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looking for inner peace

von

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inner peace

Epilog – inner peace
 

– Bring mir Entspannung. Lass alle Gedanken aus meinem Kopf verschwinden. –
 

Leises Gezwitscher drang an sein Ohr und holte ihn nach und nach aus seinem Traumland. Blinzelnd öffnete Uruha dieAugen einen Spalt breit, kniff sie aber sofort wieder zusammen.

Zu hell…

Murrend drehte er sich auf die Seite und vergrub das Gesicht im Kissen.

Hach, wie gut das duftete.

Frischgewaschene Bettwäsche roch einfach immer herrlich. Er drückte seine Nase noch ein wenig tiefer in den weichen Kissenbezug. Der Duft erinnerte ihn einmal mehr an eine Blumenwiese, durch die ein laues Frühlingslüftchen wehte.

Apropos Frühling. Die Vögel draußen vor seinem Fenster waren wohl ebenso der Meinung, dass der Winter vorbei wäre, so enthusiastisch wie sie ihre Lieder zum Besten gaben. Dabei dauerte es zum kalendarischen Winterende eigentlich noch mindestens anderthalb Monate. Doch scheinbar richteten sich die kleinen, zwitschernden Tierchen weder nach dem Kalender, noch nach der Uhrzeit, sondern ließen sich wohl ausschließlich von der Sonne leiden. Dafür, dass es erst Februar war, hatte diese schon schon erstaunlich viel Kraft, wie Uruha bemerkte. Ihr überraschend warmes Licht strich über seinen Oberkörper und hinterließ ein wohliges Gefühl auf seiner Haut. Seufzend drehte er sich auf den Bauch, drückte dabei abermals das Gesicht in die weichen Daunen. Eine leichte Gänsehaut breitete sich auf seinem Körper aus. Es wäre ein Leichtes seine Decke von seinen Hüften wieder nach oben zu ziehen, doch gerade siegte Faulheit. Da ließ er sich lieber ein wenig von der Sonne, deren sanfte Strahlen über seine Haut tänzelten, den Rücken wärmen. Der Rest seines Körpers durfte dafür auch gern etwas frieren.

Nach ein paar Minuten, in denen er erneut ein wenig weggedämmert war, wurde es ihm dann doch zu kühl.

Wo war eigentlich seine persönliche Wärmequelle?

Suchend streckte er seine Hand aus, fühlte aber nichts außer dem zerknitterten Bettlaken. Irritiert öffnete er nun zum zweiten Mal an diesem Tag seine Augen. Der Platz neben ihm war leer.

Wo war Aoi?

Der Restwärme nach, die die Stelle, wo der Schwarzhaarige heute Nacht eingeschlafen war, ausstrahlte, konnte es nicht allzu lange her sein, dass er aufgestanden war.

Etwas träge drehte sich Uruha zurück auf den Rücken und richtete sich vorsichtig ein Stückchen weit auf. Sein müder Blick huschte durch den Raum, ehe er in einer Ecke hängen blieb.

Da war er.

Hell vom Morgenlicht beschienen, saß Aoi im Sessel, welcher am Fenster stand. Sein Blick ruhte auf ihm. Uruha musste schlucken. Wie er so entspannt dort saß, nur mit Shorts und einem Hemd begleitet, das nicht einmal ansatzweise geschlossen war und eher mehr frei gab als verdeckte. Dieses Bild, zusammen mit dem einzigartigen Lächeln, ließ Uruhas Herz stolpern, bevor es sich zum schnellen Weiterschlagen entschied.

Er wusste, dass er starrte, aber er konnte sich einfach nicht aus der Betrachtung dieses unglaublichen Mannes reißen. Dieser Mann… Er machte ihn echt fertig, wenn ihn derart intensiv mit diesen dunklen Augen musterte. Ein kleiner Schauer lief über seinen Rücken, er fühlte sich gerade wie auf dem Präsentierteller. Mit seiner ganzen Geisteskraft, die er noch aufbringen konnte, schaffte es Uruha einen kurzen Augenblick seine Augen zu schließen, um ein Stückchen weit aus dem Bann des anderen lösen zu können und seine Gedanken zu ordnen.

Mit einem Räuspern suchte er erneut Blickkontakt.
 

„Warum sitzt du da?“
 

Okay, er hatte auch schon mal intelligentere Fragen gestellt.

