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Fern der Heimat

von

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Fortsetzung des Trainings - Das Windelement

Das Frühstück der beiden Grazien verlief wie bereits erwähnt nicht unbedingt sehr gesprächig, vorrangig weil es nicht wirklich etwas Neues zu erzählen gab, und gerade als man die Mahlzeit beendet hatte, wollte Arishi aufstehen um das Geschirr wegzubringen, jedoch...wurde sie sanft davon abgehalten – ausgerechnet von der jungen Ame-Nin mit dem Selbstvertrauen einer Kartoffel.

"Nein, ich mache das schon...Yukiko-sama h-h-hat gesagt...du...du könntest...uhmmm...e-egal...i-i-i-ich..." Wie der Karottenkopf mit den Sommersprossen im Gesicht stammelte und stockte...irgendwo hatte Yuko...pardon, Arishi, glatt wieder einmal Mitleid mit dem armen Mädchen, doch wollte sie nicht anders behandelt werden als sonst auch. Sie war eine erwachsene Frau die ihre Grenzen mehr als nur gut kannte und wusste wann Schluss war. Darum schüttelte sie auch den Kopf.

"Ich mache das schon...warte einfach hier, richte deine Schreibsachen her und gieß uns etwas Tee ein. Das wäre schon Hilfe genug, wirklich." Die Antwort der Nuke-Nin fiel vergleichsweise freundlich aus, wenn auch etwas bestimmend. Sie machte deutlich, dass sie nicht wie ein Kleinkind behandelt werden wollte, schnappte sich das Tablett mit den leeren Schüsseln und machte sich leichtfüßig auf den Weg in die Küche des Hauses. Offenkundig waren weder Yukiko-sama noch ihr Mann daheim, das Haus wirkte wie ausgestorben. Vermutlich hatte die Hausherrin das Frühstück schon längst vorbereitet gehabt, zumindest läge die Vermutung nahe. Aber gut darüber wollte sich die Uchiha nun keine Gedanken machen, sondern erledigte den Abwasch des vorbezeichneten Geschirrs sowie der dazu passenden Essstäbchen, ehe alles hübsch ordentlich an seinen Platz gestellt wurde, damit man nur ja keine unnötigen Umstände verursachte. Dabei waren die eingewickelten nassen Haare nicht unbedingt von Vorteil...doch ein Glück hatte Arishi genügend Erfahrung mit dieser langen Mähne, um nichts kaputt zu machen.

 

Kurze Zeit später, lass es vielleicht fünf bis zehn Minuten gewesen sein, war die Uchiha bereits wieder auf dem Weg nach oben und fand dort zum Glück kein heilloses Chaos oder dergleichen vor...nur eine Kurenai, die ihnen brav Tee eingegossen und ihre Schreibsachen bereitgelegt hatte. Diese sahen zugegebenermaßen ziemlich abgegriffen aus und bei genauerem Hinsehen konnte man einige getrocknete, dunkelrote Flecken darauf erkennen...doch verkniff sich die Ältere irgendwelche neugierigen Nachfragen, die kein Mensch brauchte. Das würde den jungen Karottenkopf nur verschrecken und dazu bringen wegzurennen oder dergleichen – ganz sicher! Also ein No-Go für die Mutter einer Tochter.

Diese setzte sich nun der Ame-Nin gegenüber, erneut im Schneidersitz, auf den Boden und schnappte sich kurz eines der Blätter, drehte dieses hin und her und legte es wieder zurück zu den anderen.

 

"Normalerweise findet man anders heraus, welche Affinität man zu welchem Element hat. Ich möchte dich heute in das faszinierende Gebiet der Fuuton-Ninjutsu einführen. Mit Hilfe deiner Chakra-Reserven wird entweder Luft aus der Lunge, oder aber die Umgebungsluft so manipuliert, dass sie entweder komprimiert und wie eine Kugel auf dein Gegenüber schießt, oder aber einem Schwert gleich geschärft wird und so ziemlich lästige Fleischwunden hinterlassen kann – ähnlich wie ein richtiges Schwert...um nur ein paar Beispiele zu nennen. Im Normalfall bekommen wir Papier in die Hand und sollen uns auf ein bestimmtes Element konzentrieren. Dieses Papier wurde aus Bäumen gewonnen die mit Chakra genährt werden...doch wir müssen heute improvisieren, daher habe ich dich auch all diese Blätter sammeln lassen – nur falls du noch nicht mit dem Windelement vertraut bist. Es ist stark gegenüber Raiton und schwach gegenüber dem Katon...kannst du mir vielleicht zumindest betreffend der Schwäche erklären wieso das so sein könnte?"

Mit diesem doch relativ langatmigen Monolog auf den Lippen begann das heutige Training für die junge Dame aus Ame, die sich bereits fleißig Notizen in ihr Büchlein machte und so zumindest mental bei Arishi Pluspunkte sammelte. Diese hatte sich indes einen der Teebecher geschnappt und schlürfte genüsslich...Jasmintee. Nun, besser als Grüntee, der mehr oder weniger giftig für werdende Mütter war.

 

Doch wie schon bei ihrem letzten Training, dauerte es einige Zeit bis der Karottenkopf der Uchiha bereit war eine Antwort zu geben, sie überlegte hin und her, blies dabei sogar die Wangen auf...was zugegebenermaßen schon ziemlich niedlich aussah, doch deswegen war man nicht hier.

