Feel the Love you can't live without von -Alice- ================================================================================ Kapitel 39: No Return --------------------- Eine tiefschwarze Wolke zog über den sonst so wunderbar klaren Himmel. Vegeta, der mit verschränkten Armen hinter seinem Kopf in der Wiese lag, beobachtete sie. Ein seltsames Gefühl machte sich in ihm breit, doch plötzlich beugte sich Goku mit einem Lächeln im Gesicht über ihn und versperrte ihm die Sicht auf das Unheil, das am Horizont heraufzog. Fast schon automatisch zauberte der Anblick des jüngeren Saiyajins ein Lächeln auf sein Gesicht. „Machen wir weiter?“, fragte Goku vergnügt. Doch anstatt zu antworten schlang Vegeta seine Arme um seinen Artgenossen und zog ihn zu sich nach unten. Er schloss dabei seine Augen und küsste seinen Geliebten. Es war vermutlich nichts, doch in all der Zeit, die sie nun schon bei Whis und Beerus verbracht hatten, war noch nie eine dunkle Wolke aufgezogen… „Hey, ihr Zwei!“, unterbrach Berrus‘ Stimme ihre traute Zweisamkeit. Nur widerwillig lösten sie sich voneinander und setzten sich auf. Der Gott der Zerstörung kam auf sie zumarschiert. „Knutschen könnt ihr später, jetzt wird weiter trainiert!“, forderte er die beiden harsch auf. Whis landete neben ihnen und lächelte die beiden Saiyajins an. „Ach, lass die beiden doch ein wenig Zeit für sich haben.“ Beerus verschränkte seine Arme vor der Brust. „Dafür werden sie schon noch genug Zeit haben…“, murmelte der Gott der Zerstörung vor sich hin und kehrte ihnen den Rücken zu. „Schon gut, Whis. Wir wollten ohnehin weiter trainieren, nicht wahr Vegeta?“ Der Prinz der Saiyajins sah seinen Artgenossen an, während dieser aufstand und ihm die Hand zum Aufstehen anbot. Bevor er sie ergriff, sah Vegeta noch einmal zum Himmel auf. Die schwarze Wolke war verschwunden… ________________________ An diesem Abend saßen Whis, Beerus und die beiden Saiyajins zusammen und schlugen sich genüsslich ihre Bäuche voll, nachdem sie einen weiteren trainingsreichen Tag hinter sich gebracht hatten. „Hey, probier‘ das mal!“, rief Goku und hielt Vegeta seine Stäbchen vors Gesicht. Verblüfft starrte der Prinz darauf und danach ins Gesicht seines Artgenossen. Goku blinzelte ein paar Mal. „Was…ist denn?“, fragte er verwirrt. Eigentlich sollte Vegeta seine Hand wegschlagen oder zumindest einen bissigen Kommentar ablassen, doch nichts davon passierte. Er war definitiv viel zu verliebt… Mit leicht geröteten Wangen umfasste er Gokus Hand mit seiner und während er dem Jüngeren tief in die Augen sah, führte er ihre Hände zu seinem Mund. Goku wurde nun ebenfalls rot auf seinen Wangen als Vegeta seinen Mund langsam öffnete, seine Zunge leicht hinausstreckte und schließlich die Stäbchen ein wenig zu aufreizend in seinen Mund schob. Goku wurde richtig heiß bei diesem Anblick… „Jetzt hört endlich auf mit dem Geschnulze, davon wird einem ja schlecht.