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Parenthood

Sasuke & Sarada
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallöchen!
Es hat leider länger gedauert, als ich wollte, aber hier ist endlich das neue Kapitel.
Viel Spaß beim Lesen :) Komplett anzeigen

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3-


 

• Siebzehn Monate •
 


 

Als Sakura und Naruto ihm am Abend des folgenden Tages mitteilten, dass Kurenai ihnen die Haushälfte tatsächlich zur Miete anbot, hatte Sasuke seine Mitbewohner für einige Momente stumm angestarrt. Dann tat er etwas, das beide überraschte. In Ordnung, sagte er ohne jegliche Begeisterung, geschweige denn Überzeugung in seiner Stimme. Dann hatte er sich wieder den Büchern und Unterlagen für die Seminare des nächsten Tages auf seinem Schreibtisch zugewendet und kein weiteres Wort verloren. Naruto wusste weder, ob er seinen Ohren, noch ob er seinen Augen trauen konnte, während Sakura ihn beunruhigt aus dem Zimmer zog, die Tür hinter ihnen schloss und anschließend die Küche ansteuerte. Denkst du, es ist sein Ernst?, hatte sie gefragt. Naruto zuckte daraufhin jedoch nur ratlos mit den Schultern. Wir sollten nachher noch einmal mit ihm darüber reden. Allerdings sollten wir spätestens morgen Vormittag Kurenai antworten. Sonst bekommen wir die Wohnung doch nicht, sagte er stattdessen und schaute verunsichert jeden Winkel der Küche, nur nicht seine Mitbewohnerin an.
 

Auch nach einer weiteren Unterredung versicherte Sasuke seinen Mitbewohnern, dass nein, er sich keinen Scherz erlaubte und er tatsächlich bereit war, mit ihnen umzuziehen. Naruto konnte seinen plötzlichen Sinneswandel nicht nachvollziehen und Sakura, der vor allem die Monotonie seiner Stimme nicht entging, wurde die Vermutung nicht los, dass er nicht freiwillig zustimmte. Vielleicht tat er es zum Wohle Saradas – aber nicht aus eigenen Stücken. Er war nicht dumm und auch Sasuke war dazu in der Lage, soweit in die Zukunft zu schauen, um zu wissen, dass ihre Wohnung mit einem wachsenden Kleinkind schon bald zu klein würde.

Nachmieter für ihre eigene Wohnung zu finden dauerte nicht lange. Sie wohnten schließlich in einer WG, deren Mietvertrag ungeachtet der Bewohner einfach weiterlief und solange sie wohnungssuchende Studenten und Auszubildende fanden (die es wie Sand am Meer gab, besonders so kurz vor dem Ende der Vorlesungszeit), stand ihrem Umzug nichts im Wege. Innerhalb einer Woche hatten sie drei neue Bewohner gefunden, von denen sie dachten, dass sie ein hoffentlich halbwegs harmonisches Leben miteinander führen konnten und ihren Vermieter über ihren Auszug informiert. Der alte, dauernd rauchende Mann hatte ihre Schreiben, in denen sie ihm mitteilten, aus dem bestehenden Mietvertrag auszutreten, mit einem Brummen zur Kenntnis genommen. Er hatte geknurrt, dass ihm lediglich der Eingang seines Geldes wichtig wäre und die Schreiben unwirsch unterschrieben und die Kontaktdaten der neuen Bewohner angefordert. Um alles andere wolle er sich kümmern. Sakura war froh gewesen, als sie endlich sein stickiges Arbeitszimmer verlassen konnten. Ihr Vermieter war ihr seit jeher unheimlich gewesen.

Es dauerte weitere zwei Wochen, bis die neuen Bewohner einzogen. In dieser Zeit packten sie ihre Sachen, besserten kleine Makel in der Küche aus und brachten erste Kisten in ihr neues Heim, in dem Kurenai auf sie wartete, um ihnen die Schlüssel zu überreichen und die Formalitäten zu klären. Sakura und Naruto hatten sich in jeder freien Minute mit Begeisterung auf ihre neue Arbeit gestürzt – Sasuke war ihnen weiterhin ohne jegliche Emotionen zur Hand gegangen. Selbst Sarada schien aufgeregter, und obwohl sie sicherlich nicht verstand, was vor sich ging, war sie oft so erschöpft, dass sie in kürzester Zeit einschlief. Auch ihre Tobsuchtsanfälle reduzieren sich in diesen zwei Wochen. Es war lediglich einer gewesen. Jeder von ihnen hoffte dabei auf ein gutes Zeichen, denn eine ruhige Sarada war weitaus angenehmer als eine wütende. Das schlimmste an der Sache war, dass sie Sasukes Nichte nicht fragen konnten, was es mit ihrem Verhalten auf sich hatte. Sie verstand nicht, was die Erwachsenen sagten – ebenso wie umgekehrt. Insgeheim hoffte Naruto, dass es sich um eine einfache Phase handelte, die jedes Kleinkind irgendwann einmal durchleben musste. Noch Verborgener, so versteckt, dass er selbst nicht daran zu denken wagte, lag noch eine andere Vermutung.

Als ihm dieser Gedanke kam, hatte Naruto sich über sich selbst erschrocken. Mit Mühe zwang er den in seinen Hals aufsteigenden Kloß hinunter und sich selbst, auf etwas anderes zu konzentrieren.
 


