Feel the Love you can't live without von -Alice- ================================================================================ Kapitel 56: The Prophecy ------------------------ „Hey…Kakarott…“ Der große Saiyajin bewegte sich nicht. Sein gleichmäßiger Atem verriet Vegeta, dass er immer noch schlief. Sanft streichelte er ihm über die Wange. „Kakarott…“ Langsam kam Bewegung auf dessen Gesicht. „…wach auf.“ „Mmmgn…“ Vegeta lächelte. Der Anblick seines Artgenossen, wie er langsam aus dem Reich der Träume zu ihm wanderte, war herrlich mitanzusehen. „Kakarott…es wird Zeit…“ Goku öffnete seine Augen einen spaltbreit. Er spürte die zarte Berührung auf seiner Wange und die Wärme des Körpers neben sich. Ein Lächeln legte sich auf seine Lippen und er schloss seine Augen wieder. Er hätte für immer einfach nur dort in diesem weichen Bett mit der Liebe seines Lebens liegen können. Die Welt oder was auch immer gerade außerhalb dieser Mauern passierte, interessierten ihn nicht im Geringsten… Hätte man ihm damals gesagt, was passieren würde, wenn er mit Vegeta für drei Jahre in den Raum von Geist und Zeit gehen würde, hätte er niemals gedacht, dass es so kommen würde. Niemals. Und jetzt…? Er bereute keine Sekunde…kein einziges Erlebnis…nicht einmal wirklich die schrecklichen Dinge, die dem stolzen Prinzen durch Freezer angetan wurden. Denn…wer konnte schon sagen, ob ihre Beziehung auch ohne sie, so derart intensiv geworden wäre… Denn war es nicht gerade diese Zeit, die sie noch enger aneinander geschweißt hatte…? Und jetzt, da er selbst durch ihre Fusion Bruchstücke davon gesehen hatte, fühlte er sich Vegeta noch verbundener…als würde er das Leid, das Vegeta widerfahren war, nun gemeinsam mit ihm tragen…und wie er es damals, im Raum von Geist und Zeit schon gewusst hatte, so war es auch heute noch. Jegliches Leid…jegliche Verantwortung und…jegliche bevorstehende Herausforderung…trug sich leichter, wenn er Seite an Seite mit Vegeta war…und so war es auch mit den Erinnerungen des stolzen Prinzen… „Hey!“ Erneut öffnete Goku seine Augen. „…mh?“ Endlich trafen sich ihre Blicke. „Zeit zum Aufstehen, Kakarott.“ „…wa…warum…?“ „Weil ich es sage.“ „Maaan…“ Goku schloss seine Augen einfach wieder. Zu sehr war er noch von seinen Erinnerungen und Erkenntnissen eingenommen, als dass er sich schon der Realität stellen wollte. „…HEY!“ Erschrocken riss er seine Augen wieder auf. „…was ist denn?“, fragte der jüngere Saiyajin nun sichtlich genervt. „…ich will zurück.“ „…zurück?“ „Nach Hause.“ „…dann geh doch.“ Trotzig machte Goku seine Augen wieder zu. Eine Ader begann auf Vegetas Stirn zu zucken. „…wie bitte?!“ Mit einem Mal wurde Goku bewusst, was er da gerade gesagt hatte. Schnell riss er seine Augen wieder auf und bei dem wütenden Gesicht des Prinzen richtete er sich halb auf. Er blinzelte ein paar Mal, um den Schlaf aus seinen Augen zu bekommen. Dann sah er Vegeta an. „Sorry…bin ja schon wach…“ Doch Vegeta stand bereits eingeschnappt auf und zog sich ohne Worte seine Kleidung an. „…bist du jetzt sauer…?“, fragte Goku, während er dem Prinzen dabei zusah. „Nein.“, war Vegetas kurz angebundene und verärgerte Antwort. Goku seufzte. Noch immer halb verschlafen ließ er sich aus dem Bett gleiten. Vegeta war gerade dabei sich sein enges Oberteil über den Körper zu ziehen als Goku aufstand und zu ihm wankte. Er war nach ihrem doch ziemlich intensiven Liebesspiel etwas wackelig auf den Beinen. Sanft legte er seine Arme von hinten um den Prinzen, nachdem sich Vegeta seine Kleidung gerichtet hatte. „…ich hab’s nicht so gemeint…“, flüsterte Goku versöhnlich. „…passt schon.“ „Dein ‚passt schon‘ kenn ich…sei nicht sauer, okay?“ Der Jüngere gab dem stolzen Prinzen dabei einen sanften Kuss in den Nacken. Vegeta atmete tief durch. Er schloss seine Augen dabei, um sich selbst zu beruhigen. „…zieh dich einfach an, Kakarott. Ich hab Hunger.“ „…also schön…“ Etwas enttäuscht ließ Goku wieder von ihm ab und suchte nach seiner eigenen Kleidung. Vegeta wartete mit verschränkten Armen auf seinen Artgenossen. „…fertig…?“, fragte er, nachdem Goku seinen zweiten Stiefel angezogen hatte. „Jap.“ „Dann los.“ Vegeta ging an dem Jüngeren vorbei zur Tür, doch natürlich hielt Goku ihn am Handgelenk zurück. „Was?“, fragte der stolze Prinz, immer noch mit genervtem Unterton. Doch anstatt zu antworten, zog Goku ihn zu sich heran und legte seine Stirn an seine. Er sah ihm mit einem Lächeln im Gesicht tief in die Augen. „Danke…für diesen wundervollen Tag…“ Vegetas Mundwinkel zuckten leicht nach oben. „War das ein Lächeln…?“ Goku stupste die Nase des Prinzen mit seiner an. Erneut zuckten Vegetas Mundwinkel unwillkürlich nach oben. „Verdammt…“ Seine Wangen wurden rot. Schnell drehte er sein Gesicht von seinem Artgenossen weg. Er konnte es einfach nicht aufhalten, aber sein Mund formte ein Lächeln. Gokus Grinsen wurde breiter. „Na geht doch. Jetzt können wir los.“ „…Idiot…“, murmelte der stolze Prinz leise. „Hey!“, protestierte Goku sofort. Vegeta wandte ihm sein Gesicht wieder zu und drückte dem Jüngeren einfach nur einen Kuss auf die Lippen. „…können wir los…?