“, keifte Beerus plötzlich, sodass die beiden Saiyajins auseinanderfuhren, einer roter als der andere im Gesicht. „Sorry, Meister Beerus…“, entschuldigte sich Goku sofort. Er sah vorsichtig zu Vegeta, der jedoch nur mit einem Lächeln im Gesicht auf seinen Teller hinabsah. Somit stahl sich auch wieder ein Lächeln auf die Lippen des jüngeren Saiyajins. Bald würden sie sich ohnehin in ihr Häuschen verziehen können. Doch soweit sollte es diesmal nicht mehr kommen… Whis‘ Stab leuchtete auf einmal auf und gab Klingellaute von sich. Überrascht sahen alle diesen magischen Gegenstand an. Verwundert nahm der Engel den Stab in die Hand und fragte: „Ja? Hallo?“ „Hi Whis!“, hörte man Bulma durch die weiße Kugel am oberen Rand des Stabes sagen. Nun erschien auch ihr Gesicht darin. Vegetas Magen verkrampfte sich. Goku ließ vor Schreck seine Hühnerkeule auf den Teller fallen. Beide sahen angespannt zu Whis. „Na, jetzt wird’s interessant…“, flüstere Beerus mit einem etwas zu schadenfrohen Grinsen im Gesicht. „Sag mal Whis, ist Vegeta zufällig in deiner Nähe? Er wollte nun doch schon vor einiger Zeit zurück sein und ich müsste ihm dringend etwas sagen.“ Whis sah unauffällig zu Vegeta. Er schluckte, räusperte sich, stand schließlich auf und ging zu Whis. In seinem typisch kalten Ton fragte er: „Was ist?“ „Ah hallo, Vegeta!“ Bulma lächelte fröhlich. „Wann kommst du denn wieder?“ Der stolze Prinz schien kurz zu überlegen. „Ich weiß es nicht. Könnte noch eine Weile dauern.“ „Oh…okay. Läuft es denn gut?“, fragte seine Frau neugierig. „Ja. Also, was gibt es?“ Es war Vegeta sichtlich unangenehm vor allen anderen solcherart Smalltalk mit seiner Frau zu führen. „Also ähm…eigentlich würde ich dir das gerne persönlich...also ich meine so, von Angesicht zu Angesicht, sagen…“, druckste sie herum. Vegeta schwieg. „Denkst du, dass du in den nächsten Monaten wieder zurückkommen wirst?“ „Ja, wahrscheinlich schon.“ Vegeta überlegte kurz und fragte schließlich: „Ist etwas mit Trunks oder Bra?“ „Nein, nein, denen geht es prima.“ Der Prinz der Saiyajins wurde sichtlich ungeduldig. „Jetzt sag mir schon, was los ist. Du würdest Whis nicht ohne wichtigen Grund kontaktieren.“ „Ja, stimmt schon…ach na gut, dann sag ich es dir eben auf diese Weise. Hören denn alle zu?“ „Ja.“, antwortete Vegeta knapp. „Puh, na gut…“ Bulma schien tief durchzuatmen. „Ich war heute beim Arzt.“, begann sie zu erzählen. Der Blick des stolzen Prinzen änderte sich. Er sah besorgt aus. „Mir war schon seit einigen Tagen so komisch und naja…ähm…also…“ „Was denn nun, bist du ernsthaft krank?“, fragte Vegeta ungeduldig. Sichtlich angespannt. War die dunkle Wolke heute morgen doch ein schlechtes Omen gewesen…? „Nein, nein, keine Sorge. Ich bin gesund.“ „Was ist dann los?“ „Mmh…erinnerst du dich noch an…die Dusche?“ „Die…Dusche?“ Bulma kicherte. „Ja. Als wir mal wieder nicht aufgepasst haben. Du warst so stürmisch…und ja…“ Dem stolzen Prinzen rutschte sein Herz in die Hose. Hatte…hatte Bulma gerade wirklich über ihr eines Mal unter der Dusche geredet? Vor allen anderen? Vor…vor Goku…?! „Jedenfalls muss es da passiert sein. Die anderen Male hatten wir schließlich aufgepasst…also ja…Vegeta…ich bin schwanger. Unglaublich, oder?“ „Heureka! Sie wirft schon wieder ein Kind…! Vegeta, du alter Hund, du bist ja fruchtbar wie eine Schmeißfliege!