"Das ist leicht. D-D-Der Wind facht das F-F-Feuer an u-u-und verstärkt es somit, das ist für einen Nutzer des..W-W-W-Wi-Windelements nicht gerade v-v-von Vorteil...denke ich. So wird er...noch eher...g-g-geröstet."
 

Zwischen zwei Schlucken Tee nickte die Uchiha besätigend.

"Das ist soweit korrekt meine Liebe. Die erzeugten Winde fachen das Feuer nur weiter an, man sollte sich also vorsehen, allerdings bist du gegen Raiton-Nutzer im Vorteil sofern du das Fuuton-Element nutzt. Diese sind wiederum gegenüber Suiton-Nutzern im Vorteil und jene gegenüber den Nutzern des Feuer-Elements...aber lassen wir das, die verschiedenen Stärken und Schwächen zwischen den Elementen sind gerade nichts, womit wir uns weitergehend beschäftigen wollen. Sondern eher...das da. Die Blätter die du mitgebracht hast. Da wir kein Chakra-Papier haben um herauszufinden ob du eine Affinität zum Wind-Element hast, müssen diese Blätter notgedrungen herhalten. Das Wind-Element, Fuuton genannt, hat hauptsächlich einen scharfen, schneidenden Aspekt, darum solltest du versuchen, deinem Chakra genau diesen Aspekt aufzudrücken. Nimm dir eins der Blätter, schließe deine Hände darum und konzentriere dich auf das was ich eben gesagt habe, dann leite das entsprechende Chakra in deine Handflächen. Wir werden erst aufhören, wenn du es schaffst, eines der Blätter komplett zu entzweien, und dann mit dem nächsten Schritt weitermachen...eine Fuuton-Ninjutsu erlernen.

Doch...eins nach dem Anderen."

Die Ex-Konoha wider Willen stellte ihren Tee beiseite und wies mit der Hand auf den kleinen Blätterhaufen, den Kurenai angeschleppt hatte – alle soweit man erkennen konnte von der selben Baum-Art...oder nicht? Wie auch immer, das spielte weniger eine Rolle für die Schwarzhaarige.

"A-Also mit Hilfe des entsprechenden Chakras etwas scharfes, schneidendes, das das Blatt entzwei teilt, erzeugen? I-I-Ich versuche es...a-a-aber nicht böse sein w-w-w-wenn e-es nicht f-f-funktioniert." So verunsichert wie Kurenai gerade wieder wirkte...das konnte doch nicht normal sein...oder über-analysierte Arishi die Situation gerade nur wieder und wurde paranoid? Vielleicht, doch sie sagte nichts, nickte nur stumm und nahm sich selbst eines der Blätter, wie sie ihre jüngere Schülerin angewiesen hatte.

 

Sie schloss das arme Blättchen zwischen ihren Handflächen ein, leitete Chakra hinein und am Ende, als sie die Hände wieder öffnete, segelten zwei Hälften zu Boden.

"Es muss nicht perfekt in der Mitte zerteilt sein, wie das hier bei mir der Fall ist, aber ich bin nun einmal Perfektionistin...für dich reicht es jedoch erst einmal wenn du es einfach an irgendeiner Stelle des Blattes in zwei Teile spaltest. Die Präzision kommt dann mit der Zeit von alleine. Es kann im Übrigen sein, dass du längst benötigst um wirkliche Erfolge zu erzielen, wenn du keine direkte Affinität zu dem entsprechenden Element hast...das lässt sich auf jedes beliebige Ninjutsu-Element ausdehnen. Ich zum Beispiel habe eine Affinität zum Feuer-Element...aber lassen wir das. Ich rede zu viel...fange du einfach mit deinen Übungen an meine Liebe. Oder sind soweit noch Fragen?"

 

Kopfschütteln beantwortete die eben gestellte Frage der Älteren...und auch wenn sie das Gefühl nicht los wurde, dass Kurenai gefühlt unendlich viele Fragen auf der Zunge lagen, ließ Arishi die Jüngere in Ruhe, immerhin wollte sie sie auch nicht unbedingt überfordern...sie war zwar jünger und damit aufgrund ihres Alters ein wenig belastbarer als ihre Gegenüber, aber das musste nicht heißen dass man es wirklich jedes Mal sofort zu 100 Prozent ausreizen oder gar übertreiben musste. Denn auf der anderen Seite mangelte es dem Karottenkopf offenkundig an Erfahrung, was sie wiederum eher zu einer weniger belastbaren Kunoichi machte...aber gut genug darüber nachgegrübelt.

~Wollen doch mal sehen was du treibst...schaffst du das?~ Das Gesicht zu einer eher nachdenklichen Miene verzogen, aktivierte die Uchiha ihre hübschen roten Augen wieder einmal und beobachtete das Tun der Ame-Nin auf diese Weise. Zumindest hin und wieder.

 

Denn es dauerte erstaunlich lange, bis Kurenai erste Erfolge vorzuweisen hatte. Anfangs waren es nur kleine Risse, die sie in die Blätter brachte und auch immer an unterschiedlichen Stellen, doch das zeigte zumindest der Senju, dass sie eine gewisse Veranlagung für das Windelement besitzen musste, denn sonst hätte diese Übung wenig bis gar keinen Sinn. Warum ihr diese überhaupt eingefallen war, war ihr ein Rätsel...aber es hatte vorrangig mit dem Mangel am berühmt-berüchtigten Chakra-Papier zu tun, das man normalerweise für derartiges Training in der initialen Phase heranzog.

