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I wasn't expecting that

Steve Harrington x Meg Thomas
von

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Hex: Haunted Ground

Ein wenig schockiert betrachtete er die eben noch verletzte Seite, sie war vollkommen geheilt. Wie war das nur möglich?
 

Steve und Nancy folgten Meg und Kate durch den Nebel, keiner sagte ein Wort. Nach einiger Zeit erreichten sie ein Lagerfeuer. „Puh, geschafft“, meinte Meg. Auch sie war vollkommen geheilt, ebenso Kate.
 

Meg hatte die Arme in die Luft gehoben und streckte sich. „Das war vielleicht anstrengend. Das Viech ist so nervig. Zum Glück gab es so viele Paletten auf dieser Karte“, sie grinste breit in Kates Richtung.
 

„Hey, da seid ihr ja!“, rief ein Mädchen mit pinken Haaren und einer Maske im Gesicht, die ihren Mund verdeckte. „Und? Wer war der Killer?“ Sie saß auf einem Baumstamm.
 

Meg gesellte sich direkt zu ihr. „Hey, keiner ist gestorben, obwohl wir zwei Neue dabei hatten. Der Killer war zum Glück auch noch neu und wusste nicht, was er tat“, erklärte sie. „Dieses Mal ist es im Übrigen kein Mensch. Es ist ein richtiges Monstrum“, Meg schauderte.
 

„Haha, hast du den Killer mal wieder geärgert?“, lachte ein großer, muskulöser Typ auf.
 

„Ja, da waren zum Glück viele Paletten. Und Dead Hard hat mir auch das ein oder andere Mal geholfen“, Meg zuckte mit den Schultern. „Aber gut, wir sollten uns den Neuen wohl erstmal vorstellen. Es sind diesmal gleich zwei Stück. Ich bin Meg Thomas“, stellte sie sich vernünftig vor. „Ihr habt echt Glück, die meisten überleben das erste Trial nicht.“
 

„Uh, ich bin immer noch so verwirrt“, murmelte Nancy. „Ich bin übrigens Nancy Wheeler.“
 

„Steve Harrington. Und ja, was geht hier vor? Wo sind wir hier?“
 

„Kate Denson. Ihr seid hier im Reich des Entitus. Was das hier genau ist, wissen wir auch nicht. Nur dass man hier nicht mehr weg kommt“, sie zuckte mit den Schultern.
 

„Nea. Nea Karlsson“, kam es von der Pinkhaarigen. „Unser Ziel ist es, die Trials zu Überleben. Dazu müssen wir Generatoren reparieren und versuchen, dem Killer zu entkommen. Manchmal ist das gar nicht so leicht, aber hin und wieder ist es auch recht einfach. Vor allem, wenn der Killer neu ist.“
 

„David King, und keine Sorge, mit der Zeit gewöhnt ihr euch hier ran. Es ist nicht cool und sterben tut scheiße weh, aber man muss immer versuchen, das Beste draus zu machen.“
 

„Heißt dass, wir müssen jetzt immer und immer wieder gegen den Demogorgon antreten?“, wollte Nancy wissen.
 

„Demogorgon? Ah, ist das der neue Killer? Und nein, es gibt hier ziemlich viele unterschiedliche Killer. Und viele unterschiedliche Maps. Ihr werdet schon sehen“, erzählte ein älterer Mann, der aussah wie ein Polizist. „Ich bin David Tapp.“
 

Nancy und Steve sahen sich einige Zeit an, ehe sie den Blick zu den anderen Überlebenden wandten. Kate hatte sich neben David gesetzt. „Na kommt, setzt euch. Verarbeitet das erst einmal. Ihr dürftet jetzt für eine weile keine Trials mehr haben. Die anderen sind auch noch nicht zurückgekehrt, deshalb nutzt die Zeit und ruht euch aus“, wies Meg sie an.
 

„Die anderen?“, hakte Steve nach, nachdem er sich auf einen der Baumstämme gesetzt hatte.
 

„Ja, wir sind einige hier. Siebzehn bevor ihr dazu kamt“, antwortete Kate.
 

„Ich bin immer noch so verwirrt. Ich wollte doch nur den Mord an meiner Freundin für die Welt aufklären und plötzlich bin ich hier“, ein wenig verzweifelt ließ sich Nancy neben Steve nieder. Sie hatte den Kopf in die Hände gestützt.
 

