Feel the Love you can't live without von -Alice- ================================================================================ Kapitel 49: Disclosure ---------------------- Langsam löste sich Vegeta wieder von Goku und drückte ihn sanft von sich. „Danke…“, flüsterte er seinem Artgenossen nur zu. Dann wandte er seinen Kopf in Bulmas Richtung und sah sie direkt an. Goku folgte seinem Blick etwas verwirrt und wurde schlagartig weiß im Gesicht, als er die blauhaarige Frau erblickte. Er machte einen Satz von dem stolzen Prinzen weg, doch Vegeta ging bereits zu ihr. „Was…?“, mehr brachte Bulma nicht heraus, während sie ihn mit weit aufgerissenen Augen anstarrte. „…das ist es, was ich dir nicht sagen konnte…“ Bulma stotterte: „Wie, was…meinst du?“ „Ich…“ Vegeta haderte mit sich. „Ich…kann nicht mehr ohne ihn.“ „Wie…was, wieso?“ Der stolze Prinz atmete tief durch. „Weil…ich ihn…“ Bulmas Augen weiteten sich noch mehr, falls das überhaupt noch ging. „Du ihn…WAS?!“ „…ich…“ Er sah angespannt zu Boden. „…ich…“ „JETZT MACH SCHON DEN MUND AUF, VEGETA! WAS WAR DAS GERADE?!!“ Langsam blickte er in das immer wütender werdende Gesicht seiner Frau. „…ich liebe ihn.“ Mit anderen Worten konnte er es nicht beschreiben. Es gab sie schließlich auch nicht… Bulma öffnete ihren Mund ungläubig. Wie in Zeitlupe blickte sie an Vegeta vorbei und sah zu Goku, der wie angewurzelt und mit Panik im Blick immer noch an Ort und Stelle stand. Dann wanderten ihre Augen wieder langsam zurück zu ihrem Mann. „Wie…bitte? Du…liebst…Son Goku…?“, wiederholte sie. „Das ist doch ein schlechter Witz…?!“ Der Blick des stolzen Prinzen wurde ernst. Wütend. Sie beide waren alles andere als ein Witz…! „Nein, ist es nicht.“ Die blauhaarige Frau lachte verzweifelt auf. Sie fühlte sich, als wäre sie in einem schlechten Traum gefangen. „Und er…“ Sie zeigte hinter Vegeta. Goku wich zurück, obwohl er mindestens zwanzig Meter entfernt war. „…liebt dich auch, oder was?“ Vegeta blieb stumm, doch sein Blick sagte alles… Und plötzlich fiel es Bulma wie Schuppen von den Augen. Sie wich mit Entsetzen in ihrem Blick einen Schritt zurück. „Heißt das etwa…oh mein Gott…bist du…bist…bist du diese andere…Frau…?“ Der stolze Prinz senkte seinen Blick. Fast hätte er zu protestieren angefangen, dass er verdammt nochmal keine Frau war, aber…er blieb weiterhin stumm. „Das…ich…ich glaub das jetzt einfach nicht…“, murmelte sie fassungslos. Wie ein Unfall, der so schrecklich war, dass man einfach nicht wegsehen konnte, spielten sich Szenen aus der Vergangenheit vor ihr ab. Szenen, in denen Vegeta sich ihrer Berührungen entzog und ohne Worte den Raum verließ. Szenen, in denen sie Chichi in den Armen hielt, die unaufhörlich weinte. Szenen, in denen sie mit Goku über eine Liebe sprach, die ihn komplett verändert hatte. Eine Liebe, die ihm die Augen geöffnet hatte. Eine Liebe, die er zum ersten Mal in seinem Leben gefühlt hatte. Szenen, in denen sie Goku vor seinem Sohn verteidigt hatte und schließlich Worte aus dem Mund ihres ältesten Freundes, dass die Liebe seines Lebens eine Familie hatte und sich für sie entschieden hätte… Dann hatte Son Goku also die ganze Zeit von…von…Vegeta gesprochen…? „Du…nimmst mich auf den Arm, oder…?