Fern der Heimat von Ixana ================================================================================ Kapitel 7: Das (vorerst) letzte Training - Karasu Henge in der Theorie ---------------------------------------------------------------------- "Nein nein... Alles bestens. Danke der Nachfrage Kurenai-chan. Ich glaube...wir fangen besser an, bevor einer von uns noch festfriert oder Wurzeln schlägt...ehehehe~ Alsooo... Hast du dir denn schon einmal vorgestellt wie es wäre fliegen zu können, frei zu sein, ungebunden? Mal abgesehen davon dass Träume bizarr sein und uns glauben machen können wir könnten fliegen...habe ich eine Technik erfunden, die einen der majestätischsten Vogelgruppen zum Vorbild hat...die Raben und Krähen. Du fragst dich sicher, was ich genommen habe, aber...keine Sorge, ich bin klar im Kopf, deeenn...man kann tatsächlich damit fliegen. Ich kann dich nur leider nicht mitnehmen. Also muss eine Demonstration nachher reichen...eeeeh...schau nicht so skeptisch." Damit hatte nun offiziell der heutige 'Unterricht' begonnen wenn man ihn so nennen wollte, doch das erste was die Uchiha kassierte war eben der von ihr benannte skeptische Blick – als würde Kurenai sie nicht ernst nehmen...schon ziemlich harsch, aber das Mädchen war eben doch noch nicht gar so erfahren wie man vielleicht meinen mochte. "Ich glaub dir kein Wort, Ari-chan. Menschen können...n-n-n-nicht f-f-fliegen." Zusätzlich zu ihrer nonverbalen Skepsis verbalisierte die Ame-Nin diese nun auch noch, woraufhin die Ältere der Runde hörbar ausatmete. "Du glaubst mir also nicht? Das ist nicht nett...aber gut, verständlich. Ich an deiner Stelle hätte wohl ähnlich reagiert, wenn man mir das erzählen würde und ich hätte keine Ahnung dass es solche Techniken gibt. Sei ruhig ein wenig offener für solche neueren Dinge, sie beißen in der Regel nicht und können dich manchmal weiter bringen als du vielleicht denkst." Arishi tippte sich parallel zum Sprechen gegen die Stirn und verschränkte dann die Arme vor der Brust. "Karasu Henge, so der Name des Ganzen, ist wie ich schon sagte eine eigens von mir entwickelte Technik, um fliegen zu können. Allerdings ist sie ansonsten zu nicht allzu viel zu gebrauchen – man kann sehr sehr eingeschränkt Ninjutsu benutzen. Genauer gesagt solche des Windelements. Verstehst du jetzt, warum ich dir das Windelement ans Herz gelegt habe? So schlägst du im Ernstfall zwei Fliegen mit einer Klappe wenn man so will. Aber... lass mich zu Ende erklären und hör auf solche Grimassen zu schneiden Kurenai-chan, das ist unhöflich... Du bist keine vier Jahre alt mehr, oder?" Ein schelmisches Zwinkern seitens der älteren Uchiha folgte, als sie Kurenai erneut, in einem weniger strengen Ton dazu ermahnte sich nicht wie ein kleines Kind zu benehmen, das seiner Mutter die Märchengeschichten nicht mehr glaubte die sie jeden Abend vorgelesen bekam. ~Hah...Kimiko-chan... Keine Sorge, Mama ist bald wieder da und... Nein, aus...wir trainieren gerade. Das ist nicht fair.~ Die Schwarzhaarige aus dem Hause Senju hielt für einen Moment einfach nur inne und schien ihre Zunge verschluckt zu haben – was Kurenai prompt nutzen würde, um eine Frage loszuwerden die ihr offenbar unter den Nägeln brannte: "D-Du sagtest man wäre damit...u-u-ungebundener, richtig? Heißt das, man kann wirklich damit fliegen, war das ernst gemeint? I-Ich glaub es nicht wirklich...irgendwie...k-k-k-k-klingt das zu einfach um wahr zu sein." fiepte der Karottenkopf verunsichert vor sich hin und versuchte gar nicht erst, Augenkontakt zu ihrer älteren 'Leidensgenossin' herzustellen, ihr war das ganze Gerede von wegen Fliegen wohl entweder eine Spur zu hoch, oder aber die junge Dame war sich nicht sicher ob sie das auch wirklich schaffen könnte. Bei Arishi sah alles immer so einfach aus – doch wenn sie das selbst probierte, war es meist eher eine schwere bis unlösbare Aufgabe für sie.   