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Die letzte Chance

von

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17. Natürlich nicht!

Mit einem unguten Gefühl marschierte Po die unendlich langen Stufen zum Jade-Palast hoch. Er konnte Shifu unmöglich sagen, dass Shen sich im Dorf befand. Doch wie lange konnte er es geheim halten? Oder mehr, wie lange könnte das möglich sein? Würde Shen sich die ganze Zeit ruhig verhalten? Wie lange würde diese Zeit dauern?

„Okay, keine Panik, nur keine Panik, Po“, sagte er immer wieder zu sich selbst. „Alles wird gut, alles wird gut.“

Plötzlich erstarrte er zur Salzsäule. War es überhaupt eine gute Idee gewesen ihn mit seinem Dad alleine zu lassen? Sollte er ihm nicht doch besser sagen, dass Shen eine mehr oder weniger nervöse Person war…

„STEHEN BLEIBEN!!

Po schrie auf und riss erschrocken die Arme in die Höhe. Er stand gerade auf der letzten Stufe.

„Okay! Okay!“, rief er. „Ich gebe es zu! Ich gebe es zu! Es war eine schlechte Idee von mir gewesen, eine sehr schlechte Idee!“

Er sah sich um, um zu sehen, wer ihn da so angeschrien hatte. Sein Mund blieb offen, als er mehrere Gorillas und Nashörner auf der Jade-Palast-Mauer stehen sah. Mit Speeren, Pfeil und Bogen bewaffnet, hatten sie ihre Waffen auf den erstarrten Panda gerichtet.

„Oh…. Hallo Jungs!“, war alles was Po zu sagen wusste und winkte mit der Tatze.

In diesem Moment öffnete sich das große Tor und mehrere Gorillas und Nashörner kamen heraus ihm entgegen. Po wusste nicht, was er machen sollte. Sollte er sich verteidigen oder warten? Wer waren diese Kerle?

Seine große Frage erhielt eine Antwort, als Shifu zwischen ihnen auftauchte.

„Po!“, rief er völlig überrascht.

„Meister Shifu!“

Po rannte auf ihn zu und umarmte den kleinen Meister.

Die Soldaten wurden nervös, aber Shifu hob seine Hand. „Es ist okay, er ist einer von uns.“

Po ließ ihn wieder los. „Einer von uns? Wer sind die?“

Shifu nahm Haltung an. „Po, sie sind hier, um für den Schutz unserer Besucher zu sorgen. Die Gorillas von der Tal-Gegend, und die Nashörner von der Berg-Gegend. Beide Soldaten von den zwei Nationen, die einst gegeneinander kämpften bevor unser Dorf entstand, vor vielen Jahren.“

Po verstand. „Ohhhhh, ja! Jetzt verstehe ich.“

Er sah sich um und betrachtete jeden einzelnen. „Wow, die sind viel größer als ich gedacht hatte. Hey, alles klar bei euch?“

„Po!“

Po drehte sich um. Ein Gefühl von Freude überkam ihn, als er seine fünf Freunde sah.

„Hey! Ich habe euch so vermisst!“

Po schlang seine Arme um sie. Kurz darauf bombardieren sie ihn mit Fragen.

„Was ist passiert, Po?“, fragte Viper.

„Ja, Mantis sagte, du hättest Probleme gehabt“, sagte Monkey.

Po erkannte Mantis auf seinem Kopf. „Oh, Mantis! Dir geht es gut?! Meine Güte, bin ich erleichtert.“

Tigress verhielt sich von allem am zurückhaltensten und beobachtete ihren Freund mit Sorge. „Po, was genau ist passiert? Was ist mit Shen?“

„Ja, was ist mit Shen?“, fragte Mantis neugierig.

Po wurde mit einem Mal still. „Äh, mit Shen? Nun, wisst ihr Leute, das ist eine lange Geschichte… ich meine…“

„Po!“ Diesmal wurde er von Shifu unterbrochen. „Wo bist du gewesen?“

Shifus Stimme klang jetzt schon gar nicht mehr so freundlich wie seine Freunde.

„Wo ich gewesen bin?“, wiederholte Po die Frage. „Äh, nun, wo sollte ich gewesen sein? Ich meine, ich bin hier, bevor ich irgendwo anderes gewesen war, oder?“

Er lächelte gequält, doch damit konnte er Shifu nicht zufrieden stellen.

„Und während du wo anders gewesen warst, ist ein Vertreter der Soldaten gekommen und wartet schon ungeduldig.“

Po machte große Augen. „Wann? Wo?“

„Jetzt.“

Po drehte sich um. Eine Gazelle mit gerollten langen Hörnern stand vor ihm. Er war dünn und trug ein grau goldenes Hemd.

