Eine erbarmungslose Entscheidung von Sharry ================================================================================ Kapitel 41: Kapitel 39 - Wagnis ------------------------------- Kapitel 39 – Wagnis   -Zorro- Schweigsam arbeitete er weiter, legte die Puderquaste zur Seite und nahm das Baumwolltuch zur Rate, welches Josei dem Reispapier vorzog, ganz anders als seine anderen Schwerter. Er konnte die Augen auf sich fühlen, entschied jedoch sie zu ignorieren. Solange der andere nicht sprach gab es auch für ihn keinen Grund, die Stille zu unterbrechen. Am Morgen war Dulacre aufgebrochen um seinen Vater zu besuchen und im Laufe des Tages hatte Zorro sich wieder bewegen können, doch nach einem kurzen Wortwechsel hatte Jiroushin es abgelehnt bereits heute das Training mit ihm aufzunehmen, solange Zorro es nicht schaffte, sich wieder in seine ursprüngliche Gestalt zurück zu verwandeln. Es beeindruckte Zorro fast, wie unumstößlich der sonst so gut gelaunte Soldat geklungen hatte; er musste lange mit Dulacre über Zorros Training gesprochen haben. So war Zorro laufen gegangen, wie jeden Tag, und jetzt saß er auf seinem Sofa und pflegte seine Schwerter. Sich der Augen des Vizeadmirals sehr wohl bewusst. Perona war vor mehreren Minuten aufgetaucht und hatte erwähnt, dass es in einer halben Stunde Abendessen geben würde. Sie hatte als letzte davon erfahren, dass Jiroushin für Dulacre einspringen würde, doch sie wirkte hoch erfreut darüber. Offensichtlich mochte sie den Marinesoldaten. „Ach, ich kann mich einfach nicht dran gewöhnen“, stöhnte Jiroushin nun auf. „Kannst du dich nicht endlich verwandeln?“ „Es geht noch nicht“, antwortete Zorro abwesend während er weiterhin sein Schwert begutachtete. „Glaub mir, ich lauf nicht freiwillig so rum.“ „Argh!“ Nun sah er doch auf, als der Blondschopf sich die Haare raufte. „Wie konnte mir das nur entgangen sein? Wie habe ich nur je denken können, dass Loreen -dass du! – süß sein könntest? Ich meine, die schroffe Ausdrucksweise, die grobe Manier, wie konnte mir das nur alles entgangen sein?“ „Hat nichts mit dir zu tun“, meinte Zorro nur und fuhr ein letztes Mal über Josei, ehe er es wegsteckte. „Das geht allen so, solange sie nicht wissen wer Lady Loreen in Wirklichkeit ist. Also zerbrich dir darüber nicht den Kopf, bringt eh nichts.“ Die Schritte des anderen hallten durch den Raum während er wohl auf und ab ging. Zorro indes entschied noch einmal einen Blick auf sein Wado-Ichi-Monji zu werfen, welches er zwar selbstredend als erstes gepflegt hatte, aber er fühlte sich schuldig, dass es schon seit so langer Zeit nicht mehr mit ihm trainieren durfte. Nur um sie zu pflegen erlaubte Dulacre es ihm seine Schwerter bei sich zu führen, mit Ausnahme von Josei, welches er mit sich nahm, wann immer er als Lady Loreen unterwegs war. „Du nimmst das ganze ziemlich gelassen“, murrte der Marinesoldat „Naja, was erwartest du? Egal wie sehr ich mich dagegen wehre, nach etwas mehr als einem Tag verwandle ich mich halt, und wenn mein Haki sehr erschöpft ist dann noch schneller. Ist nicht toll oder so, aber nach ein paar Monaten gewöhnt man sich halt dran. Eigentlich kann ich ja dankbar sein, dass ich überhaupt in der Lage bin, mich zurückzuverwandeln. Wäre ziemlich nervig, wenn der Koch mir beim Streiten nicht mehr in die Augen gucken könnte.“ „Der Koch? Redest du von deiner Crew?“ Zorro nickte nur, während seine Augen wieder einmal die wenigen feinen Linien fixierten, die er sein Schwert hatte erleiden lassen. „Aber deine Crew existiert doch nicht mehr, oder?