“ „…denkst du denn, ich würde Kakarott wirklich…küssen…nur um dich zu verarschen…?“ „Aber…ihr…seid Freunde…und du…du hast ihn doch früher…immer…verabscheut…? Du…willst mich…du willst mich doch nur bestrafen, weil Son Goku dir von dem Gespräch zwischen ihm und mir erzählt hat, hab ich recht?! Er konnte sicher seinen Mund nicht halten…es…es tut mir leid, dass ich angenommen habe, du…würdest mich betrügen. Ich war nur so verunsichert, wegen dem was zwischen Chichi und-“ „Hör auf, Bulma!“, unterbrach der stolze Prinz sie. „ICH bin Kakarotts Affäre! ICH!!“ -Klatsch!- Vegetas Augen waren weit aufgerissen, als sein Gesicht plötzlich zur Seite sah. Bulma hatte ihm eine schallende Ohrfeige verpasst… Nur langsam drehte er seinen Kopf wieder in ihre Richtung. Ihr Körper zitterte und sie hatte Tränen in den Augenwinkeln. „…wie lange…“ Sie wischte sich mit ihrem Arm über ihre feuchten Augen. Danach sah sie den stolzen Prinzen mit ernstem Blick an und sprach weiter: „…WIE LANGE läuft das schon zwischen euch?!“ Auch Vegetas Blick war ernst. Er ballte seine Hände zu Fäusten. „WIE LANGE SCHON, VEGETA?!“, schrie sie ihn an. „…eine ganze Weile…“ „WAS SOLL DAS HEISSEN?! SEIT WANN?!!“ „…seit…“ Der stolze Prinz schluckte. Er wollte ihr das nicht antun. Nicht weitersprechen…ihr nicht noch mehr wehtun… „REDE!!“ Vielleicht hatte sie es aber auch verdient, es zu erfahren. Wahrscheinlich war er es ihr einfach schuldig, endlich den Mund aufzumachen… „…seit Kakarott und ich im Raum von Geist und Zeit waren. Vor…vor dem Turnier gegen das 6. Universum.“, antwortete er leise. Entsetzt weiteten sich ihre Augen. „…das heißt…du betrügst mich…schon die ganze Zeit mit…mit…Son Goku?!“ „Mehr oder weniger…ja.“ „Aber…aber…oh mein Gott!! Du hast seitdem ZWEI Kinder mit mir gezeugt!!“ Sie wurde richtig wütend und schlug Vegeta mit ihren beiden Fäusten gegen die Brust. „DU MIESES ARSCHLOCH!!“, „DU MISTKERL!“, rief sie dabei immer wieder. Der Prinz der Saiyajins ließ es über sich ergehen. Er hatte nichts anderes verdient…denn genau so fühlte er sich in diesem Moment. Wie der rücksichtsloseste, mieseste Kerl der Welt… Von sicherer Entfernung hatte sich Goku das ganze Schauspiel eine Weile angesehen. Doch nun konnte er sich einfach nicht mehr zurückhalten. Er nahm all seinen Mut zusammen und flog zu den beiden. Bulma schlug immer noch auf ihren Mann ein, während sie ihre Augen zusammengekniffen hatte und Tränen unaufhaltsam ihre Wangen hinabliefen. Goku landete hinter ihr und sah Vegeta ins Gesicht. Er hatte es zur Seite gewandt und einen Punkt weit in der Ferne fixiert. Auch ihm rann eine Träne die Wange hinab… Langsam wandte sich der stolze Prinz seinem Artgenossen zu. Sie sahen sich eine Weile in die Augen, bis Vegeta seinen Kopf schüttelte und Goku damit signalisierte, dass er nicht eingreifen sollte. Der jüngere Saiyajin nickte nur und zeigte dem stolzen Prinzen damit, dass er verstanden hatte. Danach wandte er den beiden den Rücken zu und verschwand in der Capsule Corp. Er wusste, dass er den beiden ihre Privatsphäre geben musste, auch wenn sich alles in ihm dagegen sträubte… Schließlich hob der Prinz der