~Mal sehen, sie scheint es auf jeden Fall zu beherrschen, doch es ist zu unkonzentriert...sie ist zu unkonzentriert. Zu unsicher...shimatta. Das kann beim Training nur nach Hinten losgehen...~ dachte sich die Uchiha, während die Jüngere weiterhin mehr oder weniger angestrengt, fast schon krampfhaft versuchte, eines der mitgebrachten Blätter in zwei Teile zu teilen.

Arishi indes trank währenddessen in aller Seelenruhe Tee, sie wollte die Konzentration Kurenais nicht unterbrechen, obwohl sich diese wieder einmal zu sehr versteifte und verkrampfte...und dann konnte sie doch wieder den Mund nicht halten
 

"Nicht so verkrampft...du musst mir nichts beweisen, auch wenn du auf dem richtigen Weg bist. Aber sei nicht ZU verbissen, damit kannst du dir auch selbst schaden..." kam es leise, aber bestimmend von der Dame.

Und obgleich sie keines Blickes gewürdigt wurde, schien der Karottenkopf ihr zuzuhören, denn sie atmete tief durch und versuchte entspannter zu wirken. Was zunächst auch funktionierte, keine Frage, doch bald war die junge Dame wieder in ihr verkrampft-verbissenes Muster zurückgefallen. Nach dem zwanzigsten Blatt und ein Paar schweigsam-konzentrierten Stunden, konnte man die ersten Tränen der Verzweiflung bei der jungen Ame erkennen, weil sie es nicht wirklich schaffte. Mehr als deutliche, tiefe Risse waren nicht bei den Blättern zurückgeblieben.

 

"Nicht doch...nicht weinen Kurenai-chan...es ist alles okay. Von mir wirst du gewiss nicht bestraft...von mir nicht. Das kannst du mir glauben. Ich würde es nie wagen dir ein Haar zu krümmen." sprach Arishi schließlich, in einem ruhigen, eher mütterlich-sanften Tonfall und mit einem eben solchen Lächeln auf den Lippen, dass man glatt davon ausgehen könnte ihre Gegenüber wäre tatsächlich so etwas wie ihre Tochter oder zumindest eine jüngere Schwester. Auch wenn sie beides niemals würde sein können, so versuchte die Ex-Konoha wider Willen dennoch ihr Möglichstes, keins der Gesichter zu sein die ein schlechtes Gefühl bei der jungen Dame hervorriefen sobald sie es erblickte.

"A-Aber...ich kann das nicht, a-a-alles was ich hinbekomme s-si-sind Risse i-i-in den Blättern..." fiepte es aus Richtung der Ame.

"Was habe ich gesagt? Es kann unter Umständen länger dauern, bis du wirkliche Erfolge erzielst darin, ein Element zu meistern zu dem zu keine Affinität hast. Also lass dich bitte nicht davon entmutigen. Glaub mir, ich habe mit Sicherheit...sehr lange gebraucht bis ich einigermaßen brauchbare Resultate erzielt habe, aber ich habe nicht aufgegeben und mich durchgebissen. Andererseits musst du aber auch deine Grenzen kennenlernen und darfst deinem Körper nicht mehr zumuten als er bewältigen kann. Verstanden? Wenn du also eine Pause brauchst, mach eine und sammle deine Gedanken. Wenn das nicht klappen sollte, kannst du es auch mit Meditation versuchen...wie das geht muss ich dir wohl nicht erklären, aber es ist neben konstantem Chakraverbrauch eine gute Methode, um seinen maximalen Chakra-Vorrat zu erhöhen – genauso wie Ausdauer-Training wie Dauerläufe und dergleichen gut ist um deine Kondition und das Durchhaltevermögen zu steigern."
 

Nun aber genug der allgemeinen Tipps. Arishi nippte erneut an ihrem Tee und beobachtete die Reaktion Kurenais auf ihren neuerlichen Vortrag genau.

Die Jüngere beendete sogleich ihre krampfhaften Übungen und nahm ihr Notizbuch zur Hand um sich das Gesagte in Stichworten zu notieren. Die dunklen Augen der 'Kleinen' schienen das Ganze dann noch einige Male zu wiederholen und wie ein Schwamm in sich aufzunehmen, dann wurde es wieder still und die Ame setzte sich im Schneidersitz hin, wohl um zu meditieren und so innerlich zur Ruhe zu kommen – etwas das sie wohl nicht oft konnte, denn schon nach wenigen Minuten schreckte sie auf, erhielt als Reaktion darauf von ihrer Sensei jedoch nur ein sanftes Kopfschütteln.
 

"Alles okay...hier kommt niemand hin der dich unterbricht, ohne dass ich es mitbekomme. Lass dir Zeit und entspann dich. Wenn nötig kannst du sogar über Nacht bleiben, Yukiko-sama hätte sicher nichts dagegen. Oder...willst du überhaupt hier sein?"