Auch wenn die Uchiha einmal gesagt hatte sie könne alles schaffen wenn sie nur wollte, musste die Ame-Nin sich eingestehen dass sie eben nicht alles konnte und auch lernen dazugehörte, etwas zu schaffen. "Lass es mich wenigstens zu Ende erklären, bitte. Dann kann ich dir zeigen dass es kein Humbug war, kein Märchen, keine Lüge die ich dir erzähle damit du dich besser fühlst." Diese doch relativ deutlichen Worte erlebten lediglich ein Nicken als Antwort, während die Schwarzhaarige mit der langen Zottelmähne überlegte was sie ihrer jüngeren...ja...man könnte fast schon Weggefährtin sagen...was sie dieser noch erklären konnte, ohne zu viel vorweg zu nehmen und ihr gleichzeitig zu demonstrieren dass sie nicht geflunkert hatte. In Kombination mit einer Demonstration in der Praxis war das sicher kein Problem, doch wollte Yuko, pardon, Arishi, damit noch warten.   "Karasu Henge ist eine abgewandelte Form des dir hoffentlich bekannten Henge no Jutsu, dabei verwandelst du dich dem Namen nach in einen menschengroßen Raben. Allerdings, wie ich vorhin schon erklärt habe, bleibt einem dabei die Nutzung seiner Jutsu großteils versagt und du kannst niemanden transportieren. Es handelt sich hier um eine Mischung aus Fortbewegungs- und Kampfjutsu – wobei sie jedoch hauptsächlich ersteres ist, aus vorgenanntem Grund. Außerdem besteht eine Chance von eins zu zwei, dass sich die Jutsu bei einem Treffer auflöst...und dein Geruch verändert sich auch nicht. Du bist also immer noch als du selbst erkennbar, wenn jemand deinen Geruch kennen sollte – warum auch immer. Allgemein betrachtet kann man glaube ich sogar sagen, dass du eher nach Mensch als Vogel riechst, während du dich verwandelt hast. Ah...und man muss, wie schon bei Kamereo no Jutsu ständig Chakra zuführen, im Kampf alle paar Sekunden und außerhalb davon alle fünf Minuten. Alles in allem sind die Kosten für Wirkung und Aufrechterhaltung je doppelt so hoch wie bei Kamereon...merk dir das, das ist wichtig." Die Uchiha zuckte die Schultern, sie hatte die letzten beiden großen Nachteile, aka die Auflösung der Verwandlung und den menschlichen Geruch, bisher zum Glück noch nicht in Relevanz erlebt, da sie aktuell nicht befürchtete verfolgt zu werden und auch sonst weniger Leute ihr wirklich ernsthaft etwas anhaben könnten, dass die Verwandlung Gefahr liefe sich aufzulösen.   Was die ganze Zeit über blieb, war der skeptische Blick aus Kurenais dunklen Augen, die sich vermutlich dachte was ihre Sensei für Drogen genommen haben musste, um so ernst dabei zu klingen als würde sie versuchen, der Jüngeren etwas beizubringen das ihr ernsthaft nützte. So skeptisch durfte man ja wohl noch sein, oder? Jedenfalls...wirkte die Uchiha auf der anderen Seite ein wenig missmutig. "Du benötigst für diese Ninjutsu, im Übrigen eine des C-Rangs, keine Fingerzeichen. Du musst nur eine bestimmte Geste durchführen während du das Chakra schmiedest und einen flexiblen Chakramantel erschaffst, der dein Aussehen verändert und mehr kann als nur dekorativ sein, wie es bei Henge no Jutsu der Fall ist. Also schau mich bitte nicht so an als wäre ich auf Drogen...glaub mir. Es gibt diese Technik...hah... Na gut." Die Schwarzhaarige seufzte ergeben. Da sie diesen Blick wohl sonst nicht loswurde der da die ganze Zeit auf ihr haftete wie eine Klette, musste sie wohl demonstrieren wie das Ganze am Ende auszusehen hatte. "Du gehst besser ein wenig auf Abstand. Oder du lässt es bleiben Kurenai-chan, wie du meinst." Mit diesen 'letzten Worten' auf den Lippen breitete die Uchiha die Arme aus und ließ sie gleich einem Flügelschlag nach unten sausen, und prompt schien sich ihre Gestalt zu ändern, in das was sie dem Karottenkopf bereits erklärt hatte. Die eines menschengroßen Raben, und