 

×
 

"Also dann", lächelte Sakura und wartete darauf, dass Sarada mit noch wackeligen Schritten in ihre ausgestreckten Arme gelaufen kam, um sie hochzugeben. "Lasst die Wohnung stehen. Und denkt daran: Wenn das warme Wasser in der Küche nicht laufen sollte, dann einmal kräftig auf den Boiler hauen. Wir wissen auch nicht warum, aber es wirkt."

Tenten nickte ihr zu und drehte den Schlüssel, den sie als letzte von Sakura überreicht bekommen hatte, in ihren Schlüsselbund. "Die Jungs und ich werden die Wohnung schon noch kennenlernen – und uns natürlich auch. Und danke noch mal. Für das Zimmer."

Sakura lächelte breit.

Die neuen Bewohner erinnerten sie auf eine komische Art und Weise an sich selbst, Naruto und Sasuke. Sie war sich sicher, dass ihre ausgesuchten Nachmieter miteinander auskämen, wenn sie sich erst einmal genügend beschnuppert hatten. Vielleicht gäbe es hier und da etwas Knartsch, aber das gehörte zu jedem guten WG-Leben.

"Sag tschüss, kleine Maus", sagte Sakura zu Sarada und hob zum Abschied ihre kleine Hand hoch.

"Ich wünsche euch ganz viel Spaß in der neuen Wohnung", sagte Tenten und beugte sich dann mit einem verschwörerischen Zwinkern Sarada zu. "Und immer schön artig sein."

Sarada gluckst und griff dann zielstrebig zu den zwei Dutts auf ihren Kopf, die so aussahen, als wäre in ihnen eine beachtliche Menge Haare versteckt. Lachend gingen sowohl Sakura als auch Tenten einen Schritt zurück, dann verabschiedeten sich die jungen Frauen abermals und Sakura ging für ein letztes Mal das Treppenhaus ihres bisherigen Zuhauses hinunter.
 

Wie aus einer Angewohnheit heraus drehten sich Sasuke und Sakura um und überprüften, ob Sarada auch wirklich angeschnallt war. Während Sakura die Schlüssel abgegeben hatte, war Sasuke in den Keller gegangen, um den Rest aus ihrem beengten Abteil entweder wegzuschmeißen oder zusammen mit dem Kinderwagen seiner Nichte in den Kofferraum seines Autos zu verstauen. Es war ein großer Kombi, der seinen Eltern gehört hatte. Älter noch als das Auto von Naruto, das er für wenig Geld bei einem Gebrauchtwagenhandel erworben hatte. Dafür aber um einiges vertrauenserweckender und fahrtüchtiger, denn sein Wagen hatte keine Probleme dabei, durch den TÜV zu kommen. Niemand hatte es sich erklären können, nicht einmal seine Mutter, die seinem Vater immer großzügiges Verständnis gegenüberbrachte, aber Itachis und Sasukes Vater hatte an dem Wagen festgehalten wie an einen Schatz.

Sasuke besaß die leise Vermutung, dass er dem Auto vor allem einen familiären Wert angerechnet hatte. Der Wagen war seit kurz vor der Geburt seines Bruders im Besitz seiner Eltern und Sasuke hatte unzählige Bilder vor Augen, Erinnerungen und Fotos, in denen der Kombi zu sehen war. Sein Vater war ein durchweg praktischer Mann gewesen – aber auf eine merkwürdige Art meinte Sasuke zu verstehen, warum er das Auto nicht hergeben konnte. Und deshalb fühlte es sich richtig an, Sarada, die einzige, die im übrigblieb, in diesem Gefährt ein letztes Mal von ihrer alten Wohnung weg und zu ihrem neuen Zuhause zu fahren.
 

Er sprach es nicht laut aus, aber er hegte dem Umzug noch immer große Zweifel gegenüber und war der Ansicht, dass sie zu überstürzt handelten. Aber was konnte er als einzelne Stimme gegen zwei und dem offensichtlichen Wohlergehen seiner Nicht schon sagen? Die gesamte letzte Zeit hatte er nachgedacht und ihm waren so viele potenzielle Probleme in den Sinn gekommen, die ihnen bisher überhaupt nicht bewusst gewesen waren. Am rätselhaftesten blieben ihm ihre neuen Vermieter. Wer überließ sein Eigentum freiwillig einer zugegeben so merkwürdigen Gruppe wie ihrer? Natürlich musste er zugeben, dass die Haushälfte irgendwo ihren Reiz hatte – aber genau deswegen musste es doch auch noch andere Bewerber geben, oder? Warum ausgerechnet sie? Drei Studenten und ein Kleinkind … Er hatte eher erwartet, von allen potenziellen Vermietern als problematisch abgestempelt zu werden. Stattdessen hatten sie sich für noch nicht einmal eine volle Stunde eine Haushälfte angeschaut und früher als erwartet eine Zusage für eben diese erhalten. Normalerweise waren diese Situationen nur in Büchern zu lesen oder in Filmen zu sehen. Dass sie in der Realität stattfanden, dass sie ihn betrafen, damit hätte er nicht gerechnet.

Ein Gefühl in ihm sagte, dass es einen Haken gab. Zwar mochte sich so ihr näherndes Platzproblem lösen. Aber dafür würden weitere auftreten und andere alte bleiben. Ein neues Haus, eine neue Umgebung trug sicherlich nicht dazu bei, dass er schneller ein besserer Erziehungsberechtigter würde. Seine Fortschritte, und er musste gestehen, dass es sie tatsächlich in kleinen und überschaubaren Mengen gab, machten deshalb nicht plötzlich größere Sprünge.
 

