Feel the Love you can't live without von -Alice- ================================================================================ Kapitel 65: The lost Years -------------------------- Vegeta und Goku schwebten nun schon seit einiger Zeit und in weiter Entfernung vor ihrer Burg, die in den Hang des einsamen Bergs vor zig Jahren gebaut worden war. Sie selbst hatte sich kaum verändert, wie es schien. Sogar das Banner mit dem Wappen der Saiyajins hing immer noch dort. Die Umgebung rund um den einsamen Berg hatte sich jedoch stark verändert. Es schien eine regelrechte Stadt im ehemaligen Brachland errichtet worden zu sein. Einige Dächer zierte das Wappen der Saiyajins, andere das Zeichen der Capsule Corp. „Hier…hat sich ja so einiges verändert…“, murmelte Vegeta, während er nicht aufhören konnte sich in allen Richtungen umzublicken. „Tja…Trunks hat die Schule der Saiyajins ja auch bis an die Weltspitze der Kampfsportschulen gebracht…er ist echt der Wahnsinn. Irgendwann haben die Leute sich dann hier angesiedelt.“ Überrascht sah Vegeta zu seinem Artgenossen. „…Trunks?“ „Jap. Er ist ein echt begnadeter Kämpfer und…eben ein klasse Unternehmer. Eigentlich ist aus ihm die perfekte Mischung aus dir und Bulma geworden.“ Stolz leuchtete in den Augen des Prinzen auf. „Tatsächlich…?“ Goku schenkte ihm ein liebevolles Lächeln. „Ja.“ Nur langsam wandte Vegeta seine Augen wieder von seinem Geliebten ab und blickte erneut nach unten auf ihre Schule. Sie stand also tatsächlich noch. Dass sich die Umgebung hier so drastisch verändert hatte, führte dem Prinzen erst so richtig vor Augen, dass das alles kein schlechter Traum war. Dass es wirklich so war. Dass tatsächlich und unwiderruflich eine Menge Zeit vergangen war… „Vegeta…?“, riss Goku den Prinzen aus seinen Gedanken. „Wollen wir…hin?“ „Ich…“ Er flog ungewollt ein Stück zurück. „…weiß nicht.“ „Was ist denn los?“ „…fünf…fünfzig Jahre, Kakarott…ich war…fünfzig Jahre nicht hier…“ Sein Puls beschleunigte sich, wie schon heute Morgen…langsam ballten sich seine Hände zu Fäusten. „Ve…Vegeta…“ Nun weiteten sich die Augen des Prinzen plötzlich voller Entsetzen und sein Blick huschte zu Goku zurück. Fünfzig Jahre. Kakarott hatte FÜNFIG Jahre ohne ihn gelebt! Wieder wich er nach hinten. „Was hast du, Vegeta?“, fragte der Größere besorgt. Fünfzig Jahre…ein halbes Leben…! „Ich…ich…“, begann der Prinz zu stottern, während sich seine Gedanken nur noch überschlugen. Als Goku zu ihm schwebte und seine Hand besorgt auf seine Schulter legte, schlug Vegeta sie nur noch von sich und flog davon… Goku sah ihm verwirrt hinterher, sog danach tief Luft in seine Lungen und schloss resigniert seine Augen. „…hätte mir ja denken können, dass er nochmal durchdreht…“ ____________________________ Blindlings flog Vegeta einfach nur davon. Ein halbes Leben. Kakarott hatte ein halbes Leben ohne ihn gelebt. Plötzlich bremste er abrupt in der Luft ab und blieb stehen, mit weit aufgerissenen Augen. Er selbst…er selbst war mit nicht mal fünfzig Jahren zum Gott der Zerstörung geworden und nach nur einem Jahr war er für fünf Jahre eingeschlafen, danach war er nur ein Jahr wach gewesen. Zahlen ratterten wie wild durch seinen Kopf. Zahlen, die immer höher wurden, dann begann er zu subtrahieren, wieder zu addieren… Scheiße verdammt. Er hörte auf zu fliegen. Fiel einfach nach unten, dem Boden entgegen. Riss sich für einen kurzen Moment wieder zusammen, schwebte wieder und sank gleich darauf endgültig zu Boden. Nachdem er panisch versucht hatte zu eruieren, wann er zum Gott der Zerstörung und Goku zu seinem Wächter geworden war, wie viel Zeit seitdem vergangen war und wie viele Jahre er davon verschlafen hatte…war er auf eine erschreckende Zahl gekommen, wobei er die Jahre, die er oder Kakarott im Raum von Geist und Zeit verbracht hatten, nicht einmal miteingerechnet hatte… Er war körperlich mit unter fünfzig Jahren zum Gott der Zerstörung geworden. Goku war demnach noch um fünf Jahre jünger gewesen. Für den Prinzen waren seitdem gerade einmal zwei Jahre vergangen, also war er doch eigentlich…nur…fünfzig. Und…Kakarott? Vegeta