“ Einen Moment verharrte Zorros Blick auf dem feinsten Kratzer, dann sah er den anderen direkt an. „Ich glaube es wäre für dich besser, je weniger du als Marinesoldat weißt, aber in 18 Monaten werde ich mein Training unter Dulacre beenden.“ Er konnte sehen, wie diese leuchtenden Augen noch größer wurden. Dann wandte Zorro jedoch den Blick ab und entschied sich wieder auf sein Schwert zu konzentrieren. „Zwei Jahre also“, hörte er den anderen murmeln, „glaubst du wirklich, dass insgesamt zwei Jahre genug Zeit sind, um Hawky besiegen zu können?“ „Woher soll ich das wissen.“ Zorro zuckte mit den Achseln und steckte sein Schwert wieder weg. „Woher soll ich wissen, wie stark ich werden muss? Schließlich habe ich diesen Mistkerl noch nie wirklich kämpfen sehen.“ Er legte seine Schwerter weg und sah den Soldaten an. Auch wenn die Stimmung zwischen Zorro und Jiroushin derzeit angespannt war, so mochte er es doch sich mit dem Älteren zu unterhalten. Bereits damals auf Sasaki hatten die beiden so manche Stunden damit verbracht sich nicht nur über den Schwertkampf, sondern auch über die speziellen Launen des Samurais auszutauschen, geteiltes Leid war schließlich halbes Leid. Außerdem hatte Zorro feststellen müssen, dass es ihm relativ leicht fiel, sich gegenüber Jiroushin zu öffnen – was ihm anfangs sehr missfallen hatte – auch wenn er nicht genau wusste, woran es lag. Vielleicht weil der Blondschopf Zorro oft an Ruffy erinnerte oder aber, weil Jiroushin Dulacres bester – und einziger – Freund war und Zorro ihm deshalb vertraute. Er konnte es nicht sagen und wollte sich darüber auch nicht wirklich den Kopf zerbrechen. „Manchmal im Training oder in anderen Situationen gibt es einen kleinen Moment, wo ich denke ‚ach, das ist also sein Level‘, nur um dann wieder festzustellen, dass ich seine Fähigkeiten bei Weitem noch nicht erfassen kann, selbst nach einem halben Jahr nicht.“ Leicht schlug er gegen die Armlehne. „Kotzt mich ziemlich an, dass er nicht einfach mit mir kämpfen will.“ Nun erhob Zorro sich und begann seine Reinigungsmaterialien zusammenzuräumen. „Bei unserem ersten Kampf konnte ich ziemlich gut abschätzen, wie stark du bist. Gleiches gilt für diesen Homura, obwohl er mir damals noch meilenweit voraus war. Ich dachte, Dulacre über euch einordnen zu können, aber er behauptet, dass ihr selbst zusammen keine Chance gegen ihn hättet.“ Wie ihn das alles ankotzte. Es war als würde er blind versuchen wollen Steine nach Farben zu sortieren während der Samurai ihm lachend dabei zusah. „Aber wie soll ich abschätzen können, wie stark er wirklich ist, wenn er nie mit mir kämpft, wenn er nie mal was ernster…“ „Er hat es dir also nicht erklärt.“ Überrascht sah Zorro auf. Jiroushin stand am anderen Ende des Raumes und hatte sich mit verschränkten Armen dem dunklen Fenster zugewandt, nun jedoch sah er zu Zorro hinüber. „Warum überrascht es mich nicht. So ein Egoist.“ „Was hat er mir nicht erklärt?“ Der Soldat seufzte. „Hat er dir nie erklärt, warum er nicht gegen dich kämpfen kann?“ „Doch tausend Mal“, murrte Zorro unbeeindruckt, „immer irgendetwas von wegen, dass er mich verletzen und umbringen könnte. Irgendeine Ausrede von wegen, dass er sich nicht zurücknehmen könnte.“ Nun lächelte Jiroushin leise. „Naja, um ehrlich zu sein, ist es keine Ausrede, sondern die Wahrheit. Der Grund, warum du Hawky noch nie hast richtig kämpfen sehen, liegt daran, dass er es so gut wie nie kann.