„Woah, ein Mord? Wurde sie von dem Monster umgebracht? Es ist zwar selten, aber einige der Überlebenden haben eine spezielle Verbindung zu einem der Killer“, hakte Tapp nach.
 

„Ja, sie wurde von dem Demogorgon getötet. Und die Hawkins-Leute haben es vertuscht“, antwortete Steve.
 

„Das ist krass …“, brummte David King.
 

Meg betrachtete Nancy und Steve genauer. Ihre Kleidung war ein wenig zerfetzt, aber sonst sahen sie noch sehr sauber aus. Sie wusste, dass sich das bald ändern würde. Nancy schien, ebenso wie Laurie auch noch sehr jung zu sein.
 

Sie stieß die Luft aus und streckte die Beine aus. Zum Glück war sie eine gute Läuferin, ansonsten wäre das Ganze wohl mehr als anstrengend für sie gewesen. Sie fragte sich, wann die anderen wohl zurückkommen würden. Es war immerhin schon sehr viel Zeit vergangen. Für gewöhnlich dauerten Trials nicht so lange an.
 

Einige Zeit verging noch, ehe die nächste Gruppe schließlich zurück kam, es waren Feng Min, Dwight Fairfield, Adam Francis und Jane Romero.
 

Feng seufzte tief. „Man, was für ein Fehlschlag“, grummelte sie. „Dwight, ich hab dir schon tausendmal gesagt, dass du dich bei der Jägerin nicht im Schrank verstecken darfst. Du wurdest zwei Mal gefunden!“, knurrte sie. Sie trug, ähnlich wie Nea, ebenfalls eine Maske, ihre Haare waren leuchtend blau.
 

„Ja, sorry“, murmelte Dwight, er hatte den Kopf gesenkt. „Du weißt wie ich bin, wenn ich in Panik gerate.“
 

„Du bist ständig in Panik. Man sollte meinen, dafür, dass du als einer der ersten hier ankamst, müsstest du deine Angst komplett verloren haben“, schnaubte sie. „Das nächste Mal, wenn du so eine Dummheit machst, geh ich dich nicht retten. Das hat mich schließlich auch umgebracht“, sie verschränkte die Arme vor der Brust.
 

„Autsch, harte Worte, was?“, murmelte Nea.
 

„Aber gerechtfertigt. Ich sage ihm immer und immer wieder das Gleiche, aber nein, er hört ja nicht“, sie setzte sich neben Nea auf den Boden, den Rücken an den Baumstamm gelehnt, die Arme nach wie vor verschränkt.
 

„Jetzt streitet euch nicht. Manchmal geht halt alles schief. Damit müssen wir uns abfinden. Außerdem haben wir neue Gesichter, ihr wollt sie doch nicht verschrecken“, versuchte Jane die Sache zu beruhigen. Die Neuzugänge stellten sich ebenfalls kurz vor.
 

Dwight ließ sich neben David und Jane nieder. Er fühlte sich allein schon schlecht genug. Er mochte es nicht, wenn Feng immer so auf ihm herum hackte. Er wusste ja selbst, dass er nicht der Beste war. Er war nicht so schnell wie Meg, nicht so beweglich wie Nea, nicht so gut im Verstecken wie Claudette, nicht so leise wie Jake, nicht so fix im Generatoren reparieren wie Feng, er konnte auch nicht sonderlich gut Angriffe einstecken wie David, Bill oder Ash.
 

„Hey, Kopf hoch, Mann, sie meint’s nicht so“, brummte David neben ihm. „Du weißt, wie schlecht gelaunt sie immer ist, wenn sie drauf geht.“
 

„Na ja, ist ja auch nur zu verständlich“, grummelte Dwight.
 

Steve beobachtete die anderen einige Zeit. Die meisten wirkten ziemlich entspannt, dafür dass sie ständig gegen irgendwelche Killer antreten mussten. Er war sich nicht sicher, ob er jemals so entspannt sein könnte.
 

Ihm hatte damals die Begegnung mit dem Demogorgon schon gereicht, er hatte seit jeher schlaflose Nächte. Wie würde es hier wohl werden? „Gibt es keine Möglichkeit, zurück zu kommen?“, hörte er Nancy fragen.
 

„Nein, wir haben es schon mehrere Male versucht, aber es ist zwecklos. Man landet immer wieder hier“, erklärte Adam. „Der Entitus ist mächtig, es ist ganz klar, dass er uns nicht gehen lassen will.“
 

„Schöne Scheiße. Da waren wir das eine Monster los, schon kommt das nächste“, fluchte Steve.
 

