Feel the Love you can't live without von -Alice- ================================================================================ Kapitel 71: Just some Peace --------------------------- Shanks war nach dem Gespräch mit Son Goku nicht besonders weit geflogen, hatte er doch gedacht, dass ihm sein Ziehvater ohnehin folgen würde. Einerseits hatte er fliehen wollen, aber andererseits wollte er gerade auch alles andere als alleine damit fertig werden zu müssen. Er hatte es immerhin gesagt. Zum aller ersten Mal in seinem Leben hatte er die tiefsten Abgründe seiner Seele offenbart. Hatte dieses Verlangen preisgegeben, dass ihn beinahe in den Wahnsinn getrieben hatte und mit dem er nach jenem, für ihn schicksalhaften Abend, völlig alleine versucht hatte fertig zu werden… Als er gemerkt hatte, dass Goku ihm NICHT hinterherkam, sondern zu Son Goten geflogen war, hatte er geglaubt jeden Moment entzwei zu brechen… Auch nach Stunden ging er immer noch unruhig in dieser verlassenen Gegend, in der er angehalten hatte, auf und ab. Sein ununterbrochener Gang auf derselben Route hatte bereits eine Spur in der roten Erde hinterlassen. Doch das spielte keine Rolle. Es spielte überhaupt nichts eine Rolle. Sein ganzes Leben…sein Vater…und…und Goku! Sein Herz raste. Seine Gedanken überschlugen sich. Drehten sich immer wieder im Kreis. Sein Geist war nicht fähig sich zu fokussieren, sprangen von alten Erinnerungen seiner Kindheit zu seinem gerade erst stattgefundenen, alles offenbarenden Gespräch mit seinem Ziehvater, zurück zu einem Moment, in dem er alleine in Vegetas Burgzimmer gestanden hatte, während dieser seinen Götterschlaf hielt. Ausgerechent bei diesem Erlebnis blieben seine Gedanken dann für einen kurzen Moment hängen. Es war an dem Tag vor Gokus siebzigsten Geburtstag und jenem Abend gewesen, an dem er die Kontrolle über sein Handeln und seine Gedanken vollkommen verloren hatte. Der Halb-Saiyajin konnte genau vor sich sehen, wie er damals neben dem Bett gestanden und lange auf seinen schlafenden Vater hinabgeblickt hatte. Seine Gedanken waren auch damals wirr gewesen und doch hatte sich zumindest einer ganz klar herauskristallisiert. Langsam hatte er sich zu Vegeta hinabgebeugt, seine Hand gehoben und sie ihm sanft auf die Wange gelegt. Dann hatte er geflüstert: „Bald ist es soweit, Vater. Bald werde auch ich mein zweites Kind gezeugt haben. Kannst du es sehen? Siehst du unsere Ähnlichkeit? Es dauert nicht mehr lange…nicht mehr lange und…ich werde genau so sein wie du. Bald schon wirst du dich um nichts mehr kümmern müssen, Vater. Macht dich das…stolz? Sag…sag schon.“ Shanks‘ Hand war von Vegetas Wange zu dessen Hals hinabgewandert, hatte sich dort um dessen Kehle gelegt. Sein Gesicht war direkt über Vegetas. „…sag schon…“, hatte er fordernder wiederholt. Shanks wusste nicht mehr wie lange er auf Vegetas regungsloses Gesicht gestarrt hatte. Möglicherweise waren es nur ein paar Sekunden gewesen, vielleicht aber auch einige Stunden. Wahrscheinlich war es ersteres gewesen, denn für gewöhnlich wehrte sich der Gott der Zerstörung recht schnell wenn man ihn berührte. Was Shanks aber noch wusste, war, dass ihm sein Herz unglaublich weh getan hatte. Dass irgendetwas in ihm wollte, dass dieser Schmerz endlich aufhörte und dann…dann hatte er sich gefragt, was sein würde, wenn er einfach…zudrücken würde. Wenn er seinem Vater hier und jetzt die Luftzufuhr abschnitt und ihn von diesem schlafenden Dasein einfach befreite. Ob er dadurch den Platz eines Gottes der Zerstörung einnehmen würde…? Shanks versuchte diese Erinnerung schnell wieder in sich zu begraben und gleichzeitig sah er Vegeta vor sich, der ihm im Trainingsraum der Capsule Corp. einen so zornigen, fast schon hasserfüllten Blick über Gokus Schulter hinweg zugeworfen hatte. Er ballte seine Fäuste. Nach jenem Abend, nach diesem Kuss mit seinem Ersatzvater…hatte Shanks es endlich erkannt. Erkannt, dass er dabei war den Verstand zu verlieren…sich selbst zu verlieren. Zu einem dieser Monster zu werden, die Son Goku und sein Vater doch immer bekämpft hatten… ‚Du…bist also Shanks. Wie ich gehört habe, hast du…dich ganz gut entwickelt…hast versucht mir nachzueifern. Das…ehrt mich.‘ Das waren sie gewesen. Die ersten Worte, die sein Vater nach all dem und nach über fünfzig Jahren an ihn gerichtet hatte. Vegeta fühlte sich also…geehrt. GEEHRT, dass er ihm nachgeeifert war. Shanks fing in dieser verlassenen Gegend verzweifelt an zu lachen. Denn der eiskalte Blick, den sein Vater bei diesen Worten auf seinem Gesicht getragen hatte, hatte etwas völlig anderes ausgedrückt. Als ob er genau wusste, was in Shanks vorging. In ihm vorgegangen war. Als würde er wissen, was er sich in seinen Gedanken ausgemalt hatte. Als ob er alles, was er ihm je alleine in diesem Zimmer erzählt hatte, mitbekommen hätte… „Verdammt!!