Feel the Love you can't live without von -Alice- ================================================================================ Kapitel 22: Betrayal -------------------- Der Prinz der Saiyajins humpelte auf seine Krücke gestützt in Richtung der Kommandozentrale, zu der Freezer ihn zitiert hatte. Links und Rechts wurde er von zwei getreuen Gefolgsleuten des Tyrannen begleitet. Vegeta fragte sich nicht mehr, was er diesmal von ihm wollte. Er wusste es ohnehin. Erneut war er Freezers Vorzeige-Männchen, wenn er Herrscher fremder Planeten beeindrucken wollte. Wenn er sie in Angst und Schrecken versetzen wollte. Der Prinz der Saiyajins wusste nicht mehr, wie oft er nun schon seiner eigenen Geschichte gelauscht hatte, die Freezer jedes Mal zum Besten gegeben hatte. Aber eines wusste Vegeta genau. Wie oft er die Sätze ‚Ich gehorche Meister Freezer bedingungslos. Er ist mein Herr. Er ist der Herrscher dieses Universums. Sie wären gut damit beraten dies zu akzeptieren und sich Meister Freezer anzuschließen.‘ gesagt hatte. Viel zu oft… Und jedes Mal wurde sein Herz kälter. Doch dieses Mal war etwas anders. Außer Freezer und seinen treuen Dienern war niemand sonst auf der Brücke. Als sich der Tyrann zu Vegeta umdrehte, verbeugte sich der Prinz sofort. „Meister. Du hast nach mir geschickt.“ „Gut, dass du hier bist, Vegeta.“ Emotionslos erhob sich der Saiyajin wieder. „Was kann ich für dich tun, Meister?“ „Geeze hat mir berichtet, dass du sie gestern bei einem Gespräch in der Kantine belauscht hast.“ „…ich habe niemanden belauscht, Meister. Ich habe es lediglich mitangehört.“ „Willst du damit behaupten, dass Geeze lügt?“ „Nein, Meister.“ Ein überhebliches Grinsen stahl sich auf Freezers Gesicht. „So ist’s artig. Hohoho.“ Für einen kurzen Moment hämmerte Vegetas Herz schneller in seiner Brust. Dieses Lachen…es war das einzige, dass es in letzter Zeit geschafft hatte eine Emotion aus dem Prinzen hervorzulocken. Hass. „Jedenfalls hat Geeze mir erzählt, dass du dich in ihr Gespräch eingemischt hast und die Pläne über die sie gesprochen haben, als ‚dumm‘ bezeichnet hast.“ „…ja…Meister.“ „Nun…es war ein Fehler von Geeze, dass er unsere Pläne in der Kantine herumerzählt hat. Dafür wird er gerade bestraft.“ Vegeta verzog keine Miene und sah den Tyrannen weiterhin emotionslos an. Er hatte bereits so eine Ahnung, was ihm nun blühen würde. Mit Sicherheit würde Freezer nun auch ihn ‚bestrafen‘ wollen. „Jedoch…“ Der Tyrann drehte dem Saiyajin seinen Rücken zu, bevor er weitersprach, „…der Plan ist tatsächlich heute gescheitert.“ Für einen kurzen Moment weiteten sich Vegetas Augen. Also hatte er recht behalten. „Erzähl mir nochmal, was du Geeze gesagt hast.“, forderte der Tyrann. „Wenn…man die Elasianer nur ein wenig kennt, weiß man, dass sie kein Handelsvolk sind. Sie sind Krieger, wenn auch nicht besonders stark. Eine Delegation hinzuschicken, um mit ihnen einen Pakt zu schließen, wäre töricht. Und ihnen einen Herrscher vor die Nase zu setzen ebenfalls. Sie würden sich niemals unterwerfen, dafür sind sie zu…stur.“ „Mh. Ihr Saiyajins wart auch ein Kriegervolk und ihr seid auf den Pakt eingegangen.“, entgegnete Freezer Vegetas Aussagen. „…wir…besaßen genug Intelligenz, um einzusehen, dass wir keine Chance gegen dich gehabt hätten………Meister.“, erwiderte der Prinz der Saiyajins darauf. „…und was hast du Geeze dann vorgeschlagen?“, wollte der Tyrann nun wissen. „…dass man den König gefangen nehmen sollte. Denn die Elasianer verehren ihn wie einen Gott. Wenn man ihnen ihren Herrscher nimmt, wird auch ihr Widerstand fallen.“ „Interessant.“ „Also…ist die Delegation gescheitert, Meister?“ „Sie wurden allesamt getötet.“ „…war zu erwarten.“ Freezer drehte sich nun wieder zu Vegeta um und sah ihn eine Weile stumm an. Er schien über etwas nachzudenken. Schließlich sagte er: „…wenn dein Vorschlag nicht funktioniert-“ - „Er wird funktionieren.“, unterbrach der Prinz der Saiyajins den Tyrannen, was ein Fehler war, denn in der nächsten Sekunde war Freezer direkt vor ihm und verpasste ihm eine schallende Ohrfeige, die ihn so unvorbereitet traf, dass er mitsamt seiner Krücke zu Boden stürzte. „Wag es nie wieder, mich zu unterbrechen, du Wurm.“ „Ja…Meister…“ _________________________ Mit einem leisen Quietschen öffnete sich die Tür zu Vegetas Schlafraum. Der Prinz lag auf seinem Rücken und wandte sein Gesicht dem Geräusch zu. Es konnte nur einer sein, der ohne Anzuklopfen zu ihm hereinkommen würde… Wortlos setzte sich Vegeta auf, nahm das Bein mit dem zerstörten Knie in beide Hände und stellte es auf den Boden, um sich auf den Rand des Bettes zu setzen, während Freezer auf ihn zukam und dicht vor ihm stehen blieb. Vegeta wollte gerade aufstehen, um sich vor dem Tyrannen zu verbeugen, doch Freezer gab ihm den Befehl sitzen zu bleiben. „Was verschafft mir die Ehre, dich hier in meinen Gemächern willkommen zu heißen, Meister…?