“, rief Beerus, sichtlich amüsiert. Der Prinz der Saiyajins wurde bleich. Goku sah aus, als hätte man ihm gerade gesagt, dass jemand gestorben sei… „Herzlichen Glückwunsch, Bulma!“, gratulierte Whis. „Haha, danke euch beiden. Es kommt mir wirklich wie ein kleines Wunder vor. Da dachte ich so lange, dass Vegeta tot ist und dann lebt er doch und jetzt erwarte ich mein drittes Kind von ihm. Ich bin überglücklich…“ „Im wievielten Monat bist du denn schon?“, fragte der Engel neugierig. „Also der Arzt meinte, so zwischen dem Vierten und Fünften.“ Whis rechnete kurz nach, wie lange Goku und Vegeta nun schon hier waren… „Also, ich hoffe, du kommst bald nach Hause, Vegeta. Ich könnte deine Unterstützung gut gebrauchen. Bra wird immer wilder und bald werde ich ihr nicht mehr so hinterher jagen können…“ „Ja, natürlich. Ich werde demnächst zurückkommen…“, wispelte der stolze Prinz wie in Trance. „Das freut mich, na dann, lasst euch nicht länger stören. Bis bald, Vegeta, ich liebe dich!“ „Bis…dann.“ Bulma lachte, da sie merkte wie überrumpelt ihr Mann zu sein schien und beendete schließlich das Gespräch. Vegeta stand wie versteinert da. Goku starrte seinen Teller fassungslos an. Whis und Beerus warfen sich vielsagende Blicke zu. Der Engel deutete dem Gott der Zerstörung schließlich, dass es Zeit war die beiden alleine zu lassen. Beerus rollte mit den Augen. „Na schön…“, murmelte er, nahm sich noch eine Hühnerkeule und stand auf. Ohne weitere Worte flogen die beiden davon. Keiner der beiden Saiyajins sagte etwas. Keiner bewegte sich. In Goku überschlugen sich die Gedanken. Schließlich durchbrach er die Stille und stellte die eine Frage: „Wie lange sind wir schon hier?“ Vegeta sah zu ihm. Goku starrte immer noch auf seinen Teller. „Etwas über vier Monate…“, antwortete er zögerlich. Goku nickte nur als ob damit alles gesagt wäre und stand auf. Das Bild von dem Prinzen und Bulma, als sie sich voneinander verabschiedeten, schoss durch seinen Kopf. Er drehte sich von Vegeta weg und wollte in die Richtung des Hauses, in dem die beiden untergebracht waren, gehen, doch Vegeta schnappte nach seiner Hand und hielt ihn zurück. „Goku…“ Der jüngere Saiyajin spürte einen schmerzhaften Stich in seinem Herzen. Er riss sich los, ohne Vegeta eines Blickes zu würdigen und ging… Das Gewitter war nun also doch über sie hereingebrochen… _____________________________ Als Vegeta nach einigen Stunden die Tür zu ihrem Haus öffnete, saß Goku auf einer Fensterbank und starrte aus dem Fenster ins Freie. Er zuckte leicht zusammen als er das Knarren der Tür hörte. Er wollte Vegeta nicht sehen oder seine Stimme hören. Goku schloss seine Augen. „Ich werde morgen mit Whis zur Erde reisen.“, kam es leise von Vegeta. Goku erwiderte nichts. Langsam öffnete er seine Augen wieder und sah erneut aus dem Fenster. „Goku…“, begann der Prinz vorsichtig. Er sah wie sein Artgenosse leicht zusammenzuckte und fast schmerzverzerrt seine Augen zusammenkniff. „…ich will es nicht hören…“, zischte Goku zwischen seinen Lippen hervor. Er starrte weiterhin krampfhaft etwas in der Ferne an. „Goku, bitte, ich-“ „Nein! Vergiss es, Vegeta! Es interessiert mich nicht, was du mir zu sagen hast! Ich will es nicht hören!!