Gedanklich schlug er sich gegen die Stirn. Aber wenigstens konnte er es auf seine allgegenwärtige, morgendliche Verpeiltheit schieben. Aois Lächeln wurde breiter. Er lehnte sich ein Stückchen vor, stütze sich mit den Ellenbogen auf seinen Knien ab und faltete seine Hände zusammen, wobei er Uruha keine Sekunde aus den Augen ließ.
 

„Ich werde einfach nicht müde, dir beim Schlafen zu zuschauen. Und wenn mich die Vögel schon so zeitig wecken, hatte ich bis jetzt wenigstens einen sehr angenehmen Zeitvertreib.“ Ein Zwinkern und ein verschmitztes Grinsen folgte, während Uruha spürte, wie die Hitze in seinen Wangen zunahm. „Sonst wäre ich mir ja auch dein bezaubernder Anblick entgangen, denn im Sonnenlicht siehst du einfach wunderschön aus.“
 

Das war dann doch zu viel für Uruhas verliebtes Herz, das ein weiteres Mal aussetzte, während sein Magen einen Purzelbaum schlug. Dieser… dieser unmögliche Mann. Er schaffte es immer wieder ihm die Sprache zu verschlagen, gerade wenn er so tief in die Schmalzkiste griff. In diesem Moment konnte er nicht anders, als seinen Liebsten stumm anzuschauen und kaum merklich den Kopf zu schütteln. Das war auch eindeutig zu viel am Morgen.
 

Im Versuch seine Stimme wiederzufinden, murmelte er zusammenhanglos: „Wir hätten das Fenster und die Vorhänge schließen sollen.“

Er ließ sich zurück auf sein Kissen fallen und fuhr sich mit den Händen über seine Lider. Ein Arm blieb auf ihnen liegen, als könnte er sich dahinter verstecken. Egal, wie oft Aoi ihm auf seine direkte Art und Weise Komplimente machte, er konnte sich nicht daran gewöhnen und jedes Mal brachte es ihn aus dem Konzept. Warum musste sein Mann auch gern so dick auftragen? Sein Mann… wie das klang. Selbst nach einem Monat ihres beinahe täglichen Zusammenseins konnte er sich immer noch nicht an diesen Gedanken gewöhnen. Sein Mann. Es war einfach zu neu für ihn.
 

Uruha hörte, wie sich leise Schritte von bloßen Füßen näherten. Gleich darauf gab die Matratze neben ihm ein Stückchen nach. Ein Zittern ergriff seinen Körper, als er spürte, wie ein Paar vorwitziger Finger zärtlich über seinen unbedeckten Oberkörper strichen und dabei an der ein oder anderen Stelle etwas länger verweilten. Eine kaum übersehbare Gänsehaut folgte diesen Berührung, Uruha erschauderte. Wenn er so weiter machte...

Das verhaltene Kichern ließ ihn aus seiner Starre aufwachen. Wenig ernst gemeint schlug er auf die freche Hand seines Freundes und drehte sich grummelnd auf die Seite, während er die Decke über sich zerrte. Er sollte bloß nicht glauben, ihn gleich wieder rumzubekommen. Nach der letzten Nacht hatte er sich eigentlich eine kurze Verschnaufpause verdient.

Aois heiseres Lachen bescherte ihm eine erneute Gänsehaut, als dieser sich zum ihm hinunterbeugte und ihn sanft auf die empfindliche Stelle unter seinem Ohr küsste.
 

„Och, ist mein Uruha etwa morgenmuffelig?“
 

Weitere Küsse auf seinen Hals und Schultern folgten und versetzten seinen Körper in ein aufgeregtes Kribbeln. Dieser verdammte… Verführer. So etwas wie Pause kannte er wohl nicht.
 

„Mhmm…“, murrte Uruha. „Du bist mir für meinen Geschmack momentan echt zu wach.“
 

Ein amüsiertes Schnauben auf seiner Haut schickte einen neuen Schauer über Uruhas Rücken, während er die Augen geschlossen hielt und krampfhaft versuchte sich dem Gefühl, das Aois Tun in ihm auslöste, nicht zu sehr hinzugeben. Der Schwarzhaarige sollte nicht schon wieder so einfach gewinnen.