sank auf seine Knie. Immer noch mit diesen panisch weit aufgerissenen Augen. Kakarott hatte ihn damals schon, als er fünf Jahre geschlafen hatte, von den Jahren her eingeholt, was bedeutete, Goku…Goku war jetzt um die hundert Jahre alt…oder gar älter. Der stolze Prinz hatte keine Ahnung wie lange er tatsächlich geschlafen hatte, Kakarott hatte immerhin von über fünfzig Jahren gesprochen… Goku war also doppelt so alt als er, auch wenn ihr körperlicher Verfall aufgehört hatte als sie beide noch unter fünfzig gewesen waren. Geistig…Kakarott war GEISTIG doppelt so alt! Er sank auf seine Unterschenkel hinab. Und…seine…seine Kinder…! Seine Kinder mussten demnach auch… Vegetas Arme hingen leblos an ihm hinab. Sein Herz hatte für einen kurzen Moment zu schlagen aufgehört als ihm klar wurde, dass selbst seine Kinder nun älter waren als er selbst… ____________________________ Es klopfte an Trunks‘ Tür zu seinem Büro und der Halb-Saiyajin, mit seinen weißen Haaren und einigen kleinen Furchen rund um seine Augen, sah durch seine schmale Brille von seinen Unterlagen für die Kampfsportschule der Saiyajins auf. „Herein!“ Seine Augen weiteten sich als sich die Tür einen Spaltbreit öffnete und Goku seinen Kopf durchsteckte. „Hi, Trunks! Ich bin’s mal wieder…“, begrüßte Goku ihn mit einem breiten Lächeln im Gesicht. „SON GOKU!!“, rief Trunks freudig und sprang auf. „Ich hab dich ja ne halbe Ewigkeit nicht mehr hier gesehen! Seit wann bist du denn wieder auf der Erde?“, fragte der Halb-Saiyajin und kam um den Schreibtisch herum. „Gerade angekommen.“, antwortete Goku und öffnete die Tür nun ganz. Sofort fiel Trunks ihm um den Hals. „Oh, ich freu mich ja so, dich zu sehen!“ Dann zuckte er zurück und sah seinen Ziehvater streng an. „Bist du etwa extra zu meinem 70. Geburtstag hergekommen?“ Gokus Gesicht fror ein. „Ähh…klar! Dein Siebziger! Herzlichen Glückwunsch.“ Danach lachte er unschuldig und kratzte sich an seinem Hinterkopf. Mit einem skeptischen Blick musterte Trunks den Größeren. „Ich hab erst in ein paar Tagen Geburtstag.“ Gokus Lachen erstarb sofort wieder. „Oh…ups. Sorry…“ „…ist denn alles in Ordnung? Ist was los im Universum? Geht’s Papa gut?“ „Ähm…“ Trunks verschränkte seine Arme vor der Brust und sah Goku streng durch seine Brille an. Diesen Blick hatte er definitiv von seiner Mutter. „Was ist los, Son Goku?“ „Alsooo…dein Vater…“ „Was ist mit ihm?“ „…er ist wach.“ „Nein.“ - „Doch.“ - „Nein.“ - „Doch, er ist aufgewacht. Heute.“ - „NEIN!“ Der geistig jüngere Halb-Saiyajin taumelte mit weit aufgerissenen Augen zurück bis er an seinen Schreibtisch anstieß und sich dort erst einmal hinsetzte. „Ich…ich glaub’s ja nicht…“ „Ja…ich glaub’s auch noch nicht so wirklich, irgendwie…“, gestand Goku leise. „Wo…wo ist er? Oder hast du ihn etwa auf eurem Planeten gelassen?“ „Nein, er ist hier.“ Panisch blickte Trunks an Goku vorbei zur offenstehenden Tür. „Also…er ist nicht direkt HIER. Er geistert irgendwo auf der Erde rum. Das heißt, er…dreht ein wenig durch, fürchte ich…“ Schon wieder, fügte er gedanklich hinzu. „Oh…oh, ja, das war zu erwarten…“ Goku hob überrascht seine Augenbrauen an. Das war zu erwarten? Hätte er etwa auch erwarten müssen, dass Vegeta derart durchdrehen würde, dass er in die Hölle zu Freezer einmarschieren würde? Er kratzte sich nachdenklich am Hinterkopf. „Ähm…ja, naja…ist mit Sicherheit grad zu viel für ihn…ich dachte, ich sollte ihn mal kurz in Ruhe lassen. Er ist abgehauen, nachdem er gesehen hat, wie sich die Gegend hier verändert hat.“ Wobei Goku Vegetas göttliche Aura keine Sekunde aus den Augen ließ. Nur…nur zur Sicherheit. Zurzeit war er nicht sonderlich weit weg von ihnen und schien sich auch nicht mehr zu bewegen… „Uff…“ Trunks sank mit einem leisen Seufzer auf seinem Schreibtisch zusammen. „…Wahnsinn…“ So richtig schien auch er nicht zu wissen, wie er reagieren sollte. „Jaa…ähm…Wahnsinn trifft’s recht gut…“, erwiderte Goku leise und sah mit besorgtem Blick zu Boden. Er wusste nicht genau, was er sich erhofft hatte, als er zu Trunks geflogen war, nachdem Vegeta abgehauen war. Ihm hätte wohl klar sein müssen, dass es auch für ihn ein Schock sein würde, wenn sein Vater nach über fünfzig Jahren wieder wach war… „…also ja…Trunks…ich werd Vegeta dann mal wieder suchen gehen. Kann…kann ich mit ihm…hier eine Weile unterkommen? Oder…bei dir?