“ Ganz langsam drehte er seinen Kopf in Vegetas Richtung. „Du verdammter Mistkerl!“ Der stolze Prinz wich einen Schritt zurück. Seine ganze Welt begann gerade vor seinen Augen zu zerbröckeln. Sie waren doch gerade noch so glücklich gewesen… „Was…soll ich denn jetzt machen, Goku?“ „Was…was DU jetzt machen sollst?! Ist das dein Ernst?!“ „Es…ist nun mal passiert, aber das ändert nichts daran…dass…“ Vegeta brachte die Worte, die ihm so tief in der Seele brannten, nicht über die Lippen. Plötzlich begann der Jüngere zu lächeln. „Tja…siehst du? Es ändert einfach alles…“ Vegeta ging einen Schritt auf Goku zu. „Bleib wo du bist!“, forderte der jüngere Saiyajin wütend. „Goku…!“ „Und…HÖR VERDAMMT NOCHMAL AUF MICH SO ZU NENNEN!!“ „W…was?“ „Ver…verschwinde einfach, Vegeta…ich will dich nicht mehr sehen…! Nie…nie wieder!!“ „Ist…das dein ernst?“ Ohne Vegeta zu antworten, drehte Goku ihm den Rücken zu und sah erneut aus dem Fenster. Stille breitete sich über die beiden aus. Entsetzliche, alles vernichtende Stille… Dann hörte Goku wie Vegeta die Türe öffnete und wieder schloss. Er war gegangen… _____________________ „Wo ist…Kakarott?“, fragte Vegeta, als er am nächsten Morgen an Whis Seite trat, um seine Heimreise anzutreten. Der Engel legte ein aufmunterndes Lächeln auf. „Er will hierbleiben.“ „Ich…verstehe…“ Vegetas Körper begann zu zittern. Er kämpfte krampfhaft gegen seine aufkeimenden Tränen an. Er sah noch ein letztes Mal zu dem Haus, in dem sie in den letzten Monaten einfach nur glücklich gewesen waren, bevor er seine zitternde Hand auf Whis Schulter legte. „Willst du…nochmal mit ihm reden…?“, fragte der Engel mitfühlend, doch der Prinz schüttelte lediglich seinen Kopf… Es war vorbei… _____________________ Einige Wochen später auf der Erde: Es war ein wundervoller, warmer Herbsttag, den Bulma dazu auserkoren hatte, ihre erneute Schwangerschaft endlich all ihren Freunden mitzuteilen. Sie veranstaltete dazu eine ihrer typischen Feiern, ohne den Gästen vorher den Grund der Party mitzuteilen. Es sollte eine wundervolle Überraschung werden. Als Chichi mit Son Goten eintraf und Vegeta neben Bulma stehen sah, wurde sie stutzig. War der Kerl nicht mit ihrem Mann zu Whis trainieren gegangen? Und wo war Son Goku, wenn Vegeta hier war…? Sie trat mit finsterer Miene an die beiden heran, während ihr jüngster Sohn gleich zu Trunks geflogen war. Ohne die beiden zu begrüßen, platzte es gleich aus ihr heraus: „Wo ist Son Goku?!“ „Äh…“, etwas überrumpelt sah Bulma zu Vegeta, der lediglich seine Augen verdrehte und von den beiden wegging. Er ertrug Gokus Frau gerade nicht. Noch weniger, als er diese verdammte Feier ertrug… Schnurstracks ging er auf seinen Trainingsraum zu, als sich ihm plötzlich Piccolo in den Weg stellte. „Was?!“, fauchte ihn der stolze Prinz an. „Bulma ist also schwanger.“ „…was? Woher…“ „Auch wenn sie es mit dieser weiten Bluse zu verbergen versucht, kann sie mich nicht täuschen.