“ Goku nickte. Vegeta nahm die Hand seines Artgenossen und verschränkte ihre Finger ineinander, was Gokus Herz einen Sprung machen ließ. Es kam so selten vor, dass sie Händchen hielten… Schließlich verließen sie gemeinsam das Haus in den Bergen. Kaum hatte Vegeta die Tür hinter ihnen verschlossen und sich umgedreht, stieß er gegen Goku, der keinen Schritt weiter gegangen war. Mit gebanntem Blick sah Goku nach oben. „Kakarott?“ Als Goku nicht reagierte folgte Vegeta seinem Blick. Plötzlich spürte auch er, was der jüngere Saiyajin schon längst wahrgenommen hatte. Und nur wenige Sekunden später tauchten der Gott der Zerstörung und sein Engels-Wächter vor ihnen auf. „Meister Beerus! Whis! Was macht ihr denn hier?!“, rief Goku ihnen entgegen. „Hallo Son Goku! Vegeta!“, begrüßte Whis die beiden Saiyajins mit einem Lächeln im Gesicht. Im Gegensatz zu dem Engel, sah Beerus die beiden mit finsterem Blick an und sagte kein Wort. Gemeinsam landeten sie vor den beiden Saiyajins. „Es ist lange her, dass wir uns gesehen haben.“, stellte Whis fest. Immer noch mit diesem einnehmenden Lächeln auf den Lippen. „Stimmt.“, pflichtete Goku ihm bei. „Was führt euch hierher?“, wollte nun Vegeta wissen, der sich neben Goku gestellt hatte. „Ach…so dies und das…“, wich Whis der Frage des stolzen Prinzen aus. „Aber so wie es aussieht, scheint ihr beide euch ja wieder zusammengerauft zu haben. Das letzte Mal als wir uns gesehen haben, Vegeta, war, als du deine Frau geschwängert hast und ohne Son Goku zur Erde zurückgekehrt bist…“ „…stimmt.“ „Also…seid ihr zwei jetzt wieder zusammen?“, fragte Whis, immer noch mit diesem Lächeln im Gesicht. „Jap!“, rief Goku fröhlich, während Vegeta nur mit beschämtem Blick zur Seite sah. „Das freut mich für euch.“ „Danke, Whis.“ „Genug von diesem Gequatsche!“, rief Beerus plötzlich dazwischen. „Wir sind hier um euch abzuholen!“ „Ab…zuholen?“, fragte Vegeta überrascht und blickte schnell zum Gott der Zerstörung. „Richtig verstanden. Ihr beide kommt jetzt wieder mit uns mit. Es ist Zeit unser Training fortzusetzen. Und…es zu Ende zu bringen.“ „Zu Ende bringen?!“, wiederholte Goku verwirrt. Beerus wandte sich Whis zu. „Rede ich heute irgendwie komisch?“ Whis lachte nur. Dann fuhr der Engel fort: „Sagt mal…warum seid ihr beide eigentlich vorhin fusioniert?“ „Was?!“, riefen die beiden Saiyajins gleichzeitig. „Wir konnten die Energie, die dadurch entstanden ist, bis zu uns spüren. Besonders als ihr dann auch noch die Super-Saiyajin-Blue Form angenommen habt.“, erklärte Whis. „So ungern ich das zugebe, aber…das war ganz schön beeindruckend.“, gestand Beerus, während sein Schweif aufgeregt hin und her schwang. „Ähm…“ Goku und Vegeta sahen sich an. Sie waren beide gleichermaßen rot im Gesicht und wussten nicht, wie sie erklären sollten, warum sie das getan hatten. „Na, das könnt ihr uns ja dann später noch erzählen. Können wir los?“, fragte Whis mit seiner engelsartigen Stimme. „Nein.“, schoss es sofort aus dem stolzen Prinzen. „Ach, warum nicht?“ „Weil sich hier im letzten Jahr viel getan hat. Wir können nicht einfach von jetzt auf gleich von hier verschwinden.“, erklärte Vegeta mit ernstem Gesichtsausdruck. „Stimmt.“, pflichtete Goku seinem Artgenossen bei. Beerus blickte sichtlich wütend und ungeduldig drein. „Und wann könnt ihr dann mit?!“ „Ähm…“ Goku kratzte sich nachdenklich am Hinterkopf, während Vegeta ebenfalls angestrengt zu überlegen schien. „…da…sollten wir wohl erst mal mit Kuririn und den anderen reden, oder…?“, richtete Goku seine Frage an den stolzen Prinzen. „Das heißt, du willst mit?“, war dessen Gegenfrage. „…du nicht?“ „…doch…“ Man konnte deutlich das aufgeregte Feuer in ihren Augen sehen. Natürlich wollten sie mit Whis und Beerus trainieren. Ihr letztes Training hatte sie gelehrt, den Ultra Instinct zu beherrschen, wohin würde sie wohl ihr nächstes Training bringen? Natürlich wollten sie dementsprechend mit und es herausfinden…doch…die Schule…sie war doch gerade erst in Betrieb gegangen…sie konnten also nicht einfach für ein paar Monate verschwinden…oder? Plötzlich fiel Vegeta wieder ein, weswegen er Kakarott eigentlich aus dem Schlaf gerissen hatte und er mit ihm zurück zur Burg wollte, oder eher musste. „Wie spät ist es?“ „Äh…keine Ahnung.“, antwortete Goku sichtlich verwirrt darüber, warum sich Vegeta auf einmal für die Uhrzeit interessierte. „Ich schätze es wird nach eurer Zeitrechnung wohl bald sieben Uhr abends sein.“, erklärte Whis. „…mist…“, murmelte Vegeta. „…wie wäre es, wenn wir euch beiden Kakarott und mein neues Zuhause zeigen und wir dort die…weiteren Schritte überlegen? Ich bin sicher, wir haben dort auch etwas zu essen für euch.“, versuchte Vegeta den Gott der Zerstörung und Whis zu ködern. „Also gegen etwas Leckeres zu essen hab ich nichts einzuwenden…du, Whis?“ „Ich sicher nicht.“, lachte der Engel. ___________________________ „Sie kommen!“, rief Kuririn, als er spürte, dass sich Vegetas und Gokus Auren näherten. „Wird aber auch Zeit…“, murmelte Yamchu schon etwas genervt. „Los, versteckt euch!“ ___________________________ Die beiden Saiyajins landeten mit Beerus und Whis in der Mitte des Burghofes, der vollkommen leer war. Vegeta sah sich sofort um, konnte aber niemanden entdecken. Wo steckten die anderen bloß? „Beeindruckend…“, murmelte Beerus, der sich neugierig umsah. „Was ist das dort oben für ein Zeichen?“, wollte Whis wissen, dem das riesige Banner oberhalb der Burg nicht entgangen war. „Das Wappen meiner Familie.