“ „Klar, sicher, also…ich…ich überleg nur gerade…gib…gib mir kurz ein paar Minuten, okay?“ „DAD?!“, ertönte plötzlich eine überraschte Stimme hinter Goku, der sofort ein Lächeln auflegte. Er hatte seinen Sohn schon kommen gefühlt. Er wandte sich um und begrüßte seinen jüngsten Sohn fröhlich: „Hi, Son Goten!“ „Wie cool, Dad! Du bist wieder da!“, begrüßte Goten seinen Vater und zog ihn in eine freudige Umarmung. „Haha, ja!“, erwiderte Goku und klopfte seinem Sohn liebevoll auf den Rücken, bevor sie sich wieder voneinander lösten. Goten klatschte fröhlich in seine Hände. „Klasse! Du kommst genau richtig, Dad. In drei Tagen gibt’s ne fette Fete für Trunks! Die anderen werden ausrasten, wenn sie sehen, dass du da bist.“ „Goten.“ „Mh?“ Der schwarzhaarige Halb-Saiyajin, der schon einige weiße Strähnen hatte, drehte sich lächelnd zu Trunks um. „Er…ist wach.“ Goten legte seinen Kopf schief. „Er? Wer?“ „Mein…Vater. Er ist aufgewacht.“ Gotens Lächeln erstarb augenblicklich. „…Ve…Vegeta…ist…wach?“, fragte er sicherheitshalber, mit weit aufgerissenen Augen, nach. Trunks nickte nur. „Das…das ist ja…klasse…das ist…wow…das…“, begann Goten zu stottern und schon schlug er sich seine Hände an die Wangen und begann panisch zu schreien. „Ohh…oh shit! SHIT! Ich…ich…ICH WUSSTE DER TAG WÜRDE IRGENDWANN KOMMEN!! Oh Gott, oh Gott, oh GOTT!! Er wird mir den Hals umdrehen!! Ich…ich dachte ich hätte noch gute zwanzig Jahre und jetzt…jetzt werd ich sterben. Er wird mich töten…!“ Trunks und Goku warfen sich äußerst amüsierte Blicke zu, dann stand Trunks auf und legte Goten einen Arm um die Schultern und meinte aufmunternd und sichtlich belustigt: „Wir verhindern schon, dass er dir den Kopf abreißt…“ Danach wandte er sein Gesicht Goku zu. „Also…ich denke, es wäre besser, wenn ihr erst mal bei uns zuhause unterkommt. Hier in der Schule ist wahrscheinlich viel zu viel Trubel. Es ist sicher besser Vater nicht gleich mit allem zu konfrontieren.“ „Danke“ - „BEI UNS?!“, rief Goten kreischend dazwischen. – „dir, Trunks.“ „Aber…aber…wollt ihr wirklich, dass…dass ich sterbe?“, versuchte Goten sie davon abzubringen. „Dein Vater ist doch da, der hält meinen schon im Zaun, oder Son Goku?“ Goku, immer noch amüsiert über die Reaktion seines Sohnes, antwortete mit einem grinsenden Gesicht: „Ich werd mein Bestes geben.“ „Da…DAD!“ Trunks lachte herzhaft, gab Goten einen Kuss auf die Wange und wandte sich zu seinem Schreibtisch. Zielsicher griff er nach einem Schlüssel und warf ihm Goku zu. „Wir werden erst am Abend da sein, also…fühlt euch wie Zuhause.“ „Alles klar. Danke euch.“ „Weißt du noch, wo das Haus in den Bergen steht?“ Goku zwinkerte Trunks zu, der Goten, immer noch panisch dreinblickend, gerade neckend durch die Haare wuschelte. „Ich war ja nur zwei Jahre weg.“ Dann ging er aus dem Zimmer, zog die Tür hinter sich ins Schloss und legte lächelnd seinen Zeige- und Mittelfinger an seine Stirn. Er konnte es kaum abwarten, was Vegeta zu alldem sagen würde… ____________________________ Das Herz des stolzen Prinzen schlug ihm bis zum Hals und sein gesamter Körper war gleichzeitig angespannt und zitterte doch. Er atmete schwer und hielt sich seinen Kopf, der wie wild hämmerte. Er versuchte mit allen Mitteln sich zu beruhigen, denn er war kurz davor zu hyperventilieren. Es war zu viel. Es war einfach zu viel. Als ob er irgendwo zwischen seiner Vergangenheit, die für ihn erst einen Tag her war und der Zukunft, die bereits Realität war, feststeckte und sein Kopf versuchte zu erfassen, was wahr war und was nicht. Da war Kakarotts verheultes Gesicht, das ihm sagte, dass alle tot waren…Freezer, der sich aus seiner persönlichen Hölle befreit hatte und bereit war sich in Nichts aufzulösen und sein Selbst aufzugeben… Und die Tatsache, dass er nicht einmal wusste, wie Trunks, Bra oder