Kurz nach dieser überaus intelligenten Frage zum Schluss schlug sich Arishi die Hand gegen die Stirn, sie wollte gewiss nicht unfreundlich sein, aber das kam davon wenn man seinen Kopf auch nur für eine Sekunde nicht einschaltete und lieber einfach plapperte wie ein altes Waschweib, das den ganzen Tag nichts anderes tat.

Als die Dame das realisierte, hob sie rasch beschwichtigend die Hände und fügte an: "Nicht dass ich dich loswerden möchte, um Himmelswillen...deine Gesellschaft ist mir noch die liebste von allen im Dorf, wenn ich das so zugeben darf."

Die Miene der Jüngeren hellte sich sichtlich auf ob dieser Worte, auch wenn es aufgrund der vorhergehenden Äußerungen zunächst danach ausgesehen hatte als wollte Kurenai tatsächlich noch wegrennen. Gerade das würde die Ältere dieser kleinen Runde um jeden Preis verhindern wollen, da ansonsten ein nicht unwesentliches Risiko bestand dass man sie vielleicht würde verraten können. Nicht dass sie damit per se ein Problem hätte, aber sie wollte eben nicht das Gefühl haben hier alleine auf verlorenem Posten zu stehen und sich gegen alles und jeden zu verschließen, nur um nicht ins Hintertreffen zu geraten.

Die Situation als solche war schon schlimm genug, wenn man bedachte das sie nicht einmal eben einfach so irgendwo hinfliegen konnte, obgleich sie sich mit dem Karasu Henge ein Stück Freiheit verschafft hatte – aber diese war eben auch nur enorm begrenzt, wenn nicht gar überhaupt nicht vorhanden. Denn abgesehen von den sonst täglichen Flugübungen kam sie nicht dazu, einmal auf Erkundungen zu gehen, die etwas länger dauerten, da das schlicht das Risiko bereithielt zu viel Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen – nicht dass es für Arishi ein Problem darstellte einfach zu verschwinden und nie wieder zu kommen. Aber sie wollte hier eben ihre Informationen zusammensammeln, und daher musste sie wohl oder übel hier vor Ort bleiben...am Boden. Nicht zu weit weg gehen, aber auch die Leute nicht zu nahe an sich heranlassen. Wie 'gut' das funktioniert hatte, sah man ja daran dass sie offenkundig ein Kind erwartete – obgleich noch nicht einmal das zu einhundert Prozent sicher war. Aber dass sie sich 'anders' fühlte als sonst, war dem Grunde nach schon Indiz genug, zusammen mit der Tatsache dass sie seit vorgestern durchgeschlafen hatte...

 

Man musste schon ein Idiot sein um diese Zeichen zu missdeuten – oder die Uchiha war krank geworden, ohne es mitzubekommen...was an sich auch unwahrscheinlich war, denn sie hatte nichts von irgendwelchen Krankheiten mitbekommen die sie befallen hätten...oder...nein, aus. Darüber konnte sie sich später immer noch den Kopf zerbrechen und davon abgesehen waren zu viele Sorgen auch nicht gut.

Zudem war Kurenai auch noch da, und die junge Ame schien auch bleiben zu wollen, denn sie strahlte ihre ältere Gegenüber nun förmlich an und war aufgesprungen. Doch dann schien ihr einzufallen, dass Yukiko-sama noch gar nicht wieder zurück war, denn abgesehen von den Geräuschen die sie machte, war es absolut totenstill in dem Haus.

 

Das war wohl auch Kurenai nach längerem Lauschen aufgefallen, denn sie hatte sich wieder im Schneidersitz niedergelassen und mit einer leichten Schnute die Augen geschlossen, um weiter zu meditieren und zur Ruhe zu kommen. Dieses Mal war die Entspannung dem Mädchen deutlich anzusehen...war sie überhaupt jemals so, ja, friedlich gewesen? Die Schwarzhaarige wagte es leider zu bezweifeln, und beobachtete die jüngere Ame bei ihrem Tun...vielmehr beim Entspannen.

Irgendwie erinnerte Arishi die Genin an jemanden...doch das bildete sie sich sicher nur ein... Immerhin hatte sie 'dank' ihrer Amnesie nicht wirklich irgendwelche großartigen Verbindungen zu vielen Personen im Alter ihrer Gegenüber. Also gab es da auch keine Vergleichsmöglichkeiten, nada...nur die Kinder im Kindergarten, den ihre kleine Kimiko bis vor vier Jahen noch besucht hatte, ehe sie auf eine reguläre Schule gewechselt war und dort nach und nach ihrem Vater ähnlicher wurde als einem lieb war – wenn man mal vom Aussehen absah. Denn das hatte der kleine lebendige Flummi von der Mutter geerbt. Aber ansonsten hatte sie ungefähr alles von Jirou. Den scharfen, wachen Verstand, seine Verhaltensweisen, einfach alles. Nur fehlte es ihr an Lebenserfahrung, das war so ziemlich das Einzige...aber das würde die Zeit erledigen, nicht wahr?

 

~Kimiko-chan... Mama kommt bald heim...bald...sehr bald. Versprochen... Oder...nein das kann ich nicht machen... Sie wird in der Luft zerrissen...~

Der nachdenkliche Blick der Älteren fiel auf die immer noch ruhig da sitzende und meditierende Kurenai. Das konnte sie dem Mädchen nun wirklich nicht antun, auch wenn sie vorgestern schon einmal darüber nachgedacht hatte, aber jetzt wo sie ihre Gedanken sortierte und noch einmal darüber grübeln konnte, war es doch keine so gute Idee sie nach Konoha zu schicken oder hinzubringen...