“, schrie Shanks und schlug mit seiner Faust gegen die steile Felswand, die neben ihm emporragte. Wie konnte es bloß sein, dass er in seinem Alter noch IMMER solche…solche Komplexe hatte! Das war alles vor über zwanzig Jahren gewesen! Es konnte ihm doch egal sein, was sein Vater dachte oder gar glaubte zu wissen! Er war selbst Vater. Er hatte eine unglaublich tolle Frau an seiner Seite. Geschwister, die alles für ihn tun würden. Und er war stark. Nicht der Stärkste unter ihnen, aber dennoch war es alles andere als einfach ihn zu besiegen. Sein Leben war gut. Er war doch zufrieden. Und dennoch hatte er sich wie dieses kleines Kind gefühlt, dass schon beim ersten Mal so schrecklich nervös gewesen war, als es seinem Vater begegnet war… „Scheiße verdammt!“, rief Shanks erneut, während er sich vornüber beugte. Sich krümmte und seinen Bauch hielt. Verzweifelt versuchte er die aufkeimenden Tränen zu unterdrücken. Und ihm wurde einfach nur schlecht. Er hatte Goku offenbart, was er…was er all die Jahre mit sich herumgetragen hatte! Was er verdrängt hatte! Jetzt wusste nicht nur sein Ziehvater davon, auch Trunks wusste von diesem Kuss. Und Vegeta auch. Die Wahrscheinlichkeit war gerade um das Dreifaches gestiegen, dass Lirana auch davon erfahren würde! Und…wenn sein Sohn das mitbekommen würde…? Oder Bra? Wie würde seine Familie darauf reagieren? Würden sie ihn verstoßen? Seine Knie gaben nach. Mit weit aufgerissenen Augen sank er zu Boden und die erste Träne bahnte sich ihren Weg seine Wange hinab, während ihn die Schwärze der anbrechenden Nacht verschluckte… ____________________________ Vegeta blinzelte als ihn Sonnenstrahlen auf seiner Haut weckten. Es war warm, doch die Wärme schien nicht von der gelben Scheibe am Himmel zu kommen. Erneut öffnete er seine Augen, kniff sie jedoch gleich wieder zu einem schmalen Schlitz zusammen bis sich die Umrisse des Zimmers schärften. Da war ein großes Fenster, eine Kommode, ein Stoffsessel… Als er seinen Kopf drehte erkannte er endlich die Quelle dieser so angenehmen Wärme auf seiner Wange. Es war Kakarotts Gesicht, das mit geschlossenen Augen dicht neben seinem lag. Auf seinen Lippen trug er ein sanftes Lächeln, dass ihn so friedlich, so…glücklich wirken ließ. Eine leichte Röte stahl sich auf die Wangen des Prinzen als die Erinnerungen langsam zurückkehrten. Bilder und Empfindungen der vergangenen Nacht. Da waren ihre Zungen, die sich gegenseitig umspielten. Kakarotts Hand, die sich in seine Haare krallte. Die Schwere seines mächtigen Körpers, die ihn langsam nach unten in die weichen Laken drückte… Vegetas Herz machte einen freudigen Sprung und in der Mitte seines Körpers regte sich etwas als er an die Stimme seines Gefährten dachte, die immer wieder stöhnend an sein Ohr gedrungen war. Das Ziehen in seiner Leiste wurde stärker als er ihre verschwitzten Körper vor sich sah, die aufeinander lagen und Kakarotts Gemächt, das dabei immer wieder tief in ihn eingedrungen war… Das Gefühl Goku immer noch in sich zu spüren, verhallte nur langsam. Ein wohliges Brummen entfleuchte seiner Kehle, was den Saiyajin neben sich sofort die Augen öffnen ließ. Sofort zauberte sich ein strahlendes Lächeln auf Gokus Lippen als er die wachen Augen seines Gottes erblickte. Die Frage, die dem Prinzen sofort in den Sinn kam, verdrängte er so gut er konnte. Er wollte es gar nicht wissen. Wollte nicht erfahren, ob er länger als eine Nacht geschlafen hatte. Wollte einfach nicht mitbekommen, ob bereits eine weitere Katastrophe hinter der nächsten Ecke lauerte. Vegeta schloss seine Augen wieder, drehte seinen Körper unter Gokus schweren Arm zur Seite und schmiegte sich an den warmen Körper seines Wächters. So sollte es sein. Genau so…immer. Immer, jeden Tag…für den Rest ihres Daseins. Ohne Hiobsbotschaften, ohne Drama. Nur sie beide in friedlicher Zweisamkeit. Was er alles dafür geben würde, wenn es so sein könnte. Seine Hände fuhren an Gokus Seite entlang, seine Lippen begannen an dessen Schlüsselbein zu knabbern, womit er dem Größeren ein leises Keuchen entlockte… Ja…es war definitiv die beste Entscheidung, dass er am Vortag den „Pause-Knopf“ gedrückt hatte. ____________________________ „Mmmh…glaubst du die beiden kommen da heute nochmal raus, Trunks?“ Goten saß ungeduldig am Esstisch in der Küche. Vor ihm türmte sich das Abendessen, dass er geordert hatte, um seinem Geliebten eine Freude zu machen und den Abend mit ihm und ihren Vätern gemütlich ausklingen zu lassen. Er hatte es für eine gute Idee gehalten, um sie den gestrigen doch ziemlich turbulenten Tag vergessen zu lassen. „Gute Frage…schätze…also…oh man. Echt, ich hab keine Ahnung.