„Was wohl passieren wird, wenn die anderen merken, dass wir nicht zurückkehren? Werden sie auch hierher gebracht, wenn sie ins Hawkins Labor gehen?“, überlegte Nancy. Ihre Gedanken waren dabei bei Jonathan.
 

„Ich glaube nicht. Der Entitus scheint es nur auf bestimmte Leute abgesehen zu haben“, murmelte Feng. Sie musterte Nancy und Steve eine Weile.
 

„Abgesehen von Kate war jeder hier in einer ziemlich beschissenen Situation, als er geschnappt wurde, vielleicht lag es daran“, fuhr sie fort.
 

„Und warum ist Kate die Ausnahme?“, wollte Steve wissen.
 

Die Sängerin zuckte mit den Schultern. „Keine Ahnung. Mein Leben war gerade auf dem Höhepunkt. Ich war glücklich. Vielleicht war ich einfach am falschen Ort“, überlegte sie.
 

„Das ist natürlich doppelt Mist“, nuschelte Steve.
 

Kate gab ein zustimmendes Geräusch von sich, danach streckte sie sich einmal und stand dann auf. „Ich geh ein wenig spazieren“, teilte sie den anderen noch mit, ehe sie im Wald verschwand.
 

„Ich dachte, man könne nicht weggehen“, hakte Steve nach.
 

„Doch, ein wenig schon, aber sobald der Nebel dichter wird, weiß man schon, dass man in wenigen Minuten wieder beim Lagerfeuer ist“, erklärte Meg. Sie stand ebenfalls auf, ein gähnen entfuhr ihr. „Man, was würde ich nur für ein richtiges Bett, oder wenigstens einen Schlafsack geben“, brummte sie. Sie stapfte einige Schritte vom Lagerfeuer weg, ehe sie sich auf den Boden legte, sie hatte alle Viere von sich gestreckt.
 

„Warte. Was ist mit anderen menschlichen Bedürfnissen?“, wollte Nancy wissen. Sie sah sich um, es schien außer dem Wald hier nichts zu geben. Würden sie sich von Tieren ernähren müssen?
 

„Die sind abgestellt“, teilte Adam ihnen mit. „Wir müssen nichts essen oder trinken, wir haben kein Bedürfnis zur Toilette zu gehen. Unser Körpergeruch ist neutralisiert, wir werden zwar schmutzig mit der Zeit, aber wir fangen nie an zu stinken. Schlaf ist auch nicht notwendig, wir können es aber trotzdem. Unsere Existenz besteht also nur noch aus Warten, Trials und wieder warten für das nächste Trial.“
 

„Wow, das ist … ich weiß nicht mal, was ich dazu sagen kann“, Steve war echt sprachlos.
 

„Deprimierend. Das ist so was von deprimierend“, ergänzte Feng. Sie stieß die Luft aus und rutschte weiter hinunter, sie lehnte den Kopf auf den Baumstamm und schloss die Augen.
 

Steve sah rüber zu Nancy, sie wirkte wahnsinnig angespannt. Sie sah sich immer noch unruhig um. Sie hatte die Hände gegeneinander gelegt und presste ihre Zeigefinger gegen die Lippen.
 

„Wir werden schon irgendwie hier rauskommen, Nance“, versuchte er ihr gut zuzureden.
 

„Eh, glaub ich nicht“, mischte sich Nea ein. Sie hatte sich auf dem Baumstamm zurück gelehnt und betrachtete den dunklen, sternenlosen Himmel. „Wir haben schon alles versucht, glaub mir. Mach ihr am besten keine Versprechungen, die du nicht einhalten kannst.“
 

Steve musterte Nea eine Weile. Ihr derzeitiges Outfit hatte wirklich schrille Farben. „Sag mal, sollte man sich nicht lieber unauffällig kleiden? Mit dem Outfit fällst du doch bestimmt sehr auf. Das ist doch wohl eher kontraproduktiv“, wollte er wissen.
 

Nea schnaubte belustigt auf. „Das ist der Punkt. Weißt du, ich bin verdammt gut darin, den Killer in Schach zu halten. Und damit er mich leichter findet, kleide ich mich so. Jeder braucht eine Rolle während eines Trials. Und wenn ich den Killer ablenke, verschaffe ich den Anderen Zeit, die Generatoren zu machen. Das klappt natürlich nicht immer, aber man muss es zumindest versuchen.“
 

„Hmpf, aber du wirst doch nicht von Anfang an so gut darin gewesen sein“, merkte Steve an.
 