“, erklärte Vegeta. Es lag Stolz in seiner Stimme. „Und gleichzeitig das Zeichen unserer Kampfsportschule.“, ergänzte Goku, mit wohl genauso viel Stolz in der Stimme. „Ihr habt eine Kampfsportschule?“, fragte Whis neugierig. „Jap!“ Der große Saiyajin hatte ein breites Lächeln auf den Lippen und während er seine Hände in die Seite gestemmt hatte, schwoll seine Brust voller Stolz an. „Und wen trainiert ihr? Etwa Erdlinge?“, war nun die Frage des Gottes der Zerstörung. „Natürlich trainieren wir hier die Menschen. In ihnen steckt mehr Potenzial als ihr denkt.“, verteidigte Goku die Rasse, die er wie seine eigene betrachtete. „Mmh…ja, da muss ich Son Goku zustimmen, Beerus, wenn man bedenkt, dass es durchaus einige fähige Kämpfer unter ihnen gibt, wie Kuririn oder Tenshinhan. Oder auch der Lehrmeister von Son Goku.“ „Wie auch immer…heißt das, ihr wollt deswegen nicht mit uns kommen?!“ Beerus klang wieder genervt. „Wir haben die Schule erst vor kurzem eröffnet. Da können wir nicht einfach weg.“, versuchte Goku es zu erklären. „…wie nervig…“ ___________________________ „…jetzt?“, fragte Gohan schon ziemlich aufgeregt in die Runde. Sie hatten sich alle in der großen Halle versammelt. Pool und Oolong standen bei der großen Flügeltür, die zum Hof nach draußen führte, bereit, sie jederzeit aufzureißen, damit alle hinausstürmen konnten, um Goku zu überraschen. „Wartet!“, hielt Piccolo sie zurück. „…Beerus…Beerus und Whis sind auch da…“, flüsterte er. „Wirklich? Etwa auch um meinem Vater zu gratulieren?“, wollte Gohan wissen. „Sshh…“, ermahnte der Namekianer seinen besten Freund zur Stille und spitzte seine Ohren. ___________________________ „…erst weckt ihr mich aus meinem Schlaf, indem ihr da einfach eine Fusion raushaut und dann wollt ihr mich wegen dem hier versetzen?! Ihr solltet meine Geduld nicht auf die Probe stellen…“, drohte der Gott der Zerstörung. „Aber, Meister Beerus! Wir…wir haben dich ja nicht mit Absicht aufgeweckt…“, versuchte Goku ihn zu beruhigen. „Können wir nicht auch einfach…hier trainieren?“, fragte Vegeta sachlich. „Ah genau! Hier haben wir auch haufenweise leckeres Essen, dass ihr dann jeden Tag haben könnt! Und…und Platz zum Schlafen gibt es hier auch ausreichend!“ Beerus Augen verengten sich zu schmalen Schlitzen. Er schien sichtlich über diese Möglichkeit nachzudenken. Währenddessen bemerkte Whis den Haufen Leute, der sich dicht gedrängt hinter der großen Tür, die am gegenüberliegenden Gebäude lag, befand, als ob sie jeden Moment einen Angriff starten wollten. „Sagt mal…was machen die anderen dort eigentlich?“ „Hä?“ Goku und auch Vegeta drehten sich verwirrt in die Richtung, in die der Engel deutete. „Verdammt! JETZT!“, konnten sie Piccolos Stimme durch die Tür hören. Und plötzlich wurde die Doppeltür aufgerissen, aus der nun alle herausstürmten und völlig durcheinander schrien: „ÜBERRASCHUNG!!!“ Mit großen Augen starrte Goku auf seine Freunde, die nur noch jubelten und ihm Glückwünsche von allen Seiten zuriefen. Freudestrahlend blickte er sich um. Sie waren alle gekommen. Einfach alle…und als Goku Bulma unter ihnen entdeckte, konnte er seinen Augen kaum glauben. Sie nickte ihm mit einem Lächeln auf den Lippen zu. Fast hätten sich Tränen in seinen Augen gebildet… Nur eine Person war nicht gekommen…Chichi. Und das würde sie wohl auch nie wieder… Endlich trat Kuririn an die Seite seines besten Freundes, nahm ihn an die Hand, führte ihn an seinen Freunden vorbei und zog ihn in die große Halle, die prächtig geschmückt war. Sie hatten Tische und Stühle hergerichtet und an einer Seitenwand war ein riesiges Buffet aufgebaut. Auf der erhöhten Fläche, auf der sonst eigentlich ein Thron stand, war eine Band, die sofort zu spielen begann, als Kuririn mit Goku den Saal betrat… „Son Goku hat also heute Geburtstag?“, fragte Whis an Vegeta gerichtet, der immer noch bei ihm und Beerus stand, während die anderen Kakarott und Kuririn in die Halle folgten. „Ja…seinen Erdengeburtstag.“ „Was heißt das?“ „…das ist der Tag, an dem der Mann, der ihn großgezogen hat, ihn auf der Erde gefunden hat…“ „Ah, ich verstehe.“ Beerus drängte sich an Whis und Vegeta vorbei. „Was auch immer, ich seh da drin einen Haufen Essen, das ich probieren will! Und wehe, es ist nicht lecker, dann könnt ihr es vergessen, dass wir euch hier auf der Erde trainieren…“ Und schon marschierte er auf die Halle zu. „Klingt so, als wäre er damit einverstanden, dass wir euch hier trainieren.“, stellte der Engel fest und folgte dem Gott der Zerstörung. Er wusste, wenn er sich nicht beeilte, würde Beerus ihm alle leckeren Sachen vor der Nase wegschnappen. Der stolze Prinz sah den beiden eine Weile hinterher, bis auch er sich in Bewegung setzte. Er blieb jedoch am Tor stehen und sah erst einmal durch das dort vorherrschende Chaos. Dann fiel sein Blick auf Goku, der einfach nur vor lauter Glück und Freude strahlte. Er strahlte für den stolzen Prinzen so hell, dass alles rund um ihn herum in Dunkelheit versank…als wäre der andere Saiyajin alles, was Vegeta noch wahrnehmen konnte…er war sein Licht. Sein Leben. Und mit seinem eigenen strahlenden Lächeln auf den Lippen begab sich Vegeta in den Saal… ___________________________ Es war eine wundervolle, ausgelassene und berauschende Feier. Vor