Er merkte, wie die Decke angehoben wurde und sich ein warmer Körper hinter ihn legte. Ein Arm schlang sich um seinen Oberkörper und zog Uruha noch ein Stück näher an Aoi heran. Die Stellen auf seinem Nacken, auf die diese verführerischen trafen, schienen zu glühen. Sein Körper versank zusehends in einen aufregenden Strudel unterschiedlichster Gefühle, von Unwillen und noch einer minimalen Verschlafenheit, bis hin zu prickelndem Verlangen und Lust, wobei letzteres garantiert Aois angestrebtes Ziel war. Dessen Hand tänzelte beinahe spielerisch über Uruhas Brustkorb, während sich der andere Arm mittlerweile unter seiner Taille hindurch gemogelt hatte und Aoi ihn nun somit gänzlich umfangen hielt. Uruha seufzte genießerisch auf. Die Finger wanderten stetig abwärts und schickten ihm ein erregtes Ziehen durch den Unterleib. Er war so tief in seinen Empfindungen gefangen, dass er Aois Entgegnung auf seine letzte Aussage fast überhört hätte.
 

„Sei doch froh. So haben wir mehr Zeit zu kuscheln.“
 

Kuscheln? Uruha schnaubte. Das meinte Aoi doch nicht ernst, konnte er doch beinahe das selbstzufriedene Grinsen des anderen auf seiner Haut spüren. Was er gerade tat, führte definitiv in eine andere Richtung als Kuscheln. In eine tiefere Richtung, wie das eindeutige Streicheln über Uruhas Körpermitte bestätigte.

Ach, was soll’s! Pausieren konnte er später!

Mit einem plötzlichen Ruck drehte er sich in Aois Armen um, der ihn einem Moment lang überrascht ansah, bis Uruha seinen Mund hungrig auf Aois presste. Kuscheln wäre danach auch noch angemessen.

Gierig begann er seine Lippen gegen Aois zu bewegen, strich mit seiner Zunge über dessen Unterlippe. Er keuchte auf, als die fremde Zunge seine fand, sie sanft umgarnte und sie zu einem engen Zweiertanz einlud. Diese regelrecht elektrisierenden Küsse machten ihn süchtig, süchtig nach mehr – viel mehr. So in seinen Empfindungen gefangen, bemerkte Uruha kaum, wie Aoi ihn behutsam mit dem Rücken zurück aufs Laken drückte, ehe er sich über ihn beugte und mit seinen Fingern erneut begann, Uruhas Körper zu erkunden. Dabei unterbrachen sie zu keiner Zeit den hitzigen Kampf ihrer Lippen.
 

Als die Luft knapp wurde, mussten sie sich schließlich notgedrungen voneinander lösen. Uruha rang nach Atem, während seine Augen die seines Partners suchten. Wie anziehend schön Aoi aussah – mit diesem feurigen Glanz in den Augen. Dieser dachte anscheinend ähnliches, denn Aoi lächelte leicht versonnen, während er ihm einige Strähnen aus der Stirn strich.

Dann beugte er sich zu ihm hinab und verschloss seine Lippen erneut für einen kurzen Kuss, ehe er gegen sie raunte: „Kuscheln?“

Für diese sich selbst beantwortende Frage kassierte Aoi einen leichten Schlag gegen den Oberarm, was ihn zum Auflachen brachte.

„Frag doch nicht“, murrte Uruha und zog Aoi gleich wieder zu sich, um dessen frechen Mund zu verschließen. Zwischen den Küssen murmelte er gegen die verführerischen Lippen: „Mach weiter… und bring mir Entspannung.“
 

Er spürte, wie Aois Grinsen breiter wurde, ehe sich sein Liebster langsam zurückzog und begann eine feuchte Spur mit seinen Lippen von Uruhas Mundwinkel, über sein Kinn bis zu seinem Hals zuziehen. Dort biss er sich für einen Moment fest. Der leichte Schmerz löste ein elektrisierendes Ziehen in Uruhas Unterleib aus und ließ ihn erbeben. Aois Zunge leckte kurz entschuldigend über das rote Mal, das sich schon jetzt wunderbar leuchtend auf der blassen Haut abzeichnet. Uruha schnaubte.

Warum musste er auch immer ein Zeichen auf ihm hinterlassen? So würde es wieder ewig dauern, bis er was Passendes gefunden hätte, um den Fleck darunter zu verstecken. Aoi wusste doch, dass es ihn nervte, im Raum einen Schal tragen zu müssen.
 