„Nein, natürlich nicht. Auch ich musste erst lernen und ich sag dir, ich bin anfangs häufig gestorben. Wir alle sind so, so oft gestorben, ich hab irgendwann aufgehört zu zählen. Aber wenn man etwas tagein, tagaus macht, wird man zwangsläufig besser. Deshalb hab ich irgendwann beschlossen, dass rumschleichen und hoffen, nicht erwischt zu werden, nichts für mich ist. Ich hab meine schlichten Klamotten gegen diese Schrillen eingetauscht und seitdem versuche ich jedes Mal, den Killern das Leben zur Hölle zu machen“, sie klang dabei ziemlich stolz.
 

„Eingetauscht? Wo hast du die Sachen denn herbekommen?“, wollte Nancy wissen.
 

„Ab und zu gibt uns der Entitus neue, coole Sachen, wenn wir zum Beispiel besonders gut abschneiden. Oder zu bestimmten Feiertagen. Man hat im Allgemeinen kaum ein Zeitgefühl hier, aber so Sachen wie Halloween, Weihnachten, Neujahr, Ostern et cetera geben einem einigermaßen an, wie viel Zeit hier vergangen ist“, führte Nea weiter aus.
 

„Das ist ziemlich viel auf einmal“, nuschelte Nancy überwältigt. Sie brauchte erst einmal eine Weile, ehe sie das alles verarbeiten konnte.
 

Bevor noch jemand etwas sagen konnte, kamen weitere Überlebende zurück. Diesmal waren es Ash, Ace, Laurie und Jake.
 

„Hey, wie ist es gelaufen?“, wollte David wissen. „Wer war der Killer?“
 

„Das Gespenst. Gott, sie ist so nervig“, grummelte Laurie Sie wirkte einfach nur unheimlich frustriert. „Aber zumindest hab ich sie angestochen. Das hat sie davon, wenn sie mich gleich wieder umhaut“, sie setzte sich auf einen weiteren Baumstamm, Ash und Ace setzten sich links von ihr hin, während Jake neben Dwight saß. Die beiden unterhielten sich leise untereinander.
 

„Was kann das Gespenst?“, wollte Nancy wissen. Gespenster klangen gar nicht gut. Für eine Sekunde schoss ihr ein Bild von Mike in seinem Ghostbuster-Kostüm durch den Kopf.
 

„Sie ist ein nerviger Killer, kann sich unsichtbar machen und ist unheimlich schnell. Es ist sehr hart, gegen sie anzukommen“, erklärte Ash ihr. „Ich bin übrigens Ash“, setzte er hinzu.
 

Die anderen drei Neuzugänge stellten sich auch vor. Nancy und Steve taten es ihnen gleich. „Diesmal sind also gleich zwei Neue dazu gekommen“, murmelte Ace vor sich hin. „Seid ihr ein Pärchen?“
 

„Nein!“, antworten die beiden unisono. Ace zog eine Augenbraue hoch und Nancy stieß die Luft aus. „Nicht mehr“, fügte sie hinzu.
 

„Hm, dachte ich mir“, meinte Ace lediglich, ehe er aufstand. Ash folgte ihm, sie setzten sich ein wenig abseits der Gruppe auf den Boden und Ace holte einige Spielkarten aus seiner Jackentasche hervor.
 

Nun saßen sie also einfach um das Feuer herum. Steve starrte in die ewig lodernde Flamme. Sie hatte etwas Hypnotisierendes an sich. Er stieß die Luft aus und plötzlich spürte er, wie etwas ihn rief. Mit ihm erhoben sich Nea, David und Dwight. „Oh, nicht schon wieder“, jammerte Dwight.
 

„Warte, was passiert hier?“, wollte Steve wissen.
 

„Wir werden zu einem Trial gerufen“, antwortete Nea einfach. Sie hatte eine Taschenlampe in der Hand. Zudem warf sie ein seltsames Amulett in das Lagerfeuer. Sie bemerkte Steves fragenden Blick. „Eine Opfergabe. Ich will nach Haddonfield“, teilte sie ihm mit.
 