der breitete sogleich seine schönen Flügel aus, um aus dem Stand vom Boden abzuheben...etwas das die Dame mit dem gerade wunderhübschen schwarzen Gefieder in letzter Zeit fast perfektioniert hatte und dieses Mal schien es ganz ohne Probleme zu funktionieren, wie das bei einer Vorführung nun einmal sein sollte. Die gefiederte Dame stieg auf in den Himmel und kreiste ein wenig über ihrer Schülerin, man könnte meinen sie genoss dieses Gefühl regelrecht, und auch das Kurenai wohl der Mund offenstand, während sie ihr nachschaute. Nach einer weiteren kurzen Runde, in der sie so ziemlich alles demonstrierte was es an Flugstadien so gab und wie diese funktionierten – also indem sie indirekt ihre kompletten Forschungsnotizen noch einmal in der Praxis umsetzte, setzte die Nuke-Nin mehr oder weniger sanft auf dem Boden auf, machte einen Schritt in Richtung des Karottenkopfes und die Rabengestalt wurde mit einem 'Puff' wieder zu der Frau die das ängstliche Mädchen kannte...doch zumindest schien diese Vorführung sie erstens überzeugt und zweitens direkt sprachlos gemacht zu haben. Das war zwar nicht der Sinn und Zweck der Geschichte gewesen, doch immerhin konnte sie nun nicht mehr widersprechen oder sonstiges. Denn auch der skeptische Gesichtsausdruck schien wie weggeblasen. Statt dessen kniff sich die 'Kleine' selbst um sich zu vergewissern dass sie nicht etwa einer Genjutsu anheimgefallen war oder gar träumte – natürlich, mit offenen Augen... So ein Schwachsinn.   "Ich hoffe, das hat gereicht um dich zu überzeugen,dass es diese Technik wirklich gibt Kurenai-chan...und dass du nicht an meiner geistigen Gesundheit zweifeln solltest. Mit mir ist dahingehend alles in bester Ordnung. Nur um das klargestellt zu wissen, du brauchst also keine Angst haben oder skeptisch zu sein, nur weil ich ein wenig...aus der Reihe tanze und nicht so bin wie die anderen. Ich meine wie lange kennen wir uns jetzt? Ein paar Monate dürften es locker sein, wenn nicht gar über ein halbes Jahr, also sei kein Frosch und fang endlich an mir zu vertrauen. Es ist keinem von uns geholfen wenn wir ewig auf Distanz zum jeweils anderen bleiben oder ihm misstrauen, weil es einfacher ist sich Scheuklappen aufzusetzen." Autsch, das klang unerwartet harsch. Dennoch wirkte Arishi dabei nicht ganz unfreundlich und blickte zwar streng drein, es war jedoch auf der anderen Seite ein Lächeln zu erkennen, wie man es nicht oft zu Gesicht bekam wenn die beiden nicht unter sich waren. Ehrlich, offen, warm, einladend... Fast wie die eigene Mutter daheim, schien Kurenai zu denken, als ihr so die Augen wässrig wurden und sie tatsächlich anfing zu weinen, nachdem sie schon während Arishi sprach mit ihren Tränchen kämpfen musste. Aber gut, dass sie hier 'überlief' war besser als zu einer anderen Zeit und an einem anderen Ort, wo es weniger von Nutzen wäre als wenn sie unter sich waren und man die junge Dame nicht für ihr 'Fehlverhalten' rügte. Denn es war nichts falsch daran seinen Gefühlen freien Lauf zu lassen, bevor sie einen endgültig übermannten und man sich sicher sein konnte, dass irgendetwas gewaltig schieflief was die betreffende Person nun anpackte. Denn er oder sie wäre dann nicht mehr klar im Kopf. Gut war ihre Schülerin aus Ame nun auch nicht, aber wie gesagt, besser passierte es jetzt als später oder nie.   Als sich die Ältere auf sie zu bewegte jedoch schreckte die junge Dame mit den Sommersprossen im Gesicht zurück und machte sich klein. "Bitte nicht schlagen...b-b-b-bitte nicht schon wieder..." ~Ach herrjemine...wirklich? Ich glaube, ich muss euch doch mit der Faust eure Gesichter umdekorieren und ein paar Zähne ausschlagen, damit ihr endlich versteht dass das was ihr diesem Mädchen antut, nicht zielführend ist... Verdammte, feige Bastarde. Wartet nur, bis wir hier fertig sind. Kurenai macht sich gut und ihr prügelt sie immer wieder zu Boden...wieso? Wozu? Sie braucht Achtung und Vorsicht wie eine zarte Pflanze, keine harte Hand die straft, sondern eine die gibt und an die Hand nimmt, hilft. Das genaue Gegenteil von dem was ihr kleinen geleckten Hundesöhne tut. Vergreift euch an Kindern...das ist das Allerletzte.