit einem neckischen Grinsen im Gesicht. „Ja!“ „Na schön. Aber jammer‘ nachher nicht rum, wenn du schwer verletzt bist.“ Goku begann nun ebenfalls zu grinsen. „Sollen wir irgendwelche Regeln aufstellen?“ „Woran denkst du?“ „Naja…zum Beispiel…nur Nahkampf? Kein Verwandeln?“ „…von mir aus.“ „Gut.“   Und von diesem Tag an trainierten die zwei Saiyajins Tag ein, Tag aus, weit über ein Jahr lang gemeinsam, bis Vegeta eines Tages vor dem einzigen Gebäude in diesem unendlichen Nichts stand und Goku bei seinen Aufwärmübungen beobachte. Nicht nur, dass sich Vegeta im Kampf gegen Boo eingestanden hatte, dass Goku die Nummer Eins war, sondern auch während ihres intensiven Trainings bestätigte sich dieses Eingeständnis erneut. Nach einigen Monaten war ihnen aufgefallen, dass sie den anderen in seiner Art zu kämpfen bereits in und auswendig kannten. Weder Vegeta noch Goku war ein Schritt vorwärts im Kampf gegen den anderen gelungen, bis Goku es geschafft hatte seine Art zu kämpfen einfach von einem Moment auf den anderen komplett zu ändern… Nun stand Vegeta dort und beobachtete seinen Kontrahenten, der es immer, einfach immer schaffte, ihn erneut zu überraschen, erneut zu beeindrucken, erneut zu übertrumpfen. Der stolze Prinz konnte nicht umhin Goku fasziniert anzusehen. Er hatte es einfach geschafft aus dieser verfahrenen Situation auszubrechen, in der Vegeta immer noch verharrte. Und Vegeta war wütend. Wütend auf sich selbst. Er ballte seine Hände zu Fäusten. Sein Körper begann unmerklich zu zittern. Dieses Unvermögen, aus eigenem über sich selbst hinauszuwachsen, machte ihn rasend. Goku stoppte in seiner Dehnübung und blickte zu dem anderen Saiyajin, dessen Aura beträchtlich anstieg. „Vegeta, was ist los?“, rief er durch den leeren Raum zwischen ihnen, doch er bekam keine Antwort, stattdessen setzte Vegeta immer mehr seines Ki’s frei. Sofort war Goku auf seinen Beinen und flog zu ihm.   „Vegeta?“, fragte Goku erneut, „Was ist los?“   Der stolze Prinz war weder fähig sich zu äußern, noch sich zu bewegen, so sehr lähmte ihn dieser innerliche Frust. Er starrte sein Gegenüber einfach nur mit finsterem Blick an. Goku legte seinen Kopf schief. „Vegeta?“   Plötzlich glitzerte etwas in Vegetas Augenwinkel, was Goku für einen kurzen Augenblick erstarren ließ. War das eine Träne? Und dann rann sie einfach Vegetas Wange hinab.   Nichts hatte sich geändert. Er konnte Goku nicht das Wasser reichen…   „H…Hey…Vegeta…?“, fragte Goku etwas unsicher. „Was…hast du?“ Ein Beben durchfuhr Vegetas Körper, das ihn erzittern ließ und noch mehr Tränen hervorbrachte.  Er schloss schnell seine Augen, um die aufkeimenden Tränen des Frustes und der Verzweiflung hinunter zu schlucken, doch es war zu spät. Sie rannen bereits seine Wangen hinab.   Ohne nachzudenken und vollkommen instinktiv zog Goku den stolzen Prinzen in seine Arme und hielt ihn fest. Sofort verkrampfte sich Vegetas Körper. Noch mehr Wut stieg in ihm auf. Wie konnte Kakarott es wagen ihn anzufassen? Wie konnte er…wie konnte er…plötzlich merkte Vegeta wie sich sein Körper zu entspannen begann. Das Zittern verschwand. Die Tränen versiegten schlagartig. Langsam öffnete er seine Augen. Er sah nur den dunkelblauen Stoff direkt vor ihm, der Gokus Brust bedeckte. Er betrachtete ihn eine ganze Weile, während seine Gedanken langsam zur Ruhe kamen. Was hatte es noch für einen Sinn sich über Gokus Fortschritt aufzuregen? Er war und würde immer der…der Bessere sein…   Er schloss seine Augen. Sein Körper kam nun endgültig zur Ruhe. Als ob irgendetwas in ihm genau diese Nähe, diese Zuwendung gebraucht hatte. Er begann sich wohl zu fühlen, genau da wo er gerade war. Vegeta kam ein Seufzer aus. Plötzlich riss er seine Augen wieder auf. Wie war das? Er fühlte sich wohl?? In Kakarotts Armen?!   