“, antwortete Trunks und lehnte sich zurück. Sein Blick huschte zur Uhr über der Tür. Nach einem langen Arbeitstag wollte er eigentlich nur noch etwas essen und es sich dann mit Goten auf dem Sofa bequem machen. „Ich mein…ist ja schön, dass die beiden ihren Streit von gestern beendet haben, worüber der auch immer war, aber…die haben doch die Ewigkeit Zeit für…na…du weißt schon.“ „Für Sex?“, erwiderte der Silberhaarige mit einem verschmitzten Grinsen. Reflexartig verzog Goten das Gesicht und schlug sich seine beiden Hände über die Ohren. „Bäh, hör bloß auf! Das sind unsere Väter! Schlimm genug, dass ich sie gehört hab, als ich sie zum Essen holen wollte!“ Das Grinsen auf Trunks‘ Lippen wandelte sich zu einem liebevollen Lächeln. Er liebte diese unschuldige Seite an Goten, vor allem, da er wusste wie heiß er eigentlich im Schlafzimmer sein konnte. „Ach Goten…es ist doch einfach nur schön, dass die beiden sich endlich wieder haben.“ Immer noch angewidert das Gesicht verzogen lehnte sich der Jüngere in seinem Sessel zurück und schob den Teller von sich. „Irgendwie ist mir der Appetit vergangen…“ Trunks lachte und stibitzte sich etwas von dem herrlichen Essen. „Schade, aber…bleibt eben mehr für mich.“, neckte er seinen Geliebten. „Hey!“, protestierte Goten sogleich und wollte dem Älteren gerade das Brötchen entreißen, ihm an den Kopf werfen, dass das Essen für sie alle gedacht war, als es plötzlich an ihrer Tür klingelte. Die beiden Halb-Saiyajins warfen sich einen irritieren Blick zu, dann klingelte es noch einmal. Und noch einmal. „Erwartest du Besuch?“, fragte Goten verwundert, während das Klingeln in einem regelrechten Ansturm ausartete. „Nein. Du?“ Der Jüngere schüttelte nur seinen Kopf. Verwundert standen sie auf und eilten zur Eingangstür. Kaum hatten sie geöffnet, stürmte Bra an ihnen vorbei ins Haus. „Wo sind sie?! Wo sind Son Goku und Vater?!“ ____________________________ „Sieh mich nicht so an, Kakarott…ich…kann echt nicht nochmal…“ „Du musst auch gar nichts tun…lieg einfach nur genau so da…“ „Das hast du beim letzten Mal auch gesagt und dann hab ich doch die Hauptarbeit geleistet.“ „Du wolltest doch unbedingt oben sein.“, neckte Goku seinen Prinzen und stupste ihn mit seiner Nasenspitze an. „Ach sei doch still…“, brummte Vegeta und vergrub sein Gesicht in den Kissen. Eine Weile war es still, dann spürte er Gokus Finger in seinem Nacken, die zärtlich seinen Hals entlangfuhren, hinab auf sein Schulterblatt hin zu seiner Wirbelsäule und wie sie danach wieder zurückwanderten. „Es ist seltsam…“, begann Goku leise. Er klang abwesend und völlig in Gedanken versunken. „Mmh?“ Vegeta hob seinen Kopf aus den Kissen und blickte zu dem Älteren, der verträumt seine eigenen Finger dabei beobachtete, wie sie über die Haut seines Prinzen glitten. „Ich…“, fuhr Goku fort, „…war so lange ohne dich, Vegeta…doch kaum bist du wieder bei mir, raubst du mir den Verstand…wie eine Droge…der ich nicht entkommen kann…von der ich einfach nicht genug bekomme…“ „Das…erinnert mich an etwas, das du ziemlich am Anfang mal zu mir gesagt hast…“ Gokus Augen lösten sich von der nackten Haut, die er berührte und huschten zu Vegetas. „Ach ja? Und was?“ Ein Lächeln zierte die Lippen des Prinzen als er sich zurückerinnerte. „Du hast gesagt, dass du nichts bereuen würdest…denn…unsere gemeinsame Vergangenheit hätte uns hierher geführt…einander gegenüber und…vollkommen süchtig nacheinander…“ Gokus Augen erhellten sich. „Oh…oh ja, das stimmt. Das…das war auf Freezers Schiff, nicht wahr?“ „…ja. Und wie sich herausstellt…trifft es immer noch zu.“ „Das tut es. Das…tut es wirklich. Ich…oh man. Das ist echt schon…eine Ewigkeit her…“ „Nein, ist es nicht. Es ist seitdem nur ein Wimpernschlag vergangen im Vergleich zu der gemeinsamen Zeit, die wir noch vor uns haben…“, erwiderte Vegeta völlig überzeugt, was Goku ein Lächeln ins Gesicht trieb. „Das stimmt wohl…“, gab er lächelnd zu und strich sanft über die Wange seines Prinzen. Ja, ihre gemeinsame Zeit hatte gerade erst begonnen. Was sie bis jetzt erlebt hatten…es war erst der Anfang, nicht wahr? Der Beginn etwas Wunderbaren, etwas…Ewigwährendem. Er gab Vegeta einen langen, zärtlichen Kuss auf die Stirn, rollte sich danach von ihm fort und sprang aus dem Bett, streckte sich einmal nach links, dann nach rechts, kreiste mit den Schultern und ließ seinen Nacken knacken. Danach drehte er sich wieder um und blickte auf Vegeta hinab, der sich das Laken in der Zwischenzeit quer über die Hüfte gezogen, sich auf den Rücken gedreht und seine Arme hinter seinem Kopf verschränkt hatte. Ein breites Lächeln legte sich auf die Lippen des Größeren, während er diesen Anblick einfach nur genoss. Es würde ewig währen. Das würde es. Ganz…bestimmt. Leicht abwesend fragte er: „Was…hältst du von einer Dusche zum Beginn unserer Unendlichkeit?