Steve wusste damit nichts anzufangen, weshalb er einfach nickte. Der Name Haddonfield kam ihm bekannt vor, allerdings konnte er sich nicht mehr daran erinnern woher.
 

Es brauchte einige Zeit doch der Nebel verschlang sie letztendlich und als Steve seine Augen wieder öffnete, befand er sich in einer städtischen Umgebung. Er befand sich am Ende einer Straße. Er wusste nicht so recht, wohin er jetzt sollte, aber wenn hier ein Killer frei herum lief, wollte er nicht auf offener Straße erwischt werden.
 

Schnell machte er sich auf die Suche nach Deckung und einem dieser Generatoren. Er konnte schließlich einen im Haus neben ihm hören. Jemand arbeitete bereits daran. Vorsichtig schlich er die Treppen hinauf und in Richtung der Geräusche.
 

Der Generator, samt Dwight, kam schließlich zum Vorschein. „Hey“, begrüßte, der Brillenträger ihn.
 

„Hi“, antwortete Steve lediglich, ehe er sich an den Generator setzte. Er versuchte sich auf die Skill Checks zu konzentrieren, doch selbst, als er einen traf, funkte der Generator. Er explodierte allerdings nicht. Verwirrt ließ Steve davon ab.
 

„Das ist Hex: Ruin“, setzte Dwight an. „Das ist ein Killer-Perk. Hier auf der Karte befinden sich fünf Totems, einige sind erloschen, während mindestens eins davon brennt. Wenn sie brennen heißt dass, der Killer hat ein Hex-Perk dabei. Die sind richtig übel, halt also die Augen danach auf“, erklärte er.
 

„Ah, verstehe. Aber was muss ich jetzt hier machen? Ich hab doch den Skill Check getroffen“, hakte Steve nach.
 

„Du musst versuchen Großartige zu treffen, nicht nur Gute. Das ist allerdings ziemlich schwierig, wenn man neu ist, wichtig ist nur, dass du den Skill Check überhaupt triffst, damit du den Killer nicht benachrichtigst.“
 

„Das kriegt er mit, wenn ich einen nicht treffe?“
 

„Ja, leider schon. Jetzt versuche bitte weiter zu machen“, wies Dwight ihn an.
 

Steve tat sein bestes, aber Ruin war gar nicht so einfach. Immer wieder funkte der Generator und der Fortschritt ging zurück. Dwight sah zu ihm. „Mach dir nichts draus. Warum suchst du nicht nach dem Hex-Totem und ich kümmere mich um den Generator? Wenn Ruin aktiv ist, ist es besser, wenn man alleine an einem sitzt, so geht weniger Fortschritt verloren.“
 

Seufzend nickte Steve. „Alles klar. Ich werde danach suchen“, damit entfernte er sich von Dwight und dem Generator und er begab sich nach unten. Er schlich sich hinter dem Haus entlang, auf der Suche nach einem dieser Totems.
 

Er war gerade an einem weiteren Haus vorbei, als der Herzschlag einsetzte. Er sah Neon aufblitzen. Nea wurde gerade von dem Killer verfolgt. Steve sog die Luft ein, als er eine Gestalt mit einem Schweinekopf erkannte. Diese schlug gerade nach der Überlebenden, doch Nea warf eine der Paletten um. Das Schwein wurde davon getroffen und quiekte auf. Nea blendete den Killer mit ihrer Taschenlampe, ehe sie davon lief.
 

Schnell ging Steve in die Hocke, denn das Schwein kam nun in seine Richtung. Er wollte auf keinen Fall von ihr gesehen werden. Er hatte Glück, denn der Killer war ganz auf Nea fixiert.
 

Ein Generator ploppte auf, es war der, an dem Dwight gesessen hatte. Wenige Sekunden später folgte ein weiterer, rechts von ihm, ziemlich am anderen Ende der Karte. Dort war wohl David.
 

Er beschloss, sich ein wenig in der Mitte umzusehen. Vielleicht war dort das Hex-Totem. Er überquerte die Straße und kam auf ein erleuchtetes Haus mit einem Jack-o’-lantern davor zu. Er betrat es und sah sich ein wenig um. Eine Treppe führte in den ersten Stock, eine andere in den Keller. Er ging zur zweiten Tür des Hauses hinaus und hörte da etwas knistern. Er sah sich genauer um und konnte ein Gebilde aus Totenköpfen erkennen.
 