Sofort drückte er sich von Goku weg. Röte stieg ihm ins Gesicht. Sein Herz begann unnatürlich schnell in seiner Brust zu schlagen als er dem größeren Saiyajin in die Augen sah. Schockiert über sich selbst taumelte Vegeta ein paar Schritte rückwärts, bevor er fluchtartig in die Höhe flog, das Nichts vor sich ansteuerte und mit einer Mordsgeschwindigkeit davonflog. Goku starrte ihm verdattert nach.   Was war das gerade gewesen? Was war los mit Vegeta? Warum diese Tränen? Goku wollte ihm nachfliegen, ihn danach fragen, doch er zögerte. Er kannte Vegeta nun gut genug, dass er wusste, dass er ihm diese Situation, diese Tränen, niemals erklären würde. Also beschloss er es dabei zu belassen. Er würde den stolzen Saiyajin nicht zum Reden bringen können, das wusste er…also ließ er Vegeta die nächsten Tage in Ruhe und sie kehrten zu ihrem ursprünglichen Training zurück. Jeder für sich allein…   _____________________   Nach einer Woche, oder waren es bereits einige Monate, trafen sie sich in der Küche. Vegeta bereitete bereits ein Abendmahl vor, als Goku den Raum betrat. Sein Magen knurrte lautstark, sodass Vegeta ein Lächeln auskam.   „In zehn Minuten ist das Essen fertig. Du kannst was abhaben.“, murmelte er, während er köstlich duftendes Essen in einer Pfanne umrührte. Goku strahlte. „Danke.“ Hungrig setzte er sich an den Tisch und beobachtete Vegeta, der die letzten Vorbereitungen für ein riesiges Festmahl traf und eine Mahlzeit nach der anderen auf den Tisch stellte. Goku lief das Wasser im Mund zusammen.   „Greif zu.“, forderte Vegeta ihn auf, nachdem er Goku gegenüber Platz genommen hatte. Sie schlugen sich ohne weitere Worte die Bäuche voll. Gesättigt und zufrieden lehnten sich die beiden Saiyajins schließlich in ihren Stühlen zurück.   „Wahnsinn Vegeta, das war köstlich…besser als alles was wir bis jetzt hier gefuttert haben…“ Vegeta lächelte. „Tja…du hast gestern auch das letzte Fertigessen verputzt…mir blieb nichts anderes über als mit den vorhanden Zutaten selbst was zu kochen. Morgen bist du dran.“ „Wa…was?“, fragte Goku leicht verdattert. „Ich…ich kann nicht kochen…“, gab er kleinlaut zu. „Wie bitte?“ Vegeta zog eine Augenbraue nach oben. „Naja…bis jetzt…musste ich nie selber kochen…“, gestand Goku. Vegeta verdrehte die Augen. „Was bist du denn für einer? Kannst dich nicht mal selbst versorgen oder was?“ Goku kratze sich auf seine typische Art am Hinterkopf und lachte. „Tja…“   Irgendwie, auf eine klitzekleine Art und Weise, machte es Vegeta glücklich. Es gab immerhin etwas, dass er Goku voraushatte.   „Woher…kannst du das denn?“, fragte Goku schließlich. Skepsis machte sich in Vegetas Blick breit. „Ich musste mich schon von klein auf selbst versorgen.“, erwiderte der stolze Prinz als sei es das Selbstverständlichste auf der Welt. „Oh…“ „Dachtest du in Freezers Armee haben sie uns täglich Essen serviert oder es uns auf die Planeten, die wir erobern mussten, nachgeschickt? Oder denkst du, dass die Leute, die wir ausgelöscht haben, uns vorher noch etwas zu Essen gemacht haben?“ „Darüber hab ich noch nie nachgedacht…“ „Wie auch immer…morgen nach dem Training gibt’s ne Lektion in Sachen Selbstversorgung. Das kann ich so nicht stehen lassen, dass ein Saiyajin nicht mal fähig ist, sich selbst etwas zu essen zu machen.“ „Naja…Fleisch kann ich schon braten…“, verteidigte sich Goku. „Es gehört mehr dazu als ein Tier auf einen Spieß zu stecken und über dem Feuer zu grillen.“ „Ja…dachte ich mir schon…“   Vegeta stand auf. „So…ich hab gekocht, du wäschst ab.“ Goku blickte ihn verständnislos an. „…ab…waschen?“   Sie sahen sich beide eine Weile an. „…ja…abwaschen.“, wiederholte Vegeta langsam. Gokus Blick änderte sich nicht.   „Was ist…? Dachtest du etwa, die Teller haben sich das letzte Jahr von selbst gereinigt und zurück in die Schränke gestellt?!“ „Ähm…ja?“ „IST DAS DEIN ERNST!?“ „Hast du etwa…das ganze letzte Jahr…?“ „NATÜRLICH!“ „Wann…wann denn?“ „WÄHREND DU UNTER DER DUSCHE WARST!“ „Oh…ups…“   Vegeta stand die Wut förmlich ins Gesicht geschrieben. „VON JETZT AN WIRST DU ABWASCHEN, KAKAROTT!!“ Goku hob beschwichtigend die Hände vors Gesicht. „Okay okay…“   Der stolze Prinz atmete einmal tief ein und aus, um sich zu beruhigen. „Na gut. Mach den Abwasch. Ab jetzt geh ich zuerst duschen.“ „Ja…“, murmelte Goku leicht genervt und stand auf, während Vegeta wütend den Raum verließ.   Als der stolze Prinz erfrischt zurückkam, traf ihn fast der Schlag. Der Boden vor der Spüle war über und über mit Scherben bedeckt und Goku versuchte gerade etwas ungeschickt sich ein Geschirrtuch um seine linke Hand zu binden, das bereits von rotem Blut durchtränkt war. „Was zur Hölle…KAKAROTT!“ Goku fuhr erschrocken herum und warf dabei erneut ein paar Teller zu Boden. „Das…ich…“ Goku sah geknickt zu Boden. „Tut mir Leid…“ „Unfassbar…!“ Vegeta riss die Tür eines Schrankes auf, holte einen Besen hervor und begann die Scherben in eine Ecke des Raumes zusammenzukehren. Als er bei Goku war, schob er ihn unsanft zur Seite. „Geh mir aus dem Weg, Kakarott!“, fuhr er ihn barsch an. Goku setzte sich vorsichtig an den Esstisch und versuchte Vegeta nicht in die Quere zu kommen. Nachdem der stolze Prinz die Scherben aus dem Weg geräumt hatte, sah er den großen Saiyajin an. Sein Blick blieb auf dem blutdurchtränkten Geschirrtuch hängen. Ohne ein Wort drehte er sich um, verließ den Raum und ließ den verdutzten Goku einfach zurück. Jedoch kam er nur wenige Minuten später mit einem kleinen, weißen Kästchen zurück, auf dem ein rotes Kreuz abgebildet war. Er knallte es neben Goku auf den Tisch, öffnete es und inspizierte den Inhalt genau. Dann forderte er Goku auf, seinen Arm auf den Tisch zu legen. Der große Saiyajin folgte dieser Anweisung ohne zu zögern.   Ungewöhnlich sanft entfernte der stolze Prinz das Tuch von Gokus tiefem Schnitt in seiner Handfläche. Der große Saiyajin verzog das Gesicht, während Vegeta sich die Wunde genau ansah. „Das…muss genäht werden.“, stellte Vegeta trocken fest. „Ge…genäht? Was!? Mit…mit….mit einer NADEL!?“, kreischte Goku panisch. „NATÜRLICH MIT EINER NADEL!“ „ICH WILL ABER KEINE NADELN!“ „Jetzt führ dich nicht wie ein kleines Kind auf, Kakarott!“ „ABER…aber…“ Goku sah ihn flehend an. „Na schön! Aber gereinigt und verbunden gehört es trotzdem!“ „O…okay…“, wisperte Goku kleinlaut und presste schon jetzt, ohne dass Vegeta ihn überhaupt berührt hatte, die Augen fest zusammen.   Vegeta schüttelte fassungslos den Kopf. Wie konnte dieser unfassbar starke, unerschrockene, mutige, jeder Gefahr strotzende Saiyajin Angst vor der Behandlung eines gewöhnlichen Schnittes haben? ‚So unschuldig…‘, dachte Vegeta und musste für den Bruchteil einer Sekunde lächeln. So vorsichtig er konnte, angesichts der Zuckungen von Goku, desinfizierte er die Wunde und verband sie. „So…fertig.“ „Wirklich?“ Goku öffnete langsam seine Augen und sah auf seine Hand, die nun von einem weißen Verband geziert war. „….danke.“ Ohne etwas darauf zu erwidern, drehte sich Vegeta zur Spüle, schnappte sich ein frisches Geschirrtuch und warf es Goku zu, der ihn fragend ansah. „Abtrocknen wirst du ja wohl noch können.“ „Ähm…ja…“ Und ohne ein weiteres Wort stellte sich Vegeta an die Spüle und begann das Chaos von Goku zu beseitigen, während der sich neben ihn stellte und schweigend begann die Teller, die Vegeta ihm reichte, abzutrocknen.   