 

Aber diese Entscheidung würde die Senju sicher noch das ein oder andere Mal überdenken wie sie sich kannte...ein bisschen leider, sei dazu zu sagen, denn in dieser Hinsicht war die Dame alles andere als konsequent.

Doch genug davon, viel interessanter war es doch der jungen Ame zuzusehen. Diese machte sich erstaunlich gut...wenn man sie nicht unterbrach und einfach nach ihrem Gusto machen ließ. Kurenai schien zu wissen wann sie wie weitermachen konnte, man hatte sie nur einmal nachdrücklich darauf hinweisen müssen mehr in sich zu gehen und ihr etwas Zeit zu geben, die sie sonst wohl, vermutete die Ältere dieser kleinen Runde, weniger bekam als nötig wäre, damit sie auch nützliche Dinge vollbringen konnte.

 

Mittlerweile war der Teenager wieder dazu übergegangen, die armen Blätter zu malträtieren und es schien besser zu werden, die Konzentrations- und Meditationsübung hatte wohl ihre Wirkung nicht verfehlt. Auch wenn die 'Kleine' wie Arishi sie still für sich nannte, noch einiges zu lernen hatte, machte sie doch beachtliche Fortschritte. Hin und wieder warf die Uchiha mit Hilfe ihrer wunderschönen roten Augen einen Blick auf das was in der Keirakurei, der Chakralaufbahn der Jüngeren, passierte. Sie war ja wie schon erwähnt auf dem richtigen Weg gewesen, und nach einigen weiteren Versuchen sowie zwei weiteren Stunden segelten zwei Teile eines Blattes aus den Händen der Kunoichi, und sie war fast versucht der Ex-Konoha um den Hals zu fallen, beließ es aber bei einem freudestrahlenden Gesichtsausdruck und einem gemurmelten 'Ich habs geschafft!' auf den Lippen.

"Sehr gut, sehr gut. Die Blätter brauchen wir damit nicht mehr, auch wenn du sie gern zum Üben behalten kannst...uff... Einen Moment...bin gleich wieder da, du kannst so lange...hierbleiben wenn du willst." Rasch erhob sich die Schwarzhaarige, das Tuch in dem die mittlerweile trockenen Haare eingewickelt waren, segelte zu Boden und sie suchte rasch die nächste Toilette im Haus auf, um sich erst einmal gründlich auszukotzen – im wahrsten Wortsinn.

Das war jetzt wohl ein schlechter Scherz...wollte ihr Körper sie etwa ärgern? Offenkundig ja. Damals bei Kimiko war das so anders gewesen, da hatte es derlei Übelkeit kaum gegeben...aber gut. Vielleicht war doch das Essen Schuld? Nein, unwahrscheinlich...man kannte seinen Körper doch und sie lebte nicht erst seit gestern hier. Da hatte man sich schon an die hiesige Kost gewöhnt und solche 'Zwischenfälle' sollten nicht mehr auftreten.

Sollte man zumindest meinen.

 

Aber es lag nicht an Yukiko-samas Küche...nein nein, da war die Vermutung der Uchiha schon richtig gewesen.

Kaum war dieser Anfall von Übelkeit jedoch ausgestanden, wurde sie auf ihrem Rückweg zu Kurenai von jemandem aufgehalten...ja, es war die Hausherrin Yukiko und deren besorgter Blick schien Bände zu sprechen, da brauchte man keine großartige Menschenkenntnis um dahinter zu kommen dass ihr der Zustand ihres 'Gastes' nicht entgangen war.

"Kind... Du solltest es wirklich nicht übertreiben. Das wird eine sehr anstrengende Zeit jetzt, also sieh zu dass du dich genug ausruhst, sonst haben wir wieder die selbe Geschichte wie bis heute Morgen, dass du mehrere Nächte durchschläfst, weil du dir zu viel zumutest."

Sicher, die ältere Frau hatte keine bösen Intentionen und meinte es nur gut mit der Uchiha, aber die war nicht gerade freundlich gesinnt gegenüber den Dorfbewohnern, wollte niemanden zu nahe an sich heranlassen der nicht gerade Kurenai war, und auch sonst nicht viel mit diesen zu tun haben...

Nun, man hatte ja gesehen was am Ende dabei herauskam wenn sie sich eben nicht an ihre selbst gesteckten Prinzipien hielt...ein weiteres Kind schien unterwegs zu sein.

 

Ein ergebenes "Hai..." war jedoch alles was die Ex-Konoha zur Antwort herausbrachte, wenn man von der folgenden Frage absah:

"Wäre es ein großes Problem, das Mädchen heute hier schlafen zu lassen? Etwas Gesellschaft tut ihr nicht schlecht...und mir ebenso wenig."

"Du meinst die kleine Kurenai? Absolut nicht, sie ist hier immer willkommen, auch wenn sie eigentlich bei den Watanabes untergekommen ist als...nun, du weißt schon... Aber seid nicht ZU lebhaft...wir essen nachher noch. Es dürfte noch ein Extra-Futon oben im Schrank liegen."