Das musste es wohl sein. Er begann damit, an dem Totem zu arbeiten. Es dauerte einige Zeit, ehe er es auseinander gefummelt hatte. Ein lautes Grollen ging durch die gesamte Karte, doch plötzlich hörte er Nea schreien, sie war sofort zu Boden gegangen. War sie zuvor verletzt gewesen? Nein, er hatte keine Benachrichtigung bekommen, dass sie schon einmal getroffen wurde. Was war hier auf einmal los? War das eine Fähigkeit des Killers?
 

Er dachte sich nichts weiter dabei und ging die Treppe zum ersten Stock hinauf. Dort war ebenfalls ein Generator. Er machte sich sofort daran, doch als der erste Skill Check kam, stellte er fest, dass Ruin noch immer aktiv war. War das etwa gar nicht das Totem gewesen? Er vermasselte den Skill Check und der Generator explodierte.
 

Da ertönte plötzlich ein bedrohliches Knurren und wenige Sekunden später spürte er ein Messer im Rücken. Er schrie auf und ging sofort zu Boden. In der Ferne wurde ein Generator aktiviert.
 

Der Killer hockte über ihm. Sie zog eine seltsame Apparatur hervor und befestigte sie an seinem Kopf. Das Schwein hob ihn danach auf. Er zappelte instinktiv herum und versuchte, sich aus ihrem Griff zu befreien. Sie war relativ klein, das musste doch zu schaffen sein.
 

Allerdings hatte er keine Zeit, sich frei zu kämpfen, denn das Schwein war bereits im Keller angekommen. Sie hievte ihn von ihrer Schulter auf einen der Haken. Er schrie auf, als ihm das kalte Metall durch die Schulter getrieben wurde.
 

Das Schwein verließ den Keller nun und machte sich auf die Suche nach neuen Opfern. Steve sah sich um. Er konnte die Auren der anderen Überlebenden sehen. Nea war wieder auf den Beinen und komplett geheilt. Sie suchte gerade einige Boxen ab.
 

Er sah, wie sich eine Aura auf ihn zu bewegte. Es dauerte noch einige Sekunden, ehe David schließlich auftauchte. „Komm her, runter mit dir“, grummelte er, während er ihn vom Haken rettete. „Und jetzt raus hier, geh hinter das Haus“, wies er ihn an.
 

Steve nickte und folgte David nach draußen. Solche Schmerzen hatte er noch nie in seinem Leben verspürt, er hatte das Gefühl, er würde wirklich gleich sterben. Hinter dem Haus waren einige Hecken, sie versteckten sich dahinter. „Was war das? Warum ist Nea nach einem Schlag zu Boden gegangen? Bei dem Demogorgon war das nicht so“, wollte Steve wissen.
 

David begann ihn zu heilen. „Das war Hex: Haunted Ground. Das erlaubt dem Killer, dich für eine kurze Zeit sofort niederzustrecken.“
 

„Also war das meine Schuld? Ich hab so ein Ding zerbrochen“, murmelte Steve.
 

„Mach dir nichts draus. Die Totems sehen alle gleich aus. Das ist der Sinn der Sache“, beschwichtigte David ihn. Er war fertig mit Heilen. „Komm, folge mir.“
 

Ein weiteres Grollen hallte über die Karte. „Hm, das war Ruin“, merkte David an.
 

„Woher weißt du das?“, fragte Steve überrascht nach.
 

„Mit der Zeit realisierst du, dass der Entitus dir mitteilt, wenn du ein Fluchtotem oder erschwerte Bedingungen hast. Lass dich einfach davon leiten“, erklärte er. Sie erreichten eine dieser seltsamen Boxen. „Das hier sind die Jigsaw-Boxen. Die Falle auf deinem Kopf wird sich aktivieren, sobald der nächste Generator fertig ist. Du hast nur sehr wenig Zeit, den Schlüssel zu deiner Falle in diesen Boxen zu suchen. Für gewöhnlich sind es vier Boxen. Du solltest dich schnell daran machen, das Ding vom Kopf zu bekommen“, führte David weiter aus.
 

„Oh, na wenn’s weiter nichts ist“, grummelte Steve. Er steckte seine Hände in die beiden Löcher und suchte nach dem Schlüssel. Nach einigen Momenten begann die kleine Puppe allerdings zu lachen.
 