Als sie endlich fertig waren, drehte sich Vegeta Richtung Tür und wollte sich schon in Bewegung setzen, als Goku ihn plötzlich am Handgelenk packte und zu sich drehte. Der Prinz der Saiyajins sah ihn fragend an, während Goku ihn anlächelte. „Danke, Vegeta. Für…alles.“   Das kam unerwartet. Wie von selbst antwortete Vegeta: „Schon gut.“ „Ich…mein‘s ernst, Vegeta.“ Ein verwirrter Gesichtsausdruck schlich sich auf Vegetas Gesichtszüge.   „Danke, dass du mit mir hier bist…ohne dich…käme ich hier kein Stück weiter.“   ‚Ist das sein Ernst?‘, fragte sich Vegeta, während sich sein fragender Gesichtsausdruck kein bisschen änderte.   „Ich meine nicht nur den Abwasch…ich meine unser gemeinsames Training. Ohne dich…könnte ich nicht über meine verfahrene Art zu kämpfen hinaus wachsen…“, erklärte Goku mit ernster Stimme.   Sie verharrten einige Augenblicke in dieser Position, in denen sie sich einfach nur ansahen, bis Vegeta realisierte, dass Goku ihn immer noch festhielt. Sein Blick wanderte zu ihren Händen hinab. Goku folgte seinem Blick und da bemerkte auch er schlagartig, dass er Vegeta immer noch am Handgelenk gepackt hielt. Sofort ließ er den stolzen Saiyajin los.   „Ich…“, begann Vegeta fast wie in Trance zu sprechen, „…brauche noch ein paar Tage, um…mein Kampfmuster zu verändern…dann können wir wieder gemeinsam trainieren.“ Goku nickte. „Okay…“ Sie sahen sich wieder an. „Wir sehen uns morgen nach dem Training hier.“ Und ohne eine Antwort abzuwarten verließ Vegeta fast fluchtartig den Raum.   Draußen vor dem Haus angekommen, musste er tief durchatmen. Er hob seinen Arm hoch und starrte die Stelle an, die Goku noch vor wenigen Augenblicken festgehalten hatte. Er konnte den Druck seiner Hand immer noch auf seiner Haut spüren. Vegeta verstand sich gerade selbst nicht. Warum hatte er Gokus Hand nicht sofort weggeschlagen? Er schüttelte den Gedanken schnell ab und tauchte in der Leere des Raumes ab.   Goku seufzte. Vegeta verschwand abends immer. Er wusste, dass der stolze Saiyajin nach dem Abendessen weiter trainierte. Es faszinierte ihn jeden Tag mehr, wie diszipliniert, stur und hartnäckig der Prinz der Saiyajins war. Er hatte sich in dem letzten Jahr keinen einzigen Abend eine Pause gegönnt. Im Gegensatz zu ihm selbst, der immer nach dem Abendessen relaxte…   ______________________     Am nächsten Abend wartete Goku in der Küche auf Vegeta. Sein Hunger und die Angst, den sturen, aufbrausenden Saiyajin warten zu lassen, hatten ihn dazu getrieben pünktlich zu erscheinen. Doch scheinbar war er trotzdem zu spät dran, denn Vegeta kam mit einer großen Kiste, vollgepackt mit Lebensmitteln in die Küche.   „Ach, bist du auch schon da, Kakarott?“, fragte Vegeta mit sarkastischem Unterton. „Ähm ja…“ „Dann lass uns anfangen.“   Der stolze Prinz begann ein paar Dinge herzurichten, während er Goku erklärte, was er vorhatte und welche Vorbereitungen zuerst zu erledigen waren. Dann stellte er ihm ein Brett, ein Messer und einen Korb voller Zwiebeln vor die Nase. „Fang an, die Zwiebeln in Würfel zu schneiden.“, befahl er Goku, der sich sofort auf die Arbeit stürzte.   Nach nur wenigen Minuten rief Goku: „Fertig!“ Überrascht sah Vegeta zu ihm. Seine Augen weiteten sich, dann bekam er einen Lachanfall. Goku hatte die Zwiebeln samt Schale in vier große Teile zerschnitten.   „Was ist?!“, wollte Goku sofort wissen. „Hahaha…du solltest sie vorher schälen und in KLEINE und FEINE Würfel schneiden, Kakarott!“ „Das hast du aber nicht gesagt!“, protestierte Goku. „Dann…mach es jetzt so!“ „Ohh maaan….und WIE!?“   Vegeta schüttelte amüsiert den Kopf. „Okay…schau zu.“ Er drängte Goku zur Seite und begann eine der Vierteln zu schälen und mit geschickten, schnellen Bewegung den Zwiebelteil in kleine Würfel zu schneiden. Vegeta legte das Messer neben dem Brett ab, sah Goku an und fragte: „Kapiert?