der Bühne, auf der die Band immer noch ihre Lieder zum Besten gab, tanzten bereits einige. Auch Goku war mit dabei und inmitten seiner Freunde wirbelte er gerade Goten im Kreis… Vegeta war bis zu diesem Zeitpunkt im Hintergrund geblieben. Hatte seinen Artgenossen dessen Freunden überlassen, die ihn vollkommen einnahmen. Er selbst war bei Whis und Beerus geblieben und hatte sich mit ihnen quer durch das herrliche Essen probiert. Er war selbst erstaunt, aber sogar für seine Verhältnisse aß er heute mehr als sonst… Als er sich erneut Nachschub holen wollte, blieb er mitten auf seinem Weg stehen, als er Bulma am Buffet stehen sah. Er zögerte sichtlich, setzte seinen Weg jedoch nach einigen Sekunden fort. Er stellte sich neben sie und sah sie mit ernstem Blick an. „Ich hätte nicht gedacht, dass ich dich hier sehen würde.“ Bulma sah überrascht zu ihm auf. Erst nach einigen Sekunden antwortete sie mit versteinerter Miene: „Ohne meine Hilfe hätte das hier doch niemals funktioniert.“ Vegeta musterte seine ehemalige Gefährtin misstrauisch. „Ich dachte, Kakarott wäre für dich gestorben…“ Bulma fühlte sich ertappt. „Also…das…das ist er auch.“ „Warum bist du dann hier?“, bohrte der stolze Prinz weiter. „Weil…also…wegen Trunks. Ich wollte ihm nicht erklären müssen, warum ich nicht zu der Feier gehe…denn entweder ich hätte ihn anlügen müssen oder ihm die Wahrheit erzählen. Und ich wollte beides nicht. Das…werde ich schön dir überlassen.“ „Bulma…“ „Was denn?“ „Wirst du ihm…jemals verzeihen?“ Sie sah dem stolzen Prinzen lange in die Augen. Ihr Blick war undefinierbar. Schließlich antwortete sie mit leiser Stimme: „Das…habe ich doch längst…“ Vegetas Augen weiteten sich. Er war sich nicht sicher, ob er sie gerade richtig verstanden hatte, doch dann zeigte sich ein Lächeln auf ihrem Gesicht. Es sah traurig aus. Zögerlich legte sie ihre Hand auf die Stelle seiner Brust, unter der sein Herz schlug. Dann sagte sie schon fast flüsternd: „Schließlich macht er dich glücklich…“ Und mit diesen Worten ließ sie Vegeta stehen, der ihr mehr als ungläubig hinterhersah. Diese Frau…Bulma…seine Bulma…überraschte ihn immer wieder… „Du und Bulma scheint euch ja blendend zu verstehen.“ Mit diesen Worten wurde Vegeta aus seinen Gedanken gerissen. Piccolo war neben ihm aufgetaucht. Der Blick des stolzen Prinzen wurde finster. „Hast du ein Problem damit?!“, fauchte Vegeta. „Ich nicht.“ „Dann ist ja alles bestens!“ Vegeta ließ Piccolo einfach am Buffet stehen und ging mit leeren Händen zu seinem Platz zurück. Als ob es nicht reichte, dass Kakarott immer eifersüchtig darauf reagierte, wenn er mit Bulma redete, jetzt musste auch noch dieser Namekianer seine Nase hineinstecken… ___________________________ Erst einige Zeit später hatte sich Goku endlich von seinen Freunden losreißen können und hatte sich seinen Weg zu Vegeta, Beerus und Whis bahnen können. „Puuuh!“, mit einem ausgelassenen Seufzer ließ er sich auf dem Stuhl neben dem Prinzen nieder. „Was für einer Feier, oder?“ Er lachte fröhlich. „Hast du eigentlich…davon gewusst?“ Vegeta begann zu grinsen. „Natürlich.“ Goku erwiderte das Grinsen. Dann beugte er sich zu ihm vor und führte seine Lippen nahe an Vegetas Ohr. Dort flüsterte er leise: „…danke. Für einfach alles…“ Danach wich er ein Stück zurück und beide sahen sich tief in die Augen, mit Wärme, Glück und wohl auch etwas Verlangen darin, bis sich Beerus räusperte. Nur widerwillig wandten sich die beiden dem Gott der Zerstörung zu. „Wir werden gleich morgen mit eurem Training beginnen. Also seht ja zu, dass ihr bis morgen fit seid.“ Die beiden Saiyajins sahen sich wieder an. Man konnte deutlich das Feuer in ihren Augen aufleuchten sehen. Endlich…endlich würden sie sich also wieder ein wenig ihrem eigenen Training widmen können. Zumindest für den morgigen Tag, denn danach würden schließlich ihre Schüler zurückkehren… ___________________________ Goku trat in den großen Innenhof. Er schloss seine Augen und atmete die kühle Nachtluft tief in seine Lungen. Obwohl es frisch war, fühlte er in sich diese wundervolle Wärme. Die tiefe Freundschaft aller Anwesenden hinter ihm und die unendliche Liebe des einen, der schlicht und ergreifend zu seinem Leben geworden war. Ein Schatten trat neben ihn. Langsam öffnete Goku seine Augen wieder und sah zu der großen Gestalt neben sich. Ein Lächeln legte sich auf seine Lippen. „Na Piccolo? Brauchst du auch ein wenig frische Luft?“ „Ja.“ Sie standen eine Weile still nebeneinander und sahen in den klaren Sternenhimmel. „Sag mal, Son-kun…“ Goku sah zu dem großen Namekianer auf. „…du bist richtig glücklich, nicht wahr…?“ Die Augen des Saiyajins weiteten sich entsetzt, als ihm wieder bewusst wurde, dass Vegeta ihm einst offenbart hatte, dass Piccolo über sie bescheid wusste. Dass er sie damals gesehen hatte. Als sie sich hier auf der Erde…hoch in der Luft über einem abgelegenen Waldstück, einander hingegeben hatten… „…j…ja…“, antwortete er etwas verlegen. „Mit der Kampfsportschule hast du etwas geschaffen, dass perfekt zu dir passt. Und auch zu den anderen. Sie scheinen in ihrer Rolle als Lehrer richtig aufzugehen. Genau wie du.