~Essen...~

 

Ein wenig angewidert verzog die Schwarzhaarige das Gesicht, allein der Gedanke daran nachher zu essen ließ ihr weitere Reste hochkommen, wenn da denn noch welche wären...doch einer gewissen Selbstbeherrschung war es gedankt dass davon niemand etwas bemerkte.

"Das ist...sehr freundlich, dankesehr Yukiko-sama." Wieder eine höfliche hohle Phrase, wie sie Yuko, pardon, Arishi, inzwischen oft ausgetauscht hatte. Doch dieses Mal war sie ausnahmsweise ernst gemeint und nicht nur so daher gesagt wie man so schön...ja, sagte.

Die schmale Treppe zurück nach oben nehmend, konnte sie gerade noch bemüht leichtfüßige Schritte hören, die zurück in 'ihr' Zimmer tapsten...hatte Kurenai etwa gelauscht? Gut möglich, doch wurde seitens der Zurückkommenden nicht weiter nachgefragt, die Freude auf dem Gesicht des Mädchens war schon Antwort genug gewesen.

"Du darfst heute Nacht hierbleiben. Mach dir keine Sorgen...der große Rabe wird schützend seine Flügel über uns halten. Denn im Gegensatz zu uns ist er frei und nicht an dieses Dorf gebunden. Frei wie ein Vogel nun einmal ist...hm?" Ein fragender Blick aus den dunklen Augen ihrer jüngeren Gegenüber...doch sie sprach kein Wort...für ein paar Minuten war es mucksmäuschenstill, wenn man mal davon absah dass unten gerade im Haus gewerkelt wurde.

"D-Du...ehmm...bist d-d-doch nicht k-k-k-krank, oder?" fiepte es schließlich aus Richtung des Karottenkopfes, sie hatte wieder einmal die Stimme einer kleinen ängstlichen Maus und senkte, kaum hatte sie zu ende gesprochen, den Blick gen Boden.
 

Was einem nebenbei bemerkt vielleicht auffallen dürfte, das Laub war abgesehen von einer handvoll Blätter aus dem Raum verschwunden und das Fenster stand offen.

Kaum senkte sich jedoch der Blick der Jüngeren, durfte sie ein leichtes Ziehen spüren, als sie wieder einmal fest umarmt wurde. Wie früher bei ihrer Mutter, bevor sie hier in diesem Dorf landete und ihr Leben an sich vorbei war...

"Ich bin nicht krank, Kurenai-chan. Mach dir also deswegen keine Sorgen. Es kann nur sein, dass ich...eventuell ein Kind erwarte. Das ist nichts Schlimmes...hehe. Zumindest nicht wenn ich an meinen Engel in Konoha denke... Aber nein, lassen wir das."

So schnell wie die Umarmung kam, ging sie auch wieder, zusammen mit der sanften, aber bestimmenden Stimme der Älteren, die sie eher wie eine Tochter behandelte, fast eine kleine Schwester – aber noch eher wie ihr eigenes Kind.
 

Kurz kehrte Stille in den Raum ein, und Arishi setzte sich als wäre nicht gewesen wieder in den Schneidersitz auf eins der Sitzkissen, um den inzwischen lauwarmen Tee zu trinken.

"Ich glaube, wir machen besser morgen weiter, oder willst du heute noch damit beginnen eine Fuuton-Ninjutsu zu lernen? Ich kann dir zumindest die Theorie von einer erklären, die ich selbst erfunden habe...Fuuton Chibi Renkuudan. Wenn du möchtest natürlich, ich zwinge dich zu nichts." Die Stimme der Uchiha hatte wieder etwas warmes, aber zugleich lehrerhaftes an sich, und ihr Blick aus den fast schwarzen Augen fixierte die dunklen Gegenstücke Kurenais, die immer noch herumstand wie bestellt und nicht abgeholt, als wartete sie auf etwas.

~Und ehrlicherweise will ich heute nicht mehr, aber sie sieht so glücklich aus...andererseits...nein, aus. Ich werde sie nicht zwingen, niemals.~

 

"W-Wenn es...keine Umstände macht, k-k-k-können wir heute z-z-zumindest mit der Theorie beginnen? I-Ich uhm...würde mich wirklich f-f-freuen." Die Antwort der jüngeren Genin bestätigte nur die Gedanken der Uchiha, und sie nickte kurz, die Theorie zu erklären war wenn sie andererseits so überlegte nun auch nicht die Welt, da es sich bei Fuuton Chibi Renkuudan um eine relativ simple Fuuton-Ninjutsu handelte, an der es nicht viele Kniffe gab.

Also deutete Arishi dem Karottenkopf an, sich ihr gegenüber zu setzen und Schreibsachen bereitzuhalten.

"Bei Fuuton Chibi Renkuudan handelt es sich einfach gesagt um eine Art Vorgänger von Fuuton Renkuudan, bei der du durch in der Lunge erzeugtes Fuuton-Chakra eine komprimierte Luftkugel erschaffst, die dann auf dein Ziel gespuckt wird und dort einerseits nicht gerade großen Schaden anrichtet, andererseits jedoch an der getroffenen Stelle Einschränkungen verursachen kann. Sprich über die Zeit kannst du dir so einen schönen Vorteil erarbeiten, und so einen Kampf gegebenenfalls für dich entscheiden, wenn du denn einmal genötigt sein solltest zu kämpfen. Von den Chakrakosten her kannst du dich an denen für Kawarimi no Jutsu orientieren und das Doppelte an Chakra investieren, dann hast du die für Fuuton Chibi Renkuudan zusammen.