~   "Raff dich auf Kurenai-chan. Ich weiß dass du es besser kannst und weißt als sie es je wissen werden...auch wenn das schwer ist zu akzeptieren...aber du bist gut so wie du bist und wer immer versucht dich zu verbiegen, bekommt es mit mir zu tun...das gilt immer noch meine Kleine." Mit diesen doch recht deutlichen Worten auf den Lippen wurde das Mädchen auf die Beine gezogen und von Arishi fest an sich gedrückt. Dieses Mal wurde die Dame nicht weggeschoben, nein. Man ließ sie gewähren und mehr noch, die jüngere Ame-Nin erwiderte die Umarmung sogar! Das war wenn sich die Schwarzhaarige nicht verzählt hatte, so ziemlich das erste mal dass sie das tat und damit ein Beweis für die Uchiha, dass sie Recht hatte und die Kleine tatsächlich nur jemanden gebraucht hatte dem sie sich anvertrauen und mit dem sie zusammen wachsen konnte, statt ständig niedergeknüppelt und klein gehalten zu werden, sowie gesagt zu bekommen man könne nichts und sei zu nichts nütze außer Dreck aus Schuhsohlen kratzen oder ähnliches... Aber gut, zurück ins Hier und Jetzt und zu dem Training das hier eigentlich stattfinden sollte. Die Ältere der beiden entließ das junge Ding nun wieder aus der Umarmung, nachdem man gut und gerne ein paar Minuten einfach nur dort gestanden hatte ohne einen Ton zu sprechen. Nur das Schniefen Kurenais war da zu hören gewesen...ach und das hin und wieder vorhandene Heulen des Windes...aber ansonsten nichts Nennenswertes. Die Ame-Nin wischte sich nun aber wieder das Gesicht trocken und zog erneut die Nase hoch.   "Also...Was meinst du, kannst du mir erklären was ich eben so verzweifelt versucht habe dir in den Kopf zu hämmern, weil du mir nicht glauben wolltest?" Ein Nicken folgte, und bald darauf eine Antwort die sich hören lassen konnte. Wenn man den Karottenkopf nur anspornte dann wurde aus ihr auch etwas. Doch das hieß nicht dass man sie wie den letzten Dreck behandeln sollte, nein gewiss nicht. "Karasu Henge, eine von Ari-chan entwickelte Ninjutsu des C-Rangs. Sie lässt einen die Gestalt eines m-menschengroßen Raben annehmen und man kann damit...fliegen. Allerdings frisst sie Chakra, doppelt so viel wie Kamereon no Jutsu und lässt einen nur sehr eingeschränkt Jutsu nutzen. Nur Fuuton-Ninjutsu bis zum selben Rang wie Karasu Henge sind möglich, k-kö-könnte ich mir denken. Es ist hauptsächlich eine Fortbewegungsjutsu und i-i-ist dementsprechend empfindlich gegenüber Treffern feindlicher Angriffe... Uhm...es besteht eine Chance von eins zu zwei, dass die Verwandlung sich auflöst, und man...hat immer noch menschlichen Geruch...g-g-g-genauer gesagt verändert sich der eigene Geruch nicht. Aber ansonsten...keine Ahnung, mir fällt nichts ein Ari-chan...war das denn alles? Ah...! Sie benötigt keine Fingerzeichen sondern eine bestimmte Geste, und...die Jutsu besteht aus dem selben Chakramantel wie Henge no Jutsu, man muss ihn n-n-n-nur so konzipieren, dass er....uhm...mehr kann als nur dekorativ aussehen...w-w-wie genau...macht man das eigentlich? Das versteh ich nicht."   