Sasuke hob Sarada aus ihrem Sitz und drehte sich dann langsam Richtung Haus. Die Hausnummer Sieben starrte sie förmlich an und forderte sie auf, einzutreten. Die Buchstaben A und B, die jeweils links und rechts neben der Zahl angebracht wurden, wirkten behelfsmäßig, trennten die Hälften jedoch eindeutig voneinander ab.

Sie würden von nun an also in der 7B wohnen.

"Geh schon mal vor", sagte Sakura. "Ich hole noch den Kinderwagen und etwas anderen Kram aus dem Kofferraum."

Sasuke nickte und überreichte seiner Mitbewohnerin den Autoschlüssel. Dann holte er einmal tief Luft und setzte sich mit Sarada in Bewegung, die sich aufmerksam umsah. Er war sich nicht sicher, ob sie die Umgebung nach den wenigen Besuchen ihrerseits unbedingt wiedererkannte.

"Das ist jetzt unser neues Zuhause, Sarada. Hier wohnen wir jetzt", sagte Sasuke, während er mit wenigen, aber schweren Schritten den kleinen Vorgarten durchquerte und auf die rechte Haustür zusteuerte, durch die sie alle von nun an gehen würden.

Sie war nur angelehnt, sicherlich weil Naruto bis gerade eben noch die letzten kleinen Kisten in das Haus gebracht hatte. Den halben Tag über waren sie damit beschäftigt, Kartons und die in ihre Einzelteile zerlegten Möbel von ihrer Wohnung in einen geliehenen Anhänger zu schleppen, jeden kleinsten Winkel Stauraum möglichst sinnvoll auszunutzen, nur um alles einige Zeit später in ihrer neuen Wohnung wieder ausladen zu können. Während ihnen einige Freunde beim Tragen und Transport halfen, hatte Sakura sich zusammen mit Sarada in die Stadt verzogen. Sie alle waren der Meinung gewesen, dass es für das kleine Mädchen sicherlich angenehmer war, nicht während des Aufruhrs dabei zu sein. Nachdem Sasuke nach einigen anstrengenden Stunden, in denen sie längst nicht geschafft hatten, alles wieder aufzubauen, sowohl ihre Freunde als auch den geliehenen Anhänger wieder in die Stadt zurückgebracht hatte, sammelte er Sakura und seine Nichte ein, um die vorerst letzte Fahrt anzutreten. An das Chaos, dass sie in ihrem neuen Heim erwartete, wollte er gar nicht erst denken. Das wichtigste, ihre Betten, aufgebaut und frisch bezogen, stand bereits. Alles weitere musste warten. Auf die nächsten Tage – auf die nächsten Wochen.
 

"Wir sind da", sagte Sasuke etwas unsicher in die leeren Räume hinein, fast hörte es sich schon wie eine Frage an, weil er Naruto nicht erschrecken wollte.

Der gegrunzten Antwort nach zu urteilen befand sich sein Mitbewohner im oberen Stockwerk in einem der Schlafzimmer.

"Dadada!", rief nun auch Sarada, wofür sie sich extra für einige Sekunden den Nuckel aus dem Mund zog, und was Naruto nun doch ein Lachen entlockte.

Auch auf Sasukes Gesicht erschien ein Schmunzeln, das aber gleich wieder verschwand, als er die Berge an Kartons und halben Möbelstücken um sich herum sah. Auch die Küche machte keinen besseren Eindruck. Lediglich der rustikale Kühlschrank stand bereits dort, wo er hingehörte – allerdings noch nicht angeschlossen, damit das Öl, das beim Transport, der zugegeben ziemlich holprig gewesen war, versehentlich verschüttet wurde, keine Schäden anrichten und wieder zurücklaufen konnte. Das Anschließen musste bis zum Abend warten. Er war sich ziemlich sicher, dass sie sich der Einfachheit halber Pizza bestellen würden.

Ihr Wohnzimmer, das sie zuvor nicht hatten, zierte nun Narutos Sofa. Ebenso wie ein noch halber Schrank von Sasuke. Beides würde nicht mehr in das Zimmer passen, das sie sich von nun an teilten.

"Wir kommen jetzt hoch und ich hoffe, du hast dir wieder ein T-Shirt angezogen! Sarada muss so etwas abstoßendes nicht sehen!", rief Sasuke seinem Mitbewohner zu, der während des Aufbaus der Betten der Meinung gewesen war, sich vor den Augen seiner Freunde einen Teil seiner Klamotten zu entledigen.

Wenn er ehrlich war, dann rief er es nur, um nicht weiterhin unschlüssig herumzustehen und weil ihn die Banalitäten und Neckereien, die er und Naruto sich des Öfteren an den Kopf warfen, meist recht gut ablenken konnten. Solange er eine Hose anhatte, war es Sasuke sogar relativ egal, was sein Mitbewohner trug.

"He!", kam es auch gleich zurück. "Was soll das denn heißen? Sie kann sich glücklich schätzen, wenn sie später jemanden findet, der auch nur halb so gut aussieht wie ich!"

