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A Cat's Love

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Damit sich der werte Leser nicht wundert: Kaito bedient sich in seiner verbalen Artikulation sämtlich und ausschließlich englischer Onomatopoesie.
...Und wem nach diesem Hinweis nicht die Augen aus dem Kopf gefallen sind, dem bescheinige ich freudigst genügend Hirntüchtigkeit, um sich nicht komplett von der Geschichte überfordert zu fühlen. Komplett anzeigen

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Badefreuden oder Was Höflichkeit alles anrichten kann

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Das Badewasser dampfte in einladender Wärme als Shinichi mit seinem Cosplay-Fan in das große Badezimmer eintrat und entlockte ihm einen sehnsüchtigen Blick, doch die höflichkeitsverankerte Ansicht, dass es doch von besseren Manieren zeugte, Bewusstlosen in diesem (ausnahmegewichtigen, natürlich) Fall den Vortritt zu lassen, war etwas stärker. (Gut, Höflichkeit beiseite - wer wusste schon, was dieser Pseudo-Kater alles anstellen konnte, während der Oberschülerdetektiv gerade dabei war, sich den Rücken zu schrubben?)
 

Er setzte den körperlich Unkooperativen vorsichtig auf den Boden ab und ließ ihn an den Wannenrand lehnen, um ihm die Kleidung auszuziehen. Keine leichte Aufgabe, wenn besagte stoffliche Körperbedeckung sämtliche Mitarbeit verweigerte und stur an bestimmten Katzenliebevertretern kleben blieb. Aber so ein Detektiv-Genie-Dasein hatte unweigerlich seine sonnigen Seiten, vor allem, wenn es ums Ausziehen von jungen, nicht allzu schlecht gebauten Männern ging- was zur Hölle kochte sich da sein Hirn wieder zusammen?! - nun, auf jeden Fall meisterte der Oberschüler auch diese schwierige Aufgabe mit Bravour.
 

Die dreckigen und regenmüffigen Pullover und Shirt landeten unbeachtet auf den weißen Fliesen, darum würde sich Shinichi später kümmern. Auch die Hose wurde zeremonielos von den langen Beinen gezogen, der Detektiv konnte sich jedoch einen leichten Peinlichkeitsanflug in Form von geröteten Wangen nicht verkneifen, als es an die Unterwäsche ging.

Erst als er den Entkleideten an den Wannenrand hochhob und etwas Felliges seinen Arm streifte, merkte Shinichi, dass er den Höhepunkt der Merkwürdigkeiten, die seinen Wannenbesetzer umschwirrten, vergessen hatte.

Aber... Ein Blick auf die unschuldig-schweiflose Hose, dann ein weiterer auf den unübersehbar-nackten Bauch und schließlich ein kurzes Linsen auf die dunkelbraune, steißbein-angesiedelte Extremität.
 

"Oh, Himmel. Verschone mich", wurde als Ergebnis der Untersuchung resigniert gestöhnt. Hatte der Kerl sich das Ding etwa an den Rücken GEKLEBT? Damit es authentischer aussah, oder was? Hätte er eine Hand frei, hätte sich Shinichi wohl eine an die Stirn geknallt. Also, manche Leute waren wirklich hirngestört. Oder hatten zu viel Zeit. Und dann stellten sie untereinander Schwanzvergleiche der etwas anderen Art an... Der Oberschüler schüttelte den Kopf, um diese absurden Gedanken zu vertreiben. (Anscheinend war Schwachsinn entgegen jeder wissenschaftlichen Annahme doch ansteckend.)
 

Es gab im Grunde nur eine Frage, die sich Shinichi in dieser Situation stellen konnte - mit oder ohne? Der Gedanke, dass der Schweif unweigerlich Spuren in seinem Abfluss hinterlassen würde, ließ nur einen Schluss zu. Weg mit dem Ding.
 

Nichts ahnend zog der Oberschüler mit einem kräftigen Ruck am felligen Cosplay-Bestandteil-
 

"Mrooow!"
 

-als der vermeintlich Ohnmächtige mit einem Schmerzensschrei einen Satz nach hinten, von der hinterhältigen Hand machte, dabei jedoch nicht bedachte, dass der schmale Wannenrand für solche ausladenden sportlichen Betätigungen nicht ausgerichtet war, sodass der in die Realität Gerissene das Gleichgewicht verlor und mangels Haltestange sich an dem zutiefst erschrockenen Detektiv klammerte.

Da aber auch Detektive - so schlau sie sein mögen - in ihrer Funktion als Katzenstütze sehr zu wünschen übrig ließen, verlor Shinichi seinerseits das Gleichgewicht und beide klatschten ins Wasser.
 

Dies hatte nur weiteres panisches Gezerre an seiner Person, begleitet von wildem Geplansche und wasserverschluckten "Miauu!" und "Nyaaaah!", zur Folge, bis sich der undankbare Besucher ohne Rücksicht auf Verluste nach oben gekämpft hatte, um dem Höllenkessel (Es war doch nur Wasser, verdammt!) zu entkommen.
 

Ein geistesgegenwärtiges "Warte!" seitens Shinichi und eine vorschnellende Hand, die sich in die erstbeste Extremität festkrallte, die sie erwischte (so ein Schweif hatte unweigerlich seine Nachteile), brachte den gerade aus der Wanne Gestolperten zum Ausrutschen-
 

BONK.
 