“ Vegeta verschränkte seine Arme vor der Brust. „Ich hab ihr gesagt, dass man es bereits deutlich sieht, aber sie wollte mir ja nicht glauben…“ „Na dann. Herzlichen Glückwunsch…“ „Mh…“ Der stolze Prinz wandte seinen Blick ab. Er hatte nicht das geringste Bedürfnis mit dem Namekianer Smalltalk zu führen. „Wie…hat Son Goku es aufgenommen…?“, fragte Piccolo plötzlich unvermittelt. Überrascht wandte Vegeta ihm sein Gesicht wieder zu. „…w…was?“ „Er scheint ja nicht von Whis zurückgekehrt zu sein…“ „Warum…sollte er deswegen auch zurückkommen…?“ „Er war doch so darauf versessen gewesen, endlich wieder mit dir zu trainieren, dass ich gedacht hätte, dass er auch mit dir zurück zur Erde kehren würde, um weiterhin mit dir zu trainieren…aber…anscheinend dürften ihm die paar Monate mit dir gereicht haben…“ Vegetas Blick wurde finster. „…mir doch egal, ob…Kakarott ohne mich weitertrainiert oder nicht…“ „Ja…schon klar…“ Ohne noch etwas darauf zu erwidern, machte Vegeta einen Bogen um Piccolo und setzte seinen Weg zu seinem Trainingsraum fort. „Vegeta…!“ Der stolze Prinz blieb stehen. Mit dem Rücken zu dem Namekianer fragte er genervt: „Was denn noch?!“ „…wird…Son Goku…jemals wieder kommen…?“ „Nein.“, antwortete Vegeta sofort, ohne auch nur eine Sekunde darüber nachzudenken. Doch dann weiteten sich seine Augen entsetzt. Er drehte sich zu Piccolo um. Sie sahen sich eine Weile in die Augen, bevor der Namekianer erwiderte: „Dachte ich mir schon…“ „…w…was?“ Doch ohne seine Worte zu erklären, kehrte Piccolo nun Vegeta den Rücken und ließ ihn einfach stehen. Was hatte das zu bedeuten? Was um alles in der Welt wusste der Namekianer denn?! Der Prinz der Saiyajins haderte mit sich. Sollte er Piccolo nachgehen und ihn zur Rede stellen? Doch dann begann sein Herz zu schmerzen. Jetzt hatte er diese Trauer bereits einige Wochen unterdrücken können, doch nur der Gedanke an Goku tat ihm einfach nur weh. Also setzte er seinen Weg zu seinem Trainingsraum fort und verkroch sich die ganze restliche Feier darin… _______________________ Am nächsten Morgen traf Vegeta seine Frau in der Küche, als er sich gerade etwas zu frühstücken besorgen wollte. Sie blickte von ihrem Tee und der Zeitung auf. „Guten Morgen, Vegeta.“ „Morgen…“ Er öffnete den Kühlschrank und ließ seinen Blick über die vielen Lebensmittel schweifen. Bulma beobachtete ihren Mann eine Weile, bevor sie ihn fragte: „Sag mal…wusstest du das von Son Goku?“ Sofort verkrampfte sich der Körper des Prinzen. Seine Finger drückten eine kleine Delle in die Kühlschranktür, dort wo er sie immer noch festhielt, seitdem er sie geöffnet hatte. „…was denn…?“, fragte er nach, ohne seinen Blick von den Lebensmitteln zu nehmen. „Er sagte, dass er wohl nicht zurückkommen wird. Vorerst.“ Für einen kurzen Moment weiteten sich Vegetas Augen. „Woher…weißt du denn das schon wieder?“ „Wir haben ihn gestern kontaktiert. Über den Kommunikator, den ich von Whis habe. Chichi wollte wissen, wann er zurückkommt.