Sasuke schnaubte, grinste aber gleichzeitig, dann ging er mit seiner Nicht nach oben. Wie lange es wohl dauerte, bis sie es schaffte, Treppen zu steigen? Immerhin war sie noch immer nicht hundertprozentig sicher auf ihren kurzen Beinchen und einer Stufe war sie bisher noch nie ausgesetzt gewesen. Das Treppenhaus wurde sie bisher stets hochgetragen, um Zeit zu sparen.

"Das hier wird dein neues Zimmer", sagte er zu ihr und zeigte auf das mittlere der drei mehr oder minder leeren Räume im oberen Stockwerk. "Aber bis wir uns alle eingewöhnt haben, schläfst du erst einmal bei mir. Ob wir Naruto rauswerfen, können wir ja später noch entscheiden."

Sarada gluckste und nickte wild, als hätte sie tatsächlich verstanden, was er gesagt hatte.

"Aha! Daher weht der Wind also!" Naruto streckte seinen Kopf aus dem größten der Zimmer und obwohl er müde aussah, funkelten ihnen seine Augen frech entgegen – auch ein T-Shirt trug er wieder.

Sasuke setzte seine Nichte ab und nahm sie bei der Hand, und ging langsam mit ihr in das unfertige Zimmer. Das kleine Mädchen schien nicht so recht zu wissen, was sie denken sollte, ging aber vorsichtig mit.

"Ich habe alles erst einmal so hingestellt, dass unsere Betten und das von Sarada irgendwie hier reinpassen. Sollte es doch zu eng werden, kann ich ja wirklich erst einmal umsiedeln, bevor wir ihr Zimmer fertig gemacht haben." Naruto zuckte mit den Schultern.

Sein schmales und Sasukes eindeutig größeres Bett hatte er jeweils an die gegenüberliegenden Wände geschoben und Saradas Gitterbett, dass sie sicherlich bald durch ein größeres ersetzten mussten, befand sich an der Türseite. Neben drei Umzugskartons und einem großen Stapel Bretter, aus dem Schreibtische und ein kleines Regal würde, befand sich noch nicht weiteres in dem Raum – Sasuke schauderte es ein wenig bei dem Gedanken, für einige Tage in einem solch trostlosen Zimmer schlafen zu müssen. Vielleicht machten ihre Betten etwas mehr her, sobald sie bezogen waren, doch bis jetzt war es einzig und allein Saradas orangene Bettwäsche mit Tiermotiven, die überhaupt etwas Farbe brachte.

"Ich kann nicht glauben, dass wir uns tatsächlich ein Zimmer teilen werden", seufzte Sasuke und ließ Sarada los, die, von plötzlichem Mut gepackt, zielstrebig zu einem der Kartons wackelte und damit begann, auf ihm zu trommeln.

Sie lachte vergnügt auf und Naruto lachte mit, wobei sich Sasuke nicht ganz sicher war, ob es seiner Nichte galt, oder ob er ihn auslachte.

"Willkommen in der Hölle", schmunzelte Naruto und nun war für Sasuke klar, dass sein lieber Mitbewohner sich eine diebische Freude aus diesem neuen Umstand machte und ihn das sicherlich das ein oder andere Mal spüren lassen würde.

Sasuke war bewusst, dass er sich auf einiges gefasst machen musste, aber ein kleiner Hoffnungsschimmer in ihm wollte die Möglichkeit nicht aufgeben, dass Naruto sich wenigstens etwas zusammenreißen würde. Ansonsten müsste er strengere Maßnahmen ergreifen und das Zimmer zweiteilen. Notfalls mit einer sichtbaren Markierung auf dem Boden, damit Narutos Unordnung auf seiner Hälfte blieb.

"Wenn ich auch nur eine benutzte Unterhose von dir hier rumfliegen sehe, dann stopfe ich sie dir in der Nacht in den Mund, damit du daran erstickst", sagte er bemüht emotionslos und begann anschließend damit, in den Kartons und einem Koffer im Flur nach einigen von Saradas Sachen zu suchen, die sie für die Nacht brauchte.
 

Ein Stockwerk unter ihnen fiel die Haustür in ihr Schloss und sie konnten hören, wie Sakura die letzten Kisten, die sich noch im Auto befanden, im Flur abstellte. Der erste Teil des Umzugs war nun also geschafft.

Sasuke schluckte schwer und war froh, dass Naruto mit Sarada beschäftigt war. Wie schon während der Autofahrt sagte eine langsam lauter werdende Stimme in seinem Kopf, dass sie sich alle noch auf etwas gefasst machen mussten.
 


 

×
 

Die erste Nacht in ihrem neuen Heim war kurz und anstrengend gewesen. Je mehr sich Sarada über die neue Umgebung freute und in dem Chaos, das für sie wie ein Labyrinth aus auseinandergebauten Möbelteilen und Umzugskartons aussehen musste, in dem es allerhand zu entdecken gab, desto größer schien ihre Angst in der Dunkelheit gewesen zu sein. Sie schlief nur für wenige Minuten, wachte danach wieder auf, wurde unruhig und weinte. So lange, bis Sasuke sie schließlich nach mehreren Stunden in sein eigenes Bett holte und sie zwischen sich und Kuscheltuch Nana legte. Auch daraufhin war Sarada noch weiterhin unruhig gewesen, schlief jedoch irgendwann ein und wachte glücklicherweise bis zum nächsten Morgen nicht mehr auf. Sasuke bereitete die neue Umgebung weniger Probleme beim Einschlafen. Ihn plagten stattdessen Sorgen um seine Nichte. Vor allem die Frage, ob es tatsächlich richtig war, mit ihr zu diesem Zeitpunkt umzuziehen, beschäftigte ihn länger als ihm eigentlich lieb war. Schlussendlich hatte er keine Antwort gefunden. Wie auch? Sarada konnte bis auf einzelne Wörter noch nicht sprechen und er wusste nicht einmal, wie sie den Umzug wahrnahm. Vielleicht dachte sie lediglich, dass sie sich für einige Tage hier und danach wieder in ihrem alten Zuhause aufhielten.