“   „Ähm…“ Goku kratzte sich am Hinterkopf. „Kannst du das nochmal machen?“ Vegeta verdrehte die Augen und zerkleinerte die nächste Zwiebel auf dieselbe Art und Weise. Danach überreichte er Goku das Messer. „Und jetzt du.“ „Okay…“, wisperte Goku etwas unsicher, nahm das Messer und begann langsam und vorsichtig das nächste Zwiebelstück zu schälen und schneiden. Vegeta beobachtete ihn eine Weile mit skeptischem Blick.   „So werden wir erst übermorgen was zu essen bekommen.“, stellte er schließlich trocken fest. Goku warf ihm einen beleidigten Blick zu. „Dann…mach es selber.“, zischte er zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. Seine Augen hatten aufgrund der Zwiebeln bereits leicht zu brennen angefangen. „Vergiss es. Du wirst dich nicht vorm Kochen drücken, Kakarott.“ „Dann…erklär es mir besser.“ „Was soll ich dir da erklären!? Du sollst die Dinger einfach klein schneiden und keine Wissenschaft draus machen!“ „Bei dir sieht das so leicht aus! Wenn ich die Dinger schneide, rutschen sie ständig weg!“ „Dann fang an ein Gefühl für ihre Konsistenz zu entwickeln und wie du sie halten und schieben musst, damit sie dir nicht wegrutschen.“ „Dann…bekommen wir eben erst übermorgen was zu essen!“   Die beiden funkelten sich eine Weile wütend an. Dann seufzte Vegeta und gab nach. „Dann helf‘ ich dir eben dabei…“ Der Prinz der Saiyajins nahm sich ein neues Brett und ein zweites Messer und stellte sich neben Goku. Er begann zu schälen und schneiden, während Goku versuchte es ihm gleichzutun. Dabei sah er immer wieder zu Vegetas Händen, dem das Schneiden des Gemüses so leicht von der Hand ging. Plötzlich hatte Goku eine Idee. Er legte sein Messer ab.   „Darf ich was probieren, Vegeta?“ Er grinste ihn an. „Was denn?“, fragte Vegeta leicht genervt. „Ich glaub, ich kann das viel schneller lernen, wenn ich versuche mir deine Handbewegungen genau einzuprägen.“   Vegeta hörte auf zu schneiden und sah Goku an. „Mit anderen Worten, du willst zuschauen und nichts tun!?“ „Nein. Ich will was probieren. Ich denke, ich kann das gleich als Art Training nutzen.“ Goku klang leicht euphorisch, wie er es immer tat, wenn es darum ging neue Techniken zu lernen. „Und…WAS willst du probieren?“, fragte Vegeta skeptisch. Doch ohne Vegeta eine Erklärung zu liefern, stellte sich Goku dicht hinter ihn und legte seine Hände auf Vegetas.   „Was soll das denn werden?!“, protestierte Vegeta. Doch Goku schloss seine Augen und drückte sich von hinten dichter an Vegetas Körper. „Ich werde deine Bewegungen fühlen und sie mir so einverleiben.“ „W…was? Das ist doch…lächerlich!“ Vegeta wurde leicht rot im Gesicht und irgendwie nervös. „Fang einfach langsam an…“, forderte Goku hoch konzentriert. Seine Lippen waren nahe an Vegetas Ohr.   Diese ungewöhnliche Nähe zwischen ihnen, beschleunigte Vegetas Herzschlag ein wenig. Er war fast nervös, doch um nichts in Welt wollte er sich etwas anmerken lassen, also nahm er das Messer in die Hand, umfasste mit seiner anderen Hand eine Zwiebel und setzte zum Schneiden an. Gokus Hände ruhten auf seinen und sogen jede noch so kleine Bewegung ein. Vegeta hingegen versuchte sich strikt auf seine eigenen Hände zu konzentrieren und schnitt eine Zwiebel nach der anderen, bis Goku sich plötzlich wieder zu Wort meldete.   „Schneller…“, flüsterte er fordernd in Vegetas Ohr. „W…was?