Saiyajins seine Arme und legte sie um Bulma. Bevor sie sich dagegen wehren konnte, drückte Vegeta sie gegen seinen Körper und hielt sie fest. Sie murmelte ein letztes ‚Du Mistkerl…‘, bevor sie sich ergab und an seinem Oberteil festkrallte… Einige Zeit später merkte Vegeta, dass Bulma versuchte, sich von ihm zu drücken, also entließ er sie aus seiner Umklammerung. Sie wischte sich Tränen aus ihrem Gesicht, bevor sie zu Vegeta aufsah. „…ich…ich will wissen, wie es passiert ist…“, begann sie mit etwas verweinter Stimme zu reden. „…ich will wissen, WARUM es passiert ist…“ Schmerz zeichnete sich sofort auf Vegetas Gesichtszügen ab. „Bulma…tu…tu das nicht.“ „…ich muss es wissen. Ich muss einfach wissen, warum…also sag schon…wie…und wann genau…hat das zwischen euch angefangen…?“ „Das spielt doch keine Rolle…“ „DOCH! Genau DAS spielt hier eine Rolle, Vegeta! Wie konnte das passieren?“ „…bist du dir wirklich sicher, dass du das hören willst…?“, versuchte Vegeta sie verzweifelt von ihrem Wissensdurst abzubringen. „Ja, verdammt!“ Er atmete tief durch. Es gab wohl nichts mehr, dass er jetzt noch hätte verlieren können. Also begann der Prinz der Saiyajins zu erzählen: „…ich…ich merkte schon vor…Jahren, dass ich Kakarott nicht mehr hasste. Es war…eigenartig.“ Bulma hörte aufmerksam zu. Vegeta wandte seinen Blick ab und sah in die Ferne, während er weiter sprach. „Ich habe es lange verdrängt. Irgendetwas in mir schien wie magisch von ihm angezogen zu werden. Hin und wieder merkte ich, dass mein Herz unkontrolliert schneller schlug, wenn ich ihn ansah. Ich dachte immer, dass sei die Konkurrenz zwischen uns und mein unbändiges Verlangen, stärker als er zu werden…“ Die blauhaarige Frau ließ den stolzen Prinzen reden. So viel wie gerade, hatte Vegeta all die Jahre nicht mit ihr über seine Gefühle gesprochen. „Jedenfalls, vor dem Turnier gegen das 6. Universum, als wir drei Jahre im Raum von Geist und Zeit waren, wurde es schlimmer. Es gab da ein paar Situationen, die mir letztlich die Augen geöffnet haben. Erst da habe ich verstanden, dass ich…mehr wollte als ihn nur zu besiegen. Und irgendwie ging es ihm wohl ähnlich mit mir. Gegen…gegen Ende der drei Jahre sind wir uns näher gekommen…dann kam das Turnier, der Kampf gegen Black und Zamasu und schließlich das Turnier der Kräfte und der Schuss von Jiren, der mich fast getötet hätte. In dieser Zeit war nichts mehr zwischen uns…auch wenn…wenn wir beide…keine Ahnung…das im Raum von Geist und Zeit hat uns wohl beide nicht mehr losgelassen…“, fasste Vegeta die letzten Jahre kurz zusammen. „Und dann hat Kakarott mich von Freezer befreit. Danach ist es dann…keine Ahnung…einfach passiert…eigentlich wollten wir eine Weile nicht zur Erde zurückkehren. Wir waren da auch einige Monate im Weltall unterwegs, mit Goppa und Freezers Anhängern, die froh waren, dass dieser Mistkerl wieder in der Hölle schmorte. Erst als ihr nach Kakarott gerufen habt…sind wir letztlich früher als…als erhofft, zurückgekehrt.