“, fragte Vegeta während er zu dem Tyrannen aufblickte. „Dein Plan…er hat funktioniert.“ „Habt ihr den König fangen können?“ „Ja.“ „Und seine Untertanen?“ „…sind bereit alles für mich zu tun. Allerdings…“, es folgte eine theatralische Pause, „…habe ich ihn getötet.“ Vegetas Augen weiteten sich für einen kurzen Moment. „…warum?“ „Er hat sich viel zu schnell unterworfen. Es war einfach erbärmlich, wie er um Gnade gewinselt hat…und schrecklich langweilig.“ Freezer legte seine Hand auf die Wange des Prinzen, „…er hatte nicht mal ansatzweise die Stärke, die…“ Freezer unterbrach sich selbst als sein Daumen unwillkürlich auf Vegetas Lippen gefahren war. Ohne sie von dort wegzunehmen, fragte er: „…wie geht es eigentlich deinem Kiefer?“ „…ich kann meinen Mund nur unter größter Anstrengung ganz aufmachen…Meister.“, antwortete Vegeta, während Freezers Daumen auch weiterhin auf seiner Unterlippe ruhte. „…aber für mich würdest du ihn aufmachen, egal was für Schmerzen es bedeuten würde, nicht wahr…?“ Freezers Augen wanderten zurück zu den Augen des Prinzen. Der Ausdruck in ihnen war leer. Als würde Vegeta durch ihn hindurch sehen. „…mach ihn auf, Vegeta…“, forderte Freezer leise, aber bestimmend. Der Prinz gehorchte und öffnete seinen Mund soweit es ihm ohne Schmerzen möglich war. „…öffne ihn weiter.“ Vegeta presste seine Augen zusammen und machte seinen Mund weiter auf. Es knirschte in seinen Kiefergelenken. Nachdem Freezer nichts mehr von sich gab, öffnete der Prinz seine Augen wieder. Und da sah er es. Den Wahnsinn in den Augen des Tyrannen… Sofort spürte Vegeta wieder diese aufkeimende Panik in sich hochkommen. Und in der nächsten Sekunde war es bereits soweit. Der Tyrann packte Vegeta an der Kehle und warf ihn zurück aufs Bett. Der ganze Körper des Prinzen schrie nach Flucht, doch er wusste, dass er diesem Monster nicht entkommen konnte. Niemals… Es war als würde Vegetas Geist seinen Körper verlassen und hilflos daneben stehen. Als müsste er hilflos dabei zusehen, wie sich der Tyrann erneut an ihm verging… Erst nach einer gefühlten Ewigkeit verband sich sein Geist wieder mit seinem Körper. Er starrte an die Decke, die durch die Stöße des Monsters in ihm, vor und zurück wippte. Plötzlich legte Freezer seine Hand über Vegetas Mund und packte zu. Er zog sein Gesicht ein Stück nach unten und befahl schwer atmend: „Sieh mich an, Vegeta.“ Die Augen des Prinzen blickten zu dem Tyrannen über ihm. Mit leeren Augen sah er seinen Peiniger unentwegt an, während dessen Stöße immer heftiger wurden. Und dann bildete sich eine einzelne Träne in den Augen des Prinzen und rann seine Wange hinab. Freezers Augen weiteten sich als er der Träne beim Hinabrinnen zusah. Er stoppte seine Bewegungen. Langsam nahm er seine Hand von Vegetas Gesicht. Für einen Moment wirkte es als würde sich etwas in Freezer regen, doch dann kehrte der Wahnsinn wieder in sein Gesicht zurück. Er zog sich aus Vegeta zurück, beförderte ihn brutal auf den Bauch, nur um erneut in ihn einzudringen und ihn härter als zuvor zu nehmen, bis er sich schließlich in ihm ergoss… Danach verschwand Freezer ohne ein einziges Wort aus dem Zimmer. _________________________ Einige Tage später wurde Vegeta wieder zu der Kommandobrücke gebracht. Es war das erste Mal, dass sich Freezer und der Prinz nach jener Nacht wiedersahen… „Meister.“, meldete sich Vegeta, als er vor dem Tyrannen stand. Anmutig legte er seine Hand auf seine Brust und verbeugte sich vor seinem Peiniger. Als er sich wieder aufrichtete waren seine Augen immer noch ausdruckslos und leer. „Wirf einen Blick über die Unterlagen dort und sag mir, wie wir an die Ressourcen dieses Planeten rankommen.“, befahl der Tyrann ohne Umschweife. „Jawohl, Meister.“ Vegeta sah zu dem Tisch auf dem ein einziger, weißer Zettel lag. Verwundert ging er hin und hob ihn hoch. Es dauerte nicht lange, da blickte der Prinz zu den drei Soldaten, die auf der anderen Seite des Tisches standen. „Habt ihr drei diese Informationen gesammelt?“, fragte der Prinz an sie gerichtet. „Ja.“, antwortete der Soldat, der in der Mitte stand. „…und was soll das bitte sein? Mit diesen erbärmlichen Informationen kann niemand was anfangen!“ Vegeta warf den Zettel zurück auf den Tisch. Er wandte sich zu dem Tyrannen. „Schick sofort drei vernünftige Spione dorthin!“ Stille trat ein. Man konnte nur ein nervöses Schlucken von einem der Soldaten hören. „…wie bitte…?“, fragte Freezer mit ruhiger Stimme, die eine furchterregende Bedrohlichkeit in sich barg. Entsetzen machte sich auf den Gesichtern der Soldaten breit. Wie konnte Vegeta nur so mit Freezer reden, nach allem, was sie mitbekommen hatten? Vegeta räusperte sich. „Verzeih mir, Meister. Ich würde vorschlagen, du schickst noch einmal Spione dorthin, die uns die Informationen liefern, die wir brauchen………Meister.