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Ein Austausch mit Folgen

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Vorwort zu diesem Kapitel:
Ich möchte mich an dieser Stelle einmal für die breite Leserschaft bedanken, welche, auch ohne Kommentar, meine Fanfic verfolgt.

Den beiden Usern, die diese Fanfic auf ihre Favoritenliste gesetzt haben, gilt ein besonderer Dank.

Es macht mir wirklich sehr großen Spaß zu schreiben, mich hineinzuleben und ein wenig abgelenkt zu sein, von Studium und privaten Dingen.

Euer reges Interesse, und die Teilnahme an der Entwicklung, bestärken mich immer wieder, meine Gedanken kreisen zu lassen, geistig die Kapitel durchzugehen, und, und, und...

Viel Spaß mit dem nachfolgenden Kapitel! Komplett anzeigen

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Revanche

„David! Wach auf!“ Leise stöhnend öffnete ich die Augen und starrte zu einem fixfertig angezogenen Mokuba hinauf, welcher äußerst aufgeregt wirkte. Müde fuhr ich mir durchs Gesicht. „Mensch, hast du eine Ahnung wie müde ich bin? Ich durfte dich und den Rucksack durch die halbe Stadt tragen.“ Genervt setzte ich mich auf. „Was ist überhaupt los?“
 

Mein kleiner Freund zog nur aufgeregt an meinem Arm. „Wir haben ein Problem, Seto möchte dich sprechen. Zieh dich an, sofort!“ Aha, die Kaiba Corp hatte ein Problem. Toll, aber was ging mich das an? „Mokuba? Geschäftliche Probleme von euch interessieren mich eigentlich nicht“ antwortete ich dezent genervt auf die Handlungen des Schwarzhaarigen. Dieser zog nur noch fester an meinem Arm. „Es ist etwas mit Joey!“ Mit einem Mal war ich hellwach.
 

„Wie, mit Joey? Was ist los?“ Im Fragen entwand ich mich aus Mokubas Griff und schlüpfte hastig in meine Sachen, welche noch immer ein wenig nass vom vorigen Tag waren. „Seto soll es dir erzählen, komm jetzt!“ Kaum in den Schuhen, rannte ich Mokuba hinterher, welcher mich in die Eingangshalle der Kaibavilla führte. Dort standen Kaiba, Yugi und Tristan, welche sich angeregt zu unterhalten schienen. Ersterer drehte sich beim Getrappel unserer Schritte um.
 

„Ah ja. Wie ich sehe sind wir vollzählig.“ Seto winkte mich heran und ich blickte in ernste Gesichter. „Leute, was ist los? Wo ist Joey?“ fragte ich mit zitternder Stimme. Ich malte mir die schlimmsten Szenarien aus. Ein Unfall, er sei überfallen worden, solche Dinge eben. „Deine kleine Freundin scheint sich für gestern rächen zu wollen“ antwortete Kaiba mit einer äußerst ruhigen Stimme. Sein Blick wirkte teilnahmslos, nur auf seinen Lippen lag ein kühles, amüsiertes Lächeln. „Wie, meine kleine Freundin? Was? Mei?“ Unsicher starrte ich in die Runde. Was hatte das Gör ausgefressen, vor allem: Was hatte Joey damit zu tun?
 

„Nun, es ist so, also. Ganz ruhig bleiben, David, aber Mei und Joey sind im virtuellen Cyberspace, also einer Art Game, die Kaiba einmal entwickelt hat“ begann Tristan vorsichtig. Jeder, mit Ausnahme von Kaiba, schien meinem Blick auszuweichen. „Und?“ fragte ich ungeduldig. Mir riss allmählich der Geduldsfaden. „Mei möchte, dass du dich ins Spiel einloggst, ansonsten wird sie Joey etwas antun“ fuhr Tristan fort. Ich lachte daraufhin nur abfällig: „Leute, das ist ein Game. Joey soll sich einfach ausloggen, und die Wahnsinnige wird dann von der Polizei in die Irrenanstalt gesteckt?“
 

„Nun, die Kleine hat die Sicherungen herausgenommen und das Spiel ein wenig modifiziert. Wie, weiß ich selbst noch nicht, jedenfalls spürst du, Wheelers Schreien nach zu urteilen, den Schmerz wirklich. Außerdem kann ich als Administrator nicht einloggen. Wenn sie ihn im Spiel umbringt, kann es sein, dass er in der Realität auch stirbt.“ Mir blieb die Luft weg. Nur mit Mühe hielt ich mich auf den Beinen. Kurz wurde mir schwarz vor Augen. Starke Arme fingen mich auf und Momente später lugte ich zu Tristan hinauf.
 

„Joeys Schreie? Was, was meinst du damit?“ Panisch wanderte mein Blick zu Kaiba hinüber, während Tristan mich wieder aufrichtete. „Sagen wir, sie hat uns eine Nachricht zukommen lassen. Du alleine sollst ins Cyberspace kommen, wenn du Wheeler retten möchtest“ erwiderte der CEO mit monotoner Stimme. „Wir arbeiten bereits daran, dass wir sie aus dem Spiel zwingen, aber das dauert. Wenn du bis zu ihrer Position gelangst, kann ich mich dementsprechend revanchieren. Ich werde an deinem Avatar ein Tracerprogramm anbringen, welches ich unter die Signatur einfüge. Damit kann ich dir indirekt helfen und am Ende das Ganze geradebiegen.“ Ich verstand nur Bahnhof. Tracerding, Signatur, was?
 