“ Der Blick des Prinzen wurde skeptisch. Er konnte den Braten förmlich riechen, aber an eine Dusche hatte er auch gerade gedacht. „Von mir aus…aber…lass deine Hände ja bei dir…“ „Das kann ich dir nicht versprechen…“, erwiderte Goku nur mit einem friedlichen Lächeln im Gesicht und verschwand im angrenzenden Badezimmer. Vegeta konnte nicht verhindern, dass sich auch seine Mundwinkel nach oben zogen als er die Decke wieder von seinem Körper schlug und seinem Wächter folgte … ____________________________ „Du kannst nicht zu ihnen.“, hielt Trunks seine kleine Schwester zurück. „Wieso nicht?!“, keifte sie ihn sogleich an und riss sich von ihm los. „Weil sie…ähm…beschäftigt sind.“, antwortete Goten, wobei sich seine Wangen sofort rot färbten. „Und womit?!“ Im selben Moment als Bra diese Frage gefaucht hatte, wurde ihr bewusst, WOMIT die beiden wohl nach fünfzig Jahren, in denen Goku auf Vegeta gewartet hatte, spätabends beschäftigt waren. „Oh…okay. Ähm…versteh schon…“ „Was…was willst du denn von ihnen? Du wirkst ziemlich…naja…aufgebracht. Nicht, dass du jemals nicht aufgebracht gewirkt hättest seit ich dich verlassen hab.“ Sofort erntete Goten einen eiskalten Blick. „Ähm…wir machen wohl noch keine Witze darüber, was?“, fragte er und kratzte sich dabei verlegen am Hinterkopf. „Nein.“ „Sorry. Also…warum bist du jetzt so…aufgebracht?“ „Weil Shanks wie vom Erdboden verschluckt ist seit sich Son Goku und Papa die Köpfe über unserem Haus eingeschlagen haben.“ „Und?“, fragte Goten als ob nichts dabei wäre, dass Shanks nicht mehr aufgetaucht war. „Und?! Lirana kommt fast um vor Sorge, du Depp!“ „Ja schon klar, dass sie sich Sorgen macht, aber was hat das mit unseren Dads zu tun?“ „Das weiß ich doch auch nicht, aber…ich hab da einfach so eine Vermutung.“ „Mmh…“ Goten legte sich nachdenklich seine Hand ans Kinn. „Also es war schon so, dass Dad mit Shanks geredet hat als ihr Vegeta allen vorgestellt habt.“ „Und, worüber haben sie geredet?“, wollte Bra sofort wissen. „Ich hab nicht gehört, was sie gesagt haben, aber Shanks ist danach ziemlich schnell abgehauen.“ „Siehst du?! Ich wusste doch, dass das was mit Son Goku und Papa zu tun hat!“ Trunks, der bis jetzt nur stumm neben ihnen gestanden und krampfhaft versucht hatte, sich nicht anmerken zu lassen, dass er genau wusste, worum es ging, räusperte sich nun. Bra und Goten blickten fragend zu ihm. „Also, die beiden sind beschäftigt. Wenn sie wieder ansprechbar sind, sag ich Son Goku, dass du mit ihm reden willst, in Ordnung? Außer…du willst hier darauf warten bis sie…naja…fertig sind.“ Bra verzog angewidert das Gesicht. „Nein, sicher nicht.“ „Ha! Siehst du, Trunks?! Bra findest das genauso widerlich wie ich!“ „Wie schön für euch. ICH finde, dass die beiden genau das Richtige tun. Wenn ich fünfzig Jahre auf dich gewartet hätte, Son Goten, dann würde ich dich auch nicht mehr aus unserem Schlafzimmer lassen.“ „Bäh, das ist ja noch widerlicher.“ Bra machte auf dem Absatz kehrt, drehte sich jedoch noch einmal um. „…ruf mich…ruf mich einfach an, wenn ich mit den beiden reden kann…Trunks.“ „Glaubst du nicht, dass Shanks spätestens morgen zur Feier deines Bruders wieder auftaucht?“, mutmaßte Goten. „Ich will doch hoffen, dass er schon früher wieder aufkreuzt…sonst macht nicht nur Lirana ihn einen Kopf kürzer…“ Mit dieser Drohung verschwand die Halb-Saiyajin durch die Tür. Genauso schnell wie sie gekommen war… „Man…ihre aufbrausende Art hab ich echt nicht vermisst…“, murmelte Goten, während er auf die geschlossene Tür starrte. Der Ältere jedoch blinzelte nur ungläubig. Bra hatte…sie hatte…tatsächlich gesagt, er…solle sie anrufen. Er. Dann…war es also kein Traum gewesen? Bra…redete tatsächlich wieder mit ihm… ____________________________ Zur gleichen Zeit ließ Goku seine Lippen sanft über Vegetas Nacken wandern, während er seinem Leben den Rücken einseifte. Der Prinz hatte seine Arme gegen die Fliesen der Dusche gelehnt, seinen Kopf darauf gebettet und genoss diese zarten Berührungen in jeder Faser seines Körpers. Ein Kuss auf seiner nassen Haut folgte dem anderen. Gokus Hände wanderten an Vegetas Seite entlang und legten sich schließlich um dessen Oberkörper. Seine Lippen wanderten unaufhaltsam weiter. Als er jedoch bei der Narbe auf der Schulter des Prinzen angelangt war, hielt er inne. Sein vorhin noch so verträumter, verliebter und auch erregter Blick änderte sich. Diese Narbe war das sichtbare Zeichen, dass Vegeta nur ihm gehörte, sowie es die Narbe unterhalb seines Daumens war, die dasselbe bedeutete. Dass er nur Vegeta gehörte. Der Griff um die Brust seines Gottes wurde stärker. Seine Fingernägel krallten sich dabei in dessen Fleisch. Dann sank seine Stirn auf die Narbe und sein Körper begann zu zittern. „…Ka…Kakarott?“, fragte Vegeta irritiert und öffnete seine Augen. Doch anstatt eine Antwort zu bekommen, wurde der Griff um seinen Oberkörper noch stärker. „Ka…Goku?