“ Freezer starrte den Prinzen eine Weile mit finsterem Blick an, doch dann wandte er sich an Toma: „Du hast Vegeta gehört.“ „J…ja, Meister Freezer! Lima, Grona, mitkommen!“ Verwundert, dass Freezer so ruhig geblieben war, verließen die drei schnellstens die Kommandobrücke. Nachdem der Tyrann und Vegeta alleine zurückgelassen worden waren, setzte sich Freezer in seinen Stuhl, in der Mitte des Raumes vor die große, runde Scheibe. Danach wandte sich der Tyrann dem Prinzen wieder zu. „Setz dich da hin.“ Freezer deutete an seine rechte Seite. Vegeta sah ihn misstrauisch an, gehorchte jedoch dem Befehl des Tyrannen. Sie sahen eine Weile stumm aus der großen, runden Scheibe vor ihnen. „Jetzt sind wir endlich da angekommen, wo wir schon vor so vielen Jahren hätten sein können…“, begann Freezer zu sinnieren. Man hätte meinen können, dass Wehmut in seiner Stimme mitschwang. Vegeta blickte fragend zu dem Tyrannen. „Was meinst du damit?“ Freezer seufzte ausgelassen, bevor er antwortete: „…ich hatte im Laufe meines Lebens so viele Berater an meiner Seite…einer dümmer als der andere. Sie wären alle zitternd zusammengebrochen, weil sie mir keine Lösung hätten bieten können. Aber du…mein Lieber…du bist anders. Und du bist ein verdammt guter Taktiker…“ Nun blickte auch Freezer zu dem Prinzen und grinste, „…auch wenn deine Taktiken gegen MICH immer gescheitert sind…“ „…und was erwartest du jetzt von mir…?“, wollte Vegeta wissen. „…noch nichts. Ich werde mir mal deine nächsten Vorschläge zu meinen Plänen anhören…und dann sehen wir weiter…“ „Und wenn ich mich nicht beweise?“ „Dann endet meine Verwendung für dich.“ „…das heißt, dann tötest du mich…?“ „Nein. Dann degradiere ich dich wieder zu meinem Exempel für andere.“ „Also kann ich mir jetzt eigentlich aussuchen, ob ich dein Vorzeige-Männchen bleibe oder die Drecksarbeit für dich erledige, damit du zum Herrscher des Universums wirst…“, stellte Vegeta trocken fest. „Denkst du wirklich, dass du eine Wahl hast, Vegeta…?“, erwiderte der Tyrann nur. Der Prinz wandte seinen Blick wieder ab und sah zu den vorbeirauschenden Sternen. „Klingt zumindest danach…“ Freezer beobachtete Vegeta eine Weile, wie sich der Prinz den Kopf darüber zu zerbrechen schien. Gedankenverloren hob er seinen Arm hoch und führte seine Hand langsam in Vegetas Richtung. Doch kurz bevor er die Wange des Prinzen berührte, hielt er inne. Er zog sie schnell wieder zurück und wandte seinen Blick wieder der großen Scheibe zu. Natürlich hatte Vegeta das mitbekommen, doch es war ihm egal. Dann verhielt sich Freezer eben seltsam. Es hätte ihn nicht weniger interessieren können… Vollkommene Gleichgültigkeit legte sich nach und nach über den Prinzen, während er sich im Anblick des weiten Alls ein wenig selbst verlor. Da war nur noch diese unendliche Leere vor ihm und in ihm, als er anfing sich mit Allem abzufinden. Denn das war es nun…so würde sein restliches Leben aussehen…ein Leben an Freezers Seite… Verstümmelt…wehrlos…dem Tyrannen ausgeliefert… Wäre Goppa nicht auf diesem Schiff, würde Vegeta ohne zu zögern ein Loch genau in diese große, runde Scheibe schießen… Ein Lächeln legte sich auf seine Lippen. Immerhin gab es am Ende zumindest diesen einen Ausweg… _________________________ „Mmmh…ja eindeutig…du wirst dein Knie nie wieder richtig abbiegen können.“, murmelte Goppa, während er sich Röntgenbilder des Prinzen ansah. Vegeta saß mit verschränkten Armen auf der Behandlungsliege und sah teilnahmslos zu dem kleinen Echsen-Mann. „Das war mir schon klar, dass ich ohne Medi-Tank nie wieder der Alte werde…“ Goppa seufzte und drehte sich zu dem Prinzen um. Es war ihnen beiden immer noch strengstens verboten sich den Medi-Tanks auch nur zu nähern… „Sag mal…die blauen Flecke auf deinem Körper…wo hast du dir die eigentlich geholt?“ Vegeta begann doch tatsächlich zu lächeln. „Ach, Goppa…mach dir lieber über wichtigere Dinge Gedanken. Zum Beispiel darüber, was du heute essen willst und welchen Brei ich mir heute gönnen soll…heute darfst du ihn wieder für mich aussuchen…ich bin erst morgen wieder dran…“ Vegeta ließ sich von der Behandlungsliege hinabgleiten und nahm sich seine Krücke. Als er den ernsten Blick des alten Mediziners bemerkte, meinte er mit beruhigender Stimme: „Jetzt sieh mich nicht so an, Goppa. Es ist alles bestens…“ „Ich weiß zwar, dass das nicht stimmt, aber gut. Wenn du nicht mit mir darüber reden willst…zwingen werde ich dich nicht.“ „Das könntest du auch gar nicht.