War es für einen Umzug doch schon zu spät, weil sie sich bereits an ihre alte Wohnung gewöhnt hatte? Oder war es eher zu früh, sodass seine Nichte nun aus dem einen Prozess der Eingewöhnung herausgerissen und einem neuen ausgesetzt wurde? Doch die Frage, die ihn an meisten beschäftigte war: Wie soll ich es schaffen, wenn es Sarada nicht besser ging und sie weiterhin schrie? Und er war sich sicher, dass dies der Fall sein würde.

Naruto hingegen, der, entgegen Sasukes Erwartungen, in ihrem gemeinsamen Zimmer geschlafen hatte, war nur ein Mal wegen Saradas Weinen aufgewacht und schien ansonsten tief und fest zu schlafen. Es war angesichts seiner momentanen Situation ein eher skurriler Gedanke, aber Sasuke kam in der Nacht nicht daran vorbei sich zu fragen, wie Naruto als Vater sein würde. Beziehungsweise bemitleidete er für einige Augenblicke dessen künftige Frau. Sarada war durchaus nicht leise gewesen und bei diesem Lärm nur einmal aufzuwachen, erschien Sasuke wie ein Wunder. Sollte Naruto also irgendwann ein Kind haben, würde es an seiner Frau hängen, sich nachts um es zu kümmern. Allerdings musste zu seiner Verteidigung auch gesagt werden, dass es für sie alle ein sehr anstrengender Tag gewesen war und Sasuke wusste, dass Naruto in das tiefste Land der Träume abdriften konnte, wenn er erschöpft war. Angesichts dieser Tatsache sollte Sasuke wahrscheinlich nicht verwundert sein. Dennoch war ihm sein Gedankengang, der zwischen all den anderen, dunklen schwebte, in diesem Moment beinahe so aberwitzig vorgekommen, dass er nicht darum herum kam zu schmunzeln.
 

Doch nicht nur die Nacht stellte sich vor allem für Sasuke als nervenzerreißend heraus.

Sarada schrie. So hoch, so schrill und so laut, dass er nicht wusste, ob es ihre Stimme war oder das Wummern der Bohrmaschine, die sich unermüdlich in die nackten Wände ihres neuen Heims hineinfraß, das die Oberhand in diesem enormen Lärmpegel behielt. Wahrscheinlich schmissen ihre neuen Vermieter sie noch am gleichen Abend wieder hinaus und erklärten den Vertrag für ungültig.

Während Sasuke und Sakura zwei halb auseinandergebaute Kleiderschränke wieder zusammensetzten, hatte Naruto beschlossen, den Hängeregalen wieder ihre ursprüngliche Aufgabe zurückzugeben und sie an die Wand zu montieren. Zumal er der einzige war, der wusste, wie er mit Bohrer und Bohrmaschine umzugehen hatte. In weiser Voraussicht hatten Sakura und er das Gerät in Saradas Nähe gehalten, es ein paar Mal langsam anlaufen lassen, damit sie wusste, was passierte, aber das kleine Mädchen erschrak dennoch fürchterlich, als das ganze Haus zu rumoren begann. Dabei hatten Sakura und Sasuke sie zu sich in das obere Stockwerk geholt, während Naruto das Wohnzimmer bearbeitete.

Und nun schrie und weinte sie. Ihr Gesicht war bereits so rot angelaufen, dass es eine erschreckend dunkle Farbe annahm. Obwohl sie in Sakuras Armen hing, zitterte sie vor Angst.

"Am besten, du gehst mit ihr raus! Einkaufen oder so etwas, wenn sie sich etwas beruhigt hat!", rief Sakura ihm über den Lärm hinweg zu.

Sasuke, der dankbar über diese Aufgabe war, nickte, klaubte, ohne weiter darüber nachzudenken, Saradas Kuscheltier und eine Packung Taschentücher zusammen und warf sie in seinen Rucksack. Dann ging er zu Naruto, um ihn zu bitten, für einen kurzen Moment eine Pause zu machen, bis er und Sarada das Haus verlassen hatten.
 

Seine Nichte musste vor dem Lärm flüchten. Er selbst vor der unerträglichen Anspannung in seinem Inneren.
 


 

×
 

Sarada beruhigte sich glücklicherweise schneller als Sasuke es zu verhoffen gemocht hatte. Er trocknete ihr verheultes Gesicht, putzte ihre Nase und band ihr zwei kleine Zöpfe, damit ihre Haare nicht mehr in ihrem Gesicht klebten, während sie sich nach und nach in ihrem Kinderwagen, Nana dabei dicht an sich gedrückt und einen Nuckel im Mund, entspannte und wieder zu Atmen kam. Sasuke hatte den Griff des Wagens umgelegt, damit er seine Nichte und sie ihn sehen konnte. Normalerweise bevorzugte er es, wenn sie in die gleiche Richtung schaute, in der sie liefen. So konnte sie neue Eindrücke gewinnen und die Umgebung beobachten – zumal war ihre Freude jedes Mal groß, wenn sie einen Spaziergänger mit Hund sahen. In diesem Moment war Sasuke jedoch der Meinung, dass es ihr am besten täte, wenn sie sich an ihm orientieren konnte und nicht zusätzlich mit einer fremden Umgebung konfrontiert wurde.