“ „Schneller, Vegeta…“   „Jaa…“, flüsterte Vegeta zurück, während seine Wangen rot zu glühen und sein Herz schneller zu schlagen anfingen. Er steigerte sein Tempo immer weiter. Sein Herzschlag schien sich dabei kontinuierlich seinen Bewegungen und den damit zusammenhängenden Reibungen zwischen ihren Körpern anzupassen. Plötzlich spürte Vegeta wie Goku die Führung übernahm und die Zwiebel durch Vegetas Hände zu schneiden begann. Wie festgenagelt starrte der stolze Prinz auf ihre Hände, während Goku das Messer immer näher an Vegetas Finger heranführte. Jeden Moment würde er ihm das Messer hineinjagen. Vegeta schloss seine Augen und wartete auf den Schmerz. Auf den Schmerz, der jedoch nicht kam. Goku stoppte seine Bewegungen. Sowohl Vegeta als auch Goku öffneten ihre Augen langsam und sahen auf das Schneidbrett. Goku hatte tatsächlich knapp vor Vegetas Fingern gestoppt. „Ich glaub, ich hab’s, Vegeta!“   Und mit diesen Worten ließ ihn Goku von der einen auf die andere Sekunde los und seine Stärke, seine Wärme, verschwanden von Vegetas Rücken.   Sofort war Goku wieder bei seinem Schneidbrett, schnappte sich eine Zwiebel, schälte sie, schloss seine Augen und begann zu schneiden. Fast in demselben Tempo, das Vegeta an den Tag gelegt hatte. Der Prinz der Saiyajins starrte ihn wie in einer Art Schockstarre an.   Was war das nur? Vegetas Herzschlag wollte sich einfach nicht beruhigen.   In einem rasanten Tempo schnitt Goku die Zwiebeln klein. Zufrieden legte er das Messer beiseite und sah Vegeta an, der sich immer noch nicht vom Fleck bewegt hatte.   „Und jetzt?“, fragte Goku euphorisch. „Was…?“, erwiderte Vegeta verwirrt. Der große Saiyajin legte den Kopf leicht schief. „Na…was kommt jetzt?“ „Was…?“ Vegeta schüttelte kurz seinen Kopf, um wieder einen klaren Gedanken fassen zu können. „Was war das gerade, Kakarott?“ „Was meinst du?“ „Na dieses…dieses…WAS HAST DU DA GERADE GEMACHT!?“ „Ähm…ich hab…die Zwiebeln in kleine Würfel geschnitten…?“ „NICHT DAS! DAS DAVOR!“ „Ähm naja…ich hab versucht durch ne Art Verschmelzung unserer Körper, deine Bewegungen zu lernen.“ „Ver…schmelz…WAS!?“ „Naja…das war ja nicht das erste Mal, dass wir beide miteinander verschmolzen sind!“, lachte Goku unschuldig. „Ich konnte jede deiner Bewegung spüren und in mich aufnehmen.“ „Du…was? Sag mal, hörst du eigentlich, was du da von dir gibst!?“ „Was meinst du?“ „Ach….VERGISS ES EINFACH!!“ Vegeta lief rot an, verschränkte die Arme und drehte sich von Goku weg. Sein Herz wollte sich einfach nicht beruhigen.   „Vegeta?“, fragte Goku verwirrt und legte eine Hand auf seine Schulter.   Wie vom Blitz getroffen fuhr Vegeta herum, schlug Gokus Hand von sich und schrie: „HÖR AUF MICH ANZUFASSEN!“   Goku wich einen Schritt zurück. „So..sorry, Vegeta. Ich wollte dir nicht zu nahetreten, oder so…“, murmelte er. Der stolze Prinz funkelte ihn finster an. Endlich schien sich sein Herz wieder zu beruhigen und dieses seltsame, flaue Gefühl in seinem Magen legte sich wieder. „Setz…setz dich einfach hin. Ich mach alleine weiter.“ „Aber…“ Wieder funkelte Vegeta ihn wütend an.   Goku seufzte. Er verstand die Welt nicht mehr. Was genau hatte Vegeta so dermaßen aufgeregt? Doch er hörte auf den sturen Saiyajin und setzte sich hin, während Vegeta ziemlich lautstark Pfannen und Töpfe auf den Herd stellte. Nachdem Goku den Hantierungen des stolzen Prinzen eine Weile zugesehen hatte, fragte er vorsichtig: „Erklärst du mir wenigstens…was du gerade machst?“   Vegeta stoppte in seiner Bewegung. Erst jetzt realisierte er, wie seltsam und wahrscheinlich auch leicht hysterisch er gerade reagiert hatte. Er drehte sich zu Goku um, der ihn mit einem erwartungsvollen Blick anstarrte. Der stolze Prinz ergab sich. „Von mir aus…komm her.“ Freudestrahlend sprang Goku von seinem Platz auf und war in der nächsten Sekunde wieder an Vegetas Seite.   Ohne weitere Gedanken an die Situation von vorhin zu verschwenden, begann der Prinz der Saiyajins seinen Unterricht fortzusetzen, ganze zwei Stunden lang.   „Und…jetzt?