Shanks als Erwachsene aussahen. Was aus ihnen allen geworden war. Wie oder wo sie lebten. Seine Augen weiteten sich. Was…was wenn sie…selbst schon…Kinder hatten…?! Dann war er…dann…war er…ein…O…Op…a. Und…und…was war überhaupt mit…Kakarott…? Er sah zwar immer noch aus, wie er ausgesehen hatte, bevor er eingeschlafen war. Aber…war er…überhaupt noch wirklich…Kakarott? Immerhin…immerhin hatte er mittlerweile länger ohne ihn gelebt als sie sich aus seiner Sicht aus überhaupt kannten… Die Frage, die plötzlich in Vegetas Kopf auftauchte, brachte seinen Körper zum Beben. Er sank vornüber und stützte sich mit seinen Händen auf dem Boden ab… Wie…wie konnte Kakarott überhaupt noch etwas für ihn empfinden, nachdem er ein HALBES Leben ohne ihn verbracht hatte?! Vegeta stellte einfach alles in Frage…ALLES. Doch plötzlich wurde er aus diesem bodenlosen Loch gerissen als Goku vor ihm auftauche und sich zu ihm auf den Boden kniete. Er spürte die Hand seines Wächters, die sich sanft unter sein Kinn legte und ihn nach oben zog. „Vegeta…?“, sprach Goku ihn mit ruhiger, sanfter Stimme und Sorge in seinem Blick an, doch der Prinz wandte seine Augen ab. Er konnte ihn nicht ansehen. „…ich…weiß nicht, wer du bist…“, murmelte Vegeta. „W…Was…?“, fragte Goku überrascht und zuckte zurück. Nur widerwillig ließ Vegeta seine Augen wieder nach vorne wandern und sah Goku eine Weile stumm ins Gesicht. „Du siehst zwar aus wie du…aber…mir ist grad klar geworden, dass ich keine Ahnung hab, wer du wirklich bist…“ Gokus Augen weiteten sich entsetzt. Er nahm seine Hand von Vegetas Kinn und ließ sie nach unten sinken. „Das kann doch nicht dein Ernst sein, Vegeta…was soll das denn jetzt plötzlich?“ „KEINE AHNUNG!!“ „Ve…Vegeta?“ Goku wollte seinem Leben die Hand auf die Schulter legen, doch erneut schlug Vegeta sie von sich, sprang auf und blickte finster und verzweifelt auf seinen Wächter hinab. „Verdammt Kakarott, du hast FÜNFZIG Jahre gelebt! Ohne mich! Ich hab keine Ahnung, was alles passiert ist! Was du erlebt hast! Was du getan hast! Was…was…dich beschäftigt hat. Fünfzig Jahre, Kakarott. Du kannst nicht derselbe sein wie früher…“ „Was…? Aber ich…ich bin doch immer noch ich. Der, den du vor fünfzig Jahren zurückgelassen hast.“ „Ach ja?! Du…du…wieso bleibst du so dann so RUHIG?! Du…du bist doch irgendwie…anders!“ „Also…naja…ist es nicht normal, dass…man mit dem Alter ruhiger wird und…sich weiterentwickelt…?“ „Genau das ist doch der Punkt, Kakarott!“ „Du meinst…dass ich fünfzig Jahre mehr erlebt und damit einfach mehr Erfahrungen gesammelt hab…? Sicher, aber…ich bin immer noch ich.“ Goku stand auf und legte sich nachdenklich die Hand an sein Kinn. „Ich mein…klar……ich hab in den letzten Jahren viel erlebt. Viel unterrichtet. Hatte mit echt vielen Menschen Kontakt…hab unsere Freunde bis ins hohe Alter begleitet…hab all unsere Nachkommen aufwachsen sehen…hab ihnen alles mitgegeben, was ich weiß…und…sie haben mir ebenso so viel mitgegeben…eine Tatsache, die im Übrigen einfach schrecklich ist, weil ich weiß, dass dir das alles entgangen ist…“ Vegetas Augen verengten sich mit jedem Wort mehr, das Goku von sich gab. „…weißt du eigentlich, was du mir da gerade sagst?!“ Goku legte seinen Kopf leicht schief. „…was denn?“ „Dass…! Dass ich geistig immer noch an dem Punkt bin, an dem ich eingepennt bin!!“ Überrascht weiteten sich die Augen des Größeren und er blinzelte ein paar Mal. „…also……ich…glaub nicht, dass du das jetzt hören willst…“ „Spuck’s aus!“ „Das ist…die logische Konsequenz, wenn du schläfst und ich wach bin.“ Vegetas Kinn klappte nach unten, als Gokus ihm diese Tatsache, die ihm ohnehin bereits klar geworden war, einfach so mitten ins Gesicht sagte. So völlig ruhig…und gelassen. So eiskalt und logisch schlussfolgernd… „…Vegeta…ich hab eben fünfzig Jahre länger gelebt…also nicht gelebt, aber ich hab eben mehr erlebt, aber ich bin immer noch ich.“ Zorn spiegelte sich im Blick des Prinzen wider. „Du hast also einfach mehr…ERFAHRUNG…gesammelt, was?!“ „Ja, dass…meinte ich ja damit.“ „Schön. Prima. Dann…weiß ich ja, woran ich bei dir bin! VIELEN DANK AUCH!