“ Innerlich atmete Goku erleichtert aus, dann legte sich wieder ein Lächeln auf sein Gesicht. „Stimmt. Ich glaub übrigens, dass du hier auch super reinpassen würdest, Piccolo. Wenn ich daran denke, wie toll du dich damals um Gohan und sein Training gekümmert hast, als er noch ein Kind war. Und…wie du es jetzt auch immer noch tust.“ „Tsk…“, war der peinlich berührte Ton, den Piccolo lediglich von sich gab. „Hab ich mich eigentlich jemals so richtig bei dir dafür bedankt?“ „…ich brauch deinen Dank nicht.“ „Hahaha…ich weiß. Trotzdem. Danke Piccolo, dass du immer für Gohan und seine Familie da bist. Du bist ein wahrlich guter Freund.“ Goku klopfte dem Namekianer anerkennend auf den Rücken, der sofort seine Arme vor der Brust verschränkte und mit einem leichten Rotschimmer auf den Wangen in eine andere Richtung blickte. „Also…vielleicht trittst du unserer Truppe ja irgendwann mal bei. Ich würde mich freuen.“ „Vielleicht…werde ich mich eines Tages Goten und Trunks annehmen, wenn ich das Gefühl bekomme, dass sie von euch nicht richtig trainiert werden.“, murmelte Piccolo. „Ach, ich glaube, Vegeta bekommt das ganz gut hin. Aber mal einen anderen Mentor zu haben, schadet den beiden sicher nicht.“ Sie fielen wieder in ein längeres Schweigen. Es war nicht unangenehm, aber trotzdem lag etwas in der Luft. Etwas, dass Piccolo irgendwie im Magen…oder auch im Herzen lag… „…gefällt es Vegeta denn hier überhaupt?“, fragte Piccolo nach einer Weile der Stille. „Was?“ „Kommt er mit seiner Rolle hier zurecht?“ „Klar. Also…ja, denke schon.“ „Er ist so etwas wie der Leiter des Ganzen, oder?“ „Jap. Irgendwann hat er das einfach in die Hand genommen.“ „Am Unterrichten ist er nicht interessiert?“ „Nur, wenn es um Trunks und Goten geht.“ „Mmhh…“ Piccolo sah nachdenklich zu den Sternen. „Warum fragst du?“ „…ich mach mir nur…Gedanken…“ „Gedanken? Worüber denn…?“ „Nur…ob…er nicht irgendwann genug davon haben könnte.“ „Ähm…dann finden wir sicher eine andere Aufgabe für ihn.“ „Und wer leitet die Schule dann?“ „Ähm…ich? Also, keine Ahnung. Darüber mach ich mir Gedanken, wenn es soweit ist…“ Goku lachte, auch wenn es nun etwas unsicher klang. Piccolo musterte den Saiyajin eine Weile. Was ihm eigentlich auf der Seele brannte, war etwas anderes, er wusste nur nicht, wie er es sagen sollte. Bei Vegeta war es ihm so leicht gefallen…er war einfach zu ihm gestürmt, voller Zorn, dass er Goku verletzt hatte und dieser vielleicht nicht mehr von seinem Training von Beerus und Whis zurückkehren wollte, dass er ihm einfach offenbart hatte, dass er von ihnen beiden wusste. Aber bei Goku war das anders…seit einer gefühlten Ewigkeit hatte er nun im Verborgenen versucht seine schützende Hand irgendwie ein wenig über ihn zu halten, um sein Leuchten, dass sie alle schon so oft gerettet hatte, zu bewahren… „Son…Son Goku…“ Der Saiyajin legte seinen Kopf leicht schief und sah Piccolo fragend an. Er erkannte sofort, dass dem Namekianer etwas ziemlich zu beschäftigen schien. Sonst war er schließlich auch ein Mann direkter, wenn auch manchmal rätselhafter, Worte… „…es gibt da etwas, dass…du vielleicht wissen solltest.“ Die Neugier wuchs in Goku. „Und was?“ „Ich…ich weiß bescheid über…“ Piccolo räusperte sich. „…über…“, versuchte er es erneut. Doch dann fiel Goku ihm einfach ins Wort: „Du weißt bescheid über Vegeta und mich…ist es das, was du mir sagen willst?“ Piccolos Augen weiteten sich entsetzt. „Du…du…weißt es?“ „Jap. Vegeta hat’s mir gesagt.“ „…oh.“ „War es das, was du mir sagen wolltest?“ „Auch.“ „Was gibt’s denn noch…?“ „…es geht um Son Gohan.“ Sofort wurde Gokus Blick ernst. „Was ist mit ihm?“ „Er ist ein absolut intelligenter, junger Mann…“, begann Piccolo. „Ich weiß.“ „…und auch wenn er vielleicht etwas von deiner naiven Art geerbt hat, so…“, fuhr der Namekianer fort, „…fürchte ich, wird er irgendwann auch dahinterkommen. Es ist ihm schon aufgefallen, dass Vegeta und du…dass ihr euch anders als früher anseht. Ich weiß, dass er das als Freundschaft zwischen euch beiden interpretiert, aber…ganz ehrlich, Son-kun? So wie ihr euch vorhin angestarrt habt…wie du ihm ins Ohr geflüstert hast…“ Ein kalter Schauer rann Piccolo dabei über den Rücken, als er sich diesen Anblick in Erinnerung rief. „…da erkennt doch auch ein Blinder irgendwann, dass da was läuft. Und…ich weiß nicht, ob ich ihm ewig etwas vormachen kann.“ Nur langsam sickerten Piccolos Worte zu Goku durch. „…oh…okay…ich…verstehe…“, murmelte er, während er sich fragte, ob Vegeta und er langsam unvorsichtig geworden waren… „Habt ihr denn vor, es den anderen jemals zu erzählen?“, wollte Piccolo letztendlich wissen. Goku atmete tief ein und aus. „Ich würde es ihnen schon gerne irgendwann mal erzählen, aber…im Moment ist es einfach gut, so wie es ist. Vegeta und ich hatten in den letzten Jahren einfach genug…wie soll ich sagen…“ Goku kratzte sich etwas unsicher am Hinterkopf. „Ihr hattet in den letzten Jahren genug Drama…?“ Der große Saiyajin blinzelte ein paar Mal, musste dann aber ein wenig lachen. „Ja…schätze Drama trifft es ganz gut.“ „Versteh mich nicht falsch, Son…ich werde auch weiterhin meinen Mund halten, wenn es das ist, was du willst…“ „Ja, ich denke schon. Ähm…danke, Piccolo.“ Der Namekianer zuckte nur mit den Schultern, als ob es selbstverständlich wäre, dass er das Geheimnis der beiden Saiyajins für sich behielt. „Son-kun?“ „Ja?“ „Je länger ihr es vor den anderen verbergt, umso schwieriger wird es, es ihnen eines Tages zu erzählen.