“ „…ich…will nicht, dass…der Tag endet…“ Ein schmerzhaftes Pochen machte sich in der Brust des Prinzen breit. Als ob sich jeder Schmerz seines Wächters auch in ihm ausbreiten würde. Nein…nicht seines Wächters. Einfach Kakarotts Schmerzen… „…willst du…dass wir die Pause beenden und…reden?“ „Nein…“ „Aber vielleicht willst du ja hören, was ich zu sagen habe…“ Langsam wurde der Griff um seine Brust leichter. „…mmmh…“ Goku hob seinen Kopf wieder an und platzierte sein Kinn auf Vegetas Schulter. „…und das wäre?“ „Irgendwie glaube ich, dass ich nicht so schnell wieder einschlafen werde.“ „…und wie kommst du darauf?“ „Ich denke, dass ich nicht ohne Grund aufgewacht bin. Ich schätze, es wurde Zeit, dass ich meinen Pflichten als Gott der Zerstörung nachkomme.“ „Ist das nicht immer der Grund, warum du aufwachst?“ „Das schon. Aber überleg doch mal, Kakarott. Solange ich meinen Aufgaben nicht nachkomme, sollte ich doch eigentlich…nicht wieder einschlafen.“ Schlagartig löste sich Goku von Vegeta und machte einige Schritte von ihm weg, sodass sich der Prinz zu ihm umdrehen konnte. Ihm blickten jedoch zwei wütend funkelnde Augen entgegen. „Wenn du deinen Pflichten nicht nachkommst, dann…du weißt, was passiert, wenn du dich als unwürdig erweist.“ „Ja sicher, ist ja noch nicht lang her…“ „Wie kannst du sowas dann sagen?! Du kannst doch das Universum nicht einfach ignorieren, nur um nicht wieder einzuschlafen!“ „Jetzt komm runter, Kakarott. Das weiß ich doch. Aber…ein paar Tage wird es auch noch ohne mich klar kommen…oder gibt es irgendwas, das mein sofortiges Eingreifen erfordert?“ „N…nein. Nicht, dass ich wüsste. Eigentlich verhält sich alles…naja…friedlich.“ „Mmh…“ Vegeta verschränkte seine Arme vor seiner nackten Brust und sah nachdenklich zur Seite. „…dann…ist es wohl an der Zeit, das Universum ein wenig…auszudünnen.“ „Du meinst, weil es zu groß wird?“ Seinen Wächter wieder anblickend fragte der Prinz: „Hat Whis dir das damals auch beigebracht?“ „Ja, nur…“ „Du hältst nichts davon, hab ich recht?“ „Nein.“, bestätigte Goku sofort. „Das ist aber nun mal unsere…also…es ist meine Aufgabe.“ „Ich weiß…ich werde es nur nie verstehen nach welchem Prinzip man sich aussucht, welcher Planet leben darf und welcher nicht…“ „Du hast Beerus doch erlebt. Er hat einfach die ausgelöscht, die ihm nicht gepasst haben. Die ihm kein gutes Essen serviert haben, ihn nicht genug amüsiert haben oder was auch immer…da gibt es keine logische Erklärung. Die Kaioshins schaffen Leben und überlegen auch nicht, was oder wen sie dadurch erschaffen und genau so verhält es sich eben mit der anderen Seite. Willkür. Einen Sinn hat es nur dort, wo eine Bedrohung für das Gleichgewicht gegeben ist.“, versuchte Vegeta zu erklären. „…ich…ich kann das nur einfach nicht…“, erwiderte Goku nur leise. „Das musst du auch nicht…“ „Ich weiß…“ „Jedenfalls…ich denke, ich kann mir mit dieser Aufgabe durchaus ein wenig Zeit lassen…und bis dahin…werde ich aufwachen. Schätze ich…“ „Dann…bist du das letzte Mal aufgewacht, weil du dir den einen Planet ansehen wolltest, der Ärger gemacht hat?“ „Ja…ich denke schon.“, bestätigte Vegeta. „Mmh…ein…ein paar Tage hintereinander mit dir wären schon…schön…“ „Kakarott…?“ „Ja?“ „…die…Pause ist vorbei…“ „W…Was? „Wir haben noch einiges zu besprechen.“ „Jetzt? Hier?“ „Spielt das eine Rolle?“ „Naja…ich…kann mich nicht unbedingt konzentrieren, wenn du…naja…“ Gokus Augen wanderten über den mit Wasserperlen besprenkelten Körper des Jüngeren. „Hast du immer noch nicht genug?“ „Das…“, begann Goku, während seine Augen wieder zum Gesicht seines Gegenübers huschten, „…hatten wir doch gerade…ich werde ich nie genug haben…“ Der Prinz konnte nicht verhindern, dass ihm ein Grinsen über die Lippen huschte. „Unersättlich, was?“ „Nach dir schon…“, hauchte der Ältere, machte einen Schritt auf Vegeta zu und drückte ihn dabei gegen die kalten Fliesen. Ohne auf die halbherzige Gegenwehr des Prinzen zu achten, stellte sich Goku dicht vor ihn, zog sein Gesicht am Kinn zu sich nach oben und presste seine Lippen gegen die seinen. Er wollte einfach nicht…nicht streiten, nicht diskutieren. Er hatte Vegeta nach fünfzig Jahren gerade einmal drei Tage wach um sich gehabt, wovon er ihm am ersten vor Freezer und den Zenos retten hatte müssen, danach hatten sie gestritten und am zweiten Tag hatte er gerade einmal den Morgen mit ihm gehabt, bevor die Katastrophe mit Shanks über sie hereingebrochen war, was nicht nur in einem neuerlichen Streit, sondern gleich in einem Kampf geendet hatte. Dass Vegeta ihre Auseinandersetzung mit einer Pause unterbrochen hatte, war das Beste das ihnen bis jetzt passiert war, abgesehen von diesem herrlichen dritten Tag, den Goku auf keinen Fall schon wieder in einem Streit enden lassen wollte. Nicht heute, nicht jetzt, nicht hier… Seine Hand wanderte zielstrebig zwischen Vegetas Beine, umschloss dort seine Männlichkeit. Seine zweite Hand legte er um den Hals des Prinzen, ließ sie