“ „Was? Was soll das denn jetzt heißen?!“ „Das…ich…VERGISS ES! Ich muss hier weg…!“ Vegeta drehte sich nur noch um und flog davon. Schon wieder. Goku sah ihm verwirrt nach und atmete schließlich tief durch. Er…hatte es schon wieder verbockt…oder? Er seufzte frustriert, erhob sich und flog dem Prinzen hinterher. Jede Sekunde, die er nicht an seiner Seite sein konnte, wenn er wach war, war immerhin eine verlorene Sekunde… Kaum hatte er den stolzen Prinzen eingeholt, fauchte Vegeta ihn sogleich an, dass er ihn in Ruhe lassen sollte und beschleunigte sein Tempo, doch Goku ließ sich nicht abschütteln. Er wurde ebenfalls schneller, packte Vegeta an dessen Knöchel und stoppte seinen Flug. Der stolze Prinz fluchte, zerrte an seinem Fuß, doch der Größere ließ nicht locker. „Jetzt beruhig dich doch mal, Vegeta!“ Der Prinz hörte auf zu zappeln und funkelte seinen Artgenossen finster an. „ICH SOLL MICH BERUHIGEN?!“ „JA VERDAMMT!“ Goku ließ ihn los und starrte ebenso finster zurück. „Ich…! ICH BERUHIG MICH ABER NICHT!!“ „Okay, du drehst grad durch, schon klar, aber…weglaufen wird es nicht besser machen. Es wird auch nichts daran ändern, dass die Zeit nun einmal weitergelaufen ist. Und bevor du den nächsten Scheiß baust, lass uns doch einfach ganz in Ruhe über alles reden. Lass…lass mich dir doch einfach…helfen…“ Vegetas Augen weiteten sich fassungslos. Das war doch…das war doch nicht SEIN Kakarott…sein Leben…sein… „…mir ist auch klar, dass…“ Der körperlich Jüngere legte seine Hand auf den Unterarm des Prinzen, der wie erstarrt war und zog ihn sanft zu sich. „…dass das alles echt heftig ist, aber…vielleicht hilft es ja, wenn…“ Er legte seine zweite Hand auf Vegetas Wange und näherte sich mit seinem Gesicht, fixierte die Lippen des Prinzen. Doch Vegeta legte reflexartig seine Hände auf Gokus Brust und drückte ihn von sich. „Ve…Vegeta…?“ „Was soll das werden?!“ „…es…es ist nur…wir haben uns noch nicht einmal geküsst, seit…du wieder wach bist…“ „Tja…in MEINER Welt haben wir uns gestern erst geküsst.“ „In meiner ist es aber über fünfzig Jahre her, seit du…einen meiner Küsse erwidert hast.“ Vegetas Körper begann wieder leicht zu zittern. Schnell verschränkte er seine Arme vor der Brust, damit Goku es nicht mitbekam, denn da schoss ein ganz gewaltiger, schrecklicher Gedanke durch seinen Kopf. Ein Gedanke, der ihn erneut alles in Frage stellen ließ. Er hatte Goku fünfzig Jahre alleine gelassen. Ohne jeglichen körperlichen Kontakt. Ohne Zuwendung. Zuneigung…Küsse oder… Völlig kalt und mit finsterer Miene schoss ihm der Gedanke einfach aus dem Mund: „Du willst mir also allen Ernstes weismachen, dass du…FÜNFZIG Jahre auf mich gewartet hast und dir dabei nie…NIE…von jemand anderem das geholt hast, was ICH dir nicht geben konnte?!“ Gokus Mund öffnete sich fassungslos. Er wollte sofort etwas erwidern, doch jegliches Wort blieb ihm im Hals stecken. Hatte Vegeta ihm da gerade WIRKLICH an den Kopf geworfen, dass er dachte, er…er hätte ihn…betrogen?! Nach allem…nach all den Jahren…nach...nach dem was heute passiert war…? „…ist…ist das dein Ernst, Vegeta?“ „Woher soll ich das wissen?! Ich war fünfzig Jahre nicht anwesend!“ Plötzlich entschlüpfte Goku ein verzweifelt wirkendes Lachen. „Das…ha…das glaub ich ja jetzt nicht.“ Goku starrte ihn einige Sekunden einfach nur mit fassungslosen Augen an. Dann schloss er sie, atmete tief durch, schluckte einmal nach unten, bevor er sie wieder öffnete und mit äußerst finsterer Miene zu Vegeta blickte. „Jetzt reicht’s. Es reicht mir…wirklich. Dass du mir SOWAS unterstellst, ist einfach…das…ich fass es einfach nicht.“ Goku drehte sich um, schüttelte dabei sichtlich verstört seinen Kopf und flog davon. „Ka…KAKAROTT!“, rief Vegeta ihm nach. Das Zittern in seinem Körper wurde schlimmer. Er hatte keine Ahnung, wie er Gokus Reaktion deuten sollte. Was er selbst noch denken oder fühlen sollte. Er war so vollkommen durcheinander. „Scheiße verdammt!“, fluchte er und sauste dem größeren Saiyajin hinterher. „Warte!“ Goku blieb abrupt in der Lust stehen und drehte sich mit wutentbranntem Blick zu ihm um: „Nein. NEIN! ICH WARTE NICHT MEHR!