“ „Kann schon sein…aber der Moment, es ihnen zu sagen, ist einfach noch nicht gekommen…“ „Verstehe…“ Piccolo legte seinem Freund die Hand auf die Schulter und schenkte ihm ein kurzes Lächeln, dass Goku sofort erwiderte. Danach ließ er den Saiyajin alleine an der frischen Luft zurück. ___________________________ Vegeta hatte sich irgendwann von der Feier zurückgezogen und saß auf der Mauer vor dem Banner seiner Familie. Er hatte sich längst niederlegen wollen, denn der Tag war anstrengend gewesen. Er hatte ihm doch einiges abverlangt…bei den Gedanken an die Fusion mit seinem Artgenossen und den Erlebnisse danach, lehnte er sich zurück und schloss seine Augen. Unwillkürlich legte sich ein zufriedenes Lächeln auf sein Gesicht. Auch wenn er an Ort und Stelle hätte einschlafen können, so wollte etwas in ihm den Tag nicht ohne Kakarott beenden… Erst einige Zeit später trat Goku mit den letzten Feiernden in den Innenhof. Der stolze Prinz beobachtete, wie sie sich voneinander verabschiedeten und Goku im Hof zurückließen, der sich genüsslich streckte und seine Arme hinter seinem Kopf verschränkte. Er sah einfach nur glücklich zum Himmel auf, bis Vegeta plötzlich neben ihm landete. Sie sahen sich stumm in die Augen. Es bedurfte keiner Worte zwischen ihnen. Als ob die heutigen Erlebnisse das Band zwischen ihnen noch enger geschnürt hätte und sie einander nur anzusehen bräuchten, um zu wissen, was der andere dachte… Goku zog Vegeta nur noch in seine Arme, hob ihn überschwänglich hoch, drehte sich mit ihm einmal im Kreis, während sein süßes Lachen durch den Hof hallte. Danach ließ er den stolzen Prinzen langsam an seinem Körper hinab gleiten, während er sanft seine Lippen auf seine legte… ... Ein Schatten bewegte sich in der Dunkelheit und blieb abrupt stehen. Und nachdem sich die beiden Saiyajins wieder voneinander gelöst hatten und zu demselben offen stehenden Fenster geflogen und darin verschwunden waren, sank die Gestalt mit weit aufgerissenen Augen auf den Boden… ... ___________________________ Am nächsten Morgen weckte Vegeta Goku viel zu früh für dessen Geschmack. Grummelig stand Goku jedoch auf und begab sich mit dem stolzen Prinzen zum Frühstück, wo Whis und Beerus bereits auf sie warteten… „Wir werden uns heute beim Training aufteilen.“, erklärte der Engel, während beide Saiyajins noch recht verschlafen ihr Essen zu sich nahmen. „Und ich werde heute mit dir arbeiten, Son Goku.“, fuhr Whis fort. „Oh, okay. Klar, machen wir.“, erwiderte der große Saiyajin, während Vegeta neugierig auf Beerus blickte, der jedoch nur in sein Croissant vertieft war. ___________________________ Nach einem harten Trainingstag mit Beerus, stand Vegeta an der Seite des Gottes der Zerstörung auf dem Gipfel des Berges, an dessen Hang die Schule der Saiyajins lag. Sie blickten beide in die weite Ferne, die sich vor ihnen ausbreitete. „…Meister Beerus…?“ „Ja?“ „…dürfte ich eine Frage stellen?“ „Nur zu.“ „Warum seid ihr so erpicht darauf, Kakarott und mich zu trainieren…?“ „…mmh…eine ausgezeichnete Frage, Vegeta.“ „…bekomme ich auch eine Antwort darauf…?“, fragte der stolze Prinz vorsichtig. „Lass mich erst etwas ausprobieren. Ich glaube, es wird langsam Zeit dafür…“ Beerus wandte sich Vegeta zu. Er schnappte sich die Hand des Prinzen und drehte seinen Körper zu sich. Vegeta musterte ihn misstrauisch, während Beerus seine Handfläche auf Vegetas legte. Der stolze Prinz spürte eine seltsame Energie in sich fließen, während Beerus‘ Hand eine schwarze Aura umgab. „Mit dir und Son Goku…sterben die reinrassigen Saiyajins aus, nicht wahr?“, fragte der Gott der Zerstörung, während er weiterhin mit ernstem Blick auf ihre beiden Hände hinabsah. Vegeta sah zu ihm auf und antwortete emotionslos: „Ja.“ Diese Tatsache war etwas, mit der sich Vegeta nur ungern auseinandersetzte, auch wenn es ihm schmerzlich bewusst war. Dann blickte Beerus plötzlich zu Vegeta auf. Sie sahen sich beide tief in die Augen, bevor der Gott weitersprach: „Und jetzt sag mir, ob sich das gut für dich anhört…“ Beerus machte eine kurze Pause, in der sie sich unentwegt weiterhin ansahen. Ein seltsames Funkeln blitzte in den Augen des Gottes auf, bevor er weitersprach: „Vegeta…Prinz der Saiyajins…letzter seiner Art…Gott der Zerstörung.“ Vegetas Augen weiteten sich fassungslos. Langsam senkte er seinen Blick wieder auf ihre Hände, in der der stolze Prinz plötzlich eine enorme Hitze spürte. Schließlich entfernte Beerus seine Hand und Vegetas Augen weiteten sich noch mehr. Über seiner eigenen Handfläche schwebte eine schwarze, leuchtende Kugel. „…w…was ist das…?“ „Du weißt, was das ist. Du hast schon einmal fast Bekanntschaft damit gemacht.“ „…das ist…eine…eine Kugel der Zerstörung…“, stellte der Prinz überrascht fest. Beerus grinste. „Ich wusste es einfach…du hast das Potenzial, Vegeta…“ Verwirrt sah der stolze Prinz wieder zum Gott der Zerstörung auf. „…was?“ „Wenn du nicht fähig wärst, könntest du die Kugel der Zerstörung nicht über deiner Hand halten. Sie hätte dich berührt und du hättest dich sofort in Nichts aufgelöst.