“ Vegeta grinste den kleinen Mediziner an, der es nach einer Weile einfach nur noch erwidern konnte. Gemeinsam machten sie sich schließlich auf den Weg zur Kantine… _________________________ Einige Monate später stand der Prinz der Saiyajins an Freezers Seite, als das Raumschiff auf einem verlassen wirkenden Planeten landete und sich die Rampe langsam nach unten senkte. Vegeta ließ seinen Blick über die rote Wüste schweifen, die sich vor ihnen ausbreitete. Schließlich ging der Tyrann einige Schritte die Rampe hinab, gefolgt von seinen Soldaten, die sofort in alle Richtungen ausschwärmten. Der Saiyajin schloss seine Augen und atmete tief ein. Zum ersten Mal, seit er auf dieses Raumschiff gebracht worden war, atmete er wieder echten Sauerstoff… „Worauf wartest du? Komm her.“, befahl der Tyrann dem Prinzen. Nur langsam öffnete Vegeta seine Augen wieder. Freezer war stehengeblieben und hatte sich zu ihm umgedreht. Er hielt ihm seine Hand entgegen. Vegeta humpelte, auf seine eine Krücke gestützt, zu ihm und sah auf die Hand des Tyrannen. „Ich hab’s nicht so mit dem Händchen-Halten…“ Nachdem Vegeta diesen Satz beendet hatte, kam völlig unvermittelt eine alte Erinnerung in ihm hoch…eine Erinnerung an IHN. An ihn, wie er ihm die Hand entgegenhielt… Vegeta musste ein Lächeln unterdrücken. Sein Herz hatte doch tatsächlich einen freudigen Sprung gemacht…denn seit…seit einer gefühlten Ewigkeit hatte der Saiyajin wieder etwas gefühlt… „Was machen wir hier…Meister?“, fragte der Saiyajin als er sich von diesem Gedanken wieder losgerissen hatte und die restliche Rampe hinabhumpelte. Ohne dem Prinzen eine Antwort auf seine Frage zu geben, folgte Freezer ihm. Als sie unten angekommen waren, legte der Tyrann seine Hand auf Vegetas Rücken, umfasste seine Beine mit seinem anderen Arm und hob den Saiyajin hoch. Instinktiv ließ der Prinz seine Krücken fallen und krallte sich am Nacken des Tyrannen fest. Freezer grinste ihn an. „Du bist leicht geworden…“, stellte er amüsiert fest. „Tz…“ Schnell zog Vegeta seine Arme um den Tyrannen weg und verschränkte seine Arme vor der Brust. Mit finsterer Miene blickte er zur Seite. Schließlich hob Freezer mit dem Prinzen der Saiyajins in seinen Armen ab und flog von dem Raumschiff weg. Erst als er einige Dünen hinter sich gelassen hatte, landeten sie wieder. Von hier aus konnte man das Flugobjekt nicht mehr sehen und auch sonst nichts. Nur roten Sand… Fast schon vorsichtig setzte der weiße Tyrann Vegeta auf dem sandigen Untergrund ab. Er blieb vor dem Prinzen auf dem Boden knien und sah ihn mit durchdringendem Blick an. Dann legte er eine Hand auf seine Wange und fragte: „Du gehorchst mir bedingungslos…nicht wahr?“ Der Saiyajin strich die Hand aus seinem Gesicht. Er blieb stumm und erwiderte den Blick des Tyrannen. „Vegeta.“, sagte Freezer ungeduldig. „Ja…natürlich, Meister. Verrätst du mir jetzt endlich, was wir hier wollen? Soweit ich weiß, ist dieser Planet verlassen und vollkommen wertlos.“ Freezer stand auf und breitete demonstrativ seine Arme aus. „Das hier ist lediglich ein Grab, in dem ER heute noch begraben wird. Dann steht mir nichts mehr im Weg. Du weißt doch, dass wir uns mittlerweile dem Quadranten, in dem sich die Erde befindet, angenähert haben. Es wäre nur eine Frage der Zeit, bis Son Goku auf uns aufmerksam werden würde…das heißt, es ist ENDLICH an der Zeit meine Rache zu vollenden, damit ich mein eigentliches Ziel ungestört verfolgen kann…“ Vegetas Augen weiteten sich. „W…was?“ Völlig unvermittelt leuchtete für einen kurzen Augenblick eine Flamme in den Augen des Prinzen auf. „Willst du…ihn…etwa her locken…und hier gegen ihn kämpfen…?“ Der Tyrann begann zu lachen. „Ach, mein lieber Vegeta…ich hab ganz vergessen, dass du bereits vor dem Ende des Turniers der Kräfte gestorben bist…“ Der Prinz sah ihn fragend an. „Es wäre töricht gegen Son Goku anzutreten…ich bin zwar um einiges stärker geworden, seit ich ihn das letzte Mal gesehen habe…aber diese eine Technik…wenn er die mittlerweile beherrscht…habe selbst ich keine Chance gegen ihn…“ „Meinst du…den Ultra Instinct??“, fragte der Prinz sofort nach. „Keine Ahnung wie diese Technik heißt, ist mir auch vollkommen egal. Aber sie ist fast unbesiegbar.“ „Und…warum willst du ihn dann herlocken, wenn du keine Chance gegen ihn hast?“ Vegeta sah ihn etwas verwirrt an. „Hier kommst du ins Spiel…“ Die Augen des Saiyajins weiteten sich erneut. „…ich?“ Freezer begann breit zu grinsen. „Siehst du meine Soldaten oben auf den Dünen?“ Schnell sah Vegeta auf. Tatsächlich standen rund um sie herum die Soldaten des Tyrannen mit ihren Blastern in der Hand… „So…so einen Schuss aus einem Blaster kann…er…mit links abwehren…“ „…nicht wenn Son Goku abgelenkt ist, wie uns unsere letzte Begegnung auf der Erde gezeigt hat…“ Der Tyrann lachte kurz bei der Erinnerung daran auf. Danach fragte er amüsiert: „Verstehst du es jetzt…?