„Das ist das Zeichen, dass dein Schlüssel in einer anderen Box ist. Die weißen Auren die du siehst, sind die Boxen. Geh los und such sie ab, ich mache in der Zwischenzeit den nächsten Generator.“
 

„Und wenn das Schwein kommt?“
 

„Nein, keine Sorge. Du hast Zeit, Nea wird gerade wieder verfolgt.“
 

„Was? Woher …“
 

Der nächste Generator aktivierte sich und der Timer an Steves Falle begann zu ticken. „Keine Zeit jetzt. Mach einfach, sonst explodiert dein Kopf!“
 

Das hörte sich nicht gut, weshalb Steve sich auf den Weg zur nächsten Box machte. Er sah das Schwein tatsächlich am Ende der Straße hinter Nea her rennen. Nea war verletzt, dennoch hielt sie gut gegen den Killer aus.
 

Steve erreichte die nächste Box und begann, nach dem Schlüssel zu suchen. Er stöhnte auf, als sich immer wieder spitze Gegenstände in seine Hände bohrten. Doch schließlich fand er etwas. Er griff danach und zog es heraus. Der Schlüssel!
 

So schnell es ging schloss er die Falle auf und entfernte sie. „Sehr gut, jetzt ein Generator“, murmelte Steve zu sich selbst. Danach machte er sich auf den Weg. In der Zwischenzeit gingen zwei Generatoren kurz hintereinander an. „Holy shit, die Jungs machen echt ernst hier.“
 

Er fand schließlich einen und setzte sich daran. Es dauerte eine gefühlte Ewigkeit, die Maschine zu reparieren. Er war gerade in den letzten Zügen, als Nea mit dem Schwein auf ihn zugesteuert kam. Steve war erschrocken zurückgewichen, was den Generator zum Explodieren brachte.
 

Das Schwein wandte sich zu ihm, sie steuerte schnell auf ihn zu. „Fuck!“, er rannte weg von ihr. Nea unterdessen versuchte die Aufmerksamkeit des Schweins wieder auf sich zu ziehen, ohne Erfolg.
 

Der Herzschlag kam immer näher, als der Killer aufholte. Steve fluchte innerlich weiter, er konnte auch nicht einen Zahn zu legen. Wenn das so weiter ging, würde sie ihn gleich niedergestreckt haben!
 

Er lief an der Seite eines Zauns entlang, das Schwein hatte endlich aufgeholt und schlitzte ihm einmal in den Rücken. Das Adrenalin katapultierte ihn nach vorne und er konnte ein wenig Distanz gewinnen.
 

Der Generator, an dem er gearbeitet hatte, heulte auf und die Ausgangstore leuchteten kurz. Steve wusste absolute nicht, wohin er rennen sollte. Er hatte einige Haken geschlagen, aber das Schwein war wieder dicht hinter ihm.
 

Er schrie auf, als das Messer ihn erneut traf. Sein Körper krachte auf den Boden. Er hustete einige Male. Sein Atem ging heftig und sein Herz raste. Würde er jetzt sterben?
 

Ein lauter Gong ertönte und der Boden bebte kurz. Das Schwein hievte ihn auf die Schulter. Doch ganz plötzlich quiekte sie auf und ließ ihn fallen. Vollkommen verwirrt sah Steve sich um. Nea blendete die Killerin mit einer Taschenlampe. „Lauf!“, brüllte sie ihm zu.
 

Das musste sie ihm nicht zweimal sagen. Sich die Seite haltend rannte er in Richtung des Ausgangstores. Er sah Dwight und David, die ihm entgegen rannten um ihn und Nea zu blocken. Alle vier erreichten die Tore und liefen hinaus in den Nebel, das Schwein blieb alleine zurück, der Entitus hatte den Weg blockiert. Steve sah zu der Killerin zurück. Er glaubte, dass sich ihre Augen in ihn bohrten.
 

„Tja, so wird das gemacht“, meinte Nea. Sie schlenderte neben Steve her. Er glaubte, dass sie unter der Maske breit grinste. „Ihr hattet Zeit, Generatoren zu reparieren und ich meinen Spaß mit der Killerin.“
 

„Hmpf, Spaß … ich hatte nicht wirklich Spaß“, brummte Steve.
 

„Du gewöhnst dich dran. Der Anfang ist immer schwer, aber hey, du hast zwei Trials überlebt und das obwohl du neu bist“, Nea schlug ihm spielerisch gegen den Arm.
 

Steve hob die Mundwinkel kurz an. „Schätze du hast recht.“



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