Blut_Linie von DieLadi ================================================================================ Kapitel 9: Entschlossen handeln ------------------------------- Daniel schnappte nach Luft. „Ihr wisst den Grund?!“, fragte er. „Ja, Daniel. Hör zu, ist dein Bruder bei dir?“ „Ja.“ „Seid ihr allein?“ „Nein, die Freunde sind bei uns.“ „Dann schnapp dir Jakob und such dir ein stilles Plätzchen, wo ich mit euch beiden allein reden kann.“ Einen Augenblick lang dachte Daniel nach, dann schüttelte er den Kopf. „Nein“, sagte er, als ihm einfiel dass sein Vater das ja nicht sehen konnte. „Nein, Vater. Alles, was du mit mir und Jakob besprechen willst, können auch die Freunde hören.“ „Daniel, nein, das geht nicht! Du weißt doch ...“ „Entschuldige, dass ich dich unterbreche Vater. Aber ich habe den Freunden bereits alles erzählt.“ Er hörte, wie sein Vater am anderen Ende der Verbindung scharf die Luft einsog. „Junge! Bist du sicher, dass das eine gute Idee war?!“ „Ja, Vater. Glaub mir, du kennst die Menschen nicht so, wie ich es inzwischen tue. Unsere Freunde werden uns helfen und zu uns halten. Egal was passiert.“ „Nun gut, mein Sohn. Ich ... sollte wohl lernen, dir auch in diesen Dingen zu vertrauen.“ Einen Augenblick herrschte Schweigen. Dann sagte Daniel: „Ich habe jetzt das Telefon auf laut gestellt. Du kannst uns erzählen, was ihr heraus gefunden habt.“ „Gut. Jakob, Daniel, ich habe nicht nicht die geringste Ahnung was das alles für uns bedeuten wird, aber ... Unsere Ärzte hatten das zuerst übersehen, einfach weil niemand damit gerechnet hat und sie deswegen auch gar nicht danach gesucht hatten.“ „Vater, nun lass dir doch nicht jedes Wort einzeln aus der Nase ziehen!“ „Schon gut, Junge. Also, wie auch immer das passieren konnte: Larissa ist schwanger.“ Das schlug nun tatsächlich ein wie eine Bombe. „Schwanger?“, sagte Daniel, während die Freund sich verblüfft anschauten und dann begannen, durcheinander zu reden. „Ruhe bitte“, schimpfte Daniel. „Wenn wir hier alle gleichzeitig reden, kriegt keiner was mit!“ Die Freunde verstummten. „Noch mal langsam, Vater“, sagte der junge Prinz. „Larissa ist schwanger. Keinerlei Zweifel?“ „Nein“, sagte der Vater. „Die Ärzte sind sich sicher.“ „Und was heißt das jetzt für uns?“ „Ich weiß es nicht, Sohn. Ich weiß nur, es ist jetzt um so wichtiger, dass du Steve hier her schaffst. Larissa braucht ihn.“ „Wie ... eilig ist es?“, fragte Daniel. Der König der Vampire seufzte. „Nun, ein paar Tage vielleicht noch ... aber die Ärzte haben Sorge um ihr ungeborenes Kind. Larissa ist schon so schwach, dass sie nur noch liegen kann. Daniel ... ich bitte dich, handle bald. Lass dir nicht mehr all zu viel Zeit.“ „Gut, Vater“, sagte Daniel und beendete das Gespräch. Die Freunde standen fassungslos auf diesem Krankenhausflur und versuchten, die neue Situation zu erfassen. „Wie kann das möglich sein“, sagte Jakob. „Ich meine, Larissa liebt Steve, also ... wird sie nicht ... aber sie war doch die ganze Zeit im Schloss, oder ...?“ „Und Steve war die ganze Zeit hier“, sagte Frodo. Sie schwiegen. Plötzlich ruckte Daniels Kopf nach oben und er riss die Augen auf. „Ich ... zu Neumond ...“ stotterte er, „da bin ich immer mit ihr los ... sie brauchte Blut. Wenigstens Tierblut. Schafe, Rinder ... wir haben gemeinsam gejagt, weil sie noch unerfahren war. Nur einmal. Da wollte sie alleine los. Sie müsse nachdenken. Sagte sie. Wir hatten vermutet, dass sie vielleicht doch ... ich meine ...Menschenblut ...“ „Was?!“, knurrte André Daniel wurde knallrot. Es war ihm unangenehm. „Ach verdammt, ich hasse das doch inzwischen auch! Nun, Larissa hat nicht ... sie hat nur Tierblut getrunken. Das hat sie uns gesagt und wenn es anders wäre, wäre sie jetzt nicht so schwach.“ Daniel räusperte sich. „Sie war drei Tage weg gewesen. Noch blasser als zuvor. Und hat kein Wort über diese Zeit verloren.“ Er sah Jakob an, dann Rick, Steves besten Freund. „Was, wenn sie in dieser Zeit bei Steve gewesen ist?“ „Ich weiß nicht“, sagte Rick leise. „Ich denke das hätte er mir erzählt. … Oder?“ „Wie auch immer. Ich fürchte, wir haben keine Zeit mehr“, sagte Daniel. „Wir müssen handeln. Wir müssen die Entscheidung treffen. Jetzt.“ Keiner sagte etwas. Dann war es Rick, der die Sache in die Hand nahm. Er straffte sich, sah in die Runde der Freunde, nickte dem Vampir zu und sagte: „Dann tu es.“ Daniel nickte ihm dankbar zu. „Willst du dabei sein?“ Rick zögerte, entschloss sich dann aber, Daniel zu begleiten. Das war er Steve schuldig, fand er. „Ja.“ „Also gut“, sagte der junge Prinz. „Ihr wisst, dass mir das auch nicht leicht fällt, aber wir haben keine Wahl.“ Und so betraten die beiden gemeinsam das Zimmer, in dem Steve, blass und zerbrechlich wirkend, auf dem Krankenbett lag und ein Vitalfunktionen-Monitor gleichmäßig piepste. Diese Töne waren beruhigend und beängstigend zugleich und diese ganze Krankenzimmeratmosphäre drückte den beiden jungen Männern aufs Gemüt. „Also dann“, sagte Daniel und schaute Rick an. Der drehte sich weg, um den Biss nicht sehen zu müssen. Doch dann überlegte er es sich anders und wandte sich wieder zu Steve. Daniels Reißzähne wurde sichtbar, und Rick erschauerte. Daniels Gebiss näherte sich Steves Hals. Es war ein grauenhafter Anblick, trotz der Tatsache, dass Rick ja wusste, das Daniel Steve nichts wirklich böses wollte. In diesem Augenblick, Sekundenbruchteile, bevor Daniel zubiss, schlug Steve die Augen auf. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)