“ Fassungslos und nervös starrte Vegeta wieder zu seiner Hand hinab. Sein Körper begann leicht zu zittern. Eine falsche Bewegung…eine Unachtsamkeit…und er wäre also tot…? Doch je länger Vegeta das leuchtende Schwarz über seiner Hand anstarrte, umso ruhiger wurde er. Es fühlte sich…verdammt gut an…diese Hitze……diese Macht… Langsam hob Beerus seine Hand und zog die Energie der Zerstörung wieder in sich zurück. Erneut trafen sich ihre Blicke. „…warum…?“, war alles, was Vegeta in diesem Moment herausbrachte. Dass Beerus ihm die Kugel der Zerstörung wieder entzogen hatte, löste ein seltsames Gefühl von Verlust in ihm aus. „…ich schätze, es ist an der Zeit, dir die Wahrheit zu erzählen, Vegeta…“ Beerus wandte sich wieder der unendlich wirkenden Weite unterhalb des Berges zu. Sein Blick war an den Horizont gerichtet. Vegeta beobachtete mit durchdringendem Blick das Profil des Gottes neben sich. „Bevor wir uns zum ersten Mal getroffen haben, wurde ich von einem Traum geweckt. Einem Traum von einem Saiyajin-Gott. Tief in mir, wusste ich, dass es eine Prophezeiung war…“, begann Beerus zu erzählen. „Eine Prophezeiung…?“, wiederholte Vegeta überrascht. „Ja. Eine Prophezeiung, die mir mein Ende gezeigt hatte. Mein Ende als Gott der Zerstörung…“ Die Augen des stolzen Prinzen weiteten sich erneut. „…und als ich euch beide traf…dich und Son Goku…war ich, um ehrlich zu sein…ziemlich enttäuscht. Ihr hattet bei Weitem nicht das Potenzial an mich heranzukommen, auch wenn ihr tatsächlich zu diesem Saiyajin-Gott geworden seid. Aber…irgendetwas in mir hat mich davon abgehalten, euch zu zerstören…es gab schließlich nur noch euch beide…somit konnte es auch nicht irgendwo einen anderen Saiyajin-Gott geben, den diese Prophezeiung hätte meinen können…“ Beerus verschränkte die Arme vor seiner Brust. „…und je länger Whis und ich euch beobachtet haben…je länger wir euer individuelles Können getestet und hervorgelockt haben, umso mehr haben wir euer individuelles Potenzial erkannt…und als ihr dann fusioniert seid…diese Energie…sie war die, die ich in meinem Traum gespürt habe.“ „…aber…bedeutet das nicht, dass…du von Gogeta geträumt hast? Und er…derjenige ist?“ „…die Fusion hält doch nur eine halbe Stunde, oder nicht?“ „Eben…“, bestätigte Vegeta, sichtlich durcheinander. Beerus drehte sein Gesicht zu dem Prinzen der Saiyajins. Ein Lächeln zierte sein sonst so ernstes Gesicht. „Ich war zuerst auch ziemlich verwirrt. Aber jetzt habe ich es endlich verstanden, Vegeta. Es ist nicht eure Fusion, die mich ablösen soll. Es war Gogeta, seine Energie, die lediglich mein Ende eingeläutet hat. In dem Moment, als ihr beschlossen habt, zu fusionieren, habt ihr den Zeitpunkt festgelegt, in dem ich mich entschieden habe.“ „…wie…wie meinst du das…?“ „…als ich Gogeta gespürt habe, bin ich aus meinem Schlaf hochgeschreckt, denn es war die Energie…die Aura…die ich in der Prophezeiung gespürt und gesehen habe. Aber der erste Gedanke, den ich hatte, war……das kann doch nicht wahr sein. Er kann es nicht sein. Er darf es nicht sein. Es…ist doch Vegeta…“ Beerus wandte seinen Blick wieder ab. Er hatte immer noch dieses Lächeln im Gesicht als er erneut den Horizont ins Auge fasste. Vegeta konnte kaum glauben, was er da hörte. Wie versteinert starrte er den Gott der Zerstörung lediglich an. „…und da wurde es mir klar. Ich hatte mich bereits vor einiger Zeit entschieden. Ich hatte meine Wahl längst getroffen. Verstehst du es jetzt…?“ Verzerrte Erinnerungen blitzten durch Vegetas Geist. Längst in Vergessenheit geratene Wörter von Beerus und Whis, nachdem sie vorgetäuscht hatten, ihn töten zu wollen, um Gokus Ultra Instinct zu wecken… ‚…und was war mit dem Gerede, dass ich nicht das Zeug dazu hätte, stärker zu werden?!‘, hallten seine eigenen Worte durch Vegetas Kopf. ‚Wie Whis schon sagte, das war nur Gerede.‘, war Beerus‘ Antwort gewesen. ‚Tz…!‘ ‚Ernsthaft, komm runter, Vegeta! Wenn du’s genau wissen willst, halte ich von dir sogar mehr als von Son Goku.‘ ‚W…was?‘ ‚…ich denke sogar, dass du mehr Potenzial hast als er…‘ ‚Er hat recht. Das denke ich auch…‘, waren die Worte von Whis daraufhin gewesen. ‚…also…war das alles, wirklich nur…‘ ‚Ja. Ein Test. Eine Art des Trainings. Und das hat auch bei dir einiges hervorgelockt. Du hast auf jeden Fall bewiesen, dass die Power, die in dir steckt, fast grenzenlos scheint…du hast wirklich enormes Potential, Vegeta.‘ Schließlich wandte sich Beerus dem stolzen Prinzen wieder zu und fuhr fort, wobei er Vegeta wieder in das Hier und Jetzt zurück holte: „…als ich Gogeta…den Krieger aus meinem Traum…gespürt habe…das war der Zeitpunkt, in dem es mir bewusst wurde, dass ich meinen Nachfolger längst gefunden hatte…und damit…hat sich die Prophezeiung letztendlich erfüllt…sofern du damit einverstanden bist.“ Der Prinz der Saiyajins trat einen Schritt zurück. „…wa…warum willst du überhaupt einen…Nachfolger…?“ „…ich bin nun schon so unglaublich lange auf dieser Welt, Vegeta. Es ist an der Zeit. Ich…bin es leid. Ich bin der ganzen Welt überdrüssig. Ich habe meine Pflicht lange genug erfüllt. Ich möchte endlich mein Ende finden.“ „Und…warum ausgerechnet ich? Warum nicht Kakarott?“ „Ich werde dir jetzt kein Loblied auf dein Potential, deine Fähigkeiten oder deinen Intellekt halten, Vegeta!“, antwortete Beerus verärgert. „Du bist es. Daran besteht kein Zweifel. Das einzige, was ich jetzt hören will, ist, ob du mein Nachfolger werden willst oder nicht. Denn wenn du zustimmst, werden wir eine harte Zeit vor uns haben, bevor es soweit sein wird.