„Wie lange muss man denn hier warten bis uns jemand mit Ehre willkommen heißt, die einem gebührt? Das ist sehr unhöflich!“

„Wie ich schon sagte“, meinte Shifu ruhiger. „Er war auf einer sehr, sehr wichtigen Mission unterwegs.“

„Danach habe ich Sie nicht gefragt, Mister Shifu“, erwiderte die Gazelle unwirsch.

„Es heißt „Meister“ Shifu“, murmelte Shifu.

„Was war das?“

„Nichts, nichts“, antwortete Shifu schnell.

Die Gazelle schnaubte und zog die Nase hoch. „Was kann denn wichtiger sein als das bevorstehende Fest?“

Po zwang sich zu einem Lächeln. „Nein, es tut mir leid, ich wolle Sie nicht…“

„Wie auch immer“, schnitt die Gazelle ihm das Wort ab. „So, Sie sind also der Drachenkrieger?“

Vielleicht hatte er sich den Drachenkrieger etwas anders vorgestellt bevor er Po gesehen hatte.

„Äh… ja, ja, ja. Ich bin Po, und Sie?“

„Po!“, zischte Shifu verärgert.

Doch die Gazelle war schneller. „Mein Name ist Gong, Vertreter beider Nationen. Und ich verbiete mir irgendwelche Witze über diesen Namen, wenn Sie so freundlich wären!“

„Oh, okay, ja, keine Witze“, plapperte Po. „Ihr Name hört sich sehr nett an…“

„Ja, ja. Wir haben jetzt Wichtigeres zu tun. Alles muss absolut perfekt sein bevor die Könige der Nationen hier eintreffen. Und nur ein Fehler… nur ein einziger Fehler und es ist Krieg.“

Po stand stocksteif da, doch dann lächelte er. „Ah, ja, ich weiß. Ich hatte mal einen Vortag in der Schule darüber…“

„Po!“, rief Meister Shifu aufgebracht. „Könnte ich dich mal unter vier Augen sprechen?“

Gong hob die Augenbrauen. „Jetzt? Wieso denn jetzt? Wir haben jetzt viele wichtigere Dinge zu…“

„Es ist wichtig für die Sicherheit“, sagte Shifu und zog Po mit sich mit.

Gong schnaubte. „Was für raue Sitten hier doch herrschen.“

Shifu führte Po in einen Raum, wo sie ungestört reden konnten. Neben den Furiosen Fünf, denen es erlaubt war mitreinzukommen. Als die Tür verschlossen war, wandte Shifu sich Po zu.

„PO!“ Die Stimme des roten kleinen Pandas war jetzt lauter als vorher. „Ich frage dich jetzt nur diese eine Frage, und ich verlange, dass du sie mir ganz ehrlich beantwortest.“

Er kam näher. Po fühlte sich etwas unbehaglich.

„Ja, Meister?“

„Wo ist Shen?“

Po schluckte.

„Was? Shen? OH, Shen, jetzt weiß ich, wen du meinst. Nun, die Sache ist die… das Ganze ist mir sehr peinlich… aber ich muss sagen… ähm… dass…“

Shifu verengte die Augen.

„… dass ich ihn verloren habe.“

„Du hast ihn verloren?“, frage Monkey überrascht.

Po drehte sich zu ihm um. „Natürlich, ich meine, er ist ein starker Kämpfer. Er entkam mir wie das letzte Mal, erinnert ihr euch noch?“

„Aber Mantis sagte, dass er verletzt gewesen war“, wandte Tigress ein.

„Und du bist mit ihm verschwunden“, fügte Crane hinzu.

„Ja, ja, natürlich war er das“, sagte Po schnell, während er nach einer guten Ausrede suchte. „Aber, es war, er war, ich war…“

Po zerbrach sich den Kopf. Wo waren seine Ideen, wenn er mal eine brauchte?

„Mister Shifu!“ rief Gongs Stimme von draußen.

Shifu fuhr herum. „Ich komme sofort!“

Drohend deutete er auf Po. „Po! Ich warne dich! Sollte irgendetwas passieren…. Dann sei sicher… dann wird dir keine Gnade wiederfahren! Wenn du Shen verschonst…“

„Wer? Ich? Nein, das hab ich nicht. Wirklich nicht! Natürlich nicht!“

Po lächelte breit. Doch es war ein sehr erzwungenes Lächeln. Und Shifu sah es.

„Sei gewarnt, Po!“, warnte der rote Panda weiter. „Es ist das Beste für alle, dass er nicht am Leben bleibt.“

Damit verschwand er. Po sah ihm nach. „Nur keine Sorge, Meister Shifu“, rief er ihm laut hinterher. „Ihr könnt sicher sein, dass nichts passieren wird.“

Noch nie in seinem Leben hatte Po so starke Bauchschmerzen wegen einer Lüge gehabt wie jetzt.



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