Nun, was sollte man dazu noch sagen? Kurenais Erklärung war eigentlich soweit vollständig, wenn auch kürzer als die der Älteren. Aber die hatte auch alle Mühe damit gehabt, die junge Dame davon zu überzeugen sie ernst zu nehmen und nicht davon auszugehen sie wäre auf Drogen oder dergleichen. "Zeig mir die Geste die nötig ist noch ein paar Male, und wir können denke ich guten Gewissens mit der Praxis beginnen...es sei denn du hast noch irgendwelche Fragen? Wenn ja, immer raus damit, ich kann leider noch keine Gedanken lesen." scherzte Arishi derweil halbwegs gut gelaunt, auch wenn ihr im Hinterkopf noch immer eine gewisse Wut umher geisterte...alles dank dieser unglaublich idiotischen Kouseiyouso-Idioten, die rein gar nichts verstanden, sondern nur ihren verdrehten Zielen folgen zu wollen schienen. Das machte sie, so überlegte die Ex-Konoha wider Willen, zu einem unberechenbaren Haufen. Denn niemand konnte so leidenschaftlich für seine Ziele arbeiten wie verblendete Fanatiker, die jede andere Meinung entweder im Keim erstickten oder ganz einfach für nicht richtig erklärten, weil...Keks. Auch genannt nichtige Gründe, die einen erst recht dazu anhalten sollten seine eigene Meinung frei zu äußern – solange sich davon niemand persönlich angegriffen fühlte, war das soweit sogar noch in Ordnung. Während die Uchiha da schon wieder ihren Gedanken nachhing, fand es Kurenai wohl übermäßig amüsant, Grimassen vor dem Gesicht ihrer Sensei zu schneiden, auf dass diese baldmöglichst wieder reagieren möge. Doch das tat sie tatsächlich erst einmal nicht und das Mädchen zog eine beleidigte Schnute. Erst sollten sie sich hier treffen, dann heulte sie sich die Seele aus dem Leib und jetzt wurde man schon wieder im Regen stehengelassen? Natürlich, Arishi machte das sicher nicht absichtlich und mochte ihre Gründe dafür haben, doch irgendwann war es auch mal gut, nicht? Jedenfalls sollte es noch eine ganze Weile dauern, in denen die Nuke-Nin immer wieder mal das Gesicht verzog und selbst fast zum Grimassenschneider wurde dabei.   "Uhm, Ari-chan? Was ist los? Hast du...hast du Schmerzen? Kann ich dir helfen? D-D-D-Du machst mir Sorgen....eh?" Nun war es doch tatsächlich an der Jüngeren, die Ältere zu umarmen, denn diese starrte immer noch Löcher in die Luft, biss die Zähne zusammen und konnte schwerlich einige Tränen zurückhalten. "Nicht weinen...e-e-e-es wird alles wieder gut, d-d-d-da bin ich mir sicher! Du...du kannst irgendwann wieder heim und dann kommt alles in Ordnung...oder?" Ein wenig Zweifel hatte die Jüngere ja schon, sie war bei weitem nicht so selbstsicher wie Arishi, die gerade weiter in ihrer Apathie zu baden schien und offenbar einem Flashback anheimgefallen war. Zögerlich legten sich die Arme der eben genannten um die Ame-Nin. "Es tut mir Leid, ich hätte das anders machen sollen...es tut mir Leid... Ah, Kurenai-chan. Verzeih, manchmal kommen solche Dinge vor. Ich wollte nicht dass du das sehen musstest." ~Aber jetzt ist es passiert.~ schoss es der Uchiha durch den Kopf und sie verdrängte mehr unelegant als irgendetwas anderes die gerade aufgekommene Erinnerung an ihre Eltern wieder, die ihr immer wieder gepredigt hatten sie solle aufhören sich dieser Gefahr auszusetzen und sie wollte nie hören, machte stets weiter – doch man sah ja, wohin sich derlei Dinge entwickeln konnten. In eine Spirale aus Verrat und Angst, aus der die Dame wohl nicht mehr herauskäme, denn sie wollte oder vielmehr konnte nicht mehr zu ihren Lieben zurück, und das war alles die Schuld dieses Bauerntrottels – und ihrer eigenen verdammten Inkonsequenz.   Also war sie so gesehen selbst verantwortlich für ihr Schicksal. Ein selbstbestimmtes Leben und doch kam es ihr so fremdgesteuert, so unecht und surreal vor, dass es fast schon zum Schreien wäre. "Machen wir weiter, hm? Entschuldige bitte, heute ist einfach nicht mein Tag." Mit diesen Worten auf den Lippen löste sie sich aus der Umarmung mit Kurenai und blieb einige Meter entfernt stehen.   "Wenn du die Verwandlung hinbekommst und halten kannst, üben wir den nächsten Schritt, bevor ich dich alleine trainieren lassen kann. Aber eines nach dem anderen." erklärte die Schwarzhaarige bemüht ruhig und beinahe monoton trocken, wie auswendig gelernt. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)