“ Sie sahen sich eine Weile in die Augen, bis sich die hervorkriechende Aufregung in dem Prinzen wieder gelegt hatte und er emotionslos antwortete: „…ich bin die Ablenkung.“ „Bingo. Sobald er dich sieht, wird er alles um sich herum vergessen…dann werde ich das Zeichen zum Angriff geben. Und wenn alles gut geht, wird es ohnehin mein Schuss sein, der ihn tötet.“ Vegeta hörte mit einem undefinierbaren Ausdruck in seinen Augen schweigsam zu, während Freezer fortfuhr: „Also…wirst du warten bis ich außer Sichtweite bin und dann dein Ki erhöhen.“ „…und…wenn mein Körper der Krafterhöhung nicht standhält?“ Freezer begann zu grinsen. „Dann…war’s das eben für dich.“ Nun zeichnete sich auch auf Vegetas Lippen ein Lächeln ab. „Ach…so einfach willst du es zwischen uns beenden…? Schade, dass mir das nicht schon früher eingefallen ist…“, erwiderte der Prinz sarkastisch. Der Tyrann verschränkte seine Arme vor der Brust. Er sah abschätzig auf Vegeta hinab. „Als ob du die letzten Monate nicht genossen hättest...“, warf er ihm irgendwie verletzt klingend vor. „Wie bitte?!“ „Glaubst du mir ist entgangen, wieviel Spaß es dir gemacht hat, an meiner Seite fremde Planeten zu erobern?“ „Soll das ein Witz sein? Weder DU noch ICH haben jemals dieses verdammte Raumschiff verlassen!“ „Wozu auch, wenn meine kleine Armee das für mich erledigt?! Außerdem warst du es doch, der all die Pläne geschmiedet hat. Warum hast du dich denn sonst so euphorisch in die ganze Planung eingebracht, wenn es dir nicht gefallen hat? Es hat dir doch riesigen Spaß gemacht, wenn dein Plan funktioniert hat und die Oberhäupter der Planeten auf Knien vor uns rumgerutscht sind.“ „Ich…! Ich hatte ja sonst nichts zu tun!“, verteidigte sich der Prinz. „…du wirst auch in Zukunft nichts anderes zu tun haben.“ Die beiden sahen sich eine Weile an. „Und…wenn ich mich weigere…ihn…herzulocken?“, fragte Vegeta schließlich. „Du wirst doch nicht plötzlich, nach all der Zeit, wieder widerspenstig werden? Du weißt, was passiert, wenn du nicht artig bist.“ „Erweist du mir dann endlich die letzte Ehre und tötest mich?“ „Das werde ich so oder so…irgendwann.“, antwortete Freezer kalt. Erneut trat Stille zwischen den beiden ein. Die letzten Monate hatte Vegeta Tag für Tag an Freezers Seite verbracht. Ebenso wie einige der Nächte… Er hatte dem Tyrannen unterwürfig gedient. Alles mit sich machen lassen… Und er hatte nebenbei die Strategie zur Eroberung des Universums mit diesem Monster ausgearbeitet, während sie Planet um Planet vorgedrungen waren… Zeitweise hatte es für Freezers Untergebenen wohl so gewirkt als seien der Tyrann und Vegeta zu einem Team geworden…der Herrscher und seine rechte Hand… Schließlich meldete sich der Prinz wieder zu Wort: „Irgendwann, ja…? Denkst du, ich weiß nicht, dass das hier auch mein Grab werden wird?“ Der Tyrann sah ihn verwundert an. „Ich werde hier drauf gehen. Wenn du den Befehl zum Angriff gibst, werden mich die Blaster doch ebenfalls treffen, nicht wahr…?“ Freezer kniete sich vor dem Prinzen hin, um ihm direkt in die Augen sehen zu können. Er legte ihm erneut seine Hand auf die Wange. Diesmal schlug der Saiyajin sie nicht weg. „Ach Vegeta…dir war doch klar, dass das nicht ewig so weitergehen würde…“ Der Prinz der Saiyajins sah dem Tyrannen lange in die Augen. Seine Gedanken liefen auf Hochtouren. Analysierten im Bruchteil von Sekunden hunderte Möglichkeiten… Und dann fragte Vegeta mit einer erneut aufflackernden Flamme in seinen Augen: „Habe…ich es denn nicht verdient…persönlich durch deine Hand zu sterben……………Freezer…?“ Etwas änderte sich auf dem Gesicht des Tyrannen als Vegeta seinen Namen aussprach. Seit jener einen Nacht hatte der Prinz ihn nur noch mit ‚Meister‘ angesprochen. Freezers kalte Miene verschwand plötzlich. „Du wirst doch jetzt nicht sentimental werden, Vegeta…“ Nun legte der Saiyajin seine Arme um den Tyrannen und zog ihn ein Stück zu sich. Er sah Freezer tief in die Augen. Während er seine gesunde Hand auf die Wange seines Peinigers gleiten ließ, flüsterte er leise: „Ich weiß, dass du mich nicht so ohne weiteres durch einen anderen töten lassen würdest…“ „Vegeta…“, nun flüsterte auch der Tyrann. Seine Augen wanderten zu den Lippen des Prinzen. Langsam näherte sich der Saiyajin seinem Gesicht. Wandte sich jedoch kurz bevor sich ihre Lippen trafen ab und kam mit seinem Mund nahe an das Ohr des Tyrannen heran. „Freezer………hast du mir noch irgendetwas zu sagen…bevor wir beide uns gleich…“, der Prinz machte eine geheimnisvolle Pause, „…in der Hölle wiedersehen…?“ Für einen kurzen Moment weiteten sich die Augen des Tyrannen. Er wich zurück. „W..was?“ Vegetas Blick wurde finster. „Ich…hab genug von dir…du mieses Arschloch.“ Freezer schlug die Hände des Prinzen von sich und sprang auf. „Was soll das denn jetzt?! Wenn…wenn du mich schon wieder verrätst, dann…“ Plötzlich begann der Prinz wütend zu schreien: „Was dann?! Was?! Wirst du mich dann ENDLICH töten?!