“ „Inwiefern?“ „…du wirst dich einer Prüfung gegenüber Zeno-sama unterziehen müssen, wie jeder neue Gott der Zerstörung.“ „Und…was ist das für eine Prüfung?“ Beerus begann zu grinsen. „Du wirst mich töten müssen.“ „WAS?!“ „Ein Gott der Zerstörung wird nur abgelöst, wenn er sich als unwürdig erweist oder getötet wird. Und da ich alles andere als unwürdig bin…bleibt nur die zweite Option.“ Erneut wich Vegeta einen Schritt zurück. „Also…Vegeta…was sagst du…?“ „Ich…ich…weiß es nicht…“ „…das ist enttäuschend…“ Beerus wandte sich wieder von dem stolzen Prinzen ab. „…du willst doch nicht etwa, dass ich auf Knien vor dir rumrutsche, wenn ich dir gerade die größte Ehre erweise, die einem Sterblichen jemals zuteil wird…?“ „N..nein…nur…“ Vegeta ging zum Rand des Berges und sah hinab. Irgendwo da unten war gerade die Liebe seines Lebens und hatte keine Ahnung, was hier gerade vor sich ging. „…wenn du Son Goku davon erzählst, werde ich ihn auslöschen. Ebenso wie alle anderen.“ Entsetzt sah Vegeta zu Beerus. „WAS?!“ „Versteh das jetzt nicht falsch, Vegeta. Andere werden es dir ausreden wollen. Andere werden dich vielleicht auch darin bestärken. Nur…es muss ganz allein deine Entscheidung sein. Schließlich wirst du auch ganz alleine damit leben müssen…“ „Was ist, wenn ich mich dagegen entscheide?“, wollte Vegeta letztlich wissen. „…dann ist es eben so.“ „…wirst du die Erde und uns dann auslöschen?“ „…dann würde ich dich damit doch dazu zwingen, zuzustimmen, oder nicht? Es soll…nein, es muss sogar aus vollkommen freien Stücken sein…“ Vegetas Kopf rauchte. Alles begann sich zu drehen, sodass er keinen einzigen klaren Gedanken mehr fassen konnte. „……gib mir Zeit…um darüber nachzudenken.“ „Natürlich. Allerdings solltest du da noch eine Sache mitbedenken.“ „…und welche?“ „Wenn du zustimmst…dann heißt das, dass wir auf einem völlig anderen Niveau trainieren müssen. Immerhin werden wir dich dazu bringen müssen, stärker als ich zu werden. Und das wird hier auf der Erde nicht möglich sein, wenn du nicht willst, dass der Planet in Mitleidenschaft gezogen wird. Also…werden wir von hier verschwinden. Für eine längere Zeit.“ „…wie lange…?“ „Das kann ich dir nicht genau sagen…solange es eben dauert…“ ___________________________ Vollkommen in sich gekehrt, kehrte Vegeta zur Burg zurück. Der stolze Prinz war fast erleichtert, als er sah, dass Goku immer noch mit Whis trainierte. Das verschaffte ihm etwas Zeit, um nachzudenken. Ohne Ablenkungen… Er nahm seinen mittlerweile lieb gewonnenen Platz auf der Mauer vor dem Banner der Schule ein. Normalerweise ließ er seine Beine von der Burgmauer baumeln, während das Zeichen seiner Familie hinter ihm Wärme und Geborgenheit in ihm ausgelöst hatten. Doch diesmal blieb er stehen und sah zu dem Banner oberhalb und betrachtete das Wappen seiner Familie. Das Wappen der Saiyajins… ‚Mit dir und Son Goku…sterben die reinrassigen Saiyajins aus, nicht wahr?‘ Ein stechender Schmerz durchzog Vegetas Herz und völlig unvermittelt kreuzte eine alte Erinnerung seinen Geist. Eine Erinnerung an die Zeit auf Freezers Schiff. Eine Erinnerung an ihn und Kakarott. Nachdem ihm der Jüngere zum ersten Mal seine Liebe gestanden hatte und sie sich einander hingegeben hatten, war Vegeta am nächsten Morgen aufgewacht und alles war ihm wie ein Traum vorgekommen… Dann hallten Gokus Worte in seinem Kopf wider: ‚Wenn das hier wirklich nur ein Traum ist, dann…können wir tun und lassen, was auch immer wir wollen. Überleg einfach mal, was du tun würdest, wenn das hier wirklich nicht echt ist. Was wolltest du schon immer tun? Was oder wer wolltest du schon immer mal sein…?‘ Die einzigen Dinge, die ihm dabei eingefallen waren, waren Freezer zu töten, Kakarott zu besiegen und König über sein Volk zu sein… König über sein Volk…sein Volk, das mit ihm und Kakarott aussterben würde…endgültig. Und dann waren da Beerusʼ Worte, die ihn nicht losließen: ‚Und jetzt sag mir, ob sich das gut für dich anhört. Vegeta…Prinz der Saiyajins…letzter seiner Art…Gott der Zerstörung.‘ Sein Herz schlug schnell und aufgeregt in seiner Brust. Wärme breitete sich in ihm aus. Sein Körper begann freudig zu zittern. Er schloss seine Augen und konnte erneut diese angenehme Hitze in seiner Handfläche spüren, die von der Kugel der Zerstörung ausgegangen war… Und gleichzeitig musste Vegeta lächeln. Freezer hatte aufgrund einer Prophezeiung, die besagte, dass er durch einen Saiyajin sein Ende finden würde, versucht sie auszurotten. Und nur aufgrunddessen, war Vegeta nun einer der letzten Überlebenden. Was war das nur für eine Ironie, dass es nun ebenfalls ein Saiyajin sein sollte, der zum nächsten Gott der Zerstörung werden sollte? Als hätte Freezers Prophezeiung und all das, was der Tyrann deswegen getan hatte, Vegeta genau zu diesem Punkt geführt…als wäre es sein Schicksal nun genau hier zu stehen, um letztendlich zu einem wahren Gott zu werden. Konnte es denn wahr sein? War das seine Bestimmung? Konnte sich damit letzten Endes der Kreis seines Schicksals schließen und sich dadurch erfüllen…? Es war als würde der Ur-Saiyajin in Vegeta laut aufschreien, warum er überhaupt noch eine Sekunde darüber nachdachte… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)