in seinen Nacken wandern und intensivierte ihren Kuss. Er konnte spüren wie Vegeta nachgab. Wie auch er diesen Frieden zwischen ihnen noch ein wenig länger aufrecht halten wollte. Der Jüngere begann sein Becken vor und zurück zu schieben, was Goku dazu veranlasste seine Hand fester um dessen Glied zu schließen. Vegetas Erektion wuchs durch die Reibung, pulsierte in seiner Hand, schwoll zu seiner vollen Größe an. Schon ließ Goku davon ab, packte den Prinzen am Gesäß und drückte ihre harten Glieder mit ihren Körpern zusammen. Vegeta zog ihn an der Hüfte zu sich. Erzeugte eine größere Reibung, indem er sich immer mehr gegen Goku presste, sodass dieser rückwärts gedrängt wurde, bis er selbst gegen die kalten, nassen Fliesen hinter sich stieß und kurz nach Luft ringen musste. Vegeta löste ihren Kuss, legte Goku seine Hände auf die Wangen und flog ein Stück nach oben, um seinen Geliebten direkt auf Augenhöhe ansehen zu können. Goku versank in den dunklen Opalen seines Lebens, die sich ihm ganz langsam näherten, ihn verschlangen… Was auch immer noch auf sie zukommen würde, wie auch immer die Sache mit Shanks ausgehen würde…wie…wie könnte diese Liebe nicht bis in alle Ewigkeit andauern? Vegeta schlang seine Beine um Gokus Hüfte, krallte sich an dessen Haaren fest, presste seinen Unterkörper gegen dessen Bauch, während der Strahl der Dusche auf sie niederprasselte. Langsam glitt er wieder am Körper des Größeren hinab, bis seine Füße den Boden berührten. Danach war er es, der Goku in seiner Mitte packte, seine Hand auf dessen Schaft mit schnellen Stößen auf- und abwärts bewegte. Mit seinem Fuß gab er dem Größeren zu verstehen, dass er seine Beine spreizen sollte. Dann fand seine zweite Hand sogleich ihren Weg dazwischen hindurch, sein Finger den Weg zu seiner hinteren Öffnung. Goku ließ seinen Kopf in den Nacken fallen. Keuchte, als Vegeta seinen zweiten Finger in ihn schob. Presste seine Augenlider zusammen, als die Bewegungen auf seinem Lustzentrum schneller wurden. Fester. Die Stöße in ihm kräftiger, bis Vegetas Finger plötzlich aus ihm verschwanden und die Bewegungen auf seinem Glied aufhörten. Als er seine Augen wieder öffnete und zu dem Prinzen blickte, befahl dieser in erregtem Ton: „Dreh dich um.“ Goku zögerte nicht. Er gehorchte und streckte Vegeta bereitwillig sein Hinterteil entgegen, stützte sich mit seinen Händen an der Wand vor sich ab. Seine Augen wurden groß als er die aufflackernde Aura bemerkte, das Vibrieren der Fliesen unter seinen Fingern spürte. Vegeta verwandelte sich. Seine Haare wurden golden. Länger, spitzer. Seine Muskeln pumpten sich bis zum äußerten Anschlag auf. Dann packte er Goku an der Hüfte, zog ihn ruckartig noch ein Stück nach hinten und positionierte sich dahinter. „Wenn deine Sucht danach nicht etwas gestillt ist…dann weiß ich es auch nicht.“ Ein Grinsen huschte über seine Lippen, bevor er zustieß. Bevor er Goku gab was er brauchte…wonach er schon den ganzen Tag verlangte hatte…immer wieder. ____________________________ Shanks kehrte inmitten der Nacht zur Capsule Corp. zurück. Frierend strich er sich immer wieder über seine Oberarme als er vor seinem Schlafzimmer stand und auf die verschlossene Türe starrte. Ihm war das Licht, das unter dem Schlitz der Türe hindurchschien, nicht entgangen. Lirana war also noch wach. Zu der Kälte kroch die Angst hinzu, die seinen Körper noch mehr erzittern ließ und ihn lähmte. Er wusste nicht, was ihn erwartete, wenn er das Schlafzimmer betreten würde. Wusste nicht, ob Lirana bereits über den Kuss mit Son Goku bescheid wusste. Hatte keine Ahnung, ob er nicht bereits alles verloren hatte. Und selbst wenn sie es nicht erfahren hatte, so wäre sie mit Sicherheit wütend auf ihn, dass er einfach abgehauen war. Und wie er das erklären sollte…wusste er auch nicht. Tief durchatmend legte er seine Hand auf die Klinke. Zögerte. Wartete. Horchte. Drückte sie schließlich langsam und vorsichtig nach unten. Das Knarren, welches durch die Stille der Nacht ertönte, hörte sich in seinen Ohren wie ein lauter Orkan an. Und kaum, dass die Türe offen war, hörte er die Bettdecke rascheln und die zarten, trappelten Fußschritte seiner Frau, die sich wie Donnergrollen auf ihn zubewegten. „Shanks!“ „…h…hey.“ „Oh Shanks!“ Er hatte mit vielem gerechten, aber nicht damit, dass ihm Lirana mit sorgenvollem Gesicht um den Hals fiel. „Zum Glück bist du wieder da. Geht’s dir gut?