“ Mit diesen Worten stürmte er einfach weiter. „Ka…Goku…“ Vegetas Herz begann ihm schon wieder bis zum Hals zu schlagen. „Sch…Scheiße…Kakarott…“ ____________________________ Goku ging wutentbrannt, schnaubend und mit geballten Fäusten auf dem großen Balkon des Hauses in den Bergen, in denen er mit Vegeta vor so vielen Jahren einmal gelebt hatte, in dem jetzt ihre beiden Söhne zusammen wohnten, von dem der stolze Prinz auch noch nichts wusste, wobei er einfach so viel noch nicht erfahren hatte und was Goku ihm doch alles so gerne erzählt wollen würde, auf und ab. Aber dass Vegeta ihm da ERNSTHAFT an den Kopf geworfen hatte, dass es doch MÖGLICH wäre, dass er, Goku, dem der Prinz einfach ALLES bedeutete, der die EWIGKEIT mit ihm verbringen wollte, der ihn so abgöttisch liebte, dass er FÜNFZIG Jahre ununterbrochen nur auf ihn gewartet hatte, sich in dieser Zeit mit jemand ANDEREN vergnügt haben könnte…! Das…! Das…war doch absurd! Wie konnte Vegeta so etwas auch nur DENKEN?! Er blieb stehen. Seine Fäuste lösten sich und seine Augen begannen sich zu weiten. Ja…ja, da war tatsächlich etwas gewesen. Es…es war aber doch nur ein klitzekleiner, flüchtiger Gedanke gewesen! In…in fünfzig Jahren hatte er doch nur…nur ein einziges Mal…diesen flüchtigen Gedanken gehabt… Shanks…Shanks, der Vegeta so verdammt ähnlich sah…und lächeln konnte, dass einem schwindlig wurde…aber…! Aber Goku hatte doch nur ein einziges Mal, während einer feucht fröhlichen Feier, bei der ein bisschen zu tief ins Glas gesehen hatte, einen flüchtigen Gedanken daran gehabt, dass…dass Shanks doch aussah, wie sein Vater…und sich gefragt, ob er sich wohl auch so…anfühlen würde… Goku schüttelte seinen Kopf. Nein. NEIN, er hatte Vegeta NIEMALS betrogen! Nie! Während er sich weiterhin in seinen Gedanken verlor, war der Prinz der Saiyajins ihm gefolgt und beobachtete nun schon eine Weile, wie sein Artgenosse aufgebracht hin und her lief. Dort unten, auf dem Balkon von Bulmas Haus in den Bergen. Bulma…ein schmerzhafter Stich in seinem Herzen hatte ihm eine Träne in die Augen gedrückt, die er jedoch schnell wieder wegwischte. Die Tatsache, dass…sie tot sein sollte, wollte einfach nicht richtig bei ihm ankommen…doch dieser Gedanke ließ seine Wut ein wenig in den Hintergrund treten. Wie gerne er gerade mit ihr…oder Goppa…geredet hätte. Sie hätten ihn bestimmt beide eine Kopfnuss verpasst… Ein kurzes Lächeln huschte über seine Lippen, während Goku plötzlich stehen blieb. Vegeta hob eine Augenbraue skeptisch an, beobachtete seinen Artgenossen, der seine erhobenen Fäuste sinken ließ, eine Weile so dastand, schließlich seinen Kopf schüttelte und erneut aufgebracht hin und her lief. Vielleicht…vielleicht war Kakarott ja doch…noch wie früher…Vegeta begann tatsächlich zu hoffen. Er hoffte so inständig, dass dieser bescheuerte Gedanke, Goku hätte in fünfzig Jahren durchaus die Schnauze voll haben können und sich anderweitig umgesehen haben, einfach nur…ein bescheuerter Gedanke war…immerhin war er doch mit ihm…mit ihm gemeinsam von der Erde verschwunden…hatte ihn angefleht, Freezer nicht zu zerstören und bei ihm zu bleiben. Dass er ihn doch nicht alleine zurücklassen konnte…dass sie beide doch für immer… Als der Gott der Zerstörung plötzlich hinter Goku landete und leise seinen Namen flüsterte, fuhr dieser erschrocken herum. Das war ihm in den letzten Jahrzehnten noch nie passiert, dass er sich so in seinen Gedanken verloren hatte, dass er von jemandem überrascht wurde. „Ve…Vegeta…“ „Kakarott.“ Goku öffnete seinen Mund, um etwas zu sagen, schloss ihn jedoch wieder und wandte seinen Blick ab. Er hatte keine Ahnung, was er sagen sollte. So richtig, ob er gerade noch wütend war, wusste er auch nicht mehr. „Kakarott.“, sprach ihn der Prinz noch einmal an, sodass Goku wieder zu ihm blickte. „Wird das jetzt unser Ding? Voreinander davonlaufen?“, versuchte es Vegeta mit etwas Witz, was der Größere jedoch alles andere als amüsant fand. „Wenn…wenn du mir jetzt jedes Mal so einen SCHEISS vorwirfst, wenn du nach Ewigkeiten endlich mal wieder aufwachst, dann…JA.