“ Vegeta ballte seine Hände zu Fäusten. „Es ist vorbei, Freezer!! Es war…dein GRÖSSTER Fehler mich aus deinem Raumschiff zu lassen!!!“ Seine Augen begannen blau zu flackern. Seine Haare blitzten für einen Moment golden auf. Das Feuer in seinen Augen leuchtete nun unverkennbar... „Das ist doch jetzt ein schlechter Scherz, Vegeta?! Hast du mir etwa…die letzten Monate…nur VORGESPIELT?!“ „NATÜRLICH!! Oder hast du ernsthaft geglaubt, dass du es geschafft hättest, mich zu brechen?? MICH?! Den PRINZ DER SAIYAJINS?!!“ Vegetas Ki strömte aus seinem Körper und erzeugte eine knisternde Aura um ihn. „Hast du ERNSTHAFT geglaubt, dass ich dir TREU bin?!!“ Freezers Körper begann zu zittern. Blind vor Wut und…unglaublicher Enttäuschung… Beiden starrten sich mit hasserfüllten Blicken an. „Das…kann doch einfach nicht wahr sein!!“ Freezer packte Vegeta am Kragen und zog ihn zu sich nach oben. Er funkelte ihn mit seiner finstersten Miene an. Mit seiner zweiten Hand holte er zum Schlag aus. „Du wirst es bereuen…MICH…verarscht zu haben!!“ „Dann mach endlich!! Verdammt, ich hab NICHTS mehr zu verlieren!!! Beende es endlich!! Hier und jetzt!!!“ „Freezer?!“, ertönte plötzlich eine so unglaublich vertraute Stimme hinter dem Tyrannen. Vegetas finstere Miene verschwand und ein Lächeln legte sich auf seine Lippen. Diese Stimme…sie klang wie das Glockenläuten, dass das letzte Gericht einläutete. Wie die Erlösung, die der stolze Prinz in den letzten Monaten tief in sich eingeschlossen und dort verwahrt hatte. Die er sich so sehr herbeigesehnt hatte. „Jetzt bist du dran…“, flüsterte er dem weißen Monster zu. Überrumpelt ließ der Tyrann den stolzen Prinzen fallen und drehte sich um. Und da stand er. Son Goku. Als ob er die ganze Zeit auf ein Zeichen gewartet hätte… Und da erhaschte auch Vegeta einen Blick auf ihn. Und sofort war sie wieder da. Diese innere Ruhe. Als ob der Prinz der Saiyajins, egal was nun passierte, endlich seinen Frieden finden würde…denn Kakarott war hier und würde dem Ganzen ein Ende setzen…würde Freezer ein Ende setzen. Vor Wut fast platzend sah der Tyrann erneut zu Vegeta hinab. „Du…! DAS war also dein Plan?! Son Goku herzulocken, bevor ich bereit bin?!“ Blind vor Zorn hob er seine Hand und richtete seinen Zeigefinger auf den stolzen Prinzen. Das war es also. So würde es nun enden. „Na los…tu es endlich…“, forderte der Prinz der Saiyajins mit einem Lächeln im Gesicht. Es war ihm egal, ob er nun sterben würde. Er hatte sich schon vor langer Zeit damit abgefunden, dass er aus dieser Hölle wohl nicht lebend herauskommen würde. Es kümmerte ihn auch in diesem Moment nicht, ob er am Leben blieb oder starb. Er hatte Kakarotts Stimme ein letztes Mal hören, sein Gesicht ein letztes Mal sehen können…die ohnehin einzige Hoffnung, die ihn am Leben gehalten hatte…die ihn das alles hatte ertragen lassen… Der Gedanke an Kakarott, dass er ihn finden und ihn rächen würde… Nun konnte er zur Hölle fahren, wo er hin gehörte…zusammen mit Freezer. Und er war bereit dazu. Endlich. Doch der tödliche Schuss kam nicht. Freezer zögerte. Er wusste nicht warum, aber etwas in ihm hielt ihn zurück, dem stolzen Prinzen hier und jetzt ein Ende zu setzen. ‚Habe…ich es denn nicht verdient…persönlich durch deine Hand zu sterben……………Freezer…?‘, schossen Vegetas Worte durch den Kopf des Tyrannen, gefolgt von Bildfetzen ihrer gemeinsamen Vergangenheit. Angefangen von ihrer ersten Begegnung, als sie beide noch Kinder gewesen waren und Freezer zum ersten Mal dieses abneigende Feuer in den Augen des noch so jungen Prinzen erblickt hatte und dadurch die Verachtung gegenüber der Affen-Rasse in ihm zu lodern begonnen hatte. Danach konnte er dieses unbändige Verlangen spüren, dass er empfunden hatte als Vegeta sich ihm entgegengestellt hatte, wohl wissend, dass er keine Chance haben würde, nachdem er erkannt hatte, dass Freezer es war, der die Saiyajins ausgerottet hatte. Dieses unbändige Verlangen, den Prinzen der Saiyajins, der Rasse, von der ihm prophezeit wurde, dass sie ihn vernichten würde, zu unterwerfen, um allen zu zeigen, dass es nichts und niemanden auf dieser Welt gab, der ihn besiegen konnte. Spürte diesen alles verzerrenden Zorn als ihm schmerzlich bewusst wurde, dass Vegeta ihm nur etwas vorgemacht hatte und sich ihm erneut auf Namek entgegengestellt hatte. Spürte erneut die Ablehnung des stolzen Prinzen, nachdem er ihm angeboten hatte, erneut an seiner Seite dienen zu dürfen als Freezer, von den Toten zurückgekehrt, versucht hatte, Rache an Son Goku zu nehmen. Spürte erneut diesen innerlichen Zorn, als Vegeta sein Angebot, dieses ungemein großzügige Angebot, ablehnte, als er Vegeta seine eigene Rache vollenden lassen wollte und er hätte Son Goku töten