“, fragte Goku, dessen Magen schon laut nach Essen schrie, während es in der Küche immer herrlicher zu duften anfing. „Jetzt warten wir.“ „Und…wie lange?“ „Bis der Reis, die Nudeln und die Ofengerichte fertig sind.“ Gokus Magen knurrte erneut. „Puh, ganz schön viel Arbeit…“ Der große Saiyajin wischte sich die Schweißperlen von der Stirn und ließ sich auf einen Stuhl sinken. „Tja…“ Vegeta zuckte mit den Schultern und nahm neben Goku Platz. „…zu einem guten Training und einem gesunden Körper gehört das nun mal dazu.“ „Echt mühsam…“, murmelte Goku. „Du hast jetzt noch genug Zeit hier drin, um dich daran zu gewöhnen.“, neckte ihn Vegeta. „Machen wir das jetzt…jeden Tag?“, fragte Goku mit weit aufgerissenen Augen. „Du kannst auch gern verhungern, Kakarott. Ich werde dich jedenfalls nicht die restliche Zeit bekochen!“ „Schon gut…whaaa! Ich hab solchen HUNGER!!“, brüllte Goku wie ein kleines Kind, dass Vegeta nur seine Augen verdrehen konnte. „Dann geh raus und lenk dich ab, du Baby!“, schnauzte er den großen Saiyajin an. Auch er hätte fünf Pferde verspeisen können.   „Oh maaan…erzähl mir was, Vegeta. Das lenkt mich vielleicht ab.“ Der stolze Prinz hob skeptisch eine Augenbraue. „Bin ich deine Unterhaltungsfee oder was?“ „Ach komm schon, Vegeta! Erzähl mir von dir. Du hast doch gestern die Zeit von Freezer erwähnt…erzähl mir davon.“   Sofort verschränkte Vegeta seine Arme vor der Brust. Freezer war kein gutes Thema für ihn. „Freezer ist das größte, abscheulichste Monster in allen Universen zusammen! Die Zeit mit ihm war schlimmer als die Hölle selbst. Fertig.“   Goku konnte deutlich den Hass in Vegetas Augen sehen und spüren, wie sehr er diese Zeiten verabscheute. Schon bei dem Gedanken an damals begann Vegetas Körper zu zittern, was auch dem großen Saiyajin nicht entging. Ohne darüber nachzudenken, legte Goku seine Hand auf Vegetas Schulter. „Sorry Vegeta. Ich…“ Vegeta löste die Verschränkung seiner Arme, schlug Gokus Hand weg und stand auf. Er ignorierte den Saiyajin, der ihn unentwegt ansah und stellte sich an den Herd. Gedankenverloren rührte er das Wasser in den Töpfen um.   Goku beobachtete ihn eine Weile. Er spürte diesen Drang in sich, Vegeta in den Arm zu nehmen, doch er schüttelte ihn gleich wieder ab. Einen Schlag ins Gesicht oder in den Magen war das Letzte, das er jetzt wollte.   Vegeta begann das Essen anzurichten. Ohne ein Wort stellte er Schüsseln mit Essen, Teller und Besteck auf den Tisch. Dabei vermied er jeden Blickkontakt mit dem anderen Saiyajin. Der stolze Prinz setzte sich schließlich Goku gegenüber hin und begann seinen Teller mit Essen zu füllen. Nachdem der große Saiyajin sich nicht rührte, sah der stolze Prinz zu ihm auf. Ihre Blicke trafen sich.   „Ich dachte, du hast Hunger.“, fragte Vegeta mit kalter Stimme. „Hab ich auch…“ „Dann iss.“   Es wurde ein ziemlich schweigsames Essen, wobei Vegeta mehr in seinem Essen herumstocherte, als es, wie sonst immer, ungehemmt hinunterzuschlingen. Nach einer Weile lehnte sich Goku gesättigt und zufrieden in seinem Sessel zurück und sah über den Tisch zu Vegeta, der immer noch sein Essen von der einen Seite des Tellers zur anderen schob.   „Vegeta?“, fragte Goku vorsichtig. Ohne seinen Kopf zu heben, blickte der stolze Prinz zu ihm. „Schmeckt’s dir nicht?“, wollte der große Saiyajin wissen. Vegeta sah zu seinem Essen und dann wieder zu Goku. „Doch…“, murmelte er. Goku legte seinen Kopf schief. „Ach komm schon Vegeta, es tut mir leid, dass ich dich nach Freezer gefragt hab.“   Leicht genervt legte Vegeta sein Besteck nieder und stand auf. Er begann doch tatsächlich einfach aufzuräumen, ohne sein Essen noch einmal anzurühren. „Was hast du denn jetzt?“ „Nichts!“ „Vegeta!“ Genervt drehte er sich zu Goku um. „WAS!?