“ Vegetas versöhnliche Stimmung verflog schlagartig wieder. „Prima.“ Er verschränkte seine Arme vor der Brust. „Dann hab ich ja was, worauf ich mich freuen kann, wenn ich das nächste Mal aufwache.“, warf er dem Größeren sarkastisch an den Kopf und fuhr fort: „Wie wär’s wenn du mir einfach sagst, ob ich recht hab oder nicht. Denn WENN ich das habe…dann…“ „Dann was?!“ „…brauchst du wirklich NIE WIEDER auf mich zu warten.“ „Ach? Dann…dann bietest du mir grad nen Ausweg an, oder was?!“ „…ja.“ Schon wieder begann Vegetas Körper unkontrolliert zu zittern. Gokus Augen flatterten ungläubig zwischen Vegetas hin und her. „Das…das…“ „Okay, Kakarott. Pass auf, ich…ich hinke dir vielleicht fünfzig Jahre hinterher, aber…ich bin nicht bescheuert! Verwirrt, ja, aber nicht BESCHEUERT! Du hast fünfzig Jahre gewartet. Und du warst sicher nicht immer glücklich in dieser Zeit! Wir haben BEIDE nicht daran gedacht, dass es SO laufen würde, als wir uns hierfür entschieden haben, also…spuck’s aus. Willst du aussteigen?! Dann sag’s gleich und…und…“ Aus…aussteigen? Goku konnte seinen Ohren kaum trauen. Aussteigen?! „…und lass mich hier nicht wie einen Vollidioten darauf hoffen, dass…dass…alles so zwischen uns ist, wie es gestern noch für mich war, verdammt! Lass mich nicht hoffen, dass du noch…derselbe bist…dass…wir noch wir sind.“ Gokus Augen weiteten sich. Vegeta zweifelte wirklich? Er zweifelte… Das Herz des Größeren begann fürchterlich zu schmerzen. Alles Mögliche hatte er sich ausgemalt, wie es sein würde, wenn Vegeta wieder erwachte, aber, dass er sich Gedanken darüber machen würde, dass…dass er ihn nach fünfzig Jahren nicht mehr lieben könnte, dass er nicht mehr auf ihn hätte warten wollen…DAS war ihm nie…NIEMALS…in den Sinn gekommen. Er hätte doch auch bis in alle Ewigkeit gewartet… Sein Blick wurde ernst. Stumm trat er Vegeta heran. Sah ihm unbeirrt in die Augen, erkannte die Unsicherheit, die Angst in den Augen seines Lebens. Sanft legte er ihm eine Hand auf die Wange, die Vegeta diesmal nicht wegschlug. Nein, er blieb standhaft. Wollte es endlich wissen. Es hören. Wollte hören, ob er recht hatte. Ob er sich irrte. Ob…es vorbei war. Einfach so, von gestern auf heute, weil er…geschlafen hatte… „…Vegeta…ich habe mich mit Sicherheit verändert. Daran kann ich nichts ändern, aber…ich…ich bin immer noch der, der dich mehr liebt, als…als…ich weiß nicht mal, womit ich das vergleichen könnte. Ich…! Ich habe nur dafür gelebt, dass du wieder aufwachst! Dafür, dass ich dir ALLES erzählen kann, was du verpasst hast, damit du…damit WIR zusammen weiterleben können! Denn OHNE dich…ohne dich…hab ich nur halb gelebt…DU bist mein Leben, Vegeta…“ Der Prinz schloss seine Augen. Es tat weh. Diese Worte taten weh…dieser Schmerz, der in Gokus Stimme mitschwang…der ihm unmissverständlich klar machte, wie sehr Kakarott gelitten hatte…der ihm vor Augen führte, dass es durchaus im Bereich des Möglichen lag, dass sich Goku Trost in…wachen Armen gesucht hatte… „…ich…ich gehöre doch dir…Vegeta…also…nein, ich habe dich nie…NIEMALS hintergangen…wir sind immer noch…wir, Vegeta. Ich…ich liebe dich unendlich. Für immer, hörst du? Daran…daran darfst du NIEMALS zweifeln, okay?“, setzte Goku fast schon flehend nach. „…sch…scheiße…verdammt…“ Vegeta sank gegen Gokus breite Brust und bettete seine Stirn dagegen als ihn eine so plötzliche Erleichterung durchströmte, dass ihm schwindlig wurde. „Scheiße…“, murmelte er erneut mit zittriger Stimme. Er spürte wie Goku seine Hände auf seine Oberarme legte und ihn dort sanft zu streicheln begann. „Ach Vegeta…alles wird gut, okay? Ich…ich werde dir nach und nach alles erzählen…wir können uns auch alles über meinen Stab ansehen…ich werde dir alles zeigen, was du verpasst hast. Und ich werde schauen, dass du…dich mit Trunks unterhalten kannst. Mit Gohan. Und Piccolo! Und dass du Bra und Shanks kennen lernst. Und ich werde nicht von deiner Seite weichen, damit…damit wir uns so gemeinsame Erinnerungen schaffen können…okay…? Ich werde dafür sorgen, dass…ich…wir…“ „…Goku…“, unterbrach ihn Vegeta leise. „Ja…?