Du schmiedest dir das benötigte Chakra während du die Fingerzeichen formst, und komprimierst das dann in deiner Lunge, oder deinem Mund zu einer kleinen Windkugel, die du dann ausspuckst. Ist das soweit klar oder hast du Fragen? Wenn nein, dann...noch einmal in eigenen Worten bitte. Danach zeige ich dir die Fingerzeichen. Ah...Vorzüge und Nachteile...fast vergessen. Die Einschränkungen die du verursachst sind ein entscheidender Vorteil in einem Kampf, da es deinem Ziel so gegebenenfalls schwerer fallen kann weiteren Angriffen auszuweichen oder er oder sie gezwungen sein kann größere Mengen seiner Reserven aufzuwenden, um dir etwas entgegen zu setzen.

Nachteile...sie ist im Vergleich zu manch anderen Fuuton-Ninjutsu eher langsam und aufgrund nicht vorhandener Flächenwirkung nicht gerade für eine Überzahlsituation geeignet. Ihr Einsatzgebiet beschränkt sich hauptsächlich auf den Kampf, aber ein einfaches Fenster kaputtschlagen sollte man damit vielleicht noch können. Nur würde ich davon abraten, da dich das sofort verrät und das willst du doch sicher nicht, oder?"

 

Die Theorie für Fuuton Chibi Renkuudan war nun wirklich schnell erklärt und kein Hexenwerk, das man nicht verstehen konnte. Zumindest dann nicht wenn man so fleißig Notizen machte, wie ihre Schülerin aus Ame das gerade tat. Kurenai war wirklich alles aber nicht faul, das musste man ihr zugestehen, sie brauchte nur etwas Zeit, Geduld und Aufmerksamkeit, dann konnte man aus ihr eine gute Kunoichi machen, die man vielfältig einsetzen und die eines Tages sogar vielleicht Großes vollbringen konnte. Aber nur vielleicht. Doch genug dieser eventuellen Möglichkeiten und dergleichen. Nichts davon außer dem Ehrgeiz der 'Kleinen' spielte gerade eine wirkliche Rolle, nicht wahr?

Dieses Mal sollte es nicht allzu lange dauern...vielleicht zehn Minuten, ehe die Jüngere eine Antwort zu geben bereit wäre.

Sie wirkte dabei schon ein klein wenig selbstbewusster könnte man sagen – zumindest rein ihre Haltung betreffend, aber das konnte man sich natürlich auch nur einbilden.

 

"Bei Fuuton Chibi Renkuudan...h-h-handelt es sich...vermutlich um eine Ninjutsu für eher unerfahrenere Genin...w-w-wie mich. Dabei spuckt man eine Kugel mit komprimiertem Fuuton-Chakra auf sein Ziel...u-u-und verursacht dort zwar nicht viel Schaden, aber dafür geiwsse Einschränkungen, die über die Zeit betrachtet wirklich nützlich sein können. Allerdings...ist sie ungeeignet für mehrere Feinde oder um Fenster kaputt zu bekommen, ihr...H-Haupt-Einsatzgebiet ist dabei...immer noch d-d-d-der Kampf. D-D-Das Chakra wird während der Fingerzeichen geschmiedet, i-i-in der Lunge oder im Mund entsprechend zu e-e-einer Kugel komprimiert und dann ausgespuckt. Der Aufwand entspricht in s-s-seiner Menge e-e-etwa dem doppelten von K-Kawarimi...oder Denkinuagi no Jutsu. Uhm...d-das war alles, soweit ich mir...n-notiert hatte jedenfalls. Ist das okay so?"

Das war zwar immer noch ein wenig fiepend und unsicher aus dem Mund der Ame-Nin, aber es ging fast ohne Stottern und Kurenai gab sich sichtlich Mühe Augenkontakt zu halten. Doch Arishi nahm es ihr beileibe nicht übel dass sie es nicht immer oder die ganze Zeit über hinbekam. Das behagte nun einmal nicht jedem und manchen Leuten war es sogar so unangenehm, dass sie lieber auf nicht existente Punkte starrten, oder was immer taten, weil sie es offenbar nicht anders bewerkstelligen konnten vernünftig zu kommunizieren.

 

Aber gut darum ging es gerade nicht.

Es ging vielmehr um den Inhalt und dieser wurde nach Meinung der Ex-Konoha wider Willen mehr oder weniger erfolgreich sowie vollständig wiedergegeben und man könnte meinen sie wirkte sehr zufrieden mit der Erklärung die der verunsicherte Karottenkopf ihr abgeliefert hatte.

"Soweit korrekt, meine Liebe...das war doch nicht so schwer hm? Du kannst das gut und wer immer etwas anderes behauptet...weiß es einfach nicht besser. Also sei ihnen nicht böse." Ein Zwinkern folgte daraufhin.

"Also gut, die Fingerzeichen...schau gut hin, ich mache sie mehrmals vor, da es zwar nicht viele sind, aber andererseits doch nicht leicht zu merken. Behalte im Hinterkopf, dass du während der Fingerzeichenformens das nötige Chakra schmiedest, sonst...waren die Zeichen nichts weiter als heiße Luft."