“ „Tja…Kakarott ist erwachsen. Er kann tun und lassen, was er will. Was interessiert’s mich…“ Er schloss die Tür etwas zu heftig, sodass der ganze Kühlschrank ins Wanken geriet. Ohne Bulma auch nur eines Blickes zu würdigen, verschwand Vegeta genauso hungrig aus der Küche, wie er hereingekommen war… ________________________ Einige Zeit später klopfte es an der Tür zu Vegetas Trainingsraum. Er war immer noch hungrig. Und wütend. Er ignorierte das Klopfen und schlug weiterhin auf einen Roboter ein. Er merkte gar nicht, wie ihm währenddessen Tränen die Wangen hinabliefen… Wieder klopfte es. Diesmal lauter. Energischer. „VERDAMMT!!!“ Der stolze Prinz zerschlug die Maschine in ihre Einzelteile. „ES IST OFFEN!!!“ Die Tür öffnete sich und jemand betrat den Raum. Plötzlich hörte Vegeta einen lauten Rumps hinter sich. Als er zur Geräuschquelle blickte, lag Piccolo am Boden und kämpfte gegen die Schwerkraft in dem Raum an. Vegeta schüttele nur seinen Kopf, ging langsam zum Steuerpult und stellte die Maschine auf Null. Sofort richtete sich der Namekianer auf und klopfte sich ab. „Mit wieviel G trainierst du denn bitte?!“, fragte Piccolo wütend. „Mit mehr als du verkraften würdest.“, erwiderte Vegeta nur mit einem kleinen Grinsen im Gesicht. Der stolze Prinz verschränkte seine Arme vor der Brust, während er Piccolo dabei beobachtete, wie er die Tür hinter sich schloss. „Was führt dich her? Ich kann mich nicht erinnern, dass du jemals meine Gesellschaft gesucht hättest…“ „Das tue ich auch jetzt nicht.“ „Was ist es dann? Gibt’s irgendeine Bedrohung auf die wir uns vorbereiten müssen…?“ „Nein.“ Langsam wurde Vegeta ungeduldig. Er trommelte mit seinen Fingern auf seinem Oberarm. „…dann spuck’s endlich aus. Ich hab zu tun.“ Piccolo atmete tief durch. „…so wie’s aussieht, hattest du recht. Son Goku wird scheinbar wirklich nicht so schnell wieder zurückkommen.“ „Das…das darf doch einfach nicht wahr sein! Ist das euer einziges Problem?!! Verdammt, wenn ihr ihn braucht, wisst ihr ja, wie ihr ihn herrufen könnt, also lasst mich doch verdammt noch mal damit in Ruhe!!!“ „…warum regst du dich so auf…?“ „Weil…! Weil Kakarott mir am Arsch vorbei geht!!“ „Ach ja? Das sah aber bei eurer Abschiedsfeier vor ein paar Monaten ganz anders aus. Ihr wart ja fast ein Herz und eine Seele.“ „…wie bitte?!“ Piccolo schien einen innerlichen Kampf auszufechten. Doch schließlich resignierte er und offenbarte dem stolzen Prinzen: „Ach verdammt…ich hab keine Lust mehr auf diese Spielchen. Ich weiß bescheid, Vegeta.“ „…bescheid…? WORÜBER BITTE?!!“ „Über Son Goku und dich.“ Vegeta wich einen Schritt zurück. „…was…soll…das denn heißen?“ „Muss ich es wirklich aussprechen?“ „JA VERDAMMT! WORÜBER WILLST DU BITTE BESCHEID WISSEN?!“, fuhr der stolze Prinz den Namekianer, mit Panik in der Stimme, an. Nun verschränkte Piccolo seine Arme vor der Brust. „Ich hab euch gesehen. Es ist nun schon einige Zeit her, aber es war nicht besonders weit von hier. Über den Wäldern. Und dann im Wald. Muss ich noch mehr sagen?“ Entsetzen machte sich in Vegetas Blick breit. Er schüttelte nur leicht seinen Kopf. „Gut. Dann können wir ja jetzt offen reden.“ „…dir…ist klar, dass ich dich jetzt töten muss, oder?“ Piccolo ignorierte die Drohung des Saiyajins einfach und sprach weiter: „Ich mache mir ernsthafte Sorgen um ihn. Und wenn er dir auch nur irgendetwas bedeutet, dann solltest du das auch tun.