“ Bulmas Kinn klappte herunter. „Ich wusste damals schon, dass das niemals gut gehen würde…dass ich meine Familie niemals verlassen würde können…“ Er sah ihr wieder in die Augen. „…dass ich dich niemals einfach verlassen konnte…“ Danach blickte er zu Boden. „…schließlich waren wir dann ein paar Wochen hier auf der Erde, dann vier Monate bei Whis und dann kam deine Schwangerschaft, weswegen Kakarott es auch sofort zwischen uns beendet hatte.“ „Ach, wie großzügig von ihm…“, murmelte sie verärgert. Doch plötzlich wich sie einen Schritt zurück, als eine neue Erkenntnis über sie hereinbrach. „Oh nein…oh mein Gott…“ Sie hielt sich die Hand vor den Mund. Vegeta sah besorgt zu ihr auf. Nur zögerlich senkte sie ihren Arm wieder. „Als…als Son Goku von Whis zurückkam…wollte ich…wollte ich ihn zum Paten unserer Kinder machen…!“ „…ja.“ „…deswegen…warst du also so…strikt dagegen…?“ Nein, er war dagegen gewesen, weil er es schlichtweg bescheuert fand, doch…das konnte er ihr in diesem Moment einfach nicht sagen, deswegen schwieg er lediglich auf ihre Frage. In Bulma ratterten die Gedanken immer weiter. „…was…war das dann mit eurer Krankheit…? War das…war das überhaupt eine…?“ „Nein. Ich…ich hatte ihm sein Herz gebrochen und als er mich wiedersah, brach er schlicht zusammen. Und…“ Vegeta zögerte kurz, sprach aber doch weiter: „…ich auch.“ „Du…du bist doch tagelang dort gelegen…“ Sofort blickte Vegeta zur Seite. Es war eine schmerzhafte Erinnerung… „…warum…warum bist du auch zusammen gebrochen…?“, bohrte Bulma weiter. Ein trauriges Lächeln legte sich auf die Lippen des stolzen Prinzen als er ihr sein Gesicht wieder zuwandte. „Weil…ich es nicht ertragen habe…ihn so zu sehen…“ „Aber…aber…du warst doch dann später bei ihm…als es ihm nicht besser ging…und dann wolltest du plötzlich zu Goppa…und dann…kam doch schon der Anruf, dass Son Goku…Chichi betrogen hatte…und sie…sie hat mir doch gesagt, dass er und sie…gerade dabei gewesen waren miteinander…zu schlafen…“ Sofort spürte Vegeta einen schmerzhaften Stich im Herzen. „…keine Ahnung, was da war…ich hab ihn nur dazu gebracht, etwas zu essen…und dann…haben wir uns unterhalten…“ „…und worüber…?“ „…Bulma, bitte…hör doch einfach auf…“ „Was? Nein! Ich will das verdammt noch mal wissen!!“ Der stolze Prinz atmete tief durch. „Also schön…wir haben uns gestritten.“ „Und worüber?“ „…er hat mir vorgeworfen, dass ich ihn nur…verarscht hatte die ganze Zeit, weil ich…weiterhin mit…mit dir…“ Vegeta senkte seinen Blick wieder, er konnte seiner Frau nicht mehr in die Augen sehen, „…geschlafen habe…und als ich ihm dann noch erklärt hatte, dass mir…meine Familie…einfach alles bedeutet…war es eben endgültig vorbei…“ Erneut erinnerte sich Bulma an Gokus Worte, wie er ihr sagte, dass sich seine Affäre für ihre Familie entschieden hätte…erinnerte sich an die Verzweiflung in seinem Gesicht… „…das heißt also, im Prinzip hast du uns beide miteinander betrogen…“ Vegeta erwiderte nichts mehr darauf. Nun sah auch Bulma auf den Boden zwischen sich und dem stolzen Prinzen. Sie schwiegen sich eine Weile an, während in Bulma die Gedanken auf Hochtouren liefen. „Ich realisiere das noch nicht ganz, Vegeta…du hast gesagt, dass Son Goku mit dir Schluss gemacht hat, bevor du von Whis zurückgekommen bist, weil du auch weiterhin mit mir geschlafen hast…aber du bist mir trotzdem die ganze Zeit aus dem Weg gegangen…“ „Ja…“ „Warum?