Aoi, der Uruhas Mund mit seinem fest und energisch verschloss, holte ihn ziemlich schnell ins Hier und Jetzt zurück.

„Hey, Kopf aus. Sonst wird das nichts mit der Entspannung, Süßer.“

Scheinbar hatten ihm seine Gedanken schon wieder deutlich im Gesicht gestanden. Uruha musste lächeln, als er den prüfenden Blick auf sich ruhen sah. Wie gut sein Liebster ihn doch kannte.

Er zog Aoi ein Stück am Hemdkragen zu sich heran und hauchte ihm einen Kuss auf die Schläfe.

„Okay… dann lass alle Gedanken aus meinem Kopf verschwinden.“
 

Dann ließ er sich zurücksinken und schloss seine Augen, wusste er doch, dass Aoi nichts lieber tat, als ihm diese Bitte zu erfüllen. Er spürte, wie Aoi seine Beine sanft auseinanderdrückte, um selbst dazwischen Platz zu finden. Die leicht rauen Hände, begleitet von warmem Atem, wanderten über seine Haut und schickten Uruha kleine Stromstöße durch den Körper, während sein Freund wirklich jede Stelle an ihm zu erkunden schien. Und obwohl diese Berührungen sich dem Ziel immer weiter näherten und ihn damit stetig wilder machten, fühlte er deutlich, wie er trotz allem entspannter und ruhiger wurde. Nicht ruhiger im eigentlichen Sinne, denn sein Körper war erfüllt von Erregung und ließen ihn erwartungsvoll immer wieder Aois Berührungen entgegen zucken. Sein Herz raste und sein Körper sehnte sich nach mehr – mehr von Aoi. Er wollte ihn spüren. Überall.

Nein, ruhig war sein Geist, eine wohltuende Leere erfüllte ihn. Seine Gedanken schwiegen, obwohl er allem nachspürte, was Aoi mit ihm tat. Eine Woge innerer Zufriedenheit floss durch seine Adern.

Sein Liebster wusste einfach am besten, wie er ihn so zum Stöhnen bringen konnte, dass er alle Gedanken vergaß und sich nur noch seinen Gefühlen, der Lust auf mehr und seiner inneren Entspannung hingeben wollte.
 

Diese Mischung war einfach perfekt für ihn. Für sie beide.
 

– Ende –


Nachwort zu diesem Kapitel:

So das war's jetzt endgültig.
Nach dem Motto: Meine tägliche Portion Kitsch gib mir heute *lach* Ich musste einfach noch mal etwas dick auftragen, sorry.
Über Feedback würde ich mich sehr freuen, gerade unter dem Gesichtspunkt, ob man dem Ganzen soweit folgen konnte. Es ist bisher meine längste Geschichte, die in meinem Kopf irgendwann im September/Oktober 2019 Gestalt annahm. Und irgendwie bin ich auch froh, sie beendet zu haben, da sie mich manchmal schon fertig gemacht hat, wenn die Charaktere sich mal wieder verselbstständigt hatten *lach* Jetzt ist mein Kopf wenigstens wieder für neue Sachen frei.

Viele Grüße und vielleicht liest man sich mal wieder
Luna

PS: Wer Fehler findet, kann sie mir gerne als private Nachricht schicken, darüber würde ich mich sehr freuen, da irgendwie sich immer mal wieder einer vor mir versteckt ^^
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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Janine3878
2020-02-16T14:16:50+00:00 16.02.2020 15:16
Ich liebe diese Story und auch deinen Schreibstil, wirklich schön. Längere Storys mag ich generell mehr. Also ich würde mich sehr freuen mehr von dir zu lesen, besonders natürlich über meine beiden Lieblinge (Aoi & Uruha)!!!! Lg
Antwort von:  QueenLuna
16.02.2020 15:43
Liebe Janine, ich freu mich wirklich sehr, dass dir meine Geschichte zu den beiden gefallen hat <3 Aktuell werden es wohl erstmal ein paar kürzere bleiben, wobei ich momentan einiges eher zu Toshiya und Dai im Kopf habe, die allerdings immer irgendwie zusammenhängen und noch zu Karyu und Zero *lach* Aber wenn ich wieder zu Gazette was schreibe, dann zu diesen beiden hier, wobei mir noch die Idee fehlt^^ aber ich arbeite dran

Liebe Grüße
Luna


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