“ Das verwirrte Zorro. „Warum sollte ein Schwertkämpfer nicht kämpfen wollen?“ „Oh, es liegt nicht daran, dass er es nicht will – glaub mir, er verzehrt sich danach – aber er kann nicht. Nicht solange er nicht einen richtigen Gegner hat mit dem er richtig kämpfen und seine ganze Kraft einsetzen kann.“ „Was? Was meinst du damit?“ Zorro verstand kein Wort. Natürlich konnte ein starker Gegner einen anspornen; etwas aus einem rauskitzeln, was vorher nicht da war, aber man konnte doch auch sonst kämpfen. Selbst die kleinen Scharmützel gegen den Koch konnten Spaß machen, ohne dass Zorro direkt alles geben brauchte. Was sollte diese Ausrede? Jiroushin beobachtete ihn und neigte dann den Kopf leicht zur Seite. „Es ist eigentlich ganz einfach, weißt du. Für Hawky gibt es nur zwei Sorten von Kampf, die die seiner Zeit würdig sind und die anderen. Die meisten Gegner entfachen in ihm keinerlei Interesse, kein Feuer. Gegen die kann er kämpfen, ohne Probleme – nun ja, bis auf das Problem, dass ihn solche Kämpfe meist langweilen. Gegner, die sein Blut nicht in Wallung bringen, bekämpft Dulacre stets, ohne auch nur einen Bruchteil seiner wahren Kraft einzusetzen. Ich habe schon unzählige Male gegen ihn gekämpft, aber ich sage dir, sollte der Tag je kommen, dass Dulacre seine Blutgier mir gegenüber zeigt, dann wird jener Tag mein Todesurteil sein.“ „Wovon redest du?“, murrte Zorro und lehnte sich gegen die Rückenlehne des Sofas. „Warum sollte Dulacre dich umbringen wollen? Selbst wenn er Spaß an einem…“ „Wenn Dulacre richtig kämpft…“ Jiroushin unterbrach ihn, sah jedoch wieder zum Fenster hinaus. „…dann geht es nicht mehr um Spaß. Wenn Dulacre richtig kämpft, dann gibt es keine Zurückhaltung mehr, keine Kontrolle. Wahrscheinlich würde einer seiner Angriffe ausreichen, um mich direkt zu töten und von dir will ich gar nicht erst reden.“ Fassungslos starrte Zorro den Soldaten an. Die Kraft, von der der andere sprach, schockierte ihn nicht wirklich; er hoffte doch, dass der Samurai so unfassbar stark war, dass es einen dem Atem raubte. Was ihn aber beunruhigte war die Art, wie Jiroushin darüber sprach. „Sagt dir der Begriff mentale Selbstregulierung etwas, Lorenor Zorro?“ Er schüttelte den Kopf. „Es ist eigentlich ganz einfach erklärt. Der menschliche Körper besitzt sehr viel Kraft, genug, um zum Beispiel die eigenen Knochen oder den Kiefer zu brechen. Deshalb beschränkt unser Gehirn die Kraft unserer Muskeln und hindert uns daran sie abzurufen; reguliert zum Beispiel wie viel Kraft wir einsetzen müssen, damit wir beim Versuch einen leeren Eimer anzuheben nicht genauso viel Kraft einsetzen, wie wenn wir versuchen einen Zentner zu heben. Verstehst du das?“ Langsam nickte Zorro. Zwar hatte er noch nie davon gehört, aber es ergab Sinn. Natürlich, wenn er mit der gleichen Kraft, mit der er seine Schwerter schwang, Chopper anschaukeln würde, hätte er ziemlich schnell ein Problem. „Nun ja, die Sache ist die: Wenn Dulacre anfängt richtig zu kämpfen, dann besteht diese mentale Selbstregulierung nicht mehr.“ Langsam drehte der Soldat sich zu ihm um. „In einem richtigen Kampf, ein Kampf bei dem Dulacres Blutgier erwacht, in einem solchen verliert er die Fähigkeit seine Angriffe zu beherrschen, selbst seine Blocks sind dann so hart wie Angriffe. Obwohl man es ihm nicht ansieht, obwohl er sich allem was er tut genau bewusst ist, so verliert er doch komplett die Kontrolle.