“ „Ich…wollte ihn nicht noch mal verletzen.“ „Aber er…hatte dich doch ohnehin verlassen?“ „Ich…ihn aber nicht…“, gestand Vegeta kleinlaut. „Das heißt, dass mit mir war so etwas wie ein Ausrutscher von dir?“ „Bulma…ich…ich habe dich immer geliebt…und das tue ich auch jetzt noch…“ Die Blauhaarige atmete einmal tief ein und aus. Irgendwie drehte sich alles in ihr und Vegetas Worte machten es kein bisschen besser. Wieso musste…wieso musste er ausgerechnet jetzt davon reden, dass er sie liebte…? „Ich kapier das einfach nicht…ich meine…auch Son Goku hat immer wieder davon geredet, dass du...deine Familie nicht verlassen willst…und jetzt redest du davon, dass du mich immer noch liebst…und dann redest du davon, dass du Son Goku…liebst…und…ihm nicht wehtun willst…das…ich…was…was willst du denn jetzt?“ Er sah zu ihr auf und blickte ihr eine Weile in die Augen. Dann antwortete er: „…ich will dich nicht verlieren, Bulma. Du, Trunks, Bra und Shanks…ihr seid mein Leben…aber…ich kann nicht mehr…ohne ihn. Ich brauche ihn…“ Wieder bildeten sich Tränen in Bulmas Augenwinkeln. „…du…willst also mit ihm…zusammen sein…“ „…ja.“ „…hat er es dir denn verziehen…?“ Der stolze Prinz sah sie überrascht an. „Was meinst du?“ „…hat er dir verziehen, dass du nicht…zu ihm gestanden hast…? Er schien immerhin…ziemlich verletzt und…und unendlich traurig deswegen gewesen zu sein…auch wenn er das ziemlich gut verborgen hat, wenn du da warst…“ „…ja, hat er.“ „…wann…?“ „…vor…ein paar Tagen…“ Bulma sah zu Boden. „Sag mal…wenn…wenn ich dich heute nicht darauf angesprochen hätte, was mit dir los ist…hättest du es mir dann überhaupt gesagt…? Oder wärst du mit Son Goku einfach wieder abgehauen…?“ „Ich schätze, du kennst die Antwort…“ „…hat Goku dich denn nie gedrängt, endlich reinen Tisch zu machen…?“ „…nein. Er weiß…wie viel ihr mir…wie viel du mir…bedeutest…“ „…aber du liebst ihn…mehr…oder?“ Bulma und Vegeta sahen sich für einen kurzen Moment tief in die Augen. Man konnte deutlich den Schmerz in ihnen beiden sehen. „…ja.“ Ein unfassbar trauriges Lächeln legte sich auf das Gesicht der blauhaarigen Frau. „…ihr habt euch also nach all den Jahren des Hasses und der Konkurrenz zwischen euch, einfach ineinander verliebt…und wenn ich das richtig verstanden habe, hast du Jahre dagegen angekämpft, es nicht zuzulassen…nicht, dass ich es bereue noch zwei Kinder mit dir gezeugt zu haben, aber du hättest mir einige Monate des Grübelns und der Selbstzweifel erspart, wenn du einfach Manns genug gewesen wärst, und dazu gestanden hättest. Was soll ich denn schon groß machen, wenn du dich in jemand anderen verliebst? Wenn Son Goku dir etwas geben kann, dass ich dir nicht geben kann…dann…kann ich dagegen nichts machen und dafür kann ich auch nichts…!“ Vegeta sah betreten zu Boden. „Du hast recht. Es war…falsch nichts zu sagen.“ Bulma stockte in ihren Ausführungen. Er gab ihr Recht? Normalerweise hätte sich Vegeta umgedreht und wäre ohne Widerworte gegangen. Dass er ihr zustimmte, war neu. Er schien sich geändert zu haben. Etwa durch Son Goku? „Ja…ähm…das war falsch. Und, dass du sowohl mich…als auch ihn…betrogen hast, war auch das Allerletzte!!