“ Sie drückte sich wieder von ihm und musterte sein versteinertes Gesicht. Er brachte einfach keine Silbe über seine Lippen als seine Frau ihm ihre Hand auf die Wange legte. „Du bist ja eiskalt…“, stellte sie fest und zog ihn in das warme Zimmer. Stumm beobachtete er sie, wie sie ihm die kühle Kleidung vom Körper strich und ihm liebevoll eine warme Decke um die Schultern warf… ____________________________ Nachdem Goku seinen Gott in die weichen Laken gebettet und ihm einen letzten Kuss auf die Stirn gehaucht hatte, beobachtete er ihn noch eine ganze Weile, während sich Vegetas Gesichtszüge immer mehr entspannten und er in das Reich der Träume überglitt. Mit einem seligen Lächeln erhob sich Goku und verließ zum ersten Mal das Zimmer. Auf dem Gang streckt er sich genüsslich. Es war mitten in der Nacht und im Haus war es stockdunkel. Seine Sinne schärfend tastete er sich die Wand entlang. Ein wenig frische Nachtluft wäre jetzt genau das Richtige für ihn. Doch soweit kam er nicht. Als er das Stiegenhaus erreichte, bemerkte er Licht im unteren Bereich. Neugierig, wer um diese Uhrzeit, außer ihm, noch wach war, sprang er über das Geländer und landete geschmeidig wie eine Katze im unteren Stockwerk. Als er die Küche betrat, sprang ihm als erstes der reichlich gedeckte Tisch ins Auge. Erst danach bemerkte er Trunks, der mit dem Rücken zu ihm am Esstisch saß. „Noch wach?“ Erschrocken fuhr der Halb-Saiyajin herum. „Son Goku?“ „Hey.“ Goku lächelte ihn fröhlich an, während er um den Tisch herumkam und sich zu Vegetas Sohn setzte. „Alles klar bei dir?“ „Ja sicher…ich…kann einfach nur nicht schlafen.“ „Warum nicht?“ „Keine Ahnung. Mir schwirrt einfach ne Menge durch den Kopf.“ Goku schnappte sich eines der belegten Brötchen. „Dann erzähl’s mir, vielleicht wird’s dann besser.“ „Ich weiß auch nicht. Zum einen ist es wohl, dass Vater wieder wach ist. Wir haben alle solange darauf gewartet und jetzt ist es endlich passiert. Und dann war es einfach nicht so, wie…wie wir es uns wohl alle vorgestellt haben.“ „…mh…wir haben eben nicht darüber nachgedacht, wie es für ihn sein würde, wenn er erfährt, was er alles verpasst hat. Aber das wird schon werden, sobald er den ersten Schock überwunden hat.“, versuchte Goku seinen Ziehsohn aufzumuntern. „Na wenn er nach dem gestrigen Tag nicht ohnehin alles vergessen hat…“ Verwirrt zogen sich Gokus Augenbrauen nach oben. „Wieso sollte er alles vergessen?“ „Ihr seid doch den ganzen Tag nicht aus dem Schlafzimmer gekommen.“, half Trunks ihm amüsiert auf die Sprünge. „Oh…………also ich…das heißt er…also das war…ähm…“, stotterte der Vollblut-Saiyajin verlegen und kratzte sich an der Schläfe. „Das war einfach nötig, schon klar.“ Der Halb-Saiyajin grinste Goku wissend an. „Aber ernsthaft…ich bin froh, dass…naja…dass Vater dir das mit Shanks verziehen hat.“ Das verlegene Grinsen des Älteren verschwand schlagartig. „…so ganz…ist die Sache noch nicht aus der Welt, schätze ich.“ „Nicht? Hätte ich nach eurem…ähm…Marathon eigentlich schon gedacht. Aber okay…konntest du dann wenigstens mit Shanks darüber reden?“ wollte Trunks nun wissen. Das war schließlich eine der anderen Sachen, die ihm nicht aus dem Kopf gehen wollten. „Ja.“ „Und? Jetzt lass dir doch nicht alles aus der Nase ziehen, Son Goku.“ „Naja…hattest du jemals das Gefühl, dass Shanks…den Platz deines Vaters……einnehmen wollte?“ „Den Platz meines Vaters?“, wiederholte Trunks und zog dabei eine Braue nach oben. „Er…also, dass er Dad wie ein Besessener nachgeeifert hat, ja. Aber seinen Platz einnehmen? Ich weiß nicht…wie wollte er das denn machen? Es kann nur einen Gott der Zerstörung geben.“ „Das meine ich so gar nicht. Aber…vielleicht sollte ich dir das gar nicht erzählen…“ „Ach komm schon, Son Goku! Du kannst nicht mit sowas um die Ecke kommen und es mir dann nicht zu Ende erklären.“ Goku seufzte ausgiebig. „Schon gut…wenn ich deinen Bruder richtig verstanden habe, wollte er wohl nicht Vegeta ersetzen, er wollte wohl er…sein?“ Erneut hob sich eine Augenbraue des Halb-Saiyajins verwirrt nach oben. „…kapier ich nicht. Ist das nicht dasselbe?“ „Keine Ahnung…“ „Mmh…“ Trunks dachte eine ganze Weile über Son Gokus Worte nach. „Er wollte also nicht nur immer wie Dad sein, er wollte er sein?“ „Ja…so irgendwie.“ „Und deswegen hat er dich geküsst?“ „Scheinbar…“ „Weil er meinte, er wäre Vater und weil du und Dad…also…echt jetzt?“ Goku zuckte mit den Schultern. „Ich glaube, ich habe da einiges vermasselt bei Shanks…ich hätte das wohl irgendwie erkennen müssen, dass da was nicht mit ihm stimmt…“ „Wie hättest du das denn erkennen sollen, wenn er nie was gesagt hat? Und an den Kuss konntest du dich auch nicht erinnern…und wir haben ihn doch alle nicht wirklich ernst genommen. Nachgeeifert hat er Dad doch schon seit er ein kleiner Junge war.“ „Ich weiß ja auch nicht…“ „Will Shanks das jetzt immer noch?“, fragte Trunks weiter. „Keine Ahnung…“ „Irgendwie ist das schon verrückt, oder? Also ich meine von Shanks. Er ist doch…gut so, wie er ist.“ „Ich weiß…“ „Hast du ihm das auch gesagt?“ „Nein…er ist gleich nachdem er mir das gesagt hat, abgehauen.“ „Und du bist ihm nicht hinterher?“ „Nein…“ „Oh, da fällt mir ein…Bra war vorhin hier und wollte mit dir und Dad reden, weil Shanks nicht mehr nach Hause gekommen ist.