Mit diesem schlechten Witz auf den Lippen atmete die Ältere kurz durch und formte im Anschluss langsam, gut sichtbar und mehrmals hintereinander die nicht gerade vielen Fingerzeichen für Fuuton Chibi Renkuudan. Man konnte hier wieder schön beobachten, wie Kurenai sich notierte welche Zeichen in welcher Reihenfolge nötig wären und wie diese etwa aussahen – zumindest wenn man ihren Stiftbewegungen ungefähr folgte.

 

Als die Jüngere eben dies erledigt hatte, begann sie selbst die Zeichen zu formen. Eins nach dem anderen, wie man ihr gezeigt hatte. Dieses Mal waren zum Glück keine schmerzhaft aussehenden Finger-Verrenkungen dabei, doch es sollte einige Zeit dauern, bis die Ame die Fingerzeichen in einer einigermaßen normalen Geschwindigkeit in der richtigen Reihenfolge formen konnte – selbstverständlich ohne den entsprechenden Chakra-Einsatz, da man das Haus in dem man sich momentan befand, nicht unbedingt beschädigen wollte.

Während eben dieser Übung herrschte einvernehmliches Schweigen zwischen den beiden Grazien, lediglich Arishi gönnte sich hin und wieder in paar Schlucke Tee, während sie ihrer jüngeren Gegenüber bei den Fingerzeichen zusah und hin und wieder sanft die Fingerstellung korrigierte, damit sich Kurenai nicht unnötigerweise verletzte.

 

Schlussendlich konnte man die Freude auf dem Gesicht derselben förmlich greifen. Sie wirkte zudem äußerst begeistert und zufrieden.

"Siehst du? I-Ich kann es Arishi, schau!"

~Wie Kimiko, die Kleine...~ Und es stimmte, zumindest für die Schwarzhaarige, denn als ihre leibliche Tochter noch klein war, hatte sie genau dieses begeisterte Leuchten in ihren Kulleraugen, wenn sie etwas geschafft hatte und Mama und Papa dabei auch noch zuschauten. Wie eigentlich jedes Kind...das war ganz normal, befand frau still für sich selbst und schmunzelte unmerklich, während sie den lauwarmen Tee genüsslich schlürfte.

"Sehr gut Kleines, wirklich sehr sehr gut, ich bin stolz auf dich. Wenn du das jetzt bis morgen behalten kannst, ist das wirklich großartig. Wenn du noch weitere Fragen haben solltest, immer raus damit, ich kann leider keine Gedanken lesen."
 

Ein rigides Kopfschütteln folgte.

"K-Keine Fragen. Es freut mich nur so sehr, dass du dir...so viel Z-Z-Zeit nimmst. D-D-Das hat lange keiner mehr getan..." Dass die dunklen Augen der Jüngeren dabei anfingen zu glänzen und sie kurz davor stand in Tränen auszubrechen, war nur eine schöne Nebensache für manch einen, doch reagierte die Uchiha fast sofort, schloss die Distanz zwischen Kurenai und sich und umarmte diese.

"Lass es raus wenn du möchtest...das ist okay. Wirklich. Ich bin dir weder böse, noch sonst etwas, du machst dich besser als ich es mir je wünschen könnte – auf vielerlei Arten." sprach Arishi dabei in einem ruhigen, fast mütterlich anmutenden Tonfall und ließ es sich nicht nehmen, die junge Ame-Nin zu drücken.
 

Ein leises Schniefen war kurz darauf zu hören, als müsste sich die Jüngere immens zusammenreißen um hier keine Schwäche zu zeigen und sich stark zu geben, doch das war in den Augen der Ex-Konoha vollkommen unnötig und irgendwo sogar gefährlich. Wer nie lernte verwundbar zu sein und sich Schäwchen einzugestehen würde es sich im späteren Leben nur unnötig schwer machen. Niemand war perfekt. Weder ein Karottenkopf noch eine schwarzhaarige Uchiha mit ihrer langen Zottelmähne, die Madara Uchiha durchaus hätte Konkurrenz machen können. Doch gut darum ging es gerade nicht.

"Es ist okay zu weinen...sonst läufst du irgendwann noch über und kannst es dann nicht mehr stoppen, wenn es erst recht peinlich für dich wäre... Und ich glaube...andere Menschen wären weniger begeistert von dem was sie hier sähen, aber es gibt einen entscheidenden Unterschied. Ich bin kein herzloses Monster, das andere für ihre Schwächen bestraft. Nicht wenn es dazu keinen Grund gibt und das müsste ein verdammt guter sein."
 

"A-A-A-Aber Arishi..." schniefte die Jüngere und versuchte die Umarmung irgendwie zu beenden. Doch das musste sie gar nicht, die Ex-Konoha wider Willen ließ von sich aus los und ging wieder etwas auf Abstand.

"Ich verstehe schon...das ist genau so okay, und jetzt ab nach unten mit dir, Yukiko-sama kann sicher etwas Hilfe brauchen. Ich komme gleich nach."

Mehr hatte die Ältere erst einmal nicht zu sagen, blickte nur ihrer Schülerin mit dem Wuschelkopf hinterher und seufzte, kaum dass sie alleine war, erst einmal gedehnt.



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