“ „Ja.“ Er nahm ihr den Wind aus den Segeln und Schmerzen begannen sich in ihr auszubreiten als langsam, aber doch, die Erkenntnis in ihr wuchs, dass sie Vegeta verloren hatte. Dass er, auch wenn er scheinbar bis zum Schluss versucht hatte, bei ihr zu bleiben, weil er wohl dachte, dass es das Richtige sei, sie ihn wohl nun freigeben musste. Wenn es dem stolzen Prinzen nur ansatzweise wie Goku ging, dann…war sie es, die ihrem Glück im Weg stand… Sie legte ihre Hand auf seine Brust. Er konnte ihre Augen nicht sehen, da sie ihren Kopf gesenkt hielt. „…ich liebe dich, Vegeta…aber…wenn du Son Goku brauchst, um glücklich zu sein…“ Nun war auch Vegetas Herz erfüllt von unendlichen Schmerzen. Mit einem schnellen Griff zog er Bulma in seine Arme. „.…es tut mir leid…“, flüsterte er ihr ins Ohr, während sie ihr Gesicht an seiner Schulter vergrub und sich in seinen Rücken krallte. Sie standen sicher einige Minuten so dort, bis sich Bulma wieder von ihm löste. Er legte seine Hand auf ihre Wange, bis sie endlich zu ihm aufsah. „Ich…werde ausziehen…“, sagte Vegeta schließlich. Bulma sah ihn lange an. „Wo willst du denn hin?“ „Ich werde schon etwas finden…“ Bulma zog eine Augenbraue hoch. So sehr sie ihm auch wünschen würde, er möge unter der Brücke hausen, so sehr sie auch verletzt und unglaublich verstört war, so sehr liebte sie ihn auch… „Das ist Schwachsinn, Vegeta. Du bist immer noch mein Mann. Und du kannst in unserem Haus in den Bergen unterkommen. Fürs Erste.“ Der Prinz der Saiyajins nickte lediglich. Bulma seufzte wieder. Ihr schossen gerade tausend Gedanken durch den Kopf. Wie sollte sie das Trunks beibringen? Oder ihren Eltern? Verflucht, was würden ihre Freunde dazu sagen, wenn sie das erfahren würden? Ein eiskalter Schauer lief ihr bei ihrem letzten Gedanken den Rücken hinab. Bulma senkte erneut ihren Blick. Ein schmerzhaftes und trauriges Lächeln zierte ihr Gesicht. „…dadurch, dass du ohnehin ständig weg warst und mir aus dem Weg gegangen bist, wird es irgendwie kaum anders für mich sein, wenn du wirklich nicht mehr da bist, Vegeta…scheint fast so, als ob du mich schon jahrelang darauf vorbereiten hättest wollen…“ „Bulma…“ Er wollte sie berühren. Erneut an sich ziehen. Ihr den Schmerz nehmen…doch sie wich zurück. Der erste Schock schien sich gerade etwas zu legen, und die Realität holte sie ein. Gleich würde sie zusammenbrechen, doch den Gefallen wollte sie Vegeta nicht machen. Sie sah mit diesem unendlich traurigen Lächeln zu ihm auf. „Ich werde…euch…den Schlüssel, für das Haus in den Bergen, in die Küche legen…“ „Bulma…“ Sie kehrte Vegeta den Rücken und verschwand in ihrem Zuhause, das der stolze Prinz wohl nun für immer verlassen würde… __________________________ Ohne anzuklopfen öffnete Vegeta die Tür zum Zimmer seines Artgenossen. Sofort fuhr Goku herum und ging in Abwehrhaltung, doch als er Vegeta sah, atmete er erleichtert aus. „Was…war das denn…?“, fragte der stolze Prinz skeptisch. „…dachte, du wärst Bulma…“ Vegeta musste grinsen. „Hast du etwa Angst vor ihr?“ „Ähm…“ Goku kratzte sich am Hinterkopf. „…ja, schon…“, gestand er schließlich kleinlaut. „Wie…war’s denn…? Ihr habt ja ziemlich lange miteinander geredet…“ Doch als ihm der stolze Prinz antworten wollte, fiel ihm die gepackte Tasche auf, die auf Gokus Bett stand. „…du hast gepackt…?