“ „Hast du mich nicht verstanden?! ICH WERDE DICH TÖTEN!!!“ Erneut beachtete der Namekianer die Todesdrohung nicht und setzte seine Gedanken fort, als ob Vegeta nichts gesagt hätte: „Ich weiß zwar nicht, wie lange das zwischen euch schon läuft, aber als wir dachten, dass du tot bist, war Son Goku nicht wiederzuerkennen. Auch wenn ich selbst es ihm nicht zugetraut hätte, so hatte Son Gohan bereits die Vermutung, dass sein Vater sich etwas antun würde. Wegen dir.“ „…w…was?“, fragte Vegeta sichtlich überrumpelt. „Und so wie Son Goku gestern geklungen hat…mache ich mir diesmal dieselben Gedanken.“ „…das…das ist doch Schwachsinn! Kakarott würde niemals so etwas…Feiges tun!“ „Schon möglich…auch wenn nicht…braucht er zumindest einen Freund, der ihm beisteht.“ „Tz…wozu das denn bitte?!“ „Es ist mir egal, was du denkst, Vegeta. Es ist mir auch egal, was das zwischen euch ist oder war. Aber so viel ich mitbekommen habe, bedeutest DU Son Goku ne Menge. Und wenn er an dir zerbricht, werde ich dir das niemals verzeihen! Also sag mir einfach, was zwischen euch los ist, damit ich IHM helfen kann!!“, forderte Piccolo nun sichtlich wütend. „Einen…einen Scheiß werd ich!! Und…seit wann interessierst du dich überhaupt für Kakarott?! Und…und ich schwöre dir…wenn du auch nur einem einzigen Lebewesen in diesem Universum davon erzählst, bist du tot! Und das ganze Universum pulverisiere ich gleich mit!!“ Piccolo schüttelte lediglich abwertend seinen Kopf. „Kann es sein, dass du Son Goku etwas vorgespielt hast und dann hat er durch Bulma erfahren, dass du ihn verarscht hast? Ist es das?“ „Das…! Das geht dich einen Scheißdreck an!“ „Also hab ich recht…“ „Ich…! ICH…!!“ Der stolze Prinz ballte seine Hände zu Fäusten. „Du…solltest jetzt ganz schnell von hier verschwinden, sonst…garantiere ich für nichts mehr…“, drohte er schließlich dem Namekianer. Wie konnte Piccolo es nur wagen ihn wie den letzten Dreck darzustellen…? „Hau…HAU SCHON AB!!“ Vegeta hob seine Hand und erzeugte eine Energiekugel davor. Sein ganzer Arm zitterte, sodass das Licht der Energie zittrige Schatten auf die Wände des Gravitationsraums warf. „Schon gut, ich geh ja wieder. Aber…Vegeta…wenn das zwischen euch nicht nur ein mieses Spiel von dir war, dann…solltest du vielleicht einen Schritt auf ihn zugehen…er…ist genauso stur wie du…“ Mit diesen Worten verließ Piccolo den Trainingsraum. Nur langsam ließ Vegeta seine Hand wieder sinken. Er kämpfte wie verrückt gegen seine aufkeimenden Tränen an. Was wusste dieser Namekianer schon?! Er hatte doch keine Ahnung. Keine Ahnung von gar nichts!! Kakarott war…der eine…den er mehr liebte, als er sich jemals hatte vorstellen können…der eine, den er mehr liebte, als irgendjemanden sonst…der eine, den er wohl für immer verloren hatte… Er konnte nicht einfach auf Goku zugehen…er hatte alles in dem Moment zerstört als er nicht zu ihm gestanden hatte und zu seiner Frau gegangen war…das war Vegeta nur allzu bewusst…da gab es nichts mehr, dass er hätte tun können… Wären sie doch einfach niemals zur Erde zurückgekehrt…! Doch es gab keinen Weg zurück… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)