Ausgeknockt.
 

Eine, zugegeben, etwas rabiate Variante der Ruhigstellung, jedoch nicht minder wirksam.
 

Hustend und prustend nach dem unfreiwilligen Halb-Bad starrte Shinichi mit wild klopfendem Herzen auf seinen in einer kleinen Pfütze auf dem Boden liegenden, abermals bewusstlosen Besucher und konnte nur an eins denken.
 

..."Mrooow"?!
 

Ging das nicht ETWAS zu weit in der Katzenimitation? Gut, Ohren und Schweif konnte er ja noch verstehen- nein, konnte er nicht. Absolut lächerlich. Wie kam ein Mensch bloß auf solche schwachsinnigen Ideen? Aber gut, zunächst einmal sollte er wohl seine Aufmerksamkeit wieder dem feige der Realität entflohenen Problem auf seinem Badezimmerfußboden widmen.
 

Gedacht, getan und schon wurde der Gossenkater zurück ins die Wanne gehievt. Diesmal ohne jegliche Proteste oder Panikausbrüche. Ein paar intensive Schrubbeinheiten später fand sich der Hardcore-Cosplayer in einem Gästezimmerbett, mit einem kleinen Eisbeutel gegen die Beule an seiner Stirn.
 

Nachdenklich betrachtete Shinichi den Schlafenden. Erst jetzt fiel ihm die verboten-große Ähnlichkeit zwischen ihnen auf. Der Oberschüler konnte nur hoffen, dass Lady Schicksal ihm nicht auch noch einen verschollenen Bruder unterjubelte, der einen Katzenfetisch hatte.

Bei diesem Gedanken rutschte der Blick des Detektivs zu den nach wie vor fest sitzenden Ohren. Es juckte ihm in den Fingern, ebenfalls daran zu ziehen, doch auf eine ähnliche Reaktion wie im Bad konnte er getrost verzichten - dafür war ihm sein Nervenkostüm viel zu schade. Aber es interessierte ihn brennend, was es nun mit diesen Verschönerungen auf sich hatte... Shinichi beugte sich näher zu dem Pseudo-Kater.
 

Es sah so...natürlich aus. Irgendwie.
 

So natürlich es eben auf einem eindeutig menschlichen Kopf aussehen konnte.
 

Unsichere Finger schwebten nah bei den nicht allzu großen, jedoch gut sichtbar vom Frisur-Wirrwarr abstehenden Katzenohren. Einer leichten Berührung folgte ein kurzes Aufzucken selbiger, was Shinichi den Atem anhalten ließ, doch sein Gast wachte nicht auf. Von der ausbleibenden bewussten Reaktion ermutigt, traute sich der Oberschüler über das weiche Fell zu streicheln, seine Hand senkte sich fast schon automatisch in das ebenso weiche (entgegen aller Annahmen) Haar und rieb katzenfreundlich den Ohrenansatz. Ein seltsamer gedämpfter Knurr-Laut war daraufhin zu vernehmen. Shinichi runzelte verwirrt die Stirn, doch ein prüfender Blick in Richtung des Schlafenden ergab nach wie vor dessen Urlaub von der Außenwelt. Doch als der Laut nicht aufhörte und mit fortschreitender, fast schon abwesender Katzenohrenbelästigung (Shinichi hatte seine Freude an Streicheleinheiten entdeckt) noch etwas lauter wurde, drängte sich dem Detektiv nur eine Erkenntnis auf, so unglaubwürdig sie auch erschien.
 

Er... er schnurrt doch nicht etwa...?!
 

Die entgeistert-augenweiternde Feststellung zog frecherweise eine weitere Schnapsidee an der Leine hinter sich her: Waren die Ohren etwa... echt?
 

Das würde die recht heftige Reaktion auf die nicht gerade sanfte Behandlung, die Shinichi dem Schweif hatte angedeihen lassen, erklären, aber... Es war doch vollkommen unmöglich. Welcher normale Mensch hatte denn heutzutage ECHTE Katzenohren und Katzenschwanz?!
 

Ein Mysterium.
 

Der Oberschülerdetektiv konnte sich ein freudiges Grinsen nicht verkneifen. Vor ihm lag ein spannendes Rätsel und er würde einen Teufel tun, es einfach ungelöst von dannen ziehen zu lassen.

Er zog seine Hand vorsichtig weg, was ihm ein unwillig-protestierendes Murren und Stirnrunzeln seitens des Katzenohrbesitzers einbrachte.
 

Das Ganze versprach entgegen aller Vermutungen doch ziemlich interessant zu werden.
 

TBD



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Yuna_musume_satan
2019-06-25T18:17:04+00:00 25.06.2019 20:17
Hmm was da noch auf unsern schinichi zukommt? Jedenfalls sollte er sich einen ruten rohrreiniger besorgen sonst wird es teuer wegen den Reperaturen
Antwort von:  Leiser_Tod
27.06.2019 17:54
Daran hab ich noch gar nicht gedacht. XD
Wobei, Shinichi würde vermutlich eher Kaito dazu verdonnern, seine Rohre zu reinigen, der ist da knallhart.
Danke für deinen Kommentar! :)


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