dürfen. Dann sah Freezer das Gesicht des stolzen Prinzen vor sich, der, mit kalter Miene und diesem unbändigen Feuer in seinen Augen, seine Hand gehoben hatte, um ihm selbst den Todesstoß zu verpassen. Diese leuchtenden Augen, die Freezer über so lange Zeit jeden Tag in der Hölle vor sich sehen musste… Und dann spürte der Tyrann diese unbeschreiblichen Glücksgefühle der letzten Monate, die Freezer jedes einzelne Mal verspürt hatte, wenn sich Vegeta unterwürfig und doch anmutig vor ihm verbeugt hatte und er endlich in diese wundervollen, ausdruckslosen Augen blicken konnte, wenn sich der Prinz der Saiyajins wieder aufgerichtet und sich ihre Blicke getroffen hatten. Und dieses seltsame Gefühl in ihm als Vegeta diese eine Träne vergossen hatte… Und am Ende erkannte Freezer es. Er war besessen von dem Prinzen der Saiyajins…er war süchtig danach, den einen zu brechen, den er niemals hatte an sich binden können…nicht einmal durch die brutalste Art, die ihm eingefallen war. Er hatte ihn dominiert, wie er noch nie jemanden dominiert hatte. Noch nie hatte er sich jemanden so genommen wie ihn…wie hatte Vegeta ihm da die letzten Monate nur vorspielen können? Er gehörte verdammt noch mal ihm! Ihm allein! Plötzlich wurde Freezer aus seinen Gedanken gerissen als ihn ein heftiger Schlag in die Seite traf und er in eine der roten Dünen krachte. Goku hatte ihn zur Seite gekickt… Langsam wandte der große Saiyajin seinen Blick von dem in sich zusammenfallenden Loch aus Sand, in das Freezer verschwunden war, zu Vegeta, dessen Blick ebenfalls auf die Stelle gerichtet war, in die der Tyrann hineingeschleudert worden war. Sein ganzer Körper begann zu zittern. Er war sich nicht sicher, ob das hier gerade wirklich passierte. Es war doch Vegetas Todestag. Er war doch nun schon seit einem ganzen Jahr tot. Seit einem ganzen verdammten Jahr…! Das hier konnte doch nur einer seiner Alpträume sein…gleich würde sich Vegeta wieder in Nichts auflösen und erneut vor seinen Augen verschwinden… Goku fiel auf seine Knie. Tränen bildeten sich in den Augenwinkeln des großen Saiyajins als der stolze Prinz ihm sein Gesicht zuwandte und sich ihre Blicke trafen. Vegeta sah aus wie ein Geist. Blass. Mager. Es musste ein Traum sein… „Vegeta…“, flüsterte Goku wie in Trance. Gleich würde sich der stolze Prinz wieder auflösen… Zorn zeichnete sich auf dem Gesicht des stolzen Prinzen ab als er Gokus Tränen erblickte. Er hatte doch nicht all das durchgestanden, damit Kakarott jetzt hier zum Heulen anfing! „Verdammt, was machst du da, Kakarott?! Steh auf!! Wenn du nicht aufpasst, erschießen sie dich!!“, schrie der stolze Prinz seinem Artgenossen entgegen. Leichte Panik schwang in seiner Stimme mit. Es durfte jetzt einfach nicht alles umsonst gewesen sein! Doch es war, als würde Goku ihn nicht hören. Er fiel Vegeta um den Hals, wobei sich eine Träne ihren Weg seine Wangen hinab bahnte. Der stolze Prinz fühlte sich so echt an…als würde er ihn wirklich in den Armen halten…es war kaum auszuhalten, so heftig schlug sein Herz in seiner Brust… Goku wich ein Stück zurück, um Vegeta wieder ins Gesicht sehen zu können, dabei ließ er seine Arme um den stolzen Prinzen. Wieso löste er sich nicht auf? Er löste sich doch immer auf… In der Zwischenzeit hatte sich der Tyrann endlich seinen Weg aus dem Sand gebahnt. Schnell klopfte er sich die roten Körner von seinem weißen Körper ab und blickte zu den beiden Saiyajins. „Ich sagte…du sollst aufpassen…!“, drängte ihn der stolze Prinz noch einmal. Der Ernst und die Verzweiflung waren deutlich auf Vegetas Gesicht erkennbar. Doch…worauf sollte Goku denn noch aufpassen…? Noch hatte sich Vegeta nicht aufgelöst…noch spürte er ihn… Er legte eine Hand auf die Wange des stolzen Prinzen und lächelte ihn an. Eine weitere einzelne Träne lief seine Wange hinab. Das war der perfekte Moment. Freezer hob schnell seinen Arm, während er seinen Zeige- und Mittelfinger auf die beiden Saiyajins richtete. Sein Plan würde also doch noch funktionieren. Sein größter Erzfeind war abgelenkt. Wie er es vorausgesehen hatte. Eine kleine Energiekugel bildete sich vor seinen Fingern. Doch gerade als Freezer seinen tödlichen Energiestrahl abfeuern wollte, küsste Goku den Prinzen der Saiyajins. Der Tyrann hielt inne und starrte die beiden mit weit aufgerissenen Augen an. Starrte auf…seinen…Vegeta… Der stolze Prinz wurde wütend. Er drehte seinen Kopf schnell zur Seite und drückte den jüngeren Saiyajin vehement von sich. Verdammt, wieso erkannte Goku den Ernst der Lage einfach nicht?! Er sah schnell zu den Rändern der Dünen auf, an denen Freezers Soldaten postiert waren und ihre Waffen auf sie gerichtet hatten. Dann fiel ihm der Tyrann ins Auge. Ihre Blicke trafen sich… Freezers Gesichtsausdruck sprach Bände… Und dann feuerte das Monster seinen tödlichen Strahl auf den größeren Saiyajin einfach ab. Blind vor Wut, dass Son Goku sein Eigentum berührt hatte… Alles schien sich plötzlich in Zeitlupe zu bewegen. Vegetas schwachen Körper durchfuhr ein enormer Kraftanstieg. Für eine Millisekunde blitzte eine weiße Aura auf. Es durfte so nicht enden! Freezer durfte einfach nicht gewinnen…! Er würde es niemals zulassen, dass er Kakarott tötete…! Und dann spritzte Goku nur noch Blut ins Gesicht, als er von dem stolzen Prinzen nach hinten gestoßen wurde… „VEGETA!!