“ Jiroushin begann nun wieder durch den Raum zu tigern. „Um einen richtigen Kampf mit Dulacre zu überleben, musst du mit seiner rohen, uneingeschränkten Kraft mithalten, und das können nicht viele. Der rote Shanks war einer der wenigen. Obwohl er kein wirklicher Schwertkämpfer ist, ist auch er in der Lage die mentale Selbstregulation abzulegen und mit ganzer Kraft zu kämpfen. Seit er jedoch damals seinen Arm für deinen Kapitän gab, hat Dulacre sich geweigert gegen ihn zu kämpfen.“ Zorro versuchte zu begreifen, was das alles zu bedeuten hatte. „Es gibt nicht viele Menschen, die es schaffen diese mentale Regulierung zu überwinden, es bedarf meist viel Training und sowohl an einem hohen Level an Intelligenz als auch an Konzentration. Neben Shanks würden mir nur eine Handvoll Leute einfallen, so wie Whitebeard oder Gol D. Roger und Silvers Rayleigh.“ Noch bevor Zorro das Wort erheben konnte sprach der andere jedoch bereits weiter. „Sie alle haben eine Gemeinsamkeit, etwas was sie von Hawky unterscheidet. Sie alle haben es als eine Art Technik erlernt, so wie du die Anwendung von Haki oder die Zellummantelung. Hawky auf der anderen Seite hat es nie erlernt, er kämpft einfach so und deswegen ist er so unglaublich gefährlich.“ Zorro war sich nicht mehr sicher, ob Jiroushin wirklich noch mit ihm redete, so wie der andere den Boden anstarrte. „Um ehrlich zu sein ist es wirklich beängstigend, ihn so zu sehen. Er sagt dann immer so Sachen, dass er seinem Feind ja nur ein bisschen weh tun möchte, nur ein kleiner Schnitt, ein sanfter Schlag, nur genug, um den anderen zu beeindrucken, aber das tat er dann nie. Er kann sich dann nie zurücknehmen, er redet zwar davon seinen Gegner nur einzuschüchtern, aber schließlich bringt er sie dann alle erbarmungslos und schmerzhaft um.“ Plötzlich sah der Soldat wieder auf und starrte Zorro an. „Bist du dir wirklich sicher, dass du auch so ein Monster werden willst, nur um Dulacre zu besiegen? Versteh mich nicht falsch, mir ist um ehrlich zu sein ziemlich egal was mit dir passiert, aber Dulacre hat einen Narren an dir gefressen und ich weiß nicht was mit ihm passiert, falls er dich doch tötet. Trotzdem kann ich nicht gutheißen, dass er aus dir ein Monster machen will, so die Kontrolle zu verlieren ist…“ „Wovon redest du denn da?“ Zorro verschränkte die Arme während Jiroushin ihn mit großen Augen ansah. „Also du meinst, dass ich, um Dulacre besiegen zu können, diese mentale Selbstregulierung oder wie das hieß überwinden muss?“ Jiroushin nickte: „Ja schon, aber hast du mir nicht zu…?“ „Und das ist alles?“ „Was?“ Zorro neigte den Kopf leicht zur Seite. „Also so besonders ist das ja nicht, oder? Es ist doch einfach nur, die ganze Kraft im Körper freizusetzen, bis die Muskeln zerreißen und man das Gefühl hat, dass allein das Anspannen der Muskeln genug ist, den eigenen Knochen brechen zu lassen, oder?“ Der Marinesoldat sah aus als wäre er kurz davor sich zu übergeben. „Du willst mir sagen, du hast die mentale Selbstregulierung schon längst überwunden?“ Zorro zuckte mit den Achseln. „Klappt natürlich nicht immer, aber wenn der Kampf spannend genug wird… ja klar, ich will doch gewinnen. Und wie gesagt, so besonders ist das jetzt nicht. Ruffy macht das auch regelmäßig, wenn er kämpft, ich glaube sogar der dämliche Koch kriegt es manchmal hin, keine Ahnung, seine Kämpfe sind meistens langweilig. Aber wenn das…“ „Was zur Hölle…?!“ Jiroushin starrte ihn fassungslos an. „Du willst mir erzählen, dass dein Kapitän, der Schwarzfuß Sanji und du eine Technik erlernt haben, die sonst nur den Stärksten und Klügsten gelingt? Ihr seid doch viel zu schwach dafür!