Die Karte auf seinem Handy sagte ihm, dass es zum Supermarkt ein Fußweg von rund zehn Minuten wäre, wenn es nach Sasuke ginge, hätten es noch mehr sein können. Er atmete einmal tief ein und wieder aus und versuchte, nicht nur seine Nichte, sondern auch seine Nerven zu entspannen.

"Alles klar soweit? Können wir los?", fragte Sasuke und schaute Sarada an.

"Dododo", antwortete diese mit einem, wie viele weitere auch, für Sasuke unverständlichen Wort ihrer Babysprache, der Nuckel machte es nicht gerade einfacher, und rieb sich die Augen.

Sasuke fragte sich, ob es daran lag, dass sie müde war, oder ihre Augen von der vielen Weinerei nun einfach gereizt waren.
 

Der Vorort war anders als die Stadt.

Einfamilienhaus neben Einfamilienhau neben Garten neben Garten fanden sich hier nah beieinander gedrängt an. Gleichzeitig wirkte es, als wäre jedes der Grundstücke unendlich groß. Die wenigen Mehrfamilienhäuser hingegen völlig fehl am Platz.

Sasuke und Sarada kamen nicht an vielen Leuten vorbei, was wahrscheinlich daran lag, dass die meisten noch arbeiten waren, aber wenn sie einigen Nachbarn, wie er leicht spöttisch dachte, begegneten, wurden sie verstohlen beäugt. Einer älteren Dame hatte er noch aus Höflichkeit zugenickt, aber nachdem diese sich so schnell von ihm abgewendet hatte, dass ihm bereits beim Zusehen der Bewegung der Nacken wehtat, beließ er es dabei. Es hieß, dass in einem Dorf jeder jeden kannte, das hier war allerdings ein Vorort der Stadt und Sasuke fragte sich, wie anonym die Menschen hier lebten.
 

Am Supermarkt angekommen, war Sarada tatsächlich dösig geworden. Ihr emotionaler Ausbruch musste sie eine Menge Kraft gekostet haben. Dennoch stellte Sasuke den Kinderwagen beiseite und setzte Sarada mitten in den Einkaufswagen, damit sie nicht einschlief.

Mit einer vagen Einkaufsliste im Kopf betrat er den Laden und wäre beinahe stehengeblieben. Er hatte einen einfachen Supermarkt erwartet, keine Halle, in der man sich verlaufen konnte. Sasuke musste zugeben, er war beeindruckt. Wahrscheinlich musste er sein mit Vorurteilen belastetes Bild, das er von den Einkaufmöglichkeiten in einem Vorort hatte (ein kleiner Supermarkt an der Ecke, der gerade so das Nötigste anbot) noch einmal überdenken.

"Kannst du eine Paprika holen, Sarada?", fragte er, als den Wagen langsam in die Obst- und Gemüseabteilung schob.

Er zeigte auf die ausgelegte Kiste, in der sich rote Paprika befanden und stellte Sarada auf ihre Beine. Ohne zu zögern beugte sich das kleine Mädchen vor und griff mit beiden Händen nach jeweils einer Paprika und schaute anschließend zu ihrem Onkel. Sasuke, der sie vorsichtshalber festgehalten hatte, nickte ihr zu und ließ das Gemüse ohne weitere Umschweife neben sich in den Wagen fallen. Sasuke schnaubte amüsiert auf.

Als er das erste Mal mit ihr einkaufen gewesen war, ist ihm ihre Begeisterung für all das aufgefallen, das im Wagen landete. Er hatte mit Sakura darüber geredet und diese hatte vorgeschlagen, eine Art Spiel daraus zu machen. Also hatte Sasuke Sarada bei ihrem nächsten Einkauf die wichtige Aufgabe übertragen, die Dinge ihrer Einkaufliste in den Wagen zu packen. Gleichzeitig fühlte er sich, als könnte er ihr dabei tatsächlich etwas beibringen. Wenn er nun sagte, dass sie Äpfel brauchten, griff sie tatsächlich danach. Zu Beginn hatte es lange gedauert, bis Sarada eine Entscheidung getroffen hatte – oftmals daneben – aber er war geduldig geblieben. Außerdem hoffte er, so seine Nichte ablenken zu können. Kinder, die in Läden lauthals schrien, weil ihnen langweilig war oder sie nicht das bekamen, was sie wollten, war für ihn ein absoluter Horror. Und auch er selbst war dadurch abgelenkt. Von seinen Gedanken und von seinen Zweifeln, die ansonsten in ihm aufkeimten, wenn er stumm von einem Regal zum nächsten ging und alles einsammelte, was benötigt wurde.

Seine Einkäufe mochten so sehr viel länger brauchen, aber er und Sarada waren deutlich entspannter und da er normalerweise nach der Uni in den Supermarkt ging, hatte er meistens alle Zeit der Welt.
 

"Käse!", plärrte seine Nichte plötzlich und nahm dafür sogar für einige Sekunden den Nuckel aus dem Mund, als Sasuke die entsprechende Abteilung anzielte, sodass eine ältere Dame, die ihnen mit ihrem Rollator entgegenkam, vergnügt lächelte und Sarada kurz zuwinkte.