“ „…wir…kriegen das…irgendwie hin…oder…? Die…die Ewigkeit…“ „Natürlich. Natürlich bekommen wir das hin.“, erwiderte Goku und klang endlich wieder zuversichtlich. Vegeta krallte sich an Gokus Shirt fest und vergrub sein Gesicht an seiner Brust. Das Herz des Größeren begann schneller zu schlagen. Das Bedürfnis Vegeta etwas zu erzählen, dass ihm die letzten Jahre immer wieder durch den Kopf gegangen war, wuchs in ihm. Auch auf die Gefahr hin, dass Vegeta ihn danach für verrückt erklären würde…dass er sehen würde, dass er sich wirklich etwas verändert hatte. Aber das hatte er doch auch, oder nicht? Er beugte sich zu Vegetas Ohr hinab. Dann räusperte er sich. Nervosität machte sich in ihn breit. Und sie fühlte sich so wundervoll an. Ein Gefühl, dass nur sein Leben in ihm auslösen konnte… Er verstellte seine Stimme ein wenig, um tiefer und geheimnisvoller zu klingen und flüsterte: „Guten Morgen am siebten Juli…“ Verwirrt öffnete Vegeta seine Augen und starrte auf den orangenen Stoff vor sich. „…schon im Bette drängen sich die Ideen zu mir, dir, mein Unsterblicher Geliebter. Hier und da freudig, dann wieder traurig, vom Schicksale abwartend, ob es uns erhört.“ Die Augen des Prinzen weiteten sich, während er der Stimme seines Geliebten lauschte. „Leben kann ich entweder ganz mit dir oder gar nicht. Nie ein andrer kann mein Herz besitzen, nie – nie – Oh Gott warum sich entfernen müssen, was man so liebt. Deine Liebe macht mich zum Glücklichsten und zum Unglücklichsten zugleich. Liebe mich, heute, gestern. Welche Sehnsucht mit Tränen nach dir, mein Leben, mein Alles. Leb wohl, oh liebe mich fort…und…verkenn nie das treuste Herz deines Geliebten.“ Ein kurzer flüchtiger Kuss streifte Vegetas Hals. „Ewig dein, ewig mein…ewig uns.“ Eine Träne rann Gokus Wange hinab und tropfte auf die Wange des Prinzen, dessen Augen sich mit jedem Wort, dass der Größere von sich gegeben hatte, mehr geweitet hatten. „…was?“, fragte er, drückte sich von seinem Wächter und sah völlig verwirrt zu ihm auf. Goku wischte sich schnell die nächste Träne von seiner Wange, kratzte sich nervös an seinem Hinterkopf und starrte mit leicht geröteten Wangen zur Seite. „…das…das ist ein Gedicht, dass mir mal erzählt wurde. Also von…von einer unserer Schülerinnen. Ich fand es echt schön und…und es passte einfach zu uns. Zu dir. Hab’s nur ein ganz klein wenig umgedichtet…“ Goku wurde noch verlegener und die Röte auf seinen Wangen war nun deutlich erkennbar. Er wandte sein Gesicht wieder zu Vegeta und fragte leise: „Wie…findest du es…? Es ist von einem Dichter Namens…ähm…keine Ahnung wie der hieß, jedenfalls hat er das oder zumindest so was ähnliches in einem Brief an seine Geliebte geschrieben…“ Vegeta sah Goku immer noch mit großen Augen an. „…du…hast ein Gedicht gelernt…?“ Immer noch nervös antwortete der Größere: „…ja…“ „Ganz schön…kitschig, Kakarott…“ Goku wandte sein Gesicht schnell wieder ab. „Sorry…ich…hatte einfach viel Zeit…“, erwiderte er, wobei er die Enttäuschung in seiner Stimme kaum verbergen konnte. Vegeta starrte ihn eine ganze Weile einfach nur an. Ja, Kakarott hatte sich wirklich verändert…doch seine Art war irgendwie einfach immer noch dieselbe…und…er war immer noch er, oder nicht…? Sein Goku…sein Leben… „…Kakarott…“ Unsicher blickte Goku wieder zu ihm. „…ja?“ „…das Gedicht ist…schön…“ Nun musste sich der stolze Prinz selbst verlegen räuspern. Auch ihm stieg langsam eine gewisse Röte auf die Wangen, als sich Gokus Gesichtszüge wieder erhellten und er ihn anstrahlte. Sanft legte er seine Hand auf Vegetas Wange und näherte sich seinem unwiderstehlichen Gesicht. Und dort, auf dem Balkon, auf dem sie schon so manchen Kuss, so manches Drama erlebt und durchlebt hatten, gaben sie sich den süßesten und zärtlichsten Kuss, den die Welt je gesehen hatte… _______________ Disclaimer: Das Gedicht bzw. der Brief, das/den Goku hier zitiert hat, stammt aus der Feder von Ludwig van Beethoven. Verkürzt und ein wenig abgewandelt. Gehört also nicht mir. ;) Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)