„Wie wäre es, wenn man einfach den Saft abdreht? Strom ausschalten und so?“ Ich klammerte mich verzweifelt an jede noch so kleine Möglichkeit, wobei meine Hoffnung mit jeder Sekunde mehr zu schwinden begann: Kaiba war durchaus intelligent und hätte sich mit einer so naheliegenden bereits eingehend beschäftigen können. „Das hätte den gleichen Effekt wie ein Ingametod. Wir haben die Behörden bereits verständigt, und sie werden uns unterstützen, aber dennoch wirst du reingehen müssen und Wheeler retten. Wir werden dir aber einen Vorteil verschaffen.“ Der CEO lächelte abfällig und bedeutete uns mit einem Nicken zu folgen.
 

„Ich weiß, das ist viel verlangt, David, aber bitte, versuche Joey zu retten. Wir sind immer bei dir, in Gedanken und mit unserem Herzen.“ Yugi legte mir die Hand auf die Schulter, genauso wie Tristan. Mokuba trottete schweigend neben seinem Bruder her. „Wenn ich versage, dann gehe ich auch drauf, oder?“ fragte ich leise, den Kopf gesenkt. Betretenes Schweigen signalisierte mir, dass ich wohl Recht hatte.
 

Wir kamen in einem futuristisch anmutenden Raum an. Der Boden und die Wände waren mit Aluplatten ausgelegt worden. Ein riesiger Rechner stand in der Ecke, an dem dutzende Bildschirme angeschlossen waren. Es blinkte surrte und piepte aus Richtungen. In der Mitte des Raumes befand sich eine Art Kapsel. Sie war mit einer Glasscheibe ausgestattet, schneeweiß und mit dem Rechner über ein dickes Kabel verbunden. Ich konnte auch einen Schacht erkennen, in welchen man eine Karte stecken musste, wie bei den Brillen, nur waren dort mehr Schlitze vorhanden.
 

„Gut, dann sollen dir Muto und Taylor den Plan erklären, während ich mich um die Einstellungen kümmere.“ Damit setzte sich Kaiba auch schon an den Rechner und begann wild auf der Tastatur herumzutippen. Mokuba folgte ihm und wich meinem Blick aus. Meine Aufmerksamkeit wurde schlagartig auf Yugi gelenkt, welcher sich räusperte.
 

„Also, wir wissen nicht genau, was dich da drinnen erwartet.“ Yugi legte dabei seine Hand auf meine Schulter. Irgendwie wirkte er wieder anders als sonst. Seine Stimme war tiefer und ruhiger geworden, sein Griff härter und in seinen Augen brannte Entschlossenheit in einem Ausmaß, wie ich sie noch nie gesehen hatte. Unweigerlich musste ich wieder auf das komische, pyramidenartige Puzzle um seinen Hals starren.
 

„Nimm dein Deck hervor und konzentriere dich: Welcher Karte wohnt dein Herz inne?“ Mein Herz? Das war wohl nicht gerade die Zeit, für solche Spielchen, dennoch: Irgendetwas an Yugi bewog mich dazu, seiner Aufforderung nachzukommen. Ich fächerte mein Deck auf und atmete tief durch. Mit geschlossenen Augen zog ich eine einzelne Karte hervor. Ein angenehmes Prickeln durchlief meine Fingerspitzen. „Wie ich es mir gedacht hatte“ lächelte Yugi verschmitzt und nickte mir zu. Ich hielt meinen Schwarzen Magier in Händen. „Ich dachte eigentlich an mein Rotauge.“ Ich drehte die Karte zwischen meinen Händen. Es wirkte fast so, als würde mir der Schwarze Magier zunicken.
 

„Der Schwarze Magier glaubt an dich, wie du an ihn und dein Rotauge. Er wird dich unterstützen und bei dir sein, genauso wie wir alle. Tea und Bakura werden nachkommen. Hör mir zu – wir werden dich jetzt gleich zu einem der mächtigsten Duelmonster verschmelzen, mit der Kraft der Freundschaft. Du steuerst deinen Schwarzen Magier bei, ich meinen Buster Blader und Tristan seine Fusionskarte. Kaiba wird dich ins Spiel bringen und du kämpfst dich zu Joey vor.“ Ich hob meinen Blick und bemerkte, wie mich alle, ausgenommen Kaiba, anstarrten.
 

„Ich weiß es ist seltsam, aber glaube an dich, und das Herz der Karten. Wir glauben auch an dich.“ Tristan lächelte mir entgegen. „Du musst nur zu Joey gelangen, David. Mei überlässt du Kaiba.“ Ich nickte Yugi zu und atmete tief durch. Dann trat ich an die Kapsel heran und schob mein Deck wieder in die Hosentasche. Den Schwarzen Magier behielt ich zwischen den Fingern. Tristan und Yugi folgten mir, jeder eine Karte in der Hand. Mit einem zischenden Laut öffnete sich die Kapsel.
 

„Schiebt die Karten jetzt rein, die Fusionskarte mittig.“ Wir taten wie geheißen und farbiges Licht durchzuckte die Platinen der schwarzen Box, welche den Kartenschacht markierten. Bemüht ruhig stieg ich in die Kapsel und beobachtete die Glasscheibe, wie sie sich über mir schloss. „Wir glauben an dich und sind immer bei dir, vergiss das nicht.“ Mokuba, Yugi und Tristan hoben die Hand und winkten mir, genauso wie Tea und Bakura, welche gerade die Tür hereingestürmt waren, zu. Ich konnte erkennen, wie Mokuba weinte.
 

„Es ist nicht deine Schuld, Mokuba! Wir biegen das schon gerade, glaub an mich!“ Damit wurde mir schwarz vor meinen Augen.



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