“ „Wie bitte?“, knurrte Zorro und machte einen Schritt nach vorne. „Aber was redest du die ganze Zeit von Technik? Ich glaube nicht, dass irgendeiner von uns das bewusst geübt hat oder so, also ich zumindest nicht. Wenn der Gegner stärker ist muss man halt auch stärker werden. Um ehrlich zu sein dachte ich, dass das jeder Kämpfer kann.“ Kopfschüttelnd wandte der Blondschopf sich ab und begann wieder durchs Zimmer zu tigern. „Monster“, murmelte er dabei, ehe er plötzlich auf Zorro zeigte, „du und diese beiden anderen, ihr seid wahre Monster!“ Leise lachte Zorro zuckte erneut mit den Achseln. „Ich weiß, wie gesagt, du machst dir umsonst Sorgen. Wir können schon auf uns aufpassen und wenn ich ehrlich bin, ich kann es kaum erwarten gegen Dulacre zu kämpfen.“ „Was? Obwohl ich dir eben…“ „Das macht es doch noch viel aufregender. Alles was ich tun muss, ist meine Kräfte zu kontrollieren damit ich nicht mehr durchdrehe und noch stärker werden und dann, wenn ich endlich gegen ihn kämpfen werde, dann wird er mit seiner ganzen Kraft, mit allem was er hat, gegen mich kämpfen. Er wird sich nicht zurückhalten, wird mich nicht schonen. Es wird ein Kampf auf Leben und Tod, entweder ich bin stark genug, um ihn zu bezwingen oder er besiegt mich.“  Im Hintergrund ging die Türe auf und Perona kam mit dem Essenswägelchen herein, doch Zorro bemerkte sie kaum, als er Jiroushin anstrahlte. „Warum hast du mir das alles nur erzählt? Jetzt bin ich noch ungeduldiger als vorher. Ich kann es kaum erwarten gegen ihn zu kämpfen!“ Der Soldat beäugte ihn argwöhnisch, doch dann schüttelte er auf einmal den Kopf und lachte laut auf. „Du bist wirklich ein komischer Kerl, Lorenor Zorro.“ Nun sah Jiroushin ihn an. „Aber ich muss gestehen, dass du mich gerade sehr an Hawky erinnerst. Er würde sich wohl auch auf so einen Kampf freuen.“ Nun trollte sich der Soldat zum Essenstisch hinüber. „Nicht, dass ich das verstehen könnte. Es ist mir unbegreiflich, wie man bereitwillig auf Leben und Tod kämpfen möchte und sich gegenseitig schmerzhafte Verletzungen zufügt. Ihr seid ja wahnsinnig.“ Zorro folgte dem anderen an den Tisch. „Aber wenn du wirklich vorhast Hawky zu besiegen, musst du wirklich noch an deinem Rüstungshaki arbeiten.“ „Ja, ich weiß. Meine Rüstung muss stärker sein als Dulacres sonst wird er wieder meine Schwerter zerbrechen.“ „Oder du selbst zerbrichst sie.“ Überrascht sah Zorro auf, während er Platz nahm. Perona, schräg gegenüber von ihm, rollte mit den Augen. Vermutlich weil sie sie komplett ignorierten und sich über etwas unterhielten, wo sie nicht mitreden konnte. Jiroushin zuckte mit den Schultern und begann sich Unmengen an Kartoffeln aufzuladen. „Warum meinst du besitzt Hawky Yuro? Es ist das stärkste Schwert der Welt und unzerstörbar darüber hinaus. Ein normales Schwert würde unter Hawkys wahrer Kraft sofort zerbrechen. Auch Shanks Schwert ist extrem widerstandskräftig, sonst könnte er nie seine ganze Kraft einsetzen; die Gefahr ein normales Schwert dabei zu zerbrechen ist einfach zu groß.“ Zorro bediente sich an den Reisbällchen. „Du hast gute Schwerter, mit Yuro mithalten können sie allerdings nicht, selbst Josei nicht. Natürlich muss du sie deshalb verhärten, um sie vor Dulacres und Yuros Kraft zu schützen, aber vergiss nicht, dass je stärker du wirst, desto mehr Kraft übst auch du auf deine Schwerter aus.“ Nachdenklich sah Jiroushin zu Zorros Schwertern hinüber. „Es ist fast schon ein kleines Wunder, dass du sie noch nicht selbst zerstört hast.