Sasuke seufzte innerlich, konnte sich ein kleines Schmunzeln dennoch nicht verkneifen. Sakura und Naruto kannten sich besser mit Kindern aus als er, und auch wenn er das Gefühl hatte, Sarada ebenfalls einiges zeigen zu können, hatten seine Mitbewohner ihre eigenen Tricks, wie sie ihr etwas beibrachten. Eines von Narutos großen Zielen war es gewesen, Sarada das Wort Käse beizubringen, wie Sasuke eines Abends entsetzt feststellen musste, als er von einem langen Tag, den er mit Seminaren, Vorlesungen und Bibliotheksbüchern verbracht hatte zurückkam. Ihre Aussprache war noch nicht die sauberste, aber niemand konnte bezweifeln, was sie da von sich gab. Zu ihren ersten zehn Wörtern gehörte nun also auch Käse. Per se hatte Sasuke nichts dagegen einzuwenden, jedoch fragte er sich, ob andere Wörter nicht geeigneter und vor allem nützlicher für sie waren, um sich ihm oder seinen Mitbewohnern mitteilen zu können. Ball beispielsweise. Sarada spielte tatsächlich gerne mit ihrem blauen Ball und konnte ihn für eine erstaunlich lange Zeit durch die Gegend werfen und sich amüsieren, ohne dass ihr langweilig wurde. Zumal es auch sehr viel einfacher auszusprechen war.

Stattdessen kannte sie nun das Wort Käse und wusste sogar, was er bedeutet.

"Dann müssen wir wohl welchen kaufen, was?", fragte Sasuke und legte eine Packung abgepackten Käse, den Sarada nicht ohne weiteres erreicht hätte, neben sie.

Seine Nichte quietschte vergnügt auf und ließ ihre Arme und Beine mit solch einem Schwung durch die Gegend fliegen, dass Sasuke seinen Griff um den Wagen verstärkte, damit dieser nicht wegrollte.

Vielleicht sollte er ein ernstes Wörtchen mit Naruto, einem Käseliebhaber durch und durch reden, denn Sarada konnte unmöglich dermaßen über etwa erfreut sein, dass sie nicht einmal aß.
 

"He, Sie! Ihre Tochter hat ihr Kuscheltier verloren!"

Sasuke passierte die Abteilung mit Toilettenpapier und Windeln, von denen sie beide glücklicherweise noch mehr als genug hatten, Richtung Kasse, als ihn ein Junge mit eiligen Schritten einholte. In seiner Hand hielt er Kuscheltuch Nana, das er Sarada hinhielt, die erstaunt die Luft einsog und dann hastig danach griff, während sie den Fremden mit großen Augen musterte.

"Dankeschön", sagte Sasuke und korrigierte den Fehler des Jungen nicht – warum auch? "Wenn wir es verloren hätten, wäre sicherlich ein Drama passiert."

Er hatte schon bei dem bloßen Gedanken daran, Nana tatsächlich verloren zu haben, ein Horrorszenario nach dem anderen im Kopf. Nicht auszumalen, in was für eine Rage seine Nichte sich spätestens am Abend gesteigert hätte.

"Kein Problem", grinste der Junge und entblößte dabei eine Zahnlücke, was Sasuke merkwürdigerweise an Naruto erinnerte, der natürlich keine Zahnlücken mehr hatte. "Sei etwas vorsichtiger, ja? Nicht alles fallenlassen", sagte er dann noch zu Sarada, ehe er sich umdrehte und zu seinen Freunden zurückrannte, die vor dem Gang mit den Süßigkeiten auf ihn warteten und neugierig zu ihnen hinüberschauten.

"Da hast du aber Glück gehabt. Das nächste Mal musst du danke sagen. Kannst du danke, sagen, Sarada?", fragte Sasuke und setzte ihren Weg weiter fort.

"Naa-naa", sagte seine Nichte jedoch nur als Antwort und drückte das Tuch fest an sich.
 

Während Sasuke die wenigen Einkäufe in Saradas Kinderwagen verstaute – es war erstaunlich, wie viel Zeug dieses Ding fassen konnte – vibrierte sein Handy in der Hosentasche.

Nachrichten von seinen Mitbewohnern.

Die Luft ist wieder rein. Hammer und Paukenschläge sind abgezogen! Naruto

Was der Idiot damit sagen will ist, dass wir erst einmal alle Löcher gebohrt haben, bevor wir gleich schon mal etwas auf- und anhängen, damit es wieder ruhiger ist, wenn ihr zurückkommt. Sakura

Was soll an meiner Nachricht so unverständlich gewesen sein, dass du es noch einmal erklären musstest? Naruto

Sind jetzt auf dem Rückweg. Sasuke
 


 

×
 

Seine Mitbewohner waren tatsächlich mit dem Bohren fertig, als Sasuke und Sarada wiederkamen. Dafür verzierten nun an unterschiedlichen Stellen im gesamten Haus nackte, aber immerhin mit Dübeln verzierte Bohrlöcher die Wände. Im Flur hingen immerhin schon die Kleiderhaken und über der Küchentür merkwürdigerweise eine Uhr, die Sasuke völlig fremd vorkam.