“ Der Prinz der Saiyajins wurde von seinem Artgenossen weggeschleudert, während Goku nach hinten fiel. Vegeta hatte ihn rechtzeitig aus der Schussbahn werfen können, wobei der tödliche Energiestrahl ihn selbst getroffen hatte. Goku starrte mit entsetztem Blick zu dem stolzen Prinzen, der bewegungslos im roten Sand lag. Unfassbarer Zorn kroch tief aus seiner Seele hervor und ließ seinen Körper erzittern. Doch plötzlich bewegte sich Vegeta. Unter Krächzen richtete er sich ein Stück auf und suchte die Umgebung nach seinem Artgenossen ab. Als er ihn erblickte und erkannte, dass er es geschafft hatte, Goku zu beschützen, ließ er sich wieder sinken. Unglaubliche Erleichterung machte sich in ihm breit…denn solange Goku da war…solange würde es gut ausgehen…egal was mit ihm selbst geschehen würde…solange Goku da war, würde Freezer seine gerechte Strafe erhalten… Sofort sprang der jüngere Saiyajin auf und lief zu den stolzen Prinzen. „Vegeta!“ Es fühlte sich alles so unfassbar real an…konnte es denn wirklich wahr sein? „Vegeta…!“, rief er noch einmal und drehte den Körper des Prinzen vorsichtig auf den Rücken. „Aargh…“ Vegeta kniff seine Augen zusammen als ihn schreckliche Schmerzen durchfuhren. Freezers tödlicher Energiestrahl hatte zum Glück lediglich seinen Oberarm durchbohrt… Langsam öffnete der stolze Prinz seine Augen wieder und sah seinem Artgenossen in die Augen. „Jetzt pass…endlich auf…Kakarott…sonst war einfach alles…umsonst…“ Vegeta wusste nicht, ob es die Schmerzen waren, die ihm die Tränen in die Augen jagten, oder ob es die aufkeimende Angst war, dass er Goku womöglich in den Tod gelockt hatte. Die Angst, ihn zu verlieren…es fühlte an wie damals. Wie die Angst, die er empfunden hatte, als er dem Kampf von Jiren und Kakarott zugesehen hatte… Und endlich sickerte es zu Goku durch…das hier musste tatsächlich real sein…! Es fühlte sich so echt an. Sein Herz begann wie verrückt in seiner Brust zu hämmern. Vegeta lag wirklich hier vor ihm. Vegeta…er…er war am Leben…er lebte!! Der Mann, von dem er geglaubt hatte, ihn niemals wiederzusehen…der Mann, von dem er dachte, dass ein Leben ohne ihn seinen Wert verloren hatte…der Mann, dem er nicht nur einmal sein eigenes Leben zu verdanken hatte…der Mann, den er nicht beschützen konnte… Der Mann, nach dem er sich so unglaublich verzerrte… „…Go…Goku…bitte…töte ihn…“ Sie sahen sich für einen kurzen Moment tief in die Augen, und endlich nickte Goku. Und endlich machte sich wieder Zuversicht in dem stolzen Prinzen breit. Denn endlich schien der jüngere Saiyajin die Situation zu realisieren. Zu verstehen. Die Gefahr zu erkennen… Goku riss sich einen Stofffetzen aus seinem Trainingsanzug und verband die blutende Stelle auf Vegetas Oberarm. Seine Sinne schärften sich währenddessen immer mehr. Keine Bewegung von Freezer oder den Soldaten oben auf den Dünen schien ihm mehr zu entgehen. Zum Glück standen alle, selbst Freezer, irgendwie angespannt und bewegungslos dort und starrten auf die beiden Saiyajins. Als wären sie Tiere in einem Zoo… Was auch immer passiert war…wie auch immer es sein konnte, dass Vegeta noch am Leben war…die Erklärungen mussten nun warten. Ohne Grund würde der Prinz der Saiyajins ihn nicht bitten, Freezer zur Strecke zu bringen. Dass wusste er. Und dass Freezer einen tödlichen Schuss auf sie abgegeben hatte…war ihm in diesem Moment ohnehin Grund genug. Während sich Goku aufrichtete und seinen ernsten Blick dem Tyrannen zuwandte, warnte Vegeta ihn noch ein letztes Mal mit ernster Stimme: „Pass auf, Kakarott…da sind überall seine Soldaten mit Blastern, die dich erschießen werden, wenn du nicht aufpasst…“, „Keine Sorge…mir wird derselbe Fehler nicht noch einmal passieren…“, versicherte Goku, während sich seine Haare bereits blau färbten. So lange war es nun her, dass er sich verwandelt hatte…so lange war es nun her, dass er gekämpft hatte…sein Körper begann regelrecht zu kribbeln. Und er wusste, dass er all die Fragen, die er hatte, nun ausblenden und hintanstellen musste… Und während der jüngere Saiyajin sich auf Freezer zubewegte, legte sich Vegeta zurück. Er schloss seine Augen. Ein Lächeln stahl sich auf seine Lippen. Kakarott…Goku…er war endlich hier… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)