“, fragte er verwirrt. „Ähm…ja.“, antwortete Goku. „…und wohin willst du?“ „Keine Ahnung…dachte, dass ich vielleicht ein paar Tage bei Gohan unter kommen könnte…“ „…und was ist mit mir…?“ Goku musterte den stolzen Prinzen. „…sie hat dich also auch hin ausgeworfen, was…?“ „…nein.“ Die Augen des Jüngeren weiteten sich. „…sie hat dich NICHT hinausgeworfen?!“ „Nein. Ich hab ihr gesagt, dass ich gehen werde…“ „Oh…naja…wenn wir…Gohan sagen was los ist, dann-“ „Nein!“, unterbrach ihn der stolze Prinz sofort. „Ich hab keinen Bock darauf, heute gleich das nächste Drama zu erleben!“ „Ich glaub nicht, dass Gohan-“ „Es ist mir egal, was du denkst, Kakarott! Ich hab keinen Bock drauf! Und ich werde schon gar nicht darum betteln, dass mir irgendjemand einen Platz zum Schlafen gibt!“ „…schon gut, Vegeta. Dann lassen wir das eben.“ Der stolze Prinz verschränkte seine Arme vor der Brust und schloss seine Augen. Er atmete tief durch. „…Bulma hat mir den Schlüssel zu ihrem Haus in den Bergen gegeben…dort…können wir vorerst unter kommen…“, murmelte er, bevor er seine Augen wieder öffnete und Goku ansah. Der jüngere Saiyajin blinzelte ihn ein paar Mal überrascht an. „…sicher, dass…du das willst…?“ „…besser als bei jemanden betteln zu gehen…“ „Dann…“, eine leichte Röte schlich sich auf Gokus Wangen, „…ziehen wir…jetzt zusammen…?“ „Ähm…das…ich…“, stammelte Vegeta etwas überrumpelt. Doch Goku kam bereits zu ihm und zog ihn in seine Arme. Leise flüsterte er: „…ich weiß, wie schwer das gerade für dich war, Vegeta…mich plagen auch extreme Schuldgefühle gegenüber Bulma…immerhin…ist sie meine beste Freundin…oder…war meine beste Freundin…und dann habe ich ihr auch noch die ganze Zeit ins Gesicht gelogen…Geld von ihr genommen und mich die letzten Wochen auch noch von ihr durchfüttern lassen…“ Vegeta krallte sich an seinem Artgenossen fest. „Da siehst du mal welche Größe sie besitzt…wenn ich an ihrer Stelle wäre, wärst du bereits tot.“ „Wenn ich an ihrer Stelle wäre, wären wir beide wohl jetzt tot…“, ergänzte Goku mit einem angespannten Lächeln im Gesicht. Er drückte Vegeta fester an sich. „…du hättest mich aber ruhig vorher einweihen können…“, meinte der jüngere Saiyajin plötzlich. „Einweihen?“ „Ja. Dass du vorhattest es Bulma…ähm…einfach ‚zu zeigen‘.“ „Hättest du denn mitgemacht?“ „…nein. Wahrscheinlich nicht…“ „…ich…hatte das nicht geplant, Kakarott…“ Vegeta wollte sich von seinem Artgenossen drücken, doch Goku ließ ihn nicht weg. „Schon gut, Vegeta…vergiss es…jetzt ist es vorbei…“ „Kakarott…?“ „Mh?“ „Ich hätte das niemals erwartet…“ „Was denn…?“ „Dass…ich mich so erleichtert fühlen würde.“ „War es denn noch sehr schlimm…?“ Diesmal war es Vegeta, der sich enger an den Körper des größeren Saiyajin presste. „Nein.“ „Echt nicht?“, fragte Goku nun mehr als überrascht. „Sie hat mich nicht wie einen Teufel davon gejagt, was ich eigentlich dachte…“ „Vegeta…“ Nun drückte sich der stolze Prinz doch von Goku weg. „…lass uns einfach von hier verschwinden…“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)