“ Zorro überlegte wovon der andere sprach. Er hatte schon oft gefühlt, dass er diese seltsame mentale Selbstregulation oder wie das hieß hinter sich gelassen hatte, um seinen Gegner zu besiegen – das erste Mal gegen Mister One, wenn er ehrlich war. Aber noch nie hatte er das Gefühl gehabt, dass er dabei seine Schwerter gefährden würde. Selbst im härtesten Kampf hatten sie sich nie beschwert. „Jiroushin.“ Der Soldat sah ihn mit hochgezogenen Augenbrauen an. „Nach dem Essen werde ich mich verwandeln. Können wir dann trainieren?“ „Ich hab dir doch schon gesagt, dass ich mit…“ „Ich weiß, aber mir geht es gut, ich erhole mich schnell, aber wir haben nur ein paar Tage bis Dulacre wieder da ist und ich will stärker werden. Außerdem geht es jetzt doch erst einmal nur darum, dass ich das Haki unterscheiden lerne, das ist ja nicht unbedingt körperlich anstrengend.“ Der Soldat beäugte ihn ernst, während er Kartoffeln in sich reinschaufelte. „Du bist wirklich dickköpfig. Wir haben gestern fast den kompletten Tag gekämpft und heute Morgen konntest du dich noch nicht einmal bewegen und jetzt willst du schon wieder weitermachen? Irgendwann musst du auch mal Pause machen.“ Unbeeindruckt hob Zorro eine Augenbraue an. „Sag mal, wie alt ist Dulacre eigentlich?“ „Er ist im März 42 geworden, warum?“ Nachdenklich nickte Zorro. „Und glaubst du er ist zurzeit auf dem Höhepunkt seiner Kraft oder war er schon mal stärker?“ Er konnte sehen, wie Jiroushin ihn misstrauisch beobachtete, während er seine Gabel neben dem leeren Teller ablegte. „Worauf willst du hinauf, Lorenor Zorro?“ Mit den Schultern zuckend nahm Zorro das nächste Reisbällchen. „Ist doch klar, ich bin fast zwanzig Jahre jünger als er. Wir werden alle älter und irgendwann wird Dulacre anfangen schwächer zu werden. Natürlich nicht von heute auf morgen, aber irgendwann wird seine maximale Leistungskraft abnehmen, so wie bei Rayleigh. Natürlich wird er immer erfahrener und wird wahrscheinlich selbst im hohen Alter noch herausragend sein, aber ich will nicht warten bis er alt und grau ist. Ich will ihn besiegen, solange er noch am Höhepunkt seiner Leistung steht.“ Perona beäugte ihn und Jiroushin mit großen Augen, sagte jedoch nicht ein Wort, sondern stopfte sich aufgeregt die frittierten Pilze in den Mund. Jiroushin auf der anderen Seite hatte die Arme verschränkt und begutachtete Zorro mit ernstem Gesichtsausdruck, doch Zorro ließ sich davon nicht stören, während er sich das letzte Reisbällchen nahm. Dann sah er wie der Soldat leicht grinste. „Es ist schon seltsam. Ihr seid euch so ähnlich und doch so verschieden.“ Zorro sagte dazu nichts. Es war ihm egal wie sehr er dem Samurai glich oder nicht, schließlich wollte er ihn übertreffen. Jiroushin seufzte. „Nun gut, meinetwegen. Aber wir machen heute nur ein bisschen Theorie und probieren es aus, okay? Hawky möchte nicht, dass du ausversehen durchdrehst während er nicht da ist, also wollen wir vermeiden, dass du zu viel Haki aufsaugst, verstanden?“ Zorro nickte nur. Er hatte geschafft was er wollte, sie würden weiter trainieren, damit war er zufrieden. Hauptsache er konnte besser werden. Nachdem was Jiroushin ihm erzählt hatte, war das Verlangen in ihm endlich gegen Dulacre kämpfen zu können nur noch größer geworden. Natürlich hatte er noch ein paar Jahre Zeit, ehe Dulacre an Kraft verlieren würde, aber er wusste nicht, ob er sich so lange gedulden konnte. Am liebsten würde er ihn sofort herausfordern.   Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)