“ „Mist…“ „Jap…keine Ahnung wie sie darauf reagieren würde. Sie und Shanks sind doch so unzertrennlich. Irgendwie frage ich mich ja schon, ob sie das mit dem Kuss nicht gewusst hat.“, überlegte Trunks. „Das kann ich mir nicht vorstellen.“ „Tja…ich schon.“ Stille kehrte ein, in der beide auf das Essen vor sich starrten. Als sich ihre Blicke kreuzten, deutete Trunks dem Älteren, dass er ruhig zugreifen konnte, was Goku auch sogleich tat. Während der Halb-Saiyajin seinen Ziehvater eine Weile beobachtete, zermarterte er sich sein Hirn über seine Geschwister. Shanks wollte also Vegeta sein? Wie? Und zu welchem Preis? Wer wäre denn dann Vegeta, wenn dieser aufwachte und Shanks Vegeta war? Trunks schwirrte der Kopf. Die späte Uhrzeit trug ihr Übriges dazu bei. War Shanks denn wirklich ungesehen vor ihrer aller Augen durchgedreht? Und wie konnte Bra das nicht mitbekommen, wo die beiden doch seit ihrer Kindheit unter einem Dach wohnten? Und da war es wieder. Die Sache mit Bra… „Sag mal, Son Goku…“ „Mmngh?“ Der Ältere blickte auf und schluckte den großen Bissen, den er gerade im Mund hatte, schnell runter. „Ja?“ „Hast du das mitbekommen, dass Dad sich auf meine und Son Gotens Seite gestellt hat und Bra einfach so…zur Vernunft gebracht hat…?“ „Ja, Goten hat’s mir erzählt.“ „Das…das ist auch sowas, was ich noch nicht so ganz begreifen kann…“ Trunks Blick wanderte zur Decke. „Sie redet also tatsächlich wieder mit dir?“, fragte Goku neugierig. „Ja…zumindest ein wenig. Bin ja echt gespannt, ob sie heute Abend kommt…“ „Heute Abend?“ Die Augen des Halb-Saiyajins wanderten zurück zu dem Älteren. „…ja. Die Feier.“ Gokus riss seine Augen auf als ihm mit einem Mal klar wurde, was für ein Tag bereits angebrochen war. Hektisch schob er den Stuhl zurück und stürmte um den Tisch herum. Kaum war er bei Trunks angekommen, beugte er sich sogleich zu ihm hinab und zog ihn in eine herzliche Umarmung. „Alles Gute, mein Junge…“ All die Sorgen, die sich deutlich auf dem Gesicht des Silberhaarigen abgezeichnet hatten, verschwanden und machten einem friedlichen Lächeln Platz. „Danke…Son Goku…“ ____________________________ Lirana redete währenddessen auf Shanks ein, doch ihre Worte nahm er nicht wirklich wahr. Erst als sie ihn zum Bett zog und er sich dem Druck ihrer Arme ergab und sich auf die Bettkante setzte, drang ihre Stimme wieder zu ihm durch. „…Vater?“ „W…was?“ „Ob du wegen deinem Vater verschwunden bist?“ Er starrte einige Herzschläge lang in ihre schwarzen, funkelnden Augen. „Lirana…ich…liebe dich…das weißt du, oder?“, fragte er mit Nachdruck in der Stimme ohne auf ihre eigene Frage einzugehen. „Was? Ja…ja natürlich weiß ich das.“ „Und ich liebe unseren Sohn über alles.“ „Das weiß ich.“ „Gut…“ „Wieso sagst du das, Shanks?“ „…ich…mir war einfach danach, es dir zu sagen…“ „Ach Shanks…“ Tränen bildeten sich in ihren dunklen Augen. „Wie…wie kann ich dir helfen? Ich seh doch, dass es dich wahnsinnig mitnimmt, dass dein Vater endlich aufgewacht ist…“ Ein kurzes Lächeln huschte über die Lippen des Halb-Saiyajins, dann wandte er stumm seinen Blick ab. Dass es ihn mitnahm, dass Vegeta wieder wach war, war…nicht unbedingt der richtige Ausdruck. Es hatte etwas in ihm geweckt, dass er tief in sich begraben hatte und eigentlich…wollte er es nur dorthin zurückschicken. „Konntest du…denn schon mit deinem Vater reden?“, fragte Lirana indes und legte ihm ihre Hand auf den Unterarm. Versuchte ihm damit zu verdeutlichen, dass er nicht allein war. Dass sie für ihn da war. „Ja…“ „Und? Wie war es? War es so, wie du…es dir gewünscht hast?“ „…er hat gesagt, dass er…sich geehrt fühlt, dass ich ihm nachgeeifert bin…“ „Klingt doch schön…oder nicht?“ Ein Stich durchzog Shanks` Brust bei diesen Worten. In einem anderen Leben wäre es vielleicht schön gewesen. Wenn er nicht so gelebt hätte, wie er es getan hätte, wenn er nicht nach dem gestrebt hätte, wonach er seine Hände so verbissen ausgestreckt hätte…ja, dann wäre dieses Wiedersehen wohl schön gewesen. Es wäre…genug gewesen. Ein flaues Gefühl machte sich in seiner Magengegend breit. Ihm wurde schon wieder schlecht. Der Raum um ihn herum begann sich zu drehen. Es war kaum noch auszuhalten. Er musste etwas tun. Irgendetwas ändern. Langsam schloss er seine Augen und presste seine Lider fest zusammen. „Shanks?“ „Lirana…kannst du mir…“ „Ja?“ „Kannst du mir…“, erneut brach der Halb-Saiyajin ab, die Übelkeit unterdrückend. „Was denn?“ „…kannst du mir die Haare abschneiden…?“ „W…was? Meinst du…meinst du das ernst?“, fragte Lirana schockiert nach, wobei sie sich sicher war, dass sie sich verhört haben musste. „Bitte. Ich…ich muss…“ Tränen bildeten sich in Shanks Augenwinkeln und zwangen sich zwischen seinen zusammengepressten Lidern hindurch. „…ich muss ihn endlich loslassen…“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)