Als Sarada auf seinem Arm einmal tief einatmete, begann Sasukes Herz zu rasen. Er befürchtete, dass sie sich an den Stress vom Vormittag zurückerinnerte und in jeder Sekunde in einem erneuten Anfall ausbrechen konnte. Stattdessen sank ihr Kopf auf seine Schulter und der kleine Rest an Spannung, mit dem sie sich aufrecht gehalten hatte, verschwand. Sie war eingeschlafen. Eigentlich war es noch etwas zu früh für ihren Mittagsschlaf, aber Sasuke konnte es ihr nach der Anstrengung, die sie heute bereits durchlebt hatte, nicht verübeln.

Ohne sich die Schuhe auszuziehen, ging er zunächst in die Küche, um die Einkäufe dort abzustellen, dann ging er in das obere Stockwerk. Durch die offene Tür konnte er sehen, dass Naruto und Sakura dabei waren, Sakuras Kleiderschrank an seinen richtigen Platz zu schieben, was sich bei diesem (im Vergleich der der Zimmergröße) Monstrum als nicht ganz so einfache Aufgabe erwies. Als sie Sasuke, und vor allem die schlafende Sarada bemerkten, hörten sie jedoch auf.

"Ich lege sie schnell hin, dann können wir unten weitermachen. In der Küche sind Sachen, die in den Kühlschrank müssen", sagte er und ging in Narutos und sein gemeinsames Zimmer.

Es war nicht das erste Mal, dass Sarada einschlief, vor allem wenn es um ihren Mittagsschlaf ging, bevor sie umgezogen war und Sasuke wagte zu behaupten, dass er sich von Mal zu Mal weniger ungeschickt anstellte, wenn es darum ging, ihr den Schlafanzug anzuziehen. Seine Nichte rührte sich währenddessen kaum, atmete nur gleichmäßig ein und aus und befand sich bereits im Land der Träume. Das Saugen am Nuckel war gleichmäßig und ihr Griff um Nana entspannt.

Nachdem Sasuke Sarada in ihr Bett legte, stellte er überrascht fest, dass an den Fenstern des Zimmers bereits Jalousien angebracht worden waren, die er schloss, damit es dunkler wurde. Seine Mitbewohner schienen tatsächlich vorausgedacht zu haben …
 

"Vielleicht dachte sie ja, dass du ein Verbrecher bist", meinte Naruto ächzend und rückte das Sofa zurecht, nur um es daraufhin noch einmal umstellen zu wollen. "Weiter zum Fenster, Sasuke."

"Jungs", seufzte Sakura und schob gleichzeitig den langen TV-Tisch zurecht, damit er dem Sofa gegenüberstand. "Hier wohnen immer noch ein paar tausend Leute. Es ist also sehr unwahrscheinlich, dass jeder jeden kennt und grüßt."

Sasuke hatte seinen Mitbewohnern von der alten Frau erzählt, der er zugenickt hatte und die daraufhin praktisch vor ihm geflüchtet war. Dann erzählte er von seinem und Saradas Einkauf.

"Sie hat darauf bestanden, dass wir Käse einkaufen, Naruto", sagte er mit einem Augenrollen und ließ sich auf das Sofa, das nun hoffentlich an der richtigen Stelle stand, fallen.

Naruto grinste. "Sie weiß, was die Prioritäten sind. Habe ich ihr gut beigebracht", lobte er sich selbst und nahm neben Sasuke Platz, ehe sich auch Sakura neben ihn drängte.

"Und du siehst, dass sich spielerisches Lernen durchaus lohnt. Ich finde, du solltest dich noch sehr viel mehr trauen, Sasuke", sagte sie und betrachtete das Chaos, das wie im gesamten Haus auch im Wohnzimmer herrschte.
 

Sasuke traute sich tatsächlich. Mehr als er noch vor einigen Monaten erhofft hatte. Dennoch wurde er das Gefühl nicht los, dass sie sich in der Ruhe vor dem eigentlichen Sturm befanden.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Was Sasuke alles in diesem Kapitel macht: denken und schmunzeln.

Frage: Auf einer Skala von 1 bis 10, wie komisch ist es, Sasuke mit Baby Sarada sprechen zu lassen?
Antwort: 15.
Ich habe mich noch nie so komisch gefühlt beim Schreiben. Komplett anzeigen

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Von:  Scorbion1984
2020-02-24T13:45:34+00:00 24.02.2020 14:45
Ich find es toll wie sich Sasuke um Sarada kümmert und sprechen mit einem Baby bzw Kleinkind ist sehr wichtig ,so kann das Kind lernen wie es richtig heißt ,also nicht dem Kind etwas in Babysprache vorplappern ,das finde ich furchtbar !
Was hat es mit den ungutem Gefühl von Sasuke auf sich ,betreffs des Hauses und Nachbarn ?
Hoffe es ist nichts horrormaessiges ,das wäre uncool ,meine Meinung !
Antwort von:  Quiana
26.02.2020 14:31
Hallöchen! :)
Vielen Dank für deinen Kommenta, hat mich sehr gefreut.
Sasuke hat bereits seit Beginn Zweifel - was Sarada angeht, was den Umzug angeht und auch seine eigenen Fähgkeiten, ein Kind großzuziehen. Da sind eine ganze Menge von unguten Gefühlen in ihn. Aber keine Sorge Horror oder so gibt es hier nicht (wird es von mir wahrscheinlich auch nie geben, wenn ich nicht plötzlich auf den Kopf fallen sollte). Das hier bleibt alles im Bereich Familie und Drama :)

Lieben Gruß
Quiana


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