“   Der große Saiyajin stand auf und verschränkte seine Arme vor der Brust. „Du hast kaum was gegessen!“ „UND!?“   Er verstand den sturen Prinzen einfach nicht. Ja, Freezer hatte seine Heimat zerstört. Seine Eltern getötet. Ihn versklavt…   „Jetzt rede doch einfach mit mir.“, forderte Goku ihn schließlich auf und löste die Verschränkung vor seiner Brust wieder. „ICH REDE DOCH!“ „Ach verdammt, Vegeta! Ich meine über Freezer!“ „WOZU!?“, schrie der Prinz der Saiyajins schon fast hysterisch.   „Weil dich das so belastet, dass du schon bei dem Gedanken daran nicht einmal mehr essen willst!“ „Tz! Das ist Schwachsinn, Kakarott! Mir ist einfach der Appetit vergangen!“ „Und warum!?“ „WEIL…weil….“ Vegetas Körper fing erneut zu zittern an. „WEIL DU MICH NERVST!“ „ICH!? Ich hab doch während dem Essen keinen Ton gesagt!“ „Und was war das ‚es tut mir Leid, dass ich dich nach Freezer gefragt hab‘-Gerede dann!?“   „Das...ICH WOLLTE NUR NETT SEIN!“, erwiderte nun auch Goku lautstark. „SPAR’S DIR!“ „SCHÖN!“ „GUT!“ „NA DANN!“ Goku stürmte aus der Küche.   Vegeta warf ihm vor lauter Zorn einen Teller nach, der an der Wand im Gang vor der Küche in hundert Scherben zerbarst. Erschrocken drehte sich Goku um und starrte auf die Scherben am Boden. Er wurde richtig zornig und stürmte zurück in die Küche.   „Es reicht, Vegeta! Ich wollte nur mit dir reden!! Wenn du das nicht willst, dann sag mir das in einem normalen Ton!!! Dann frag ich nicht weiter nach und die Sache ist erledigt!!!! ABER HÖR SOFORT AUF SACHEN NACH MIR ZU WERFEN!!“ Vegeta funkelte ihn finster an. „Du kannst mir gar nichts befehlen.“, zischte er mit tiefer, zorniger Stimme.   Sie warfen sich wütende Blicke zu. Vegeta wollte aus der Küche stürmen, doch Goku stand in der Tür und versperrte ihm damit den Weg. „Geh mir aus dem Weg, Kakarott, sonst...“, begann der stolze Prinz zu drohen. „…sonst was?!“ „…bring ich dich hier und jetzt um!“ „Versuch’s doch!“, rief ihm Goku wütend entgegen.   Vegeta ballte seine Hände zu Fäusten. Sein Körper begann leicht zu zittern. „Provozier mich nicht, Kakarott…“   Der große Saiyajin begab sich sofort in seine Kampfposition, darauf gefasst, dass der sture Prinz jeden Moment auf ihn zustürmen könnte. Plötzlich begann Vegeta zu grinsen. Die Anspannung in seinem Körper ließ schlagartig nach. Er öffnete seine Fäuste wieder.   „Du bist ein verdammter Idiot, Kakarott.“ „…was?“   „Glaubst du, ich würde dich hier drin angreifen und dabei riskieren, dass wir alles kurz und klein schlagen und womöglich die Tür zerstören, die uns hier rausbringt?“   Der große Saiyajin verharrte in seiner Kampfstellung und starrte Vegeta nachdenklich an.   „Ich hab nicht das Bedürfnis den Rest meines Lebens hier drin mit dir zu verbringen. Also wenn du so freundlich wärst, dann geh mir aus dem Weg, damit ich hier raus kann. Ich kann deine Visage nicht mehr sehen.“   Nur langsam richtete sich Goku wieder auf. Er traute dem Ganzen nicht. Misstrauisch beobachtete er jede Bewegung des anderen Saiyajins. Schließlich kam Vegeta auf ihn zu. Goku machte einen Schritt zur Seite, um dem stolzen Prinzen den Weg aus der Küche frei zu machen, doch als Vegeta gerade an ihm vorbeiging, blieb er plötzlich stehen. Sein Blick war geradeaus gerichtet.   Ohne Goku anzusehen, fragte er mit ruhiger, gelassener Stimme: „Interessiert es dich denn wirklich…wie es damals war…?“   Gokus Augen weiteten sich. Plötzlich waren seine Wut und sein Misstrauen verflogen. Schnell antwortete er mit einem Ja.   „Vielleicht…erzähl ich es dir irgendwann mal…“   Vegeta verließ die Küche und ging den langen Gang entlang. Goku sah ihm nachdenklich hinterher...   ______________________   Ende Kapitel 1 Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)